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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeug.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
DE 10 2005 029 445 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Benutzeridentifizierung, insbesondere in einem Kraftfahrzeug. Zur Identifizierung wenigstens eines Benutzers eines Systems, welches wenigstens zwei Bedienungselemente aufweist, ist dabei vorgesehen, dass während des Betriebs des bedienbaren Systems die Bedienung der wenigstens zwei Bedienungselemente betreffende Bedienungsinformationen erfasst werden, die miteinander in Beziehung gesetzt und statistisch ausgewertet werden, wobei anhand des Ergebnisses der genannten Auswertung eine Benutzererkennung durchgeführt wird. Dabei kann beispielsweise die Art und Weise, mit welcher ein Fahrer ein Gaspedal bedient erfasst und ausgewertet werden. Darüber hinaus können auch weitere Informationen erfasst werden, wie zum Beispiel Kupplungsschaltpunkte des Motorgetriebes, durchgeführte Sitzeinstellungen, Spiegeleinstellungen, eine Druckverteilung im Fahrersitz oder auch sich ergebende Tachometerwerte. Diese erfassten Informationen können entsprechend mit einem gespeicherten Bedienungsprofil des Benutzers verglichen werden. Kommt es dabei beispielsweise zu keiner Übereinstimmung, so wird der Benutzer zur Eingabe einer PIN aufgefordert. Wird daraufhin eine falsche oder keine PIN eingegeben, so kann der Motor bei nächster Gelegenheit stillgelegt werden und gegebenenfalls weitere Maßnahmen, zum Beispiel ein automatischer Notruf mit Standortübermittlung des Fahrzeugs, getroffen werden.
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Das Stilllegen des Motors verhindert dabei die Weiterfahrt des Kraftfahrzeugs. Bei einem Diebstahl eines Kraftfahrzeugs werden solche Kraftfahrzeuge jedoch in vielen Fällen ohnehin nur eine begrenzte Strecke gefahren und dann auf ein entsprechendes Transportmittel, zum Beispiel einen LKW, verladen, und entsprechend weitertransportiert, sodass in einem solchen Fall die Stilllegung des Motors alleine zwar den Diebstahl erschweren mag, jedoch in den meisten Fällen nicht verhindert. In diesem Zusammenhang ist die Standortübermittlung des Fahrzeugs von Vorteil, da dies prinzipiell das Wiederauffinden des Kraftfahrzeugs ermöglicht. Jedoch gibt es heutzutage auch Möglichkeiten, die Kommunikation des Kraftfahrzeugs mit der Außenwelt zu verhindern, zum Beispiel durch ein aktives Jamming der Antennen des Fahrzeugs. Wird von einem Dieb eine derartige Maßnahme angewandt, so können in diesen Fall weder der Fahrzeughalter noch die Polizei oder eine sonstige Behörde über den Diebstahl informiert werden. Bis der Fahrzeughalter das Fehlen des Fahrzeugs feststellt, kann eine sehr lange Zeit vergehen, was das Ergreifen des Diebs und das Widerauffinden des Kraftfahrzeugs erschwert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche es ermöglichen, den Diebstahl des Kraftfahrzeugs zumindest weiter zu erschweren.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs und einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von einem von einer vorbestimmten Kraftfahrzeugexternen Einrichtung über eine kommunikative Verbindung empfangenen Signal die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme zu initiieren, wobei das Kraftfahrzeug eine Antennendiagnose für zumindest eine Antenne zur Kommunikation mit der kraftfahrzeugexternen Einrichtung durchführt, und wobei für den Fall, dass bei der Antennendiagnose festgestellt wird, dass ein Empfangen eines Signals von der kraftfahrzeugexternen Einrichtung gestört ist, das Kraftfahrzeug die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme initiiert.
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Der große Vorteil der Erfindung besteht zum einen darin, dass in das beschriebene Verfahren eine kraftfahrzeugexterne Einrichtung eingebunden ist. Dies hat den großen Vorteil, dass so Informationen über das Kraftfahrzeug und dessen Status zentral verwaltet und verteilt werden können. Bei einer Detektion eines Diebstahls des Kraftfahrzeugs können somit bestimmte Maßnahmen von dieser kraftfahrzeugexternen Einrichtung initiiert werden. Diese kann also beispielsweise eine kommunikative Verbindung zu einem Server einer Behörde, wie zum Beispiel der einer Polizeistation, aufbauen, und die Information über den Diebstahl des Kraftfahrzeugs an diese Behörde weiterleiten. Entsprechend kann auch eine Mitteilung an den Halter oder einen sonstigen Berechtigten des Fahrzeugs übermittelt werden. Zur Aktivierung von vom Kraftfahrzeug durchzuführenden Maßnahmen kann die kraftfahrzeugexterne Einrichtung ein entsprechendes Aktivierungssignal an das Kraftfahrzeug übermitteln. Die Aktivierung derartiger Maßnahmen kann so vorteilhafterweise zum Beispiel auch von einer Behörde gesteuert und ausgelöst werden. Ist die Kommunikation zwischen Kraftfahrzeug und der kraftfahrzeugexternen Einrichtung gestört, so können auch keine Signale, insbesondere Aktivierungssignale zur Aktivierung vorbestimmte Maßnahmen, mehr vom Kraftfahrzeug empfangen werden. Besonders vorteilhaft ist es daher, dass das Kraftfahrzeug selbst dazu ausgebildet ist festzustellen, ob der Antennenempfang gestört ist. Falls dem so ist, kann das Kraftfahrzeug selbst, d.h. unabhängig von einem von der kraftfahrzeugexternen Einrichtung empfangenen Signal, die vorbestimmte Maßnahme initiieren. Eine Störung des Antennenempfangs, zum Beispiel eine aktive Störung durch ein Jamming, kann damit die Einleitung der vorbestimmten Maßnahme durch das Kraftfahrzeug nicht verhindern. Zudem ist die Möglichkeit bereitgestellt, dass die kraftfahrzeugexterne Einrichtung ebenfalls eine gestörte Kommunikation mit dem Kraftfahrzeug feststellen kann. Kann zum Beispiel längere Zeit keine kommunikative Verbindung zum Kraftfahrzeug aufgebaut werden, so kann auch die kraftfahrzeugexterne Einrichtung selbst weitere vorbestimmte Maßnahmen, wie das Senden einer Diebstahlmeldung an eine Behörde, initiieren. Somit kann es vorteilhafterweise erreicht werden, dass die Einleitung vorbestimmter Maßnahmen zur Verhinderung des Diebstahls bzw. zur Erschwerung des Diebstahls des Kraftfahrzeugs auch bei gestörter Kommunikationsverbindung zwischen dem Kraftfahrzeug und der Außenwelt nicht verhindert werden kann. Gleichzeitig kann durch die Detektion der Störung des Antennenempfangs der Diebstahl des Kraftfahrzeugs detektiert werden. Für den Fall, dass bei der Antennendiagnose festgestellt wird, dass ein Empfangen eines Signals von der kraftfahrzeugexternen Einrichtung nicht gestört ist, initiiert das Kraftfahrzeug die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme nur dann, wenn das Signal zur Initiierung der mindestens einen vorbestimmten Maßnahme von der kraftfahrzeugexternen Einrichtung empfangen wurde.
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Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn bei der Antennendiagnose überprüft wird, ob ein Störsender, welcher ein Störsignal sendet, im oder am Kraftfahrzeug vorhanden ist. Ein solcher Störsender, welche üblicherweise den Antennenempfang störende elektromagnetische Wellen in unterschiedlichen Frequenzbereichen senden kann, können auf einfache Weise durch eine Auswertung der von der mindestens einen Antenne empfangenen Signale erkannt werden. Die Erkennung eines solchen Störsenders kann dabei nicht nur vorteilhafterweise dazu genutzt werden, um mindestens eine vorbestimmte Maßnahme zu initiieren, sondern beispielsweise auch, um den Diebstahl zu detektieren. Beispielsweise kann eine solche Antennendiagnose in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt werden. Falls ein Störsender erkannt wird, wird ein Diebstahl des Kraftfahrzeugs detektiert und die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme durch das Kraftfahrzeug initiiert.
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Alternativ oder zusätzlich können auch andere Kriterien vorgesehen sein, anhand von welchem der Diebstahl des Kraftfahrzeugs detektiert werden kann. Beispielsweise kann eine Benutzung des Kraftfahrzeugs durch eine erste Person erfasst werden und überprüft werden, ob zum Beispiel eine erfasste biometrische Charakteristik dieser ersten Person mit einer in einem Benutzerprofil gespeicherten Charakteristik übereinstimmt. Ist dies nicht der Fall, so kann diese erste Person als nicht autorisierte Person bzw. als Dieb klassifiziert werden. Im Allgemeinen kann das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt sein, eine biometrische Analyse durchzuführen und dabei zum Beispiel die Art der Fahrzeugtüröffnung, Fingerabdrücke, Lenkwinkeleinschläge, eine Betätigung der Pedale, ein Beschleunigungsverhalten oder ein Bewegungsprofil mittels einer Fahrerüberwachungskamera zu erfassen. Diese erfassten biometrischen Charakteristiken können mit mehreren Fahrerprofilen verglichen werden. Derartige Fahrerprofile können in ähnlicher Weise erstellt worden sein, insbesondere indem das Kraftfahrzeug mittels einer biometrische Analyse und maschinellem Lernen diese biometrischen Charakteristiken von registrierten Fahrern bzw. autorisierten Fahrern erfasst und in entsprechenden Profilen für die jeweiligen autorisierten Fahrern speichert. Wird also ein einer oder mehrere solche biometrischen Charakteristiken einer Person erfasst, so können diese Charakteristiken beispielsweise an eine Datenbank, die durch die fahrzeugexterne Einrichtung bereitgestellt wird, übertragen werden und mit vorhandenen Profilen abgeglichen werden. Ist das Profil noch nicht bekannt, so kann die das Kraftfahrzeug benutzende Person als nicht autorisierte Person klassifiziert werden. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass zunächst ein berechtigter, wie zum Beispiel der Halter des Kraftfahrzeugs, ein legitimierte Hauptnutzer, ein Flottenverwalter oder eine sonstige berechtigte Person, im Allgemeinen eine bestimmte zweite Person, über die aktuelle Benutzung des Kraftfahrzeugs informiert wird. Der Berechtigte kann dann entweder ein neues Profil über ein geeignetes System, wie zum Beispiel ein Anwendungsprogramm, eine Webpage, Social Media, bestätigen und dem Fahrerpool zuordnen und damit legitimieren oder ablehnen, woraufhin dann die das Kraftfahrzeug aktuell benutzende Person als nicht autorisierte Person klassifiziert wird. Denkbar ist es auch, dass eine Benutzergruppe vom Halter bzw. legitimierten Hauptnutzer geschlossen werden kann und damit jedes neue Profil automatisch abgelehnt wird. Auch kann es vorgesehen sein, dass der Berechtigte Nutzungszeiten festlegen kann, wie zum Beispiel Dienstzeiten. Erfolgt eine Nutzung außerhalb dieser Zeiten wird das Fahrzeug automatisch als unberechtigt genutzt klassifiziert und der aktuelle Benutzer als nicht autorisierte Person klassifiziert. Somit kann eine Ablehnung eines aktiven Profils d.h. einer aktuell das Kraftfahrzeug benutzenden Person automatisch zu einer Diebstahlmeldung führen und/oder zu einer der folgenden im Detail beschriebenen weiteren Maßnahmen.
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Dabei stellt es eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dar, wenn als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme ein Zuführen von Energie aus einer kraftfahrzeugexternen Energiequelle und/oder von Kraftstoff aus einer kraftfahrzeugexternen Kraftstoffquelle verhindert wird. Ist das Kraftfahrzeug beispielsweise als Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug ausgebildet und weist eine Traktionsbatterie auf, so kann als die vorbestimmte Maßnahme ein Laden dieser Batterie vorteilhafterweise verhindert werden. Hierdurch wird die Reichweite des Kraftfahrzeugs automatisch begrenzt. Gleiches gilt, wenn das Kraftfahrzeug einem Verbrennungsmotor aufweist. Auch hier kann ein Tanken des Kraftfahrzeugs vorteilhafterweise verhindert werden, zum Beispiel in dem der Tankdeckel persistent verriegelt wird, und hierdurch ebenso die Reichweite des Kraftfahrzeugs begrenzt werden. Auch können beide Maßnahmen gleichzeitig zum Einsatz kommen, zum Beispiel wenn das Kraftfahrzeug als Hybridfahrzeug ausgebildet ist, welches sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor aufweist. Vorteilhafterweise kann eine solche Maßnahme sofort initiiert werden, sobald nach der Antennendiagnose festgestellt wurde, dass der Empfang des Signals von der kraftfahrzeugexternen Einrichtung gestört ist. Die Störung dieses Empfangs verhindert damit vorteilhafterweise nicht die durch das Kraftfahrzeug selbsttätig initiierten Maßnahmen. Zudem befindet sich das Kraftfahrzeug, wenn dieses getankt oder geladen werden soll, ohnehin einen einer den Verkehrsfluss nicht beeinträchtigenden Position, nämlich einer Tankstelle oder einer Ladestation. Negative Konsequenzen für den umliegenden Verkehr können damit deutlich besser ausgeschlossen werden, als zum Beispiel bei einem Stilllegen des Motors nach detektiertem Diebstahl.
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Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, insbesondere wenn das Kraftfahrzeug einen Elektromotor und eine Traktionsbatterie aufweist, wenn zum Verhindern eines Zuführens von Energie aus einer kraftfahrzeugexternen Energiequelle zumindest ein im Kraftfahrzeug gespeichertes Zertifikat, welches einen Nachweis einer Ladeberechtigung mittels der kraftfahrzeugexternen Energiequelle darstellt, gelöscht wird. Solche fahrzeugseitigen Zertifikate werden beispielsweise für ein sogenanntes Plug and Charge gemäß IS015118 benötigt. Ein solches Zertifikat ist entsprechend im Kraftfahrzeug gespeichert und wird automatisch ausgelesen, wenn das Kraftfahrzeug geladen werden soll. Liegt ein solches Zertifikat nicht vor bzw. wurde dies gelöscht, so kann auch kein Ladevorgang stattfinden. Durch Löschung eines solchen Zertifikats kann damit ebenfalls vorteilhafterweise eine Ladeverhinderung im entsprechenden Steuergerät aktiviert werden. Dies wird vorzugsweise fernausgelöst, nämlich durch die kraftfahrzeugexterne Einrichtung. Erkennt die Antennendiagnose jedoch ein aktives Jamming der Antennen, werden diese Maßnahmen fahrzeugseitig aktiviert.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme das Kraftfahrzeug autonom zu einem vorbestimmten Ort bewegt und angehalten. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Kraftfahrzeug zumindest teilweise zum automatischen Fahren ausgebildet ist. Verfügt also das Kraftfahrzeug über die Fähigkeit des autonomen Fahrens ist es bevorzugt, dass dieser autonome Fahrmodus persistent aktiviert wird. Ein Eingreifen in die Fahrzeugführung durch den Dieb ist dann nicht mehr möglich. Dennoch wird hierdurch der umliegende Verkehr nicht beeinträchtigt. Je nach Ausführungsformen oder Anwendungsfall bzw. Ausbildung des Kraftfahrzeugs kann der vorbestimmte Ort, an welchen das Kraftfahrzeug bewegt wird, unterschiedlich vorbestimmt sein. Beispielsweise kann das Kraftfahrzeug automatisch zu einem möglichst nahe gelegenen Ort, zum Beispiel auf einen Seitenstreifen der Fahrbahn, einen Parkplatz oder eine sonstige nahe gelegene geeignete Stelle, bewegt und dort angehalten werden. Eine derartige Maßnahme ist bereits durch Kraftfahrzeuge mit einem sehr niedrigeren Autonomielevel möglich. Verfügt das Kraftfahrzeug dagegen über ein höherwertiges Level autonomen Fahrens, so ist es bevorzugt, dass sich das Kraftfahrzeug zur nächstgelegenen Polizeidienststelle im verbleibenden Aktionsradius oder zu einer durch die Behörden definierten Stelle bewegt. Diese kann diese kann auch dynamisch zugewiesen werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als mindestens eine weitere vorbestimmte Maßnahme mindestens ein Kraftfahrzeugparameter an die kraftfahrzeugexterne Einrichtung übermittelt, wobei die Einrichtung in Abhängigkeit von dem Kraftfahrzeugparameter zumindest einen Zielort prognostiziert und an einen Benutzer der Einrichtung ausgibt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Übertragung von Informationen vom Kraftfahrzeug zu kraftfahrzeugexternen nicht gestört ist. Ein Benutzer der kraftfahrzeugexternen Einrichtung kann beispielsweise eine Behörde, wie zum Beispiel einer Polizeistation, oder Ähnliches sein, die auf die durch die kraftfahrzeugexterne Einrichtung bereitgestellten Informationen zugreifen können, zum Beispiel über einen Webbrowser, ein Anwendungsprogramm, oder ähnliches.
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Diese Ausführungsform der Erfindung hat den großen Vorteil, dass sich hierdurch nicht nur eine Verfolgung der Position des Kraftfahrzeugs bereitstellen lässt, sondern auch eine Prognose über den wahrscheinlichen Zielort des Kraftfahrzeugs auf Basis der übermittelten Kraftfahrzeugparameter vorhersagen lässt, sodass der Dieb mit höherer Wahrscheinlichkeit und deutlich schneller gefasst werden kann. Hierzu lassen sich nun vielzählige Kraftfahrzeugparameter nutzen.
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Vorzugsweise wird als der mindestens eine Kraftfahrzeugparameter zumindest einer der folgenden Parameter an die kraftfahrzeugexterne Einrichtung, insbesondere wiederholt, zum Beispiel zyklisch, übermittelt: ein aktueller Standort des Kraftfahrzeugs, eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, ein Tankfüllstand des Kraftfahrzeugs, ein Ladezustand einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs, eine verbleibende maximale, minimale oder mittlere Reichweite des Kraftfahrzeugs. Auf Basis der Übermittlung solcher Parameter wie den Standort, Fahrtrichtung, Geschwindigkeit, Tankfüllstand oder Batteriekapazität sowie Restreichweite lassen sich vorteilhafterweise mögliche Fahrziele berechnen, beispielsweise auch mit den Fahrzielen jeweils zugeordneten Wahrscheinlichkeiten, dass diese vorhergesagten Ziele tatsächlich vom Kraftfahrzeug angefahren werden. Zusätzlich zum prognostizierten Zielort lassen sich auf Basis dieser Kraftfahrzeugparameter beispielsweise auch Ankunftszeiten an diesen jeweiligen prognostizierten Zielen angeben bzw. berechnen.
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Zur Ermittlung bzw. Vorhersage solcher Zielorte lassen sich jedoch nicht nur Kraftfahrzeugparameter berücksichtigen, sondern auch vorteilhafterweise Zusatzinformationen. Daher stellt es eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung dar, wenn die kraftfahrzeugexterne Einrichtung den zumindest einen Zielort zusätzlich in Abhängigkeit von einer nicht von dem Kraftfahrzeug stammenden Information prognostiziert, insbesondere wobei die Information eine Infrastruktur und/oder vorbestimmte Orte und/oder einen Grenzübergang an einer Landesgrenze in einem vorbestimmten Bereich um das Kraftfahrzeug betrifft. Mit anderen Worten kann eine Vorauswahl möglicher Zielorte auf Basis von Erfahrungswerten getroffen werden. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass gestohlene Fahrzeuge typischerweise außer Landes gebracht werden. Hierzu werden die Fahrzeuge jedoch in den meisten Fällen nicht selbst über die betreffenden Landesgrenzen bzw. Grenzübergänge gefahren, sondern zuvor auf ein anderes Transportmittel verladen, welches das gestohlene Kraftfahrzeuge außer Landes bringt. Orte, die zum Verladen gestohlener Kraftfahrzeuge geeignet sind, oder auch in der Vergangenheit für derartige oder ähnliche Zwecke genutzt worden sind, sind den Behörden bzw. der Polizei meistens bekannt. Derartige Zusatzinformationen können nun ebenso zusätzlich zum prognostizieren des Zielorts verwendet werden. Gleichzeitig können Orte in der Nähe von Grenzübergänge oder bestimmten Infrastrukturkomponenten, wie zum Beispiel Hauptverkehrsadern, Autobahnen, oder ähnlichem als wahrscheinlicher angenommen werden als andere Orte. Somit können durch die Fahrzeugexterne Einrichtung mögliche Fahrziele, geeignete Verladestellen, Industriehallen und oder Industriegelände, Grenzübergänge ermittelt werden und zusätzlich in Abhängigkeit von den Kraftfahrzeugparametern laufend die Wahrscheinlichkeit für diese berechneten Ziele inklusive der erwarteten Ankunftszeiten ermittelt werden. Diese Daten können dann fortlaufend mit definierten Servern der Behörden ausgetauscht werden. Hierdurch wird ein besonders schnelles und zuverlässiges Ergreifen eines Diebs ermöglicht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme mittels einer Innenraumkamera des Kraftfahrzeugs wenigstens ein Bild zumindest eines Teils eines Innenraums des Kraftfahrzeugs aufgenommen und an die vorbestimmte kraftfahrzeugexterne Einrichtung übermittelt. Ein derartiges Bild kann dann vorteilhafterweise als Fahndungsfoto verwendet werden. Gerade bei teilautonomen Kraftfahrzeugen ist häufig eine Innenraumkamera zur Fahrerüberwachung vorhanden. Diese kann vorteilhafterweise im Falle eines Diebstahls genutzt werden, um Bilder des Diebs aufzunehmen und an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung zu übermitteln. Diese können dann weiter an die Behörden bzw. Fahndungsstelle geleitet werden. Auch dies ist für die Ergreifung des Diebs hilfreich.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs als die vorbestimmte Maßnahme mindestens ein Kraftfahrzeugparameter an eine kraftfahrzeugexterne Einrichtung übermittelt, wobei die kraftfahrzeugexterne Einrichtung in Abhängigkeit von dem Kraftfahrzeugparameter zumindest einen Zielort prognostiziert und an einen Benutzer der Einrichtung ausgibt. Dies kann wie zuvor beschrieben durchgeführt werden. Vorteilhafterweise lässt sich so nicht nur der Positionsverlauf des Kraftfahrzeugs verfolge, sondern es können auch Vorhersagen über wahrscheinliche Zielorte getroffen werden. Das gestohlene Kraftfahrzeug bzw. der Dieb kann so vorteilhafterweise an den vorhergesagten Zielorten mit hoher Wahrscheinlichkeit abgefangen werden.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme ein Zuführen von Energie aus einer kraftfahrzeugexternen Energiequelle und/oder von Kraftstoff aus einer kraftfahrzeugexternen Kraftstoffquelle verhindert. Auch dies kann wie oben beschrieben umgesetzt werden und hat die bereits genannten Vorteile. Zum Beispiel kann ein Tankdeckel des Kraftfahrzeugs persistent verriegelt werden, Zertifikate zum Laden des Kraftfahrzeugs gelöscht werden oder Ladevorgänge anderweitig verhindert werden. Beispielsweise besteht auch die Möglichkeit, eine Traktionsbatterie während der Fahrt gezielt durch einen zusätzlichen Verbraucher zu entladen, um die maximale Reichweite des Kraftfahrzeugs zu reduzieren. Damit wird der Dieb vorteilhafterweise zum Anhalten gezwungen und eine Weiterfahrt vorteilhafterweise verhindert.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme das Kraftfahrzeug autonom zu einem vorbestimmten Ort bewegt und angehalten. Wie bereits beschrieben hat dies gerade im Hinblick auf zumindest teilautonom fahrende Fahrzeuge den besonders großen Vorteil, dass das Kraftfahrzeug automatisch und ohne Gefährdung des umliegenden Verkehrs sobald wie möglich zum Stillstand gebracht werden kann. Ein manuelles Fahren des Kraftfahrzeugs durch den Dieb wird dabei gleichzeitig verhindert bzw. blockiert. Dieser vorbestimmte Ort kann wiederum ein Seitenstreifen, einen Parkplatz oder bei höherem Autonomielevel auch die nächstgelegene Polizeistation darstellen.
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Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl eines Kraftfahrzeugs als die mindestens eine vorbestimmte Maßnahme mittels einer Innenraumkamera des Kraftfahrzeugs mindestens ein Bild zumindest eines Teils eines Innenraums des Kraftfahrzeugs aufgenommen und über eine kommunikative Verbindung ein eine vorbestimmte kraftfahrzeugexterne Einrichtung übermittelt. Wie beschrieben kann dieses Bild vorteilhafterweise als Fahndungsfoto verwendet werden. Auch dies führt zu einer wahrscheinlicheren Ergreifung des Diebs.
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Die jeweiligen Aspekte der Erfindung können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden. Durch das Vorsehen mehrerer der genannten Maßnahmen wird die Wahrscheinlichkeit für das Ergreifen des Diebs sowie das Wiederauffinden des Kraftfahrzeugs deutlich erhöht.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug, welches dazu ausgelegt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einem der vorgenannten Aspekte der Erfindung oder eine seiner Ausgestaltungen durchzuführen. Insbesondere soll auch ein System mit einem Kraftfahrzeug als zur Erfindung gehörend angesehen werden, wobei das System die kraftfahrzeugexterne Einrichtung umfasst, welche dazu ausgelegt ist, mit dem Kraftfahrzeug zu kommunizieren, und wobei System dazu ausgelegt ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren nach einem der vorhergehenden genannten Aspekte der Erfindung oder eine seiner Ausgestaltungen durchzuführen.
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Zur Erfindung gehören auch Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beziehungsweise des erfindungsgemäßen Systems, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs und des erfindungsgemäßen Systems hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Systems mit einem Kraftfahrzeug zum Durchführen mindestens einer vorbestimmen Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- 3 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs gemäß einem weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems 10 mit einem Kraftfahrzeug 12 zum Durchführen mindestens einer vorbestimmen Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Neben dem Kraftfahrzeug 12 weist das System 10 auch eine kraftfahrzeugexterne Einrichtung in Form einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 14 auf, die dazu ausgelegt ist, über eine kommunikative Verbindung 16 mit dem Kraftfahrzeug 12 zu kommunizieren.
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Das System 10 ist dabei dazu ausgelegt, einen Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 zu detektieren. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise kann das Kraftfahrzeug 12 dazu ausgelegt sein, eine Benutzung durch eine erste Person 18 zu detektieren. Hierzu weist das Kraftfahrzeug 12 zumindest ein Erfassungsmittel 20 auf. Dieses kann beispielsweise Teil einer Verriegelungs- oder Entriegelungsanlage des Kraftfahrzeugs 12 sein, eine Umfeldkamera oder auch eine Innenraumkamera oder ähnliches. Das Kraftfahrzeug 12 kann also bereits die Benutzung durch die erste Person 18 beim Entriegeln des Kraftfahrzeugs oder auch erst beim Öffnen der Tür, beim Einsteigen oder Starten des Motors des Kraftfahrzeugs 12 detektieren. Wird also letztendlich eine Benutzung des Kraftfahrzeugs 12 durch die erste Person 18 vom Kraftfahrzeug detektiert, so kann weiterhin eine oder mehrere Charakteristiken des ersten Person 18 durch das Kraftfahrzeug 12 erfasst werden, zum Beispiel die Art der Fahrzeugtüröffnung, ein Fingerabdruck, Lenkwinkeleinschläge, Betätigungen der Pedale, ein Beschleunigungsverhalten oder ein Bewegungsprofil der ersten Person 18, das zum Beispiel mittels einer Fahrerüberwachungskamera als Innenraumkamera erfasst werden kann. Diese erfassten Charakteristiken der ersten Person 18 können in Form eines entsprechenden Profils P0 an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 übermittelt werden. Die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 kann dabei insbesondere eine Datenbank mit einer Benutzergruppe 22 umfassen. In dieser Benutzergruppe 22 können eines oder mehrere verschiedene Benutzerprofile P1, P2, P3 für jeweilige Benutzer des Kraftfahrzeugs, das heißt autorisierte Benutzer, gespeichert sein. Das vom Kraftfahrzeug 12 an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 übermittelte Profil P0 der ersten Person 18 wird nun durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 mit den in der Benutzergruppe 22 gespeicherten Profilen P1, P2, P3 verglichen. Kommt es dabei zu einer Übereinstimmung, so wird die erste Person 18 als autorisierter Benutzer des Kraftfahrzeugs 12 klassifiziert. Andernfalls kann eine Mitteilung über die Benutzung des Kraftfahrzeugs 12 an ein vorbestimmtes Gerät gesendet, insbesondere an ein mobiles Kommunikationsgerät 24, welches einer zweiten Person 26 zugeordnete ist, die einen Berechtigten, wie zum Beispiel einen Halter, einen legitimierten Hauptnutzer oder Flottenverwalter darstellt. Diese zweite Person 26 kann nun die erste Person 18 als neuen Benutzer bestätigen oder ablehnen. Erfolgt eine Ablehnung durch die zweite Person 26, was über eine entsprechende Benutzereingabe am mobilen Kommunikationsgerät 24 erfasst werden kann, die wiederum an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 übermittelt wird, so wird die erste Person 18 als nicht autorisierte Person klassifiziert. In diesem Fall kann automatisch eine Diebstahlmeldung durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 eingeleitet werden, sowie optional auch weitere Maßnahmen veranlasst werden. Die erste Person 18 kann auch gleich bei Feststellung der Nicht-Übereinstimmung mit einem der Profile P1, P2, P3 als Dieb klassifiziert und dadurch der Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 detektiert werden. Auch andere Detektionsmaßnahmen sind denkbar. Zum Beispiel kann auch ein vorbestimmter Zeitraum 28 definiert sein, innerhalb von welchem die Benutzung des Kraftfahrzeugs 12 erlaubt ist und außerhalb von welchem die Benutzung des Kraftfahrzeugs 12 automatisch als nicht autorisierte Benutzung und damit als Diebstahl klassifiziert wird.
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Wird also beispielsweise durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 ein Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 detektiert, so kann diese eine entsprechende Diebstahlmeldung ein einen Server 30 einer Behörde, zum Beispiel der Polizei, senden. Weiterhin kann diese Behörde über den Server 30 eine vorbestimmte Diebstahlschutzmaßnahme über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 initiieren lassen. Hierzu übermittelt die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 einen Aktivierungssignal S an das Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug 12 initiiert nach Empfang dieses Signals S die entsprechenden Maßnahmen. Beispielsweise kann das Kraftfahrzeug 12 als eine solche Maßnahme das Zuführen von Energie aus einer kraftfahrzeugexternen Energiequelle und/oder von Kraftstoff aus einer kraftfahrzeugexternen Kraftstoffquelle verhindern. Hierzu können beispielsweise ein Tankdeckel des Kraftfahrzeugs 12 persistent verriegelt werden, Zertifikate für ein Laden einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs 12 gelöscht werden oder anderweitige Ladeverhinderungen durchgeführt werden. Auch kann das Kraftfahrzeug 12 als eine solche Maßnahme Bilder der ersten Person 18 mittels einer Innenraumkamera des Kraftfahrzeugs 12 aufnehmen und über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 an den Server 30 der Behörde übermitteln. Diese Bildaufnahmen können vorteilhafterweise als Fahndungsfotos verwendet werden. Darüber hinaus kann das Kraftfahrzeug 12 auch Kraftfahrzeugparameter, wie beispielsweise wiederholt den Standort, die Fahrtrichtung, Geschwindigkeit, den aktuellen Tankfüllstand oder die Batteriekapazität, den aktuellen Ladezustand der Batterie, eine aktuelle Restreichweite oder Ähnliches an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 übermitteln. Mittels eines entsprechenden Algorithmus ist die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 dazu ausgelegt, auf Basis dieser übermittelten Fahrzeugparameter mögliche Fahrziele, geeignete Verladestellen, Industriehallen, Gelände und/oder Grenzübergänge zu ermitteln und laufend die Wahrscheinlichkeiten für die oben genannten Ziele inklusive sowie die erwarteten Ankunftszeiten für die jeweiligen Ziele zu berechnen. Die Daten können dann fortlaufend mit dem Server 30 der Behörde ausgetauscht werden. Verfügt das Kraftfahrzeug 12 beispielsweise über die Fähigkeit des autonomen Fahrens, so kann als weitere Maßnahme auch der Modus des autonomen Fahrens persistent aktiviert werden. Je nach Ausprägung bewegt sich das Kraftfahrzeug 12 zum Beispiel auf den nächsten Seitenstreifen, einen Parkplatz oder eine sonstige geeignete Stelle und verbleibt dort. Verfügt das Fahrzeug über ein höherwertiges Level autonomen Fahrens, so fährt das Fahrzeug beispielsweise autonom zur nächstgelegenen Polizeidienststelle im verbleibenden Aktionsradius oder zu einer durch die Behörden definierten Stelle. Der Berechtigte 26 und die Behörden können nahe Echtzeit über die erfolgreiche Umsetzung und den Status der Schritte über geeignete Systeme informiert werden.
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Es kann jedoch auch vorkommen, dass ein Dieb, wie zum Beispiel die erste Person 18, ein aktives Jamming der Antennen 32 des Kraftfahrzeugs 12 durchführt und dabei mittels eines Störsender das Senden und das Empfangen von Informationen mittels der Antennen 32 stört bzw. blockiert. Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn das Kraftfahrzeug 12 dazu ausgelegt ist, eine derartige Störung zu detektieren. Wird durch das Kraftfahrzeug 12 beispielsweise ein aktives Jamming der Antennen 32 festgestellt, so wird hierdurch der Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 detektiert und das Kraftfahrzeug 12 initiiert selbsttätig mindestens eine Diebstahlschutzmaßnahme, wie zum Beispiel das permanente Verriegeln des Tankdeckels, das Löschen der Zertifikate für ein Laden, ein persistentes Aktivieren des autonomen Fahrmodus, und dergleichen. So können vorteilhafterweise fahrzeugseitig Diebstahlschutzmaßnahmen aktiviert werden.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Verfahren beginnt dabei in Schritt S10, in welchem das Kraftfahrzeug 12 überprüft, ob eine Störung der Antennen 32 vorliegt. Ist dies der Fall, so gilt in Schritt S12 ein Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 als detektiert und in Schritt S14 wird zumindest eine Diebstahlschutzmaßnahme, zum Beispiel eine der zuvor zu 1 beschriebenen Maßnahmen, aktiviert. Wird dagegen in Schritt S10 keine Störung der Antennen 32 festgestellt, so kann diese Prüfung nach vorbestimmter Zeit wiederholt werden. Insbesondere kann diese Überprüfung in Schritt S10 zyklisch fortgesetzt werden, so dass letztendlich eine permanente Überwachung der Antennen 32 auf Störung umgesetzt ist. Aber auch für den Fall, dass das Kraftfahrzeug 12 gestohlen wurde, ohne dass eine Störung 32 der Antennen 32 festgestellt wurde, können entsprechende Diebstahlschutzmaßnahmen eingeleitet werden, wie dies nun anhand von 3 näher beschrieben ist.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Durchführen mindestens einer vorbestimmten Maßnahme bei einem detektierten Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass das Kraftfahrzeug von einem Dieb gestohlen wurde, jedoch keine Beeinträchtigung des Antennenempfangs vorliegt. Das Verfahren beginnt hierbei in Schritt S16, in welchem der Diebstahl des Kraftfahrzeugs 12 durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 detektiert wird. Diese sendet daraufhin in Schritt S18 eine entsprechende Diebstahlmeldung an den Server 30 der Behörden. Darüber hinaus sendet die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 in Schritt S20 ein Signal S zum Auslösen einer vorbestimmten Maßnahme an das Kraftfahrzeug 12. Dieses Signal S kann selbsttätig durch die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 an das Kraftfahrzeug 12 gesendet werden, sobald der Diebstahl im Schritt S16 detektiert wurde oder alternativ kann dieses Signal S in Schritt S20 auch erst auf eine konkrete Veranlassung durch die Behörden hin an das Kraftfahrzeug 12 übermittelt werden. Nach Empfang dieses Signals S durch das Kraftfahrzeug 12 wird in Schritt S22 als eine mögliche erste Maßnahme M1 vom Kraftfahrzeug 12 mittels einer Fahrerüberwachungskamera ein oder mehrere Bilder des Diebs aufgenommen und diese Bildaufnahmen in Schritt S24 über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 an den Server 30 der Behörden übermittelt. Als mögliche zweite Maßnahme M2 wird in Schritt S26 ein Tankdeckel des Kraftfahrzeugs 12 verriegelt und/oder Zertifikate zum Laden einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs 12 gelöscht. Als weitere mögliche Maßnahme M3 wird in Schritt S 28 eine persistente Aktivierung eines autonomen Fahrmodus des Kraftfahrzeugs 12 aktiviert und das Kraftfahrzeug 12 an einen vorbestimmten Ort gefahren und dort angehalten bzw. abgestellt. Dieser Zielort kann von den Behörden über den Server 30 vorbestimmt worden sein und ist den Behörden damit bekannt. Andernfalls kann die Information über den Ort, an welchem das Kraftfahrzeug in Schritt S 28 abgestellt wurde, auch über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 and den Server 30 übermittelt werden. Weiterhin kann auch eine mögliche vierte Maßnahme M4 vom Kraftfahrzeug in Schritt S30 durchgeführt werden. Gemäß dieser vierten Maßnahme M4 werden Kraftfahrzeugparameter, wie zum Beispiel Geschwindigkeit, Position, Fahrtrichtung, Restreichweite, usw. an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 14 übermittelt. Diese berechnet in Schritt S32 mögliche Zielorte des Kraftfahrzeugs 12 in Abhängigkeit der übermittelten Kraftfahrzeugparameter, sowie den jeweiligen Zielorten zugeordnete Wahrscheinlichkeiten und Ankunftszeiten und übermittelt ein Ergebnis dieser Berechnungen wiederum an den Server 30 in Schritt S34.
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Insgesamt können so durch die Erfindungen ihre Ausgestaltungen besonders effektive Diebstahlschutzmaßnahmen umgesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005029445 A1 [0002]