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Die Erfindung betrifft ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder Anspruch 4.
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Derartige Anschlusselemente sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt und weisen einen Isolierkörper zur thermischen Trennung zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude auf, wobei der Isolierkörper gebäudeseitig einen ersten Randbereich und auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils einen zweiten Randbereich aufweist. Weiterhin umfasst das Anschlusselement ein Kraftaufnahmeelement, beispielsweise einen Zugstab, mit einem gebäudeseitig angeordneten ersten Erstreckungsabschnitt und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils angeordneten zweiten Erstreckungsabschnitt. Zwischen dem ersten und zweiten Randbereich und vollständig innerhalb des Isolierkörpers verläuft ein dritter Erstreckungsabschnitt.
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Das Kraftaufnahmeelement bewirkt entgegen einer von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine Widerstandskraft. Derartige Kraftaufnahmeelemente haben eine Kraft-Weg-Kennlinie, die die Widerstandskraft in Abhängigkeit von einer Relativbewegung des Gebäudeanschlussbauteils gegenüber dem Gebäude festlegt. Der Isolierkörper weist dabei gebäudeseitig einen ersten Randbereich und auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils einen zweiten Randbereich auf, wobei der Zugstab gebäudeseitig einen senkrecht zu dem ersten Randbereich verlaufenden ersten Erstreckungsabschnitt und auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils einen senkrecht zu dem zweiten Randbereich verlaufenden zweiten Erstreckungsabschnitt und einen vollständig innerhalb des Isolierkörpers verlaufenden dritten Erstreckungsabschnitt aufweist.
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Solche Anschlusselemente ermöglichen eine, insbesondere temperaturbedingte, Längenänderung zwischen dem Gebäude, beispielsweise der Deckenplatte und dem Gebäudeanschlussbauteil, beispielsweise der Balkonplatte, unter Bereitstellung einer Wärmedämmung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil.
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Jedoch stellen solche Anschlusselemente bei Einsatz in erdbebenbeanspruchten Gebieten eine nur unzureichende Aufnahme von Horizontalkräften, die durch Erdbebenbeanspruchung parallel zu dem Isolierkörper auftreten können zur Verfügung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude vorzuschlagen, welches Längenänderungen zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude ermöglicht und zugleich in der Lage ist, unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte aufnehmen zu können. Bevorzugt sollen die parallel zu dem ersten und/oder zweiten Randbereich des Isolierkörpers auftretende Horizontalkräfte aufgenommen werden können. Insbesondere sollen die bei Erdbebeneinwirkung auf das Anschlusselement wirkenden Kräfte, insbesondere die Horizontalkräfte, aufgenommen werden, ohne die Längenänderung zu beeinträchtigen.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine zwängungsfreie Verformung des Gebäudeanschlussbauteils zu ermöglichen. Weiterhin soll die Zuverlässigkeit und die Langzeitstabilität des Gebäudeanschlussbauteils verbessert werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Haltbarkeit gegenüber temperaturbedingten Längenänderungen zu verbessern. Weiterhin sollen die durch Erdbebenbelastung auftretenden Horizontalkräfte zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude unmittelbar und/oder progressiv übertragen werden.
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Wenigstens eine dieser Aufgaben wird durch ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Entsprechend wird ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude vorgeschlagen, aufweisend einen Isolierkörper zur Bewirkung einer thermischen Isolierung zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude, wobei der Isolierkörper gebäudeseitig einen ersten Randbereich und auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils einen zweiten Randbereich hat und aufweisend ein Kraftaufnahmeelement mit einem gebäudeseitig angeordneten ersten Erstreckungsabschnitt und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils angeordneten zweiten Erstreckungsabschnitt, wobei das Kraftaufnahmeelement entgegen einer von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine Widerstandskraft bewirkt und eine Kraft-Weg-Kennlinie aufweist, die die Widerstandskraft in Abhängigkeit von einer Relativbewegung des Gebäudeanschlussbauteils gegenüber dem Gebäude festlegt, wobei die Kraft-Weg-Kennlinie ab einem vorbestimmten Schwellwert der Relativbewegung mit zunehmenden Werten der Relativbewegung überproportional und/oder sprunghaft ansteigt.
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Dadurch können Längenänderungen zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte ausreichend aufgenommen werden. Eine Überbeanspruchung des Anschlussbereichs, beispielsweise der Dämmfuge, zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil kann dadurch vermieden werden. Weiterhin können die bei Erdbebenbelastung parallel zu dem ersten und/oder zweiten Randbereich des Isolierkörpers auftretenden Horizontalkräfte aufgenommen werden, ohne die Längenänderung zu beeinträchtigen.
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Der Schwellwert kann durch entsprechende Auslegung des Kraftaufnahmeelements so bemessen sein, dass Längenänderungen, insbesondere temperaturbedingte Längenänderungen, zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte zuverlässig aufgenommen werden.
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Die Relativbewegung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil kann eine relative Verschiebung, eine relative Lageänderung und/oder eine relative Ausdehnung wenigstens in einer Richtung, bevorzugt in zwei zueinander senkrechter oder in drei zueinander senkrechter Richtungen, sein.
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Das Anschlusselement kann einen Anbau oder einen Anschluss des Gebäudeanschlussbauteils an das Gebäude ermöglichen, bevorzugt an eine Gebäudehülle des Gebäudes, besonders bevorzugt an eine Deckenplatte des Gebäudes. Das Gebäudeanschlussbauteil kann ein Balkon oder eine Balkonplatte oder ein von dem Gebäude ausgehendes, vorkragendes Gebäudebauteil sein.
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Das Anschlusselement kann mittels des Kraftaufnahmeelements die Übertragung bzw. Aufnahme von Horizontal-, Quer-, Druck- und/oder Zugkräften oder entsprechenden Momenten, die von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehen können, ermöglichen. Das Anschlusselement kann neben dem Kraftaufnahmeelement weiterhin wenigstens ein Bewehrungselement umfassen, das zur Übertragung bzw. Aufnahme von Horizontal-, Quer-, Druck- und/oder Zugkräften oder entsprechenden Momenten, die von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehen können, vorgesehen ist.
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Der Isolierkörper kann ein Dämmstoffmaterial aufweisen, beispielsweise ein Polystyrol, bevorzugt ein extrudiertes oder expandiertes Polystyrol.
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Das Anschlusselement kann als Modul und/oder im Verbund mit weiteren Anschlusselementen und/oder Bewehrungselementen eingesetzt werden. Bevorzugt durchdringen die Bewehrungselemente zumindest teilweise einen Isolierkörper. Das Anschlusselement kann zur Aufnahme einer ersten Kraft, beispielsweise einer Horizontalkraft und ein weiteres Anschlusselement und/oder ein Bewehrungselement zur Aufnahme einer zweiten Kraft, beispielsweise einer Zugkraft vorgesehen sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Kraft-Weg-Kennlinie progressiv ansteigt. Dadurch können die durch Erdbebenbelastung auftretenden Horizontalkräfte zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude progressiv übertragen werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Verlauf der Kraft-Weg-Kennlinie an dem Schwellwert eine Knickstelle aufweist, die den Übergang zu einer größeren Steigung der Kraft-Weg-Kennlinie einleitet. Dadurch können Längenänderungen zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ausreichend ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte hinreichend aufgenommen werden. Eine Überbeanspruchung des Anschlussbereichs zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil kann dadurch vermieden werden.
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Wenigstens eine der vorstehend genannten Aufgaben wird auch durch ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder in Kombination mit wenigstens einem der vorstehend genannten Merkmale gelöst. Das Anschlusselement umfasst weiterhin einen zwischen dem ersten und zweiten Randbereich und vollständig innerhalb des Isolierkörpers verlaufenden dritten Erstreckungsabschnitt, wobei der erste Erstreckungsabschnitt senkrecht zu dem ersten Randbereich und der zweite Erstreckungsabschnitt senkrecht zu dem zweiten Randbereich verläuft, wobei der zweite Erstreckungsabschnitt fluchtend zu dem ersten Erstreckungsabschnitt verläuft und die Länge des dritten Erstreckungsabschnitts grösser als der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Randbereich ist.
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Dadurch können Längenänderungen zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte ausreichend aufgenommen werden. Eine Überbeanspruchung des Anschlussbereichs zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil kann dadurch vermieden werden. Weiterhin können die bei Erdbebenbelastung parallel zu dem ersten und/oder zweiten Randbereich des Isolierkörpers auftretenden Horizontalkräfte aufgenommen werden, ohne die Längenänderung zu beeinträchtigen. Außerdem kann eine querkraftfreie Kraftübertragung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil erfolgen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der dritte Erstreckungsabschnitt als ungespanntes Seil und/oder als gebogener Bewehrungsstab ausgebildet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Kraftaufnahmeelement in Abhängigkeit von der Widerstandskraft eine Bewegung innerhalb des Isolierkörpers ausführen.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist das Kraftaufnahmeelement bei einer ersten von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine erste Steifigkeit und bei einer gegenüber der ersten Kraft größeren, zweiten von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine zweite Steifigkeit auf, wobei die zweite Steifigkeit überproportional grösser als die erste Steifigkeit ist.
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Wenigstens eine der vorstehend genannten Aufgaben wird auch durch ein Anschlusselement zum Einbau zwischen einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Gebäude nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder in Kombination mit wenigstens einem der vorstehend genannten Merkmale gelöst. Bei diesem Anschlusselement ist weiterhin der zwischen dem ersten Randbereich und einem gebäudeseitigen Ende des Kraftaufnahmeelements verlaufende erste Erstreckungsabschnitt und/oder der zwischen dem zweiten Randbereich und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils befindlichen Ende des Kraftaufnahmeelements verlaufende zweite Erstreckungsabschnitt jeweils von einer elastisch ausgebildeten und eine geringere Steifigkeit als der jeweilige Erstreckungsabschnitt aufweisenden Aufsteckhülse vollständig umschlossen.
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Dadurch kann ein Verformen, insbesondere ein durch Temperaturänderungen hervorgerufenes Verformen, des Gebäudeanschlussbauteils zwängungsfrei erfolgen und ab Erreichen einer maximal zulässigen Relativbewegung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil eine unmittelbare Kraftübertragung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil ermöglicht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht die Aufsteckhülse bei einer von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine Relativbewegung zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und/oder dem Gebäude und dem jeweiligen Erstreckungsabschnitt, bevorzugt bis zu einem bestimmten Schwellwert der maximalen Relativbewegung. Bei Relativbewegungen über diesen Schwellwert hinaus, werden diese durch die erhöhte Steifigkeit des jeweiligen Erstreckungsabschnitts erschwert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verläuft der erste Erstreckungsabschnitt senkrecht oder gewinkelt zu dem ersten Randbereich und der zweite Erstreckungsabschnitt senkrecht oder gewinkelt zu dem zweiten Randbereich.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung und den Abbildungen.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Abbildungen ausführlich beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
- 1a: Eine Querschnittsansicht durch ein Gebäude mit einem Gebäudeanschlussbauteil und einem Anschlusselement in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 1b: Einen vergrößerten Ausschnitt der Querschnittsansicht von 1a.
- 2: Eine Kraft-Weg-Kennlinie eines jeweiligen Anschlusselements in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 3a: Eine Draufsicht auf ein Anschlusselement in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 3b: Einen Querschnitt durch das Anschlusselement aus 3a.
- 3c: Das Anschlusselement aus 3a in einer beispielhaften Einbauanordnung.
- 4a: Eine Draufsicht auf ein Anschlusselement in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 4b: Einen Querschnitt durch das Anschlusselement aus 4a.
- 4c: Das Anschlusselement aus 4a in einer beispielhaften Einbauanordnung.
- 5a: Eine Draufsicht auf ein Anschlusselement in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 5b: Einen Querschnitt durch das Anschlusselement aus 5a.
- 5c: Das Anschlusselement aus 5a in einer beispielhaften Einbauanordnung.
- 6a: Eine Draufsicht auf ein Anschlusselement in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung.
- 6b: Einen Querschnitt durch das Anschlusselement aus 6a.
- 6c: Das Anschlusselement aus 6a in einer beispielhaften Einbauanordnung.
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1a zeigt eine Querschnittsansicht durch ein Gebäude 10 mit einem Gebäudeanschlussbauteil 12 und einem Anschlusselement 14 in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung. Das Anschlusselement 14 ist zum Einbau zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil 12 und dem Gebäude 10 vorgesehen. Das Anschlusselement 14 weist einen Isolierkörper 16 auf, der eine thermische Isolierung zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil 12 und dem Gebäude 10 bewirkt. Der Isolierkörper 16 weist gebäudeseitig einen ersten Randbereich 18 und auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils 12 einen zweiten Randbereich 20 auf.
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Das Anschlusselement 14 ermöglicht einen Anbau oder einen Anschluss des Gebäudeanschlussbauteils 12 an das Gebäude 10. Bevorzugt wird ein Anschluss an die Gebäudehülle des Gebäudes 10, besonders bevorzugt an eine Deckenplatte 28 des Gebäudes 10 ermöglicht. Das Gebäudeanschlussbauteil 12 kann ein Balkon oder eine Balkonplatte oder ein von dem Gebäude ausgehendes, vorkragendes Gebäudebauteil sein.
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In 1b ist ein vergrößerter Ausschnitt der Querschnittsansicht aus 1a dargestellt. Das Anschlusselement 14 kann die Übertragung bzw. Aufnahme von Horizontal-, bzw. Querkräften 30 und/oder Druck-, Zugkräften 32 oder entsprechenden Momenten, die von dem Gebäudeanschlussbauteil 12 ausgehen können, ermöglichen.
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Das Anschlusselement 14 umfasst ein Kraftaufnahmeelement 22 mit einem gebäudeseitig angeordneten ersten Erstreckungsabschnitt 24 und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils 12 angeordneten zweiten Erstreckungsabschnitt 26. Das Kraftaufnahmeelement 22 bewirkt eine Widerstandskraft, die einer von dem Gebäudeanschlussbauteil 12 ausgehenden Kraft entgegengerichtet ist.
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2 zeigt eine Kraft-Weg-Kennlinie eines jeweiligen Anschlusselements 14 in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung. Das Kraftaufnahmeelement weist eine Kraft-Weg-Kennlinie auf, die die Widerstandskraft in Abhängigkeit von einer Relativbewegung des Gebäudeanschlussbauteils gegenüber dem Gebäude festlegt. Auf der vertikalen Achse sind die Werte der Widerstandskraft und auf der horizontalen Achse die Werte der Relativbewegung aufgetragen. Ab einem bestimmten Schwellwert 34 der Relativbewegung steigt die Kennlinie mit zunehmenden Werten der Relativbewegung überproportional und/oder sprunghaft an. Die gestrichelte Kennlinie verdeutlicht einen progressiven Verlauf der Kraft-Weg-Kennlinie. Die durchgezogene Kennlinie veranschaulicht einen Verlauf der Kraft-Weg-Kennlinie mit einer an dem Schwellwert 34 liegenden Knickstelle, die den Übergang zu einer größeren Steigung der Kennlinie einleitet.
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Dadurch können Längenänderungen zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehende Horizontalkräfte ausreichend aufgenommen werden. Eine Überbeanspruchung des Anschlusselements zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil kann dadurch vermieden werden. Weiterhin können die bei Erdbebenbelastung parallel zu dem ersten und/oder zweiten Randbereich des Isolierkörpers auftretenden Horizontalkräfte aufgenommen werden, ohne die Längenänderung zu beeinträchtigen.
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Der Schwellwert 34 kann durch entsprechende Auslegung des Kraftaufnahmeelements so bemessen sein, dass Längenänderungen, insbesondere temperaturbedingte Längenänderungen, zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht werden und bei größeren Werten über den Schwellwert hinaus eine weitere Relativbewegung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil erschwert wird.
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In 3a ist eine Draufsicht auf ein Anschlusselement 14 in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und in 3b ein Querschnitt durch das Anschlusselement 14 aus 3a dargestellt.
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Das Kraftaufnahmeelement 22 des Anschlusselements 14 umfasst einen zwischen dem ersten und zweiten Randbereich 18, 20 und vollständig innerhalb des Isolierkörpers 16 verlaufenden dritten Erstreckungsabschnitt 35. Der erste Erstreckungsabschnitt 24 ist senkrecht zu dem ersten Randbereich 18 und der zweite Erstreckungsabschnitt 26 ist senkrecht zu dem zweiten Randbereich 20 angeordnet. Der zweite Erstreckungsabschnitt 26 verläuft fluchtend zu dem ersten Erstreckungsabschnitt 24. Die Länge des dritten Erstreckungsabschnitt 35 ist größer als der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Randbereich 18, 20. Hier ist der dritte Erstreckungsabschnitt 35 insbesondere als ungespanntes Seil ausgebildet, welches in Abhängigkeit von der Widerstandskraft eine Bewegung innerhalb des Isolierkörpers 16 ausführen kann.
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Dadurch können Längenänderungen zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil und dem Gebäude ermöglicht und unter Erdbebeneinwirkung entstehen Horizontalkräfte ausreichend aufgenommen werden.
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In 3c ist das Anschlusselement 14 aus 3a in einer beispielhaften Einbauanordnung dargestellt. Das Anschlusselement 14 ist hierbei als Modul und im Verbund mit Bewehrungselementen 36 eingebaut. Die Bewehrungselemente 36 umfassen dabei einen Isolierkörper 16. Das Anschlusselement 14 kann zur Aufnahme von Horizontalkräften und die Bewehrungselemente 36 zur Aufnahme von Zug- und Druckkräften vorgesehen sein.
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4a zeigt eine Draufsicht auf ein Anschlusselement 14 in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und 4b zeigt ein Querschnitt durch das Anschlusselement 14 aus 4a. Der dritte Erstreckungsabschnitt 35 des Kraftaufnahmeelements 22 ist hier insbesondere als gebogener Bewehrungsstab ausgebildet. Dadurch weist das Kraftaufnahmeelement 22 bei einer ersten von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine erste Steifigkeit und bei einer gegenüber der ersten Kraft größeren, zweiten von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine zweite Steifigkeit auf, wobei die zweite Steifigkeit überproportional größer als die erste Steifigkeit ist.
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Eine Überbeanspruchung des Anschlussbereichs zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil im Fall einer Erdbebenbelastung kann dadurch vermieden werden.
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In 4c ist das Anschlusselement 14 aus 4a in einer beispielhaften Einbauanordnung dargestellt. Das Anschlusselement 14 ist als Modul im Verbund mit weiteren Bewehrungselementen 36 eingebaut.
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In 5a ist eine Draufsicht auf ein Anschlusselement 14 in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und in 5b ein Querschnitt durch das Anschlusselement 14 aus 5a dargestellt.
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Das Kraftaufnahmeelement 22 weist einen ersten Erstreckungsabschnitt 24 auf, der sich zwischen dem ersten Randbereich 18 und einem gebäudeseitigen Ende 38 des Kraftaufnahmeelements 22 erstreckt. Weiterhin hat das Kraftaufnahmeelement 22 einen zweiten Erstreckungsabschnitt 26, der sich zwischen dem zweiten Randbereich 20 und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils befindlichen Ende 40 des Kraftaufnahmeelements 22 erstreckt. Der erste und zweite Erstreckungsabschnitt 24, 26, der hier insbesondere jeweils gewinkelt zu dem ersten bzw. zweiten Randbereich 18, 20 verläuft, ist jeweils von einer elastisch ausgebildeten und eine geringere Steifigkeit als der jeweilige Erstreckungsabschnitt 24, 26 aufweisenden Aufsteckhülse 42 vollständig umschlossen. Die Aufsteckhülse 42 ermöglicht bei einer von dem Gebäudeanschlussbauteil ausgehenden Kraft eine Relativbewegung zwischen dem Gebäudeanschlussbauteil, dem Gebäude und dem jeweiligen Erstreckungsabschnitt 24, 26. Dadurch kann ein Verformen, insbesondere ein durch Temperaturänderungen hervorgerufenen Verformen des Gebäudeanschlussbauteils zwängungsfrei erfolgen und ab Erreichen einer maximal zulässigen Relativbewegung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil eine unmittelbare Kraftübertragung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil ermöglicht werden. Gleichzeitig können die bei Erdbebenbelastung parallel zu dem ersten und/oder zweiten Randbereich des Isolierkörpers 16 auftretenden Horizontalkräfte aufgenommen werden.
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In 5c ist das Anschlusselement 14 aus 5a in einer beispielhaften Einbauanordnung dargestellt. Das Anschlusselement 14 ist als Modul im Verbund mit weiteren Bewehrungselementen 36 eingebaut.
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6a zeigt eine Draufsicht auf ein Anschlusselement 14 in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und 6b zeigt ein Querschnitt durch das Anschlusselement 14 aus 6a.
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Das Kraftaufnahmeelement 22 weist einen ersten Erstreckungsabschnitt 24, der zwischen dem ersten Randbereich 18 und einem gebäudeseitigen Ende des Kraftaufnahmeelements 22 verläuft und einen zweiten Erstreckungsabschnitt 26, der sich zwischen dem zweiten Randbereich 20 und einem auf der Seite des Gebäudeanschlussbauteils befindlichen Ende 40 des Kraftaufnahmeelements 22 erstreckt, auf, die jeweils senkrecht zu dem ersten Randbereich 18 bzw. zu dem zweiten Randbereich 20 verlaufen. Dadurch kann eine querkraftfreie Kraftübertragung zwischen dem Gebäude und dem Gebäudeanschlussbauteil ermöglicht werden.
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In 6c ist das Anschlusselement 14 aus 6a in einer beispielhaften Einbauanordnung dargestellt. Das Anschlusselement 14 ist als Modul im Verbund mit weiteren Bewehrungselementen 36 eingebaut.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gebäude
- 12
- Gebäudeanschlussbauteil
- 14
- Anschlusselement
- 16
- Isolierkörper
- 18
- Randbereich
- 20
- Randbereich
- 22
- Kraftaufnahmeelement
- 24
- Erstreckungsabschnitt
- 26
- Erstreckungsabschnitt
- 28
- Deckenplatte
- 30
- Horizontal-, Querkraft
- 32
- Druck-, Zugkraft
- 34
- Schwellwert
- 35
- Erstreckungsabschnitt
- 36
- Bewehrungselement
- 38
- Gebäudeseitiges Ende
- 40
- Gebäudeanschlussbauteilseitiges Ende
- 42
- Aufsteckhülse