-
Die Erfindung betrifft eine Verkleidungseinrichtung, insbesondere für einen Fahrzeuginnenraum, mit zumindest einem Verkleidungsteil und mit einer Aktuatoreinrichtung, die eine Vielzahl von elektromagnetischen Aktuatoren aufweist, die dazu ansteuerbar sind, zumindest eines der Verkleidungsteile zu verformen oder zu verlagern.
-
Verkleidungseinrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So offenbart beispielsweise die Offenlegungsschrift
DE 10 2013 209 913 A1 eine Verkleidungseinrichtung mit einem Aktuator, der eine Vielzahl von Elektromagneten beziehungsweise elektromagnetischen Aktuatoren aufweist, die mit jeweils einem Magnetkern zusammenwirken, der jeweils einem Verkleidungsteil zugeordnet ist. Durch das Ansteuern der elektromagnetischen Aktuatoren wird der Magnetkern bewegt und dadurch das zugehörige Verkleidungsteil verlagert oder verformt. Hierdurch soll eine Oberflächentexturierung variabel oder selektiv verändert werden. Aus der Patentschrift
DE 10 2011 115 562 B4 ist außerdem eine Verkleidungseinrichtung bekannt, bei welcher ein Verkleidungsteil mit einem aktiven Material bekannt, das eine reversible Änderung in einer fundamentalen Eigenschaft erfahren kann, um eine Halterung für Gegenstände zu bieten. Aus der Offenlegungsschrift
DE 101 58 364 A1 ist außerdem ein elastisches Material für eine sichtbare Außenhaut bekannt, das eine magnetische Beschichtung aufweist, um das elastische Material an einem magnetischen Bauteil zu befestigen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Verkleidungseinrichtung zu schaffen, welche kostengünstig eine variable Formgebung des Verkleidungsteils insbesondere derart erlaubt, dass dieses eine Aufnahme zur Aufnahme und/oder Halterung eines oder mehrerer Gegenstände bei Bedarf bildet, insbesondere ohne Zutun oder Kraftaufwendung eines Benutzers.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Verkleidungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass das Verkleidungsteil zum einen flexibel ausgebildet ist und zum anderen zumindest abschnittsweise magnetisches Material aufweist. Außerdem überdeckt das Verkleidungsteil eine Vielzahl der elektromagnetischen Aktuatoren. Dadurch, dass das Verkleidungsteil ein magnetisches Material aufweist, ist eine magnetisierte Ausbildung in das Verkleidungsteil integriert vorhanden.
-
Dadurch, dass das Verkleidungsteil eine Vielzahl von Aktuatoren überdeckt, kann das magnetische Material von den Aktuatoren selektiv beziehungsweise individuell aktiviert beziehungsweise dazu genutzt werden, das Verkleidungsteil insgesamt zu verformen. Durch das Ansteuern der Aktuatoren können somit vorbestimme Formen und/oder Strukturen in dem Verkleidungsteil auf einfache Art und Weise geschaffen werden. Dadurch, dass das Verkleidungsteil die Vielzahl von Aktuatoren überdeckt, ergibt sich eine geschlossene Oberfläche, die insbesondere auch die darunter liegenden Aktuatoren schützt und optisch ansprechend ist.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aktuatoren matrixartig nebeneinanderliegend angeordnet sind. Durch die matrixartige Anordnung ergibt sich eine einfache Ansteuerbarkeit und Selektierbarkeit der Aktuatoren, um eine gewünschte Struktur in dem Verkleidungsteil herzustellen.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verkleidungsteil eine Verkleidungsmatte oder ein Verkleidungstextil ist. Dadurch erhält das Verkleidungsteil in einfacher Art und Weise seine Flexibilität. Das magnetische Material ist insbesondere in das Verkleidungsteil integriert, so dass die Montage der Verkleidungseinrichtung besonders einfach und kostengünstig ist, und gleichzeitig Wartungsaufwand und Verschleißanfälligkeit reduziert sind.
-
Insbesondere weist das Verkleidungsteil Fasern oder Fäden aus einem magnetischen Material auf. Dadurch ist das magnetische Material besonders einfach und strukturell robust in das Verkleidungsteil integriert. Durch das Vorsehen von Fäden ergibt sich insbesondere, dass das Verkleidungsteil mit dem magnetischen Material gleichmäßig ausgestattet ist, so dass die Zusammenwirkung mit den elektromagnetischen Aktuatoren an jeder Stelle des Verkleidungsteils gleichermaßen sichergestellt ist.
-
Bevorzugt weist das Verkleidungsteil außerdem Kunststofffasern und magnetische Fasern auf, die miteinander verwoben sind. Damit ist ein magnetisches Gewebe oder Gewirk zur Verfügung gestellt, welches das Verkleidungsteil zumindest im Wesentlichen bildet. Auch kann das Gewebe oder Gewirk eine Schicht des Verkleidungsteils ausmachen. Hierdurch ist eine einfache Integration und Zusammenführung der magnetischen Eigenschaften und der flexiblen Eigenschaften des Verkleidungsteils erreicht.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verkleidungsteil beabstandet zu den inaktiven Aktuatoren liegt. Sind die Aktuatoren also nicht angesteuert, so liegt das Verkleidungsteil dennoch beabstandet zu diesen. Dadurch wird erreicht, dass in Abhängigkeit von der Ansteuerung der Aktuatoren das Verkleidungsteil von dem jeweiligen Aktuator abgestoßen oder auch angezogen werden kann, um eine Struktur in das Verkleidungsteil zu bringen. Hierdurch ergibt sich eine besonders hohe Flexibilität und Variabilität der Struktur des Verkleidungsteils. Alternativ liegt das Verkleidungsteil bevorzugt direkt auf den Aktuatoren auf. Hierdurch ergeben sich zum einen Bauraumvorteile. Zum anderen ist dann das Verkleidungsteil durch die Aktuatoren jedoch nur abstoßbar, so dass durch die Aktuatoren lediglich Erhebungen in dem Verkleidungsteil hergestellt werden können. Je nach Anwendungsfall kann dies jedoch bereits ausreichen, um eine vorteilhafte Nutzung der Verkleidungseinrichtung zu ermöglichen.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass zwischen dem Verkleidungsteil und den Aktuatoren eine elastisch verformbare Trägermatte liegt. Durch die elastisch verformbare Trägermatte wird der Abstand zwischen dem Verkleidungsteil und den inaktiven Aktuatoren einheitlich und sicher gewährleistet. Die Verformbarkeit der Trägermatte ist bevorzugt derart hoch gewählt, dass das Verkleidungsteil durch die Aktuatoren sowohl angezogen als auch abgestoßen werden kann.
-
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Aktuatoren seitlich direkt aneinander anliegen, um eine im Wesentlichen ebene und eine dem Verkleidungsteil zugewandte Aktuatoroberfläche zu bilden. Insbesondere in der matrixförmigen Anordnung der Aktuatoren ergibt sich dadurch eine Enge Rasterung der Aktuatoren, so dass eine Feinstrukturierung der Verkleidungsteil-Oberfläche durch das Aktivieren ausgewählter Aktuatoren ermöglicht ist.
-
Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
- 1 eine vorteilhafte Verkleidungseinrichtung in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
- 2A und 2B eine Aktuatoreinrichtung der Verkleidungseinrichtung in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht und
- 3A und 3B die Verkleidungseinrichtung 1 in unterschiedlichen Betätigungszuständen, jeweils in einer Seitenansicht.
-
1 zeigt in einer perspektivischen Schnittdarstellung eine vorteilhafte Verkleidungseinrichtung 1 für einen Fahrzeuginnenraum. Die Verkleidungseinrichtung 1 weist ein flächiges Verkleidungsteil 2 auf, das als Textilteil, insbesondere Textilmatte, ausgebildet ist. Das Verkleidungsteil 2 weist dazu eine Vielzahl von miteinander verwobenen Kunststofffäden 3 und magnetischen Fäden 4 auf, wie in einem Teilschnitt des Verkleidungsteils 2 in 1 gezeigt. Das Gewebe der Fäden 3, 4 liegt insbesondere zwischen einer textilen Außenlage 5, die dem Fahrzeuginnenraum zugewandt und in 1 für den Teilschnitt abschnittsweise entfernt ist, und einer textilen Innenlage 6, so dass das Gewebe sicher gehalten und geschützt ist. Das Verkleidungsteil 2 ist insgesamt flexibel beziehungsweise verformbar ausgebildet und erstreckt sich über eine Aktuatoreinrichtung 7 hinweg.
-
Die Aktuatoreinrichtung 7 weist eine Vielzahl von Elektromagneten beziehungsweise elektromagnetische Aktuatoren 8 auf, die mit einem Steuergerät 9 elektrisch beziehungsweise signaltechnisch verbunden sind.
-
2A zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung der Aktuatoren 8. Diese sind vorteilhafterweise matrixförmig angeordnet und vorteilhafterweise würfelförmig ausgebildet, so dass sie eng aneinander anliegend eine Elektromagnet-Matrix bilden.
-
2B zeigt die Aktuatoreinrichtung 7 in einer vereinfachten Seitenansicht. Die Aktuatoren 8 sind mit dem Steuergerät 9 derart verbunden, dass dieses die Aktuatoren individuell ansteuern kann, um ein elektromagnetisches Feld durch den jeweiligen Aktuatoren 8 zu erzeugen.
-
Das Verkleidungsteil 2 liegt vorteilhafterweise beabstandet zu den in einer Ebene liegenden Aktuatoren 8, wie beispielsweise in 1 oder 3A ersichtlich.
-
3A zeigt eine Seitenansicht der Verkleidungseinrichtung 1. Um den Abstand zwischen den Aktuatoren 8 und dem Verkleidungsteil 2 aufrechtzuerhalten, liegt optional zwischen dem Verkleidungsteil 2 und der Gruppe von Aktuatoren 8 eine elastisch verformbare Trägerschicht 10, die stark kompressibel und insbesondere leicht kompressibel ist. Wichtig ist, dass sie das Verkleidungsteil 2 im Ruhezustand derart trägt, dass das Verkleidungsteil 2 sich entlang einer Ebene erstreckt und nicht durch sein Eigengewicht in Richtung der Aktuatoren 8 verformt.
-
Durch das Ansteuern der Aktuatoren durch das Steuergerät 9 wird ein elektrisches Magnetfeld erzeugt, das mit den Magnetfäden 4 in dem Verkleidungsteil 2 zusammenwirkt. Je nach Ansteuerung der Aktuatoren 8 werden die magnetischen Fäden 4 und damit das Verkleidungsteil 2 von den Aktuatoren 8 angezogen oder abgestoßen.
-
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, das in 1 in der perspektivischen Darstellung und in 3B in einer Seitenansicht gezeigt ist, sind mehrere mittig angeordnete Aktuatoren 8' angesteuert, so dass ein elektromagnetisches Feld erzeugt ist, durch welches das Verkleidungsteil 1 mittig abschnittsweise in Richtung der Aktuatoren 8' angezogen wird.
-
Dadurch, dass nur die mittigen Aktuatoren 8' angesteuert werden, verbleibt ein außenliegender Ring von Aktuatoren 8, die nicht angesteuert sind. Dadurch wird das Verkleidungsteil 2 nur mittig in Richtung der Aktuatoren 8 angezogen, so dass eine Vertiefung 11 in dem Verkleidungsteil 1 entsteht, die eine Aufnahme 12 zur Halterung und/oder Lagerung von Gegenständen dient.
-
Durch die Verkleidungseinrichtung 1 ist es somit auf einfache Art und Weise möglich, das Verkleidungsteil 2 derart zu verformen, dass eine Aufnahme 12 entsteht. Durch die magnetische Ausbildung des Verkleidungsteils 2 ist eine einfache und kostengünstige Lösung geboten, wobei durch die durchgängige Ausbildung des Verkleidungsteils 2 ein optisch hochwertiger Eindruck entsteht. Alternativ zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel können die Aktuatoren 8 außerdem auch derart angesteuert werden, dass sie ein magnetisches Feld erzeugen, durch welches Abschnitte des Verkleidungsteils 2 von den Aktuatoren 8 abgestoßen werden, so dass sich eine Erhebung ausbildet. Durch das Vorsehen einer derartigen Erhebung, beispielsweise einer ringförmigen Erhebung, ist ebenfalls eine Aufnahme 12 herstellbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verkleidungseinrichtung
- 2
- Verkleidungsteil
- 3
- Kunststofffäden
- 4
- magnetische Fäden
- 5
- textile Außenlage
- 6
- textile Innenlage
- 7
- Aktuatoreinrichtung
- 8
- Aktuator
- 8'
- angesteuerter Aktuator
- 9
- Steuergerät
- 10
- Trägerschicht
- 11
- Vertiefung
- 12
- Aufnahme
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013209913 A1 [0002]
- DE 102011115562 B4 [0002]
- DE 10158364 A1 [0002]