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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Frontspoileranordnung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen.
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Hintergrund
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Frontspoileranordnungen für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen sind im Stand der Technik weitläufig bekannt. Mittels einer Frontspoileranordnung können insbesondere bei Fahrten in einem vergleichsweise hohen Geschwindigkeitsbereich die aerodynamischen Eigenschaften der Kraftfahrzeugkarosserie verbessert werden. So kann mittels eines typischerweise von einer Frontschürze des Kraftfahrzeugs nach unten ragenden Frontspoilers ein gewisser Staudruck aufgebaut werden, der dazu führt, dass anströmende Luft in einem weitaus geringeren Maße unter das Fahrzeug strömt sondern seitlich am Kraftfahrzeug vorbei, bzw. über das Fahrzeug geleitet wird. Hierdurch kann der Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs verringert und somit die Energiebilanz des betreffenden Fahrzeugs verbessert werden.
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Zur Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften von Kraftfahrzeugen ist es generell erstrebenswert, dass der Frontspoiler möglichst weit nach unten, zur Fahrbahn ragt. Die Bodenfreiheit des Kraftfahrzeugs darf jedoch hierbei nicht zu stark eingeschränkt werden. Eine vergleichsweise große Frontspoilererstreckung kann insbesondere beim Überfahren von Hindernissen, wie zum Beispiel von Bodenschwellen in verkehrsberuhigten Bereichen oder von Bordsteinen zu Beschädigungen des Spoilers führen. Ferner können sich vergleichsweise weit ausladende oder weit nach unten erstreckende Frontspoiler für den Kraftfahrzeugtransport, so etwa bei der Werksauslieferung zum Händler oder zu Endkunden als nachteilig erweisen.
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So ist aus der
DE 10 2008 004 311 A1 bereits eine Luftleitvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die mindestens ein Luftleitelement umfasst, welches um eine horizontale Fahrzeugachse zwischen einer Ruheposition und eine Wirkposition mechanisch verstellbar ist. Das Luftleitelement ist dabei mittels einer Staudruckklappe abhängig vom an der Staudruckklappe wirkenden Staudruck verstellbar. Zwar kann auf diese Art und Weise das Luftleitelement situationsabhängig verstellt werden. Hierfür ist jedoch die Implementierung einer separaten Staudruckklappe erforderlich, die über eine Gelenkanordnung mit dem Luftleitelement zu koppeln ist.
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Einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige, platzsparende sowie mit möglichst wenigen Komponenten zu realisierende verstellbare Frontspoileranordnung bereitzustellen. Diese soll fahrsituationsabhängig verstellbar ausgebildet sein und möglichst ohne gesonderte Stell- oder Steuereinrichtungen zwischen einer Grundstellung und einer Betriebsstellung beweglich sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Frontspoileranordnung für ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1, mit einer Kraftfahrzeugkarosserie gemäß Anspruch 14 sowie mit einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind hierbei Gegenstand abhängiger Patentansprüche.
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Die insoweit vorgesehene Frontspoileranordnung ist für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen ausgelegt. Die Frontspoileranordnung weist einen an einer Frontschürze des Kraftfahrzeugs angeordneten Frontspoiler auf. Der Frontspoiler erstreckt sich typischerweise über die gesamte Fahrzeugbreite, so dass sich eine Spoilerlängsrichtung im Wesentlichen in Fahrzeug (y) erstreckt. Der Frontspoiler weist zwei in Spoilerlängsrichtung, typischerweise in Fahrzeugquerrichtung (y) voneinander beabstandete feststehende Seitenteile auf. In Spoilerlängsrichtung ist zwischen den voneinander beabstandeten Seitenteilen ein zwischen einer Grundstellung und einer Betriebsstellung oder Wirkposition beweglich angeordnetes Mittelteil des Frontspoilers angeordnet.
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Das Mittelteil ist dabei in einer Grundstellung mit einem freien Profilabschnitt unter Bildung eines von Luft anströmbaren Spalts in einem vorgegebenen Abstand zur Frontschürze angeordnet. Der Frontspoiler, zumindest aber sein Mittelteil ist als Spoilerprofil mit einem in Spoilerlängsrichtung im Wesentlichen konstanten Profilquerschnitt ausgebildet. Mit einem freien Profilabschnitt ist hierbei insbesondere ein Querschnittsprofilabschnitt des Mittelteils des Frontspoilers bezeichnet. Der freie Profilabschnitt bezeichnet einen in der Grundstellung von der Frontschürze abragenden und dementsprechend beabstandeten Profilabschnitt des Mittelteils. Der freie Profilabschnitt erstreckt sich typischerweise über die gesamte Längserstreckung des Mittelteils, so dass sich der von Luft anströmbare Spalt zwischen Frontschürze und Frontspoiler-Mittelteil über die gesamt Längserstreckung des besagten Mittelteils erstreckt.
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Indem das Mittelteil des Frontspoilers selbst in seiner Grundstellung einen von Luft anströmbaren Spalt zur Frontschürze bildet, ist das Mittelteil mit seinem freien Profilabschnitt stets und permanent einem Fahrtwind ausgesetzt. Bei Fahrten in einem vergleichsweise hohen Geschwindigkeitsbereich entsteht somit ein gewisser Staudruck an oder in dem von Luft anströmbaren Spalt zwischen dem Frontspoiler-Mittelteil und der Frontschürze. Übersteigt der Staudruck einen vorgegebenen Mindeststaudruck, so führt der Anstieg des Staudrucks zu einer unmittelbaren Bewegung des Mittelteils aus seiner Grundstellung heraus in Richtung Betriebsstellung oder Wirkposition.
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Das heißt, das Mittelteil ist in seiner Grundstellung durch Bildung des von Luft anströmbaren Spalts zwischen Mittelteil und Frontschürze unmittelbar durch den vom Fahrtwind verursachten Staudruck aus der Grundstellung heraus in die Betriebsstellung bewegbar. Eine gesonderte Stell- oder Steuereinrichtung zur fahrsituationsabhängigen Bewegung des Frontspoiler-Mittelteils ist somit nicht erforderlich. Dementsprechende, zum Beispiel im Stand der Technik beschriebene Stellglieder sind somit entbehrlich. Die Frontspoileranordnung kann insoweit mit einer reduzierten Bauteilanzahl sowie mit verringertem Platzbedarf und unter Verwirklichung eines geringeren Fahrzeuggesamtgewichts realisiert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Frontspoileranordnung ist das Mittelteil mit einem Anbindungsabschnitt an der Frontschürze gelagert. Es ist hierbei vorgesehen, dass der Frontspoiler, zumindest aber sein Mittelteil außerhalb der Frontschürze bzw. an der Außenseite der Frontschürze angeordnet, nicht aber als integraler Bestandteil der Frontschürze ausgestaltet ist. Die Anbindung des Mittelteils an der Frontschürze ermöglicht im denkbaren Fall von Beschädigungen sogar einen Austausch des Mittelteils, ohne die Frontschürze wechseln zu müssen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der ist der freie Profilabschnitt an einem dem Anbindungsabschnitt abgewandten Profilende des Mittelteils angeordnet. Insoweit bildet der freie Profilabschnitt des Spoiler-Mittelteils denjenigen Querschnittsbereich des Mittelteils, welcher der Frontschürze abgewandt ist, bzw. welcher den größten Abstand zur Frontschürze aufweist. Die beabstandete Anordnung des freien Profilabschnitts von der Frontschürze kann insbesondere bei einer schwenkbaren Lagerung des Spoiler-Mittelteils an der Frontschürze eine Art Hebelwirkung bereitstellen. Bei schwenkbarer Lagerung des Mittelteils bezüglich einer etwa mit dem Anbindungsabschnitt zusammenfallenden Dreh- oder Schwenkachse befindet sich der freie Profilabschnitt des Mittelteils in einem der Bauhöhe des Mittelteils entsprechenden radialen Abstand zum Anbindungsabschnitt. Etwaige auf den freien Profilabschnitt einwirkende Kräfte können insoweit ein vergleichsweise großes Drehmoment auf das Mittelteil ausüben.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung erstreckt sich das Mittelteil in Grundstellung befindlich bezogen auf die Fahrzeuglängsachse (x) nach vorne, in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass das Mittelteil an einer Unterseite der Frontschürze angeordnet ist, wobei die betreffende Unterseite entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs betrachtet schräg nach unten verläuft. Auf diese Art und Weise kann zwischen dem sich in etwa horizontal nach vorn erstreckenden freien Profilabschnitt des Mittelteils und der Unterseite der Frontschürze ein nach vorne, in Fahrtrichtung offener in etwa V-förmiger und von Luft anströmbarer Spalt vorliegen. Der Öffnungswinkel jenes Spalts beträgt typischerweise zumindest 10°, so dass für eine rein durch Luftbeaufschlagung initiierbare Bewegung des Spoiler-Mittelteils genügend Luftangriffsfläche zur Verfügung gestellt wird.
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Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass das Spoiler-Mittelteil gegenüber einer Frontkante der Frontschürze entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zurück versetzt angeordnet ist. Hierbei ist insbesondere auch der freie und in Grundstellung befindliche nach vorn ragende Profilabschnitt des Spoiler-Mittelteils gegenüber einer unteren Frontkante der Frontschürze zurückversetzt angeordnet. Auf diese Art und Weise steht das Spoiler-Mittelteil nicht von der Frontschürze nach vorn hervor, so dass etwa transportbedingte Beschädigungen des Spoiler-Mittelteils weitgehend ausgeschlossen und vermieden werden können.
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Nach einer weitere Ausgestaltung erstreckt sich das Mittelteil des Frontspoilers in Grundstellung befindlich bezogen auf die Fahrzeughochachse schräg nach unten und bezogen auf die Fahrzeuglängsachse schräg vorn, in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs. Dabei ist der freie Profilabschnitt des Mittelteils, bezogen auf die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs, gegenüber dem Anbindungsabschnitt jeweils vorgelagert. Eine schräg nach unten und nach vorn gerichtete Anordnung des Mittelteils in Grundstellung kann zu einem verbesserten Anströmverhalten durch den Fahrtwind beitragen.
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Unabhängig davon, ob sich das Mittelteil im Wesentlichen horizontal oder schräg nach unten geneigt nach vorne, in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs erstreckt, kann es nach einer weiteren Ausgestaltung in Grundstellung befindlich mit der Frontschürze des Kraftfahrzeugs einen sich im Querschnitt entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs verjüngenden V-förmigen Spalt bilden. Im Anbindungsabschnitt des Frontspoiler-Mittelteils beträgt die Spaltbreite quasi Null. Der Öffnungswinkel des V-förmigen Spalts beträgt zumindest 10°. Die absolute Länge bzw. Profilbreite des Mittelteils zwischen freiem Profilabschnitt und Anbindungsabschnitt kann den aerodynamischen Anforderungen des jeweiligen Kraftfahrzeugs individuell angepasst sein.
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Die Ausbildung eines im Bereich des Anbindungsabschnitts nach hinten, entgegen der Fahrrichtung geschlossenen V-förmigen Spalts führt bei Fahrten in einem vergleichsweise hohen Geschwindigkeitsbereich dazu, dass sich innerhalb des V-förmigen Spalts ein nennenswerter Staudruck aufbaut, der dazu führt, dass das Mittelteil eine staudruckbedingte Kraftbeaufschlagung erfährt, die letztlich zur Bewegung des Mittelteils aus seiner Grundstellung heraus in die Betriebsstellung oder Wirkposition führt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das freie Profilende des Mittelteils in der Betriebsstellung einen größeren Abstand zur Frontschürze als in der Grundstellung auf. So ist insbesondere vorgesehen, dass das Mittelteil bei Auftreten eines oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts liegenden Staudrucks nach unten bewegt bzw. nach unten verschwenkt wird, so dass das freie Profilende des Mittelteils schräg nach vorn und nach unten oder annähernd senkrecht nach unten, zur Fahrbahn hin ragt und dementsprechend nach unten ausgerichtet ist. In dieser ausgefahrenen oder ausgeklappten Betriebsstellung kann das Mittelteil die gewünschte Spoilerfunktion übernehmen und dementsprechend zur Verbesserung der Aerodynamik bzw. zur Verbesserung eines Kraftfahrzeugabtriebs im vergleichsweise hohen Geschwindigkeitsbereich beitragen. Das unmittelbar durch den fahrtwindbedingten Staudruck betätigbare Mittelteil ist somit passiv beweglich an der Frontschürze angeordnet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Mittelteil mit dem Anbindungsabschnitt zwischen der Grundstellung und der Betriebsstellung schwenkbar an der Frontschürze gelagert. Das Mittelteil ist dabei insbesondere reversibel zwischen der Grundstellung und der Betriebsstellung an der Frontschürze gelagert. Insoweit kann das Mittelteil bei Auftreten oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts liegenden Staudrucks von der im Wesentlichen nach vorn oder schräg nach unten ausgerichteten Grundstellung in die schräg nach vorn und nach unten oder strikt nach unten ausgerichtete Betriebsstellung verschwenkt werden. Sobald der am Mittelteil anliegende Staudruck den vorgegebenen Schwellwert jedoch wieder unterschreitet, kann das Mittelteil von der Betriebsstellung wieder in die Grundstellung zurückbewegt werden. Eine derartige Rückstellbewegung kann vom Mittelteil selbst initiiert, somit quasi selbsttätig vollzogen werden.
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Das Mittelteil ist nach einer weiteren Ausgestaltung entgegen einer von einem Rückstellelement aufbringbaren Rückstellkraft aus der Grundstellung in die Betriebsstellung beweglich. Mittels des Rückstellelements ist das Mittelteil ferner aus der Betriebsstellung zurück bewegbar, insbesondere dann, wenn der am Mittelteil anliegende Staudruck den zum Verschwenken des Mittelteils erforderlichen Mindest-Staudruck unterschreitet. Der zum Verschwenken oder Bewegen des Mittelteils vorgegebene Mindest-Staudruck ist über eine Konfiguration bzw. Dimensionierung des zumindest einen Rückstellelements variabel anpassbar, gegebenenfalls auch modifizierbar.
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Das Rückstellelement kann nach einer weiteren Ausgestaltung eine Rückstellfeder aufweisen. Die Rückstellfeder kann zum Beispiel als Torsions- oder als Schenkelfeder ausgestaltet sein. Es ist hierbei insbesondere denkbar, dass das Mittelteil über das Rückstellelement an der Frontschürze befestigt ist, wobei die Schenkelfeder zum Beispiel eine Dreh- oder Schwenkachse für die Mittelteilanbindung an der Frontschürze bereitstellt. Es ist ferner denkbar, dass mehrere Rückstellelemente in Längsrichtung des Mittelteils verteilt am Mittelteil und an der Frontschürze angeordnet sind. Typischerweise sind entsprechende Rückstellelemente bezogen auf die Längsrichtung des Mittelteils äquidistant voneinander am Mittelteil angeordnet.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Frontspoileranordnung ist das Mittelteil im Wesentlichen geradlinig ausgebildet. Es erstreckt sich ferner im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y) an bzw. entlang einer die Fahrzeugfront abschließenden Frontschürze. Eine geradlinige Ausgestaltung des Mittelteils ermöglicht eine schwenkbare Lagerung des Mittelteils um den mit dem Anbindungsabschnitt des Frontspoiler-Mittelteils. Eine gebogene oder bereichsweise gekrümmte Ausgestaltung des Mittelteils würde aufgrund einer Eigensteifigkeit des Mittelteils dessen unmittelbare schwenkbare Lagerung an der Frontschürze zumindest behindern oder erschweren.
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In Weiterbildung hierzu ist ferner vorgesehen, dass die Seitenteile des Frontspoilers in der von Fahrzeuglängsachse und Fahrzeugquerachse gebildeten Ebene (x, y) eine gebogene Kontur aufweisen. Mittels der gebogenen oder gekrümmten Seitenteile kann anströmende Luft seitlich am Kraftfahrzeug vorbeigeleitet werden.
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Es ist dabei nach einer weiteren Ausgestaltung ferner vorgesehen, dass das Mittelteil des Frontspoilers in seiner Betriebsstellung in etwa fluchtend zu dem sich in Spoilerlängsrichtung angrenzenden Seitenteilen erstreckt. Das Mittelteil weist insbesondere in seiner Betriebsstellung eine fluchtend mit den Seitenteilen ausgestalteten Profilquerschnitt und eine entsprechende Profilposition auf, so dass die sich am Mittelteil aufstauende Luft mit möglichst geringem Widerstand zu und über die bündig angrenzenden Seitenteile strömen kann.
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Der Frontspoiler, seine Seitenteile als auch das Mittelteil ist typischerweise aus einem flexiblen bzw. deformierbaren Material, typischerweise aus einem weichelastischen Kunststoff, wie zum Beispiel einem thermoplastischen Elastomer gefertigt. Das Mittelteil als auch die in Spoilerlängsrichtung hieran grenzenden feststehenden Seitenteile können jeweils als elastische Spoilerlippe ausgestaltet sein, so dass selbst bei einem möglichen Kontakt mit bodenseitigen Hindernissen schwerwiegende Beschädigungen des Frontspoilers möglichst vermieden werden.
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In einem weiteren Aspekt ist schließlich eine Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, die eine zuvor beschriebene Frontspoileranordnung aufweist.
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Ferner ist ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches eine zuvor beschriebene Frontspoileranordnung mit einer Frontschürze und einem daran angeordneten Frontspoiler aufweist.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Vorteile sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
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1 einen schematischen Querschnitt durch ein Kraftfahrzeug mit einem in Grundstellung befindlichen Mittelteil eines Frontspoilers,
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2 eine weitere Darstellung gemäß 1 mit dem Frontspoiler-Mittelteil in Betriebsstellung,
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3 eine schematische Frontansicht des Kraftfahrzeugs mit dem Frontspoiler-Mittelteil in Grundstellung,
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4 eine Frontansicht des Kraftfahrzeugs mit dem Frontspoiler-Mittelteil in Betriebsstellung, und
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5 eine schematische Darstellung der Frontspoileranordnung von unten betrachtet.
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Detaillierte Beschreibung
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Das in den 1 bis 4 schematisch und ausschnittsweise dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist eine Kraftfahrzeugkarosserie 2 auf, die in einem Frontbereich einen Kühlergrill 3 sowie seitlich des Kühlergrills 3 zwei Frontscheinwerfer 7 aufweist. in einem in Fahrtrichtung vor den Vorderrädern 5 liegenden Bereich weist die Kraftfahrzeugkarosserie 2 eine Frontschürze 14 auf, an deren Unterseite 16 ein in 5 vollständig gezeigter Frontspoiler 12 angeordnet ist. Der Frontspoiler 12 weist zwei jeweils gekrümmt bzw. gebogen ausgestaltete Seitenteile 22, 24 und ein dazwischenliegendes, im Wesentlichen geradlinig ausgestaltetes Mittelteil 26 auf.
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Wie in 5 dargestellt ist der lichte Abstand der Seitenteile 22, 24 in Fahrzeugquerrichtung (y) vollständig vom Mittelteil 26 des Frontspoilers 12 ausgefüllt. Während linkes und rechtes Seitenteil 22, 24 des Frontspoilers 12 feststehend an der Unterseite 16 der Frontschürze 14 angeordnet sind, ist das sich zwischen den Seitenteilen 22, 24 erstreckende Mittelteil 26 des Frontspoilers 12 zwischen einer in den 1 und 3 gezeigten Grundstellung 4 und einer in den 2 und 4 gezeigten Betriebsstellung 6 beweglich an der Frontschürze 14 angeordnet. In seiner zum Beispiel in 1 gezeigten Grundstellung 4 ist das Mittelteil 26 unter Bildung eines von Luft anströmbaren Spalts 14 mit einem freien Profilabschnitt 28 beabstandet zur Unterseite 16 der Frontschürze 14 angeordnet. Bezogen auf eine die vordere untere Kante der Kraftfahrzeugverkleidung bildenden Frontkante 18 der Frontschürze 14 ist der gesamte Frontspoiler 12, insbesondere aber dessen Mittelteil 26 entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1 zurück versetzt angeordnet.
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In der in den 1 und 3 gezeigten Grundstellung 4 ragt das Mittelteil 26 des Frontspoilers 12 mit seinem freien Profilabschnitt 28 nach vorne, in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1. Der freie Profilabschnitt 28 bzw. das Mittelteil 26 kann sich hierbei im Wesentlichen horizontal nach vorn erstrecken, sofern die hieran grenzend vorgesehene Unterseite 16 der Frontschürze 14 zur Bildung des V-förmigen Spalts 40 nach hinten unten geneigt verläuft. Es ist aber auch denkbar, dass die Unterseite 16 der Frontschürze 14 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. In einem solchen Fall würde sich das Mittelteil 26 schräg nach vorn und schräg nach unten zur Bildung des von Luft anströmbaren V-förmigen Spalts 40 erstrecken.
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Das Mittelteil 26 weist in Längsrichtung des Frontspoilers 12, das heißt in Fahrzeugquerrichtung (y) typischerweise ein kontinuierliches und gleichbleibendes Querschnittsprofil auf. Dem freien, nach vorn und gegebenenfalls nach unten ragenden Profilabschnitt 28 abgewandt weist das Mittelteil 26 einen Anbindungsabschnitt 30 auf, über welchen das Mittelteil 26 schwenkbar an der Frontschürze 14 gelagert ist. Typischerweise ist das Mittelteil 26 entgegen einer von einem Rückstellelement 32 aufbringbaren Rückstellkraft von der Grundstellung 4 in die Betriebsstellung 6 schwenkbar gelagert. Das Rückstellelement 32 kann hierbei insbesondere als Rückstellfeder ausgestaltet sein.
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Bei Auftreten eines nennenswerten Staudrucks im von Luft anströmbaren Spalt 40, was typischerweise bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit, so beispielsweise bei Fahrten im Geschwindigkeitsbereich oberhalb von 60 km/h oder 70 km/h der Fall ist, erfährt der freie Profilabschnitt 28 des Mittelteils 26 eine nach unten und nach hinten, entgegen der Fahrtrichtung gerichtete Kraft.
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Sofern der Staudruck größer als die Rückstellkraft des Rückstellelements 32 ist, schwenkt das Mittelteil 26 in die in 2 und 4 nach unten ausgeklappte Betriebsstellung 6 oder in eine dementsprechende Wirkposition. Die effektive Anströmfläche des Mittelteils 26, mithin des gesamten Frontspoilers 12 wird hierdurch zu Lasten der Bodenfreiheit des Kraftfahrzeugs 1 vergrößert. Da bei Fahrten in einem vergleichsweise hohen Geschwindigkeitsbereich keine nennenswerte Bodenfreiheit für das Kraftfahrzeug 1 gefordert ist, kann der Frontspoiler 12 im Vergleich zu herkömmlichen, unbeweglichen Frontspoileranordnungen eine größere Erstreckung nach unten, zur Fahrbahn hin aufweisen. In der nach unten ausgeklappten Betriebsstellung 6 kann der Frontspoiler 12 seine bestimmungsgemäße Spoilerfunktion voll entfalten.
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Sofern das Fahrzeug abgebremst bzw. in einem vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeitsbereich bewegt wird, lässt der am Mittelteil 26 vorherrschende Staudruck nach, so dass das Mittelteil 26 unter Einwirkung des zumindest einen Rückstellelements 32 von der Betriebsstellung 6 wieder in seine Grundstellung 4 zurück bewegt wird.
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In seiner Grundstellung kann der Frontspoiler 12 im Vergleich zu unbeweglichen und statischen Frontspoileranordnungen zumindest im Bereich seines Mittelteils eine vergrößerte Bodenfreiheit bereitstellen, so dass etwa beim Überfahren von bodenseitigen Hindernissen keine nennenswerten Beschädigungen des Frontspoilers 12 zu befürchten sind.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Kühlergrill
- 4
- Grundstellung
- 5
- Vorderrad
- 6
- Betriebsstellung
- 7
- Frontscheinwerfer
- 10
- Frontspoileranordnung
- 12
- Frontspoiler
- 14
- Frontschürze
- 16
- Unterseite
- 18
- Frontkante
- 22
- Seitenteil
- 24
- Seitenteil
- 26
- Mittelteil
- 28
- freier Profilabschnitt
- 30
- Anbindungsabschnitt
- 32
- Rückstellelement
- 40
- Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008004311 A1 [0004]