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Die Erfindung betrifft einen Adapter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie vorteilhafte Verwendungen des Adapters gemäß den Patentansprüchen 10 und 11.
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Ein gattungsgemäßer Adapter ist aus der
US 4,762,904 A bekannt. Bei diesem Adapter wird das untere Ende einer Fensterscheibe in eine Haltenut eines Halters eingepasst und an diesem befestigt, indem ein Klebstoff in eine Aufnahme des Halters eingebracht wird. Sobald der Klebstoff ausgehärtet ist, sollen Schrägflächen in der Haltenut ein Lösen der Fensterscheibe verhindern. Nachteilig an dieser Ausführung ist jedoch, dass nur jeweils eine Schrägfläche an einem ersten und einem zweiten Ende der Haltenut parallel zueinander angeordnet sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Adapter mit einer erhöhten Sicherheit gegen ein Ausreißen einer darin befestigten Scheibe zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Adapter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Verwendungen des Adapters sind in den Patentansprüchen 10 und 11 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich einen Adapter zur Anbringung an einem Rand einer Scheibe zu schaffen, der durch eine besondere Anordnung von Haltelementen eine erhöhte Sicherheit gegen ein Ausreißen der Scheibe gewährleistet.
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Als bevorzugtes Einsatzgebiet der Erfindung seien mit dem Adapter verbundene Glasscheiben bei Fensterhebern in Kraftfahrzeugen genannt.
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Der erfindungsgemäße Adapter zur Anbringung am Rand einer Scheibe und zur Verbindung mit einer Betätigungsmechanik für die Scheibe umfasst eine Schiene mit Seitenwänden und ein Bodenteil. Die Seitenwände und das Bodenteil bilden eine Aufnahme für den Rand der mit dem Adapter mittels eines Klebstoffs zu befestigenden Scheibe. An einer Innenwand wenigstens einer der Seitenwände sind schrägstehende Rippen angeordnet. Des Weiteren umfasst der Adapter einen mit dem Bodenteil der Schiene verbundenen oder verbindbaren Steg, der wenigstens ein Befestigungselement zur Verbindung des Adapters mit der nicht dargestellten Befestigungsmechanik aufweist. Die Anordnung der wenigstens zwei Rippen des erfindungsgemäßen Adapters ist dabei mit einer gegenläufigen Neigung an wenigstens einer Seitenwand vorgesehen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die wenigstens zwei gegenläufig geneigten Rippen gegenüber einer Achse V-förmig angeordnet. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Achse um die Mittelachse (siehe 3) des Adapters. In einem alternativen Ausführungsbeispiel könnte auch eine Mehrzahl der V-förmigen Anordnung der Rippen nebeneinander vorgesehen sein. Durch die gegenläufige Schrägstellung der Rippen werden Ausreißkräfte in beliebiger Richtung - auch seitlich auftretende Querkräfte - sicher von den Rippen und dem zwischen diesen liegenden Klebstoff aufgenommen. Durch diese spezielle Anordnung der Rippen ist ein Primern der Innenseite der Seitenwände vor dem Kleben nicht mehr erforderlich. Dadurch kann dieser nur schwer zu kontrollierende bzw. reproduzierende Prozessschritt vor dem Fügen entfallen.
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Als ebenfalls vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die geneigten Rippen zwischen 2 und 5 Millimetern voneinander beabstandet sind und einen Neigungswinkel von 5 bis 45 Grad gegenüber der vorgenannten insbesondere vertikal angeordneten Achse aufweisen. Der geringe Abstand zwischen den geneigten Rippen ermöglicht so, dass der Klebstoff vor dem Fügeprozess auf die Rippen aufgelegt werden kann. Der verwendete Klebstoff - beispielsweise Polyurethan - ist bevorzugt hochviskos und wird daher in Form einer sogenannten Raupe (siehe 4) appliziert.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Adapters sind an einem ersten und an einem zweiten Ende der Schiene die Aufnahme begrenzende Anlagerippen vorgesehen. Diese sind zu den geneigten Rippen versetzt angeordnet.
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Zum Verbinden von Scheibe und Schiene ist in einen Hohlraum der Aufnahme Klebstoff einbringbar. Aufgrund der oben beschriebenen Anordnung der Rippen und Anlagerippen liegen die geneigten inneren Rippen nicht an der Scheibe an. Sie weisen also eine etwas geringere Tiefe als die Anlagerippen auf. Dadurch wird eine durchgehende Klebstoff-Fläche an der Scheibe ermöglicht.
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Vorteilhafterweise bildet dadurch zudem der ausgehärtete Klebstoff zwischen jeder der geneigten Rippen und der Scheibe eine formschlüssige Verbindung.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform verlaufen die Rippen von einem oberen Rand der Schiene zum Hohlraum der Aufnahme hin leicht abfallend abgeschrägt. Dadurch werden beispielsweise das Auflegen der Klebstoffraupe und das Einführen des unteren Randes der Scheibe erleichtert.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Adapters mit an einer Innenseite einer Schiene ausgebildeten Rippen;
- 2 eine perspektivische Darstellung des Adapters mit einem angedeuteten Befestigungselement;
- 3 eine Darstellung eines Längsschnitts durch den Adapter und
- 4 eine perspektivische Darstellung des Adapters mit einer aufgelegten Klebstoffraupe und dem unteren Rand der Scheibe.
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Die 1 zeigt den Adapter 10 in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben. Der Adapter 10 wird von einer Schiene 20 und einem mit der Schiene 20 verbindbaren oder materialeinheitlich mit der Schiene 20 ausgebildeten Steg 30 gebildet. Die Schiene 20 mit einer Aufnahme 40 umfasst eine erste Seitenwand 21 und eine zweite Seitenwand sowie ein Bodenteil 24. Dabei sind an einer Innenseite wenigstens einer Seitenwand 21 geneigte Rippen 25 bzw. 26 und an einem ersten und an einem zweiten Ende der Schiene Anlagerippen 28 ausgebildet. Die geneigten Rippen 25 und 26 sind gegenüber einer Achse A (siehe 3), welche durch eine Mittelrippe 27 führt, spiegelbildlich mit einer gegenläufigen Neigung angeordnet. Durch die gegenläufige Schrägstellung der Rippen 25 und 26 werden Ausreißkräfte in beliebiger Richtung - auch seitlich auftretende Querkräfte - sicher von den Rippen 25 und 26 und einem zwischen diesen liegenden Klebstoff 60 (siehe 4) aufgenommen. Durch die enge Anordnung der Rippen 25 und 26 kann der bevorzugt hochviskose Klebstoff 60 vor dem Fügeprozess auf diesen aufgelegt werden. Vereinfacht wird dies zudem durch Einführschrägen 251, 261, 271, 281 und 291, welche dadurch gebildet werden, dass die gegenläufig schräg verlaufenden Rippen 25, 26, die Mittelrippe 27 und die Anlagerippen 28 zu einem oberen Rand 23 der Schiene 20 abgeschrägt verlaufen.
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Die Anlagerippen 28 und 29 sind zu den Rippen 25 und 26 leicht versetzt angeordnet, d.h. dass die Rippen 25, 26 weniger weit in die Aufnahme 40 hineinragen als die Anlagerippen 28, 29. Es liegen somit nur die Anlagerippen 28, 29 mit jeweils einer Anlagefläche 282, 292 und die Mittelrippe 27 mit einer Anlagefläche 272, jedoch nicht die inneren Rippen 25, 26 an der Scheibe 70 an. Durch diese Anordnung wird eine durchgehende Klebstoff-Fläche 60 an der Scheibe 70 im Bereich der Rippen 25, 26 ermöglicht. Die Mittelrippe 27 wird dabei von einer Art kleinem Dreieck gebildet und ragt nicht bis zum Bodenteil 24 der Schiene 20 (siehe 3). Die Anlagefläche 272 der Mittelrippe 27 bildet somit eine zusätzliche Abstützung für die Scheibe 70.
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Der in der 2 seitlich von schräg unten dargestellte - mit dem Bodenteil 24 der Schiene 20 verbundene oder verbindbare - Steg 30 weist einen Anbindebereich 32 mit einer Öffnung 36 für ein Befestigungselement 38 zum Verbinden des Adapters 10 mit einer im Übrigen nicht dargestellten Befestigungsmechanik auf. An einem Übergang 39 vom Steg 30 zum Bodenteil 24 der Schiene 20 sind an beiden Seiten des Adapters 10 eine Mehrzahl an Stützrippen 34 ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform gehen die Rippen 25 bzw. 26 und die Stützrippen 34 an ihren Fußpunkten ineinander über (nicht dargestellt). Die Stützrippen 34 können dabei geneigt und/oder gerade zur Achse A (siehe 3) ausgerichtet sein. Durch die Stützrippen 34 kann die Stabilität des Adapters 10 zusätzlich erhöht werden.
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Die Schnittdarstellung des Adapters 10 in 3 zeigt deutlich die Anordnung der geneigten Rippen 25 und 26. Wie bereits beschrieben, sind die von unten nach oben gesehen schräg nach außen geneigten Rippen 25, 26, sowie die ebenso geneigten Anlagerippen 28 spiegelbildlich zur Mittelachse A des Adapters 10 angeordnet. Gleiches gilt für die Stützrippen 34. Auf beiden Seiten der 3 sind die Neigungswinkel 50 der Rippen 25 bzw. 26 gezeigt. Der Neigungswinkel 50 liegt im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel zwischen 5 Grad und 45 Grad. In dieser Darstellung ebenfalls deutlich zu erkennen ist die Mittelrippe 27 in Form eines Dreiecks mit der dazugehörigen Anlagefläche 272. Wie oben beschrieben liegt die Scheibe 70 im montierten Zustand an den Anlageflächen 272, 282 und 292 an.
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In der 4 ist eine perspektivische Darstellung des Adapters 10 mit dem Klebstoff 60 in Form einer aufgelegten Klebstoffraupe 60 dargestellt. Diese liegt auf den Einführschrägen 251, 261, 271, 281 und 292 der Rippen 25 bzw. 26, der Mittelrippe 27 und der Anlagerippen 28 bzw. 29 auf. Oberhalb der Klebstoffraupe 60 ist der untere Rand der Scheibe 70 vor deren Einführen in die Aufnahme 40 angedeutet. Die dichte Beabstandung der verschiedenen Rippen 25, 26, 27, 28 und 29 von 2 bis 5 Millimetern ermöglicht es, diese Klebstoffraupe 60 vor dem Fügeprozess auf den Rippen 25, 26, 27, 28 und 29 abzulegen.
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Beim Klebeprozess wird die Klebstoffraupe 60 mittels einer kanülenartigen Düse bevorzugt von oben in die U-förmige Aufnahme 40 des Adapters 10 eingebracht bzw. wie in 4 dargestellt im Bereich der Einführschrägen 291 auf diese aufgelegt.
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Beim Fügeprozess selbst, wird dann der Klebstoff 60 durch den unteren Rand der Scheibe 70 in Richtung zur Mitte der Aufnahme 40 gedrückt und verteilt sich dadurch in der Aufnahme 40 und in den Zwischenräumen zwischen den Rippen 25, 26, 27, 28 und 29.
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Der untere Rand der Scheibe 70 drückt dabei in der Mitte der Aufnahme 40 einen überschüssigen Betrag von Klebstoff 60 bis hinunter zum Bodenteil 24 der Schiene 20. Dieser überschüssige Klebstoff 60 wird durch die schräg stehenden Rippen 25, 26 nach außen und oben geleitet und begegnet dabei dem dort von oben durch den unteren Rand der Scheibe 70 nachgedrückten Klebstoff 60. Dadurch wird bei erhöhtem Klebstoffdruck eine besonders innige Verbindung zu den zu verbindenden Klebeflächen an der Scheibe 70, an den Innenseiten der Seitenwände 21 und 22 sowie an den Oberflächen der schräg stehenden Rippen 25, 26 und der Anlagerippen 28 und 29 erreicht, durch die die Gesamtfestigkeit und Haltbarkeit der Klebeverbindung wesentlich und nachhaltig erhöht wird. Die Anlagerippen 28, 29 verhindern dabei den Austritt des Klebstoffs 60 an den Seiten des Adapters 10.
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Das Ablegen der Klebstoffraupe 60 auf den Rippen 25, 26, 27, 28 und 29 ermöglicht zudem eine einfache und sichere Möglichkeit zur Überprüfung hinsichtlich der Größe und der Form des applizierten Klebstoffs 60. Dies ist besonders daher von Vorteil, da sich der Querschnitt der Applikationsdüsen für den Klebstoff 60 im Laufe der Zeit durch Klebstoffablagerungen verkleinern kann und so das Volumen des zum Fügen verwendeten Klebstoffs 60 verringert wird. Dennoch ist alternativ oder ergänzend auch ein seitliches Einbringen des Klebstoffs 60 in den Bereich des Bodenteils 24 mittels einer entsprechend gestalteten Düse möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Adapter
- 20
- Schiene
- 21
- (erste) Seitenwand
- 22
- (zweite) Seitenwand
- 23
- oberer Rand (von 21 und 22)
- 24
- Bodenteil
- 25
- Rippe (Neigung in erster Richtung)
- 251
- Einführschräge (von 25)
- 26
- Rippe (Neigung in zweiter Richtung)
- 261
- Einführschräge (von 26)
- 27
- Mittelrippe
- 271
- Einführschräge (von 27)
- 272
- Anlagefläche (von 27)
- 28
- Anlagerippe
- 281
- Einführschräge (von 28)
- 282
- Anlagefläche (von 28)
- 29
- Anlagerippe
- 291
- Einführschräge (von 29)
- 292
- Anlagefläche (von 29)
- 30
- Steg
- 32
- Anbindebereich
- 34
- Stützrippe
- 36
- Öffnung (Bohrung)
- 38
- Befestigungselement
- 39
- Übergang
- 40
- Aufnahme
- 50
- Neigungswinkel (von 26, 27 und 28, 29)
- 60
- Klebstoff
- 70
- Scheibe
- A
- Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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