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Die Erfindung betrifft eine Düse und ein Verfahren zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
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Aus der
DE 10 2006 012 373 B3 ist bereits eine Düse zum Auftragen von hochviskosem Material, das in Streifen auf einem Substrat abgelegt wird. Bei dem hochviskosen Material handelt es sich insbesondere um viskoses Dämmmaterial, welches auf Bleche oder Blechbereiche von Kraftfahrzeugkarosserien aufgetragen wird. Hierbei umfasst die Düse einen Düsenkörper, der an einer Austragseinrichtung befestigt ist, wobei eine Düsenaustrittsöffnung der Düse aus zwei parallel zueinander verlaufenden schlitzförmigen Öffnungen unterschiedlicher Schlitzlänge besteht. Um die schlitzförmigen Öffnungen bereitstellen zu können, ist ein Einsatz aus drei scheibenartigen Segmenten aufgebaut, wobei der Einsatz in einen entsprechend dimensionierten Schlitz im Düsenkörper eingesteckt und zusammen mit dem Düsenkörper an der Austragseinrichtung befestigt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Düse sowie ein Verfahren zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens zu schaffen, wobei eine Phasenseparation der Lagen des Materials vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Düse sowie durch ein Verfahren zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Düse zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens. Die Düse umfasst einen mit einer Austragseinrichtung verbundenen Düsenkörper mit einem Düsenaustritt, welcher zwei parallel zueinander verlaufende, schlitzförmige Öffnungen umfasst, welche durch jeweilige äußere Düsensegmente und ein mittleres Düsensegment einer Segmentanordnung gebildet sind. Das bedeutet, dass das hochviskose Material, bei welchem es sich beispielsweise um Dämmmaterial handeln kann, in jeweiligen, mittels der schlitzförmigen Öffnungen geformten Lagen in die Lagen umfassenden Streifen auf dem Rohbauteil des Kraftwagens mittels der Düse ablegbar sind. Die schlitzförmigen Öffnungen sind an ihren jeweiligen Breitseiten durch ein äußeres Düsensegment und das mittlere Düsensegment begrenzt. Um eine Phasenseparation der Streifen und somit an Grenzflächen zwischen den mittels der schlitzförmigen Öffnungen ausgebrachten Lagen zu vermeiden, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass mittels des mittleren Düsensegments parallel zueinander aus dem Düsenaustritt austretende Lagen des Materials an ihren einander zugewandten Oberflächen miteinander zu verbinden und/oder anzurauen sind. Das bedeutet, dass zumindest das mittlere Düsensegment derart ausgebildet wird, dass die Lagen an ihren dem mittleren Düsensegment und einander zugewandten Oberflächen besonders einfach miteinander verbindbar sind und/oder anraubar sind. Somit ist das mittlere Düsensegment zum Aneinanderführen und/oder Anrauen der einander zugewandten Oberflächen der getrennt erzeugten Lagen des Materials eingerichtet. Insbesondere werden die einander zugewandten Oberflächen der aus dem Düsenaustritt austretenden Lagen angeraut und/oder miteinander verbunden, bevor diese aus der Düse austreten. Das Anrauen der einander zugewandten Oberflächen der aus den Düsen austretenden Lagen des Materials ermöglicht, dass die Lagen an ihren einander zugewandten Oberflächen jeweils besonders große Oberflächen aufweisen, um hierdurch besonders vorteilhaft miteinander verbunden zu werden. Dies führt dazu, dass eine Phasenseparation der Lagen an den einander zugewandten Oberflächen, insbesondere bei einer Weiterverarbeitung des hochviskosen Materials, zumindest im Wesentlichen unterbunden werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die schlitzförmigen Öffnungen mittig zueinander angeordnet sind. Hierdurch können die mittels des Düsenaustritts ausgebrachten Lagen vorteilhafterweise übereinander gestapelt in Streifen auf dem Rohbauteil des Kraftwagens ausgebracht werden. Hierdurch können die Lagen besonders vorteilhaft miteinander verbunden werden.
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Es hat sich in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft gezeigt, wenn wenigstens das mittlere Düsensegment sich entlang einer Austragungsrichtung des hochviskosen Materials aus der Düse in seiner Dicke verjüngt und/oder Rillen und/oder Schlitze aufweist. Das bedeutet, dass das mittlere Düsensegment entlang der Austragungsrichtung, in welcher das hochviskose Material in den Lagen aus den schlitzförmigen Öffnungen des Düsenaustritts austritt, in seiner Dicke abnimmt und somit an seiner der Austragseinrichtung abgewandten Seite eine geringere Dicke aufweist als an seiner der Austragseinrichtung zugewandten Seite. Dies ermöglicht, dass die Lagen und insbesondere die einander zugewandten Oberflächen der Lagen bei einem Bewegen der Lagen in Austragungsrichtung einander angenähert werden. Hierdurch wird beim Bewegen der Lagen in Austragungsrichtung innerhalb des Düsenkörpers ein Abstand zwischen den einander zugewandten Oberflächen der Lagen in Austragungsrichtung verringert. Insbesondere können die Lagen in Austragungsrichtung derart aneinander angenähert werden, dass die einander zugewandten Oberflächen der Lagen beim Austreten der Lagen aus dem Düsenaustritt miteinander in Kontakt stehen. Alternativ oder zusätzlich kann das mittlere Düsensegment Rillen und/oder Schlitze aufweisen, wobei hierbei die Rillen und/oder Schlitze parallel zu der Austragungsrichtung und/oder in einem Winkel zur Austragungsrichtung verlaufen können. Die Schlitze können beispielsweise derart parallel zueinander und parallel zur Austragungsrichtung angeordnet sein, dass das mittlere Düsensegment einen kammartigen Bereich aufweist, welcher insbesondere an der der Austragseinrichtung abgewandten Seite des mittleren Düsensegments angeordnet ist. Mittels der Rillen und/oder Schlitze, welche an den Breitseiten, welche den einander zugewandten Oberflächen der Lagen zugewandt sind, des mittleren Düsensegments angeordnet sind, sind die einander zugewandten Oberflächen der Lagen anzurauen. Das Anrauen der einander zugewandten Oberflächen der Lagen ermöglicht, dass die einander zugewandten Oberflächen eine besonders große Fläche aufweisen, an welcher die Lagen miteinander verbindbar sind. Das Verbinden der parallel zueinander erzeugten Lagen des hochviskosen Materials ermöglicht, dass insbesondere bei einer Weiterverarbeitung des hochviskosen Materials eine Phasenseparation der Lagen an den einander zugewandten Oberflächen zumindest im Wesentlichen vermieden werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das mittlere Düsensegment entlang der Austragungsrichtung des hochviskosen Materials aus der Düse kürzer ausgeführt ist, als die äußeren Düsensegmente. Das bedeutet, dass das mittlere Düsensegment in seiner parallel zur Austragungsrichtung verlaufenden Länge kürzer ausgeführt ist als die äußeren Düsensegmente. Somit stehen die äußeren Düsensegmente in Austragungsrichtung über das mittlere Düsensegment hinaus. Diese im Vergleich zu den äußeren Düsensegmenten verkürzte Ausführungsform des mittleren Düsensegments ermöglicht, dass die Lagen an ihren einander zugewandten Oberflächen in einem Bereich, welcher in Austragungsrichtung nach oben und nach unten mit jeweils einem der äußeren Düsensegmente überdeckt ist, miteinander verbunden werden. Insbesondere kann mittels des verkürzten Düsensegments eine Separation zwischen den Lagen an deren einander zugewandten Oberflächen vor deren Austreten aus dem Düsenaustritt aufgehoben werden. Das bedeutet, dass die Lagen beim Austreten aus dem Düsenaustritt miteinander verbunden sind. Die Lagen sind aus dem Düsenaustritt ausgetragen, sobald die Lagen an ihren einander abgewandten Oberflächen nicht mehr mit den äußeren Düsensegmenten kontaktiert oder von diesen seitlich überdeckt sind. Die Verbindung der Lagen beugt einer Phasenseparation des hochviskosen Materials besonders vorteilhaft vor.
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Es hat sich des Weiteren als vorteilhaft erwiesen, wenn die schlitzförmigen Öffnungen unterschiedliche Längen und/oder unterschiedliche Breiten aufweisen. Das bedeutet, dass die mittels der Düse erzeugten Lagen jeweilige zueinander unterschiedliche Breiten und/oder Längen ihres Querschnitts aufweisen. Hierdurch können die mittels der Lagen gebildeten Streifen des hochviskosen Materials auf dem Rohbauteil besonders vorteilhaft eingestellt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens mittels einer Düse. Bei dem Verfahren wird mittels einer Austragseinrichtung das hochviskose Material für einen Düsenkörper bereitgestellt und das hochviskose Material über einen Düsenaustritt, welcher zwei parallel zueinander verlaufende, schlitzförmige Öffnungen umfasst, welche durch jeweilige äußere Düsensegmente und ein mittleres Düsensegment einer Segmentanordnung gebildet sind, ausgetragen. Das bedeutet, dass mittels der Austragseinrichtung das hochviskose Material für den Düsenkörper bereitgestellt wird, wobei das hochviskose Material innerhalb des Düsenkörpers zu den schlitzförmigen Öffnungen transportiert wird. Mittels der Segmentanordnung werden aus dem hochviskosen Material Lagen geformt, wobei mittels der Segmentanordnung die Lagen insbesondere parallel zueinander geformt werden. Nach dem Formen der Lagen werden die Lagen durch die schlitzförmigen Öffnungen hindurch aus der Düse ausgetragen. Um eine Phasenseparation der Lagen des hochviskosen Materials an deren aneinander zugewandten Oberflächen zumindest im Wesentlichen zu vermeiden, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass parallel zueinander aus dem Düsenaustritt auszutragende Lagen des Materials an ihren einander zugewandten Oberflächen mittels des mittleren Düsensegments miteinander verbunden und/oder angeraut werden. Das bedeutet, dass die Lagen des hochviskosen Materials vor deren Austreten aus dem Düsenaustritt und/oder bei deren Austreten aus dem Düsenaustritt miteinander verbunden und/oder angeraut werden. Hierbei werden die aus den schlitzförmigen Öffnungen austretenden Lagen mittels des mittleren Düsensegments miteinander verbunden und/oder mittels des mittleren Düsensegments an jeweiligen einander zugewandten Oberflächen angeraut, um ein besonders einfaches und ein besonders vorteilhaftes Verbinden der Lagen miteinander an ihren einander zugewandten Oberflächen zu ermöglichen. Hierdurch kann einer Phasenseparation der Lagen des hochviskosen Materials an ihren einander zugewandten Oberflächen insbesondere bei einer Weiterverarbeitung des hochviskosen Materials besonders vorteilhaft vorgebeugt werden.
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Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Düse sind als Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen und umgekehrt. Aus diesem Grund sind Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht einer Düse zum Auftragen von hochviskosem Material in Lagen auf einem Rohbauteil eines Kraftwagens sowie in einer Seitenansicht das Rohbauteil des Kraftwagens mit den Lagen des hochviskosen Materials;
- 2 eine schematische Frontansicht eines Düsenaustritts der Düse, wobei der Düsenaustritt zwei parallel zueinander verlaufende und mittig zueinander angeordnete schlitzförmige Öffnungen aufweist, über welche das hochviskose Material auszutragen ist; und
- 3a-3d jeweilige unterschiedliche schematische Ansichten eines mittleren Düsensegments einer die schlitzförmigen Öffnungen bildenden Segmentanordnung.
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In 1 ist in einer schematischen Draufsicht eine Düse 1 dargestellt, mittels welcher hochviskoses Material 2 in Lagen 3 auf einem Rohbauteil 4 eines Kraftwagens auftragbar ist. Des Weiteren ist in 1 das Rohbauteil 4 des Kraftwagens in einer schematischen Seitenansicht dargestellt, wobei das hochviskose Material 2 in jeweiligen die Lagen 3 umfassenden Streifen 5 aufgebracht ist. Bei dem hochviskosen Material 2 handelt es sich vorliegend um ein Dämpfungsmaterial, welches einer akustischen Dämpfung im Kraftwagen dient.
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Die Düse 1 umfasst einen mit einer in den Fig. nicht dargestellten Austragseinrichtung verbundenen Düsenkörper 6 mit einem Düsenaustritt 7. Mittels der Austragseinrichtung ist das hochviskose Material 2 durch den Düsenkörper 6 bereitstellbar, wobei mittels des Düsenkörpers 6 über den Düsenaustritt 7 das hochviskose Material 2 aus der Düse 1 ausgetragen wird. Der Düsenaustritt 7 ist in 2 in einer schematischen Frontansicht näher dargestellt und umfasst zwei parallel zueinander verlaufende schlitzförmige Öffnungen 8, welche durch jeweilige äußere Düsensegmente 9 und ein mittleres Düsensegment 10 einer Segmentanordnung geformt sind. Vorliegend weisen das mittlere Düsensegment 10 und die äußeren Düsensegmente 9, wie in 2 erkennbar ist, zueinander unterschiedliche Dicken auf. Die schlitzförmigen Öffnungen 8 des Düsenaustritts 7 sind mittig und parallel zueinander angeordnet. Hierbei weisen die schlitzförmigen Öffnungen 8 vorliegend eine gleiche Dicke und eine unterschiedliche Länge auf.
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Die Streifen 5 des hochviskosen Materials 2 umfassen jeweils zwei übereinander angeordnete und mittels der jeweiligen Öffnungen 8 gleichzeitig ausgetragene parallele Lagen 3. Wie in 1 erkannt werden kann, weist vorliegend die dem Rohbauteil 4 abgewandte Lage 3 des jeweiligen Streifens 5 in ihrem Querschnitt eine geringere Länge auf als die dem Rohbauteil 4 zugewandte Lage 3 des Streifens 5. Hierbei werden die Streifen 5 vorliegend derart auf dem Rohbauteil 4 angeordnet, dass sich die jeweiligen dem Rohbauteil 4 zugewandten Lagen 3 der jeweiligen Streifen 5 miteinander überlappen. Hierdurch kann eine durchgängige Schicht des hochviskosen Materials 2 auf dem Rohbauteil 4 mittels der Streifen 5 erzeugt werden. Insbesondere kann hierdurch eine Phasenseparation einander zugewandter Seitenflächen der Streifen 5 aufgrund der Überlappung vermieden werden.
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Um eine Phasenseparation der Lagen 3 des jeweiligen Streifens 5 an einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 zu vermeiden, wird zumindest das mittlere Düsensegment 10 in seiner Form derart ausgestaltet, dass mittels des mittleren Düsensegments 10 parallel zueinander aus den schlitzförmigen Öffnungen 8 austretende Lagen 3 des hochviskosen Materials 2 an ihren einander zugewandten Oberflächen miteinander zu verbinden und/oder anzurauen sind. Das bedeutet, dass zumindest das mittlere Düsensegment 10 derart ausgebildet ist, dass mittels des mittleren Düsensegments 10 die Lagen 3 an ihren einander zugewandten Oberflächen angeraut werden und/oder miteinander verbunden werden. Hierdurch kann einer Phasenseparation des hochviskosen Materials 2 insbesondere bei einer Weiterverarbeitung des hochviskosen Materials 2 in wenigstens einem weiteren Produktionsschritt zumindest im Wesentlichen vermieden werden.
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In den 3a bis 3d sind jeweilige unterschiedliche Ausgestaltungsformen des mittleren Düsensegments 10 dargestellt. In 3a ist eine Draufsicht des mittleren Düsensegments 10 gezeigt, wobei das mittlere Düsensegment 10 an seiner dem Düsenaustritt 7 zugewandten Seite Schlitze 11 aufweist. Hierdurch weist das mittlere Düsensegment 10 eine Kammform auf. Mittels der Schlitze 11 ist das mittlere Düsensegment 10 zumindest bereichsweise gezielt aufgefächert. Mittels der Schlitze 11 des mittleren Düsensegments 10 sind die einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 anzurauen, sodass die Lagen 3 an den einander zugewandten Oberflächen besonders vorteilhaft miteinander verbindbar sind, um einer Phasenseparation vorzubeugen.
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In 3b ist das mittlere Düsensegment 10 in einer schematischen Draufsicht dargestellt, wobei mittels einer gestrichelten Linie 12 eine Verkürzung des mittleren Düsensegments 10 im Vergleich zu den äußeren Düsensegmenten 9 angedeutet ist. Das bedeutet, dass in Austragungsrichtung 13 der Lagen 3 aus dem Düsenaustritt 7 das mittlere Düsensegment 10 kürzer ausgeführt ist als die äußeren Düsensegmente 9. Somit weisen die äußeren Düsensegmente 9 einen Bereich 14 auf, in welchem die äußeren Düsensegmente 9 sich miteinander überdecken und die äußeren Düsensegmente 9 frei von einer Überdeckung mit dem mittleren Düsensegment 10 sind. Diese verkürzte Ausführung des zwischen den äußeren Düsensegmenten 9 angeordneten mittleren Düsensegments 10, welche in 3b schematisch dargestellt ist, ermöglicht, dass mittels des mittleren Düsensegments 10 die getrennt voneinander erzeugten Lagen 3 des hochviskosen Materials 2 vor deren Austreten aus dem Düsenaustritt 7 aneinander herangeführt und miteinander verbunden werden können. Insbesondere werden die Lagen 3 an ihren einander zugewandten Oberflächen in dem Bereich 14 miteinander verbunden, in welchem die äußeren Düsensegmente 9 frei von der Überdeckung mit dem mittleren Düsensegment 10 sind. Das Verbinden der Lagen 3 an ihren einander zugewandten Oberflächen mittels des verkürzten Düsensegments 10 ermöglicht ein Vorbeugen einer Phasentrennung innerhalb der Streifen 5 an den einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3.
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In 3c ist das mittlere Düsensegment 10 in einer schematischen Frontansicht dargestellt, wobei erkannt werden kann, dass das mittlere Düsensegment 10 einen gewellten Querschnitt aufweist. Dieser gewellte Querschnitt des mittleren Düsensegments 10 wird durch Rillen 15 des mittleren Düsensegments 10, welche in Austragungsrichtung 13 verlaufen, hervorgerufen. Das mittlere Düsensegment 10 weist somit einen Wellenschliff auf. Mittels der Rillen 15 sind die einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 anzurauen, sodass eine besonders große Kontaktfläche an den einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 erreicht werden kann. Die besonders großen Kontaktflächen ermöglichen, dass die Lagen 3 an ihren einander zugewandten Oberflächen besonders vorteilhaft und insbesondere stoffschlüssig miteinander verbindbar sind.
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In 3d ist das mittlere Düsensegment 10 in einer Seitenansicht dargestellt. Bei der in 3d gezeigten Ausführungsform des mittleren Düsensegments 10 verjüngt sich das mittlere Düsensegment 10 in Austragungsrichtung 13 in seiner Dicke. Das bedeutet, dass sich die Dicke des mittleren Düsensegments 10 in Austragungsrichtung 13 verkleinert. Hierfür können einander gegenüberliegende Breitseiten des mittleren Düsensegments 10 zumindest bereichsweise eine Winkelstellung relativ zueinander aufweisen. Dies ermöglicht, dass die Lagen 3 beim Bewegen innerhalb des Düsenkörpers 6 in Austragungsrichtung 13 mittels des mittleren Düsensegments 10 aufeinander zu bewegt werden, sodass ein Abstand der zueinander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 sich in Austragungsrichtung 13 verringert. Hierdurch können die Lagen 3 beim Bewegen in Austragungsrichtung 13 an ihren einander zugewandten Oberflächen aufeinander zu bewegt werden, sodass die Lagen 3 besonders vorteilhaft miteinander zu verbinden sind.
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Das mittlere Düsensegment 10 kann insbesondere eine Kombination der in den 3a bis 3d gezeigten Modifikationen aufweisen.
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Der beschriebenen Düse 1 liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zur akustischen Dämpfung von Karosserien heutzutage sogenannte Bitumenmatten eingelegt werden, welche in einem Ofenprozess einschmelzen. Die Bitumenmatten dienen sowohl zur akustischen Dämpfung eines Fahrzeuginnenraums insbesondere hinsichtlich Luftschall und/oder Körperschall eines Kraftwagens, als auch zur Dämpfung von Schwingungen von Karosserieblechen der Karosserie. Diese Bitumenmatten sind für jedes Derivat und jede Position im Kraftwagen vorkonfektioniert. Die Bitumenmatten sollen nun durch sogenannte spritzbare Dämpfungsmassen ersetzt werden. Diese stark viskosen und insbesondere hochviskosen Massen können mittels eines Roboters in der Karosserie appliziert und anschließend in einem Durchlauftrockner ausgetrocknet werden.
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Um eine geschlossene Fläche ohne Dickenüberschreitung mit diesen spritzbaren hochviskosen Massen, insbesondere dem hochviskosen Material 2, zu erreichen, wird die Düse 1 verwendet, welche es ermöglicht, nach einer Art „Nut-Feder-Prinzip“ die Streifen 5 zu applizieren. Die Streifen 5 sind dann in einer Art T-Profil, insbesondere in einem umgedrehten T-Profil wie in 1 dargestellt ist, auf dem Rohbauteil 4 appliziert. Die Streifen 5 umfassen unterschiedlich breite Lagen 3, sodass nebeneinander liegende, dem Rohbauteil 4 zugewandte Lagen 3 der Streifen 5 miteinander überlappen. Heutzutage verwendete spritzbare Dämpfungsmaterialien enthalten zirka 20 Prozent Wasser, welches in einem Ofen bei Temperaturen bis 170 Grad Celsius ausgetrocknet werden kann. Im Ofen können an einander zugewandten Oberflächen von Materiallagen des hochviskosen Materials 2 Wasserdampfblasen entstehen, welche zu einer zu dicken Schichtstärke der Streifen 5 nach Trocknung sowie zu unzureichenden akustischen Eigenschaften führen können. Mittels des mittleren Düsensegments 10 wird das hochviskose Material 2 derart aus dem Düsenaustritt 7 ausgetragen, dass eine Bildung von Wasserdampfblasen an einander zugewandten Oberflächen der Lagen 3 zumindest im Wesentlichen vermieden werden kann.
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Mittels der Düse 1 kann ein Materialfluss aus den separat erzeugten Lagen 3 des hochviskosen Materials 2 derart modifiziert werden, dass eine Trennebene zwischen den Lagen 3 aufgehoben wird. Dies kann mittels des mittleren Düsensegments 10 erfolgen. Hierbei ist das mittlere Düsensegment 10 hinsichtlich seiner Geometrie beziehungsweise seiner Konstruktion so ausgeführt, dass die Lagen 3 vor Auftreffen auf das Rohbauteil 4 zusammengeführt werden und/oder eine jeweilige einander zugewandte angeraute Oberfläche aufweisen, und so besonders leicht ineinander fließen können. Somit kann insgesamt eine Applikation der Streifen 5 mit Bereichen unterschiedlicher Breite erfolgen, es liegt jedoch keine Phasenseparation zwischen den Lagen 3 vor. Die äußeren Düsensegmente 9 können analog zu den beschriebenen Modifikationen des mittleren Düsensegments 10 modifiziert werden, um so eine Phasenseparation zwischen überlappenden, nebeneinander auf dem Rohbauteil 4 liegenden Lagen 3 zu unterbinden. Durch das Modifizieren des mittleren Düsensegments 10 und gegebenenfalls zusätzlich wenigstens eines der äußeren Düsensegmente 9 kann eine Phasenseparation zwischen den Lagen 3 und gegebenenfalls zusätzlich zwischen den Streifen 5 zumindest im Wesentlichen verhindert werden, wodurch Blasenbildung innerhalb der Streifen 5 und/oder innerhalb des auf dem Rohbauteil 4 aufgetragenen hochviskosen Materials 2 beim Trocknen zumindest im Wesentlichen vermieden werden kann. Vorteilhafterweise kann eine Dämpfungsfunktion des auf dem Rohbauteil 4 aufgetragenen hochviskosen Materials 2 zumindest im Wesentlichen vollständig erhalten bleiben und auch nach dem Applikationsprozess des hochviskosen Materials 2 auf dem Rohbauteil 4 eine definierte Schichtdicke der Streifen 5 beziehungsweise des auf dem Rohbauteil 4 aufgetragenen hochviskosen Materials 2 eingestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Düse
- 2
- hochviskoses Material
- 3
- Lage
- 4
- Rohbauteil
- 5
- Streifen
- 6
- Düsenkörper
- 7
- Düsenaustritt
- 8
- Öffnung
- 9
- äußeres Düsensegment
- 10
- inneres Düsensegment
- 11
- Schlitze
- 12
- Linie
- 13
- Austragungsrichtung
- 14
- Bereich
- 15
- Rille
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006012373 B3 [0002]