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Die Erfindung betrifft eine Aufbrechhilfe zum Aufhängen eines erlegten Wildes, mit einem Einhängehaken und einem Greifbügel.
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Eine solche Aufbrechhilfe ist beispielsweise aus der
DE 20 2012 104 723 U1 bekannt. Sie besteht aus einem Halterahmen der über einen Spanngurt an einem Baum befestigt werden kann. Der Halterahmen umfasst einen Tragholm, der bei montierter Aufbrechhilfe im Wesentlichen horizontal verläuft und aus einem Vierkanthohlprofil besteht. An den äußeren Enden des Tragholmes sind Tragringe befestigt, in die Traghaken mit ihrem Einhängehaken eingehängt werden. Am gegenüberliegenden Ende des Einhängehakens ist ein angespitzter Haken vorgesehen, der in die Hinterläufe des Wilds eingeschlagen wird. Der Greifbügel soll das Einhängen des Traghakens mit dem daran befestigten Wild erleichtern und dafür Sorge tragen, dass sich der Benutzer beim Einhängen nicht die Finger klemmen kann.
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Zur Verwendung dieser Aufbrechhilfe ist eine Vielzahl von Einzelteilen notwendig, die vom Jäger bei der Jagd mitgenommen werden müssen. Auch wenn leichteste Materialien verwendet werden, ist der Platzbedarf hoch und das Gewicht schwer. Die Montage und die Demontage sind zeitaufwendig und insbesondere mit der Demontage ist eine längere Reinigungstätigkeit verbunden.
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Die
US 2003/0036345 A1 offenbart eine Aufbrechhilfe, mittels der erlegtes Wild an einem Ast aufgehängt werden kann. Diese Aufbrechhilfe besteht aus einem Haken, an dessen einem Ende eine freie Spitze und an dessen anderem eine Öse vorgesehen ist. Mit der freien Spitze kann der Haken in die Hinterläufe des erlegten Wildes eingeschlagen werden. Eine an der Öse befestigte Schnur kann um einen Ast gelegt und dann mit dem Haken oder mit sich selbst verknotet werden.
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Von dieser Problemstellung ausgehend soll die gattungsgemäße Aufbrechhilfe verbessert werden.
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Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Aufbrechhilfe dadurch aus, dass der der Einhängehaken an seinem freien Ende mit einer Spitze oder in einer Abschrägung ausläuft, und dass der Einhängehaken und der Greifbügel einstückig aus einem Rundstahl-Draht gebogen sind und zum Verschließen des Greifbügels das bezogen auf die Spitze andere Ende des Drahtes an dem Einhängehaken angeschweißt ist, wodurch der Greifbügel dem Einhängehaken gegenüberliegend angeordnet ist.
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Der Einhängehaken ist entgegen der bekannten Aufbrechhilfe nicht zum Einschlagen in die Hinterläufe des Wildes vorgesehen, sondern zur Befestigung an Bäumen, Ästen, Hochsitzen oder ähnlichem. Durch diese Ausgestaltung kann der Tragholm komplett entfallen, weil die Aufbrechhilfe mittels des Einhängehakens unmittelbar in den Ast eines Baumes oder ähnlichem eingeschlagen werden kann, sodass das Wild - entsprechend der aktuellen Hygieneempfehlungen zum Aufbrechen von Wild - hängend aufgebrochen werden kann. Durch die Befestigung des Wildes am Einhängehaken mittels Schnur und nicht mittels Einschlagen eines Hakens wird ein unnötiger Eintrag von Keimen vermieden. Es sind nur wenige Einzelteile dazu notwendig. Eine Montage bzw. Demontage ist ganz einfach möglich. Reinigungsarbeit entfällt und aufgrund der wenigen Einzelteile lässt sich die Aufbrechhilfe in dem Revier einfach mitführen.
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Der Einhängehaken kann auch an der Ansitzleiter oder an der Dachreling eines Kraftfahrzeuges eingehängt werden, sodass das aufzubrechende Wild immer in einer angenehmen Arbeitshöhe hängt.
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Der Einhängehaken und der Greifbügel können auch jeweils für sich aus einem Rundstahl gebogen und dann an zwei Stellen miteinander verschweißt sein.
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Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass sich der Greifbügel auch wenn schweres Wild aufgebrochen werden soll, nicht beim Anheben der Last aufbiegen kann.
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Vorzugsweise ist der Greifbügel in seinem dem Kopf des Einhängehakens gegenüberliegenden Bereich mit einer Ausbiegung versehen. In dieser Ausbiegung ist eine Schnur befestigbar, insbesondere verknotbar. Das andere Ende der Schnur wird an einem Hinterlauf des erlegten Wilds befestigt. Um die Schnur einfach am Hinterlauf befestigen zu können, kann an ihrem freien Ende ein Haken oder eine Öse befestigt sein. Um die Schnur einfach an dem Greifbügel bzw. der Ausbiegung zu befestigen, kann am freien Ende der Schnur auch eine Schlaufe vorgesehen sein, durch die der Haken bzw. die Öse hindurchgeführt werden kann.
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Ein Set bestehend aus einer verschließbaren Schachtel mit darin befindlichen zwei erfindungsgemäß ausgestalteten Aufbrechhilfen mit zwei Schnüren, die in der Ausbiegung befestigt sind, kann dazu verwendet werden, erlegtes Wild an seinen beiden Hinterläufen zum Aufbrechen im Revier an einem Baum, an einer Ansitzleiter, an einer Dachreling oder dergleichen aufzuhängen.
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Der Draht besteht vorzugsweise aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff, vorzugsweise aus X5CrNi18-10 oder X2CrNiMo17-12-2.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 - die Seitenansicht einer ersten Aufbrechhilfe;
- 2 - die Seitenansicht einer weiteren Aufbrechhilfe;
- 3 - die schematische Darstellung eines an zwei Aufbrechhilfen befestigten Wildes;
- 4 - die Darstellung eines aus zwei Aufbrechhilfen bestehenden Sets in einer dafür vorgesehenen Schachtel.
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Die Aufbrechhilfe 10 besteht aus einem gebogenen Runddraht mit einem Durchmesser von etwa 6 mm. Das eine Ende des Runddrahtes ist zu einer Spitze 2.1 mit einem Winkel α von etwa 20° bis 30° angespitzt (1). Alternativ ist eine Abschrägung 2.3 möglich (2). Der Winkel α der Abschrägung 2.3 beträgt auch etwa 20° - 30°. Hiervon ausgehend wird der Einhängehaken 2 über eine erste Biegung, die seinen Kopf 2.2 ausbildet, in einen gerade verlaufenden Bereich 1/2 überführt, geht dann in eine, einen dem Kopf 2.2 gegenüberliegenden Bereich 1.1 bildende Ausbiegung 1.3 mit einem Innenradius von ca. 5 mm über. Von einer sich hieran anschließenden Biegung 1.4, einen sich daran anschließenden gerade verlaufenden kurzen Bereich 1.5, einer weitere Biegung 1.6, einen parallel zum ersten geraden Bereich 1/2 verlaufenden zweiten geraden Bereich 1.7, einer weiteren Biegung 1.8 mit einem Radius von ca. 15 mm und einem sich daran anschließenden kurzen geraden Bereich 1.9 wird der Draht zurückgeführt. Mit dem Ende des gerade verlaufenden Bereichs 1.9 ist der Runddraht mit der ersten Biegung, also dem Kopf 2.2, verschweißt, sodass sich ein geschlossener Greifbügel 1 mit einem dem Kopf 2.2 gegenüberliegenden Bereich 1.1 ausbildet.
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Die Breite B der Aufbrechhilfe beträgt maximal 85 mm und die Länge L maximal 130 mm. In die Ausbiegung 1.3 kann die Schnur 3 geknotet werden, dessen anderes freies Ende mit einem Hinterlauf des erlegten Wildes 30 verbunden wird. Die Schnur 3 kann auch an einem seiner Enden mit einer Schlaufe versehen sein, durch die das freie Ende hindurchgezogen wird, um die Schnur 3 in der Ausbiegung 1.3 beziehungsweise im Greifbügel 1 zu befestigen. Um eine schnelle Befestigung der Schnur am Hinterlauf des erlegten Wildes 30 zu erreichen, kann - wie 3 zeigt - ein Haken befestigt sein. Zwei der Aufbrechhilfen 10 sind notwendig, um das Wild 30 zum Aufbrechen mit dem Einhängehaken 2 in einen Ast eines Baumes einzuhängen, um eine Spreizung des Wildes zu erreichen. Die in einem Winkel α von 20° bis 30° angespitzte Spitze 2.1 bzw. Abschrägung 2.3 ist dazu geeignet, die Aufbrechhilfe 10 in das Holz des Baumes einzuschlagen, sodass die Aufbrechhilfe 10 auch dann verwendbar ist, wenn der Durchmesser des Astes größer ist als der Radius des Kopfes 2.2 des Einhängehakens 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Greifbügel
- 1.1
- Bereich
- 1.3
- Ausbiegung
- 1.4
- Biegung
- 1.5
- Bereich
- 1.6
- Biegung
- 1.7
- zweiter gerader Bereich
- 1.8
- Biegung
- 1.9
- Bereich
- 1/2
- Bereich
- 2
- Einhängehaken
- 2.1
- Spitze
- 2.2
- Kopf/erste Biegung
- 2.3
- Abschrägung
- 3
- Seil
- 4
- Haken
- 10
- Aufbrechhilfe
- 20
- Schachtel
- 30
- Wild
- α
- Winkel
- B
- Breite
- L
- Länge