DE102018119775B4

DE102018119775B4 - Intubationsvorrichtung

Info

Publication number: DE102018119775B4
Application number: DE102018119775.6A
Authority: DE
Inventors: gleich Patentinhaber Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Alsalman Mohammad De
Priority date: 2018-08-14
Filing date: 2018-08-14
Publication date: 2024-03-28
Anticipated expiration: 2038-08-15
Also published as: DE102018119775A1

Abstract

Intubationsvorrichtung (100), umfassend einen Luftführungsschlauch (101), einen zumindest teilweise innerhalb des Luftführungsschlauchs (101) angeordneten Innenschlauch (102), einen zumindest teilweise innerhalb des Innenschlauchs (102) angeordneten Faden und ein elektrisches Element (103), wobei der Luftführungsschlauch (101) eine Krümmung aufweist, wobei der Faden in einem ersten Endbereich des Luftführungsschlauchs (101) am Luftführungsschlauch (101) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Element (103) am ersten Endbereich angeordnet ist oder aus dem ersten Endbereich herausragt, wobei ein elektrisch leitfähiges Kabel durch den Innenschlauch (102) verläuft und elektrisch mit dem elektrischen Element (103) verbunden ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Intubationsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Intubationsvorrichtungen bekannt. Sie können auch als Tubus bezeichnet werden. Es handelt sich um medizinische Vorrichtungen, die einen Luftführungsschlauch umfassen, der zur Beatmung eines Menschen, beispielsweise während einer Operation unter Vollnarkose oder in Notfallsituationen, durch den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingeführt wird. Bei diesem Vorgang muss die Form der Intubationsvorrichtung an die Form der Luftröhre angepasst werden, um Verletzungen zu vermeiden. Bekannte Intubationsvorrichtungen weisen daher eine Krümmung auf und sind elastisch verformbar.
Aus der WO 2017/031413 A1 ist eine Intubationsvorrichtung bekannt, bei der ein Faden am Luftführungsschlauch befestigt ist. Durch Ausübung einer Zugkraft auf den Faden kann die Krümmung des Luftführungsschlauchs verändert und an die Form der Luftröhre angepasst werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Intubationsvorrichtung zu schaffen, die das Einführen eines elektrischen Elements in die Lunge ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Intubationsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Intubationsvorrichtung umfasst einen Luftführungsschlauch, einen zumindest teilweise innerhalb des Luftführungsschlauchs angeordneten Innenschlauch, einen zumindest teilweise innerhalb des Innenschlauchs angeordneten Faden und ein elektrisches Element. Das elektrische Element kann beispielsweise einen Sensor wie einen Kohlenstoffdioxid-Sensor und/oder eine Kamera umfassen.
Mit dem Kohlenstoffdioxid-Sensor kann besonders präzise der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Lunge ermittelt werden. Die Kamera kann insbesondere vorteilhaft sein, um die Intubation ohne Laryngoskopie und Bronchoskopie durchführen zu können. Der Arzt hat während der Einführung des Tubus eine kontinuierliche Sicht auf den Atemweg. Dies kann insbesondere ein Vorteil bei Sekretansammlungen, Tubus-Dislokationen und/oder Blutungen sein.
Der Luftführungsschlauch ist dazu ausgebildet, bei einer Intubation Luft in eine menschliche Luftröhre zu führen und aus ihr heraus zu führen. Unter der Anordnung eines ersten Bauteils zumindest teilweise innerhalb eines zweiten Bauteils wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass das erste Bauteil teilweise oder ganz innerhalb des zweiten Bauteils angeordnet sein kann. Unter einem Faden wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein biegeschlaffes längliches Bauteil verstanden. Der Faden kann insbesondere aus Textilfasern bestehen.
Der Luftführungsschlauch weist eine Krümmung auf. Der Faden ist in einem ersten Endbereich des Luftführungsschlauchs an ihm befestigt. Unter einem Endbereich wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere ein Bereich am Ende verstanden, der sich bis zu einer Distanz von einigen Zentimetern, zB. 3 bis 5 Zentimetern, erstreckt. Die Befestigung des Fadens am Luftführungsschlauch kann direkt oder indirekt erfolgen. Beispielsweise kann der Faden direkt am Innenschlauch und somit indirekt über den Innenschlauch am Luftführungsschlauch befestigt sein.
Das elektrische Element ist am ersten Endbereich angeordnet oder ragt aus dem ersten Endbereich heraus. Ein elektrisch leitfähiges Kabel verläuft durch den Innenschlauch und ist elektrisch mit dem elektrischen Element verbunden. Der Innenschlauch erfüllt somit zwei Funktionen. Zum einen dient er als Führung für den Faden. Zum anderen verläuft durch ihn das Kabel, mit dem die Messdaten des elektrischen Elements übertragen werden können. Die Führung des Fadens und des Kabels innerhalb des Innenschlauchs ist vorteilhaft, um die Gefahr zu verringern, dass Bestandteile des Kabels oder des Fadens durch die in die Lunge strömende Luft in die Lunge eingebracht werden. Außerdem kann der Luftführungsschlauch einfach an eine Beatmungsvorrichtung angeschlossen werden, ohne dass der Faden beachtet werden muss oder für Undichtigkeiten sorgt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der erste Endbereich dazu ausgebildet sein, durch eine menschliche Mundöffnung in eine menschliche Luftröhre geführt zu werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Luftführungsschlauch eine Ausnehmung in einer Wandung aufweisen. Der Innenschlauch kann durch die Ausnehmung hindurch ragen. Diese Ausnehmung ist vorzugsweise außerhalb des ersten Endbereichs angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Ausnehmung in einer seitlichen Wandung des Luftführungsschlauchs. Wenn der Innenschlauch durch diese Ausnehmung aus dem Luftführungsschlauch herausgeführt wird, kann der Luftführungsschlauch an einem Ende, das dem ersten Endbereich gegenüber angeordnet ist, in herkömmlicher Weise ausgeführt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Luftführungsschlauch elastisch verformbar ausgebildet sein. Dies ist besonders vorteilhaft, um ihn durch einen menschlichen Mund in die Luftröhre einzuführen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Innenschlauch elastisch verformbar ausgebildet sein. Auch dies ist vorteilhaft, um den Luftführungsschlauch einfach in die Luftröhre einführen zu können.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Ende des Fadens an einem dem ersten Endbereich gegenüber angeordneten zweiten Endbereich des Luftführungsschlauchs aus dem Luftführungsschlauch herausragen. Durch Ausübung einer Zugkraft auf das Ende des Fadens kann ein Krümmungsradius der Krümmung des Luftführungsschlauchs änderbar sein. Auf diese Weise lässt sich die Krümmung von außerhalb der Luftröhre und des Mundes an die Form der Luftföhre anpassen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann durch die Ausübung der Zugkraft der Krümmungsradius verkleinerbar sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigt:

1 eine schematische Ansicht einer Intubationsvorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung.

Die Intubationsvorrichtung 100 umfasst einen gekrümmten Luftführungsschlauch 101, der elastisch verformbar ist. Beispielsweise kann der Luftführungsschlauch 101 aus einem Kunststoff oder Silikon gefertigt sein. Innerhalb des Luftführungsschlauchs ist ein Innenschlauch 102 angeordnet, der ebenfalls gekrümmt und elastisch verformbar ist. Der Innenschlauch 102 durchragt eine Ausnehmung in einer seitlichen Wandung des Luftführungsschlauchs 101. Dies ist vorteilhaft, um den Luftführungsschlauch 101 in herkömmlicher Weise an ein Beatmungsgerät anschließen zu können.
Innerhalb des Innenschlauchs 102 ist ein Faden angeordnet, der in einem ersten Endbereich am Luftführungsschlauch 101 befestigt ist. Außerdem ist innerhalb des Innenschlauchs 102 ein elektrisch leitfähiges Kabel angeordnet, das mit einem elektrischen Element 103 verbunden ist. Das elektrische Element 103 kann beispielsweise ein Kohlenstoffdioxid-Sensor und/oder eine Kamera umfassen.
Bei einer Intubation wird die Vorrichtung 100 mit dem elektrischen Element 103 zuerst durch die Mundöffnung eines Patienten in die Luftröhre eingeführt. Wenn das elektrische Element 103 eine Kamera umfasst, kann der einführende Arzt beim Einführen die Atemwege sehen. Anschließend kann der Patient über den Luftführungsschlauch 101 beatmet werden. Beim Einführen der Vorrichtung 100 kann durch Ausübung einer Zugkraft am nicht eingeführten Ende des Fadens die Krümmung des Luftführungsschlauchs 101 und des Innenschlauchs 102 verändert werden. So kann die Form an den Verlauf der Luftröhre angepasst werden.
Wenn das elektrische Element 103 einen Kohlenstoffdioxid-Sensor umfasst, lässt sich mit dem Kohlendioxid-Sensor 103 der Kohlendioxid-Gehalt des Gasgemisches in der Lunge messen. Dies ist für eine besonders präzise Messung vorteilhaft.

Claims

Intubationsvorrichtung (100), umfassend einen Luftführungsschlauch (101), einen zumindest teilweise innerhalb des Luftführungsschlauchs (101) angeordneten Innenschlauch (102), einen zumindest teilweise innerhalb des Innenschlauchs (102) angeordneten Faden und ein elektrisches Element (103), wobei der Luftführungsschlauch (101) eine Krümmung aufweist, wobei der Faden in einem ersten Endbereich des Luftführungsschlauchs (101) am Luftführungsschlauch (101) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Element (103) am ersten Endbereich angeordnet ist oder aus dem ersten Endbereich herausragt, wobei ein elektrisch leitfähiges Kabel durch den Innenschlauch (102) verläuft und elektrisch mit dem elektrischen Element (103) verbunden ist.
Intubationsvorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Endbereich dazu ausgebildet ist, durch eine menschliche Mundöffnung in eine menschliche Luftröhre geführt zu werden.
Intubationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungsschlauch (101) eine Ausnehmung in einer Wandung aufweist, wobei der Innenschlauch (102) durch die Ausnehmung hindurch ragt.
Intubationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftführungsschlauch (101) elastisch verformbar ausgebildet ist.
Intubationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenschlauch (102) elastisch verformbar ausgebildet ist.
Intubationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des Fadens an einem dem ersten Endbereich gegenüber angeordneter zweiten Endbereich des Luftführungsschlauchs (101) aus dem Luftführungsschlauch (101) herausragt, und wobei durch Ausübung einer Zugkraft auf das Ende des Fadens ein Krümmungsradius der Krümmung des Luftführungsschlauchs (101) änderbar ist.
Intubationsvorrichtung (100) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Ausübung der Zugkraft der Krümmungsradius verkleinerbar ist.