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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist und einem im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke angeordneten separaten, drehbaren Rastelement, insbesondere einer Kugel, wobei das Rastelement mittels eines Führungsmittels zwischen Drehfalle und Sperrklinke führbar ist.
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Kraftfahrzeugschlösser werden in Kraftfahrzeugen dort eingesetzt, wo schwenkbewegliche, verschieblich oder in einer anderen Weise beweglich am Kraftfahrzeug angeordnete Bauteile fixiert werden müssen. Insbesondere in Bezug auf die Seitentüren und/oder eine Heckklappe werden dabei hohe Anforderungen an den Bedienkomfort gestellt. Es ist somit stets ein Bestreben der Entwickler der Kraftfahrzeugschlösser und der Automobilindustrie, den Komfort bei der Bedienung der Kraftfahrzeugschlösser zu steigern.
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Das Kraftfahrzeugschloss und insbesondere das im Kraftfahrzeugschloss angeordnete Gesperre wirkt beim Schließen mit einem zumeist an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigten Schlosshalter zusammen. Dabei wird das Gesperre bestehend aus Drehfalle und Sperrklinke mittels des Schlosshalters in eine Rastposition hineinbewegt. Diese Rastposition ermöglicht es dann, das bewegliche Bauteil sicher während der Benutzung des Kraftfahrzeugs zu positionieren und zu halten. Die Rastposition wird durch das Eingreifen der Sperrklinke in eine Rastfläche der Drehfalle erzielt, so dass das Gesperre in eine zum Beispiel Hauptrastposition gelangen kann. Das Zusammenspiel zwischen den Gesperreteilen, das heißt Drehfalle und Sperrklinke, bedingt Schließ- und Öffnungsgeräusche, die das Komfortverhalten des Kraftfahrzeugschlosses maßgeblich mit beeinflussen.
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Aus der gattungsbildenden
DE 10 2016 215 336 A1 ist ein Kraftfahrzeugschloss bekannt geworden, bei dem zur Erzielung einer günstigen Haptik und Akustik des Kraftfahrzeugschlosses im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke ein Rastelement in Form einer Kugel oder eines Zylinders angeordnet ist.
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Um ein Führen der zum Beispiel Kugel im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke zu gewährleisten, ist in der Druckschrift ein Führungskäfig offenbart, wobei der Führungskäfig entweder an der Sperrklinke oder an der Drehfalle angeordnet ist. Die Verwendung eines Führungskäfigs und die Befestigung des Führungskäfigs an der Drehfalle bzw. Sperrklinke ist an ein aufwändiges Herstellungsverfahren gebunden, wobei insbesondere in Bezug auf das Führen des Rastelementes höchste Genauigkeiten nur mit aufwändigsten und somit kostenintensiven Fertigungsverfahren gebunden ist. Der gattungsgemäße Stand der Technik kann somit nicht in allen Punkten überzeugen. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen. Es ist im Besonderen Aufgabe der Erfindung, ein sicheres und präzises Führen des Rastelements im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke bereitzustellen, das konstruktiv einfach, kostengünstig und einfach in der Herstellung ist. Darüber hinaus soll das Montieren des Rastelements erleichtert sein.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, vielmehr sind beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss bereitgestellt wird aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, wobei die Drehfalle mittels der Sperrklinke in mindestens einer Rastposition verrastbar ist und einem m Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke angeordneten separaten, drehbaren Rastelement, insbesondere einer Kugel, wobei das Rastelement mittels eines Führungsmittels zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke führbar ist und das Rastelement mittels zumindest zweier unabhängig voneinander im Kraftfahrzeugschloss angeordneter Führungsmittel führbar ist. Durch die Ausbildung zumindest zweier unabhängiger Führungsmittel kann ein sicheres Führen des Rastelements im Eingriffsbereich mit einer minimalen Anzahl an Bauteilen realisiert werden.
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Darüber hinaus sind die Führungsmittel an die konstruktiven Gegebenheiten im Kraftfahrzeugschloss anpassbar, wobei auch vorhandene Schlossbestandteile zur Führung des Rastelements verwendbar sind. Ein erstes Führungsmittel übergreift das Rastelement im Eingriffsbereich zwischen Sperrklinke und Drehfalle und ermöglicht so zumindest eine senkrechte Führung für das Rastelement. Ein weiteres Führungsmittel kann mit dem ersten Führungsmittel kooperieren und das Rastelement im Eingriffsbereich halten. Dabei kann auch lediglich ein Führungsmittel mit einem schwenk- oder drehbeweglich im Kraftfahrzeugschloss angeordneten Gesperreteil fest verbunden sein. Das fest mit dem Gesperreteil verbundene Führungsmittel benötigt Bauraum, so dass sich für das weitere Führungsmittel, das beispielsweise aus einem Schlosskasten gebildet wird, kein weiterer zusätzlicher Bauraum für das Führungsmittel zur Verfügung gestellt werden muss. Es ergibt sich somit eine konstruktiv günstige Ausbildung für das Führungsmittel, das an die konstruktiven Gegebenheiten im Kraftfahrzeugschloss anpassbar ist.
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Durch die Aufteilung bzw. das unabhängige Wirken der Führungsmittel kann darüber hinaus auch die Führung des Rastelements an die im Rastelement auftretenden Belastungen angepasst werden. Insbesondere in einer Rastposition, beispielsweise einer Hauptrastposition oder einer Vorrastposition, können hohe Belastungen auf das Rastelement wirken, so dass in den Rastpositionen ein präzises und sicheres Führen des Rastelements erforderlich ist. Außerhalb der Rastpositionen bzw. des Eingriffsbereichs des Rastelements zwischen Drehfalle und Sperrklinke hingegen treten keine hohen Belastungen am Rastelement auf. Hier ist eine zwar präzise aber keine hochfeste Führung des Rastelements erforderlich. Durch die Ausbildung unabhängiger Führungsmittel kann somit Einfluss auf eine Stabilisierung des Rastelements in der Rastposition genommen werden. Insbesondere kann durch die Auswahl, Ausbildung und konstruktive Anordnung der Führungsmittel die Stützwirkung auf das Rastelement eingestellt bzw. definiert vorgegeben werden.
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Wird im Sinne der Erfindung von einem Kraftfahrzeugschloss gesprochen, so sind damit solche Kraftfahrzeugschlösser umfasst, die beispielsweise in Seitentüren, Schiebetüren, Klappen, Hauben und/oder Abdeckungen eingesetzt werden, ebendort wo schwenkbeweglich oder verschieblich gelagerte Bauteile am Kraftfahrzeug angeordnet sind Vorstellbar ist es auch, das Kraftfahrzeugschloss in einer Rückenlehne eines Sitzes anzuordnen.
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Das Kraftfahrzeugschloss weist dabei ein Gesperre auf, das eine Drehfalle und zumindest eine Sperrklinke aufweist. Vorzugsweise und im Besonderen ist zumindest eine Sperrklinke in einer Ebene mit der Drehfalle angeordnet und in der Lage, im Zusammenspiel mit dem Rastelement und einem Schlosshalter die Drehfalle in einer Position zu sperren. Bei einem geöffneten Gesperre weist ein Einlaufmaul der Drehfalle in Richtung eines Schlosshalters, wobei es durch eine Relativbewegung zwischen Schlosshalter und Drehfalle zu einem Verschwenken der Drehfalle kommt. Die Sperrklinke ist in der Regel in Richtung der Drehfalle vorgespannt, so dass die Sperrklinke und im Besonderen das Rastelement bei einem Erreichen einer Rastposition mit der Drehfalle in Eingriff gelangt. Hierbei können eine Vorrastposition und eine Hauptrastposition des Gesperres einnehmbar sein.
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Das Schließsystem bzw. Kraftfahrzeugschloss kann weiterhin ein Schlossgehäuse aufweisen, in dem das Gesperre, eine Verriegelungseinheit, eine Betätigungseinheit, ein elektrischer Antrieb und/oder Getriebeteile anordbar sind. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschließend, sondern beschreibt lediglich Bestandteile des Kraftfahrzeugschlosses, die je nach Einsatzgebiet und Funktionalitäten zum Einsatz kommen können. Das Schlossgehäuse ist bevorzugt als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet und kann aus zumindest einem Schlossgehäusedeckel und einer Schlossgehäuseschale bestehen. Das Schlossgehäuse dient vorrangig einem Schutz der Funktionsbauteile vor zum Beispiel eindringender Feuchtigkeit und/oder Verschmutzungen. Die Schlossgehäusebestandteile sind dabei dichtend miteinander verbunden.
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Der Schlosskasten ist als Biegestanzteil ausbildbar und umschließt das Schlossgehäuse zumindest bereichsweise und/oder zweiseitig. Dabei kann der Schlosskasten ein Einlaufmaul für den Schlosshalter umschließen und somit zu einer weiteren Stabilisierung des Schlosses dienen. Bevorzugt ist das Kraftfahrzeugschloss über den Schlosskasten bzw. eine Schlossplatte als ebener Schlosskasten, mit der Kraftfahrzeugkarosserie unmittelbar verbunden und verschraubt. Dabei sind in der Schlossplatte Mittel zum Montieren, zum Beispiel Montageöffnungen, bevorzugt als Gewinde in der Schlossplatte vorgesehen.
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Im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke ist ein Rastelement angeordnet, das als separates Bauteil herstellbar und zumindest drehbar in Bezug auf die Drehfalle und die Sperrklinke ausbildbar ist. Bevorzugt werden hier zylinderförmige Rastelemente oder eine kugelförmige Ausbildung eines Rastelements eingesetzt. Das Rastelement selbst dient dabei dazu, das Eingriffsverhalten in Bezug auf die Drehfalle zu optimieren, wobei bei einem Eingreifen des Rastelements in die Drehfalle ein Abrollen erfolgt, so dass ein geräuscharmes Zusammenspiel zwischen dem Rastelement als Sperrelement für die Drehfalle im Zusammenspiel mit der Drehfalle bereitstellbar ist.
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Eine Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn in Bezug auf eine Gesperreebene zumindest ein in eine Senkrechte und zumindest ein in Richtung der Gesperreebene auf das Rastelement wirkendes Führungsmittel vorgesehen ist. Eine Gesperreebene erstreckt sich durch die Mittellinien der Gesperreteile sowie den Mittelpunkt des Rastelements. Vorzugsweise dann, wenn das Rastelement als Kugel ausgebildet ist, verläuft die Gesperreebene somit durch die Mittellinien der Gesperreteile, den Mittelpunkt des Rastelements und durch die punktuellen Anlageflächen der Kugel an den Gesperreteilen. Die separaten, das heißt unabhängig voneinander im Kraftfahrzeugschloss angeordneten Führungsmittel wirken vornehmlich senkrecht auf das Rastelement und ermöglichen somit ein Führen des Rastelements senkrecht zur Gesperreebene und bevorzugt auf einer Kreisbahn um eine Schwenkachse der Gesperreteile herum. Liegt das Rastelement in den Rastpositionen zwischen den Gesperreteilen an, so kann mittels der Gesperreteile eine waagerechte, das heißt in Richtung der Gesperreebene wirkende Kraft auf das Rastelement ausgeübt werden, so dass eine waagerechte Führung für das Rastelement bereitstellbar ist. In den Rastpositionen wirken dann die zusätzlichen senkrechten Führungsmittel auf das Rastelement, so dass ein allseitiges und sicheres Führen des Rastelements im Eingriffsbereich ermöglichbar ist. Außerhalb der Rastpositionen ist eine in Richtung der Gesperreebene wirkende Führung nur noch bedingt notwendig, da hier lediglich Führungskräfte auf das Rastelement auszuüben sind. Die senkrechten Führungsmittel können dabei das Rastelement formschlüssig und bereichsweise umschlie-ßen, so dass beispielsweise Rollenbahnen für das Rastelement bereitstellbar sind, die das Rastelement auch außerhalb des Eingriffsbereichs zwischen Drehfalle und Sperrklinke führen können. Ein sicheres Führen auch außerhalb des Eingriffsbereichs ist somit gewährleistbar.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist zumindest ein Führungsmittel fest mit einem Gesperreteil verbunden. Die Verbindung eines Führungsmittels, dass sich zum Beispiel ausgehend von einem Gesperreteil über das Rastelement hinaus erstreckt und das fest mit einem Gesperreteil verbunden ist, bietet die Möglichkeit, das Führungsmittel lediglich so weit ausbilden zu müssen, dass ein führendes Rastelement nur bereichsweise möglich ist. Somit kann das Rastelement mittels am Gesperreteil befestigten Federelements entlang einer Kreisbahn um eine Schwenkachse des Gesperreteils herum führbar sein, ohne dass das Führungsmittel sich über den gesamten Führungsbereich des Rastelements hinweg erstreckt. Dies bietet den Vorteil eines möglichst kleinbauenden Führungsmittels. Das Führungsmittel kann dabei einstückig mit dem Gesperreteil, zum Beispiel der Sperrklinke ausgebildet sein, es ist aber auch vorstellbar, dass das mit dem Gesperreteil verbundene Führungsmittel nachträglich mit dem Gesperreteil verbunden ist, wobei beispielsweise Niet-, Schweiß- oder Fügeverfahren vorstellbar sind.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn zumindest ein Führungsmittel ortsfest in einem Schlossgehäuse und/oder in einer Verstärkungsplatte und/oder in einem Schlosskasten angeordnet ist. Ist ein Führungsmittel beispielsweise im Schlosskasten ausgebildet, wobei der Schlosskasten als Stanzprägeteil aus einem Stahlblech hergestellt ist, so kann der Schlosskasten zum Beispiel eine Rollenbahn für eine Kugel aufweisen. Die Kugel bzw. das Rastelement kann somit in der Rollen- bzw. Kugelbahn geführt werden, wobei beispielsweise ein fest mit dem Gesperre teil verbundenes Führungsmittel das Rastelement entlang der Führungsbahn kooperierend führt. Durch eine Kombination aus ortsfestem Führungsmittel und beispielsweise ortsungebundenem Führungsmittel ergibt sich die Möglichkeit, dass mit einer geringstmöglichen Anzahl an Bauteilen ein sicheres Führen des Rastelementes erzielbar ist. Insbesondere ein Schlosskasten oder eine Verstärkungsplatte, die ebenfalls aus einem Stahlblech gefertigt sein kann, können Führungsmittel bereitgestellt werden, die ein sicheres und stabiles Führen des Rastelements ermöglichen. Eine Verstärkungsplatte dient bevorzugt dazu, die Gesperreteilachsen an der dem Schlosskasten gegenüberliegenden Seite zu stützen. Die Verstärkungsplatte kann somit ein stabiles Gegenlager im Eingriffsbereich der Gesperreteile bereitstellen.
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Ist das Rastelement in einer durch das Schlossgehäuse und/oder die Verstärkungsplatte und/oder den Schlosskasten gebildeten formschlüssigen Führungsbahn führbar, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Eine Führungsbahn kann das Rastelement im Eingriffsbereich wie auch außerhalb des Eingriffsbereichs des Gesperres führen. Insbesondere ist durch die Schlossbestandteile ein Führen entlang einer Kreisbahn bzw. einer Führungsbahn über den gesamten Verstellweg des Rastelements ermöglichbar. Wird zum Beispiel ein Führungsmittel an der Sperrklinke angeordnet, so schwenkt das Führungsmittel über eine Kreisbahn hinweg, wodurch das Rastelement entlang der Kreisbahn führbar ist. In vorteilhafter Weise kann durch die Ausbildung einer Führungsbahn im Schlossgehäuse und/oder einer Verstärkungsplatte und/oder einem Schlosskasten eine Bewegungsbahn für das Rastelement bereitgestellt werden. Durch die Bereitstellung einer Führungsbahn durch die Schlossbestandteile kann die Anzahl der zur Führung des Rastelements benötigten Bauteile reduziert werden, was sich wiederum positiv auf den Bauraum des Kraftfahrzeugschlosses auswirkt.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante ergibt sich dann, wenn das Rastelement formschlüssig in der Drehfalle und/oder der Sperrklinke aufnehmbar, insbesondere an die Drehfalle anlegbar, ist. Durch eine formschlüssige Aufnahme des Rastelements in der Drehfalle und/oder der Sperrklinke kann ein zusätzliches Stützmittel für das Rastelement bereitgestellt werden. Die formschlüssige Aufnahme kann dabei in Richtung der Gesperreebene erfolgen, so dass aus einer Punktberührung einer Kugel im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke eine Linienberührung werden kann. Hierdurch wird eine stabile Lagerung des Rastelements in den stark belasteten Bereichen erreicht, insbesondere in den Rastpositionen. Eine formschlüssige Aufnahme des Rastelements in den Gesperreteilen kann aber auch in Richtung der Bewegungsbahn des Rastelements erfolgen. Dabei kann das Rastelement zwischen zum Beispiel zumindest bereichsweise formschlüssig in die Drehfalle bzw. die Sperrklinke eintauchen bzw. an den Sperrteilen anliegen.
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In vorteilhafter Weise ist an der Sperrklinke eine Mitnahmekontur ausgebildet, wodurch sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt. Eine Mitnahmekontur an der Sperrklinke kann dazu dienen, dass in der Rastposition befindliche Rastelement aus der Rastposition herauszubewegen. Befindet sich das Rastelement zum Beispiel in einer Hauptrastposition und kommt es aufgrund von Vereisungen, Stäuben, übermäßigen Querkräften und/oder Belastungen auf das Gesperre dazu, dass das Rastelement in seiner Bewegung eingeschränkt ist, so kann mittels einer Mitnahmekontur das Rastelement zwangsweise aus dem Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke herausbewegt werden. Die Mitnahmekontur wirkt dabei auf das Rastelement, so dass bei einer initiierten Bewegung der Sperrklinke, zum Beispiel durch einen Auslösehebel, das Rastelement durch die Mitnahmekontur an der Sperrklinke zwangsweise herausbewegt wird. Dazu erstreckt sich zumindest ein Teilbereich der Sperrklinke über die Anlagefläche des Rastelements an die Sperrklinke hinaus, so dass ein formschlüssiges Mitnehmen des Rastelements ermöglichbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung ergibt sich dann, wenn das Rastelement in zumindest einer Hauptraststellung zwischen einer Anlagefläche der Drehfalle und einer Verlängerung der Sperrklinke haltbar ist. Wird das Rastelement zwischen einer Anlagefläche der Drehfalle und einer Verlängerung der Sperrklinke in einer Rastposition und insbesondere der Hauptrastposition gehalten, so ergibt sich eine zusätzliche waagerechte Führung für das Rastelement in der Hauptrastposition. Das Rastelement ist in diesem Fall in Richtung der Führungsbahn von der Anlagefläche und der Verlängerung haltbar, wodurch ein nahezu käfigartiges Halten bzw. Führen des Rastelements ermöglichbar ist. In senkrechte Richtung wirken die Führungsmittel zum Beispiel aus Schlosskasten und ortsfestem Führungsmittel, wohingegen in Richtung der Gesperreebene, das heißt in waagerechte Richtung, die Drehfalle, die Verlängerung, die Sperrklinke und die Anlagefläche wirken. Das Rastelement ist somit umfänglich haltbar, wodurch sich eine stabile Lagerung des Rastelements im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke ergibt.
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Eine weitere Ausgestaltungsvariante wird dann erzielt, wenn das Schlossgehäuse und/oder der Schlosskasten und/oder die Verstärkungsplatte zumindest eine Erstreckung aufweist, wobei die Erstreckung über einen Mittelpunkt des Rastelements hinausreicht, so dass eine in Richtung der Gesperreebene wirkende Führung für das Rastmittel ausbildbar ist. Außerhalb des Eingriffsbereichs liegen am Rastelement geringe Kräfte an, so dass das Rastelement lediglich sicher im Kraftfahrzeugschloss geführt werden muss. Eine Belastung durch das Gesperre wirkt außerhalb des Eingriffsbereichs nicht auf das Rastelement. Vorstellbar ist es dabei, dass das Rastelement mittels zum Beispiel einer Erstreckung des Führungsmittels und beispielsweise des Schlossgehäuses führbar ist. Das Schlossgehäuse ist beispielsweise aus Kunststoff gefertigt, so dass ein geräuscharmes Führen des Rastelements ermöglichbar ist. Darüber hinaus kann mittels des Gehäuses eine kostengünstige Führung für das Rastelement bereitgestellt werden. Durch die erfindungsgemäße Kombination aus Erstreckung, Verlängerung und Mitnahmekontur kann somit ein sicheres Führen des Rastelements auch außerhalb des Eingriffsbereichs des Gesperres bereitgestellt werden.
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Weist das zumindest eine Führungselement eine Öffnung in einem Führungsabschnitt und/oder eine Führungsmulde für das Rastelement auf, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Mittels einer Öffnung im Führungsmittel kann eine formschlüssige Aufnahme für das Rastelement zum Beispiel in einem ortsfesten Führungsmittel erzielt werden. Die Öffnung bildet dann den Abschluss einer formschlüssigen Aufnahme für das Rastelement, wobei das Rastelement in die Vertiefung des Führungsmittels und in die Öffnung eingreifen kann. Vorstellbar ist es aber auch, dass zum Beispiel der Schlosskasten eine Führungsmulde oder Führungsrollenbahn ausbildet, so dass das Rastelement sicher entlang der Bewegungsbahn, vorzugsweise der Kreisbahn, führbar ist. Durch die dargestellten Ausführungsbeispiele und insbesondere einer Kombination unterschiedlicher Führungsmittel für das Rastelement ist ein konstruktiv günstiges, platzsparendes und sicheres Führen des Rastelements im Kraftfahrzeugschloss ermöglichbar.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine Ausführungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Detailansicht auf ein Gesperre eines Kraftfahrzeugschlosses, wobei der Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke mit einem erfindungsgemäßen Führungsmittel wiedergegeben ist, und
- 2 eine Seitenansicht auf einen Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke mit einem Führungsmittel und dem zwischen den Führungsmitteln angeordneten Rastelement.
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In der 1 ist eine prinzipielle Darstellung eines Gesperres 1 in einer Draufsicht im Eingriffsbereich 2 zwischen Drehfalle 3 und Sperrklinke 4 wiedergegeben. Ein Rastelement 5 ist mittels eines Führungsmittels 6, 7 im Kraftfahrzeugschloss 8 führbar.
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Dargestellt ist in der 1 eine Hauptraststellung des Gesperres 1, wobei die Drehfalle 4 eine Bewegung der Drehfalle in Richtung des Pfeils P1 um eine Schwenkachse 9 der Drehfalle 3 in Richtung des Pfeils P1 sperrt. Die Sperrklinke 4 ist in Richtung des Pfeils P2, das heißt im Gegenuhrzeigersinn, um eine Schwenkachse 10 herum federvorbelastet. Dabei kann beispielsweise eine nicht dargestellte Schenkelfeder im Bereich der Schwenkachse 10 angeordnet sein und die Sperrklinke 4 gegen die Drehfalle 3 verschwenken.
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Das Rastelement 5 wird in diesem Ausführungsbeispiel mittels eines ersten Führungsmittels 6 in einer Gesperreebene E geführt. Das Führungsmittel 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel fest mit der Sperrklinke verbunden, wobei das Führungsmittel 6 beispielsweise mittels einer Stiftverbindung und/oder einer unlösbaren Verbindung, wie beispielsweise Nieten oder Schweißen, mit der Sperrklinke 4 verbindbar ist. Vorstellbar ist es auch, das Führungsmittel 6 einstückig mit der Sperrklinke 4 auszubilden. Die feste und/oder einstückige Ausbildung des Führungsmittels 6 und insbesondere die Verbindung 11 zwischen Führungsmittel 6 und Sperrklinke 4 ist in der 2 mit den gestrichelten Linien angedeutet. Mittels des Führungsmittels 6 ist folglich eine senkrechte Führung S des Rastelements 5 in Bezug auf eine Gesperreebene E ermöglichbar. Bevorzugt wirkt die senkrechte Führung S rechtwinkelig in Bezug auf die Gesperreebene E. Dabei umschließt das Führungsmittel 6, wie bevorzugt in der Seitenansicht in der 2 dargestellt, das Rastelement 5 zumindest bereichsweise und bevorzugt mittels Führungsabschnitten 12.
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Auch wenn in diesem Ausführungsbeispiel die Führungsabschnitte 12 als separate mittels einer Öffnung 13 versehen ist, so ist es ebenfalls möglich, den Führungsabschnitt 12 zumindest bereichsweise umfänglich um das Rastelement 5 herum auszubilden. Das Rastelement 6 bildet somit ein erstes Führungsmittel, mit dem das Rastelement 5 in eine senkrechte Richtung S in Bezug auf die Gesperreebene E führbar ist. Das Führungsmittel 6 ist dabei derart ausgebildet, dass das Rastelement 5 entlang der Öffnung 13 bewegbar ist, wodurch das Rastelement 5 eine Spielfreiheit erlangt, die sich wiederum positiv auf das Eingriffsverhalten zwischen Rastelement 5 und Drehfalle 3 auswirkt. Zusätzlich kann mittels dieser Spielfreiheit ein Abrissgeräusch zwischen Rastelement und Drehfalle im positiven Sinne beeinflusst werden, wobei das Abrissgeräusch reduziert und in ein Abrollgeräusch überführbar ist.
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Ein weiteres Führungsmittel 7 ist in einem Bereich des Kraftfahrzeugschlosses angeordnet, der außerhalb des Schwenkbereichs der Drehfalle 3 liegt. Wird nun die Sperrklinke 4 mittels zum Beispiel eines Auslösehebels im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 10 herum in Richtung des Pfeils P3 bewegt, so wird eine Rollbewegung des Rastelements initialisiert, wobei das Rastelement 5 letztlich mittels einer Mitnahmekontur 14 an der Sperrklinke 4 außer Eingriff mit der Drehfalle 3 gebracht wird, so dass das Rastelement 5 in eine Freigabeposition 15 gelangt und die Drehfalle 3 freigibt. Außerhalb des Eingriffsbereichs der Drehfalle wird das Rastelement 5 dann mittels des Führungsmittels 7 sowie der Sperrklinkenkontur 16 im Kraftfahrzeugschloss 8 geführt. Das Führungsmittel 7 ragt dabei zumindest über die Gesperreebene E und somit über den Mittelpunkt 17 des Rastelements 5 hinaus, wie dies in der 2 deutlich zu erkennen ist. Ein Ende 18 des Führungsmittels 7 erstreckt sich über die Ebene E hinaus, so dass das Rastelement 5 über seinen Mittelpunkt hinaus und somit auch in einer Anlagefläche 19 am Führungsmittel 7 führbar ist. Das Führungsmittel 7 bildet somit ein in Richtung der Gesperreebene E gerichtetes Führungsmittel für das Rastelement 5.
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Weiterhin zu erkennen ist, dass das Rastelement 5 in der 1 gegen eine Anlagefläche 20 der Drehfalle 3 zur Anlage gelangt, und zwar dann zur Anlage gelangt, wenn sich das Gesperre 1 in einer Hauptrastposition befindet. Eine weitere Verlängerung 21 an der Sperrklinke 4 dient dabei zur Lagesicherung des Rastelements 5, so dass ein sicheres Führen des Rastelements 5 in der Hauptrastposition ermöglichbar ist. In vorteilhafter Weise kann sich die Verlängerung 21 und/oder die Anlagefläche 19, 20 formschlüssig an das Rastelement 5 anfügen. Das Rastelement 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Kugel ausgeführt, so dass eine formschlüssige Aufnahme in korrespondierenden Radien am Führungsmittel 6, 7 und/oder der Verlängerung 21 und/oder der Anlagefläche 19, 20 ermöglichbar ist.
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In der 2 sind alternative und/oder ergänzende Führungsmittel 22, 23 dargestellt, die beispielsweise aus einem Schlosskasten 24 oder einer Verstärkungsplatte 25 gebildet sein können. Natürlich sind die Führungsmittel 6 und 22 Alternativen, die austauschbar sind, so dass lediglich eine senkrechte Führung S auf das Rastelement 5 wirkt. Das Führungsmittel 23 kann beispielsweise als Stanzprägeteil aus dem Schlosskasten 24 gebildet sein, wobei eine Führungsmulde 26 im Schlosskasten 24 ausbildbar ist, wobei sich diese Führungsmulde entlang einer Kreisbahn K und über den gesamten Bewegungsbereich des Rastelements 5 als Radius R um die Schwenkachse 10 der Sperrklinke 4 herum erstreckt. Die Führungsmulde 26 bildet somit ebenfalls eine senkrechte Führung für das Rastelement 5.
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Anzumerken bleibt noch, dass natürlich unterschiedliche Ausbildungsformen der Führungsmittel 6, 7, 22, 23 und Anordnungen der Führungsmittel 6, 7, 22, 23 entlang der Kreisbahn des Rastelements 5 ausführbar sind, wobei die dargestellten Ausführungsformen lediglich Beispiele wiedergeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gesperre
- 2
- Eingriffsbereich
- 3
- Drehfalle
- 4
- Sperrklinke
- 5
- Rastelement
- 6, 7, 22, 23
- Führungsmittel
- 8
- Kraftfahrzeugschloss
- 9, 10
- Schwenkachse
- 11
- Verbindung
- 12
- Führungsabschnitt
- 13
- Öffnung
- 14
- Mitnahmekontur
- 15
- Freigabeposition
- 16
- Sperrklinkenkontur
- 17
- Mittelpunkt
- 18
- Ende
- 19, 20
- Anlagefläche
- 21
- Verlängerung
- 24
- Schlosskasten
- 25
- Verstärkungsplatte
- 26
- Führungsmulde
- P1, P2, P3
- Pfeil
- E
- Gesperreebene
- S
- senkrechte Führung, Richtung
- K
- Kreisbahn
- R
- Radius
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016215336 A1 [0004]