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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brausekopf für eine Sanitärarmatur. Solche Sanitärarmaturen dienen der bedarfsgerechten Bereitstellung einer Flüssigkeit zum Beispiel an Duschen, Badewannen, Spülbecken oder Waschbecken.
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Bekannt sind Brauseköpfe für Sanitärarmaturen, mit denen eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in verschiedenen Strahlarten, beispielsweise Normalstrahl, Vollstrahl, Massagestrahl, Regenstrahl, etc., abgebbar ist. Zur Ausbildung der verschiedenen Strahlarten weisen die Brauseköpfe regelmäßig unterschiedliche Strahlbildner auf. Zur Ausbildung einer bestimmten Strahlart muss die Flüssigkeit von einem Zulauf des Brausekopfs über ein Leitungssystem des Brausekopfs gezielt zu einem der Strahlbildner des Brausekopfs geführt werden. Hierzu sind in dem Leitungssystem Ventile angeordnet. Für die Betätigung der Ventile ist regelmäßig eine aufwändige Mechanik in den Brauseköpfen erforderlich, die zu hohen Herstellkosten führen. Zudem sind die verschiedenen Strahlarten durch einen Benutzer nur direkt am Brausekopf einstellbar. Die Umstellung der Strahlarten kann daher aufwendig sein, wenn die Zugänglichkeit des Brausekopfs eingeschränkt ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Brausekopf in einer großen Höhe in einer Dusche befestigt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere einen Brausekopf für eine Sanitärarmatur anzugeben, deren Strahlarten ohne komplexe Mechanik sowie komfortabel einstellbar sind.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Brausekopf gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Brausekopf für eine Sanitärarmatur bei, der zumindest die folgenden Komponenten aufweist:
- - eine Flüssigkeitsführung mit zumindest einem Zulauf und einer Mehrzahl von Abläufen;
- - eine Mehrzahl von Membranventilen mit jeweils einer Membran und jeweils einer mit dem zumindest einen Zulauf verbundenen Gegendruckkammer; und
- - eine Steuerung zum Steuern der Mehrzahl von Membranventilen, wobei die Steuerung eine Mehrzahl von Steuerkanälen mit einer Mehrzahl von Steuerventilen aufweist und wobei die Steuerkanäle die Gegendruckkammern der Membranventile unter Umgehung der Membranen mit einem Ablauf verbinden.
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Der Brausekopf ist beispielsweise mit einer Schlauchleitung und/oder Rohrleitung mit einer Sanitärarmatur verbindbar. Sanitärarmaturen dienen der bedarfsgerechten Bereitstellung einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, an beispielsweise Duschen, Badewannen, Spülbecken oder Waschbecken. Der Brausekopf kann beispielsweise nach Art einer Handbrause und/oder nach Art eines Duschkopfs ausgebildet sein.
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Der Brausekopf umfasst eine Flüssigkeitsführung mit zumindest einem Zulauf, über den der Brausekopf an eine Flüssigkeitsquelle, zum Beispiel eine Sanitärarmatur, anschließbar ist. Die über den zumindest einen Zulauf zuströmende Flüssigkeit ist durch die Flüssigkeitsführung, bei der es sich beispielsweise um ein Kunststoffspritzgussteil handeln kann, einer Mehrzahl von Membranventilen zuführbar. Hierzu können in der Flüssigkeitsführung Zulaufkanäle und/oder Zulaufkammern ausgebildet sein. Durch die Mehrzahl von Membranventilen sind eine Mehrzahl von Abläufen der Flüssigkeitsführung verschließbar oder öffenbar. Die verschiedenen Abläufe führen jeweils zu einem Strahlbildner für eine spezifische Strahlart. Somit ist durch Öffnen eines der Membranventile eine bestimmte Strahlart der Brause aktivierbar. Die Membranventile umfassen jeweils eine Membran und jeweils eine mit dem zumindest einen Zulauf verbundene Gegendruckkammer. Weiterhin sind die Membranventile durch eine (gemeinsame und/oder einzige) Steuerung steuerbar. Die Steuerung umfasst eine Mehrzahl von Steuerkanälen mit einer Mehrzahl von Steuerventilen. Die Steuerkanäle verbinden die Gegendruckkammer der Membranventile unter Umgehung der Membranen der Membranventile mit einem der Abläufe. Die Flüssigkeit kann aus den Zulaufkanälen und/oder Zulaufkammern der Flüssigkeitsführung über eine Ausgleichsbohrung in den Membranen der Membranventile und/oder sonstigen Komponenten des Brausekopfs in die Gegendruckkammer der Membranventile fließen, sodass die Flüssigkeit auf beiden Seiten der Membranen den gleichen Flüssigkeitsdruck aufweist. Da die Membranen die Gegendruckkammern mit einer größeren Fläche begrenzen als die Zulaufkanäle und/oder Zulaufkammern der Flüssigkeitsführung, ist die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in den Gegendruckkammern resultierende Kraft auf die Membranen größer als die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in den Zulaufkanälen und/oder Zulaufkammern resultierende Kraft. Hierdurch werden die Membrane auf einen Ventilsitz gedrückt, sodass die Membranventile geschlossen sind. Von den Gegendruckkammern führt (jeweils) ein Steuerkanal zu einem der Steuerventile. Bei den Steuerventilen kann es sich beispielsweise um elektrisch betätigbare Ventile, Magnetventile oder manuell betätigbare Ventile handeln. Die Steuerventile können in dem Brausekopf oder außerhalb des Brausekopfs, beispielsweise in einer Wand, angeordnet sein. Befinden sich die Steuerventile außerhalb des Brausekopfs, können die Steuerkanäle zumindest teilweise als (flexible) Schlauchleitungen ausgebildet sein. Durch Öffnen der Steuerventile kann die Flüssigkeit über die Steuerkanäle aus den Gegendruckkammern abfließen, sodass der Flüssigkeitsdruck in den Gegendruckkammern sinkt. Hierdurch werden die Membrane von dem Membransitz abgehoben, sodass sich die Membranventile öffnen. Damit das Membranventil öffnet, muss der Flüssigkeitsdruck in der Gegendruckkammer durch den stationären Zustand, der sich zwischen der über die Ausgleichsöffnung nachfließenden Flüssigkeit und der über die Steuerkanäle aus der Gegendruckkammer abfließenden Flüssigkeit einstellt, stark genug abfallen. Hierzu können die Mehrzahl von Steuerkanälen größer bzw. mit einem größeren Durchmesser ausgeführt sein als die Ausgleichsbohrungen. Durch die Verwendung einer Mehrzahl von Membranventilen können daher verschiedene Strahlarten ohne aufwändige Mechanik eingestellt werden. Zudem kann die Steuerung zur Einstellung der verschiedenen Strahlarten entfernt von dem Brausekopf an einem Ort angeordnet werden, an dem diese durch einen Benutzer leicht zugänglich ist.
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Die Steuerung kann beim Öffnen eines Membranventils die übrigen Membranventile schließen. Hierdurch wird erreicht, dass der Brausekopf die Flüssigkeit nur mit einer Strahlart abgibt.
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Die Steuerung kann ein bewegbares Steuerelement umfassen. Bei dem bewegbaren Steuerelement kann es sich beispielsweise um eine Steuerscheibe handeln. Die Steuerscheibe kann zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen. Weiterhin kann die Steuerscheibe ringförmig ausgebildet sein. An der Steuerscheibe kann zudem eine Verzahnung ausgebildet sein, über die die Steuerscheibe beispielsweise über einen Bedienknopf bewegbar ist. Die Steuerscheibe ist vorzugsweise relativ zu der Flüssigkeitsführung bewegbar, beispielsweise verschiebbar und/oder drehbar. Durch die Bewegung des Steuerelements sind insbesondere die Steuerventile betätigbar.
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Mit dem Steuerelement können die Steuerventile gemeinsam betätigbar sein. Dies kann bedeuten, dass durch ein Bewegen des Steuerelements mindestens ein Steuerventil bzw. Magnetventil geöffnet und mindestens ein weiteres Steuerventil bzw. Magnetventil geschlossen wird.
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Das Steuerelement kann mit einem Bedienknopf bewegbar sein. Der Bedienknopf kann beispielsweise drehbar an der Flüssigkeitsführung befestigt sein.
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Die Steuerventile können eine Brillendichtung aufweisen. Die Brillendichtung kann nach Art einer Kulisse ausgebildet sein und/oder ein erstes Brillenauge und ein zweites Brillenauge aufweisen, die über einen Verbindungsteg miteinander verbunden sind. Ein erster Steuerkanal kann eine der Gegendruckkammern mit dem ersten Brillenauge verbinden. Je nach Stellung des Steuerelements kann die Flüssigkeit aus der Gegendruckkammer über das erste Brillenauge, den Steg und das zweite Brillenauge in einen zweiten Steuerkanal abfließen. Die Brillendichtung ist insbesondere an dem bewegbaren Steuerelement angeordnet und mit dem bewegbaren Steuerelement bewegbar. Je nach Stellung des bewegbaren Steuerelements bzw. der Brillendichtung ist diese geschlossen oder geöffnet.
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Die Membrane können durch Membransegmente eines einteiligen Membranelements ausgebildet sein. Dies bedeutet insbesondere, dass die Membrane der einzelnen Membranventile durch ein einziges Membranelement gebildet werden. Das einteilige Membranelement besteht bevorzugt zumindest teilweise aus einem elastischen Material, zum Beispiel Gummi. Zwischen den einzelnen Membransegmenten ist das einteilige Membranelement insbesondere zwischen Komponenten des Brausekopfs fest eingespannt. In Bereichen, in denen das einteilige Membranelement nicht eingespannt ist, ist dieses flexibel bzw. elastisch und bildet in diesen Bereichen die Membrane. Hierdurch können eine Mehrzahl von Membranventilen mit komplex geformten Membranen gebildet werden.
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Die Membransegmente können zwischen der Flüssigkeitsführung und einem Deckel eingespannt sein.
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Die Membransegmente können an einem äußeren Umfang fest eingespannt und in einem Überlaufbereich flexibel sein.
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Die Membransegmente können ringsegmentförmig ausgebildet sein.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine erste Ausführungsvariante eines Brausekopfs in einer Explosionsdarstellung;
- 2: die erste Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer ersten Schnittdarstellung;
- 3: eine erste vergrößerte Teilansicht der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer Schnittdarstellung;
- 4: eine zweite vergrößerte Teilansicht der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer Schnittdarstellung;
- 5: die erste Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer Draufsicht;
- 6: eine Flüssigkeitsführung einer zweiten Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer perspektivischen Darstellung; und
- 7: die Flüssigkeitsführung der zweiten Ausführungsvariante des Brausekopfs in einer Schnittdarstellung.
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Die 1 zeigt eine erste Ausführungsvariante eines Brausekopfs 1 in einer Explosionsdarstellung. Der Brausekopf 1 weist eine Flüssigkeitsführung 2 mit einem ersten Zulauf 3 für eine Flüssigkeit auf. An den Zulauf 3 ist eine Flüssigkeitsleitung 31 anschließbar, über die der Brausekopf 1 mit einer hier nicht gezeigten Flüssigkeitsquelle verbindbar ist. Weiterhin weist der Brausekopf 1 ein erstes Membranventil 9 mit einer ersten Membran 12, ein zweites Membranventil 10 mit einer zweiten Membran 13 und ein drittes Membranventil 11 mit einer dritten Membran 14 auf. Die erste Membran 12, zweite Membran 13 und dritte Membran 14 sind zwischen der Flüssigkeitsführung 2 und einem ersten Deckel 27 angeordnet. Auf dem ersten Deckel 27 liegt ein Steuerelement 20 auf, das hier als ringförmige Steuerscheibe ausgebildet ist. Das Steuerelement 20 weist an seiner Umfangsfläche 33 eine Ausnehmung 34 auf, in der eine erste Verzahnung 35 ausgebildet ist. Die erste Verzahnung 35 ist mit einer zweiten Verzahnung 36 eines Bedienknopfs 21 verbunden, sodass das Steuerelement 20 durch eine Drehung des Bedienknopfs 21 drehbar ist. Hierzu sind der Bedienknopf 21 an einem ersten Zapfen 37 der Flüssigkeitsführung 2 und das Steuerelement 20 an einem zweiten Zapfen 38 des ersten Deckels 27 drehbar gelagert. Auf der dem ersten Deckel 27 gegenüberliegenden Seite der Flüssigkeitsführung 2 ist ein zweiter Deckel 32 angeordnet.
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Die 2 zeigt die erste Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 entlang der in der 1 gezeigten Schnittlinie A-A. Die Flüssigkeit strömt von dem Zulauf 3 der Flüssigkeitsführung 2 in eine ringförmige erste Zulaufkammer 4. Die ringförmige erste Zulaufkammer 4 leitet die Flüssigkeit zu dem ersten Membranventil 9, zweiten Membranventil 10 und dritten Membranventil 11, von denen in der 2 lediglich das erste Membranventil 9 zu erkennen ist.
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Die 3 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 im Bereich des ersten Membranventils 9. Die Flüssigkeit strömt von der ersten Zulaufkammer 4 durch eine Ausgleichsbohrung 40 in der ersten Membran 12 in eine Gegendruckkammer 15. Die Gegendruckkammer 15 befindet sich auf einer der ersten Zulaufkammer 4 gegenüberliegenden Seite der ersten Membran 12. Das Bezugszeichen 41 kennzeichnet die erste Membran 12 in einem geschlossenen Zustand. Im geschlossenen Zustand herrscht in der ersten Zulaufkammer 4 und der Gegendruckkammer 15 der gleiche Flüssigkeitsdruck. Da die erste Membran 12 die Gegendruckkammer 15 mit einer größeren Fläche begrenzt als die erste Zulaufkammer 4, ist die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in der Gegendruckkammer 15 resultierende Kraft auf die erste Membran 12 größer als die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in der ersten Zulaufkammer 4 resultierende Kraft. Hierdurch wird die erste Membran 12 auf einen ringförmigen Ventilsitz 42 gedrückt. Der Ventilsitz 42 ist an einem längsseitigen Ende eines ersten Ablaufs 6 sowie an der Flüssigkeitsführung 2 ausgebildet. Die erste Membran 12 ist mit einem umlaufenden Dichtungsabschnitt 43 in einer ersten Nut 44 der Flüssigkeitsführung 2 und einer zweiten Nut 45 des ersten Deckels 27 gelagert. Das erste Membranventil 9 ist durch eine Steuerung 16 steuerbar, die einen ersten Steuerkanal 17, zweiten Steuerkanal 18 und ein zwischen dem ersten Steuerkanal 17 und zweiten Steuerkanal 18 liegendes erstes Steuerventil 19 umfasst. Das erste Steuerventil 19 kann durch ein Drehen des Steuerelements 20 geöffnet und geschlossen werden. Im geöffneten Zustand des ersten Steuerventils 19 fließt die Flüssigkeit aus der Gegendruckkammer 15 über den ersten Steuerkanal 17, das erste Steuerventil 19 und den zweiten Steuerkanal 18 in den ersten Ablauf 6. Hierdurch sinkt der Flüssigkeitsdruck in der Gegendruckkammer 15, sodass die erste Membran 12 von dem Ventilsitz 42 abgehoben wird. Das Bezugszeichen 48 kennzeichnet die erste Membran 12 in einem geöffneten Zustand. Im geöffneten Zustand der ersten Membran 12 fließt die Flüssigkeit von der ersten Zulaufkammer 4 über den Ventilsitz 42 direkt in den ersten Ablauf 6. Über den ersten Ablauf 6 ist die Flüssigkeit einem ersten Strahlbildner 49 des Brausekopfs 1 zuführbar. Das in der 1 gezeigte zweite Membranventil 10 und dritte Membranventil 11 sind identisch zu dem ersten Membranventil 9 ausgebildet.
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Die 4 zeigt eine zweite vergrößerte Teilansicht der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 in einer Schnittdarstellung im Bereich des ersten Membranventils 9. Das erste Steuerventil 19 weist eine an dem Steuerelement 20 ausgebildete erste Brillendichtung 22 auf, die hier schematisch dargestellt ist. Der erste Steuerkanal 17 mündet in einem ersten Brillenauge 52, das sich in eine Umfangsrichtung 54 erstreckt. Wird die erste Brillendichtung 22 mit dem Steuerelement 20 in die Umfangsrichtung 54 derart bewegt, dass der erste Steuerkanal 17 in einen zentralen Abschnitt 56 des ersten Brillenauges 52 mündet, kann die Flüssigkeit von dem ersten Brillenauge 52 über einen Verbindungssteg 55 zu einem zweiten Brillenauge 53 der ersten Brillendichtung 22 und von dort weiter in den zweiten Steuerkanal 18 fliesen. Das zweite Brillenauge 53 erstreckt sich ebenfalls in die Umfangsrichtung 54. In dieser Position ist das erste Membranventil 9 geöffnet. Das erste Brillenauge 52 weist in der Umfangsrichtung 54 ein erstes Ende mit einem ersten Schließbereich 57 und ein zweites Ende mit einem zweiten Schließbereich 58 auf. Wird das Steuerelement 20 in der Umfangsrichtung 54 derart gedreht, dass der erste Steuerkanal 17 in dem ersten Schließbereich 57 oder zweiten Schließbereich 58 mündet, kann die Flüssigkeit nicht über den Verbindungsstegen 55 in das zweite Brillenauge 53 und den zweiten Steuerkanal 18 fließen. In diesen Positionen ist das erste Steuerventil 19 und somit das erste Membranventil 9 geschlossen.
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Die 5 zeigt die erste Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 in einer Draufsicht. Zu erkennen ist hier schematisch die erste Brillendichtung 22 des ersten Steuerventils 19 des ersten Membranventils 9, eine zweite Brillendichtung 50 eines zweiten Steuerventils 46 des zweiten Membranventils 10 und eine dritten Brillendichtung 51 eines dritten Steuerventils 47 des dritten Membranventils 11. Durch das zweite Steuerventil 46 ist das zweite Membranventil 10 und durch das dritte Steuerventil 47 das dritte Membranventil 11 steuerbar. Das erste Steuerventil 19, das zweite Steuerventil 46 und das dritte Steuerventil 47 sind im Wesentlichen identisch ausgebildet. Lediglich die Ausgestaltung der ersten Brillendichtung 22, zweiten Brillendichtung 50 und dritten Brillendichtung 51 unterscheiden sich, sodass durch ein entsprechendes Drehen des Steuerelements 20 eines der Membranventile 9, 10, 11 geöffnet und die übrigen Membranventile 9, 10, 11 geschlossen sind. In der 5 befindet sich das Steuerelement 20 in einer Mittelstellung, in der das erste Membranventil 9 geöffnet und das zweite Membranventil 10 sowie das dritte Membranventil 11 geschlossen sind. Wird das Steuerelement 20 in der Umfangsrichtung 54 im Uhrzeigersinn gedreht, wird das erste Membranventil 9 geschlossen und das zweite Membranventil 10 geöffnet. Wird das Steuerelement 20 in der Umfangsrichtung 54 gegen den Uhrzeigersinn gedreht, wird das dritte Membranventil 11 geöffnet und das erste Membranventil 9 sowie das zweite Membranventil 10 geschlossen. Das erste Steuerventil 19, das zweite Steuerventil 46 und das dritte Steuerventil 47 sind mit dem Steuerelement 20 gemeinsam betätigbar. Entsprechend sind das erste Membranventil 9, das zweite Membranventil 10 und das dritte Membranventil 11 mit dem Steuerelement 20 gemeinsam steuerbar.
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Die 6 zeigt eine Flüssigkeitsführung 2 einer zweiten Ausführungsvariante eines hier nicht gezeigten Brausekopfs 1 in einer perspektivischen Darstellung. Die Flüssigkeitsführung 2 weist eine erste Zulaufkammer 4 für ein hier schematisch als Linie dargestelltes erstes Membranventil 9, eine zweite Zulaufkammer 5 für ein hier schematisch als Linie dargestelltes zweites Membranventil 10 und eine dritte Zulaufkammer 30 für ein hier schematisch als Linie dargestelltes drittes Membranventil 11 auf. Weiterhin weist die Flüssigkeitsführung 2 einen ersten Ablauf 6 für das erste Membranventil 9, einen zweiten Ablauf 7 für das zweite Membranventil 11 und einen dritten Ablauf 8 für das dritte Membranventil 11 auf. Die Zulaufkammern 4, 5, 30 und Abläufe 6, 7, 8 sind durch eine radial innere Wand 60, eine radial äußere Wand 61, eine radial mittlere Wand 62 und durch in eine radiale Richtung 39 verlaufende Wände 59 der Flüssigkeitsführung 2 voneinander getrennt.
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Die 7 zeigt die Flüssigkeitsführung 2 der zweiten Ausführungsvariante des hier nicht gezeigten Brausekopfs 1 in einer Schnittdarstellung entlang der in der 6 gezeigten Schnittlinie B-B im Bereich des ersten Membranventils 9. Das erste Membranventil 9 weist eine erste Membran 12 auf. Die erste Membran 12 ist durch ein erstes Membransegment 23 eines einteiligen Membranelements 26 gebildet. Das einteilige Membranelement 26 ist zwischen der Flüssigkeitsführung 2 und einem ersten Deckel 27 eingespannt und erstreckt sich über die gesamte Flüssigkeitsführung 2. Insbesondere überspannt das einteilige Membranelement 26 die in der 6 gezeigte erste Zulaufkammer 4, zweite Zulaufkammer 5, dritte Zulaufkammer 30, ersten Ablauf 6, zweiten Ablauf 7 und dritten Ablauf 8. Das einteilige Membranelement 26 wird durch die in der 6 gezeigten, in die radiale Richtung 39 verlaufenden Wände 59 in das in der 6 als gestrichelte Linie schematisch dargestellte erste Membransegment 23, zweite Membransegment 24 und dritte Membransegment 25 unterteilt. Das erste Membransegment 23, zweite Membransegment 24 und dritte Membransegment 25 sind ringsegmentförmig ausgebildet. Das erste Membransegment 23 ist an einem äußeren Umfang 28 zwischen der radial inneren Wand 60 der Flüssigkeitsführung 2 und dem ersten Deckel 27, der radial äußeren Wand 61 der Flüssigkeitsführung 2 und dem ersten Deckel 27 sowie zwei in die radiale Richtung 39 verlaufende Wände 59 eingespannt. Aus der ersten Zulaufkammer 4 kann die Flüssigkeit durch eine Ausgleichsbohrung 40 in der ersten Membran 12 in eine Gegendruckkammer 15 strömen. Die Gegendruckkammer 15 befindet sich auf einer der ersten Zulaufkammer 4 gegenüberliegenden Seite der ersten Membran 12. Die Membran 12 wird in der 7 in einem geschlossenen Zustand gezeigt. Im geschlossenen Zustand herrscht in der ersten Zulaufkammer 4 und der Gegendruckkammer 15 der gleiche Flüssigkeitsdruck. Da die erste Membran 12 die Gegendruckkammer 15 mit einer größeren Fläche begrenzt als die erste Zulaufkammer 4, ist die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in der Gegendruckkammer 15 resultierende Kraft auf die erste Membran 12 größer als die aus dem Flüssigkeitsdruck der Flüssigkeit in der ersten Zulaufkammer 4 resultierende Kraft. Hierdurch wird die erste Membran 12 auf einen ringsegmentförmigen Ventilsitz 42 gedrückt, der durch die radial mittlere Wand 62 gebildet wird. Von der Gegendruckkammer 15 führt ein erster Steuerkanal 17 zu einem hier nicht gezeigten ersten Steuerventil 19 einer Steuerung 16. Wird das erste Steuerventil 19 geöffnet, kann die Flüssigkeit aus der Gegendruckkammer 15 über den ersten Steuerkanal 17 abfließen, sodass der Flüssigkeitsdruck in der Gegendruckkammer 15 sinkt. Hierdurch wird die erste Membran 12 von dem Ventilsitz 42 abgehoben, sodass die Flüssigkeit aus der ersten Zulaufkammer 4 über einen Überlaufbereich 29 in den ersten Ablauf 6 und von dort zu einem hier nicht gezeigten ersten Strahlbildner fließen kann. Das erste Membransegment 23 ist in dem Überlaufbereich 29 flexibel. Das zweite Membranventil 10 und das dritte Membranventil 11 sind identisch zu dem ersten Membranventil 9 aufgebaut. Im Übrigen ist die zweite Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 identisch zu der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 ausgebildet. Die Beschreibung der ersten Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 kann insoweit auf die zweite Ausführungsvariante des Brausekopfs 1 bezogen werden.
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Durch die vorliegende Erfindung sind die Strahlarten eines Brausekopfs ohne komplexe Mechanik sowie komfortabel einstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brausekopf
- 2
- Flüssigkeitsführung
- 3
- Zulauf
- 4
- erste Zulaufkammer
- 5
- zweite Zulaufkammer
- 6
- erster Ablauf
- 7
- zweite Ablauf
- 8
- dritter Ablauf
- 9
- erstes Membranventil
- 10
- zweites Membranventil
- 11
- drittes Membranventil
- 12
- erste Membran
- 13
- zweite Membran
- 14
- dritte Membran
- 15
- Gegendruckkammer
- 16
- Steuerung
- 17
- erster Steuerkanal
- 18
- zweiter Steuerkanal
- 19
- erstes Steuerventil
- 20
- Steuerelement
- 21
- Bedienknopf
- 22
- erste Brillendichtung
- 23
- erstes Membransegment
- 24
- zweites Membransegment
- 25
- drittes Membransegment
- 26
- Membranelement
- 27
- erster Deckel
- 28
- äußerer Umfang
- 29
- Überlaufbereich
- 30
- dritte Zulaufkammer
- 31
- Flüssigkeitsleitung
- 32
- zweiter Deckel
- 33
- Umfangsfläche
- 34
- Ausnehmung
- 35
- erste Verzahnung
- 36
- zweite Verzahnung
- 37
- erster Zapfen
- 38
- zweiter Zapfen
- 39
- radiale Richtung
- 40
- Ausgleichsbohrung
- 41
- erste Membran im geschlossenen Zustand
- 42
- Ventilsitz
- 43
- Dichtungsabschnitt
- 44
- erste Nut
- 45
- zweite Nut
- 46
- zweites Steuerventil
- 47
- drittes Steuerventil
- 48
- erstes Membranventil im geöffneten Zustand
- 49
- erster Strahlbildner
- 50
- zweite Brillendichtung
- 51
- dritte Brillendichtung
- 52
- erstes Brillenauge
- 53
- zweites Brillenauge
- 54
- Umfangsrichtung
- 55
- Verbindungssteg
- 56
- zentraler Abschnitt
- 57
- erster Schließbereich
- 58
- zweiter Schließbereich
- 59
- Wand
- 60
- radial innere Wand
- 61
- radial äußere Wand
- 62
- radial mittlere Wand