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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Unterbodenstruktur für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Unterbodenverkleidung und mit wenigstens einem der Unterbodenverkleidung zugeordneten Luftleitelement mit wenigstens einer Abrisskante zum Herbeiführen eines Strömungsabrisses.
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Bei Kraftfahrzeugen ist die Unterbodenverkleidung üblicherweise mit einer aerodynamisch wirksamen Abrisskante ausgestattet. Durch die Abrisskante wird in der Regel ein Strömungsabriss erzielt, sodass das aerodynamische Verhalten des Kraftfahrzeugs verbessert wird.
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Die Ausgestaltung des Unterbodens erfolgt in der Regel mit Hinblick auf die Grenzflächen Bodenfreiheit und Rampen- bzw. Böschungswinkel. Um aerodynamisch wirksam zu sein, muss die Abrisskante am Unterboden diese Grenzflächen in der Regel verletzen. Das kann zum Aufsetzen des Fahrzeugs führen, beispielsweise im Parkhaus oder auf einer Rundstrecke. Dabei kommt es zu einer Abnutzung der Abrisskante. Daher werden Abrisskanten oft als sogenannte Opferteile eines Kraftfahrzeugs angesehen.
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Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Abnutzungsverhalten einer Abrisskante einer Unterbodenverkleidung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Unterbodenstruktur mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 13. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Die erfindungsgemäße Unterbodenstruktur ist für ein Kraftfahrzeug und vorzugsweise für einen Personenkraftwagen vorgesehen. Die Unterbodenstruktur umfasst wenigstens eine Unterbodenverkleidung und wenigstens ein der Unterbodenverkleidung zugeordnetes Luftleitelement. Das Luftleitelement umfasst wenigstens eine Abrisskante zum Herbeiführen eines Strömungsabrisses. Dabei ist das Luftleitelement wenigstens abschnittsweise hinter eine von einer fahrbahnseitigen Außenseite der Unterbodenverkleidung gebildete Ebene passiv zurückschwenkbar. Dadurch kann die Abrisskante bei einem Hinderniskontakt ausweichen, um Beschädigungen zu vermeiden bzw. Abnutzungen zu reduzieren.
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Die erfindungsgemäße Unterbodenstruktur bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass das Luftleitelement passiv zurückschwenkbar ist und die Abrisskante dadurch bei Bodenkontakten eine erheblich geringere Abnutzung erfährt. So wird das Abnutzungsverhalten der Abrisskante erheblich verbessert. Ein Austausch der Abrisskante bzw. des Luftleitelementes kann erheblich verzögert oder sogar vermieden werden. So kann ein mit der erfindungsgemäßen Unterbodenstruktur ausgestattetes Kraftfahrzeug besonders wirtschaftlich eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist zudem, dass das Luftleitelement hinter die von der Außenseite gebildete Ebene geschwenkt werden kann. Dort ist die Abrisskante vor Beschädigungen besonders gut geschützt, sodass die Abnutzung weiter reduziert werden kann.
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Insbesondere ist das Luftleitelement hinter die Außenseite zurückschwenkbar. Insbesondere ist das Luftleitelement wenigstens abschnittsweise in einen von der Unterbodenverkleidung wenigstens teilweise begrenzten Raum schwenkbar. Vorzugsweise ist das Luftleitelement dazu geeignet und ausgebildet, bei einem Hinderniskontakt wenigstens teilweise in Fahrzeugrichtung bzw. nach innen in die Unterbodenverkleidung auszuweichen.
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Insbesondere ist das Luftleitelement wenigstens zur Hälfte und vorzugsweise wenigstens zu zwei Dritteln und besonders bevorzugt wenigstens zu 90 % hinter die Ebene zurückschwenkbar. Besonders bevorzugt ist das Luftleitelement vollständig hinter die Ebene zurückschwenkbar. Vorzugsweise ist die Abrisskante wenigstens abschnittsweise und insbesondere vollständig hinter die Ebene zurückschwenkbar.
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Vorzugsweise ist das Luftleitelement soweit zurückschwenkbar, dass die Abrisskante wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig hinter die von der Unterbodenverkleidung gebildete Ebene ausweicht. Dadurch ist die Abrisskante besonders gut vor Beschädigungen geschützt. Das Luftleitelement ist in einer zurückgeschwenkten Position wenigstens abschnittsweise gegenüber der von der Außenseite gebildeten Ebene zurückversetzt.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass das Luftleitelement an der Unterbodenverkleidung in Fahrbahnrichtung hervorsteht, insbesondere wenn kein Hinderniskontakt auftritt. Insbesondere steht das Luftleitelement in einer Grundstellung, wenn kein Hinderniskontakt auftritt. Die Grundstellung ist insbesondere die für die betriebsgemäße Wirksamkeit der Abrisskante vorgesehene Stellung. Insbesondere ist das Luftleitelement nicht aktiv aus der Grundstellung bewegbar. Insbesondere ist das Luftleitelement nicht aktiv verschwenkbar. Insbesondere ist das Luftleitelement nicht verstellbar. Eine solche Ausgestaltung bietet eine besonders unaufwendige und kostengünstige Konstruktion. Das Luftleitelement kann auch verstellbar sein.
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Vorzugsweise weist die Unterbodenverkleidung wenigstens eine Ausnehmung auf, durch welche das Luftleitelement bei einem Zurückschwenken wenigstens abschnittsweise hindurchtritt. So kann die Abrisskante in einen besonders gut geschützten Raum ausweichen. Die Ausnehmung ist insbesondere als eine Durchgangsöffnung ausgebildet. Insbesondere tritt das Luftleitelement beim Zurückschwenken in Richtung einer Fahrzeugunterseite zurück. Insbesondere ist das Luftleitelement in einer zurückgeschwenkten Position wenigstens abschnittsweise und insbesondere vollständig in der Ausnehmung aufnehmbar.
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Möglich und bevorzugt ist auch, dass die Unterbodenverkleidung wenigstens eine als Vertiefung ausgebildete Ausnehmung aufweist. Insbesondere ist die Ausnehmung als eine Vertiefung an einer Außenseite der Unterbodenverkleidung ausgebildet oder umfasst wenigstens eine solche. Das Luftleitelement kann bei einem Zurückschwenken wenigstens abschnittsweise in die Vertiefung einschwenken. Das bietet eine vorteilhafte Abdeckung des oberhalb der Unterbodenverkleidung liegenden Bereichs.
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Besonders bevorzugt ist das Luftleitelement über wenigstens eine Scharniereinrichtung mit der Unterbodenverkleidung verbunden. Vorzugsweise ist die Scharniereinrichtung als ein Filmscharnier ausgebildet oder umfasst wenigstens ein solches. Das ermöglicht eine besonders kostengünstige und zugleich zuverlässige Konstruktion. Es kann auch eine andere Art von Scharniereinrichtung vorgesehen sein. Das Luftleitelement kann über die Scharniereinrichtung mittelbar oder unmittelbar mit der Unterbodenverkleidung verbunden sein. Insbesondere ist das Luftleitelement an der Unterbodenverkleidung mittelbar oder unmittelbar befestigt. Insbesondere wird das Luftleitelement von der Scharniereinrichtung in der Grundstellung gehalten.
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Die Scharniereinrichtung ist vorzugsweise wenigstens teilweise auf einer fahrzeugseitigen Innenseite der Unterbodenverkleidung angeordnet. Das bietet eine besonders geschützte Unterbringung der Scharniereinrichtung. Die Innenseite ist insbesondere einer fahrbahnseitigen Außenseite abgewandt bzw. von dieser gegenüberliegend angeordnet. Möglich ist auch, dass die Scharniereinrichtung wenigstens teilweise auf einer fahrbahnseitigen Außenseite der Unterbodenverkleidung angeordnet ist. Die Scharniereinrichtung kann wenigstens teilweise in einer Ausnehmung angeordnet sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Schwenkachse der Scharniereinrichtung in einer bestimmungsgemäßen Einbauposition der Unterbodenstruktur in Fahrtrichtung vor der Abrisskante angeordnet. Das hat den Vorteil, dass durch die im bestimmungsgemäßen Betrieb der Unterbodenstruktur zu erwartenden aerodynamischen Kräfte kein unerwünschtes Verschwenken der Abrisskante auftritt. Möglich ist auch eine andere Positionierung der Schwenkachse, bei der die zu erwartenden aerodynamischen Kräfte vorzugsweise kein unerwünschtes Verschwenken der Abrisskante verursachen. Die Anordnung der Schwenkachse bezieht sich dabei insbesondere auf eine Grundstellung bzw. eine nicht verschwenkte Stellung des Luftleitelementes.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Schwenkachse der Scharniereinrichtung in einer bestimmungsgemäßen Einbauposition der Unterbodenstruktur in Fahrtrichtung hinter der Abrisskante angeordnet. Dabei weist die Scharniereinrichtung vorzugsweise Verstellkräfte auf, welche höher als die im bestimmungsgemäßen Betrieb der Unterbodenstruktur zu erwartenden aerodynamischen Kräfte sind. So kann einem unerwünschten Verschwenken im Fahrbetrieb wirkungsvoll entgegengewirkt werden. Insbesondere ist das Filmscharnier dazu geeignet und ausgebildet, solche Verstellkräfte aufzubringen.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass die Schwenkachse der Scharniereinrichtung quer zu einer X-Achse bzw. quer zu einer Fahrtrichtungsachse der Unterbodenstruktur verläuft. Möglich ist auch eine andere Positionierung der Schwenkachse.
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Insbesondere umfasst die Scharniereinrichtung wenigstens zwei schwenkbar miteinander verbundene Scharnierarme. Insbesondere ist das Luftleitelement abgewinkelt an einem der beiden Scharnierarme angeordnet. Eine Anordnung des Luftleitelementes am Scharnierarm ermöglicht einen besonders vorteilhaften Schwenkradius. Dadurch kann die Abrisskante besonders zuverlässig aus einem Kontaktbereich mit dem Hindernis heraus geschwenkt werden. Beispielsweise steht das Luftleitelement quer und insbesondere rechtwinkelig von dem Scharnierarm ab. Die Scharnierarme sind insbesondere über wenigstens ein Gelenk miteinander verbunden.
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Insbesondere ist das Luftleitelement beabstandet von der Schwenkachse der Scharniereinrichtung angeordnet. Insbesondere wird die Abrisskante durch wenigstens eine Kantenfläche bereitgestellt, welche quer zu einer Grundfläche des Scharnierarms angeordnet ist. Insbesondere ist das Luftleitelement in einem Winkel von 90°+/-30° und z. B. von 90° an dem Scharnierarm angeordnet. Beispielsweise ist das Luftleitelement in einem Winkel zwischen 70° und 110° und vorzugsweise zwischen 80° und 100° angeordnet. Möglich sind auch andere geeignete Winkel.
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Insbesondere ist das Luftleitelement mit einer Seitenkante mit dem Scharnierarm verbunden, welche der Abrisskante gegenüberliegt. Insbesondere ist das Luftleitelement wandartig ausgebildet. Insbesondere erhebt sich das Luftleitelement wandartig von dem Scharnierarm. Insbesondere wird das Luftleitelement durch wenigstens eine quer zur X-Achse bzw. einer Fahrtrichtungsachse verlaufende Wand bereitgestellt. Das Luftleitelement, insbesondere die Wand, steht bevorzugt aufrecht auf dem Scharnierarm.
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Insbesondere ist das Luftleitelement an dem Scharnierarm befestigt und vorzugsweise unbeweglich befestigt. Insbesondere ist das Luftleitelement nur zusammen mit dem Schwenkarm schwenkbar.
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Insbesondere bilden der eine Scharnierarm und dass daran hervorstehende Luftleitelement zusammen ein T-förmiges Querschnittsprofil. Dadurch wird insbesondere wenigstens ein Auflageabschnitt bereitgestellt, mit welchem der Scharnierarm an der Unterbodenverkleidung aufliegen kann. So kann das Luftleitelement besonders stabil in einer Grundstellung gehalten werden. Der Auflageabschnitt ist insbesondere auf einer Innenseite der Unterbodenverkleidung auflegbar. Für das T-förmige Querschnittsprofil kann eine mittige oder auch eine außermittige Anordnung des Luftleitelementes an dem Scharnierarm vorgesehen sein. Möglich ist auch, dass der Scharnierarm und das Luftleitelement zusammen ein L-förmiges Querschnittsprofil oder ein anderes geeignetes Querschnittsprofil bilden.
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Vorzugsweise ist eine Unterbodenverkleidung angeordnete Ausnehmung wenigstens teilweise durch den mit dem Luftleitelement ausgestatteten Scharnierarm verschließbar. So können die aerodynamischen Eigenschaften erheblich verbessert werden. Die Ausnehmung ist dabei insbesondere die zuvor beschriebene Ausnehmung, durch welche das Luftleitelement hindurchtreten kann. Die Ausnehmung ist insbesondere deckelartig verschließbar.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass die Scharniereinrichtung einstückig mit dem Luftleitelement ausgebildet bzw. verbunden ist. In allen Ausgestaltungen ist es ebenfalls besonders bevorzugt, dass die Scharniereinrichtung einstückig mit der Unterbodenverkleidung ausgebildet ist. Das ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Herstellung und Montage der entsprechenden Bauteile. Insbesondere ist die Scharniereinrichtung einstückig ausgebildet. Insbesondere ist wenigstens ein Schwenkarm einstückig mit dem Luftleitelement ausgebildet. Insbesondere ist wenigstens ein Schwenkarm einstückig mit der Unterbodenverkleidung ausgebildet. Insbesondere sind die Scharnierarme einstückig miteinander verbunden. Besonders bevorzugt ist auch, dass die Abrisskante einstückig mit dem Luftleitelement ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt werden die Scharniereinrichtung und/oder das Luftleitelement und/oder die Unterbodenverkleidung durch ein gemeinsames Bauteil und vorzugsweise Kunststoffbauteil bereitgestellt. Das Bauteil kann beispielsweise als ein Spritzteil, Gussteil oder Spritzgussteil oder als ein nach einem anderen Verfahren gefertigtes Bauteil ausgebildet sein. Die Scharniereinrichtung und/oder das Luftleitelement und/oder die Unterbodenverkleidung sind insbesondere aus einem Kunststoffpolymer gefertigt. Möglich sind auch andere Werkstoffe. Bevorzugt ist das Luftleitelement an einer Innenseite der Unterbodenverkleidung angespritzt und mit diesem über ein Filmscharnier schwenkbar verbunden.
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Insbesondere sind die Scharniereinrichtung und/oder das Luftleitelement und/oder die Unterbodenverkleidung stoffschlüssig miteinander verbunden. Insbesondere werden das Luftleitelement und die Scharniereinrichtung durch Anspritzen an insbesondere eine Innenseite der Unterbodenverkleidung befestigt. Möglich ist auch, dass die Scharniereinrichtung und/oder das Luftleitelement und/oder die Unterbodenverkleidung als separate Bauteile bzw. mehrteilig ausgebildet sind.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist insbesondere als ein Personenkraftwagen ausgebildet und umfasst wenigstens eine Unterbodenstruktur, wie sie zuvor beschrieben wurde.
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Auch das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug bietet viele Vorteile und ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Unterhaltung, da das Abnutzungsverhalten der Abrisskante erheblich verbessert ist.
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Die Abrisskante dient insbesondere zum Ablösen einer Luftströmung von einer fahrbahnseitigen Außenseite der Unterbodenverkleidung. Die Abrisskante verläuft insbesondere quer zu einer X-Achse bzw. quer zu einer Fahrtrichtungsachse der Unterbodenstruktur. Insbesondere verläuft die Abrisskante entlang einer Y-Achse. Möglich sind auch andere Ausrichtungen der Abrisskante.
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Die Unterbodenverkleidung dient insbesondere zur Verkleidung eines Heckbereichs und/oder eines Frontbereichs und/oder eines anderen geeigneten Bereichs eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere ist die Unterbodenverkleidung als eine Heckunterbodenverkleidung und/oder als eine Frontunterbodenverkleidung ausgebildet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel, welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegende Figur erläutert wird.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine stark schematisierte erfindungsgemäße Unterbodenstruktur an einem ausschnittsweise gezeigten Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Darstellung;
- 2 eine rein schematische Darstellung einer Unterbodenstruktur in einer geschnittenen perspektivischen Seitenansicht;
- 3 eine rein schematische Darstellung einer weiteren Unterbodenstruktur in einer geschnittenen perspektivischen Seitenansicht; und
- 4 eine rein schematische Darstellung einer weiteren Unterbodenstruktur in einer geschnittenen perspektivischen Seitenansicht.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße erfindungsgemäße Unterbodenstruktur 1, wie sie beispielsweise an einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 100 eingesetzt werden kann. Von dem Kraftfahrzeug 100 sind hier nur Teile einer Heckpartie sichtbar. Das Kraftfahrzeug 100 ist als ein Pkw ausgebildet.
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Die Unterbodenstruktur 1 umfasst eine Unterbodenverkleidung 2, welche hier als Heckunterbodenverkleidung dient. Die Unterbodenstruktur 1 ist von unten gezeigt, sodass eine fahrbahnseitige Außenseite 12 der Unterbodenverkleidung 2 besonders gut zu erkennen ist.
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Die Unterbodenverkleidung 2 ist hier mit einem Luftleitelement 3 mit einer Abrisskante 13 ausgestattet. Mit der Abrisskante 13 wird im Fahrbetrieb ein Strömungsabriss bewirkt. Die Strömungsrichtung der Abrisskante 13 ist hier durch einen Pfeil angedeutet. Das Luftleitelement 3 steht hier an der Unterbodenverkleidung 2 in Fahrbahnrichtung hervor. Das entspricht hier einer Grundstellung, welche beispielsweise während eines normalen Fahrbetriebs vorgesehen ist.
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Um bei einem Kontakt mit einem Hindernis bzw. mit dem Boden ausweichen zu können, ist das Luftleitelement hinter eine von der Außenseite 12 gebildete Ebene zurückschwenkbar. Dabei weicht das Luftleitelement 3 hier nach innen in die Unterbodenverkleidung 2 zurück. So können Beschädigungen und eine verstärkte Abnutzung der Abrisskante 13 vermieden werden. Das Verschwenken aus der Grundstellung erfolgt hier passiv, also nur durch den Einfluss eines Hindernisses.
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In der 2 ist eine Ausgestaltung der Unterbodenstruktur 1 gezeigt, bei welcher das Luftleitelement 3 über eine Scharniereinrichtung 4 mit der Unterbodenverkleidung 2 verbunden ist. Die Scharniereinrichtung 4 ist hier als ein Filmscharnier 14 ausgebildet und umfasst zwei schwenkbar miteinander verbundene Scharnierarme 34, 33.
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Eine Schwenkachse 24 der Scharniereinrichtung 4 ist hier durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Das Luftleitelement 3 bewegt sich zusammen mit dem Schwenkarm 34 um die Schwenkachse 24.
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Die Scharniereinrichtung 4 ist hier an einer fahrzeugseitigen Innenseite 22 der Unterbodenverkleidung 2 angeordnet. Die Unterbodenverkleidung 2 ist mit einer als Durchgangsöffnung ausgebildeten Ausnehmung 32 ausgestattet. Das Luftleitelement 3 erstreckt sich hier von der Außenseite 12 durch die Ausnehmung 32 auf die Innenseite 22.
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Das Luftleitelement 3 und die Scharniereinrichtung 4 sind hier in zwei verschiedenen Stellungen gezeigt. In einer ersten Stellung, welche hier durchgehend gezeichnet ist, steht das Luftleitelement 3 an der Außenseite 12 in Fahrbahnrichtung hervor. Das entspricht der Grundstellung für den Fahrbetrieb.
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In einer zweiten Stellung, welche hier gestrichelt gezeichnet ist, ist das Luftleitelement 3 verschwenkt. Diese Stellung wird dann angenommen, wenn die Abrisskante 13 einen Bodenkontakt bekommt. In dieser Stellung ist das Luftleitelement 3 hier so weit zurückgeschwenkt, dass es vollständig durch die Ausnehmung 32 hindurchgetreten ist. Somit befindet sich auch die Abrisskante 13 hinter der von der Außenseite 12 gebildeten Ebene. Das Luftleitelement 3 ist somit vollständig in das Innere der Unterbodenverkleidung 2 ausgewichen. Das Verschwenken zurück in die Grundstellung erfolgt z. B. durch eine Vorspannkraft der Scharniereinrichtung 4.
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Das Luftleitelement 3 ist hier abgewinkelt an dem Schwenkarm 34 angeordnet. Dabei steht das Luftleitelement 3 wandartig von dem Scharnierarm 34 ab. Der andere Scharnierarm 44 ist hier auf der Innenseite 12 der Unterbodenverkleidung 2 befestigt und beispielsweise angespritzt. Der Scharnierarm 44 kann einstückig mit der Unterbodenverkleidung 2 verbunden sein.
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Das Luftleitelement 3 und der Scharnierarm 34 bilden hier zusammen ein T-förmiges Querschnittsprofil. Diese Struktur stellt einen Auflageabschnitt 54 bereit. Mit dem Auflageabschnitt 54 liegt der Scharnierarm 34 auf der Innenseite 22 auf, wenn das Luftleitelement 3 in der Grundstellung steht. So wird das Luftleitelement 3 in der Grundstellung stabilisiert. Zudem kann die Ausnehmung 32 so mit dem Scharnierarm 34 besonders gut verschlossen werden.
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Die Scharniereinrichtung 4 ist hier einstückig mit dem Luftleitelement 3 ausgebildet. Zudem ist die Abrisskante 13 einstückig mit dem Luftleitelement 3 ausgebildet. Die Scharniereinrichtung 4 ist hier als ein einstückiges Filmscharnier 14 ausgebildet. Beispielsweise wird das Filmscharnier 14 zusammen mit dem Luftleitelement 3 aus einem Polymer gefertigt und an die Unterbodenverkleidung 2 angespritzt. Möglich sind auch andere Ausgestaltungen.
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Die Schwenkachse 24 ist hier in Fahrtrichtung hinter der Abrisskante 13 angeordnet. Die Fahrtrichtung ist hier durch einen Blockpfeil angedeutet. Damit ein unerwünschtes Einklappen aufgrund aerodynamischer Kräfte verhindert wird, sind die Verstellkräfte der Scharniereinrichtung 4 hier höher als die im bestimmungsgemäßen Fahrbetrieb zu erwartenden aerodynamischen Kräfte. Die Strömungsverhältnisse sind stark schematisch durch Pfeile angedeutet. Die Druckverhältnisse sind stark schematisch durch + bzw. - angedeutet. Die Kräfte sind hier durch einen geraden Pfeil skizziert.
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Die 3 zeigt eine Ausgestaltung der Unterbodenstruktur 1, bei welcher hier die Schwenkachse 24 in Fahrtrichtung vor der Abrisskante 13 angeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass aerodynamische Kräfte nicht zum Einklappen des Luftleitelementes 3 führen. Im Übrigen ist die Unterbodenstruktur 1 hier wie mit Bezug zur 2 beschrieben ausgebildet.
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In der 4 ist eine Unterbodenstruktur 1 gezeigt, bei welcher die Ausnehmung 32 als eine Vertiefung 42 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 32 ist hier also kein Durchgangsloch. Das Luftleitelement 3 wird bei einem Hinderniskontakt hier soweit in die Vertiefung 42 eingeschwenkt, dass die Abrisskante 13 nicht mehr über die von der Außenseite 12 gebildete Ebene hinaus steht. Das bietet einen zuverlässigen Schutz für das Luftleitelement 3 und zugleich eine wirksame Abdeckung des oberhalb der Unterbodenverkleidung 2 liegenden Bereichs und z. B. eines Heckmotors. Die eingeschwenkte Stellung des Luftleitelementes 3 ist hier gestrichelt gezeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterbodenstruktur
- 2
- Unterbodenverkleidung
- 3
- Luftleitelement
- 4
- Scharniereinrichtung
- 12
- Außenseite
- 13
- Abrisskante
- 14
- Filmscharnier
- 22
- Innenseite
- 24
- Schwenkachse
- 32
- Ausnehmung
- 34
- Scharnierarm
- 42
- Vertiefung
- 44
- Scharnierarm
- 54
- Auflageabschnitt
- 100
- Kraftfahrzeug