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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer Transportschrittweite eines Drahtmitnehmers einer Zuführvorrichtung für Ankerdraht an einer Stopfmaschine, die zur Herstellung von Bürsten oder Besen eingerichtet ist.
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Ferner betrifft die Erfindung auch eine Stopfmaschine für die Herstellung von Bürsten oder Besen, die ein Stopfwerkzeug und eine Zuführvorrichtung umfasst, mit der dem Stopfwerkzeug Ankerdraht zum Verankern von Borstenbündel in einem Borstenträger zuführbar ist.
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Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind aus der Praxis in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
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Bei der Herstellung von unterschiedlichen Bürsten oder Besen kann es erforderlich sein, unterschiedlich lange Drahtanker für die Verankerung der Borstenbündel in dem Borstenträger der herzustellenden Bürste oder des herzustellenden Besens zu bereitzustellen. Die dafür erforderliche Anpassung der Ankerlängen der Drahtanker wird beispielsweise über eine Veränderung oder Einstellung einer Transportschrittweite eines Drahtmitnehmers einer Zuführvorrichtung vorgenommen. Dabei kann eine Veränderung der Ankerlänge nicht nur beim Wechseln des herzustellenden Bürsten- oder Besentyps notwendig werden, sondern sogar beim Bestopfen unterschiedlicher Aufnahmelöcher eines Borstenträgers einer Bürste oder eines Besens.
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Bisher ist es vergleichsweise aufwendig, die gewünschte Ankerlänge einzustellen. So ist es beispielsweise bekannt, Einstellungen an der Stopfmaschine zu verändern, die die Ankerlänge betreffen, dann einen Testlauf zu betreiben, um anschließend die mit veränderter Ankerlänge hergestellten Drahtanker zu vermessen. Die Drahtanker werden vermessen, um festzustellen, ob die eingestellte Ankerlänge innerhalb der erforderlichen Toleranzen liegt oder nicht. Erst wenn diese vergleichsweise aufwendige Kontrolle durchgeführt wurde, ist es möglich, mit dem eigentlichen Bestopfen des Borstenträgers fortzufahren.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine Stopfmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, die eine Anpassung der Ankerlängen gegebenenfalls sogar während eines Stopfvorgangs vereinfachen und so die Flexibilität bei der Herstellung von Bürsten oder Besen erhöhen.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren durch die Mittel und Merkmale des auf ein solches Verfahren gerichteten unabhängigen Anspruchs gelöst. Insbesondere wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, dass die Transportschrittweite eingestellt oder verändert und nach der Einstellung oder Veränderung mit einem Sensor der Stopfmaschine zumindest mittelbar bestimmt wird. Dies mit dem Ziel, auf eine mit der Transportschrittweite zusammenhängende Ankerlänge von Drahtankern rückzuschließen, die mit der Zuführvorrichtung einem Stopfwerkzeug der Stopfmaschine zugeführt werden, um Borstenbündel in einen Borstenträger einzustopfen und dort zu verankern.
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Auf diese Weise ist es möglich, über eine in der Stopfmaschine durchgeführte Bestimmung der Transportschrittweite zumindest indirekt auf die eingestellte Ankerlänge rückzuschließen. Somit kann auf ein separates Nachmessen der Drahtanker verzichtet werden. Dies beschleunigt eine Anpassung der Bürstenstopfmaschine an die Herstellung anderer Bürsten oder Besen beziehungsweise eine Anpassung der erforderlichen Ankerlängen auch innerhalb eines Stopfvorgangs eines Besens oder einer Bürste.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn die von dem Sensor bestimmte Transportschrittweite, die mit der Länge der zugeführten Drahtanker korreliert oder dieser sogar entspricht, und/oder eine Soll-Transportschrittweite an einer Anzeigevorrichtung der Stopfmaschine angezeigt wird.
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Insbesondere dann, wenn sowohl die mit dem Sensor bestimmte Transportschrittweite und eine Soll-Transportschrittweite, die für einen bestimmten Fertigungsschritt erforderlich ist, an der Anzeigevorrichtung der Stopfmaschine angezeigt wird, ist es möglich, die Ankerlänge durch Veränderung der Transportschrittweite manuell anzupassen. Zudem ermöglicht die Anzeige sowohl der ermittelten Transportschrittweite als auch der Soll-Transportschrittweite eine Überprüfung der an der Stopfmaschine vorgenommenen Einstellungen.
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Besonders komfortabel lässt sich das Verfahren durchführen, wenn die Transportschrittweite, vorzugsweise unter ständiger Bestimmung der eingestellten Transportschrittweite oder der sich verändernden Transportschrittweite mit dem Sensor, solange, insbesondere automatisch, verstellt wird, bis die von dem Sensor bestimmte Transportschrittweite mit der Soll-Transportschrittweite übereinstimmt. Bei dieser Variante des Verfahrens kann also beispielsweise die Stopfmaschine die Soll-Transportschrittweite vorgeben. In Abhängigkeit der Soll-Transportschrittweite wird dann die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers so lange verändert, bis die ermittelte Transportschrittweite und die Soll-Transportschrittweite übereinstimmen. Die Veränderung der Transportschrittweite des Drahtmitnehmers kann vorzugsweise automatisch, grundsätzlich aber auch manuell erfolgen.
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Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Soll-Transportschrittweiten aus einem Anweisungsspeicher der Stopfmaschine entnommen werden können. In dem Anweisungsspeicher können bestimmte Soll-Transportschrittweiten einzelnen Bürsten- oder Besentypen zugeordnet werden und/oder sein. Durch eine entsprechende Auswahl oder Anwahl der Bürsten- oder Besentypen, kann dann eine zugeordnete Soll-Transportschrittweite ausgelesen und beispielsweise an die Anzeigevorrichtung der Stopfvorrichtung übertragen und dort angezeigt werden. In Abhängigkeit der Soll-Transportschrittweite lässt sich dann die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers manuell oder bevorzugt auch automatisch anpassen.
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Bei einer Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Transportschrittweite zwischen zwei aufeinander folgenden Stopfvorgängen eingestellt wird. So ist es möglich, einen Borstenträger mit unterschiedlich langen Drahtankern zu bestopfen.
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Um die Transportschrittweite zumindest mittelbar zu bestimmen, kann bei einer Ausführungsform des Verfahrens eine Auslenkung des Drahtmitnehmers, insbesondere wenn dieser als Drahtvorschubhebel ausgebildet ist, mit dem Sensor vorzugsweise direkt ermittelt oder gemessen werden. Da die Transportschrittweite mit der Auslenkbewegung des Drahtmitnehmers zusammenhängt, kann auf die Transportschrittweite so besonders einfach und zuverlässig rückgeschlossen werden.
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Dazu kann eine Schwenk- oder Auslenkbewegung des Drahtmitnehmers, insbesondere des Drahtvorschubhebels, auf den Sensor übertragen werden. Wenn der Sensor als Drehgeber, also als Sensor für Drehwinkel ausgebildet ist, lässt sich die Auslenkung des Drahtmitnehmers und damit die Transportschrittweite auf diese Weise besonders einfach direkt bestimmen. Derartige Drehgeber werden auch als inkrementale Drehgeber oder Inkrementalgeber bezeichnet.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Stopfmaschine für die Herstellung von Bürsten oder Besen der eingangs genannten Art gelöst, die die Mittel und Merkmale des unabhängigen Anspruchs aufweist, der auf eine solche Stopfmaschine gerichtet ist. Zur Lösung der Aufgabe wird bei der eingangs genannten Stopfmaschine insbesondere vorgeschlagen, dass die Zuführvorrichtung einen Drahtmitnehmer und die Stopfmaschine einen Sensor aufweisen, wobei der Drahtmitnehmer dazu eingerichtet ist, den Ankerdraht mit einer einstellbaren und/oder veränderlichen Transportschrittweite dem Stopfwerkzeug zuzuführen, und wobei der Sensor dazu eingerichtet ist, die Transportschrittweite und damit eine Ankerlänge von aus dem zugeführten Ankerdraht gewonnenen Drahtankern zumindest mittelbar zu bestimmen.
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Auf diese Weise wird eine Stopfmaschine für die Herstellung von Bürsten oder Besen geschaffen, mit der durch eine Veränderung, Anpassung oder Verstellung der Transportschrittweite des Drahtmitnehmers der Zuführvorrichtung die Ankerlänge der mit der Zuführvorrichtung dem Stopfwerkzeug zugeführten Drahtanker eingestellt werden kann. Ferner kann an der erfindungsgemäßen Stopfmaschine über ihren Sensor eine zumindest mittelbare Bestimmung der eingestellten Transportschrittweite vorgenommen werden. Da die Transportschrittweite, mit der der Ankerdraht dem Stopfwerkzeug zugeführt wird, mit der Ankerlänge zusammenhängt, erlaubt die mit dem Sensor bestimmte Transportschrittweite einen Rückschluss und/oder eine Bestimmung der Ankerlänge der dem Stopfwerkzeug schließlich zugeführten Drahtanker.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Stopfmaschine ist dabei vorgesehen, dass die Zuführvorrichtung eine Stellkulisse, eine Kulissenführung und als Drahtmitnehmer einen Drahtvorschubhebel aufweist. Die Stellkulisse ist dabei dem Drahtvorschubhebel zugeordnet und entlang der Kulissenführung verschieblich. Eine Relativposition der Stellkulisse an der Kulissenführung definiert dann einen Schwenkwinkelbereich des Drahtvorschubhebels und damit die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers. Über eine Veränderung der Relativposition der Stellkulisse an der Kulissenführung lässt sich somit der Schwenkwinkelbereich des Drahtvorschubhebels verändern. Je größer der Schwenkwinkelbereich des Drahtvorschubhebels, also der Bereich, in dem der Drahtvorschubhebel als Drahtmitnehmer zwischen zwei Totpunkten hin- und hergeschwenkt werden kann, desto größer ist auch die Transportschrittweite.
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Der Sensor der Stopfmaschine kann in diesem Fall zur Bestimmung der Relativposition der Stellkulisse an ihrer Kulissenführung und dadurch zur Bestimmung der Transportschrittweite eingerichtet sein. Somit lässt sich über die Relativposition der Stellkulisse an ihrer Kulissenführung schließlich auf die Ankerlänge der mit der Zuführvorrichtung zugeführten Drahtanker rückschließen. Und zwar dies, ohne ein separates Nachmessen der abgelängten Drahtanker vornehmen zu müssen.
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Es ist aber auch möglich, dass der Sensor zur Bestimmung und/oder Messung einer Auslenkung des Drahtmitnehmers, insbesondere des Drahtvorschubhebels, und dadurch zur Bestimmung der Transportschrittweite eingerichtet ist. Hierfür kann es besonders zweckmäßig sein, als Sensor einen Drehgeber, also einen Sensor, mit dem Drehwinkel bestimmt werden können, zu verwenden. Derartige Drehgeber werden auch als Inkrementalgeber oder inkrementale Drehgeber bezeichnet.
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Wenn eine feststehende Welle oder Achse vorgesehen ist, um die der Drahtmitnehmer, insbesondere der Drahtvorschubhebel, schwenkbar gelagert ist, kann der Sensor, insbesondere als Drehgeber, an der feststehende Welle oder Achse angeordnet sein. Die Bewegung des Drahtmitnehmers, insbesondere des Drahtvorschubhebels, kann über zumindest ein sowohl mit dem Sensor als auch mit der Drahtmitnehmer verbundenes Übertragungselement auf den Sensor übertragen und von diesem bestimmt werden.
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Der Sensor, insbesondere wenn er als Drehgeber ausgebildet ist, kann auch an einem Gehäuse oder Gestell der Stopfmaschine angeordnet sein. Dies insbesondere dann, wenn der Sensor mit einer drehbar gelagerten Welle des Drahtmitnehmers, insbesondere des Drahtvorschubhebels, verbunden ist. Die Bewegung des mit seiner Welle dann drehfest verbundenen Drahtmitnehmers kann über die Welle besonders einfach direkt auf den vorzugsweise als Drehgeber ausgebildeten Sensor übertragen werden. Der Sensor kann dann die Auslenkung des Drahtmitnehmers bzw. den sich dabei einstellende Dreh- oder Schwenkwinkel der Welle bestimmen. Aus der Auslenkung der Drahtmitnehmer lässt sich dann die Transportschrittweite ableiten.
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Die Stopfmaschine kann eine mit dem Sensor gekoppelte Anzeigevorrichtung aufweisen. An diese Anzeigevorrichtung kann die von dem Sensor bestimmte Transportschrittweite angezeigt werden. Ferner ist es möglich, an der Anzeigevorrichtung eine einzustellende Soll-Transportschrittweite und/oder eine, beispielsweise die zuvor erwähnte, von dem Sensor bestimmte Relativposition einer, beispielsweise der bereits zuvor erwähnten, Stellkulisse anzuzeigen.
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Ferner ist es möglich, dass die Stopfmaschine eine Skala zur Anzeige der Relativposition und/oder der Transportschrittweite aufweist. Die Verwendung einer Skala kann insbesondere bei einer manuellen Einstellung der Transportschrittweite vorteilhaft sein.
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Die Kulissenführung kann als Spindel ausgebildet sein. Bei einer als Spindel ausgebildeten Kulissenführung kann die Stellkulisse an einem Spindelschlitten der Spindel angeordnet oder ausgebildet sein. Auf diese Weise kann die Stellkulisse, die dem als Drahtmitnehmer dienenden Drahtvorschubhebel zugeordnet ist, durch eine Drehung der Spindel, die als Kulissenführung dient, entlang der Spindel axial verschoben werden. Durch die axiale Verschiebung der Stellkulisse an der Kulissenführung kann die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers verändert werden.
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Der Sensor der Stopfmaschine kann ein Wegstreckensensor, ein Linearsensor, ein Hohlwellensensor, ein Drehgeber oder ein Inkrementalgeber sein. Insbesondere bei Verwendung einer Spindel als Kulissenführung bietet sich die Verwendung eines Hohlwellensensors, eines Drehgebers oder eines Inkrementalgebers als Sensor der Stopfmaschine an.
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Wie bereits zuvor ausgeführt wurde, kann der Sensor zumindest mittelbar mit dem Drahtmitnehmer, insbesondere mit dem Drahtvorschubhebel, verbunden sein, um die Auslenkbewegung des Drahtmitnehmers auf den Sensor zu übertragen und daraus auch die Transportschrittweite zu bestimmen. Dazu kann der Sensor über zumindest ein Übertragungselement mit dem Drahtmitnehmer verbunden sein.
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Der Drahtvorschubhebel ist besonders bevorzugt ein zweischenkliger Drahtvorschubhebel. Dieser zweischenklige Drahtvorschubhebel kann einen ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel aufweisen. Dabei kann an einem freien Ende des zweiten Schenkels eine Drahtkontaktfläche ausgebildet sein. An dieser Drahtkontaktfläche kann der zuzuführende Ankerdraht in Gebrauchsstellung anliegen. Die Drahtkontaktfläche ist vorzugsweise konvex gekrümmt, so dass die Drahtkontaktfläche bei einer Schwenkbewegung des Drahtvorschubhebels durch einen gedachten Fixpunkt, an dem die Drahtkontaktfläche den Ankerdraht in Gebrauchsstellung kontaktiert, bewegt werden kann.
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Die Stellkulisse ist bei Verwendung eines zweischenkligen Drahtvorschubhebels vorzugsweise mit dem ersten Schenkel des Drahtvorschubhebels verbunden.
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Der Drahtvorschubhebel kann, insbesondere dann, wenn er als zweischenkliger Drahtvorschubhebel ausgebildet ist, an seinem ersten Schenkel, eine, vorzugsweise gekrümmte, Führungskulisse aufweisen. In dieser Führungskulisse kann ein Führungselement, beispielsweise ein Kulissenstein, angeordnet sein. Die Stellkulisse und/oder ein Kraftübertragungselement eines Drahtvorschubantriebs der Stopfmaschine kann/können über das Führungselement mit dem Drahtvorschubhebel gelenkig verbunden sein.
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Zweckmäßig kann es sein, wenn ein Krümmungsradius der Führungskulisse einer Länge des Kraftübertragungselements des Drahtvorschubantriebs entspricht und/oder wenn das Kraftübertragungselement sowohl an dem Drahtvorschubantrieb als auch an dem Führungselement gelenkig gelagert ist. So lässt sich eine lineare, alternierende Bewegung des Drahtvorschubantriebs über das Kraftübertragungselement in eine Schwenkbewegung des Drahtmitnehmers übersetzen.
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Auf diese Weise lässt sich einerseits eine Vorschubbewegung des Drahtvorschubantriebs auf den als Drahtmitnehmer fungierenden Drahtvorschubhebel übertragen und andererseits eine Veränderung des Schwenkwinkelbereichs des Drahtvorschubhebels durch eine Veränderung der Relativposition der Stellkulisse an dem Drahtvorschubhebel in gewünschter Weise verändern.
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Bei Verwendung eines als Drahtvorschubhebel, insbesondere als zweischenkligen Drahtvorschubhebel ausgebildeten Drahtmitnehmers kann es zweckmäßig sein, wenn dem Drahtmitnehmer ein sogenannter Freilaufhebel zugeordnet ist. Dieser Freilaufhebel kann in bevorzugter Weise schwenkbar gelagert und/oder druckbeaufschlagt sein. Der Freilaufhebel ermöglicht im Zusammenspiel mit dem Drahtmitnehmer, dass der Ankerdraht in nur einer Richtung, also hin zu dem Stopfwerkzeug der Stopfmaschine gefördert wird. Beim Zurückschwenken des Drahtvorschubhebels entgegen der Förderrichtung des Ankerdrahts kann der Freilaufhebel verhindern, dass der Ankerdraht durch die Rückstellbewegung des Drahtvorschubhebels entgegen der Förderrichtung zurückgezogen wird. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn eine Transportebene, innerhalb der der Ankerdraht dem Stopfwerkzeug zuführbar ist, zwischen dem Drahtvorschubhebel und dem Freilaufhebel angeordnet ist. Somit sind der Freilaufhebel und der als Drahtmitnehmer dienende Drahtvorschubhebel bei in Gebrauchsstellung befindlichem Ankerdraht auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Ankerdrahts angeordnet.
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Die Stopfmaschine kann eine Stellvorrichtung zur Veränderung der Transportschrittweite des Drahtmitnehmers aufweisen. Insbesondere kann diese Stellvorrichtung zur Veränderung der Relativposition der Stellkulisse an der Kulissenführung eingerichtet sein. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die Stellvorrichtung einen automatischen und/oder einen manuellen Stellantrieb umfasst. Bei einer Variante der Stopfmaschine ist der Stellantrieb mit einer als Kulissenführung dienenden Spindel verbunden. Die Funktion einer solchen Spindel wurde bereits weiter oben beschrieben. Der Stellantrieb kann die Spindel in Rotation versetzen. Dadurch lassen sich der Spindelschlitten mit der Stellkulisse axial relativ zu dem Drahtmitnehmer verstellen und die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers, insbesondere der Schwenkwinkelbereich des Drahtvorschubhebels, anpassen, um schließlich die Ankerlänge der zugeführten Drahtanker zu verändern.
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Die Stopfmaschine kann ferner eine Steuereinheit aufweisen, die mit einem, beispielsweise dem bereits zuvor erwähnten, Stellantrieb der Stopfmaschine und/oder mit dem Sensor koppelbar oder gekoppelt ist. Hierfür kann zwischen der Steuereinheit und dem Sensor eine Signalverbindung, insbesondere eine drahtgebundene Signalleitung ausgebildet sein. Diese Steuereinheit kann nicht nur zur Steuerung der Transportschrittweite, sondern auch zu deren Regelung, vorzugsweise in Abhängigkeit der mit dem Sensor ermittelten Daten, insbesondere der mit dem Sensor bestimmten Transportschrittweiten, eingerichtet sein. Folgerichtig kann die Steuereinheit daher auch als Kontrolleinheit oder Auswerteeinheit bezeichnet werden.
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Die Stopfmaschine kann zudem eine Eingabeschnittstelle zur Eingabe einer einzustellenden Transportschrittweite und/oder einen Anweisungsspeicher umfassen. In dem Anweisungsspeicher können bestimmte Transportschrittweiten und/oder Schwenkwinkelbereiche und/oder Relativpositionen der Stellkulisse einzelnen Bürsten- und/oder Besentypen zugeordnet sein. Da eine Transportschrittweite einer bestimmten Ankerlänge der zugeführten Drahtanker entspricht, kann mit Hilfe der in dem Anweisungsspeicher hinterlegten Daten also auch eine Ankerlänge eingestellt werden. Selbstverständlich ist es möglich, auch definierte Ankerlängen in dem Anweisungsspeicher zu hinterlegen und bestimmten Besen- oder Bürstentypen zuzuweisen. So ist es möglich, durch Anwahl eines bestimmten Bürsten- oder Besentypen von der Stopfmaschine die notwendigen Informationen zur Einstellung der Transportschrittweite durch Rückgriff auf den Anweisungsspeicher zu erhalten.
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Ferner kann die Stopfmaschine, insbesondere unter Verwendung der bereits zuvor erwähnten Steuereinheit, dazu eingerichtet sein, nach Auswahl eines bestimmten Besen- oder Bürstentyps die erforderlichen Einstellungen der Transportschrittweiten automatisch vorzunehmen. Hierbei kann es zweckmäßig sein, wenn der Anweisungsspeicher als Programmspeicher ausgebildet ist, in dem für einzelne Bürsten- oder Besentypen ganze Fertigungsprogramme mit gegebenenfalls unterschiedlichen Ankerlängen, Transportschrittweiten, Schwenkwinkelbereichen und/oder Relativpositionen der Stellkulisse hinterlegt sind.
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Dabei können die in dem Anweisungsspeicher hinterlegten oder hinterlegbaren Daten auf einer, beispielsweise auf der bereits zuvor erwähnten, Anzeigevorrichtung der Stopfmaschine angezeigt werden. Auf diese Weise wird einem Bediener der Stopfmaschine eine Kontrolle der vorgenommenen Einstellungen vereinfacht. Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn die in dem Anweisungsspeicher und/oder dem Programmspeicher hinterlegten Daten von einer, beispielsweise der bereits zuvor erwähnten, Steuereinheit der Stopfmaschine zur automatischen Einstellung der Transportschrittweite auslesbar und verarbeitbar sind.
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Dabei kann die Stopfmaschine, insbesondere durch ihre Steuereinheit und/oder durch ihre Stellvorrichtung, dazu eingerichtet sein, nach Auswahl eines zu bearbeitenden Bürsten- oder Besentyps eine erforderliche Transportschrittweite selbstständig anzupassen; dies zum Beispiel über eine automatische Einstellung der Relativposition der Stellkulisse und damit des Schwenkbereichs des Drahtvorschubhebels in Abhängigkeit der in dem Anweisungsspeicher oder in dem Programmspeicher hinterlegten Daten, Anweisungen und/oder Programmen.
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Die Stopfmaschine kann eine Schneidvorrichtung aufweisen. Mit Hilfe dieser Schneidvorrichtung können einzelne Drahtanker von dem mit definierter Transportschrittweite zugeführten Ankerdraht abgelängt werden. Dabei kann eine Länge der abgelängten Drahtanker der eingestellten Transportschrittweite des Drahtmitnehmers entsprechen.
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Ferner ist es möglich, dass die Stopfmaschine eine Bündelabteilvorrichtung mit einem Materialkasten zur Aufnahme loser Borstenfilamente aufweist. Mit Hilfe der Bündelabteilvorrichtung lassen sich aus dem Vorrat loser Borstenfilamente, der in dem Materialkasten der Stopfmaschine vorgehalten werden kann, einzelne Borstenbündel abteilen und dem Stopfwerkzeug der Stopfmaschine zuführen. Dafür weist die Bündelabteilvorrichtung an einer dem Materialkasten zugewandten Seite zumindest eine Bündelabteilkerbe auf.
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Mit Hilfe einer Stößerzunge des Stopfwerkzeugs können die Borstenbündel zusammen mit einem zuvor zugeführten Drahtanker, der zum Beispiel mit Hilfe der Schneidvorrichtung von dem Ankerdraht abgelängt wurde, in ein Aufnahmeloch eines bereitgehaltenen Borstenträgers eingestopft werden. Bei dem Borstenträger kann es sich beispielsweise um einen Bürstenkörper oder auch um einen Besenkörper handeln.
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Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die zuvor beschriebene Stopfmaschine selbstverständlich zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 eingerichtet sein kann.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist aber nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Schutzansprüche untereinander und/oder in Kombination mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
- 1 zeigt eine stark schematisierte Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bürstenstopfmaschine, deren Drahtmitnehmer als zweischenkliger Drahtvorschubhebel ausgebildet ist.
- 2 zeigt eine stark schematisierte Darstellung einer weiteren, mit der Stopfmaschine gemäß 1 nahezu baugleichen Stopfmaschine, bei der als Sensor ein Drehgeber vorgesehen ist, mit dem eine Auslenkung des zweischenkligen Drahtvorschubhebels gemessen und dadurch eine Transportschrittweite des Drahtvorschubhebels bestimmt werden kann.
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Aufgrund ihres in weiten Teilen identischen Aufbaus wurden für die Beschreibung der beiden in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen für in ihrer Funktion übereinstimmende Elemente auch bei abweichender Gestaltung oder Formgebung übereinstimmende Bezugszeichen vergeben. Zumindest hinsichtlich übereinstimmender Elemente lässt sich die nachfolgende Beschreibung daher folgerichtig auf beide in den 1 und 2 gezeigten Stopfmaschinen lesen, auch wenn im Text konkret nur auf eine der beiden Stopfmaschinen Bezug genommen sein sollte.
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Beide Figuren zeigen jeweils eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Stopfmaschine für die Herstellung von Bürsten oder Besen. Die Stopfmaschine 1 weist ein Stopfwerkzeug 2 und eine Zuführvorrichtung 3 auf. Mit der Zuführvorrichtung 3 lässt sich Ankerdraht 4 dem Stopfwerkzeug 2 mit veränderlicher Transportschrittweite zuführen. Mithilfe des Stopfwerkzeugs 2 kann ein Borstenbündel zusammen mit einem aus dem zugeführten Ankerdraht 4 gewonnenen Drahtanker in einen bereitgehaltenen Borstenträger 5 eingestopft und durch Verankerung an diesem befestigt werden.
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Die Zuführvorrichtung 3 beider in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen 1 weist jeweils einen Drahtmitnehmer 6 auf. Die Stopfmaschinen 1 sind mit einem Sensor 7 versehen. Der Drahtmitnehmer 6 ist dazu eingerichtet, den Ankerdraht 4 mit einer einstellbaren Transportschrittweite dem Stopfwerkzeug 2 zuzuführen. Die Transportschrittweite des Drahtmitnehmers 6 kann zumindest mittelbar mit dem Sensor 7 bestimmt werden. Da die Transportschrittweite mit der Länge der zugeführten Drahtanker, die von dem Ankerdraht 4 abgelängt werden können, korreliert, lässt sich mit Hilfe des Sensors 7 und über die Bestimmung der Transportschrittweite des Drahtmitnehmers 6 auf die Länge der Drahtanker rückschließen.
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1 und 2 zeigen, dass die Zuführvorrichtung 3 der jeweiligen Stopfmaschine 1 eine Stellkulisse 8, eine Kulissenführung 9 und als Drahtmitnehmer 6 einen Drahtvorschubhebel 10 aufweist.
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Die Stellkulisse 8 ist dem Drahtvorschubhebel 10 zugeordnet und entlang der Kulissenführung 9 verschieblich. Eine Relativposition der Stellkulisse 8 an der Kulissenführung 9 definiert einen Schwenkwinkelbereich des Drahtvorschubhebels 10, eine Transportschrittweite des Drahtmitnehmers und damit schließlich auch die Ankerlänge der Drahtanker, die dem Stopfwerkzeug 2 zugeführt werden.
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Der Sensor 7 der in 1 dargestellten Stopfmaschine 1 ist zur Bestimmung der Relativposition der Stellkulisse 8 an ihrer Kulissenführung 9 und dadurch zur Bestimmung der Transportschrittweite des als Drahtvorschubhebel 10 ausgebildeten Drahtmitnehmers 6 eingerichtet.
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Bei der in 2 dargestellten Stopfmaschine 1 ist der Sensor 7 zur Bestimmung einer Auslenkung oder Schwenkstellung des Drahtvorschubhebels 10 eingerichtet. Über die Auslenkung des Drahtvorschubhebels 10 kann auf die Transportschrittweite zurückgeschlossen werden. Hierfür ist der Sensor 7 bei der in 2 gezeigten Stopfmaschine 1 als Sensor für Drehwinkel, beispielsweise als Drehgeber oder Inkrementalgeber, ausgebildet.
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Jede der Stopfmaschinen 1 weist ferner eine mit dem Sensor 7 gekoppelte Anzeigevorrichtung 11 auf. An dieser Anzeigevorrichtung 11 können von dem jeweiligen Sensor 7 bestimmte Transportschrittweiten, eine einzustellende Soll-Transportschrittweite und/oder, insbesondere bei der in 1 dargestellten Stopfmaschine 1, eine von dem Sensor 7 bestimmte Relativposition der Stellkulisse 8 an der Kulissenführung 9 und natürlich auch weitere Daten angezeigt werden. Bei einer in den beiden Figuren nicht dargestellten Ausführungsform der Stopfmaschine 1 ist zudem eine Skala zur Anzeige der Relativposition und/oder der Transportschrittweite vorgesehen.
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Die Kulissenführung 9 ist bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen jeweils als Spindel 12 ausgebildet. Die jeweilige Stellkulisse 8 ist an einem Spindelschlitten 13, der durch eine Rotation der Spindel 12 entlang dieser verschieblich ist, angeordnet oder ausgebildet.
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Der Sensor 7 ist im vorliegenden Beispiel der Stopfmaschine 1 gemäß 1 ein Hohlwellensensor, ein Drehgeber oder ein Inkrementalgeber, der über die Rotation der Spindel 12 auf die Relativposition der Stellkulisse und damit auf eine Veränderung der Transportschrittweite rückschließen lässt. Der Sensor 7 und die Anzeigevorrichtung 11 sind in einer Messeinheit 14 zusammengefasst.
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Wie bereits zuvor erwähnt, ist der Sensor 7 der Stopfmaschine 1 gemäß 2 ein Drehgeber, also ein Sensor zur Bestimmung von Drehwinkeln. Der Sensor 7 der Stopfmaschine 1 gemäß 2 ist hierfür an einer feststehenden Welle oder Achse 39 angeordnet, um die der Drahtvorschubhebel 10 schwenkbar gelagert ist. Über mit dem Drahtvorschubhebel 10 einerseits und mit dem Sensor 7 andererseits verbundene Übertragungselemente 40 kann die Schwenkbewegung des Drahtvorschubhebels 10 auf den als Drehgeber ausgebildeten Sensor 7 übertragen werden. So kann der Sensor 7 die Auslenkung des Drahtvorschubhebels 10 bestimmen, damit daraus die Transportschrittweite der Zuführvorrichtung 3 ermittelt werden kann.
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Bei beiden in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen 1 ist der jeweilige Drahtvorschubhebel 10 ein zweischenkliger Drahtvorschubhebel, der auf der einen Seite seines Schwenkpunktes 18 einen ersten Schenkel 15 und auf der anderen Seite seines Schwenkpunktes 18 einen zweiten Schenkel 16 aufweist. An einem freien Ende des zweiten Schenkels 16 ist eine Drahtkontaktfläche 17 ausgebildet. Die Drahtkontaktfläche 17 ist konvex gekrümmt und kann beispielsweise die Gestalt eines Zylindermantelabschnitts aufweisen, dessen Radius dem um die halbe Materialstärke des zugeführten Ankerdrahtes reduzierten Abstand des Schwenkpunktes 18 des Drahtvorschubhebels 10 zu einer Transportebene entspricht, in der der Ankerdraht 4 mit Hilfe der Zuführvorrichtung 3 dem Stopfwerkzeug 2 zugeführt werden kann.
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Bei den in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen 1 ist die jeweilige Stellkulisse 8 zumindest mittelbar mit dem ersten Schenkel 15 des Drahtvorschubhebels 10 verbunden. Der jeweilige Drahtvorschubhebel 10 weist in seinem ersten Schenkel 15 eine gekrümmte Führungskulisse 19 auf, in der ein Führungselement 20, hier ein Kulissenstein 20, angeordnet ist. Die Stellkulisse 8 und ein Kraftübertragungselement 21 eines Drahtvorschubantriebs 22 der Stopfmaschine 1 sowohl der 1 als auch der 2, das hier als Umlenkstange ausgebildet ist, sind über dieses Führungselement 20 mit dem ersten Schenkel 15 des Drahtvorschubhebels 10 verbunden.
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Ein Krümmungsradius der Führungskulissen 19 der in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen 1 entspricht dabei jeweils einer Länge des Kraftübertragungselements 21 des Drahtvorschubantriebs 22. Das Kraftübertragungselement 21 ist sowohl an einem Drahtvorschubaktor 22a des Drahtvorschubantriebs 22 als auch an dem Führungselement 20 gelenkig gelagert. So lässt sich eine lineare, alternierende Bewegung des Drahtvorschubaktors 22a über das beiseits gelenkig gelagerte Kraftübertragungselement 21 in eine Schwenkbewegung des Drahtmitnehmers 6 übersetzen.
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1 und 2 verdeutlichen jeweils, dass eine Haupterstreckungsrichtung der Stellkulisse 8 quer und abschnittsweise sogar rechtwinklig zu einer Haupterstreckungsrichtung der Führungskulisse 19 des als Drahtvorschubhebel 10 ausgebildeten Drahtmitnehmers 6 ausgerichtet ist.
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Bei beiden Stopfmaschinen 1 ist dem als Drahtmitnehmer 6 fungierenden Drahtvorschubhebel 10 jeweils ein schwenkbar gelagerter und zudem druckbeaufschlagter Freilaufhebel 23 zugeordnet. Eine Transportebene, innerhalb der der Ankerdraht 4 dem Stopfwerkzeug 3 zuführbar ist, liegt dabei zwischen dem Drahtvorschubhebel 10 und dem Freilaufhebel 23. Mit Hilfe einer an einem Gegenhalter 24 angeordneten Druckfeder 25 wird der Freilaufhebel 23 gegen den Ankerdraht 4 gepresst. Beim Verschwenken des Drahtvorschubhebels 10 in Richtung des Stopfwerkzeugs 3 wird der Drahtvorschubhebel über den in Richtung des Stopfwerkzeugs 2 vorgeschobenen Ankerdraht 4 gegen die Druckfeder 5 bewegt. Bei der Rückstellbewegung des jeweiligen Drahtmitnehmers 6 in entgegengesetzter Richtung verhindert der Freilaufhebel 23, der auch als Freilaufkeil 23 bezeichnet werden kann, dass der Ankerdraht 4 aus einer sich zwischen dem Stopfwerkzeug 2 und dem Drahtmitnehmer 6 erstreckende Drahtführung 26 wieder zurückgezogen wird.
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Jede gezeigte Stopfmaschine 1 umfasst auch eine Stellvorrichtung 27. Die Stellvorrichtung 27 ist zur Veränderung der Transportschrittweite des Drahtmitnehmers 6 und insbesondere zur Veränderung der Relativposition der Stellkulisse 8 an ihrer Kulissenführung 9 eingerichtet. Die Stellvorrichtung 27 umfasst sowohl einen automatischen als auch einen manuellen Stellantrieb 28. Der automatische Stellantrieb 28 kann hierbei als Antriebsmotor ausgebildet sein. Als manueller Stellantrieb 28 kommt beispielsweise eine Schraubrändel in Frage. Sowohl der Antriebsmotor als auch die Schraubrändel sind mit der als Kulissenführung 9 dienenden Spindel 12 verbunden. Durch Rotation der Spindel 12 kann die Transportschrittweite zumindest mittelbar verändert werden.
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Jede gezeigte Stopfmaschine 1 weist ferner eine Eingabeschnittstelle 29 zur Eingabe einer einzustellenden Transportschrittweite oder einer Ankerlänge, und einen Anweisungsspeicher 30 auf, der auch als Programmspeicher ausgebildet sein oder bezeichnet werden kann.
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In dem Anweisungsspeicher 30 können bestimmte Transportschrittweiten, Schwenkwinkelbereiche und/oder Relativpositionen der Stellkulisse 8 sowie bestimmte Ankerlängen einzelnen Bürsten- und/oder Besentypen zugeordnet sein, die mit Hilfe der Stopfmaschine 1 gefertigt werden können. Ferner können in dem Anweisungsspeicher 30 auch ganze Fertigungsprogramme einzelnen Bürsten- oder Besentypen zugeordnet sein. Die in dem Anweisungsspeicher 30 hinterlegten Daten können bei Bedarf auf der Anzeigevorrichtung 11 der Stopfmaschine 1 angezeigt werden.
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Jede gezeigte Stopfmaschine 1 weist außerdem eine Steuereinheit 31 auf, die mit dem jeweiligen Stellantrieb 28 und mit dem Sensor 7 gekoppelt ist. Die Steuereinheit 31 ist dazu eingerichtet, in dem Anweisungsspeicher 30 hinterlegte Daten zur automatischen Einstellung der Transportschrittweise auszulesen und für die automatische Anpassung der Transportschrittweite und damit auch der Ankerlänge zu verwenden.
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Bei der in 2 dargestellten Stopfmaschine 1 ist die Steuereinheit 31 benachbart zu dem als Drehgeber ausgebildeten Sensor 7 angeordnet und mit diesem über eine Signalverbindung 41 in Form einer Signalleitung signaltechnisch verbunden. Die Steuereinheit 31 der Stopfmaschine 1 aus 2 kann somit als Auswerteeinheit oder Kontrolleinheit fungieren, mit der neue Betriebsparameter oder Werte für den Stellantrieb 28 der Stellkulisse 8 in Abhängigkeit einer mit dem Sensor 7 bestimmten Transportschrittweite ermittelt und vorgegeben werden können. Auf diese Weise kann mit der Steuereinheit 31 auch eine Regelung verwirklicht werden.
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Jede gezeigte Stopfmaschine 1 weist auch eine Schneidvorrichtung 32 auf. Mit Hilfe der Schneidvorrichtung 32 können einzelne Drahtanker von dem zugeführten Ankerdraht 4 in gewünschter Länge abgetrennt werden. Dabei stellt sich eine Ankerlänge entsprechend der Transportschrittweite der Zuführvorrichtung 3 ein. Je länger also die Transportschrittweite ist, mit der die Zuführvorrichtung 3 den Ankerdraht 4 in Richtung Stopfwerkzeug 2 und auch in Richtung Schneidvorrichtung 32 zuführt, desto größer ist die Länge der abgelängten oder abgescherten Drahtanker.
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Gemäß 1 und 2 weist jede Stopfmaschine 1 außerdem eine Bündelabteilvorrichtung 33 und einen Materialkasten 34 mit drei einzelnen Materialkanäle auf. In dem Materialkasten 34 ist ein Vorrat von drei Arten unterschiedlicher loser Borstenfilamente angeordnet. Mit Hilfe der als Kreisbogenabteiler ausgebildeten Bündelabteilvorrichtung und einer Bündelabnahmekerbe an dem Kreisbogenabteiler lassen sich einzelne Borstenbündel aus dem Vorrat loser Borstenfilamente des Materialkastens 34 entnehmen und durch eine alternierende Schwenkbewegung (Doppelpfeil PF1) dem Stopfwerkzeug 2 zuführen.
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Nachdem das abgeteilte Borstenbündel mit der Bündelabteilvorrichtung 33 dem Stopfwerkzeug 2 zugeführt wurde, kann das Borstenbündel mit Hilfe einer in einem Stößerkanal 35 des Stopfwerkzeugs 2 alternierend bewegten Stößerzunge 36 zusammen mit einem bereitgehaltenen Drahtanker in eine Aufnahmeöffnung 37 eines Borstenträgers 5 eingestopft und dort verankert werden. Die Bewegung der Stößerzunge 36 ist durch den Doppelpfeil PF2 angedeutet. Der Borstenträger 5 ist an einem Halter 38 der Stopfmaschine zu diesem Zweck aufgespannt.
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Der Doppelpfeil PF3 veranschaulicht die alternierende Bewegung des Drahtvorschubantriebs 22, während der Pfeil PF4 eine Bewegung der Stellkulisse 8 an der Kulissenführung 9 repräsentiert. Der Doppelpfeil PF5 zeigt, dass auch der Materialkasten 34 schwenkbar ist. Dies, um die unterschiedlichen Materialkanäle mit ihren Entnahmeöffnungen in eine Entnahmeposition an der Abteilvorrichtung 33 zu bewegen.
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Die beiden in den Figuren gezeigten Stopfmaschinen 1 sind im Wesentlichen baugleich, unterscheiden sich aber beispielsweise in der Anordnung und Ausprägung ihrer Sensoren 7 und ihrer Steuereinheiten 31.
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Mit den zuvor beschriebenen Stopfmaschinen 1 kann nachfolgend beschriebenes Verfahren durchgeführt werden. Hierbei ist vorgesehen, dass die Einstellung einer Transportschrittweite des Drahtmitnehmers 6 an der Zuführvorrichtung 3 der Stopfmaschine 1 dadurch vorgenommen wird, dass die Transportschrittweite verändert oder eingestellt und nach der Einstellung mit dem Sensor 7 der Stopfmaschine 1 zumindest mittelbar bestimmt wird.
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Die von dem Sensor 7 bestimmte Transportschrittweite und eine Soll-Transportschrittweite werden an der Anzeigevorrichtung 11 der Stopfmaschine 1 angezeigt. Dabei kann die Einstellung der Transportschrittweite zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stopfvorgängen erfolgen. Auf diese Weise kann ein und derselbe Borstenträger 5 mit unterschiedlich langen Drahtankern versehen werden. Bei einer Variante des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Transportschrittweite so lange, vorzugsweise automatisch, verstellt wird, bis die von dem Sensor 7 bestimmte Transportschrittweite mit der Soll-Transportschrittweite übereinstimmt. Diese automatische Einstellung der Transportschrittweite kann insbesondere unter Verwendung der zuvor beschriebenen Steuereinheit 31 vorgenommen werden.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Stopfmaschine 1 kann die Auslenkung des Drahtvorschubhebels 10 mit dem Sensor 7 direkt ermittelt und/oder gemessen werden, um die Transportschrittweite zumindest mittelbar zu bestimmen.
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Die Erfindung befasst sich mit Verbesserungen auf dem technischen Gebiet der Stopfmaschinen zur Herstellung von Bürsten oder Besen. Um die Veränderung von Ankerlängen zu vereinfachen, werden ein Verfahren und eine Stopfmaschine für die Herstellung von Bürsten oder Besen vorgeschlagen. Bei der Stopfmaschine 1 ist vorgesehen, dass die Zuführvorrichtung 3 einen Drahtmitnehmer 6 und die Stopfmaschine 1 einen Sensor 7 aufweisen. Der Drahtmitnehmer 6 ist dazu eingerichtet, den Ankerdraht 4 mit einer einstellbaren Transportschrittweite zu dem Stopfwerkzeug 2 zu transportieren, wobei die einstellbare Transportschrittweite mit einer Ankerlänge von dem zugeführten Ankerdraht 4 ablängbaren Drahtankern korreliert oder dieser sogar entspricht. Die Transportschrittweite kann zumindest mittelbar mit dem Sensor 7 bestimmt werden, so dass auch die eingestellte Ankerlänge mittels des Sensors 7 der Stopfmaschine mittelbar bestimmt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stopfmaschine
- 2
- Stopfwerkzeug
- 3
- Zuführvorrichtung
- 4
- Ankerdraht
- 5
- Borstenräger
- 6
- Drahtmitnehmer
- 7
- Sensor
- 8
- Stellkulisse
- 9
- Kulissenführung
- 10
- Drahtvorschubhebel
- 11
- Anzeigevorrichtung
- 12
- Spindel
- 13
- Spindelschlitten
- 14
- Messeinheit
- 15
- erster Schenkel von 10
- 16
- zweiter Schenkel von 10
- 17
- Drahtkontaktfläche an 10
- 18
- Schwenkpunkt von 10
- 19
- Führungskulisse
- 20
- Führungselement / Kulissenstein
- 21
- Kraftübertragungselement / Umlenkstange
- 22
- Drahtvorschubantrieb
- 22a
- Drahtvorschubaktor
- 23
- Freilaufhebel
- 24
- Gegenhalter
- 25
- Druckfeder
- 26
- Drahtführung
- 27
- Stellvorrichtung
- 28
- Stellantrieb
- 29
- Eingabeschnittstelle
- 30
- Anweisungsspeicher
- 31
- Steuereinheit
- 32
- Schneidvorrichtung
- 33
- Bündelabteilvorrichtung
- 34
- Materialkasten
- 35
- Stößerkanal
- 36
- Stößerzunge
- 37
- Aufnahmeöffnung an 5
- 38
- Halter für 5
- 39
- Achse/Welle
- 40
- Übertragungselemente zwischen 10 und 7
- 41
- Signalverbindung
- PF1
- Bewegung von 33
- PF2
- Bewegung von 36
- PF3
- Bewegung von 22
- PF4
- Bewegung von 8
- PF5
- Bewegung von 34