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Die Erfindung betrifft eine Türeinheit für einen Schaltschrank und einen Schaltschrank mit solch einer Türeinheit.
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Typischerweise werden elektrische Schaltgeräte bzw. elektrische Schalter in Schaltschränken eingebaut, sollen aber von außen betätigt werden können. Für diese Anwendung gibt es spezielle Zubehörkomponenten, beispielsweise Türkupplungsdrehantriebe, welche außen an der Tür des Schaltschranks angebracht werden und durch eine Bohrung in der Tür des Schaltschranks über eine spezielle Kupplung und eine Umlenkeinheit mit dem elektrischen Schaltgerät verbunden werden.
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Sobald die Tür des Schaltschranks geöffnet wird, wird die Verbindung zwischen Kupplungsaufnahme der Türeinheit eines Türkupplungsdrehantriebs und des Kupplungskopfes getrennt, und beim anschließenden Verriegeln werden die Komponenten durch verschiedene Lösungen wieder zueinander geführt und miteinander verbunden, um die benötigte Schaltkraft übertragen zu können.
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Da unterschiedliche Blechstärken der Schaltschränke berücksichtigt werden müssen, kann es passieren, dass die Einführhilfe - beispielsweise ein Trichter - zwar den Kupplungskopf sauber in die Aufnahme der außen anliegenden Türeinheit einfädelt, aber der Kupplungskopf beim Öffnen zwischen innerer und äußerer Türeinheit verhakt und so innerhalb der Aufnahme der Türeinheit hängenbleibt. Dies passiert speziell bei stärkeren Wandstärken bzw. wenn die Teile nicht ganz linearer zueinander fluchten. Dadurch wird das Öffnen der Tür erschwert bzw. komplett verhindert.
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Die
EP 2 393 091 A1 ist auf eine Schaltvorrichtung gerichtet, die einen Drehsteuergriff, der zum Umschalten zwischen Sollwerten ausgelegt ist, und ein Gleitelement aufweist, das zum Ausfahren aus einer Ruheposition in eine angehobene Position ausgelegt ist, um den Steuergriff bei einem beliebigen Sollwert zu verriegeln und von diesem zurückzuziehen erhöhte Position in die Ruheposition, um den Steuerhebel zu entriegeln. Die Ausdehnung definiert eine Öffnung, die ein oder mehrere Vorhängeschlösser in der verriegelten Position aufnehmen kann. Es ist auch ein Verriegelungselement vorgesehen, das einen Schaft und eine Aussparung enthält, wobei sich der Schaft in Reaktion auf das Ausfahren und Zurückziehen des Gleitelements bewegen und jeweils in die Aussparung hinein und aus dieser heraus bewegt werden kann, um zu bewirken, dass der Steuergriff entsprechend verriegelt wird und entriegelt. Die Schaltvorrichtung ist auch mit Mitteln versehen, um das Ausfahren des Gleitelements zu ermöglichen, sobald die Welle in der Aussparung angeordnet ist, indem die Welle stationär gehalten wird.
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In der
EP 2 393 092 A1 wird eine Schaltvorrichtung offenbart, die zwischen verschiedenen Sollwerten betreibbar ist, mit einem Drehbedienungsgriff, der zum Umschalten zwischen Sollwerten eingerichtet ist, einem Gleitelement, das zum Herausziehen aus einer Ruheposition in eine angehobene Position eingerichtet ist, um den Bedienungsgriff bei einem beliebigen Sollwert zu verriegeln und von diesem zurückzuziehen angehobene Position in die Ruheposition, um den Steuergriff zu entriegeln, wobei ein Verriegelungselement einen Schaft und eine Aussparung aufweist, wobei der Schaft in Reaktion auf das Ausfahren und Zurückziehen des Schiebeelements bzw. in die Aussparung hinein und aus dieser heraus bewegbar ist, um entsprechend zu verriegeln und zu verriegeln Entriegeln des Steuerhebels und Mittel zum selektiven Deaktivieren des Ausfahrens des Gleitelements bei einem festgelegten Sollwert im normalen Betriebsablauf und zum selektiven Aktivieren des Ausfahrens, wenn dies erforderlich ist.
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In der
DE 10 2013 112 570 A1 wird eine Vorrichtung zum Betätigen eines Schaltgeräts offenbart, das sich in einem Schaltschrank befindet, wobei, um das Schaltgerät im Schaltschrank bei einer geschlossener Schranktür des Schaltschranks betätigen zu können, die Vorrichtung eine Schaltwelle und einen Knebel umfasst, der eine Ausgangsposition und wenigstens eine Schaltposition einnehmen kann und an der Schranktür außenseitig befestigbar ist, wobei die Schaltwelle an einem wandseitigen Ende mit einem Betätigungselement des Schaltgeräts verbindbar und an einem türseitigen Ende mit dem Knebel drehfest verbunden ist, sodass bei geschlossener Schranktür eine Drehung des Knebels zu einer Betätigung des Schaltgeräts führt. Es sind Verriegelungsmittel vorgesehen, die die Schranktür verriegeln, wenn der Knebel in der Ausgangsstellung in Drehrichtung arretiert ist, und ein Öffnen der geschlossenen Schranktür zulassen, wenn der Knebel nicht arretiert ist und sich der Knebel ausgehend von der Ausgangstellung um einen gewissen Verdrehwinkel verdrehen lässt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Türeinheit beispielsweise eines Türkupplungsdrehantriebs oder eines anderen manuellen Antriebes zur Verfügung zu stellen, die die oben beschriebenen Probleme umgeht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Türeinheit gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Türeinheit sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 angegeben. Ebenfalls wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch den Schaltschrank gemäß Anspruch 7 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schaltschranks ist in Anspruch 8 angegeben.
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Die Türeinheit für einen Schaltschrank mit einem elektrischen Schalter gemäß Anspruch 1 ist an einer Tür des Schaltschranks montiert zur Betätigung des elektrischen Schalters bei geschlossener Tür, wobei die Türeinheit durch eine Bohrung durch die Tür des Schaltschranks montierbar ist, und wobei die Türeinheit ein Außenteil und ein trichterförmiges Innenteil umfasst und das Außenteil an der Außenseite der Tür und das trichterförmige Innenteil an der Innenseite der Tür des Schaltschrank montierbar sind, wobei im montierten Zustand der Türeinheit das Außenteil und/oder das trichterförmige Innenteil durch die Bohrung der Tür hindurchgreifen.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Türeinheit ist, dass beispielsweise eine trichterförmige Einführschräge nicht nur im Innern des Schaltschranks verläuft, sondern vom ursprünglichen Trichterteil flexibel zum Aufnahmeelement des Kupplungskopfes übertragen werden kann. Dadurch ist ein schnelles und rückfreies Koppeln und Entkoppeln der Türeinheit mit dem Schaltgerät möglich.
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In einer Ausgestaltung greifen das Außenteil und das trichterförmige Innenteil im montierten Zustand der Türeinheit ineinander.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Außenteil Elemente auf, die durch die Bohrung der Tür hindurchgreifen und in Aussparungen des trichterförmigen Innenteils im montierten Zustand der Türeinheit eingreifen.
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In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türeinheit weisen die Elemente des Außenteils im montierten Zustand der Türeinheit einen anderen Winkel auf als der Winkel zwischen den Aussparungen des trichterförmigen Innenteils.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die Elemente, die durch die Bohrung der Tür hindurchgreifen und in Aussparungen des trichterförmigen Innenteils im montierten Zustand der Türeinheit eingreifen, an einer Rückseiteneinheit angeordnet, welche als Teil des Außenteils an der Außenseite der Tür des Schaltschranks montierbar ist.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Außenteil eine Handhabe als Dreheinheit zum Schalten des elektrischen Schalters.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenso vom Schaltschrank mit einer erfindungsgemäßen Türeinheit gemäß Anspruch 7 gelöst, wobei der Schaltschrank eine Tür, einen elektrischen Schalter und eine Schaltwelle mit einem Kupplungskopf umfasst, wobei die Türeinheit an der Tür des Schaltschranks montiert ist zur Betätigung des elektrischen Schalters bei geschlossener Tür, wobei bei geöffneter Tür des Schaltschranks der Kupplungskopf mechanisch von der Türeinheit getrennt ist, wobei der Kupplungskopf der Schaltwelle bei geschlossener Tür in das trichterförmige Innenteil der Türeinheit kraftschlüssig eingreift.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schaltschranks umfasst dieser eine Umlenkeinheit, welche eine rotatorische Bewegung der Schaltwelle in eine lineare Bewegung einer Handhabe des elektrischen Schalters umsetzt.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise, wie sie erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden.
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Dabei zeigen:
- 1A und 1B herkömmlicher Türkupplungsdrehantrieb mit Türeinheit;
- 2 herkömmliche Türeinheit mit Kupplungskopf und Schaltwelle;
- 3 erfindungsgemäße Türeinheit mit Kupplungskopf und Schaltwelle; und
- 4 Rückseiteneinheit einer erfindungsgemäßen Türeinheit und trichterförmiges Innenteil.
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In 1A ist ein Schaltschrank 1000 mit einem elektrischen Schalter 1800 dargestellt. Der Schaltschrank 1000 ist mit einer Tür 1500 versehen, an der eine herkömmliche Türeinheit 1100 montiert ist. Bei geschlossener Tür 1500 greift ein Kupplungskopf 1400 einer Schaltwelle 1300 kraftschlüssig in die Türeinheit 1100 ein. Die Schaltwelle 1300 ist mit einer Umlenkeinheit 1900 verbunden, welche die rotatorische Bewegung der Schaltwelle 1300 in eine lineare Bewegung einer Handhabe des elektrischen Schalters 1800 umsetzt. Somit kann durch die Betätigung der Türeinheit 1100 im geschlossenen Zustand der Tür 1500 des Schaltschranks 1000 der elektrische Schalter 1800 im Innern des Schaltschranks 1000 betätigt werden. Bei geöffneter Tür 1500 wird der Kupplungskopf 1400 mechanisch von der Türeinheit 1100 getrennt.
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In 1B ist die Montage der Türeinheit 1100 an der Tür 1500 des Schaltschranks 1000 näher dargestellt. Dabei wird ein Außenteil 1110 an der Außenseite der Tür 1500 montiert und ein Innenteil 1120 an der Innenseite der Tür 1500 des Schaltschranks 1000. Die Tür 1500 umfasst eine Bohrung 1550, durch die der Kupplungskopf 1400 bei geschlossener Tür 1500 greift und vom Außenteil 1110 der Türeinheit 1100 betätigt werden kann.
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2 zeigt die herkömmliche Türeinheit 1100 mit Außenteil 1110 und Innenteil 1120. Des Weiteren sind der Kupplungskopf 1400 sowie die Schaltwelle 1300 dargestellt. Bei geschlossener Tür 1500 greift der Kupplungskopf 1400 der Schaltwelle 1300 in das trichterförmige Innenteil 1120 der Türeinheit 1100 kraftschlüssig ein, so dass der elektrische Schalter 1800 bei geschlossener Tür 1500 betätigt werden kann. Bei geöffneter Tür 1500 des Schaltschranks 1000 ist der Kupplungskopf 1400 mechanisch von der Türeinheit 1100 getrennt. Die im montierten Zustand zwischen dem Außenteil 1110 und Innenteil 1120 verlaufende Tür 1500 des Schaltschranks 1000 ist in 2 nicht dargestellt.
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In 3 ist eine erfindungsgemäße Türeinheit 100 für einen Schaltschrank 1000 mit einem elektrischen Schalter 1800 dargestellt. Die Türeinheit 100 ist an einer Tür 1500 des Schaltschranks 1000 montierbar zur Betätigung des elektrischen Schalters 1800 bei geschlossener Tür 1500. Entsprechend der Darstellung in 1B ist die erfindungsgemäße Türeinheit 100 durch eine Bohrung 1550 durch die Tür 1500 des Schaltschranks 1000 montierbar.
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Die Türeinheit 100 umfasst ein Außenteil 110; 115 und ein trichterförmiges Innenteil 120, wobei das Außenteil 110; 115 an der Außenseite der Tür 1500 und das trichterförmige Innenteil 120 an der Innenseite der Tür 1500 des Schaltschranks 1000 montierbar sind. Im montierten Zustand der erfindungsgemäßen Türeinheit 100 greift das Außenteil 110; 115 und/oder das trichterförmige Innenteil 120 durch die Bohrung 1550 der Tür 1500 hindurch. Entsprechend der Darstellung in 3 greift das Außenteil 110; 115 im montierten Zustand der Türeinheit 100 durch die Bohrung 1550 der Tür 1500 hindurch.
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Das Außenteil 110; 115 und das trichterförmige Innenteil 120 der erfindungsgemäßen Türeinheit 100 greifen im montierten Zustand der Türeinheit 100 ineinander.
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Die erfindungsgemäße Türeinheit 100 weist eine Rückseiteneinheit 115 auf, welche als Teil des Außenteils 110 an der Außenseite der Tür 1500 des Schaltschranks 1000 montierbar ist.
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In der 4A ist diese Rückseiteneinheit 115 näher dargestellt. Die Rückseiteneinheit 115 weist dabei Elemente 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208 auf, die als Erhöhungen ausgebildet sind bzw. mit einer Schräge versehen sind. Die Elemente 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208 der Rückseiteneinheit 115 greifen durch die Bohrung 1550 der Tür 1500 hindurch in Aussparungen 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308 des trichterförmigen Innenteils 120 im montierten Zustand der Türeinheit 100. Dieses trichterförmige Innenteil 120 mit den Aussparungen 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308 ist in 4B näher dargestellt.
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Der Winkel der Elemente 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208 des Außenteils 110; 115 kann unterschiedlich sein zum Winkel zwischen den Aussparungen 301, 302, 303, 304, 305, 306, 307, 308 des trichterförmigen Innenteils 120.
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Zur Betätigung des elektrischen Schalters 1800 kann die erfindungsgemäße Türeinheit 100 am Außenteil 110 eine Handhabe 111 aufweisen als Dreheinheit zum Schalten.
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Gemäß der Darstellung in 1A kann der Schaltschrank 100 eine Umlenkeinheit 1900 umfassen, welche eine rotatorische Bewegung der Schaltwelle 1300 in eine lineare Bewegung einer Handhabe des elektrischen Schalters 1800 umsetzt.