DE102018115579A1

DE102018115579A1 - Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102018115579A1
Application number: DE102018115579.4A
Authority: DE
Inventors: Uwe Reske
Original assignee: IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
Current assignee: IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
Priority date: 2018-06-28
Filing date: 2018-06-28
Publication date: 2020-01-02
Anticipated expiration: 2038-06-29
Also published as: DE102018115579B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1).Erfindungsgemäß umfasst der Fahrzeugsitz (1) eine Sitzschale (2), wobei in der Sitzschale (2) auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Beckenairbag (7) angeordnet ist.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
In der DE 10 2017 114 231 A1 wird eine Sitzanordnung für ein Fahrzeug beschrieben.
Die Sitzanordnung umfasst einen Sitzrahmen mit einer Sitzbasis, die drehbar mit dem Rahmen des Fahrzeugs verbunden ist, wobei die Sitzbasis ein Basisende aufweist; eine bewegliche Seitenkomponente, die mit dem Basisende der Sitzbasis auf einer Seite des drehbaren Sitzrahmens verbunden ist, wobei die bewegliche Seitenkomponente sich translatorisch und drehbar in Bezug auf den Sitz bewegt, um ein Bein eines Sitzinsassen zum Sitz zurückzuziehen; und eine ebene Grundplatte, die mit dem drehbaren Sitzrahmen in der Nähe des Fußbodens verbunden ist, wobei die Grundplatte vorgesehen ist, um die Füße des Sitzinsassen zu halten.
Aus der DE 203 04 264 U1 ist ein Sicherheitssitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug als Schalenelement, mit einem Fußbereich, einem Sitzbereich und einem Rückenlehnenbereich, Seitenwänden, die im Fußbereich zum Schutz einer den Sicherheitssitz nutzenden Person in Verbindung mit einer ortsveränderbaren Positionierung des Sicherheitssitzes relativ zu einer Fahrzeugkarosserie bekannt.
Die DE 10 2008 030 380 A1 beschreibt ein Rückhaltesystem für einen Insassen auf einem Sitz eines Fahrzeugs.
Eine Sitzkonstruktion und/oder ein Fahrzeugsitz weist eine im Sicherheitsfall den Insassen vollständig umschließende Rückhaltevorrichtung auf.
Die Rückhaltevorrichtung umfasst mindestens einen oder mehrere im Sicherheitsfall aufblasbare Gassäcke, die im Sicherheitsfall eine Einstiegsöffnung der Sitzkonstruktion und/oder des Fahrzeugsitzes verschließen.
Das Gehäuse der Sitzkonstruktion und/oder Teile des Fahrzeugsitzes sind schalenförmig ausgeführt.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit einem verbesserten Schutz für einen Insassen bereitzustellen.
Lösung der Aufgabe
Die Erfindung wird durch eine Anzeige gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz weist eine Sitzschale auf, in welcher auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Beckenairbag angeordnet ist.
Die Beckenairbags sind in der Sitzschale derart positioniert, dass sie bei einer Aktivierung das Becken eines Insassen derart treffen, dass dieses innerhalb der Sitzschale zentriert wird.
Mittels einer Sitzsensorik kann die Lage/Position des Insassen erkannt und entsprechend einer Auswertung die Beckenairbags derart angesteuert werden, dass das Becken des Insassen auf die Sitzmitte zentriert wird.
Die Zentrierung des Insassen kann Vorrang vor weiteren Airbagauslösungen haben.
Der Beckenairbag kann den Insassen auch in seitlich zur Fahrtrichtung gestellter Sitzposition stützen.
In Verbindung mit einem Vierpunkt- oder Fünfpunkt-Gurtsystem kann eine Zentrierung sichergestellt werden.
Durch die Zentrierung wird erreicht, dass das Becken des Insassen mittig in der Sitzschale angeordnet ist, d.h. das Becken ist gleichermaßen von den Seiten der Sitzschale beabstandet.
Durch diese Zentrierung wird der Schutz des Insassen vor Außeneinwirkungen verbessert, da eine Stabilisierung des Intrusionsraumes bei einem Unfall erreicht werden kann.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind in der Sitzschale auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Thoraxairbag angeordnet.
Vorteilhaft können die beiden Thoraxairbags zeitlich nach den beiden Beckenairbags aktiviert werden.
Dieser zeitliche Versatz der Aktivierung bietet den Vorteil, dass die Thoraxairbags den Thorax des Insassen optimal schützen können, da das Becken des Insassen mittig in der Sitzschale ausgerichtet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind in der Sitzschale auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Knieairbag angeordnet.
Vorteilhaft können die beiden Knieairbags zeitlich nach den beiden Beckenairbags aktiviert werden.
Dieser zeitliche Versatz der Aktivierung bietet den Vorteil, dass die Knieairbags die Knie des Insassen optimal schützen können, da das Becken des Insassen mittig in der Sitzschale ausgerichtet ist.
Nach einer Auswertung der Sitzsensorik können zeitlich nach einer Beckenzentrierung die Thorax- und Knieairbags ausgelöst werden.
Die zeitliche Reihenfolge der Auslösung kann in Abhängigkeit der Sitzsensorikanalyse starten.
Dabei können die Sitzneigung und Sitzposition zur Fahrtrichtung eine aktive Maßnahme zur Sitzsensorikerkennung darstellen.
Figurenliste
Es zeigen:

1: eine perspektivische Ansicht auf einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz;
2: eine perspektivische Ansicht auf den Fahrzeugsitz gemäß 1 mit aktivierten Airbags.

Ein Fahrzeugsitz 1 umfasst eine Sitzschale 2.
Die Sitzschale 2 ist über einen Connector 3 mit einem Fahrzeugboden 4 eines nicht dargestellten Fahrzeugs verbunden.
Der Connector 3 kann fest mit dem Fahrzeugboden 4 verbunden sein.
Im Connector 3 kann sich ein Antrieb für eine Verstellung der Sitzschale 2 befinden. Zudem können im Connector 3 Betriebsanschlüsse für eine Bordspannung, eine Klimaeinheit und Internet verortet sein.
Der Connector 3 kann ähnlich einer Steckerkontaktierung aufgebaut sein, der auch einen Verbau in verschiedene Fahrzeuge ermöglicht.
Die Sitzschale 2 erstreckt sich von einem Kopfbereich bis zu einem Fußbereich und schützt den Insassen vor Intrusion.
Zwischen dem Kopfbereich und dem Fußbereich sind auf gegenüberliegenden Seiten Seitenwangen angeordnet.
Die Sitzschale 2 kann die Sitzkinematik Drehen und Schwenken/Neigen aufnehmen.
Das Schwenken/Neigen der Sitzschalte 2 ermöglicht, den Insassen von einer senkrechten Position bis hin zu einer Liegeposition zu überführen, d.h. es sind mehrere Positionen zwischen der senkrechten Position und der Liegeposition möglich.
Zum Ein- und Aussteigen kann die Sitzschale 2 in die senkrechte Position überführt und in Richtung eines Ein- und Ausstiegsbereichs des Fahrzeugs, beispielsweise einer Fahrzeugtür gedreht werden.
Um das Ein- und Aussteigen für einen Insassen zu erleichtern, weist der Fußbereich der Sitzschale 2 eine Fußstütze 5 als Trittfläche auf.
Besonders ältere Personen oder Personen mit Handicap kann hierdurch das Ein- und Aussteigen in oder aus der Sitzschale 2 erleichtert werden.
Die Sitzschale 2 kann aus einem Faserverbundwerkstoff bestehen.
Innerhalb der Sitzschale 2 kann ein Sitz 6 oder eine Sitzfläche fest verbaut sein.
Der Schwerpunkt des Insassen liegt sehr tief im Sitz 6, so dass eine stabile Position für den Insassen bei einem Unfall möglich ist.
Durch Sensoren im Sitz 6 kann eine Personenerkennung aktiviert werden, um die Sitzkinematik zu aktivieren und somit die Sitzschale 2 in die gewünschte Position zu überführen.
Um das Volumen des Fahrzeuginnenraums zu sparen, besteht die Möglichkeit, dass zeitlich immer nur eine Sitzschale 2 in der senkrechten Stellung in eine Wunschposition überführt wird.
Im Bereich des Beckens des Insassen sind auf gegenüberliegenden Seiten der Sitzschale 2 jeweils ein Beckenairbag 7 angeordnet.
Bei einer Aktivierung werden beide Beckenairbags 7 in Richtung des Beckens des Insassen aufgeblasen, um den Insassen in Interaktion mit dem Sitz 6 in einer mittleren Position zu halten.
Die beiden Beckenairbags 7 zentrieren somit den Insassen auf dem Sitz 6 der Sitzschale 2.
Im Bereich des Thorax des Insassen sind auf gegenüberliegenden Seiten der Sitzschale 2 jeweils ein Thoraxairbag 8 angeordnet.
Bei einer Aktivierung werden beide Thoraxairbags 8 in Richtung des Thorax des Insassen aufgeblasen, um den Insassen in Interaktion mit dem Sitz 6 in einer Position zu halten.
Zur Verbindung der beiden Thoraxairbags 8 im aktivierten Zustand sind an deren Oberflächen Klettverschlusselemente o.ä. angeordnet, um eine formschlüssige Verbindung zu ermöglichen.
Die Klettverschlusselemente können ein Durchrutschen des Insassen verhindern und ermöglichen ein dosiertes Öffnen und/oder um Bewegungsenergien abbauen zu können. Im Bereich der Knie des Insassen sind auf gegenüberliegenden Seiten der Sitzschale 2 jeweils ein Knieairbag 9 angeordnet.
Bei einer Aktivierung werden beide Knieairbags 9 in Richtung der Knie des Insassen aufgeblasen, um den Insassen in Interaktion mit dem Sitz 6 in einer Position zu halten.
Da die Füße des Insassen an der Fußstütze 5 anliegen oder im Bereich der Fußstütze 5 sind, und die Fußstütze 5 an beide Seitenwangen der Sitzschale 2 angrenzt, sind die Unterschenkel und Füße des Insassen zeitlich vor einer Auslösung der Knieairbags 9 derart positioniert, dass die Knieairbags 9 sich optimal entfalten können.
Zur Verbindung der beiden Knieairbags 9 im aktivierten Zustand sind an deren Oberflächen Klettverschlusselemente angeordnet.
Die Klettverschlusselemente können ein Durchrutschen des Insassen verhindern und ermöglichen ein dosiertes Öffnen und/oder um Bewegungsenergien abbauen zu können.
Die Aktivierung der beiden Beckenairbags 7 kann zeitlich vor der Aktivierung der Thoraxairbags 8 und Knieairbags 9 erfolgen.
Dies bietet den Vorteil, dass der Insasse durch die beiden Beckenairbags 7 zeitlich zuerst in dem Sitz 6 mittig zentriert wird, um für die dann aktivierten Thoraxairbags 8 und Knieairbags 9 in einer optimalen Position zu sein.
Die Steuerung kann über eine aktive Sitzsensorikerkennung erfolgen.
Eine Lenkeinheit 10 kann mit der Sitzschale 2 verbunden sein.
Die Lenkeinheit 10 kann schwenkbar sein und stearing by wire ermöglichen.
Die Lenkeinheit 10 übernimmt die Lenkfunktion über ein dehnbares Lenkrad.
Ein Bremsen und Beschleunigen kann über ein Neigen der Lenkeinheit 10 erfolgen.
Die Lenkeinheit 10 kann optional verbaut sein, wobei alternativ ein Arbeitstisch oder eine Tastatur einbaubar ist.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugsitz
2: Sitzschale
3: Connector
4: Fahrzeugboden
5: Fußstütze
6: Sitz
7: Beckenairbag
8: Thoraxairbag
9: Knieairbag
10: Lenkeinheit

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102017114231 A1 [0002]
DE 20304264 U1 [0003]
DE 102008030380 A1 [0004]

Claims

Fahrzeugsitz (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) eine Sitzschale (2) umfasst, wobei in der Sitzschale (2) auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Beckenairbag (7) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sitzschale (2) auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Thoraxairbag (8) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Thoraxairbags (8) zeitlich nach den beiden Beckenairbags (7) aktiviert werden.
Fahrzeugsitz (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sitzschale (2) auf gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Knieairbag (9) angeordnet ist.
Fahrzeugsitz (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Knieairbags (9) zeitlich nach den beiden Beckenairbags (7) aktiviert werden.