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Die Erfindung betrifft eine Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Walze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Dichteinrichtungen in besaugten oder beblasenen Walzen für Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen müssen die Über- oder Unterdruckzone zuverlässig gegen die Umgebung in der Normaldruck herrscht abdichten. Hierbei wird zur Abdichtung der Überdruck- oder Unterdruckzone die Dichtfläche jeder Dichtleiste der Dichteinrichtung gegen die Innenseite des rotierenden Walzenmantels angestellt. Um den Verschleiß der Dichtleiste hervorgerufen durch Reibung zwischen der Mantelfläche und der Dichtfläche zu reduzieren, wird versucht ein Schmiermittel zwischen die Dichtfläche und die Innenseite einzubringen. Dies wird gewöhnlich mit Spritzrohren gemacht, die in Drehrichtung der Walze vor der ersten Dichtleiste der Über- oder Unterdruckzone angeordnet sind. Hierbei wird das Schmiermittel auf die Innenseite des Walzenmantels aufgebracht von diesem durch dessen Rotation zu den einzelnen Dichtleisten befördert, wodurch in Drehrichtung betrachtet die Schmiermittelversorgung von Dichtleiste zu Dichtleiste abnimmt. Um die in Drehrichtung nachfolgenden Dichtleisten dennoch mit genügend Schmiermittel zu versorgen, muss eine große Menge an Schmiermittel verwendet werden, welches aber nur zum geringen Teil der eigentlichen Schmierung der Dichtleisten zu Gute kommt und sonst zur nicht gewünschten Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn beiträgt.
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Zur Lösung dieses Problems schlagen die
EP2885457 sowie die
EP3022356 vor, das Schmiermittel direkt zu der die Dichtfläche bereitstellenden Oberseite der jeweiligen Dichtleiste zu leiten, um damit jede einzelne Dichtleiste gezielt mit der benötigten Menge an Schmiermittel zu versorgen. Eine bevorzugte Ausgestaltung dieser Erfindung schlägt hier ferner eine an der Oberseite der Walze bereitgestellte Schmiermittelrinne in Form einer neben der Dichtfläche angeordneten sich in Längsrichtung der Dichtleiste, d.h. in Maschinenquerrichtung der Walze, erstreckenden nutartigen Vertiefung, ggf. unter Zuhilfenahme einer geeigneten Lippe vor.
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Unabhängig davon, welche Art von Schmiereinrichtung eingesetzt wird, ist es für einen verschleißarmen Betrieb einer solchen Walze wesentlich, dass die Dichtfläche der Dichtleiste auf ihrer gesamte Länge, die häufig 10m oder mehr beträgt - ausreichend mit Schmiermittel versorgt wird. Allerdings soll für diese Schmierung aus ökonomischen Gründen möglichst eine geringe Menge an Schmiermittel verwendet werden.
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Hierfür wäre es wünschenswert, eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über die gesamte Länge der Dichtleiste sicherstellen zu können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Walze mit einer Dichteinrichtung vorzugschlagen, bei der eine gleichmäßige Versorgung der Dichtleiste mit Schmiermittel gewährleistet ist. Weiterhin ist eine Aufgabe der Erfindung ein zuverlässiges Verfahren zum Betrieb einer solchen Walze unter Verwendung einer geringen Menge an Schmiermittel anzugeben.
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Die Aufgabe wird hinsichtlich der Walze vollständig gelöst durch eine Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 sowie hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren zum Betrieb einer Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn gemäß dem Kennzeichnen des Anspruchs 13.
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Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Es wird eine Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn vorgeschlagen, die einen bewegbaren Walzenmantel und eine innerhalb des Walzenmantels angeordnete und im Vergleich zum Walzenmantel drehfeste Über- oder Unterdruckzone umfasst, sowie eine Dichteinrichtung zum Abdichten der Über- oder Unterdruckzone gegenüber der Umgebung. Die Dichteinrichtung weist dabei eine Dichtleiste sowie eine Schmiereinrichtung auf, mittels welcher ein Schmiermittel zwischen die Innenseite des Walzenmantels und die Dichtfläche der Dichtleiste bringbar ist, wobei die Schmiereinrichtung eine Mehrzahl von Schmiermittelaustrittsöffnungen umfasst und über mehrere Inlet-Segmente mit einer Versorgungsleitung zur Versorgung mit Schmiermittel verbunden ist. Erfindungsgemäß ist die Walze dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitung einen inneren Abschnitt umfasst, der innerhalb des Walzenmantels verläuft und dieser innere Abschnitt ein Speichervolumen von mindestens 500 cm3/m, insbesondere von mindestens 750 cm3/m oder 1000 cm3/m, bezogen auf die Länge der Dichtleiste aufweist.
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Unter einem Inlet-Segment soll dabei ein Leitungsteil verstanden werden, der an die Versorgungleitung, welche die gesamte Schmiereinrichtung versorgt, angeschlossen ist, und Schmiermittel zu einem Teil der Schmiermittelaustrittsöffnungen leitet.
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Versuche der Anmelderin haben überaschenderweise ergeben, dass sich mit einer derartigen Versorgungsleitung der Dichteinrichtung eine gleichmäßige Schmiermittelverteilung realisieren lässt. Durch die Pufferwirkung des vergleichsweise großen Speichervolumens der Versorgungsleitung kann sichergestellt werden, dass alle Inlet-Segmente mit demselben Druck versorgt werden, oder der Druckunterschied zumindest so klein ist, dass die für die Verteilung des Schmiermittels keinen nennenswerten Einfluss hat. Dies stellt einen bedeutenden Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Walzen dar. Dort wird eine üblicherweise dünne Versorgungsleitung von einer Seite in die Walze geführt, und von dieser Zuleitung zweigen die Inlet-Segmente zur Schmiereinrichtung ab. Dies führt dazu, dass in den in Flussrichtung des Schmiermittels weiter hinten liegenden Inlet-Segmente ein merklich geringerer Druck anliegt, bzw. eine geringere Menge an Schmiermittel der Schmiereinrichtung zugeführt wird. Durch das Speichervolumen in der vorliegenden Walze wird dieser Effekt weitgehend vermieden.
Die Größe des Speichervolumens soll mindestens 500 cm3/m betragen. Der Wert von 500 cm3/m ist ausreichend für die üblicherweise verwendeten Schmiermittelmengen von 0.5 l/m/min bis ca. 3 l/m/min. Größere Speichervolumina von 1000 cm3/m, 2000 cm3/m oder mehr sind aus Gründen der Vergleichmäßigung des Drucks wie oben beschrieben vorteilhaft. Aufgrund des in manchen Walzen recht engen Bauraums oder auch aus ökonomischen Gründen kann es sinnvoll sein, die Größe Speichervolumens nach oben zu begrenzen. So kann es vorteilhaft sein, das Speichervolumen nicht größer als 20.000 cm3/m bzw. als 10.000 cm3/m vorzusehen.
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Die Angabe des Speichervolumens in „cm3/m“ bezieht sich dabei jeweils auf die Länge der geschmierten Dichtleiste. Vorteilhafterweise kann die Walze als Saugwalze ausgeführt sein. Bei derartigen Saugwalzen weist der Walzenmantel Öffnungen auf, die üblicherweise in Form eines regelmäßigen Musters angeordnet sind. So kann mittels des in der Unterdruckzone herrschenden Unterdrucks durch die Öffnungen des Walzenmantels hindurch Wasser aus einer Faserstoffbahn oder einer Bespannung abgesaugt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der innere Abschnitt einen rohrförmigen Teil umfasst oder daraus besteht, welcher sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Dichtleiste erstreckt, wobei dieses Rohr an mindestens einer Stelle einen Innendurchmesser von 25 mm oder mehr, insbesondere mehr als 40mm, bevorzugt 50mm oder mehr aufweist. Eine solche Ausführung ist vorteilhaft, da hierdurch zwei Eigenschaften der Versorgungsleitung gleichzeitig erfüllt werden, nämlich die Verteilung des Schmiermittels über die Länge der Walze bzw. der Dichtleiste sowie das Bereitstellen des Speichervolumens. Insbesondere kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Rohr über mehr als 50% seiner Länge, insbesondere über seine gesamte Länge einen konstanten Querschnitt aufweist. Ein Rohr, das über die gesamte Länge einen Innendurchmesser von 25mm aufweist, stellt beispielsweise rund 500 cm3/m an Speichervolumen zur Verfügung. In einer anderen voreilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass sich das Rohr über seine Länge kontinuierlich verjüngt. Eine derartige Ausführung kann insbesondere bei langen Dichtleisten mit mehr als 5m, oder mehr als 10m vorteilhaft sein, um den Druck an den in Fließrichtung des Schmiermittels hinten gelegenen Inlet-Segmente noch weiter konstant zu halten.
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In bevorzugten Ausführungen kann weiter vorgesehen sein, dass die Mehrzahl der Schmiermittelaustrittsöffnungen gleichmäßig über die Läge der Dichtleiste verteilt sind, insbesondere dass sich die Abstände benachbarter Schmiermittelaustrittsöffnungen um weniger als 25% oder weniger als 10% unterscheiden. Zusätzlich zu der gleichmäßigen Versorgung der Inlet-Segmente unterstützt eine derartige Verteilung der Schmiermittelaustrittsöffnungen auch die gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über die gesamte Länge der Dichtleiste.
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Vorteilhafterweise kann der Abstand zweier benachbarter Schmiermittelaustrittsöffnungen zwischen 20mm und 200 mm, insbesondere zwischen 30 mm und 100 mm betragen. In besonders bevorzugten Ausführungen beträgt der Abstand benachbarter Schmiermittelaustrittsöffnungen zwischen 40mm und 60mm.
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Die Schmiereinrichtung kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass das Schmiermittel von den Inlet-Segmenten an Düsenvorrichtungen, z.B. Fächerdüsen geführt wird, welche die Schmiermittelaustrittöffnungen darstellen. Über die Düsen wird das Schmiermittel in Richtung der zu schmierenden Dichtfläche geschmiert. Diese Düsenvorrichtungen sind als Schmierspritzrohre bekannt und üblicherweise in Drehrichtung der Walze vor der Dichtleiste angeordnet.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, dass die Schmiereinrichtung ganz oder teilweise in oder an der Dichtleiste vorgesehen ist, wobei sich insbesondere die Schmiermittelaustrittsöffnungen in der Dichtleiste befinden. Derartige Dichtleisten mitintegrierter Schmiereinrichtung werden häufig deshalb bevorzugt, weil sich die Schmierung der Dichtfläche mit einer geringeren Menge an Schmiermittel realisieren lässt.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der innere Abschnitt zumindest teilweise starr ausgeführt ist. Der Begriff ,starr‛ ist dabei im Vergleich zu den Inlet-Segmenten zu verstehen. Häufig sind Inlet-Segmente ganz oder zumindest Teilweise als Kunststoffschlauch ausgeführt. Dies ist insbesondere bei Dichtleisten mit integrierter Schmiereinrichtung sinnvoll, da sich das Inlet-Segment mit der durch den Verschleiß bedingten Bewegung der Leiste mitbewegen muss. Aus Gründen der Stabilität und der einfacheren Handhabung kann es vorteilhaft sein, wenn der innere Abschnitt der Versorgungsleitung zumindest teilweise aus einem starren Material, z.B. in Form eines metallischen Rohres oder eines Kunststoffrohres ausgeführt ist.
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Häufig weisen Dichteinrichtungen einen sogenannten Halter zur Aufnahme der Dichtleiste auf. In einer bevorzugten Ausführung kann vorgesehen sein, dass der innere Abschnitt zumindest teilweise an oder in diesem Halter verläuft.
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In bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass alle Inlet-Segmente dieselbe Länge aufweisen oder sich in ihrer Länge um weniger als 25% unterscheiden. Bei zu großen Unterschieden in den Längen der Inlet-Segmente kann die Gefahr bestehen, dass die durch die Erfindung erzielte Wirkung der Vergleichmäßigung des Druckes nicht vollständig an bis zu den Schmiermittelaustrittsöffnungen weitergegeben werden kann. Vorteilhafterweise kann die Länge der Inlet-Segmente zwischen 150mm und 700 mm, insbesondere zwischen 200mm und 400 mm betragen.
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Eine sehr vorteilhafte Ausführung ist es hierbei, wenn der innere Abschnitt der Versorgungsleitung an der Außenseite des Saugkastens einer Unterdruckzone montiert ist. Zum einen ist dieser Montageposition einfacher zugänglich, als im Inneren des Saugkastens. Zum anderen ist der Abstand vom inneren Abschnitt der Versorgungsleitung zu den Einlässen der Dichtleiste üblicherweise geringer, so dass man mit kürzeren Inlet-Segmenten mit einer Länge von beispielsweise 150mm-250mm auskommen kann.
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Der Abstand eines Inlet-Segmentes zu einem längsseitigen Ende der Dichtleiste kann bevorzugt maximal 800mm, insbesondere maximal 600mm, bevorzugt 400mm oder weniger betragen.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Inlet-Segmente so angeordnet sind, dass ihr Abstand zueinander in Längsrichtung der Walze weniger als 2m, insbesondere weniger als 1.75m, bevorzugt 1.5m oder weniger beträgt. Insbesondere können die Inlet-Segmente auch so angeordnet sein, dass der Abstand benachbarter Inlet-Segmente zueinander in Längsrichtung der Walze gleich ist oder sich nur um weniger als 15%, insbesondere weniger als 5% unterscheidet.
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Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Versorgungsleitung zudem einen äußeren Abschnitt aufweist, welcher im Wesentlichen außerhalb der Walze verläuft, wobei der äußere Abschnitt mit einem Innendurchmesser von 25mm oder weniger, insbesondere 20mm oder weniger bzw. 15mm oder weniger über eine Stirnseite ins Innere der Walze geführt wird, wo er mit dem inneren Abschnitt verbunden ist. Insbesondere kann der äußere Abschnitt einen geringeren Innendurchmesser aufweisen, als der innere Abschnitt, insbesondere auch an der Verbindungsstelle der beiden Abschnitte.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn, wobei die Walze nach einem der bisherigen Ansprüche ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiereinrichtung mit weniger als 2.4 l/min/m, insbesondere zwischen 0.4 l/min/m und 1.5 l/min/m an Schmiermittel versorgt wird Bei einer derartigen Schmiermittelmenge erweist sich die Walze gemäß einem der oben erwähnten Aspekte als besonders vorteilhaft.
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Weiterhin kann vorteilhaft sein, dass über einen Startzeitraum die Schmiereinrichtung mit einer ersten Schmiermittelmenge versorgt wird, und nach diesem Startzeitraum die Schmiereinrichtung mit einer zweiten Schmiermittelmenge versorgt wird, wobei die erste Schmiermittelmenge größer ist, insbesondere mehr als 25% größer ist, als die zweite Schmiermittelmenge - jeweils bezogen auf l/min/m.
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So kann beispielsweise über einen Startzeitraum die Schmiereinrichtung mit 2.4 l/min/m oder mehr an Schmiermittel versorgt wird, und nach diesem Startzeitraum die Schmiermittelmenge auf mit weniger als 2.4 l/min/m, insbesondere zwischen 0.4 l/min/m und 1.5 l/min/m reduziert wird.
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Ein solcher Startzeitraum kann beispielsweise mindestens 30 s insbesondere zwischen 30s und 5 min betragen. Ein derartiger Startzeitraum, der dem Standardbetrieb vorgeschaltet ist, kann unter anderem sicherstellen, dass das Speichervolumen vollständig mit Schmiermittel gefüllt ist und somit die Walze, bzw. die Schmiereinrichtung ihre volle Wirkung entfalten kann.
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Als Schmiermittel kann üblicherweise ein Wasser verwendet werden, dem gegebenenfalls Additive beigemischt werden können. Der Druck in der Versorgungsleitung kann beispielsweise zwischen 2 und 8 bar, insbesondere 4bar bis 6 bar betragen.
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Eine weitere Idee, die bereits für sich alleine genommen eine erfinderische Leistung darstellt, aber auch in Kombination mit einer Walze gemäß einem Aspekt der Erfindung verwendet werden kann, betrifft eine Dichteinrichtung zum Abdichten einer Über- oder Unterdruckzone einer Walze für eine Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Faserstoffbahn wobei die Dichteinrichtung eine Dichtleiste sowie eine Schmiereinrichtung aufweist, mittels welcher bei bestimmungsgemäßer Verwendung ein Schmiermittel zwischen die Innenseite des Walzenmantels und die Dichtfläche der Dichtleiste bringbar ist, und wobei die Schmiereinrichtung eine Mehrzahl von Schmiermittelaustrittsöffnungen umfasst und mit einer Versorgungsleitung zur Versorgung mit Schmiermittel verbindbar ist. Die Dichteinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiereinrichtung über mehrere Einlässe mit der Versorgungsleitung verbindbar ist, welche über die Länge der Dichtleiste verteilt sind, die Dichtleiste ein erstes und ein zweites längsseitiges Ende aufweist und der Abstand von zumindest einem, bevorzugt beiden längsseitigen Enden zu einem Einlass maximal 800mm, insbesondere maximal 600mm, bevorzugt 400mm oder weniger beträgt.
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Wie bereits erwähnt kann eine solche Dichteinrichtung in einer Walze gemäß einem Aspekt der Erfindung eingesetzt werden, also insbesondere in Kombination mit einer Versorgungsleitung, welche ein Speichervolumen von mindestens 500 cm3/m aufweist. An die Einlässe der hier beschriebenen Dichteinrichtung können die oben erläuterten Inlet-Segmente angeschlossen werden. Allerdings ist eine solche Dichteinrichtung auch für sich alleine betrachtet vorteilhaft.
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Eine solche Dichteinrichtung kann insbesondere dafür vorteilhaft sein, um auch die Ränder der Dichtleiste ausreichend und gleichmäßig mit Schmiermittel zu versorgen. Über den größten Teil der Länge der Dichtleiste kann jede Stelle sowohl von rechts als auch von links mit Schmiermittel versorgt werden, da sich auf beiden Seiten zumindest ein Einlass befindet, über das der Schmiereinrichtung Schmiermittel zugeführt wird. In den Randbereichen der Dichtleiste jenseits des ersten bzw. letzten Einlasses ergibt sich jedoch das Problem, dass diese Bereiche nur von einer Seite mit Schmiermittel versorgt werden, da sich nur auf einer Seite ein Einlass befindet. Dies kann dazu führen, dass die Region der längsseitigen Enden der Dichtleiste nicht mit ausreichend Schmiermittel versorgt werden, speziell auch mit weniger Schmiermittel, als der Mittenbereich der Dichtleiste.
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Vorteilhafte Ausführungen einer solchen Dichtleiste sind im Folgenden beschrieben
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So kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Einlasse so angeordnet sind, dass ihr Abstand zueinander in Längsrichtung der Walze weniger als 2m, insbesondere weniger als 1.75m, bevorzugt 1.5m oder weniger beträgt. Insbesondere können die Einlasse auch so angeordnet sein, dass der Abstand benachbarter Einlasse zueinander in Längsrichtung der Walze gleich ist oder sich nur um weniger als 15%, insbesondere weniger als 5% unterscheidet.
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Bevorzugt kann die Schmiereinrichtung ganz oder teilweise in oder an der Dichtleiste vorgesehen sein, wobei insbesondere die Schmiermittelaustrittsöffnungen in der Dichtleiste sein können.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand schematischer Zeichnungen weiter erläutert, wobei die Erfindung nicht auf diese Ausführungen beschränkt ist.
- 1 zeigt einen Ausschnitt einer Walze gemäß einem Aspekt der Erfindung
- 2 zeigt einen Ausschnitt einer Walze gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
- 3 zeigt einen Ausschnitt einer Walze gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
- 4 zeigt einen Ausschnitt einer Walze gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
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1 zeigt eine Walze 1 mit einem Walzenmantel 11 und einer Stirnseite 12. Bei einer solchen Walze kann es sich beispielsweise um eine Saugwalze 1 handeln. Im Inneren der Walze 1 ist eine Dichteinrichtung 2 vorgesehen. Diese umfasst eine Dichtleiste 3 die in einem Dichtleistenhalter 3a angeordnet ist, sowie eine Schmiereinrichtung 4. Die in 1 gezeigte Schmiereinrichtung 4 befindet sich weitgehend in der Dichtleiste 3. Eine Vielzahl von Schmiermittelaustrittsöffnungen 5 ist nebeneinander angeordnet. Diese Öffnungen 5 sind dabei so platziert, dass austretendes Schmiermittel zwischen die Dichtfläche der Dichtleiste 3 und den Walzenmantel 11 gelangt. Für die Versorgung der Schmiereinrichtung 4 mit Schmiermittel, z.B. mit Schmierwasser ist eine Versorgungsleitung 6 vorgesehen, die einen inneren Abschnitt 7 umfasst, der im Inneren des Walzenmantels 11 verläuft, und ein Speichervolumen von mindestens 500 cm3/m , insbesondere von mindestens 2000 cm3/m , bezogen auf die Länge der Dichtleiste aufweist, sowie einen äußeren Abschnitt 8. Über mehrere Inlet-Segmente 9, 9a ist die Schmiereinrichtung 4 an einer Mehrzahl von Einlässen 10, 10a mit dem inneren Abschnitt 7 der Versorgungsleitung 6 verbunden. In vorteilhaften Ausführungen können die Abstände zweier benachbarter Inlet-Segmente 9, 9a und /oder zweier benachbarter Einlässe 10, 10a jeweils gleich sein. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Inlet-Segmente 9, 9a so angeordnet sind, dass ihr Abstand zueinander in Längsrichtung der Walze 1 weniger als 2m, insbesondere weniger als 1.75m, bevorzugt 1.5m oder weniger beträgt. Der Abstand eines Inlet-Segmentes 9a bzw. eines Einlasses 10a zu einem längsseitigen Ende der Dichtleiste 3 kann bevorzugt maximal 800mm, insbesondere maximal 600mm, bevorzugt 400mm oder weniger betragen. Vorteilhafterweise kann die Länge der Inlet-Segmente zwischen 150mm und 700 mm, insbesondere zwischen 200mm und 400 mm betragen. Eine sehr vorteilhafte Ausführung ist es hierbei, wenn der innere Abschnitt 7 an der Außenseite des Saugkastens einer Unterdruckzone montiert ist. Zum einen ist dieser Montageposition einfacher zugänglich, als im Inneren des Saugkastens. Zum anderen ist der Abstand vom inneren Abschnitt 7 der Versorgungsleitung zu den Einlässen 10, 10a der Dichtleiste üblicherweise geringer, so dass man mit kürzeren Inlet-Segmenten 9, 9a mit einer Länge von beispielsweise 150mm-250mm auskommen kann.
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Der innere Abschnitt 7 der Versorgungsleitung besteht in 1 aus einem rohrförmigen Teil. Dieses Rohr vorteilhafterweise aus einem Material (Z.B. Metall oder Kunststoff) ausgeführt sein, dass starrer ist, als die Inlet-Segmente 9, 9a. Es können beispielsweise Rohre mit Innendurchmessern von 25mm (entspricht einem Speichervolumen von ca. 500 cm3/m), 40mm oder 50mm (entspricht einem Speichervolumen von ca. 2000 cm3/m) verwendet werden. Die Inlet-Segmente 9, 9a können beispielsweise als Schlauchsegmente ausgeführt sein.
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2 unterscheidet sich von 1 dadurch, dass der innere Abschnitt 7 aus einem Rohr 7 besteht, welches sich über seine Länge kontinuierlich verjüngt.
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3 zeigt eine Dichtleiste 3 in einem Halter 3a, welche mittels eines Anpressschlauches 13 gegen die Innenseite des Walzenmantels 11 der Walze 1 angepresst wird. Eine derartige Verwendung eines Anpressschlauches zum Anpressen an eine bewegte Fläche wie einen Walzenmantel ist eine übliche, dem Fachmann bekannte Maßnahme. Im Unterschied zu den in 1 und 2 gezeigten Ausführungen ist in 3 die Schmiereinrichtung 4 nicht in der Dichtleiste integriert. Die Schmierung wird mittels einer Anzahl von Sprühdüsen realisiert, welche die Austrittsöffnungen 5 zur Verfügung stellen. Die Sprühdüsen sind mit dem inneren Abschnitt 7 der Versorgungsleitung über Inlet-Segmente 9 verbunden.
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Eine weiteres vorteilhaftes Merkmal, das in 3 zusammen mit den Spritzdüsen verwirklicht ist, welches aber auch in Kombination mit einer in die Dichtleiste 3 integrierten Schmiereinrichtung 4 möglich ist, besteht darin dass der innere Abschnitt 7 der Versorgungsleitung zumindest teilweise zumindest teilweise an oder in dem Dichtleistenhalter 3a verläuft. Dieser innere Abschnitt 7 stellt das Speichervolumen von mindestens 500 cm3/m zur Verfügung, und kann beispielsweise die Form eines Zylinders oder eines sich verjüngenden Zylinders aufweisen.
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In 4 sind noch einmal schematisch wesentliche Komponenten der Erfindung dargestellt. Bei einer Dichtleiste 3 mit integrierter Dichteirichtung werden die Schmiermittelaustrittsöffnungen 5 über Einlässe 10, 10a mit Schmiermittel versorgt. Die Einlässe 10, 10a sind über Inlet-Segmente 9, 9a mit dem inneren Abschnitt 7der Versorgungsleitung verbunden. Der innere Abschnitt 7 ist wieder als Rohr ausgeführt, das auch das Speichervolumen zur Verfügung stellt. Die Abstände von den längsseitigen Ende der Dichtleiste 3 zum ersten Einlass 10a, bzw. zum ersten Inlet Segment 9a ist mit d1 bzw d5 bezeichnet, während die Abstände benachbarter Einlässe 10, 10a bzw. benachbarterr Inlet Segmente 9, 9a zueinander mit d2, d3, d4 bezeichnet ist. Die Anzahl von 4 Einlässen ist dabei exemplarisch. Es können durchaus auch mehr oder weniger Einlässe/Inlet-Segment vorgesehen sein.
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Die folgende Tabelle gibt einige vorteilhafte Abstände de Inlet-Segmente bzw. der Einlässe an.
Bsp. Nr- | d1 | d2 | d3 | d4 | d5 |
#1 | 400mm | 1360mm | 1360mm | 1360mm | 400mm |
#2 | 640mm | 1200mm | 1200mm | 1200mm | 640mm |
#3 | 540mm | 1250mm | 1300mm | 1250mm | 540mm |
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Wie in zu sehen ist, können die ,inneren‛ Abstände d2-d4 gleich sein, oder sich um einige Millimeter unterscheiden. Dies kann beispielsweise durch die Einbausituation bedingt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Walze
- 2
- Dichteinrichtung
- 3
- Dichtleiste
- 3a
- Halter
- 4
- Schmiereinrichtung
- 5
- Schmiermittelaustrittsöffnungen
- 6
- Versorgungsleitung
- 7
- innerer Abschnitt
- 8
- äußerer Abschnitt
- 9, 9a
- Inlet-Segment
- 10,10a
- Einlass
- 11
- Walzenmantel
- 12
- Stirnseite
- 13
- Anpressschlauch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2885457 [0003]
- EP 3022356 [0003]