-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stapeln von Wertscheinen, mit mindestens einer umlaufenden Riemenanordnung, die einen über als Umlenkelemente dienende Rollen geführten endlosen Riemen umfasst. Der Riemen hat an seiner Mantelfläche mindestens eine Transportlasche, in die zumindest ein Bereich eines Wertscheins einführbar ist. Ferner umfasst die Vorrichtung mindestens ein Abstreifelement, das den Wertschein zum Entfernen aus der Transportlasche kontaktiert, sodass sich der Wertschein nach dem Entfernen aus der Transportlasche in eine Ablagerichtung bis zum Erreichen einer Ablagefläche oder bis zum Erreichen des oberen Wertscheins eines sich auf der Ablagefläche befindlichen Wertscheinstapels bewegt.
-
Es sind eine Vielzahl von Stapelanordnungen für Wertscheine bekannt, bei denen Stapelriemen genutzt werden. Aus dem Dokument
DE 10 2008 039 357 A1 ist beispielsweise eine Vorrichtung zum Stapeln von Wertschein bekannt, die einen umlaufenden Stapelriemen hat. Der Stapelriemen umfasst einen Riemenkörper und ein am Riemenkörper vorgesehenes Laschenpaar mit mindestens einer Transportlasche und mindestens einer Andrucklasche zur Erzeugung einer Andruckkraft während des Transport des Wertscheins. Jedoch bewegen sich die Wertscheine bei den bekannten Lösungen nach dem Entfernen aus den Transportlaschen unkontrolliert im freien Fall auf einen bereits abgelegten Wertscheinstapel oder auf ein Ablageelement, so dass ein unordentlicher Wertscheinstapel erzeugt wird.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Stapeln von Wertscheinen anzugeben, bei der ein sicheres und ordentliches Stapeln der Wertscheine möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung insbesondere ein Kontaktelement, das derart angeordnet und ausgebildet ist, dass der Wertschein während des Transports in der Transportlasche das Kontaktelement in eine erste Position bewegt. Das Kontaktelement kontaktiert einen Bereich des Wertscheins zumindest nach dem Entfernen des Wertscheins aus der Transportlasche bis zum Auftreffen dieses Wertscheins auf der Ablagefläche oder auf dem oberen Wertschein eines auf der Ablagefläche abgelegten Wertscheinstapels. Dadurch wird erreicht, dass sich der Wertschein nach dem Entfernen aus der Transportlasche bis zum Auftreffen auf die Ablagefläche bzw. auf den oberen Wertschein des Wertscheinstapels nicht unkontrolliert im freien Fall bewegt, sondern in seiner Bewegung in Ablagerichtung begleitet und anschließend kontrolliert abgelegt wird.
-
Es ist vorteilhaft, wenn sich das Kontaktelement und der Wertschein nach dem Entfernen des Wertscheins aus der Transportlasche bis zum Auftreffen des Wertscheins auf der Ablagefläche oder auf dem oberen Wertschein des Wertscheinstapels mit Hilfe der Schwerkraft in Ablagerichtung bewegen. Dadurch kann insbesondere auf Aktorik verzichtet werden, wodurch die Fehleranfälligkeit reduziert und Bauraum eingespart wird.
-
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Kontaktelement um eine Drehachse schwenkbar gelagert ist und wenn das Kontaktelement insbesondere um einen Winkel zwischen 5° und 30°, vorzugsweise um 20°, aus der ersten Position in Ablagerichtung und entgegen der Ablagerichtung verschwenkbar ist. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wertschein nach dem Entfernen aus der Transportlasche bis zur Ablage auf der Ablagefläche oder auf dem oberen Wertschein des auf der Ablagefläche abgelegten Wertscheinstapels von dem Kontaktelement sicher kontaktiert wird.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Kontaktelement mindestens ein Reibelement, wobei das Reibelement so ausgebildet und angeordnet ist, dass das Reibelement den Wertschein kontaktiert, wenn sich der aus der Transportlasche entfernte Wertschein in Ablagerichtung bewegt und das Kontaktelement um einen Winkel zwischen 0,5° und 3°, insbesondere um 1°, in Ablagerichtung verschwenkt ist. Dadurch wird erreicht, dass der Wertschein das Reibelement nicht kontaktiert, wenn sich das Kontaktelement in der ersten Position befindet, sodass der Wertschein von dem Reibelement nicht in seiner Transportbewegung abgebremst oder gehindert wird. Ferner wird erreicht, dass der Wertschein über sein Eigengewicht hinaus gegen die bereits als Wertscheinstapel abgelegten Wertscheine oder gegen die Ablageelemente gedrückt wird, ohne sich am Kontaktelement festzusaugen oder festzukleben.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kontaktelement mindestens ein Gleitelement, insbesondere eine Längsrippe, umfasst. Dadurch wird erreicht, dass der Wertschein durch das Kontaktelement nicht in seiner Bewegung gehindert, insbesondere einfach am Kontaktelement entlang gleiten kann und nicht am Kontaktelement anhaftet.
-
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Ablagefläche ein erstes Ablageelement und ein zweites Ablageelement umfasst auf denen der Wertschein oder der Wertscheinstapel aufliegt, wobei die Ablageelemente jeweils um eine zu ihrer Längsachse parallele Drehachse verschwenkbar sind. Dadurch wird ein besonders einfacher und kostengünstiger Aufbau der Vorrichtung ermöglicht.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können Wertscheine auf dem ersten Ablageelement und auf dem zweiten Ablageelement dann aufgenommen werden, wenn diese jeweils in einer nicht verschwenkten Ablageposition sind. Der Abstand zwischen den Transportlaschen und den nicht verschwenkten Ablageelementen oder den Transportlaschen und den auf dem ersten und dem zweiten Ablageelement abgelegten Wertscheinen definiert ferner einen Freiraum. Dadurch wird erreicht, dass eine begrenzte Anzahl von Wertscheinen zwischen den Ablageelementen und den Transportlaschen abgelegt, d.h. gestapelt, werden kann.
-
Es ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mindestens eine Steuereinheit und mindestens eine erste Sensoreinheit hat, wobei die erste Sensoreinheit ein von der Position des Kontaktelements abhängiges erstes Sensorsignal ausgibt und wenn eine Zuführung des Wertscheins in die Vorrichtung zumindest dann nicht möglich ist, wenn sich das Kontaktelement in der ersten Position befindet. Somit werden Wertscheinstaus verhindert und die Fehleranfälligkeit der Vorrichtung wird reduziert.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Sensoreinheit ein erstes Detektionselement umfasst, wobei das erste Detektionselement das erste Sensorsignal erzeugt und an die Steuereinheit überträgt. Das erste Detektionselement ist insbesondere eine Lichtschranke oder eine Doppellichtschranke. Somit kann eine exakte Detektion des Kontaktelements mit Hilfe der ersten Sensoreinheit erfolgen.
-
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mindestens eine zweite Sensoreinheit hat, die ein zweites Detektionselement umfasst, wobei die zweite Sensoreinheit ein zweites Sensorsignal ausgibt, wenn das zweite Detektionselement eine Kante des Wertscheins in einem Zuführbereich der Vorrichtung detektiert. Somit kann eine zuverlässige Detektion der Zuführung eines Wertscheins in die Vorrichtung erfolgen.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Vorrichtung mindestens ein Andruckelement, wobei eine Antriebseinheit zum Antrieb des Andruckelements mit Hilfe der Steuereinheit derart ansteuerbar ist, dass die Antriebseinheit das Andruckelement in Ablagerichtung bewegt. Dadurch wird der Wertscheinstapel zusammengedrückt und somit komprimiert, sodass die Kapazität der Aufnahme von Wertscheinen in der Vorrichtung erhöht wird.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kontaktelement um eine Drehachse verschwenkbar mit dem Andruckelement verbunden ist. Dadurch wird ein besonders einfacher und kostengünstiger Aufbau der Vorrichtung ermöglicht.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ermittelt die Steuereinheit ausgehend von dem ersten Sensorsignal und dem zweiten Sensorsignal, ob in dem Freiraum Wertscheine gestapelt werden können. Ferner bewegt die Steuereinheit das Andruckelement in Ablagerichtung um einen vorbestimmten Abstand, sobald sie ausgehend von dem ersten Sensorsignal und/oder dem zweiten Sensorsignal ermittelt, dass in dem Freiraum keine weiteren Wertscheine gestapelt werden können. Dadurch wird ein besonders sicheres und ordentliches Ablegen der Wertscheine als Wertscheinstapel in dem Aufnahmebereich erreicht.
-
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Wertscheine während der Bewegung des Andruckelements in Ablagerichtung die Ablageelemente um ihre Drehachse verschwenken, sodass sie von dem Andruckelement zwischen die Ablageelemente hindurchgedrückt werden. Dadurch wird ein besonders einfacher und robuster Aufbau der Vorrichtung ermöglicht.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung eine Gegendruckeinheit umfasst, die in Abhängigkeit der Bewegung des Andruckelements mit Hilfe der Steuereinheit in Ablagerichtung bewegbar ist. Dadurch wird ein sicheres Ablegen der Wertscheine ermöglicht, in dem die bereits im Ablagebereich aufgenommenen Wertscheine in der gestapelten Form gehalten werden.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Figuren die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Geldkassette in Betriebsposition,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Stapeln von Wertscheinen, die in der Geldkassette nach 1 vorgesehen ist,
- 3 eine Ansicht von unten eines Ausschnitts der Vorrichtung zum Zuführen von Wertscheinen nach 2,
- 4a eine Seitenansicht eines Kontaktelements der Vorrichtung nach 3,
- 4b eine Draufsicht auf das Kontaktelement nach 4a,
- 4c eine perspektivische Ansicht des Kontaktelements nach den 4a und 4b,
- 4d eine perspektivische Ansicht eines Reibelements des Kontaktelements nach den 4a bis 4c,
- 5 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung zum Zuführen von Wertscheinen nach den 2 bis 4d in einem zweiten Betriebszustand, und
- 6 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des inneren Aufbaus der Geldkassette nach 1.
-
1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Geldkassette 10 in Betriebsposition. In der Betriebsposition können Wertscheine auf einem liegenden Wertscheinstapel in der Geldkassette 10 aufgenommen werden. Diese Betriebsposition wird auch als vertikale oder stehende Position bezeichnet. Die Geldkassette 10 hat ein Gehäuse 12 mit mehreren Klappen, von denen in 1 zwei Klappen 16 und 18 sichtbar sind. Ferner umfasst die Geldkassette 10 einen Handgriff 22 zum leichten Transportieren der Geldkassette 10 und einen Zuführschlitz 20 zum Zuführen nicht dargestellter Wertscheine. In der in 1 dargestellten Betriebsposition der Geldkassette 10 ist diese in diesem Ausführungsbeispiel in eine Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen, wie einem Geldautomaten oder einer automatischen Tresorkasse oder einem automatischen Kassensystem zum Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen in bzw. aus der Geldkassette eingesetzt.
-
2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 100 zum Stapeln von Wertscheinen, die in der Geldkassette 10 nach 1 im oberen Teil des Gehäuses 12 vorgesehen ist. Die Wertscheine werden der Vorrichtung 100 über den Zuführschlitz 20 zugeführt. Mit Hilfe von Transportrollen 102 bis 106, die über eine nicht dargestellte Antriebseinheit antreibbar sind, und von den Transportrollen gegenüberliegend angeordneten Andruckrollen 108 bis 112 werden die Wertscheine an einer nicht dargestellten Erfassungseinheit zum Detektieren der Vorderkante der Wertscheine vorbeigeführt und einer Stapelriemenanordnung 120 zugeführt. Die Erfassungseinheit umfasst ein Detektionselement, welches ein Sensorsignal erzeugt, das an eine nicht dargestellte Steuereinheit übermittelt und von der Steuereinheit ausgewertet wird.
-
Die Stapelriemenanordnung 120 umfasst vier Umlenkrollen nach Art einer Riemenscheibe, von denen in 2 zwei Umlenkrollen 122 und 124 sichtbar sind. Ein erster umlaufender Stapelriemen 130 ist über die Umlenkrollen 122, 124 geführt, wobei die Umlenkrolle 124 mit einer Antriebswelle 142 drehfest verbunden ist. Die Antriebswelle 142 ist mit Hilfe einer nicht dargestellten Antriebseinheit antreibbar. Ein zweiter umlaufender Stapelriemen 132 ist über zwei in der Darstellung nach 2 nicht sichtbare Umlenkrollen geführt, wobei eine der beiden Umlenkrollen drehfest mit der Antriebswelle 142 verbunden ist. Die Innenseite der Stapelriemen 130, 132 weist abschnittsweise eine Zahnung ähnlich einem Zahnriemen auf, die in eine komplementäre Zahnung der mit der Antriebswelle 142 verbundenen Umlenkrollen 124 eingreift. Hierdurch erfolgt eine formschlüssige Verbindung von Stapelriemen 130, 132 und Umlenkrollen 124, so dass Schlupf zwischen Stapelriemen 130, 132 und Umlenkrollen 124 vermieden wird.
-
Ferner umfassen die Stapelriemen 130, 132 jeweils zwei Transportlaschen, von denen in 2 die Transportlaschen mit den Bezugszeichen 134 bis 138 sichtbar sind. Die erste Transportlasche 134 des ersten Stapelriemens 130 und die erste Transportlasche 138 des zweiten Stapelriemens 132 sind orthogonal zu einer Umlaufrichtung R2 der Stapelriemen 130, 132 auf gleicher Höher angeordnet, die zweite Transportlasche 136 des ersten Stapelriemens 130 und die in der Darstellung nach 2 nicht sichtbare zweite Transportlasche des zweiten Stapelriemens 132 sind ebenfalls orthogonal zur Umlaufrichtung R2 der Stapelriemen 130, 132 auf gleicher Höhe angeordnet.
-
Wenn ein Wertschein der Stapelriemenanordnung 120 zugeführt wird, steuert eine nicht dargestellte Steuereinheit die Antriebseinheit zum Antrieb der Transportriemen 130, 132 derart an, dass die ersten Transportlaschen 134, 138 oder die zweiten Transportlaschen 136 durch die Umlenkung an den dem Zuführschlitz 20 zugewandten Umlenkrollen 122 zusammen mit den Mantelflächen der Stapelriemen 130, 132 jeweils einen geöffneten Zuführspalt bilden. In diese Zuführspalte wird ein vorderer Bereich des der Stapeleinheit 120 zugeführten Wertscheins aufgenommen. Durch die Bewegung der Stapelriemen 130, 132 werden die Zuführspalte anschließend geschlossen und die Wertscheine in den ersten Transportlaschen 134, 138 oder in den zweiten Transportlaschen 136 festgeklemmt.
-
Ferner umfasst die Vorrichtung 100 ein Kontaktelement 150, das über eine Drehachse 149 schwenkbar mit einem Andruckelement 170 verbunden ist. Das Kontaktelement 150 umfasst einen Hebelarm 152 und ein Unterbrecherelement 154, wobei der Hebelarm 152 eine Länge zwischen 7cm und 9cm, insbesondere zwischen 7,5cm und 8,5cm, beispielsweise von 8cm hat und das Unterbrecherelement 154 eine Länge zwischen 1cm und 3cm hat, insbesondere zwischen 1,5cm und 2,5cm hat. Wird ein in den Transportlaschen 134 bis 138 aufgenommener Wertschein an dem Kontaktelement 150 vorbeigeführt, wird das Kontaktelement 150 entgegen der Schwerkraft aus der in 2 dargestellten abgeschwenkten Position P2 in Richtung des Andruckelements 170 in eine angeschwenkte Position P1 bewegt, wobei das Unterbrecherelement 154 in eine Aussparung 172 des Andruckelements 170 hineinbewegt wird. In 5 ist das Kontaktelement 150 in der angeschwenkten Position P1 gezeigt.
-
In der Aussparung 172 ist eine in 2 nicht sichtbare Lichtschranke angeordnet. Die Lichtschranke umfasst einen optischen Sender zum Aussenden von Licht und einen optischen Empfänger zum Empfangen des von dem Sender ausgesandten Lichtes. Der Sender und der Empfänger sind derart angeordnet, dass beim Durchlauf des Unterbrecherelements 154 zwischen dem optischen Sender und dem optischen Empfänger der vom Sender ausgesandte Lichtstrahl unterbrochen wird. Diese Unterbrechung wird vom Empfänger detektiert. Der Empfänger erzeugt ein Sensorsignal, das an die Steuereinheit übermittelt und von der Steuereinheit ausgewertet wird.
-
Der Wertschein verbleibt in den ersten oder zweiten Transportlaschen 134 bis 138 bis diese an den mit der angetriebenen Welle 142 verbundenen Umlenkrollen 124 umgelenkt werden. Beim Umlenken werden die Zuführspalte geöffnet und der Wertschein wird freigegeben. Der noch in den Transportlaschen 134 bis 138 befindliche Wertschein wird an einem Abstreifelement 160 gestoppt. Die Transportlaschen 134 bis 138 werden mit Hilfe der Riemen weiterbewegt, sodass die Wertscheine aus den Transportlaschen 134 bis 138 entfernt werden. Das Entfernen aus den Transportlaschen 134 bis 138 bewirkt, dass der Wertschein nach unten fällt und sich somit in Ablagerichtung R1 bewegt. Ferner hält der aus den Transportlaschen 134 bis 138 entfernte Wertschein das Kontaktelement 150 nicht mehr in der angeschwenkten Position P1, sodass sich das Kontaktelement 150 durch die Schwerkraft in Richtung der abgeschwenkten Position P2 und somit ebenfalls in ebenfalls in Ablagerichtung R1 bewegt und dabei den Wertschein kontaktiert, bis dieser auf einen bereits abgelegten Wertscheinstapel oder auf Ablageelemente 200, 202 auftrifft.
-
Das Ablageelement 200 ist insbesondere um eine Drehachse 204, das Ablageelement 202 ist insbesondere um eine Drehachse 206 schwenkbar gelagert. In der Darstellung nach 2 sind die Ablageelemente 200, 202 jeweils in einer Ablageposition A1, A2 ausgerichtet, in der eine Ablage von Wertscheinen auf den Ablageelementen 200, 202 erfolgen kann. Der Abstand zwischen den Stapelriemen 130, 132 und den Ablageelementen 200, 202, die sich in Ablageposition A1, A2 befinden oder der Abstand zwischen den Stapelriemen 130, 132 und dem auf den Ablageelementen 200, 202 bereits abgelegten Wertscheinstapel definiert einen Freiraum, in welchen weitere Wertscheine zugeführt und gestapelt werden können.
-
Ausgehend von einem ersten Sensorsignal des optischen Empfängers in der Aussparung 172 und von einem zweiten Sensorsignal der Erfassungseinheit im Zuführbereich der Wertschein ermittelt die Steuereinheit, ob der Freiraum ausreichend groß ist, damit weitere Wertscheine gestapelt werden können. Befindet sich das Kontaktelement 150 in der angeschwenkten Position P1 und ist kein Wertschein der Vorrichtung 100 zugeführt worden, so erkennt die Steuereinheit, dass das Kontaktelement 150 von den bereits abgelegten Wertscheinen in die angeschwenkte Position P1 angehoben ist und dass keine weiteren Wertscheine in dem Freiraum gestapelt werden können. Davon ausgehend steuert die Steuereinheit eine nicht dargestellte Antriebseinheit an, die das Andruckelement 170 in Ablagerichtung R1 um einen vorbestimmten Abstand bewegt, bis die Vorrichtung 100 einen zweiten Betriebszustand erreicht. Der zweite Betriebszustand ist nachfolgend in Verbindung mit 5 beschrieben.
-
Der Hebelarm 152 des Kontaktelements 150 umfasst ein Reibelement 156, das derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass es den Wertschein kontaktiert, wenn sich der aus der Transportlasche 130 bis 136 entfernte Wertschein in Ablagerichtung R1 bewegt und das Kontaktelement 150 um einen Winkel zwischen 0,5° und 3°, insbesondere zwischen 1° und 2°, beispielsweise um 1,5° in Ablagerichtung aus der angeschwenkten Position P1 verschwenkt ist. Das Reibelement 156 ist insbesondere ein Plastik- oder Gummipuffer, der eine Bewegung entgegen der Zuführrichtung der Wertscheine nach dem Entfernen aus der Transportlasche 130 bis 136 verkürzt oder verhindert, wodurch ein sauberes und ordentliches Ablegen der Wertscheine als Wertscheinstapel auf den Ablageelementen 200, 202 erreicht wird.
-
Das Andruckelement 170 ist mit Hilfe einer mit einer nicht dargestellten Antriebseinheit antreibbaren Getriebeanordnung 180 in Ablagerichtung R1 und entgegen der Ablagerichtung R1 bewegbar. Ein mit der Getriebeanordnung 180 verbundener Verfahrensschlitten 194 ist über eine Welle 183 mit einem ersten Scherenhebel 182 verbunden. Der erste Scherenhebel 182 ist über eine Welle 186 mit einem zweiten Scherenhebel 184 verbunden. Die Scherenhebel 182, 184 stehen mit dem Andruckelement 170 über jeweils eine Welle 188, 190 im Eingriff. Mit Hilfe der nicht dargestellten Antriebseinheit und der Getriebeanordnung 180 kann der Verfahrensschlitten 194 aus der in 2 dargestellten Position entlang einer Schneckenwelle 192 in Richtung R2 und in eine der Richtung R2 entgegengesetzte Richtung bewegt werden. Während der Bewegung des Verfahrensschlittens 194 in Richtung R2 werden die Scherenhebel 182, 184 auseinandergedrückt, wodurch eine Bewegung des Andruckelements 170 in Ablagerichtung R1 erfolgt.
-
3 zeigt eine Ansicht von unten eines Ausschnitts der Vorrichtung 100 zum Zuführen von Wertscheinen nach 2. Elemente mit gleichem Aufbau bzw. gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen. In der Darstellung nach 3 sind die Umlenkrollen 126 und 128 sichtbar, über welche der Stapelriemen 132 geführt wird. Ferner ist eine nicht angetriebene Welle 144 sichtbar, mit der die Umlenkrollen 122 und 124 drehfest verbunden sind. Der Hebelarm 152 hat an seiner dem Wertscheinstapel bzw. den Ablageelementen 200, 202 zugewandten Seite zwei Gleitelemente 158, 159 nach der Art zweier Längsrippen. Diese bewirken, dass der Wertschein beim Vorbeiführen an dem Kontaktelement 150 durch das Kontaktelement 150 nicht in seiner Bewegung gehindert, insbesondere nicht abgebremst wird oder am Kontaktelement 150 anhaftet.
-
4a zeigt eine Seitenansicht des Kontaktelements 150, 4b zeigt eine Draufsicht auf das Kontaktelement 150, 4c zeigt eine perspektivische Ansicht des Kontaktelements 150, und 4d zeigt eine perspektivische Ansicht des Reibelements 156. Das Reibelement 156 hat insbesondere eine zylinderförmige Grundform mit einer dem Wertscheinstapel bzw. den Ablageelementen 200, 202 zugewandten Fläche 155, die einen Radius zwischen 1,5mm und 4mm, beispielsweise zwischen 2mm und 3mm, insbesondere von 2,5mm hat. Die Verbindung des Reibelements 156 mit dem Kontaktelement 150 erfolgt über ein fest mit dem Reibelement verbundenes Eingriffselement 157, in welches ein Haltelement 151 des Hebelarms 152 eingreift. Das Eingriffselement 157 ist an seiner dem Reibelement 156 abgewandten Seite mit einem Abdeckelement 153 verbunden, das die Form eines Kegelstumpfes hat. Das Eingriffselement 157 hat insbesondere einen Radius zwischen 0,5mm und 3mm, beispielsweise zwischen 1mm und 2mm, insbesondere von 1,6mm.
-
Das Reibelement 156 ist insbesondere gegenüber den Gleitelementen 158, 159 des Hebelarms 152 um einen Abstand zwischen 0,1mm und 0,5mm in Richtung des Unterbrecherelements 154 versetzt, insbesondere im Schatten des Hebelarms 152, angeordnet. Dadurch wird erreicht, dass das Reibelement 156 den Wertschein nicht kontaktiert, wenn der Wertschein das Kontaktelement in die angeschwenkte Position P1 drückt. Das Reibelement 156 kontaktiert den Wertschein erst dann, wenn sich der aus der Transportlasche 134 bis 138 entfernte Wertschein in Ablagerichtung R1 bewegt und das Kontaktelement 150 um einen Winkel zwischen 0,5° und 3°, insbesondere um 1°, in Ablagerichtung R1 verschwenkt ist.
-
Durch den Kontakt zwischen dem Wertschein und dem Reibelement 156 während der Bewegung des Wertscheins in Ablagerichtung R1 wird insbesondere erreicht, dass der Wertschein über sein Eigengewicht hinaus gegen die bereits als Wertscheinstapel abgelegten Wertscheine oder gegen die Ablageelemente 200, 202 gedrückt wird, ohne sich am Kontaktelement 150 festzusaugen oder festzukleben. Ferner wird der Wertschein so lange nach der Ablage auf den Ablageelementen 200, 202 bzw. auf dem dort vorhandenen Wertscheinstapel sicher gehalten, bis ein weiterer Wertschein der Vorrichtung 100 zugeführt wird und das Kontaktelement 150 entgegen der Schwerkraft in die angeschwenkte Position P1 drückt.
-
5 zeigt eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung 100 zum Zuführen von Wertscheinen nach den 2 bis 4d in einem zweiten Betriebszustand. In der Darstellung nach 5 ist der obere Bereich der Vorrichtung 100 von einem Gehäuse 230 verdeckt. In der Darstellung nach 5 ist die zweite Transportlasche 140 des Stapelriemens 132 sichtbar. In dem zweiten Betriebszustand wurde das Andruckelement 170 durch eine von der Steuereinheit gesteuerte, nicht dargestellte Antriebseinheit in Ablagerichtung R1 bewegt, nachdem die Steuereinheit ausgehend von dem ersten Sensorsignal und von dem zweiten Sensorsignal ermittelt hat, dass keine weiteren Wertscheine in dem Freiraum abgelegt werden können. Bei der Bewegung des Andruckelements 170 wurde der auf den Ablageelementen 200, 202 abgelegte Wertscheinstapel durch die Ablageelemente 200, 202 durchgedrückt, die dabei um die Drehachsen 204, 206 verschwenkt wurden.
-
6 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts des inneren Aufbaus der Geldkassette 10 nach 1. Die Vorrichtung 100 im oberen Bereich der Geldkassette 10 ist von einer Klappe 24 verdeckt, während der innere Aufbau eines Aufnahmebereichs 300 der Gelkassette 10 sichtbar ist. Der Aufnahmebereich 300 wird durch eine Gegendruckeinheit 302 begrenzt, die eine verfahrbare Gegendruckfläche 304 und eine Getriebeanordnung 306 umfasst.
-
In 6 ist die Gegendruckeinheit 304 in einer ersten Betriebsposition dargestellt, in der die Gegendruckeinheit 302 an einer ersten, durch eine erste Linie gezeigten Position G1 angeordnet ist, wobei das Volumen des Aufnahmebereichs 300 in dieser ersten Position G1 maximal ist. Mit Hilfe einer nicht dargestellten Antriebseinheit kann die Gegendruckeinheit 302 entgegen der Ablagerichtung R1 und in Ablagerichtung R1 zwischen der Position G1 und einer zweiten, durch eine zweite Linie gezeigte Position G2 bewegt werden. Ist die Gegendruckeinheit 302 an der Position G2 angeordnet, ist das Volumen des Aufnahmebereichs 300 minimal.
-
Wenn die Wertscheine durch die Ablageflächen 200, 202 gedrückt werden, werden sie auf die Gegendruckfläche 302 oder auf bereits auf der Gegendruckfläche 302 abgelegte Wertscheine abgelegt. Eine nicht dargestellte Steuereinheit steuert die Antriebseinheit insbesondere derart an, dass die Bewegung der Gegendruckeinheit 302 in Abhängigkeit der Bewegung des Andruckelements 170 erfolgt.
-
Bei alternativen Ausführungsformen der Erfindung können insbesondere keine Ablageelemente 200, 202 vorgesehen sein. Ferner sind alternative Ausführungsformen der Erfindung möglich, in denen kein Andruckelement 170 und/oder in denen kein Reibelement 156 vorgesehen ist. Bei einer anderen alternativen Ausführungsform kann ein elastisch verformbares Element, insbesondere eine Feder oder ein Elastomerblock vorgesehen sein, das eine Kraft auf das Kontaktelement 150 in Richtung des Wertscheinstapels ausübt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Geldkassette
- 12, 230
- Gehäuse
- 16, 18, 24
- Klappe
- 20
- Zuführschlitz
- 22
- Handgriff
- 100
- Vorrichtung
- 102 bis 112, 122 bis 128
- Rolle
- 120
- Stapelriemenanordnung
- 130, 132
- Stapelriemen
- 142, 144, 183, 188, 190
- Welle
- 192
- Schneckenwelle
- 134 bis 140
- Transportlasche
- 150
- Kontaktelement
- 151
- Halteelement
- 152
- Hebelarm
- 153
- Abdeckelement
- 155
- Fläche
- 154
- Unterbrecherelement
- 156
- Reibelement
- 157
- Eingriffselement
- 158, 159
- Gleitelement
- 160
- Abstreifelement
- 170
- Andruckelement
- 172
- Aussparung
- 180, 306
- Getriebeanordnung
- 182, 184
- Scherenhebel
- 194
- Verfahrensschlitten
- 200, 202
- Ablageelement
- 204, 206, 149
- Drehachse
- 300
- Aufnahmebereich
- 302
- Gegendruckeinheit
- 304
- Gegendruckfläche
- G1, G2, P1, P2, A1, A2
- Position
- R1, R2
- Richtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008039357 A1 [0002]