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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugtür sowie ein System aus einer Kraftfahrzeugtür und einer Tasche.
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Aus der
US 5 072 983 A ist eine Kraftfahrzeugtür mit einem Aufnahmefach für eine Aktentasche bekannt. Das Aufnahmefach ist von Verkleidungsteilen der Kraftfahrzeugtür begrenzt, nämlich von einem feststehenden Verkleidungsteil und einem beweglichen Verkleidungsteil, wobei es sich beim beweglichen Verkleidungsteil um eine Armlehne der Kraftfahrzeugtür handelt.
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Die Kraftfahrzeugtür der
US 5 072 983 A erlaubt zwar das Anordnen der Aktentasche im Aufnahmefach sowie das Entfernen der Aktentasche aus dem Aufnahmefach, ein Zugriff auf den Tascheninnenraum der Aktentasche ist jedoch nur dann möglich, wenn die Aktentasche aus dem Aufnahmefach entfernt wurde.
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DE 10 2004 030 220 A1 offenbart eine Fahrzeugkonsole, die als Überkopfkonsole ausgeführt ist. Die Überkopfkonsole verfügt über ein Aufbewahrungsabteil für zum Beispiel Disketten oder CDs, wobei dieses Aufbewahrungsteil über eine Tür verfügt. Die Tür ist ein bewegliches Teil des Aufbewahrungsabteils, wobei in einem Innenraum des Aufbewahrungsabteils ein Aufbewahrungssystem aufgenommen ist.
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CN 106 427 802 A offenbart eine Kraftfahrzeugtür, im Bereich derer Magnete verbaut sind.
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JP H11- 291 825 A und
US 3 088 771 A offenbaren weiteren Stand der Technik.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Kraftfahrzeugtür sowie ein System aus einer Kraftfahrzeugtür und einer Tasche schaffen.
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Diese Aufgabe wird nach durch eine Kraftfahrzeugtür gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Die Kraftfahrzeugtür weist einen Mechanismus auf, der dann, wenn im Aufnahmefach eine Tasche angeordnet ist und das bewegliche Verkleidungsteil in eine Öffnungsstellung verlagert ist, die Tasche geöffnet hält, um einen Zugriff auf ein Tascheninnenraum freizugeben.
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Mit der hier vorliegenden Erfindung wird erstmals eine Kraftfahrzeugtür vorgeschlagen, die einen Mechanismus aufweist, mithilfe dessen dann, wenn im Aufnahmefach eine Tasche angeordnet ist und das bewegliche Verkleidungsteil in eine Öffnungsstellung für das Aufnahmefach verlagert ist, ein Zugriff auf den Tascheninnenraum der Tasche möglich ist. Dieser Mechanismus hält die Tasche geöffnet, und zwar dann, wenn das bewegliche Verkleidungsteil des Aufnahmefachs die Öffnungsstellung für das Aufnahmefach einnimmt. Für einen Zugriff auf den Tascheninnenraum ist es demnach nicht erforderlich, die Tasche aus dem Aufnahmefach zu entnehmen. Vielmehr hält der Mechanismus die Tasche bei geöffnetem Aufnahmefach geöffnet.
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Der Mechanismus umfasst mindestens einen dem feststehenden Verkleidungsteil zugeordneten bzw. in das feststehende Verkleidungsteil integrierten Magneten, der als aktivierbarer und deaktivierbarer Elektromagnet ausgebildet ist, und mindestens einen dem beweglichen Verkleidungsteil zugeordneten bzw. in das bewegliche Verkleidungsteil integrierten Magneten, der als Permanentmagnet ausgebildet ist. Dies erlaubt ein besonders einfaches und zuverlässiges Offenhalten der Tasche für den Zugriff auf den Tascheninnenraum, nämlich dann, wenn das bewegliche Verkleidungsteil in die Öffnungsstellung für das Aufnahmefach verlagert ist.
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Vorzugsweise ist der Elektromagnet durch einen Taster oder Schalter automatisch aktivierbar und deaktivierbar. Das automatische Aktivieren und Deaktivieren des Elektromagneten ist besonders bevorzugt, um entweder die Tasche geöffnet zu halten oder die Tasche zum Verschließen freizugeben.
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Das System aus Kraftfahrzeugtür und Tasche ist in Patentanspruch 5 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtür im Bereich eines Aufnahmefachs für eine Tasche in geschlossenem Zustand des Aufnahmefachs ohne Tasche;
- 2 den Ausschnitt der 1 in geöffnetem Zustand des Aufnahmefachs mit Tasche bei geschlossenem Tascheninnenraum der Tasche;
- 3 den Ausschnitt der 1 in geschlossenem Zustand des Aufnahmefachs mit geschlossenem Tascheninnenraum der Tasche;
- 4 den Ausschnitt der 1 in geöffnetem Zustand des Aufnahmefachs mit geöffnetem Tascheninnenraum der Tasche.
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1 bis 4 zeigen jeweils einen Ausschnitt aus einer Kraftfahrzeugtür 1, wobei von der Kraftfahrzeugtür 1 einerseits ein feststehendes Verkleidungsteil 2 und andererseits ein gegenüber dem feststehenden Verkleidungsteil 2 verlagerbares bzw. bewegliches Verkleidungsteil 3 gezeigt sind. Die beiden Verkleidungsteile 2 und 3 definieren ein Aufnahmefach 4 für eine Tasche, insbesondere eine Aktentasche oder einen Aktenkoffer oder dergleichen. Die beiden Verkleidungsteile 2 und 3 sind an einem unteren Ende des Aufnahmefachs 4 schwenkbar miteinander verbunden.
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2 zeigt das Aufnahmefach 4 der Kraftfahrzeugtür 1 in einem geöffneten Zustand, wobei zum Öffnen des Aufnahmefachs 4 das bewegliche Verkleidungsteil 3 um eine sich in Längsrichtung des Fahrzeugs bzw. etwa in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs am unteren Ende des Aufnahmefachs 4 verlaufende Achse 5 gegenüber dem feststehenden Verkleidungsteil 2 nach unten geklappt ist, um über einen oberen Spalt bzw. eine obere Öffnung 6 zwischen dem feststehenden Verkleidungsteil 2 und dem beweglichen Verkleidungsteil 3 eine Tasche 7 wie zum Beispiel eine Aktentasche im Aufnahmefach 4 anzuordnen. 3 zeigt das Aufnahmefach 4 wiederum im geschlossenen Zustand zusammen mit der im Aufnahmefach 4 angeordneten Tasche 7.
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Die Kraftfahrzeugtür 1 umfasst einen Mechanismus 8, der dann, wenn im Aufnahmefach 4 eine Tasche 7 angeordnet ist und das bewegliche Verkleidungsteil 3 in eine Öffnungsstellung des Aufnahmefachs 4 verlagert ist (siehe 4), die Tasche 7 geöffnet hält, um so einen Zugriff auf einen Tascheninnenraum der Tasche 7 freizugeben.
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Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst der Mechanismus 8 zumindest einen dem feststehenden Verkleidungsteil 2 zugeordneten bzw. in das feststehende Verkleidungsteil 2 integrierten Magneten, der vorzugsweise als aktivierbarer und deaktivierbarer Elektromagnet 9 ausgebildet ist. Ferner ist im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel auch dem beweglichen Verkleidungsteil 3 mindestens ein Magnet zugeordnet, der vorzugsweise als Permanentmagnet 10 ausgeführt und in das bewegliche Verkleidungsteil 3 integriert ist. Alternativ kann auch der dem beweglichen Verkleidungsteil 3 zugeordnete Magnet als aktivierbarer und deaktivierbarer Elektromagnet ausgebildet sein.
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Dann, wenn in dem Aufnahmefach 4 gemäß 4 eine Tasche 7 angeordnet ist und das Aufnahmefach 4 durch Verlagern des beweglichen Verkleidungsteils 3 in die Öffnungsstellung gebracht ist, wirken die Magnete 9, 10 des Mechanismus 8 mit Magneten 11, 12 der Tasche 7 zusammen, um die Tasche 7 gemäß 4 offen zu halten und so den Zugriff auf den Tascheninnenraum derselben freizugeben.
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Hierzu muss lediglich dann, wenn die Tasche 7 im Aufnahmefach 4 der Kraftfahrzeugtür 1 angeordnet ist, ein gegebenenfalls vorhandener Verschlussmechanismus der Tasche 7, wie zum Beispiel ein Reißverschluss der Tasche 7 oder mindestens ein Schloss der Tasche 7, geöffnet werden, damit zueinander verlagerbare Abschnitte 7a, 7b der Tasche 7 zum Öffnen derselben und zum Freigeben des Tascheninnenraums zueinander verlagert werden können.
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Wie bereits ausgeführt, handelt es sich bei dem oder jedem dem feststehenden Verkleidungsteil 2 zugeordneten Magneten vorzugsweise um einen aktivierbaren und deaktivierbaren Elektromagneten 9. Bei dem oder jedem dem beweglichen Verkleidungsteil 3 zugeordneten Magneten handelt es sich vorzugsweise um einen Permanentmagneten 10, alternativ ebenfalls um einen Elektromagneten.
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In die zueinander verlagerbaren Abschnitte 7a und 7b der Tasche 7 sind vorzugsweise jeweils mindestens ein Permanentmagnet 11, 12 integriert, die mit den in die Verkleidungsteile 2 und 3 integrierten Magneten 9 und 10 zusammenwirken, um dann, wenn das bewegliche Verkleidungsteil 3 des Aufnahmefachs 4 gemäß 4 in die Öffnungsstellung für das Aufnahmefach 4 verlagert ist, den Zugriff auf den Tascheninnenraum der Tasche 7 automatisch freizugeben.
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Die Aktivierung eines als Elektromagneten ausgebildeten Magneten erfolgt vorzugsweise automatisch über einen nicht gezeigten Schalter oder Taster.
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Dann, wenn das Aufnahmefach 4 eine geschlossene Stellung einnimmt (siehe 1, 3), ist der Elektromagnet 9 vorzugsweise automatisch deaktiviert.
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Wird hingegen das verlagerbare Verkleidungsteil 3 gegenüber dem feststehenden Verkleidungsteil 2 um die Achse 5 zum Öffnen des Aufnahmefachs 4 verlagert, so kann abhängig von dieser Verlagerungsbewegung der jeweilige Elektromagnet 9 über einen Schalter oder Taster automatisch aktiviert werden, um dann im Sinne der 4 den Zugriff auf den Tascheninnenraum der Tasche 7 automatisch freizugeben. Der Schalter oder Taster ist dann vorzugsweise abhängig von der Bewegung des verlagerbaren Verkleidungsteils 3 automatisch betätigbar.
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Dabei kann das Aktivieren des Elektromagneten 9 beim Öffnen des Auflagefachs 4 davon abhängig gemacht werden, dass in dem Aufnahmefach 4 tatsächlich eine Tasche 7 angeordnet ist. Dies kann mithilfe eines Sensors überwacht werden, so zum Beispiel mithilfe eines Massesensors bzw. einer Lichtschranke, mithilfe derer überwacht werden kann, ob in dem Aufnahmefach 4 tatsächlich eine Tasche 7 angeordnet ist.
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Wird demnach das Aufnahmefach 4 dann, wenn in demselben keine Tasche 7 angeordnet ist, geöffnet, so wird dann der Elektromagnet 9 nicht automatisch aktiviert, sondern bleibt deaktiviert. Nach dem Anordnen einer Tasche 7 im Aufnahmefach 4, nach dem Schließen des Aufnahmefachs 4 sowie beim nachfolgenden Öffnen des Aufnahmefachs 4 kann dann eine automatische Aktivierung des Elektromagneten 9 erfolgen.
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In Folge der Aktivierung des dem feststehenden Verkleidungsteils 2 zugeordneten Elektromagneten 9 wird der dem feststehenden Verkleidungsteil 2 zugewandte Taschenabschnitt 7a der Tasche 7 festgehalten, wobei ein dem beweglichen Verkleidungsteil 3 zugewandter Taschenabschnitt 7b der Tasche 7 gegenüber dem Taschenabschnitt 7a zum Öffnen und Freigeben des Tascheninnenraums verlagert wird.
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Dabei wird der vom feststehenden Verkleidungsteil 2 abgewandte und der dem beweglichen Verkleidungsteil 3 zugewandte Taschenabschnitt 7b der Tasche 7 durch das Zusammenspiel der Magneten 10, 12 von beweglichen Verkleidungsteil 3 und Taschenabschnitt 7b zusammen mit dem beweglichen Verkleidungsteil 3 verlagert.
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Es ist auch möglich, das automatische Aktivieren und Deaktivieren nur abhängig von der Verlagerungsbewegung des beweglichen Verkleidungsteils 3 zu gestalten. In diesem Fall wird dann bei jeder Verlagerungsbewegung des beweglichen Verkleidungsteils 3 der jeweilige Elektromagnet wechselweise aktiviert bzw. deaktiviert.
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Es ist auch möglich, einen manuell betätigbaren Taster oder Schalter zur Aktivierung und Deaktivierung des Elektromagneten vorzusehen. Ein in Folge der Verlagerungsbewegung des beweglichen Verkleidungsteils 3 automatisch aktivierbarer und deaktivierbarer Taster oder Schalter ist jedoch bevorzugt.
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Die Erfindung betrifft nicht nur die Kraftfahrzeugtür 1 als solche, sondern darüber hinaus auch eine Tasche 7 zur Platzierung im Aufnahmefach 4 der Kraftfahrzeugtür 1 sowie ein System aus Kraftfahrzeugtür 1 mit Aufnahmefach 4 und Tasche 7.
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Wie bereits ausgeführt, verfügt die Tasche 7 über zwei zueinander verlagerbare Taschenabschnitte 7a, 7b. Zumindest ist in einen Taschenabschnitt 7a, 7b, vorzugsweise sind in beide Taschenabschnitte 7a und 7b, der Tasche 7 jeweils mindestens ein Permanentmagnet 10, 11 integriert, wobei der jeweilige Permanentmagnet 11, 12 der Tasche 7 mit einem der Magnete 9, 10 der Kraftfahrzeugtür 1 zusammenwirkt.
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Über das Zusammenspiel der Magnete 9, 10 der Kraftfahrzeugtür 1 mit den Magneten 11, 12 der Tasche 7 kann gewährleistet werden, dass dann, wenn im Aufnahmefach 4 eine Tasche 7 angeordnet ist, und dann, wenn das Aufnahmefach 4 durch Verlagern des beweglichen Verkleidungsteils 3 in die in 4 gezeigte Position geöffnet ist, die Tasche 7 automatisch offengehalten wird, um einen Zugriff auf den Tascheninnenraum derselben freizugeben.