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Die Erfindung betrifft ein Beschichtungssystem an Gebäudefassaden, insbesondere Wärmedämmverbundsystem, umfassend ein Armierungsgewebe zum Einlegen in eine als Armierungsschicht auf einen der Gebäudefassade zugehörigen Untergrund aufgetragene viskose Beschichtungsmasse sowie einen Abstandshalter zur Einstellung einer vorgegebenen Mindestschichtdicke der aufgetragenen Beschichtungsmasse, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Beschichtungssystems.
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Armierungsgewebe sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Sie dienen zum Bewehren von Mauerputzen oder Wärmedämmsystemen an Gebäudefassaden und sollen unter anderem die Bildung von Rissen verhindern. Dies geschieht dadurch, dass das im Putz eingebettete Armierungsgewebe die im Putz auftretenden Spannungen aufnimmt. Es ist in diesem Zusammenhang ebenfalls seit langem bekannt, dass die Gefahr einer Rissbildung am geringsten ist, wenn sich das Armierungsgewebe im äußeren Drittel der Putzschicht befindet. In hierzu analoger Weise weisen auch die aus dem Stand der Technik bekannten Wärmedämmsysteme an Gebäudefassaden eine solchermaßen ausgeprägte Armierungsschicht auf, bei denen ein Armierungsgewebe in einen sogenannten „Unterputz“ eingelegt wird, welcher aus einem viskosen mineralischen Klebe- und Armierungsmörtel besteht. Es hängt dabei überwiegend vom Geschick des ausführenden Bauhandwerkers ab, ob die solchermaßen hergestellte Armierungsschicht im Endzustand die erforderliche Mindestdicke aufweist, und insbesondere ob das in die Armierungsschicht eingelegte Armierungsgewebe den erforderlichen Mindestabstand gemäß der oben genannten „Drittel-Regel“ in Bezug auf den Untergrund bzw. die Trägerplatte aufweist. Bei Unterschreiten dieses Mindestabstandes drohen Schäden durch Rissbildung in dem auf der Armierungsschicht aufgetragenen Oberputz. Aus dem Stand der Technik sind deshalb verschiedene Ansätze zur Einhaltung einer solchen Mindest-Schichtstärke bekannt. Im Übrigen ist die Verwendung derartiger Armierungsgewebe unabhängig von der konkreten Zusammensetzung der auf einem Untergrund bzw. einer Trägerplatte aufgetragenen viskosen Beschichtungsmasse. Es kann sich hierbei sowohl um mineralisch gebundene als auch um mittels Kunstharz gebundene Armierungsmassen bzw. -mörtel handeln.
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So ist es beispielsweise bekannt, dem für den Unterputz zu verwendenden Mörtel einen mineralischen Bestandteil mit einer definierten Korngröße beizumischen (sogenanntes „Stützkorn“). Dabei entspricht der Durchmesser des Stützkorns dem Maß der einzuhaltenden Mindest-Schichtdicke. Dieser Ansatz ist jedoch wenig praxistauglich, da im Hinblick auf die oben erwähnte „Drittel-Regel“ zwei verschiedene Arten von Mörtel einzusetzen wären; nämlich für die erste bzw. innenliegende Unterputz-Schicht einen ersten Mörtel mit einem doppelt so großen Stützkorn wie für die zweite bzw. außenliegende Unterputz-Schicht. Dies ist wenig praktikabel. Erschwerend kommt hinzu, dass z.B. bei Wärmedämmverbundsystemen Unterputze zur Anwendung kommen, deren Schichtdicke ca. 6 mm beträgt, woraus für den oben genannten ersten Mörtel ein vergleichsweise riesiges Stützkorn von 4 mm benötigt würde. Ein solcher Mörtel wäre sehr schlecht zu verarbeiten.
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Es wurden deshalb in der Vergangenheit immer wieder versucht, das Armierungsgewebe unter Verwendung von Abstandshaltern in den Unterputz einzulegen, welche die erforderliche Mindest-Schichtdicke und die korrekte Lage des Armierungsgewebes innerhalb der Armierungsschicht gewährleisten sollen.
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So offenbart beispielsweise die
DE 39 26 366 A1 ein solches Armierungsgewebe mit Abstandshaltern. Die Abstandshalter sind durch stangenförmige Profile gebildet, die parallel zueinander auf der einen Seite eines gitterartigen Armierungsgewebes durch Verkleben oder verzinkten Klammern befestigt sind. Ein solches Armierungsgewebe ist jedoch äußerst sperrig in der Handhabung und lässt sich insbesondere bei einem Unterputz von eher zäher Konsistenz nur sehr schwer oder gar nicht in den Unterputz hineindrücken. Des Weiteren bilden sich in den Bereichen, in denen die stangenförmigen Profile das Armierungsgitter kontaktieren, Hohlstellen, die nicht vom Mörtel des Unterputzes ausgefüllt werden. Zudem kann sich eine solche starre Armierungskonstruktion nicht an unebene Untergründe anpassen; d.h. sie liegt in den allermeisten Fällen nicht plan auf dem Untergrund auf.
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Zur Vermeidung dieser Probleme sehen andere konzeptionelle Ansätze flexible schnurartige Abstandhalter vor, die ebenfalls auf das Armierungsgewebe aufgeklebt werden. Auf diese Weise sind Armierungsgewebe realisierbar, die leichter handzuhaben und beispielsweise in Rollenform transportierbar sind. So offenbart beispielsweise die
DE 10 2005 040 090 A1 ein solches Armierungsgewebe, bei dem die Abstandshalter von einer ersten Außenkante bis zu einer gegenüberliegenden zweiten Außenkante geführt sind. Solche Armierungsgewebe sind jedoch in der Praxis nicht sinnvoll zu verlegen, da die Gewebe im Zuge der Verlegung mit den auf einer Baustelle zur Verfügung stehenden Werkzeugen stets nur parallel zum Verlauf der Abstandshalter geschnitten werden können. Ein Schneiden quer oder schrägwinklig zur Verlaufsrichtung der Abstandshalter ist nur sehr schlecht zu realisieren, da der Schneidewiderstand beim Durchtrennen der Abstandshalter deutlich ansteigt. Dies führt zu einer mangelhaften Herstellungsqualität der Armierungsschicht. Zudem fördert die linienförmige Anordnung der Abstandshalter die Ausbildung einer nach dem Aushärten bzw. Abbinden des Unterputzes welligen Oberfläche des Unterputzes, die auch durch das Auftragen weiterer Oberputz-Schichten nicht oder nur sehr mühsam ausgeglichen werden kann.
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Aus
DE 10 2009 007 912 A1 ist schließlich ein Armierungsgewebe mit einer aus Fasern oder Faserbündeln gebildeten Gitterstruktur bekannt, wobei diese Fasern mittels verstärkter Kett- und Schussfäden in der Form von Noppen, Knoten oder Schlaufen ausgebildet sind und somit aus dem Fasermaterial des Armierungsgewebes bestehende Abstandshalter ausbilden. Solche Abstandshalter haben sich jedoch in der betrieblichen Praxis als zu weich erwiesen, wodurch die Gefahr besteht, dass diese bei den auf das Einlegen des Armierungsgewebe in die erste, innenliegende Schicht des Unterputzes folgenden Arbeitsschritten, insbesondere beim Einbringen und Glattziehen der das Armierungsgewebe überdeckenden zweiten, außenliegenden Schicht des Unterputzes, einen zu geringen Widerstand bieten, so dass die Armierungsgewebe dennoch zu tief in die Armierungsschicht hinein (d.h. zum Untergrund bzw. zur Trägerplatte hin) gedrückt werden und in Folge dessen die Mindest-Schichtdicke der Armierungsschicht nicht erreicht wird. In der betrieblichen Praxis haben sich solche Armierungsgewebe mit eher schwach ausgeprägten Abstandshaltern als weitgehend wirkungslos erwiesen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Beschichtungssystem an Gebäudefassaden, insbesondere Wärmedämmverbundsystem, umfassend ein Armierungsgewebe zum Einlegen in eine als Armierungsschicht auf einen der Gebäudefassade zugehörigen Untergrund aufgetragene viskose Beschichtungsmasse sowie einen Abstandshalter zur Einstellung einer vorgegebenen Mindestschichtdicke der aufgetragenen Beschichtungsmasse bereitzustellen, welches die tatsächliche Einhaltung einer Mindest-Schichtdicke der Armierungsschicht unter Baustellen-Bedingungen besser gewährleistet und dabei für den ausführenden Bauhandwerker leichter herzustellen ist.
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Dies wird erfindungsgemäß in vorrichtungsorientierter Hinsicht dadurch erreicht, dass der Abstandshalter als eine gitterartige Abstandshalter-Matte ausgeführt ist, welche eine Mehrzahl von stab-, steg- oder leistenartigen Körpern umfasst, die einander unter Ausbildung von Zwischenräumen kreuzen, wobei das Armierungsgewebe die Abstandshalter-Matte auf deren vom Untergrund abgewandten Seite überdeckt. Die stab-, steg- oder leistenartigen Körper sind in einer gemeinsamen, durch die Abstandshalter-Matte aufgespannten Ebene angeordnet. Durch eine solche Ausbildung des Abstandhalters als eine gitterförmige Matte wird der Abstandshalter zu einem eigenständigen Bauteil innerhalb eines solchen Beschichtungssystems. Als ein solches eigenständiges Bauteil ist die Abstandshalter-Matte für den ausführenden Bauhandwerker sehr leicht handzuhaben und in ein Beschichtungssystem an Gebäudefassaden einzubauen. Es ist zwar ein zusätzlicher Arbeitsschritt in Form des Einlegens der Abstandshalter-Matte in die zuvor auf dem Untergrund der Gebäudefassade aufgebrachten viskose Beschichtungsmasse erforderlich. Allerdings wird dieser vermeintliche Mehr-Aufwand dadurch überkompensiert, dass das Armierungsgewebe im nachfolgenden Arbeitsschritt umso leichter eingebaut werden kann. Das Verlegen des Armierungsgewebes ist in identischer Weise durchführbar wie bei Beschichtungssystemen ohne Abstandshalter. Im Gegensatz zum Stand der Technik werden keine erhöhten Anforderungen an das Geschick oder die Sorgfalt des ausführenden Bauhandwerkers gestellt: die Abstandshalter-Matten werden im ersten Arbeitsschritt in besonders einfacher Weise „Stoß an Stoß“ verlegt, während die einzelnen Bahnen des Armierungsgewebes im darauffolgenden Arbeitsschritt in einer für den Handwerker aus dem Stand der Technik bekannten und gewohnten Weise überlappend verlegt werden. Dies gewährleistet ein von den individuellen Fertigkeiten des ausführenden Handwerkers unabhängiges und qualitativ stets reproduzierbares Arbeitsergebnis.
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Die Erfindung stellt eine Abkehr vom bisherigen Stand der Technik dar, bei dem stets versucht wurde, an das Armierungsgewebe Abstandshalter-Elemente unterschiedlichster Art anzubringen und dieses mehr oder weniger aufwändige Gebilde dann zu verlegen. Während sich Armierungsgewebe mit eher schwach ausgeprägten Abstandshaltern als weitgehend wirkungslos erwiesen haben, sind Armierungsgewebe mit stärker ausgeprägten Abstandshaltern teuer in der Herstellung, nur schlecht oder gar nicht in Rollenform transportierbar und beim Einlegen in die Armierungsschicht sehr kompliziert handzuhaben. Dieses Dilemma überwindet die vorliegende Erfindung dadurch, dass die abstandshaltende Funktion durch ein eigenständiges Bauteil innerhalb des Beschichtungssystems ausgeübt wird, welches - wie oben dargestellt - als gitterartige Matter mit einer Mehrzahl von formstabilen stab-, steg- oder leistenförmigen Körpern ausgeführt ist. Diese können derart dimensioniert und werkstofflich ausgelegt werden, dass die Abstandshalter-Matte hinreichend druckstabil ist, um durch nachfolgende Arbeitsgänge verformt zu werden, aber gleichzeitig flexibel genug, um in eine auch unter Baustellen-Bedingungen leicht handzuhabende und zu transportierende Form, insbesondere in Rollenform, gebracht werden zu können.
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Die Leistenkörper weisen eine erste flache Grundseite auf, welche im eingebauten Zustand der Abstandshalter-Matte zur Außenseite des Beschichtungssystems hin, d.h. in Richtung auf das Armierungsgewebe hin, orientiert ist. Auf diese Weise ist im eingebauten Zustand ein flächiger und ebener Kontakt des Armierungsgewebes auf der Abstandshalter-Matte gewährleistet. Auf der hierzu gegenüberliegenden zweiten Seite weisen die Leistenkörper jeweils eine relativ zur ersten Seite dünnere bzw. sich verjügend oder schneidenartig ausgeprägte Kante auf, welche im eingebauten Zustand der Abstandshalter-Matte zum Untergrund hin orientiert ist. Diese dünnere Kante reduziert den Widerstand, den der auf dem Untergrund aufgetragene Armierungsmörtel den Leistenkörpern entgegensetzt und erleichtert somit das Eindringen der Abstandshalter-Matte in den Armierungsmörtel. Im eingebauten Zustand liegen diese dünneren Kanten der Leistenkörper bzw. der Abstandshalter-Matte auf dem Untergrund auf. Durch die gitterartige Struktur der Abstandshalter-Matte wird auch deren Lagestabilität auf dem Untergrund der Gebäudefassade deutlich verbessert.
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Dabei ist in bevorzugter Weise vorgesehen, dass die stab-, steg- oder leistenartigen Formkörper der Abstandshalter-Matte einander unter Ausbildung von rechteckigen oder rauten- oder wabenförmigen Zwischenräumen kreuzen. Die konkrete Kontur oder Form dieser Zwischenräume ist zwar in Bezug auf die Materialeigenschaften des Beschichtungssystems ohne große Relevanz, jedoch ist eine rechteckige oder rauten- bzw. wabenförmige Ausprägung am kostengünstigsten herzustellen und bietet für den ausführenden Bauhandwerker zugleich die besten Gebrauchseigenschaften beim Verlegen der Abstandshalter-Matte bzw. bei deren Einbau in das Beschichtungssystem.
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Ferner sieht die Erfindung vor, dass die Maschenweite der Abstandshalter-Matte größer als die Maschenweite des Armierungsgewebes ist. Allerdings dürfen diese Zwischenräume eine bestimmte obere Grenze nicht überschreiten, damit die stützende Wirkung der Abstandshalter-Matte auf das Armierungsgewebe nicht verloren geht. Bei Überschreiten dieser oberen Grenze besteht die Gefahr, dass das Armierungsgewebe beim abschließenden Abglätten des Armierungsmörtels im Bereich dieser konkaven Zwischenräume Hohl-Lagen ausbildet, was unerwünscht ist. Das genaue Grenzmaß dieser Zwischenräume hängt somit wesentlich von der Stabilität bzw. Elastizität des Armierungsgewebes ab, was wiederum durch die Ausprägung von dessen Gitterstruktur sowie Material und Geometrie der Gewebestränge beeinflusst wird.
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Gemäß einer hierzu alternativen Ausführungsform sind die stab-, steg- oder leistenartigen Formkörper der Abstandshalter-Matte aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polypropylen oder Polyethylen, hergestellt. Solche Abstandshalter sind in besonders kostengünstiger Weise herstellbar.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines Beschichtungssystems an Gebäudefassaden, insbesondere eines Wärmedämmverbundsystems, umfassend die Arbeitsschritte:
- a. Auftragen einer viskosen Beschichtungsmasse als Armierungsschicht auf einen der Gebäudefassade zugehörigen Untergrund,
- b. Einlegen eines als eine gitterartige Matte ausgeführten Abstandshalters in die Beschichtungsmasse zur Einstellung einer vorgegebenen Mindestschichtdicke der Beschichtungsmasse,
- c. Einlegen eines Armierungsgewebes in die Beschichtungsmasse derart, dass das Armierungsgewebe die Abstandshalter-Matte auf deren vom Untergrund abgewandten Seite überdeckt.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und dazugehöriger Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1: perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Beschichtungssystem, bestehend aus einem herkömmlichen, aus dem Stand der Technik bekannten Armierungsgewebe (1), sowie einer mit diesem Armierungsgewebe (1) nicht verbundenen Abstandshalter-Matte (2).
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Diese ist aus einer Mehrzahl von Leistenkörpern aufgebaut, die sich jeweils über die gesamte Länge bzw. Breite der Abstandshalter-Matte erstrecken und einander jeweils rechtwinklig schneiden. Auf diese Weise bilden die Leistenkörper rechteckige Zwischenräume aus, wobei diese Zwischenräume größer dimensioniert sind als die Maschenweite des Armierungsgewebes. Allerdings dürfen diese Zwischenräume eine bestimmte obere Grenze nicht überschreiten, damit die stützende Wirkung der Abstandshalter-Matte auf das Armierungsgewebe nicht verloren geht. Bei Überschreiten dieser oberen Grenze besteht die Gefahr, dass das Armierungsgewebe beim abschließenden Abglätten des Armierungsmörtels im Bereich dieser konkaven Zwischenräume Hohl-Lagen ausbildet, was unerwünscht ist. Das genaue Grenzmaß dieser Zwischenräume hängt somit wesentlich von der Stabilität bzw. Elastizität des Armierungsgewebes ab, was wiederum durch die Ausprägung von dessen Gitterstruktur sowie Material und Geometrie der Gewebestränge beeinflusst wird. In der Praxis wird das korrekte Maß durch empirische Versuche in Abhängigkeit vom jeweiligen Armierungsgewebe zu ermitteln sein.
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Die Leistenkörper weisen eine erste flache Grundseite auf, welche im eingebauten Zustand der Abstandshalter-Matte zur Außenseite des Beschichtungssystems hin, d.h. in Richtung auf das Armierungsgewebe hin, orientiert ist. Auf diese Weise ist im eingebauten Zustand ein flächiger und ebener Kontakt des Armierungsgewebes auf der Abstandshalter-Matte gewährleistet. Auf der hierzu gegenüberliegenden zweiten Seite weisen die Leistenkörper jeweils eine spitz zulaufende bzw. schneidenartig ausgeprägte Kante auf, welche im eingebauten Zustand der Abstandshalter-Matte zum Untergrund hin orientiert ist. Diese Kante reduziert den Widerstand, den der auf dem Untergrund aufgetragene Armierungsmörtel den Leistenkörpern entgegensetzt und erleichtert somit das Eindringen der Abstandshalter-Matte in den Armierungsmörtel. Im eingebauten Zustand liegen diese Kanten der Leistenkörper bzw. der Abstandshalter-Matte auf dem Untergrund auf.
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäß ausgeführten Wärmedämmverbundsystems werden zunächst als Fassadendämmplatten ausgeführte Trägerplatten an der Fassasde eines Gebäudes angebracht (z.B. durch Kleben und eventuell zusätzliches Dübeln). Deren außenliegende Oberfläche bildet dann den Untergrund, auf den sodann in einem weiteren Arbeitsschritt der Armierungsmörtel mittels einer Zahnspachtel aufgetragen und im Wege des sogenannten „Durchkämmens“ möglichst gleichmäßig verteilt wird. Noch im nicht-abgebundenen Zustand wird die erfindungsgemäße Abstandshalter-Matte (2) mit den in Richtung auf die Trägerplatte (4) orientierten Kanten der Leistenkörper in den Armierungsmörtel eingedrückt, bis diese Kanten an der Trägerplatte anliegen. Danach wird in einem weiteren Arbeitsschritt das Armierungsgewebe aufgelegt, so dass dieses eben auf der Abstandshalter-Matte (2) aufliegt, d.h. einen flächigen Berührkontakt mit der flachen Grundseite der Leistenkörper der Abstandshalter-Matte ausbildet.
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In einem dritten, abschließenden Arbeitsgang wird der Armierungsmörtel abgeglättet, d.h. unter eventueller Zugabe von noch fehlender Mörtelmasse auf das gewünschte Endmaß glatt abgezogen, wobei der ausführende Bauhandwerker die Dicke der das Armierungsgewebe überdeckenden Schicht des Armierungsmörtels derart einstellen kann, dass die Gesamt-Schichtdicke der sich als Arbeitsergebnis einstellenden Armierungsschicht in einem derartigen Verhältnis zu der durch die Abstandshalter-Matte (2) vorgegebenen ersten Schichtdicke (e) steht, dass die oben genannte „Drittel-Regel“ eingehalten ist; d.h. das Verhältnis dieser beiden Schichtdicken in etwa 3 : 2 beträgt.
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Abschließend können noch weitere Schichten eines Oberputzes aufgebracht werden, was in diesem Ausführungsbeispiel jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt und für die vorliegende Erfindung ohne weitere Relevanz ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Armierungsgewebe
- 2
- Abstandshalter-Matte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3926366 A1 [0005]
- DE 102005040090 A1 [0006]
- DE 102009007912 A1 [0007]