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Die Erfindung betrifft eine segmentierte Plattform für ein Wasserfahrzeug, mit mehreren Segmenten, die mittels einer Parallelogrammmechanik und eines Kraftantriebs anhebbar und absenkbar sind.
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Wasserfahrzeuge, wie Motor- oder Freizeityachten, sind häufig insbesondere heckseitig mit einer Badeplattform oder Gangway ausgestattet, um beim Ankern oder an einer Boje den Zugang zum Wasser zu erleichtern oder um von einer Kaimauer oder einem Steg den Zugang zum Wasserfahrzeug zu erleichtern.
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Hierzu ist es bekannt, dass beispielsweise eine Gangway aus mehreren Plattensegmenten besteht, die derart miteinander mechanisch verbunden sind, dass beim Anheben und Absenken die einzelnen Segmente jeweils ihre horizontale Ausrichtung beibehalten, um ein Abrutschen beim Betreten zu vermeiden.
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Aus der
EP 2 240 361 B1 ist eine segmentierte Plattform bekannt, die waagerecht ausgerichtet sein kann oder nach oben angehoben oder nach unten abgesenkt werden kann. Zum Betätigen dient ein Kraftantrieb und die jeweils im Wesentlichen gleich großen Segmente bleiben horizontal ausgerichtet. Zusätzlich kann eine mechanische Sicherung vorgesehen sein.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2007 058 909 A1 eine Gangway mit mehreren Treppenstufen bekannt. Die Treppenstufen verbleiben beim Absenken und Anheben ebenfalls horizontal ausgerichtet und die Gangway ihrerseits kann an einer höhenverstellbaren Schwimmplattform angeordnet sein.
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Schließlich ist aus der
WO 2011/085504 A1 eine segmentierte Plattform mit Kraftantrieb und Parallelogrammmechanik für die einzelnen im Wesentlichen gleich großen Segmente bekannt. Die Segmente verbleiben beim Anheben und Absenken ebenfalls horizontal ausgerichtet und die Plattform kann nach oben angehoben, nach unten abgesenkt und im Wesentlichen horizontal ausgerichtet werden.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb ausgehend von diesem Stand der Technik die Aufgabe, eine segmentierte Plattform anzugeben, die einen erhöhten Nutzungskomfort sowie ein verringertes Verletzungsrisiko aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgaben gelingt erfindungsgemäß mit einer segmentierten Plattform gemäß dem Anspruch 1.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass ein erstes Segment ortsfest ist und sich daran ein oder mehrere zweite Segmente anschließen, die relativ zum ersten Segment anhebbar und absenkbar sind. Insbesondere können dabei mehrere gleichartige zweite Segmente vorgesehen sein, die im Wesentlichen gleich groß wie oder kleiner als das erste Segment sind. Schließlich schließt sich ein drittes Segment an, das ebenfalls anhebbar und absenkbar ist, das aber eine gegenüber den anderen Segmenten vergrößerte Fläche aufweist und als eigentliche Badeplattform oder Schwimmplattform dient. Alle Segmente sind dabei mit einer Parallelogrammmechanik miteinander verbunden, die über einen an sich beliebig gestaltbaren Kraftantrieb betätigt wird. Durch die Parallelogrammmechanik verbleiben die beweglichen Segmente beziehungsweise deren eigentlichen Trittflächen beim Anheben und Absenken stets in ihrer horizontalen Ausrichtung.
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Somit bilden die sich an das erste ortsfeste Segment anschließenden zweiten Segmente eine Treppe, um zu der beispielsweise auf die Wasseroberfläche oder auch unter die Wasseroberfläche abgesenkte eigentliche Badeplattform zu gelangen, die durch das dritte Segment gebildet ist. Beispielsweise können zwei, drei oder mehr Treppenstufen durch die zweiten Segmente gebildet werden je nach der Höhe des Freibords des Wasserfahrzeugs, an dem die Plattform angebracht ist. Auch kann die vergrößerte Fläche des letzten Segments beliebig gewählt werden, um eine ausreichend große Badeplattform zu bilden.
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Je nach Ausrichtung der Plattform bilden die verschiedenen Segmente eine im Wesentlichen ebene Fläche, die vom Wasserfahrzeug im Wesentlichen horizontal abragt oder die Treppe führt zu der angehobenen Badeplattform nach oben beziehungsweise zu der abgesenkten Badeplattform nach unten.
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Es versteht sich, dass die segmentierte Plattform vorzugsweise an einem Heck des Wasserfahrzeugs angeordnet ist. Weiterhin ist es ersichtlich, dass zwischen den einzelnen Segmenten Spalte ausgebildet sind, die eine behinderungsfreie relative Verlagerung zueinander beim Anheben und Absenken durch die Parallelogrammmechanik ermöglichen. Prinzipiell können hier auch Dichtlippen oder dergleichen vorgesehen sein, um bei horizontaler Ausrichtung eine durchgehende ununterbrochene Fläche zu bilden, um ein Hängenbleiben eines unbekleideten Fußes in einem Spalt beim Begehen zu vermeiden. Ebenso können den zweiten Segmenten Lamellen oder dergleichen zugeordnet sein, um geschlossene Treppenstufen im angehobenen oder abgesenkten Zustand zu erhalten. Weiterhin können der segmentierten Plattform ein oder mehrere selbstentfaltende Handläufe, Relings, Haltetaue oder dergleichen zugeordnet sein, um ein seitliches Herabfallen insbesondere beim Begehen der Treppe, zu vermeiden.
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Schließlich ist die gesamte segmentierte Plattform mit Kraftantrieb und Parallelogrammmechanik insbesondere seewasserbeständig ausgeführt und witterungsbeständig.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das erste, ortsfeste oder lagefeste Segment ein sicheres Betreten der segmentierten Plattform beziehungsweise der daraus gebildeten Treppe von einem Deck des Wasserfahrzeugs aus möglich ist, ohne dass vom vorzugsweise bündig mit dem ersten Segment ausgebildeten Deck bereits ein erster Schritt nach oben oder unten gemacht werden müsste. Dies vermindert auch ein Verletzungsrisiko. Weiterhin kann mit der segmentierten Plattform eine vergrößerte ebene Fläche bei horizontaler Ausrichtung erhalten werden, die beispielsweise als Liegefläche genutzt werden kann.
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Im Rahmen der Erfindung ist es mit umfasst, dass die segmentierte Plattform mit einer Steuerung ausgestattet ist, die beispielsweise vom Wasserfahrzeug aus angesteuert wird, um vor Anker oder an einer Boje liegend die Plattform auf die Wasseroberfläche abzusenken. Es kann auch eine Fernsteuerung vorgesehen sein, um beispielsweise nach dem Verlassen des Wasserfahrzeugs im Hafen die segmentierte Plattform nach oben anzuheben, so dass das Wasserfahrzeug nicht von Unbefugten betreten werden kann.
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Weiterhin kann die segmentierte Plattform entweder werksseitig vom Hersteller des Wasserfahrzeugs an diesem angebracht werden oder sie ist als Nachrüstsatz ausgebildet, um nachträglich am Wasserfahrzeug montiert zu werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Gegenstand von Unteransprüchen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das erste Segment an einem an dem Wasserfahrzeug anbringbaren Grundrahmen der segmentierten Plattform angebracht, wobei der Grundrahmen seinerseits beispielsweise an einem Heck des Wasserfahrzeugs fest anzubringen ist. Dabei greifen an dem Grundrahmen die gesamte Parallelogrammmechanik für alle Segmente sowie der Kraftantrieb zum Anheben und Absenken an.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die segmentierte Plattform zur Verwendung bei Wasserfahrzeugen mit einem oder mehreren Außenbordmotoren ausgelegt. Dies wird dadurch erreicht, dass seitlich neben dem oder den Außenbordmotoren durch die segmentierte Plattform eine einzelne oder je eine Treppe gebildet wird, die zu der durchgehenden Badeplattform, also dem dritten oder letzten Segment, führen. Hierzu ist in der segmentierten Plattform eine Aussparung zumindest in den anhebbaren und absenkbaren zweiten Segmenten ausgebildet. Das heißt, dass die zweiten Segmente beispielsweise quer zur Fahrtrichtung des Wasserfahrzeugs gesehen unterbrochen ausgebildet sind, wobei dann vorzugsweise die segmentierte Plattform aus mechanischen Stabilitätsgründen für jede seitliche Treppe über eine eigene Parallelogrammmechanik mit eigenem Kraftantrieb verfügt. Das erste ortsfeste Segment beziehungsweise dessen Trittfläche kann je nach Einbaulage der Außenbordmotoren entweder über die gesamte Breite der segmentierten Plattform durchgehend oder ebenfalls unterbrochen ausgeführt sein.
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Insbesondere ist die Größe der Aussparung derart gewählt, dass im Motorbetrieb, also in Fahrt, mit üblicherweise horizontal ausgerichteter segmentierter Plattform sowie bei abgesenkter segmentierter Plattform der oder die Außenbordmotoren ungestört betrieben und zur Richtungsänderung verschwenkt werden können, also die Plattform beziehungsweise deren Segmente nicht berühren. Weiterhin können beispielsweise im Hafen bei Nichtgebrauch der oder die Außenbordmotoren bei nach oben angehobener segmentierter Plattform ebenfalls aus dem Wasser angehoben oder schräg nach oben weggekippt werden, wobei die Aussparung derart dimensioniert ist, dass der oder die Außenbordmotoren nicht mit den Segmenten der Plattform kollidieren.
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Zur Ausgestaltung des Kraftantriebs ist bevorzugt vorgesehen, dass dieser durch einen oder mehrere hydraulische Doppelzylinder gebildet ist, die jeweils zwei Zylinderräume, zwei Kolben und zwei entgegengesetzt zueinander verlaufende Kolbenstangen aufweisen. Somit verfügen diese Doppelzylinder über drei definierte Positionen nämlich für die waagerecht ausgerichtete Stellung sowie die angehobene und abgesenkte Stellung der segmentierten Plattform.
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Prinzipiell können auch andere Kraftantriebe, wie eine elektromotorische angetriebene Verstellspindel, ein Schneckengetriebe oder sonstige motorische Stellmittel eingesetzt werden. Auch ein rein mechanischer Antrieb über eine handbetätigte Kurbel, beispielsweise als Notantrieb bei Energieausfall, ist denkbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung, insbesondere zur Verringerung des Verletzungsrisikos, ist die gesamte Parallelogrammmechanik und/oder der Kraftantrieb in Draufsicht auf die segmentierte Plattform gesehen unterhalb der Segmente beziehungsweise der Treppenstufen und der Badeplattform angeordnet. Beispielsweise sind Gelenke und Parallelogrammstreben oder Seitenwangen beziehungsweise Holme der Parallelogrammmechanik unterhalb von Trittflächen der einzelnen Treppenstufen der Segmente angeordnet. Somit kann ein Nutzer beim Betreten nicht an mechanischen Bauteilen hängen bleiben. Auch kann hierbei die segmentierte Plattform in einer größeren gewünschten Breite ausgeführt werden.
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In einer Ausgestaltung ist eine an sich beliebig ausgestaltbare Verriegelungseinrichtung vorgesehen, um die passive Sicherheit zu erhöhen. Beispielsweise kann die segmentierte Plattform in der angehobenen Stellung sowie der horizontalen Stellung jeweils gesichert sein, um ein unbeabsichtigtes Herunterfahren oder Herunterfallen zu vermeiden. Die Verriegelungseinrichtung umfasst beispielsweise einen mechanischen Verriegelungsarm mit mindestens zwei Haken für die vorstehend genannten Stellungen, der seinerseits zum Beispiel mit einem zugeordneten Verriegelungsantrieb an einem Bolzen in Eingriff bringbar ist, um eine unbeabsichtigte Verschiebung des Parallelogramms zu unterbinden.
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Alternativ kann auch ein Sicherungsbolzen zwei fluchtende Bohrungen an Bauteilen der Parallelogrammmechanik durchgreifen, um diese in einer gewünschten Stellung gegeneinander zu arretieren.
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Vorzugsweise umfassen die einzelnen Segmente beziehungsweise die eigentlichen Trittflächen der Treppe sowie der Badeplattform rutschhemmende Oberflächen oder Auflagen. Dies kann beispielsweise durch geriffelte oder strukturierte Kunststoffoberflächen erfolgen, durch die Verwendung von Teakholz beziehungsweise eines auch synthetischen Teakholzersatzes oder durch sonstige im Bootsbau hierfür geeignete Materialien. Dabei können insbesondere auch individuell gewünschte Materialien, Farben und Strukturen realisiert werden.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 eine abgesenkte segmentierte Plattform in einer ersten Ausführung, in Ansicht schräg von oben,
- 2 die Plattform aus 1 in angehobener Position, in Ansicht schräg von oben,
- 3 die Plattform aus 1 und 2 in horizontaler Position, in Ansicht schräg von oben,
- 4 eine segmentierte Plattform in einer zweiten Ausführung, in horizontaler Position am Heck eines Wasserfahrzeugs, in Seitenansicht, und
- 5 die Plattform aus 4 in abgesenkter Position, in Ansicht schräg von oben.
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In den 1 bis 5 bezeichnen die gleichen Bezugszeichen jeweils die gleichen Komponenten.
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In den Darstellungen der 1 bis 3 ist die segmentierte Plattform 1 in drei verschiedenen Stellungen perspektivisch abgebildet, wobei die segmentierte Plattform 1 am Heck eines Wasserfahrzeugs 2, wie einer Motor- oder Freizeityacht, angeordnet ist. Das Wasserfahrzeug 2 ist hier mit zwei Außenbordmotoren 3 ausgestattet, es können aber auch nur einer oder mehr als zwei sein. Auch eine Variante für ein Wasserfahrzeug 2 ohne Außenbordmotor ist möglich, wie weiter unten noch beschrieben wird.
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In den perspektivischen Darstellungen der 1 und 2 ist die segmentierte Plattform 1 in einer nach unten abgesenkten Stellung wiedergegeben, wie durch den Pfeil U in 1 angedeutet, beziehungsweise in der nach oben angehobenen Stellung, wie durch den Pfeil O in 2 angedeutet. In der perspektivischen Darstellung der 3 ist die segmentierte Plattform 1 in einer Mittelstellung abgebildet, die beispielsweise während der Fahrt des Wasserfahrzeugs 2 eingenommen wird. Dabei bildet die segmentierte Plattform 1 eine ebene Fläche, die auch als Liegefläche dienen kann.
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Die segmentierte Plattform 1 umfasst hier erste Segmente 4, die ortsfest am Heck des Wasserfahrzeugs 2 angeordnet sind, sowie zweite Segmente 5a, 5b, und ein drittes Segment 6, das als Badeplattform oder Schwimmplattform ausgebildet ist. Die zweiten Segmente 5a, 5b können eine nach unten oder nach oben führende Treppe bilden, um vom ersten Segment 4 zur angehobenen oder abgesenkten Badeplattform, d. h. zu dem dritten Segment 6 zu gelangen.
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Weiterhin ist in den ersten und zweiten Segmenten 4, 5 eine Aussparung 7 ausgebildet, die zur Aufnahme und freien Beweglichkeit der Außenbordmotoren 3 dient. Die Außenbordmotoren 3 können insbesondere gedreht werden oder, wie aus 2 ersichtlich, bei Nichtgebrauch beispielsweise am Liegeplatz aus dem Wasser herausgehoben oder hochgeklappt werden, ohne mit der segmentierten Plattform 1 zu kollidieren. In dieser Ausgestaltung ist das erste Segment 4 ebenfalls unterbrochen ausgeführt, um einen Teil der Aussparung 7 zu bilden. Prinzipiell könnte es aber ebenfalls entsprechend dem dritten Segment 6 durchgehend ausgeführt sein. Prinzipiell können alle Segmente 4, 5, 6 auch durchgehend ausgeführt werden, wenn das Wasserfahrzeug beispielsweise über eine Einbaumaschine verfügt. Dann bildet die segmentierte Plattform in der mittleren Stellung eine einzige durchgehende Fläche beziehungsweise die ersten und zweiten Segmente 4, 5 dienen als Treppenstufen zum dritten Segment 6, der Badeplattform, wie unten anhand der 4 und 5 näher beschrieben wird.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die ersten und zweiten Segmente 4, 5 von oben betrachtet alle im Wesentlichen die gleiche Grundfläche auf; lediglich das dritte, durchgehende Segment 6 ist demgegenüber in seiner Grundfläche vergrößert. Mindestens die zweiten Segmente 5a, 5b weisen untereinander die gleiche Größe auf, um eine regelmäßige Treppe zu bilden.
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Die Oberflächen der Segmente 4, 5, 6 beziehungsweise deren Trittflächen sind vorzugsweise rutschhemmend ausgebildet und werden beispielsweise in Teakholz oder einem im Bootsbau bekannten Teakholzersatzmaterial ausgeführt. Hierzu können die Segmente 4, 5, 6 eine rahmenartige Konstruktion umfassen, auf denen beispielsweise Teakholzleisten befestigt und verfugt werden. Insbesondere können die Trittflächen derart verbreitert werden, dass sie sich beispielsweise über die gesamte Breite des Hecks des Wasserfahrzeugs 2 erstrecken. Zudem wird dadurch eine eigentliche Rahmenkonstruktion der segmentierten Plattform 1 verdeckt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei zweite Segmente 5a, 5b vorgesehen; es können aber auch nur ein zweites Segment 5 oder drei oder mehr zweite Segmente 5a, 5b, 5c, etc. vorgesehen sein, je nach Höhe des Freibords des Wasserfahrzeugs 2 beziehungsweise der Größe der Außenbordmotoren 3.
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In 4 ist eine am Heck eines teilweise sichtbaren Wasserfahrzeugs 2 montierte segmentierte Plattform 1 in Seitenansicht dargestellt. Sie umfasst ein erstes Segment 4, zwei zweite Segmente 5a, 5b und ein drittes Segment 6, das vergrößert ausgebildet ist und als Badeplattform dient. Weiterhin umfasst die segmentierte Plattform 1 einen Kraftantrieb 8 sowie eine Parallelogrammmechanik 9. Das Wasserfahrzeug 2 hat hier keine Außenbordmotoren, sondern eine Innenmaschine. Zur Vereinfachung der Darstellung sind hier auch keine Antriebsschrauben wiedergegeben; diese liegen unterhalb der Plattform 1 und außerhalb von deren Bewegungsbereich.
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Die Segmente 4, 5, 6 können oberseitig, wie in 4 angedeutet, eine Beplankung oder Auflage 21, beispielsweise aus Teakholz, aufweisen.
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Das erste Segment 4 ist an einem Grundrahmen 10 angeordnet beziehungsweise ein Teil davon und ist somit im Einbauzustand ortsfest oder lagefest relativ zum Wasserfahrzeug 2, das zur Vereinfachung hier nur teilweise abgebildet ist. An dem Grundrahmen 10 greift die eigentliche Parallelogrammmechanik 9 an, die im Wesentlichen durch den Grundrahmen 10, einen oberen Holm 11, einen unteren Holm 12 sowie eine Strebe 13 gebildet ist, die durch Drehgelenke 14 miteinander verbunden sind und beispielsweise aus Metall, wie nichtrostendem Edelstahl, bestehen. Die zweiten und dritten Segmente 5a, 5b, 6 sind beispielsweise durch eine Segmentrahmenkonstruktion 15, vorzugsweise ebenfalls aus Metall, gebildet und über Segmentdrehgelenke 16 mit der Parallelogrammmechanik 9 verbunden. Dem dritten, vergrößerten Segment 6 kann auch ein Stützträger 17 zugeordnet sein, der an der Strebe 13 angreift, um die mechanische Stabilität zu erhöhen.
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Durch die Parallelogrammmechanik 9 verbleiben die Segmente 5, 6, wie das ortsfeste Segment 4, beim Anheben und Absenken der segmentierten Plattform 1 stets in ihrer jeweils horizontalen Ausrichtung und eine Nutzung der durch die segmentierte Plattform 1 dann gebildeten Treppe ist von einem Deck des Wasserfahrzeugs 2 über das erste Segment 4, die zweiten Segmente 5a, 5b zum dritten, vergrößerten Segment 6, der Badeplattform, gefahrlos möglich.
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Es versteht sich, dass je nach Breite und Gewicht der segmentierten Plattform 1 auch zwei oder mehr Parallelogrammmechaniken 9 sowie Kraftantriebe 8 vorgesehen sein können. Ebenso ist die segmentierte Plattform 1 vorzugsweise derart ausgeführt, dass ein Grundrahmen 10 beziehungsweise eine Segmentrahmenkonstruktion 15 durch die eigentlichen Trittflächen verdeckt ist.
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Weiterhin ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, um die segmentierte Plattform 1 in einer gewünschten Position zu verriegeln. Diese ist hier als mechanischer, verschwenkbarer Verriegelungsarm 18 mit mindestens zwei Haken ausgebildet, wobei die Haken des Verriegelungsarms 18 mittels eines Verriegelungsantriebs 19 mit einem Bolzen 20, beispielsweise am Grundrahmen 10, in und außer Eingriff bringbar sind. Somit ist ein unerwünschtes Herabfallen der Segmente 5a, 5b, 6 bei mittlerer oder angehobener Stellung der segmentierten Plattform 1 wirkungsvoll vermieden.
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Der Kraftantrieb 8 ist vorzugsweise durch einen oder mehrere hydraulische Doppelzylinder gebildet, die jeweils zwei Zylinderräume, zwei Kolben und zwei entgegengesetzt zueinander verlaufende Kolbenstangen aufweisen. Somit verfügen diese Doppelzylinder über drei definierte Positionen, nämlich für die waagerecht ausgerichtete Stellung sowie die angehobene und abgesenkte Stellung der segmentierten Plattform 1. Der Doppelzylinder ist vorzugsweise derart ausgelegt, dass bei einer mittleren Stellung der segmentierten Plattform 1 die bei abgesenkter Stellung untere Kolbenstange vollständig in den zugeordneten Zylinder eingefahren ist, um vor Spritzwasser geschützt zu sein. Der Kraftantrieb 8 ist ebenfalls gelenkig, beispielsweise an dem Grundrahmen 10, gelagert. Prinzipiell können auch andere, insbesondere elektromotorisch betriebene, Stellmittel zum Betätigen der Parallelogrammmechanik 9 verwendet werden.
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Es versteht sich, dass die gesamte segmentierte Plattform 1 korrosionsbeständig, insbesondere gegen Salzwasser, und witterungsbeständig ausgelegt ist.
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Ebenso kann eine lokal und/oder ferngesteuert betätigbare Steuerung für die Verstellung der segmentierten Plattform 1 vorgesehen sein.
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5 zeigt die Plattform 1 aus 4 in abgesenkter Position, in Ansicht schräg von oben. Alle Segmente 4, 5a, 5b und 6 der segmentierten Plattform 1 reichen hier jeweils über die volle Breite des Hecks des Wasserfahrzeugs 2, da hier eine Ausnehmung für Außenbordmotoren nicht erforderlich ist.
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Die Parallelogrammmechanik 9 ist hier die gleiche Mechanik wie bei den zuvor beschriebenen Beispielen und ist auch hier durch die Beplankungen oder Auflagen 21 der Segmente 4, 5a, 5b und 6 verdeckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- segmentierte Plattform
- 2
- Wasserfahrzeug
- 3
- Außenbordmotor
- 4
- erstes Segment
- 5, 5a, 5b
- zweite(s) Segment(e)
- 6
- drittes Segment
- 7
- Aussparung in 1
- 8
- Kraftantrieb
- 9
- Parallelogrammmechanik
- 10
- Grundrahmen
- 11
- oberer Holm
- 12
- unterer Holm
- 13
- Strebe
- 14
- Drehgelenk
- 15
- Segmentrahmenkonstruktion
- 16
- Segmentdrehgelenk
- 17
- Stützträger
- 18
- Verriegelungsarm
- 19
- Verriegelungsantrieb
- 20
- Bolzen
- 21
- Beplankung oder Auflage
- O
- angehobene Stellung
- U
- abgesenkte Stellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2240361 B1 [0004]
- DE 102007058909 A1 [0005]
- WO 2011/085504 A1 [0006]