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Es werden ein Motorradhelm sowie ein Notfallsignalisierungssystem mit einem Motorradhelm angegeben.
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Die Druckschrift
DE 20 2013 000 149 U1 beschreibt eine Beleuchtungsvorrichtung für einen Motorradschutzhelm, wobei am Helm mindestens eine Lichtquelle in Form eines Elektrolumineszenz-Kabels oder Leuchtbandes angeordnet ist.
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In der Druckschrift
DE 20 2006 017 182 U1 ist eine Sicherheitsbeleuchtung für Motorradfahrer beschrieben, welche in einen Motorradhelm integriert ist und eine Rückleuchte, eine Bremsleuchte sowie rechte und linke Blinkleuchten aufweisen.
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Die Druckschrift
DE 203 18 949 U1 beschreibt eine in einen Motorradhelm integrierte Beleuchtung zur Beleuchtung der Umgebung außerhalb des Helms. Die integrierte Beleuchtung weist eine oder mehrere Leuchtdioden auf.
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Nachteilig bei den im Stand der Technik beschriebenen Lösungen ist es, dass sich die Beleuchtungsvorrichtungen bzw. Motorradhelme nicht als Notfallsignalisierungssystem im Falle eines Unfalls eignen.
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Es ist eine zu lösende Aufgabe zumindest einiger Ausführungsformen, einen Motorradhelm anzugeben, durch den das Auffinden eines verunfallten Fahrers erleichtert werden kann. Eine weitere Aufgabe ist es, ein Notfallsignalisierungssystem anzugeben.
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Diese Aufgaben werden durch Gegenstände gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Gegenstandes gehen weiterhin aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen hervor.
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Ein hier beschriebener Motorradhelm weist gemäß zumindest einer Ausführungsform eine Scheinwerfervorrichtung und eine mit der Scheinwerfervorrichtung verbundene Signalempfangseinrichtung auf. Bei dem Motorradhelm kann es sich um einen Schutzhelm bzw. Sturzhelm handeln, der bspw. ebenfalls für einen Fahrer eines einspurigen Kraftrades, wie z.B. eines Motorrollers, oder für einen Fahrer eines sogenannten Quads bzw. ATVs („All Terrain Vehicle“, Geländefahrzeug) geeignet sein kann.
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Die Scheinwerfervorrichtung weist zumindest eine Lichtquelle, wie z.B. eine Leuchtdiode bzw. LED, auf. Die Leistungsaufnahme der Scheinwerfervorrichtung bzw. der Lichtquelle kann z.B. maximal 35 W betragen.
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Die Signalempfangseinrichtung ist dazu eingerichtet, ein von einer Unfallerkennungseinrichtung ausgesandtes Aktivierungssignal zum Aktivieren der Scheinwerfervorrichtung, insbesondere zum Aktivieren der Lichtquelle, sodass diese leuchtet, zu empfangen. Bei der Signalempfangseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Stecker, um eine Kabel- und/oder Lötstelle, oder z.B. um eine Funk-Empfangseinheit, wie z.B. eine Bluetooth-Empfangseinheit, handeln.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Scheinwerfervorrichtung in den Motorradhelm integriert. Beispielsweise kann die Scheinwerfervorrichtung in eine Helmschale des Motorradhelms oder in einem Kinnbügel des Motorradhelms integriert sein.
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Im Falle eines Unfalls kann die Scheinwerfervorrichtung vorteilhafterweise automatisch aktiviert werden, in dem die Signalempfangseinrichtung Signale von der Unfallerkennungseinrichtung erhält, wodurch eine Aktivierung, insbesondere eine automatische Aktivierung der Scheinwerfervorrichtung bzw. ein Anschalten der Lichtquelle erfolgt. Dadurch kann vorteilhafterweise ein Auffinden eines verunfallten Motorradfahrers, insbesondere bei Nacht, erleichtert werden. Nach einer Aktivierung kann die Scheinwerfervorrichtung bzw. die Lichtquelle entweder permanent oder intermittierend, d.h. also in Form eines Blinklichts, leuchten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Motorradhelm zumindest zwei Scheinwerfervorrichtungen, die mit der Signalempfangseinrichtung verbunden sind, auf. Weiterhin kann die Scheinwerfervorrichtung bzw. können die Scheinwerfervorrichtungen eine Mehrzahl von Lichtquellen aufweisen. Beispielsweise kann der Motorradhelm eine Scheinwerfervorrichtung aufweisen, welche bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Motorradhelms mittig über oder unter der Augenhöhe des Trägers des Motorradhelms oder alternativ links oder rechts in, über oder unter der Augenhöhe des Trägers des Motorradhelms angeordnet sein kann.
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Weiterhin kann ein Motorradhelm zwei Scheinwerfervorrichtungen aufweisen, wobei eine Scheinwerfervorrichtung links und eine Scheinwerfervorrichtung rechts in, über oder unter der Augenhöhe des Trägers des Motorradhelms angeordnet ist. Die Scheinwerfervorrichtungen können z.B. in die Helmschale oder den Kinnbügel des Motorradhelms integriert sein.
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Vorzugsweise weist die Unfallerkennungseinrichtung zumindest einen Sensor auf. Beispielsweise kann die Unfallerkennungseinrichtung einen Inertialsensor, wie z.B. einen Beschleunigungssensor und/oder einen Drehratensensor, und/oder einen Aufprallsensor aufweisen. Der Inertialsensor kann z.B. als mehrachsiger, insbesondere als dreiachsiger Beschleunigungssensor ausgebildet sein.
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Beispielsweise können Sensorsignale des Sensors bzw. der Sensoren von einer Auswerteeinrichtung der Unfallerkennungseinrichtung ausgewertet werden, und ein Unfall erkannt werden, wenn die Signale der Sensoren außerhalb der im üblichen Betrieb auftretenden Muster liegen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Unfallerkennungseinrichtung im Motorradhelm integriert. Alternativ kann die Unfallerkennungseinrichtung auch außerhalb des Motorradhelms, wie z.B. im Motorrad und/oder in einem Bekleidungsstück des Fahrers, integriert bzw. angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Motorradhelm eine Energieversorgungseinheit zur Gewährleistung der Energieversorgung der Scheinwerfervorrichtung auf. Beispielsweise kann die Energieversorgungseinheit als Batterie bzw. als Akkumulator oder Kondensator ausgebildet sein. Beispielsweise ist die Energieversorgungseinheit in einer Helmschale des Motorradhelms integriert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Motorradhelm eine Energieschnittstelle auf. Vorzugsweise ist die Energieschnittstelle mit der Energieversorgungseinheit verbunden und dazu ausgebildet, die Energieversorgungseinheit zu laden. Beispielsweise kann die Energieschnittstelle als Stecker oder als Buchse ausgeführt sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Energieversorgungseinheit zusätzlich oder alternativ mittels Induktion geladen werden. Des Weiteren kann eine Energieversorgung der Scheinwerfervorrichtung über das Bordnetz des Motorrads erfolgen, beispielsweise über einen Kontakt des Fahrers zum Fahrzeug und eine Leitung über die Kleidung des Fahrers.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Scheinwerfervorrichtung manuell durch den Träger des Motorradhelms aktivierbar und deaktivierbar. Dadurch kann die Scheinwerfervorrichtung vorteilhafterweise auch ohne ein automatisches Aktivieren aufgrund einer Unfallsituation manuell aktiviert werden und als Suchscheinwerfer zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist sie Signalempfangseinrichtung dazu eingerichtet, Signale von einer externen Sendeeinheit per Funk zu empfangen. Vorzugsweise kann somit die Scheinwerfervorrichtung durch eine externe Sendeeinheit aktiviert werden. Beispielsweise kann Scheinwerfervorrichtung durch eine Suchmannschaft aktiviert werden, um das Auffinden eines verunfallten Fahrers zu erleichtern, insbesondere auch falls die automatische Aktivierung aufgrund eines Defekts nicht erfolgt ist.
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Weiterhin wird ein Notfallsignalisierungssystem angegeben. Das Notfallsignalisierungssystem weist einen Motorradhelm und eine Unfallerkennungseinrichtung auf. Der Motorradhelm und die Unfallerkennungseinrichtung können jeweils ein oder mehrere Merkmale der vorgenannten Ausführungsformen aufweisen. Insbesondere weist der Motorradhelm eine Scheinwerfervorrichtung und eine Signalempfangseinrichtung auf. Die Unfallerkennungseinrichtung ist dazu ausgebildet, bei Detektion eines Unfalls ein Aktivierungssignal zum Aktivieren der Scheinwerfervorrichtung an die Signalempfangseinrichtung zu senden.
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Die Unfallerkennungseinrichtung kann im Motorradhelm integriert sein oder außerhalb des Motorradhelms, beispielsweise Motorrad, ausgebildet sein. Vorzugsweise weist die Unfallerkennungseinrichtung zumindest ein Sensor, wie z.B. einen Inertialsensor oder einen Aufprallsensor, auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des hier beschriebenen Motorradhelms bzw. des Notfallsignalisierungssystems ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den 1 und 2 beschriebenen Ausführungsformen. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Notfallsignalisierungssystems mit einem Motorradhelm gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
- 2 eine schematische Darstellung eines Notfallsignalisierungssystems mit einem Motorradhelm gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht anzusehen. Vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben dick oder groß dimensioniert dargestellt sein.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Notfallsignalisierungssystems 6 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Das Notfallsignalisierungssystem 6 weist einen Motorradhelm 1 mit zwei Scheinwerfervorrichtungen 2, 3 und einer Signalempfangseinrichtung 4 sowie eine Unfallerkennungseinrichtung 5 auf.
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Die Signalempfangseinrichtung 4 ist dazu ausgebildet, ein von der Unfallerkennungseinrichtung 5 gesendet des Aktivierungssignal zum Aktivieren der Scheinwerfervorrichtungen 2, 3 zu empfangen. Die Scheinwerfervorrichtungen 2, 3 weisen jeweils zumindest eine Lichtquelle auf und sind unterhalb der Augenhöhe des Trägers des Motorradhelms 1 in einem unteren Bereich des Visiers 8 angeordnet. Nach dem Aktivieren der Scheinwerfervorrichtungen 2, 3 bzw. der jeweiligen Lichtquellen der Scheinwerfervorrichtungen 2, 3 senden diese jeweils einen Lichtstrahl bzw. ein Lichtkegel 7 aus, sodass ein verunfallter Fahrer leichter wahrgenommen bzw. aufgefunden werden können.
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Die Unfallerkennungseinrichtung 5 kann z.B. im Motorrad oder in der Bekleidung des Fahrers integriert sein und weist vorzugsweise zumindest einen Sensor auf, der z.B. als Inertialsensor ausgeführt sein kann, welcher dazu ausgebildet ist, Beschleunigungen und/oder Drehraten zu messen. Beispielsweise kann das Sensorelement als mehrachsiger Beschleunigungssensor, insbesondere als dreiachsiger Beschleunigungssensor, ausgebildet sein.
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In der 2 ist eine schematische Darstellung eines Notfallsignalisierungssystems 6 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel gezeigt. Im Unterschied zum Notfallsignalisierungssystem 6 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1 ist die Unfallerkennungseinrichtung 5 im Motorradhelm 1 integriert. Beispielsweise kann Unfallerkennungseinrichtung 5 in der Helmschale des Motorradhelms 1 integriert sein.
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Die in den gezeigten Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale können gemäß weiteren Ausführungsbeispielen auch miteinander kombiniert sein. Alternativ oder zusätzlich können die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele weitere Merkmale gemäß den Ausführungsformen der allgemeinen Beschreibung aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Motorradhelm
- 2, 3
- Scheinwerfervorrichtung
- 4
- Signalempfangseinrichtung
- 5
- Unfallerkennungseinrichtung
- 6
- Notfallsignalisierungssystem
- 7
- Lichtkegel
- 8
- Visier
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013000149 U1 [0002]
- DE 202006017182 U1 [0003]
- DE 20318949 U1 [0004]