-
Die Erfindung betrifft eine Kabelaufrollvorrichtung für ein elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel sowie eine Anordnung eines elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabels an einer solchen Kabelaufrollvorrichtung.
-
Aus
WO 2017/216454 A1 ist eine tragbare Kabelaufrollvorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Ladekabel eines Elektro- oder Hybridfahrzeuges bekannt, das eine spiralförmige Aufnahme und Lagerung eines Ladekabels ermöglicht, welches an den beiden Kabelenden jeweils einen Anschlussstecker aufweist. An der Kabelaufrollvorrichtung ist ein Tragegriff vorgesehen. Die Kabelenden sind im vollständig aufgerollten Zustand des Kraftfahrzeug-Ladekabels jeweils außenseitig der Vorrichtung angeordnet. Befestigungsmöglichkeiten für die Anschlussstecker des Kraftfahrzeug-Ladekabels sind nicht gezeigt oder beschrieben.
-
Aus
DE 10 2013 221 652 A1 ist ein tragbares Kraftfahrzeug-Ladekabel zum Laden eines Energiespeichers eines elektrisch betriebenen Fahrzeuges bekannt, das einen Netzstecker, einen Ladestecker, ein Kabel und eine Steuereinheit umfasst. Das Kraftfahrzeug-Ladekabel umfasst ferner eine in einem Gehäuse angeordnete Kabeltrommel, auf die das Kabel aufwickelbar ist, wenn das Kraftfahrzeug-Ladekabel nicht zum Laden des Energiespeichers des Fahrzeugs verwendet wird. Für die Anordnung des Ladesteckers ist eine optionale Griffschale in dem Gehäuse vorgesehen, die zusätzlich auch als Tragegriff genutzt werden kann. Für die Aufnahme des Netzsteckers ist eine Vertiefung in dem Gehäuse vorgesehen.
-
Aus
EP 2 763 257 A1 ist eine Kabelaufrollvorrichtung bekannt, um die eine Kabeleinheit gewunden ist, wobei die Kabeleinheit einen ersten Anschluss, ein erstes, an dem ersten Anschluss angeschlossenes Kabel und eine Steuereinheit aufweist, die an dem ersten Kabel angeschlossen ist und eine durch das erste Kabel fließende Strommenge steuert, wobei die Kabelaufrollvorrichtung ferner einen Befestigungsabschnitt und einen Drehabschnitt mit einem Röhrenabschnitt aufweist. Dabei weist die Kabeleinheit optional noch einen zweiten Anschluss auf, der an einer Energiequelle angeschlossen ist und ein zweites Kabel aufweist, das den zweiten Anschluss und die Steuereinheit verbindet. Der Drehabschnitt weist optional einen zweiten Halteabschnitt auf, der innerhalb des Röhrenabschnitts vorgesehen ist und den zweiten Anschluss hält.
-
Die vorstehend beschriebenen und aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weisen alle einen trommelartig ausgebildeten Wickelbereich auf. Der trommelartige Wickelbereich führt dazu, dass die Vorrichtungen selbst sperrig sind und insbesondere in Kraftfahrzeugen nur wenig Variabilität zum Verstauen bieten. Ferner sind bei den Vorrichtungen teilweise kostenintensive und/oder fehleranfällige technische Details vorgesehen, wie z.B. eine drehbar gelagerte Trommel oder spezielle, spiralartige Kabelführungen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kabelaufrollvorrichtung für ein elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel zur Verfügung zu stellen, die einfach und kostengünstig herstellbar ist, hinsichtlich ihrer Verstaubarkeit eine verbesserte Variabilität bietet und ein sicheres Verstauen von elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabeln ermöglicht.
-
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
-
Eine erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung für ein elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel weist einen zentralen Grundkörper auf, an welchem mindestens eine Kabelführungsstruktur zum geführten Aufwickeln eines aufzuwickelnden Kraftfahrzeug-Ladekabels mit einem ersten Steckerelement und mit einem zweiten Steckerelement vorgesehen ist. Dabei ist an dem Grundkörper ferner mindestens eine erste Struktur für das erste Steckerelement des aufzuwickelnden Kraftfahrzeug-Ladekabels vorgesehen. Ferner weist der Grundkörper und/oder die Kabelführungsstruktur eine Breite auf, die deutlich kleiner ist als die Höhe, wodurch eine langgestreckte Aufwickelform mit einer größeren Höhe als Breite für aufzuwickelnde Kraftfahrzeug-Ladekabel vorgesehen ist. Mit einer Breite, die deutlich kleiner ist als die Höhe, sind insbesondere Höhen-Breiten-Verhältnisse von mindestens 1,3, vorzugsweise mindestens 1,5 und besonders bevorzugt mindestens 1,8 oder 2,0 vorgesehen. Dies ermöglicht es, die erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung mit einem darauf aufgewickelten Kraftfahrzeug-Ladekabel variabel in einem Kraftfahrzeug zu verstauen, da durch die relativ geringe realisierbare Breite der Kabelaufrollvorrichtung auch schmale Aufbewahrungsräume zur sicheren Aufbewahrung der Kabelaufrollvorrichtung nutzbar sind. Dabei ist es irrelevant, wie die Kabelaufrollvorrichtung zum Verstauen positioniert werden muss, d.h. ob die Höhe der Kabelaufrollvorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung, Fahrzeugquerrichtung oder Fahrzeughochrichtung orientiert wird, oder ob eine schräge Lage gewählt wird, um die erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung in einem Freiraum des Kraftfahrzeuges verstauen zu können. Anders als bei den aus dem Stand der Technik überwiegend bekannten Kabelaufrollvorrichtungen, die eine Wickeltrommel aufweisen und damit eine ungefähr gleich große Höhe und Breite, ermöglicht es die erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung durch geeignete Relativanordnungen in einem Kraftfahrzeug auch schmale Stauräume zu nutzen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung ist, dass beweglich Teile, wie beispielsweise eine Kabeltrommel, die gegenüber einem Gehäuse rotierbar gelagert sein muss und somit eine gewisse Beweglichkeit erfordert, bei der erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung nicht vorgesehen oder zumindest nicht obligatorisch sind. Dadurch kann eine erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung zu sehr geringen Herstellungskosten hergestellt werden.
-
In einer praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung ist an dem Grundkörper eine zweite Haltestruktur für das zweite Steckerelement oder für eine Steuereinheit vorgesehen. Es ist ebenfalls möglich, dass eine zweite Haltestruktur und eine dritte Haltestruktur für das zweite Steckerelement und für eine Steuereinheit vorgesehen sind. Mit einer Steuereinheit im Sinne dieser Offenbarung sind insbesondere Transformatoren und Gleichrichter gemeint, die Wechselstrom aus dem üblichen Energieversorgungsnetz so umwandeln, dass ein Ladestrom für das Kraftfahrzeug bereitgestellt wird. Solche Steuereinheiten werden im Fachchargon teilweise auch als Anschlussboxen oder nur als Boxen bezeichnet. Vorzugsweise sind zumindest für das erste Steckerelement und das zweite Steckerelement entsprechende Haltestrukturen vorgesehen. Sofern ein Steuergerät vorgesehen ist, ist an dem Grundkörper vorzugsweise auch für das Steuergerät eine entsprechende separate Haltestruktur vorgesehen, damit alle fest mit dem Kraftfahrzeug-Ladekabel verbundenen Elemente relativ gegenüber der Kabelaufrollvorrichtung fixierbar sind und eine Anordnung aus einer Kabelaufrollvorrichtung mit einem elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabel als kompakte Einheit bewegt und verstaut werden kann.
-
Die Herstellungskosten einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung können besonders gering gehalten werden, insbesondere wenn diese als Massenelement in großen Stückzahlen hergestellt wird, wenn der Grundkörper und mindestens eine Haltestruktur einstückig hergestellt sind. Vorzugsweise sind der Grundkörper und alle an der Kabelaufrollvorrichtung vorgesehenen Haltestrukturen einstückig hergestellt, insbesondere im Kunststoff-Spritzgussverfahren.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung ist zusätzlich zu der ersten Kabelführungsstruktur eine separate zweite Kabelführungsstruktur vorgesehen, wobei
- a) die erste Kabelführungsstruktur ein Aufwickeln eines ersten Kabelabschnitts um einen ersten Wickelbereich ermöglicht, und die zweite Kabelführungsstruktur ein Aufwickeln eines zweiten Kabelabschnitts innerhalb des ersten Wickelbereichs ermöglicht oder
- b) eine erste Kabelführungsstruktur ein Aufwickeln eines ersten Kabelabschnitts um einen ersten Wickelbereich in einem ersten Wickelraum ermöglicht und die zweite Kabelführungsstruktur ein Aufwickeln eines zweiten Kabelabschnitts um einen zweiten Wickelabschnitt in einem zweiten Wickelraum ermöglicht, wobei der erste Wickelraum und der zweite Wickelraum zueinander versetzt angeordnet sind.
-
Mit zueinander versetzt angeordnet sind in diesem Zusammenhang insbesondere Wickelräume gemeint, die entweder unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet sind und damit keine gemeinsamen Bereiche aufweisen oder Räume, die zueinander beabstandet sind, so dass ein Zwischenraum zwischen dem ersten Wickelraum und dem zweiten Wickelraum vorgesehen ist. In beiden Fällen ergibt sich der Vorteil, dass die aufzuwickelnden Kabelabschnitte nicht miteinander kollidieren können und damit räumlich klar voneinander getrennt aufgewickelt sind. In Bezug auf den Begriff „Wickelraum“ wird noch angemerkt, dass damit vorzugsweise ein Raum gemeint ist, der durch zwei parallel zueinander angeordnete Ebenen definiert ist. Dabei kann ein innerer, vorzugsweise mit Radien versehener kleinster Wickelring als der vorstehend genannte Bereich innerhalb eines Wickelbereichs angesehen werden, weil in diesen Bereich bestimmungsgemäß das dem entsprechenden Wickelraum zugeordnete Kraftfahrzeug-Ladekabel nicht gelangt.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung ist mindestens eine Kabelführungsstruktur zumindest über einen Teil des Umfangs im Querschnitt u-förmig ausgebildet. Dies können insbesondere einzelne, als u-förmige Klammern ausgebildete Abschnitte sein, die ein aufzuwickelndes Kraftfahrzeug-Ladekabel nur über eine kleine Teillänge von beispielsweise 1 cm, 2 cm, 3 cm oder 5 cm führen. Von derartigen klammerartigen Kabelführungsstrukturen sind vorzugsweise mehrere über den Umfang verteilt vorgesehen, insbesondere mindestens zwei auf jeder Seite einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung. Alternativ oder in Ergänzung können auch u-förmig ausgebildete Kabelführungsstrukturen vorgesehen sein, welche sich über einen Großteil des Umfangs oder den gesamten Umfang einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung erstrecken. Diesbezüglich wird insbesondere auf rahmenartig ausgebildete Kabelführungsstrukturen verwiesen, die sich zumindest mit dem mittleren Basisabschnitt des u-förmigen Querschnitts, an welche sich die jeweiligen Schenkel anschließen, über den gesamten Umfang erstrecken. Die im Querschnitt u-förmigen Bereiche können sich insbesondere auf einen Teil des Umfangs beschränken, vorzugsweise auf ein oberes und/oder unteres Ende des Grundkörpers einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung ist mindestens eine Kabelführungsstruktur durch an dem Grundkörper angeformte Rippen gebildet. Diesbezüglich wird insbesondere auf einstückig an einem zentralen Grundkörper angeformte, sich in einer Tiefenrichtung, quer zur Höhe und zur Breite des Grundkörpers erstreckende Rippen verwiesen.
-
Durch die Ausbildung mehrerer, parallel zueinander angeordneter Rippen und/oder durch in jeweils eine in einer Rippe vorgesehene Vertiefung (oder mehrere Vertiefungen) können mit Hilfe der Rippen Kabelführungsstrukturen mit geeigneten Radien bereitgestellt werden. Dazu werden die Vertiefungen in den Rippen so vorgesehen, dass sich entlang der inneren Kanten der Vertiefungen ein Wickelradius für ein aufzuwickelndes Kraftfahrzeug-Ladekabel ergibt. An dem Grundkörper einstückig angeformte Rippen lassen sich insbesondere einfach und kostengünstig herstellen, wenn eine erfindungsgemäße Kabelaufrollvorrichtung als einstückiges Kunststoffelement im Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellt wird.
-
Wenn der Grundkörper durch eine zentrale Platte gebildet ist, an welcher die mindestens eine Kabelführungsstruktur, mindestens ein Griff und/oder mindestens eine Haltestruktur vorgesehen ist, ergeben sich weitere funktionale Vorteile. Diesbezüglich wird insbesondere erneut auf die Möglichkeit verwiesen, die mindestens eine Kabelführungsstruktur, mindestens ein Griff und/oder mindestens eine Haltestruktur einstückig an dem Grundkörper anzuformen und damit einstückig gemeinsam mit dem Grundkörper auszubilden. Auch die vorstehend zuletzt beschriebenen ausgebildeten Kabelführungsstrukturen werden vorzugsweise zumindest teilweise entlang des Umfangs ausgebildet, vorzugsweise im Bereich des oberen Endes und des unteren Endes des Grundkörpers.
-
Um ein zu starkes Abknicken oder zu enges Biegen des Kraftfahrzeug-Ladekabels zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn an mindestens einer Haltestruktur mindestens zwei Kabel-Biegeabschnitte mit Biegeradien von mindestens 15 mm vorgesehen sind. Weiter bevorzugt sind Biegeradien von mindestens 18 mm, mindestens 20 mm oder mindestens 25 mm vorgesehen.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Anordnung eines elektrischen Kraftahrzeug-Ladekabels an einer wie vorstehend beschriebenen Kabelaufrollvorrichtung. Dabei weist das Kraftfahrzeug-Ladekabel ein erstes Steckerelement und ein zweites Steckerelement auf, wobei das erste Steckerelement formschlüssig und/oder kraftschlüssig an der ersten Haltestruktur und das zweite Steckerelement formschlüssig und/oder kraftschlüssig an der zweiten Haltestruktur fixiert sind. Auf die vorstehend bereits in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung beschriebenen Vorteile wird hiermit noch einmal verwiesen.
-
In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung sind das erste Steckerelement und/oder das zweite Steckerelement zumindest teilweise innerhalb des gleichen Wickelraums angeordnet wie das auf der mindestens einen Kabelführungsstruktur aufgewickelte Kraftfahrzeug-Ladekabel. Dies hat den Vorteil, dass sich eine Anordnung mit einer nur geringen Tiefenerstreckung ergibt, so dass ein kompaktes Verstauen einer erfindungsgemäßen Anordnung in einem Kraftfahrzeug ermöglicht wird.
-
Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung in einer Ansicht von vorne,
- 2 die Kabelaufrollvorrichtung aus 1 mit einem daran fixierten Steuergerät sowie zwei sich von dem Steuergerät erstreckende Kabelabschnitte eines Kraftfahrzeug-Ladekabels, mit einem ersten Steckerelement und einem zweiten Steckerelement, wobei das erste Steckerelement und das zweite Steckerelement gegenüber der Kabelaufrollvorrichtung fixiert sind,
- 3 die Kabelaufrollvorrichtung aus den 1 und 2 in einer Ansicht von hinten,
- 4 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung in einer Ansicht von vorne,
- 5 die Kabelaufrollvorrichtung aus 4 in einer Ansicht von schräg hinten,
- 6 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung mit einem daran fixierten Steuergerät sowie
- 7 die Kabelaufrollvorrichtung aus 6 in einer Ansicht mit einem ersten Kabelabschnitt und einem daran befestigten ersten Steckerelement und mit einem zweiten Kabelabschnitt sowie mit einem daran befestigten zweiten Steckerelement.
-
Die 1 und 3 zeigen eine erste Ausführungsform einer Kabelaufrollvorrichtung 10 für ein elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel 12, das nur in 2 dargestellt ist. Die Kabelaufrollvorrichtung 10 weist einen Grundkörper 14 auf, an welchem vorliegend eine erste Kabelführungsstruktur 16 und eine zweite Kabelführungsstruktur 18 ausgebildet ist. Die erste Kabelführungsstruktur 16 ist entlang des Umfangs des Grundkörpers 14 einstückig an dem Grundkörper 14 ausgebildet, wobei die Kabelführungsstruktur über den gesamten Umfang als eine sich quer zu dem Grundkörper 14 erstreckende Umfangsfläche U ausgebildet ist und nur im oberen Bereich und im unteren Bereich einen u-förmigen Querschnitt aufweist. Die erste Kabelführungsstruktur 16 dient zur Aufnahme eines ersten Kabelabschnitts 20 des elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabels 12.
-
Die zweite Kabelführungsstruktur 18 dient zur Führung eines zweiten Kabelabschnitts 22 des elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabels 12 und ist in der gezeigten Ausführungsform in Form von mehreren sich quer zu dem Grundkörper 14 erstreckenden Rippen 24 ausgebildet, in welchen Vertiefungen 26 vorgesehen sind. Der zweite Kabelabschnitt 22 wird durch diese Vertiefungen 26 geführt. Die zweite Kabelführungsstruktur 18 ist nur im oberen Bereich des Grundkörpers 14 vorgesehen. Optional kann eine entsprechende zweite Kabelführungsstruktur 18 auch im unteren Bereich des Grundkörpers 14 vorgesehen sein, was in den 1 und 2 jedoch nicht dargestellt ist.
-
Wie in 2 zu erkennen ist, sind der erste Kabelabschnitt 20 und der zweite Kabelabschnitt 22 an einem Steuergerät 28 angeschlossen. Das Steuergerät 28 dient dazu, Wechselstrom, welcher über einen Netzstecker 30 von einer Steckdose abgegriffen werden kann, in Gleichstrom und/oder hinsichtlich der Spannung zu transformieren und dann über den ersten Kabelabschnitt 20 zu einem Anschlussstecker 32 zu leiten. Der Anschlussstecker 32 dient zum Anschließen des elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabels 10 an einem Kraftfahrzeug (nicht dargestellt). Der Anschlussstecker 32 ist in der gezeigten Ausführungsform ein erstes Steckerelement 34 im Sinne der Erfindung. Der Netzstecker 30 ist ein zweites Steckerelement 36 im Sinne der Erfindung.
-
Wie in den 1 und 2 gut zu erkennen ist, weist der Grundkörper 14 im oberen Bereich eine Ausnehmung 38 auf, so dass der obere Abschnitt des Umfangs der ersten Kabelführungsstruktur 16 als Griff 40 für eine nur schematisch dargestellte Hand 42 genutzt werden kann.
-
Wie in 2 erkennbar ist, ist an dem Grundkörper 14 ein Band 44 als erste Haltestruktur 46 vorgesehen, mit welchem das erste Steckerelement 34 relativ zu dem Grundkörper 14 fixierbar ist. Bei dem Band 44 kann es sich insbesondere um ein Klettband handeln, das zum Befestigen und Lösen des ersten Steckerelements 34 geöffnet und in verschiedenen Weiten wieder geschlossen werden kann. Alternativ kann beispielsweise auch als Band 44 ein Gummiband dienen, das elastisch ausgeweitet wird, um das erste Steckerelement 34 zum Fixieren hindurchzuführen und anschließend durch die Spannung des Gummibandes zu halten.
-
An dem Grundkörper 14 sind ferner zwei im Profil L-förmige Elemente 48 ausgebildet, die als Haltestruktur 50 für das Steuergerät 28 dienen. Zum Fixieren des Steuergeräts 28 relativ zu dem Grundkörper 14 wird dieses von oben zwischen die L-förmigen Elemente 48 eingeschoben oder durch elastisches Aufweiten der L-förmigen Elemente 48 eingeklickt, vorzugsweise derart, dass das Steuergerät mit seinem unteren Gehäusebereich auf zwei an dem Grundkörper einstückig ausgebildeten Auflagerrippen 62 aufliegt.
-
Wie in 1 gut zu erkennen ist, ist an dem linken L-förmigen Element 48 eine zweite Haltestruktur 52 zur Fixierung des Netzsteckers 30 vorgesehen. Der Netzstecker 30 wird dazu klemmend von der zweiten Haltestruktur 52 gehalten.
-
In 2 ist gut zu erkennen, dass sich der erste Wickelbereich für den ersten Kabelabschnitt 20 entlang der Umfangsfläche U und somit entlang des Umfangs des Grundkörpers 14 erstreckt. Der zweite Wickelbereich für den zweiten Kabelabschnitt 22 erstreckt sich vollständig innerhalb des ersten Wickelbereiches und damit innerhalb der Umfangsfläche U. Damit sind der erste Kabelabschnitt 20 und der zweite Kabelabschnitt 22 räumlich voneinander getrennt aufgewickelt, so dass ein Vermengen der beiden Kabelabschnitte 20, 22 ausgeschlossen ist. Dadurch wird bei jedem Auf- und Abwickelvorgang in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Kabelaufrollvorrichtung 10 sichergestellt, dass ein zeiteffizientes und unkompliziertes Handling ermöglicht ist.
-
In den 3 bis 7 sind weitere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Kabelaufrollvorrichtungen 10 dargestellt, wobei für identische oder zumindest funktionsgleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen wie in den 1 und 2 verwendet werden. Im Folgenden werden die wesentlichen Unterschiede zwischen den weiteren Ausführungsformen beschrieben. Soweit nicht anders beschrieben, entsprechen die in den 3 bis 7 gezeigten Ausführungsformen im Wesentlichen der vorstehend in Verbindung mit den 1 und 2 beschriebenen ersten Ausführungsformen.
-
Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform einer Kabelaufrollvorrichtung 10 handelt es sich um eine Kabelaufrollvorrichtung 10 für ein elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel 12, das nur aus einem ersten Kabelabschnitt 20 mit einem ersten Steckerelement 34 und einem zweiten Steckerelement 36 besteht. Derartige Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 sind für Ladestationen (nicht dargestellt) vorgesehen, die Energie in Form von Spannung und Strom in einer für das zu ladende Kraftfahrzeug geeigneten Art und Weise bereitstellen. Dementsprechend ist kein separates Steuergerät (nicht gezeigt) vorgesehen. Derartige Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 dienen insbesondere für Schnellladevorgänge mit hoher Spannung und hohen Stromstärken. Die Verwendung des in der in 3 gezeigten Kabelaufrollvorrichtung 10 erfolgt derart, dass zunächst das erste Steckerelement 32 oder das zweite Steckerelement 36 an dem Grundkörper 14 fixiert wird. Dazu sind für das erste Steckerelement 32 eine erste Haltestruktur 46 und für das zweite Steckerelement 36 eine zweite Haltestruktur 52 vorgesehen, die in 3 nicht im Detail dargestellt sind. Die Haltestrukturen 46, 52 ermöglichen ein klemmendes Halten des ersten Steckerelements 34 bzw. des zweiten Steckerelements 36 ähnlich wie in 2 der Netzstecker 30 gehalten ist.
-
Nach dem Fixieren des ersten Steckerelements 32 oder des zweiten Steckerelements 36 an dem Grundkörper 14 wird das Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 entlang der Umfangsfläche U auf der Kabelaufrollvorrichtung 10 aufgewickelt. Anschließend wird der das zweite Steckerelement 36 an dem Grundkörper 14 klemmend fixiert.
-
Bei der in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsform handelt es sich um eine besonders einfach und kostengünstig herstellbare Ausführungsform, für welche nur wenig Material benötigt wird und die nur ein geringes Gewicht aufweist. Der Grundkörper 14 dieser Ausführungsform besteht aus einer einfachen Platte, an welcher ein Griff 40 außenseitig angeformt ist. Auf der dem Griff 40 gegenüberliegenden Seite sind rechts und links sich von der Außenkante des Grundkörpers 14 erstreckend als erste Kabelführungsstruktur 16 u-förmig geformte Klammern 54 vorgesehen, in welche das aufzuwickelnde Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 eingeführt werden kann.
-
Als erste Haltestruktur für das erste Steckerelement 32 ist eine c-förmig geformte Spange 56 vorgesehen, in welche das erste Steckerelement 32 eingeklickt werden kann. Die zweite Haltestruktur 52 für den Netzstecker 30 entspricht der in 1 gezeigten Ausführungsform.
-
Für ein klemmendes Halten des Steuergeräts 28 sind zwei bandartig ausgebildete Gurte einstückig mit dem Grundkörper 14 ausgebildet, in welche das Steuergerät 28 von oben oder von unten einschiebbar ist.
-
In den 6 und 7 ist eine weitere Ausführungsform einer Kabelaufrollvorrichtung 10 gezeigt, welche in 6 im Vergleich zu der Ausführungsform aus den 1 und 2 dargestellt ist. Dies betrifft auch die rechts neben der Gesamtdarstellung in 6 dargestellten Schnittdarstellungen gemäß den Linien A-A und B-B. Die jeweils mit U gekennzeichneten Schnittdarstellungen entsprechen der optimierten Ausführungsform gemäß den 6 und 7, während die mit V gekennzeichneten Schnittdarstellungen die in den 1 und 2 dargestellte Vorgängerversion betrifft. Wie in 6 zu erkennen ist, ist im oberen Bereich der Umfangsfläche zum einen ein großer Radius R auf einer Seite der ersten Kabelführungsstruktur 16 vorgesehen worden, während auf der gegenüberliegenden Seite ein kleiner Radius r ungefähr über einen Halbkreisbogen vorgesehen ist. Dies ermöglicht es, beim Aufwickeln des Kraftfahrzeug-Ladekabels 12 das Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 in den Bereich mit dem kleinen Radius r einzuwickeln, wodurch das Kraftfahrzeug-Ladekabel 12 unmittelbar gefangen und sicher von dem kleinen Radius r gehalten wird. Ferner ergibt sich auf der Außenseite eine haptisch angenehme Rundung des Griffs 40.
-
Wie anhand der Schnittdarstellung B-B erkennbar ist, wurden auch im unteren Bereich der Umfangsfläche U innenseitig und außenseitig entsprechende Radien vorgesehen, wodurch Kanten, die in Verbindung mit der Benutzung der Kabelaufrollvorrichtung 10 und elektrischen Kraftfahrzeug-Ladekabeln 12 nachteilig sein könnten, vermieden wurden. Die sich in Hochrichtung erstreckende Tiefe t der u-förmigen ersten Kabelführungsstruktur 16 beträgt in der gezeigten Ausführungsform ca. 25 mm. Vorzugsweise beträgt diese mindestens 20 mm, weiter vorzugsweise mindestens 25 mm.
-
Bei der in den 6 und 7 gezeigten Ausführungsform sind als zweite Kabelführungsstruktur Einhakelemente 64 anstelle (anstelle der Rippen 24 aus den 1 und 2) vorgesehen. Die oberen Einhakelemente 64 sind mit einem größeren Abstand zu dem Griff 40 angeordnet, um ein Anstoßen der Finger einer Hand 42 an dem zweiten Kabelabschnitt 22zu vermeiden
-
Der Vollständigkeit halber wird noch darauf verwiesen, dass bei allen Ausführungsformen der Kabelaufrollvorrichtung 10 es vorteilhaft sein kann, im oberen Bereich zumindest eine Durchgangsöffnung 60 als Aufhängemöglichkeit vorzusehen. Dies ist exemplarisch in 1 dargestellt.
-
Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kabelaufrollvorrichtung
- 12
- elektrisches Kraftfahrzeug-Ladekabel
- 14
- Grundkörper
- 16
- erste Kabelführungsstruktur
- 18
- zweite Kabelführungsstruktur
- 20
- erster Kabelabschnitt
- 22
- zweiter Kabelabschnitt
- 24
- Rippe
- 26
- Vertiefung
- 28
- Steuergerät
- 30
- Netzstecker
- 32
- Anschlussstecker
- 34
- erstes Steckerelement
- 36
- zweites Steckerelement
- 38
- Ausnehmung
- 40
- Griff
- 42
- Hand
- 44
- Band
- 46
- erste Haltestruktur
- 48
- L-förmige Elemente
- 50
- Haltestruktur
- 52
- zweite Haltestruktur
- 54
- Klammer
- 56
- c-förmige Spange
- 58
- Gurt
- 60
- Durchgangsöffnung
- 62
- Auflagerrippe
- 64
- Einhakelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2017/216454 A1 [0002]
- DE 102013221652 A1 [0003]
- EP 2763257 A1 [0004]