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Die Erfindung betrifft eine Ventilbaugruppe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem Katalog, der am 16.03.2018 unter der Internetadresse http://www.boschrexroth.com/various/utilities/mediadirectory / download/index.j sp? object_nr=RE64283 abrufbar war, ist eine Ventilbaugruppe in Form einer Ventilscheibe bekannt. Die Ventilscheibe hat einen Hauptschieber mit einer stetig verstellbaren Hauptblende und einen Steuerschieber mit einer ersten und einer zweiten Blende und einer ersten Feder.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Ventilbaugruppe eine Lasthaltefunktion hat, ohne dass hierfür ein gesondertes Lasthalteventil erforderlich ist. Trotzdem kann die Pumpe energiesparend mit einem sehr geringen Standby-Druck betrieben werden. Weiter sind sehr lange Rohrleitungen zwischen der Pumpe und der Ventilbaugruppe unschädlich für die Funktion des Gesamtsystems. Darüber hinaus steht in einem Lastfall, in dem das System so stark belastet wird, dass die Pumpe den Aktuator gerade nicht mehr bewegen kann, eine besonders große hydraulische Kraft am Aktuator an.
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Gemäß dem selbständigen Anspruch wird vorgeschlagen, dass ein Fluidströmungspfad ausgehend von der Pumpe über die erste Blende, weiter über eine erste Steuerstelle, weiter über die zweite Blende, weiter über eine zweite Steuerstelle, weiter über die Hauptblende, weiter über eine dritte Steuerstelle zum Aktuator verläuft, wobei der Steuerschieber vom Druck an der ersten Steuerstelle in Richtung der zweiten Endstellung beaufschlagbar ist, wobei der Steuerschieber vom Druck an der dritten Steuerstelle in Richtung der ersten Endstellung beaufschlagbar ist, wobei die zweite Blende zwischen der ersten Endstellung und einer Zwischenstellung ganz verschlossen ist, wobei sie ab der Zwischenstellung zur zweiten Endstellung hin öffnet, wobei der Öffnungsquerschnitt der zweiten Blende von der Zwischenstellung zur zweiten Endstellung hin von einem von Null verschiedenen Wert auf Null abnimmt.
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Der Haupt- und der Steuerschieber sind vorzugsweise jeweils linearbeweglich in einem Gehäuse aufgenommen, so dass die entsprechenden Blenden durch eine Linearbewegung des betreffenden Schiebers verstellbar sind. Die Ventilbaugruppe ist vorzugsweise in der Art einer Ventilscheibe ausgebildet, so dass mehrere Ventilbaugruppen zu einem Ventilblock zusammengesetzt werden können. Alle Ventilbaugruppen des Ventilblocks haben vorzugsweise einen gemeinsamen Tank und eine gemeinsame Pumpe, wobei jeder Ventilbaugruppe ein gesonderter Aktuator zugeordnet ist. Bei dem Aktuator handelt es sich vorzugsweise um einen Zylinder oder einen Hydromotor. Die Ventilbaugruppe wird vorzugsweise mit einem Druckfluid betrieben, bei welchem es sich höchst vorzugsweise um eine Flüssigkeit, beispielsweise um Hydrauliköl, handelt. Der Öffnungsquerschnitt der zweiten Blende kann bereits vor der zweiten Endstellung Null erreichen. Er nimmt in einem Regelbereich zwischen der Zwischenstellung und der zweiten Endstellung vorzugsweise stetig ab.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es kann ein Rückschlagventil vorgesehen sein, welches zwischen die erste und die zweite Steuerstelle geschaltet ist. Hierdurch kann insbesondere der Standby-Druck der Pumpe minimiert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Rückschlagventil parallel zur zweiten Blende geschaltet ist. Das Rückschlagventil steht damit als paralleler Strömungsweg insbesondere dann zur Verfügung, wenn die zweite Blende ganz verschlossen ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Rückschlagventil ausschließlich einen Fluidstrom von der ersten zur zweiten Steuerstelle hin zulässt. Damit wird erreicht, dass trotz des Rückschlagventils die gewünschte Lasthaltefunktion gegeben ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Rückschlagventil von einer zweiten Feder in eine geschlossene Stellung vorgespannt ist. Mit der zweiten Feder kann der erforderliche Standby-Druck der Pumpe definiert festgelegt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Rückschlagventil im Inneren des Steuerschiebers angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders kompakte Ventilbaugruppe, insbesondere ein besonders kompakter Steuerschieber. Die Erfindung kann darüber hinaus nutzbar gemacht werden, indem bei einer Ventilbaugruppe, die nicht mit der erfindungsgemäßen Lasthaltefunktion ausgestattet ist, allein der Steuerschieber ausgetauscht wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Steuerschieber einen abschnittsweise kreiszylindrischen Grundkörper mit einer ersten Ringnut aufweist, welche sowohl die erste als auch die zweite Blende definiert. Der Grundkörper kann eine zweite Ringnut aufweisen, welche zwischen der ersten Ringnut und der ersten Feder angeordnet ist. Der entsprechende Steuerschieber ist besonders einfach und kompakt aufgebaut. Gleichzeitig ermöglicht er einen hohen Volumenstrom entlang des genannten Fluidströmungspfads. Die erste Ringnut bildet vorzugsweise die erste Steuerstelle. Die zweite Ringnut bildet vorzugsweise die zweite Steuerstelle. Der Grundkörper kann eine dritte Ringnut aufweisen, welche auf der der zweiten Ringnut gegenüberliegenden Seite der ersten Ringnut angeordnet ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper entlang seiner Zylinderachse von einem Längskanal durchsetzt ist, welcher auf der Seite der ersten Feder mit einem gesonderten Verschlusskörper dicht verschlossen ist, wobei er auf der gegenüberliegenden Seite offen ist. Der Längskanal ist damit besonders einfach herstellbar. Über den Längskanal wird der Steuerschieber vorzugsweise in Richtung der zweiten Endstellung vom Druck an der ersten Steuerstelle beaufschlagt. Der Verschlusskörper ist vorzugsweise in den Grundkörper eingeschraubt. Er bildet vorzugsweise einen Endanschlag, welcher die zweite Endstellung definiert.
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Es kann vorgesehen sein, dass ein Ventilsitz des Rückschlagventils in dem Längskanal angeordnet ist, wobei ein Ventilkörper des Rückschlagventils zwischen dem Verschlusskörper und dem Ventilsitz angeordnet ist. Der Ventilsitz ist vorzugsweise zwischen der ersten und der zweiten Ringnut angeordnet. Vorzugsweise ist im Bereich der ersten Ringnut wenigstens eine erste Radialbohrung im Grundkörper angeordnet, welche in den Längskanal einmündet. Vorzugsweise ist im Bereich der zweiten Ringnut wenigstens eine zweite Radialbohrung angeordnet, welche in den Längskanal einmündet. Der Ventilsitz ist vorzugsweise zwischen der wenigstens einen ersten Radialbohrung und der wenigstens einen zweiten Radialbohrung angeordnet. Die zweite Feder ist vorzugsweise zwischen dem Verschlusskörper und dem Ventilkörper angeordnet. Der Ventilkörper ist vorzugsweise als Kugel ausgeführt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Längskanal im Bereich der ersten Ringnut eine Engstelle aufweist, deren Durchmesser zwischen 0,3 mm und 1 mm beträgt. Der genannte Durchmesser beträgt beispielsweise 0,7 mm
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe;
- 2 einen Teillängsschnitt einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe im Bereich des Steuerschiebers; und
- 3 ein grobschematisches Diagramm, welches den Öffnungsquerschnitt der ersten und der zweiten Blende über den Stellweg des Steuerschiebers darstellt.
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1 zeigt einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe 10. Die Ventilbaugruppe 10 ist an eine Pumpe 21 angeschlossen, welche beispielsweise als Außenzahnradpumpe ausgebildet ist. Die Pumpe 21 saugt Druckfluid aus einem Tank 22 an und fördert es zur Ventilbaugruppe 10, namentlich zum Steuerschieber 40. Es ist denkbar, dass mehrere Ventilbaugruppen 10 parallel an eine Pumpe 21 angeschlossen sind. Bei dem Druckfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl. Der Pumpe 21 ist eine Druckwaage 23 zugeordnet, mit welcher der Förderdruck der Pumpe 21 eingestellt wird, indem ein variabler Teil des Förderstroms der Pumpe 21 unmittelbar zum Tank 22 zurückgeleitet wird. Die Druckwaage 23 setzt dabei den Förderdruck der Pumpe 21 ins Gleichgewicht mit einem höchsten Lastdruck 25 und der Vorspannkraft einer dritten Feder 24.
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Jede Ventilbaugruppe 10 umfasst vorzugsweise ein Wechselventil, an welches eingangsseitig der Druck an der dritten Steuerstelle 13 anschließbar ist. An den anderen Eingang ist entweder (wie dargestellt) der Druck im Tank 22 oder der Ausgangsdruck eines Wechselventils einer benachbarten Ventilbaugruppe angeschlossen. Wenn mehrere Ventilbaugruppen vorgesehen sind, ergibt sich somit eine Kaskade von Wechselventilen 14, an der am Ausgang der höchste Druck 25 aus den Drücken an der dritten Steuerstelle 13 anliegt. Sofern nur eine Ventilbaugruppe 10 vorhanden ist, kann das Wechselventil 14 entfallen.
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Die Ventilbaugruppe 10 umfasst einen Hauptschieber 30, mit dem insbesondere die Bewegungsgeschwindigkeit und die Bewegungsrichtung des an die Ventilbaugruppe 10 angeschlossenen Aktuators 20 eingestellt wird. Bei dem Aktuator 20 handelt es sich beispielsweise um einen Zylinder oder einen Hydromotor. Der Hauptschieber 30 definiert eine stetig verstellbare Hauptblende 31. Diese ist in einer mittleren Sperrstellung 36 ganz geschlossen, wobei sie zur ersten bzw. zur zweiten Arbeitsstellung 34; 35 hin stetig öffnet. Mit der Hauptblende 31 wird die Bewegungsgeschwindigkeit des Aktuators 20 eingestellt. Der Hauptblende 31 ist ein Richtungssteuerabschnitt 32 am Hauptschieber 30 nachgeschaltet, mit welchem die Bewegungsrichtung des Aktuators 20 eingestellt wird. Bei einer alternativen Ausführung des Hauptschiebers 30 ist für jede Bewegungsrichtung eine gesonderte Hauptblende vorgesehen, welche Bestandteil des Richtungssteuerabschnitts ist. Hierdurch verringert sich der Bauraumbedarf, wobei der Lastdruckabgriff 33 kompliziert wird.
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Der dritte Steuerdruck 13 stromabwärts der Hauptblende 31 wird an einem gesonderten Lastdruckabgriff 33 herausgeführt, welcher an das Wechselventil 14 angeschlossen ist. In der Sperrstellung 36, in welcher sich der Aktuator 20 nicht bewegt, liegt am Lastdruckabgriff 33 vorzugsweise der Druck im Tank 22 an. Man könnte auch in der Sperrstellung 36 den Druck an der dritten Steuerstelle 13 am Lastdruckabgriff 33 herausführen, hierdurch würde aber der Energieverbrauch des Systems erhöht.
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Der Steuerschieber 40 definiert eine erste und eine zweite Blende 41; 42. Ein Fluidströmungspfad führt ausgehend von der Pumpe 21 über die erste Blende 41, weiter über eine erste Steuerstelle 11, weiter über die zweite Blende 42, weiter über eine zweite Steuerstelle 12, weiter über die Hauptblende 31, weiter über eine dritte Steuerstelle, weiter über den Richtungssteuerabschnitt 32 zum Aktuator 20. Dieser Fluidströmungspfad bildet den hydraulische Arbeit verrichtenden Zulauf für den Aktuator 20.
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Die erste und die zweite Blende 41; 42 werden gemeinsam verstellt, wenn sich der Steuerschieber bewegt. Mit der ersten Blende 41 wird der Druckabfall an der Hauptblende 31 auf einen konstanten Wert eingeregelt, welcher durch die Vorspannkraft der ersten Feder 61 definiert wird. Die erste Feder 61 beaufschlagt den Steuerschieber 40 in Richtung einer ersten Endstellung 43, in welcher die erste Blende 41 ganz geöffnet ist. In der gegenüberliegenden zweiten Endstellung 44 ist die erste Blende 41 ganz verschlossen. Dazwischen ändert sich ihr Öffnungsquerschnitt monoton und stetig, wobei wegen weiterer Details auf die Ausführungen zu 3 verwiesen wird. In Richtung der ersten Endstellung 43 wird der Steuerschieber 40 außerdem vom Druck am Lastdruckabgriff 33 beaufschlagt. Dieser ist gleich dem Druck an der dritten Steuerstelle 13, wenn sich der Aktuator 20 bewegt. Bei unbewegtem Aktuator 20 ist die genannte Druckregelung nicht erforderlich. In Richtung der zweiten Endstellung 44 wird der Steuerschieber 40 vom Druck an der ersten Steuerstelle 11 beaufschlagt, und zwar über eine Engstelle 58 bzw. über eine Drossel. Die Engstelle 58 bewirkt, dass Schwankungen im Förderdruck der Pumpe 21 eine sanfte und gleichförmige Bewegung des Aktuators 20 nicht beeinträchtigen.
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Die vorliegende Ventilbaugruppe 10 ist aus Kostengründen nur mit einem einzigen Lasthalteventil 15 ausgestattet. Dieses ist vorzugsweise in der Bewegungsrichtung wirksam, in welcher eine äußere Last am Aktuator 20 gegen die Schwerkraft abzustützen ist. Bei dem Lasthalteventil 15 handelt es sich um ein entsperrbares Rückschlagventil. Vorliegend ist eine mechanische Entsperrung vorgesehen, welche einen Stößel 16 umfasst, wobei auch hydraulische Entsperrungen bekannt sind. Der Stößel 16 wird von einer zugeordneten Betätigungskontur am Hauptschieber 30 betätigt und zwar in der Weise, dass die Rückschlagfunktion des Lasthalteventils 15 in der Sperrstellung 36 und in der zweiten Arbeitsstellung 35 aktiv ist, wobei sie in der ersten Arbeitsstellung 34 nicht aktiv ist. Mit der Lasthaltung wird erreicht, dass sich der Aktuator 20 nicht entgegen der gewünschten Bewegungsrichtung bewegt, wenn der Förderdruck der Pumpe 21 nicht ausreicht, um die äußere Last zu halten.
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Die zweite Blende 42 am Steuerschieber 40 bewirkt für die andere Bewegungsrichtung eine vergleichbare Lasthaltung. Sie ist dabei in beide Bewegungsrichtungen wirksam. Da diese Lasthaltung nicht vollkommen leckagefrei ist, ist vorliegend zusätzlich das Lasthalteventil 15 für eine Bewegungsrichtung vorgesehen.
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Bei dieser Form der Lasthaltung wird ausgenutzt, dass die Druckregelung mit der ersten Blende 41 zur Folge hat, dass sich der Steuerschieber 40 in die erste Endstellung 43 bewegt, wenn der Förderdruck der Pumpe 21 nicht ausreicht, um den mit der ersten Feder 61 vorgegebenen Druckabfall an der Hauptblende 31 einzustellen. Die zweite Blende 42 ist in dieser Stellung ganz geschlossen, so dass entlang dem genannten Fluidströmungspfad kein Öl fließt, weder in die gewünschte Strömungsrichtung noch in die unerwünschte entgegengesetzte Strömungsrichtung.
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Zwischen der ersten und der zweiten Steuerstelle 11; 12 ist das Rückschlagventil 70 geschaltet. Diese ist der zweiten Blende 42 parallel geschaltet, wobei es ausschließlich einen Fluidstrom in die gewünschte Richtung, also von der ersten zur zweiten Steuerstelle 11; 12 hin, nicht aber in die entgegengesetzte Richtung zulässt.
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Wenn sich der Hauptschieber 30 in der Sperrstellung 36 befindet, fördert die Pumpe 21 mit einem Druck, der allein von der Vorspannkraft der dritten Feder 24 abhängt. Dieser sogenannte Standby-Druck soll zwecks Energieeinsparung so niedrig wie möglich gewählt werden, da der entsprechende Fluidstrom keinerlei nutzbringende Arbeit verrichtet. Gleichzeitig soll er aber so groß gewählt werden, dass der genannte Fluidströmungspfad überhaupt öffnet, wenn der Hauptschieber 30 von der Sperrstellung 36 in eine der Arbeitsstellungen 34; 35 bewegt wird. Es ist denkbar, das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende 41; 42 sehr scharf aufeinander abzustimmen. Hierdurch ergeben sich aber übermäßig große Leckagen an der zweiten Blende 42, wenn diese ihre Lasthaltefunktion ausführen soll. Mit dem Rückschlagventil 70 kann die entsprechende Abstimmung so gewählt werden, dass die genannten Leckagen das zulässige Maß nicht überschreiten. Die Vorspannkraft der zweiten Feder 73 kann ohne weiteres so klein gewählt werden, dass das Rückschlagventil 70 auch bei einem sehr geringen Standby-Druck öffnet. Der daraus folgende Volumenstrom zum Aktuator 20 hin bewirkt, dass der Druck an der dritten Steuerstelle 13 steigt. Mithin steigt auch der an die Druckwaage 23 gemeldete höchste Lastdruck 25. Dies bewirkt wiederum, dass der Förderdruck der Pumpe 21 so weit ansteigt, dass die zweite Blende 42 öffnet.
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Wenn mehrere Ventilbaugruppen von einer Pumpe 21 parallel versorgt werden, ist das Rückschlagventil 70 vor allem für den Fall gedacht, dass alle Aktuatoren still stehen, wobei ein einziger Aktuator in Bewegung gesetzt werden soll.
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2 zeigt einen Teillängsschnitt einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe 10 im Bereich des Steuerschiebers 40. Die Ventilbaugruppe 10 umfasst ein Gehäuse 17, welches vorzugsweise in der Art einer Ventilscheibe ausgebildet ist, so dass mehrere Ventilbaugruppen zu einem Ventilblock zusammengesetzt werden können. In dem Gehäuse 17 ist eine kreiszylindrische Bohrung 19 vorgesehen, in welcher der Steuerschieber 40 linearbeweglich aufgenommen ist. In dem Gehäuse 17 sind darüber hinaus diverse Kanäle vorgesehen, welche die mit Bezug auf 1 erläuterten Fluidverbindungen bereitstellen. Die Bohrung 19 ist mit einer Verschlussschraube 18 fluiddicht verschlossen, wobei die Verschlussschraube 18 einen Endanschlag für den Steuerschieber 40 bildet, welcher die erste Endstellung definiert. Der Steuerschieber ist in 2 in seiner ersten Endstellung dargestellt, in welche er durch die erste Feder 61 gedrückt wird, die unter Vorspannung zwischen dem Grund der Bohrung 19 und dem Steuerschieber 40 eingebaut ist. Die erste Feder 61 ist als Schraubenfeder ausgebildet, welche abschnittsweise einen Führungsfortsatz am Grundkörper 50 des Steuerschiebers 40 umgibt.
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Der Steuerschieber 40 ist aus einem Grundkörper 50 und einem Verschlusskörper 60 zusammengesetzt. Der Grundkörper 50 ist abschnittsweise kreiszylindrisch ausgeführt, wobei er so eng an die zugeordnete Bohrung 19 angepasst ist, dass Leckagen so weit wie möglich minimiert sind. In der Mitte des Grundkörpers 50 ist eine erste Ringnut 51 angeordnet. Die in 2 rechte Seitenwand der ersten Ringnut bildet zusammen mit einer zugeordneten Steuerkante am Gehäuse 17 die erste Blende 41. An dieser Seitenwand sind vorzugsweise Feinsteuerkerben vorgesehen, um das in 3 dargestellte vergleichsweise sanfte Öffnungsverhalten der ersten Blende 41 zu erreichen. Die in 2 linke Seitenwand der ersten Ringnut 51 bildet zusammen mit einer zugeordneten Steuerkante am Gehäuse 17 die zweite Blende 42. Dort sind vorzugsweise keine Feinsteuerkerben vorgesehen, damit die zweite Blende 42 über einen kurzen Stellweg einen großen Öffnungsquerschnitt freigibt.
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In der gezeigten ersten Endstellung ist die erste Blende 41 sehr weit geöffnet, wobei die zweite Blende 42 ganz verschlossen ist. Die erste Steuerstelle 11 wird von der ersten Ringnut 51 gebildet. Der dortige Druck wird über mehrere erste Radialbohrungen 54 und einen Längskanal 56 zum in 2 rechten Ende des Grundkörpers 50 geleitet, so dass dieser Druck den Steuerschieber 40 in Richtung der zweiten Endstellung beaufschlagt. In dem entsprechenden Fluidströmungspfad ist die bereits erläuterte Engstelle 58 angeordnet.
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Der Längskanal 56 durchsetzt den Grundkörper 50 über seine gesamte Länge, wobei er im Bereich der ersten Feder 61 mit einem gesonderten Verschlusskörper 60 fluiddicht verschlossen ist. Der Verschlusskörper 60 ist vorzugsweise in den Grundkörper 50 eingeschraubt. Er bildet zusammen mit dem Grund der Bohrung 19 einen Anschlag, welcher die zweite Endstellung des Steuerschiebers 40 definiert. In der zweiten Endstellung ist die erste Blende 41 ganz geschlossen, wobei die zweite Blende 42 sehr weit offen ist.
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Der Grundkörper 50 ist zwischen der ersten Feder 61 und der ersten Ringnut 51 mit einer optionalen zweiten Ringnut 52 versehen. Am Grund der zweiten Ringnut 52 sind mehrere zweite Radialbohrungen 55 angeordnet, welche in den Längskanal 56 einmünden. Die zweite Ringnut 52 bildet die zweite Steuerstelle 12. Zwischen den ersten und den zweiten Radialbohrungen 54; 55 ist der Ventilsitz 71 des Rückschlagventils 70 im Längskanal 56 angeordnet. Das Rückschlagventil 70 umfasst außerdem einen kugelförmigen Ventilkörper 72, der von einer vorgespannten zweiten Feder 73 zum Ventilsitz 71 hin gedrückt wird. Die zweite Feder 73, welche als Schraubenfeder ausgeführt ist, ist dabei am Verschlusskörper 60 abgestützt.
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Weiter ist auf die dritte Ringnut 53 hinzuweisen, welche die Masse des Steuerschiebers 40 minimiert, wobei außerdem die an der Bohrung 19 anliegende Fläche des Steuerschiebers 40 minimiert wird. Hierdurch ergibt sich ein besonders dynamisches Regelverhalten des Steuerschiebers 40.
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3 zeigt ein grobschematisches Diagramm, welches den Öffnungsquerschnitt A der ersten und der zweiten Blende 41; 42 über den Stellweg x des Steuerschiebers darstellt. Der Öffnungsquerschnitt A ist in der Vertikalen aufgetragen. Der Stellweg x ist in der Horizontalen aufgetragen. Der in 3 rechts angeordnete Nullpunkt entspricht der ersten Endstellung 43. In 3 links ist die zweite Endstellung 44 angeordnet, so dass die Bewegungsrichtungen in 2 und 3 übereinstimmen.
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Der Übersichtlichkeit halber sind sehr große Öffnungsquerschnitte der ersten und der zweiten Blende 41; 42, die hydraulisch nicht mehr wirksam sind, weil andere Stellen im Fluidströmungspfad einen konstanten, kleineren Öffnungsquerschnitt aufweisen, als horizontale Linien eingezeichnet.
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Wie bereits erläutert, ist die zweite Blende 42 in der ersten Endstellung 43 ganz geschlossen, wobei die erste Blende 41 sehr weit offen ist. Wird nun der Steuerschieber in Richtung der zweiten Endstellung 44 bewegt, so bleibt die zweite Blende 42 bis zur Zwischenstellung 45 verschlossen. Die Länge dieses Wegabschnitts bestimmt, wie groß die Leckagen an der zweiten Blende 42 sind, wenn diese ihre Lasthaltefunktion ausübt. Nachdem die Zwischenstellung 45 passiert ist, öffnet die zweite Blende 42 sehr schnell, so dass der Öffnungsquerschnitt der ersten Blende 41 schnell kleiner als der Öffnungsquerschnitt der zweiten Blende 42 ist. Dann ist im Wesentlichen nur noch die erste Blende 41 hydraulisch wirksam. Deren Öffnungsquerschnitt fällt über den verbleibenden Weg des Steuerschiebers zur zweiten Endstellung 44 hin im Wesentlichen linear auf Null ab. Typischerweise ist der Steuerschieber so ausgelegt, dass die erste Blende 41 bereits kurz vor der zweiten Endstellung 44 ganz verschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- A
- effektiver Öffnungsquerschnitt
- x
- Stellweg des Steuerschiebers
- 10
- Ventilbaugruppe
- 11
- erste Steuerstelle
- 12
- zweite Steuerstelle
- 13
- dritte Steuerstelle
- 14
- Wechselventil
- 15
- Lasthalteventil
- 16
- Stößel
- 17
- Gehäuse
- 18
- Verschlussschraube
- 19
- Bohrung
- 20
- Aktuator
- 21
- Pumpe
- 22
- Tank
- 23
- Druckwaage
- 24
- dritte Feder
- 25
- höchster Lastdruck
- 30
- Hauptschieber
- 31
- Hauptblende
- 32
- Richtungssteuerabschnitt
- 33
- Lastdruckabgriff
- 34
- erste Arbeitsstellung
- 35
- zweite Arbeitsstellung
- 36
- Sperrstellung
- 40
- Steuerschieber
- 41
- erste Blende
- 42
- zweite Blende
- 43
- erste Endstellung
- 44
- zweite Endstellung
- 45
- Zwischenstellung
- 50
- Grundkörper
- 51
- erste Ringnut
- 52
- zweite Ringnut
- 53
- dritte Ringnut
- 54
- erste Radialbohrung
- 55
- zweite Radialbohrung
- 56
- Längskanal
- 57
- Zylinderachse
- 58
- Engstelle
- 60
- Verschlusskörper
- 61
- erste Feder
- 70
- Rückschlagventil
- 71
- Ventilsitz
- 72
- Ventilkörper
- 73
- zweite Feder