-
Die Erfindung betrifft eine Schiebetür für ein Gebäude oder einen Raum. Die Schiebetür umfasst ein Türblatt, welches bei einem Schließvorgang aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung verschiebbar ist. Ferner weist die Schiebetür eine Führungseinrichtung auf, wobei das Türblatt der Schiebetür mittels der Führungseinrichtung verschiebbar gehalten ist.
-
Bei einer Schiebetür wird das Türblatt nicht wie bei einer Drehflügeltür um eine Drehachse geschwenkt, sondern zu einem Durchgangsbereich oder einem Wanddurchbruch längs einer Wand, an der die Schiebetür angeordnet ist, oder in der Wand zum Öffnen oder Schließen der Schiebetür geführt. Ferner zeichnen sich Schiebetüren dadurch aus, dass sie hängend und/oder stehend geführt sind.
-
Um eine Schiebetür an entsprechende Anforderungen für den Schall- und/oder Rauchschutz auszugestalten, sind entsprechende Maßnahmen erforderlich. Hierzu beschreibt beispielsweise die
[1]
EP 1 860 272 B1
eine Schiebetür, welche einen feststehenden Teil, einen beweglichen Teil und eine Dichtung umfasst. Die Dichtung weist ein Dichtungsgehäuse, eine bewegbar in dem Dichtungsgehäuse angebrachte Dichtungsleiste, einen Auslöser zum Auslösen einer Bewegung der Dichtungsleiste und ein Anschlagelement für den Auslöser auf. Die Dichtung ist zum Abdichten des oberen Endes des beweglichen Teils zum feststehenden Teil ausgebildet. Das Dichtungsgehäuse, die Dichtungsleiste und der Auslöser sind dem feststehenden Teil der Schiebetür und das Anschlagelement dem beweglichen Teil der Schiebetür zugeordnet. Ferner dichtet die Dichtungsleiste im geschlossenen Zustand der Tür gegen eine Vorderseite oder eine Rückseite eines Türblatts ab. Diese Möglichkeit der
-
Abdichtung der Schiebetür hat jedoch den Nachteil, dass die Übergänge in den Ecken oder Kanten des Türblatts oder der Schiebetür nur mit besonders hohem Aufwand geschlossen werden können.
-
Aus der
[2]
WO 2017/067539 A2
ist eine Dichtungsvorrichtung für eine Schiebetür zum Abdichten eines zwischen einem ersten Schiebetürelement und einem zweiten Schiebetürelement sich in Relativbewegungsrichtung der Schiebetürelemente erstreckenden Türspalts beschrieben. Die Dichtungsvorrichtung umfasst eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Dichtungsvorrichtung an dem ersten Schiebetürelement, eine relativ zu der Befestigungseinrichtung beweglich gelagerte Dichtleistenanordnung und ein Getriebe, das dazu ausgebildet ist, eine Schiebebewegung des ersten Schiebetürelements relativ zu dem zweiten Schiebetürelement in eine im Wesentlichen quer zur Schiebebewegung erfolgende Bewegung der Dichtleistenanordnung relativ zu der Bewegungseinrichtung umzuwandeln, wobei das Getriebe ein sich quer zur Schiebebewegung bewegbar drehbares oder schwenkbares Abgreifelement zum Abgreifen der Schiebebewegung aufweist.
-
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Schiebetür für ein Gebäude oder einen Raum derart weiterzubilden, dass die Schiebetür im geschlossenen Zustand oder in einer Geschlossenstellung des Türblatts, insbesondere rundum schall- und/oder rauchschutztechnisch, auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise abgedichtet ist.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Schiebetür mit dem Merkmal des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Schiebetür für ein Gebäude oder einen Raum. Die Schiebetür umfasst ein Türblatt, welches bei einem Schließvorgang aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung verschiebbar ist. Mit anderen Worten kann das Türblatt der Schiebetür bei einem Schließvorgang geschlossen werden. Insbesondere gibt das Türblatt in der Offenstellung einen Durchgangsbereich der Schiebetür frei und verschließt in der Geschlossenstellung den Durchgangsbereich. Besonders bevorzugt ist das Türblatt in der Geschlossenstellung zumindest teilweise oder vollständig in oder an dem Durchgangsbereich, insbesondere zum Verschließen des Durchgangsbereichs, angeordnet. Insbesondere ist das Türblatt derart dimensioniert, dass es in der Geschlossenstellung den Durchgangsbereich verdeckt. Bevorzugt ist der Durchgangsbereich und/oder das Türblatt rechteckig ausgebildet. Ferner kann das Türblatt aus Holz und/oder Metall gebildet sein. Mit „Durchgangsbereich“ ist insbesondere eine Wandöffnung oder ein Wanddurchbruch gemeint, insbesondere an dem die Schiebetür angeordnet ist. Des Weiteren weist die Schiebetür eine Führungseinrichtung auf, wobei das Türblatt mittels der Führungseinrichtung verschiebbar gehalten ist. Mit anderen Worten kann das Türblatt mittels der Führungseinrichtung bewegt oder verschoben werden. Bevorzugt kann das Türblatt mittels der Führungseinrichtung aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung und aus der Geschlossenstellung zurück in die Offenstellung bewegt oder verfahren werden. Besonders bevorzugt ist ein Öffnungs- und Schließbeschlag so konzipiert, dass ein größtmöglicher Öffnungsdurchgang gewährleistet ist.
-
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungseinrichtung dazu eingerichtet ist, das Türblatt derart zu verschieben, dass sich das Türblatt in der Geschlossenstellung dichtend absenkt. Mit „dichtend“ ist insbesondere gemeint, dass das Türblatt in der Geschlossenstellung den Durchgangsbereich bündig abschließt oder das Türblatt den Durchgangsbereich vollständig schließt oder abdeckt oder das Türblatt den Durchgangsbereich ausfüllt. Mit „Absenken“ ist insbesondere gemeint, dass das Türblatt durch die Führungseinrichtung senkrecht zu einer Verschieberichtung, insbesondere in eine Hochrichtung des Türblatts, verlagert wird. Zunächst kann also das Türblatt mittels der Führungseinrichtung aus der Offenstellung in die Verschieberichtungen, welche sich senkrecht zu der Hochrichtung des Türblatts erstreckt, bis zu der Geschlossenstellung verschoben oder bewegt werden. In der Geschlossenstellung des Türblatts wird das Türblatt durch die Führungseinrichtung nach unten, also in die Hochrichtung oder eine Gravitationsrichtung des Türblatts oder der Schiebetür, abgesenkt oder tiefer gelegt. Mit anderen Worten kann das Türblatt zum Absenken in eine Absenkebene abgleiten.
-
Durch die Führungseinrichtung und den in der Geschlossenstellung vorgesehenen Absenkvorgang kann sichergestellt werden, dass die Schiebetür vollständig geschlossen ist. Hierdurch dichtet das Türblatt die Schiebetür, insbesondere den Durchgangsbereich der Schiebetür, besonders einfach und zuverlässig ab. Des Weiteren kann die Schiebetür durch die Führungseinrichtung besonders einfach von Kindern und älteren Personen aufgebracht werden.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Schiebetür eine Dichtungseinrichtung umfasst, wobei in der Geschlossenstellung des Türblatts die Dichtungseinrichtung zwischen zumindest einer den Durchgangsbereich einfassenden Zarge oder zumindest einem Zargenholm der Zarge angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Dichtungseinrichtung zwischen einem den Durchgangsbereich einfassenden Bodenelement und dem Türblatt, insbesondere dichtend, angeordnet ist. Mit „Bodenelement“ ist insbesondere ein Abschnitt eines Bodens oder Untergrunds gemeint. Die Zarge der Schiebetür und das Bodenelement rahmen bevorzugt den Durchgangsbereich ein oder grenzen den Durchgangsbereich ein. Zum dichtenden Abschließen der Schiebetür sind in der Geschlossenstellung die Zarge oder der Zargenholm, die Dichtungseinrichtung und das Türblatt und/oder das Bodenelement, die Dichtungseinrichtung und das Türblatt, insbesondere aufeinanderfolgend, aneinander angrenzend oder anliegend angeordnet. Besonders bevorzugt liegt zum dichtenden Abschließen die Dichtungseinrichtung an einer Fläche des Türblatts, einer Fläche des Bodenelements und einer Fläche der Zarge an.
-
In vorteilhafter Weise weist die Dichtungseinrichtung ein erstes Dichtelement auf, wobei das erste Dichtelement zumindest an einer der Zarge zugewandten Seite des Türblatts an dem Türblatt oder an der den Durchgangsbereich einfassenden Zarge oder einem Zargenholm der Zarge angeordnet ist. Mit „Zarge“ ist insbesondere ein Türrahmen oder Zargenrahmen der Schiebetür gemeint. Das erste Dichtelement kann also entweder an der Zarge oder einem Zargenholm oder an zumindest einer Seite oder Fläche des Türblatts, welche der Zarge zugewandt ist, angeordnet sein.
-
Ist das erste Dichtelement beispielsweise an dem Türblatt angeordnet, so kann das erste Dichtelement an einer Türblattbreitenseite, welche der Zarge oder zumindest einem Zargenholm zugewandt oder zugeordnet ist, angeordnet sein. Insbesondere erstreckt sich das erste Dichtelement dabei parallel, insbesondere gegenüber, der Zarge oder dem zumindest einen Zargenholm. Besonders bevorzugt erstreckt sich das erste Dichtelement über die gesamte Breite der Türblattbreitenseite, insbesondere zwischen der Türblattbreitenseite und einer der Türblattbreitenseite zugewandten Fläche der Zarge oder des zumindest einen Zargenholms. Zusätzlich oder alternativ kann das erste Dichtelement auch an einer Türblattschmalseite des Türblatts, welche sich insbesondere senkrecht zu der Türblattbreitenseite erstreckt, angeordnet sein.
-
Die Zarge der Schiebetür kann insbesondere drei Zargenholme umfassen, wobei sich zwei - der erste und der zweite Zargenholm - der drei Zargenholme in die Hochrichtung der Schiebetür, insbesondere senkrecht zu dem Bodenelement, erstrecken. Der dritte Zargenholm verbindet den ersten Zargenholm und den zweiten Zargenholm und erstreckt sich insbesondere senkrecht zu dem ersten und dem zweiten Zargenholm oder parallel zu dem Bodenelement. Bevorzugt grenzt das Bodenelement an die Zarge oder den ersten und den zweiten Zargenholm an.
-
Das erste Dichtelement kann an einer Fläche an dem ersten und/oder an dem zweiten und/oder an dem dritten Zargenholm, welche dem Türblatt zugewandt ist, angeordnet sein. Alternativ kann das erste Dichtelement an der Türblattschmalseite des Türblatts, welche sich parallel zu dem ersten Zargenholm erstreckt und dem ersten Zargenholm zugewandt ist, und/oder an der Türblattschmalseite des Türblatts, welche sich parallel zu dem zweiten Zargenholm erstreckt und dem zweiten Zargenholm zugewandt ist und/oder an der Türblattschmalseite des Türblatts, welche sich parallel zu dem dritten Zargenholm erstreckt und dem dritten Zargenholm zugewandt ist, angeordnet sein. Insgesamt kann das Türblatt vier Türblattschmalseite aufweisen, wobei drei der vier Türblattschmalseite der Zarge und eine dem Bodenelement zugewandt ist. Besonders bevorzugt kann das erste Dichtelement um die Türblattschmalseiten des Türblatts umlaufend angeordnet sein.
-
Alternativ kann das erste Dichtelement an der Türblattbreitenseite des Türblatts, welche dem ersten und/oder dem zweiten und/oder dem dritten Zargenholm zugewandt ist und sich insbesondere parallel zu dem ersten und/oder dem zweiten und/oder dem dritten Zargenholm erstreckt, angeordnet sein. Insgesamt kann das Türblatt zwei Türblattbreitenseite aufweisen, wobei eine Türblattbreitenseite der Zarge zugewandt ist. Besonders bevorzugt kann das erste Dichtelement die Türblattbreitenseite des Türblatts umlaufend, insbesondere im Bereich des ersten Zargenholms und/oder des zweiten Zargenholms und/oder des dritten Zargenholms, umranden oder umrahmen.
-
Das erste Dichtelement kann als eine Lippendichtung oder eine Kammerdichtung ausgebildet sein. Ferner kann das erste Dichtelement aus einem flexiblen oder elastischen Material gebildet sein.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Dichtungseinrichtung ein zweites Dichtelement umfasst, wobei das zweite Dichtelement zumindest entlang einer dem Bodenelement zugewandten Schmalseite des Türblatts an dem Türblatt oder an dem Bodenelement angeordnet ist. Mit anderen Worten kann das zweite Dichtelement entweder an der dem Bodenelement zugewandten Schmalseite des Türblatts an dem Türblatt oder an dem Bodenelement, insbesondere zwischen der dem Bodenelement zugewandten Schmalseite und dem Bodenelement, angeordnet oder befestigt sein. Ist das zweite Dichtelement beispielsweise an dem Bodenelement angeordnet oder angebracht, so kann das zweite Dichtelement auch als Bodendichtung bezeichnet werden. Insbesondere erstreckt sich das zweite Dichtelement dabei zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, in Richtung der Schmalseite oder des Bodenelements. Besonders bevorzugt erstreckt sich das zweite Dichtelement zwischen dem Bodenelement und der dem Bodenelement zugewandten Schmalseite des Türblatts von dem ersten Zargenholm zu dem gegenüberliegenden zweiten Zargenholm. Das zweite Dichtelement kann, wie das erste Dichtelement, als eine Lippendichtung oder eine Kammerdichtung ausgebildet sein. Ferner kann das zweite Dichtelement aus einem flexiblen oder elastischen Material gebildet sein.
-
Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die Dichtungseinrichtung mit dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement wechselseitig angeordnet ist. Beispielsweise ist dabei das zweite Dichtelement an der dem Bodenelement zugewandten Schmalseite des Türblatts und das erste Dichtelement an einer dem Türblatt zugewandten Fläche des ersten Zargenholms angeordnet. Auch andere wechselseitige Anordnungen sind denkbar. Beispielsweise kann dabei das zweite Dichtelement an dem Bodenelement und das erste Dichtelement an einer der Zarge, beispielsweise dem dritten Zargenholm, welcher sich parallel zu dem Bodenelement erstreckt, zugewandten Fläche, insbesondere der Türblattbreitenseite, angeordnet sein. Mit „wechselseitig“ ist insbesondere gemeint, dass das erste Dichtelement und/oder das zweite Dichtelement abwechselnd an dem Türblatt, insbesondere einer Schmalseite des Türblatts und/oder einer Türblattbreitenseite oder- schmalseite und/oder dem Bodenelement und/oder der Zarge und/oder dem Zargenholm der Zarge angeordnet sind. Besonders bevorzugt kann es auch vorgesehen sein, dass das erste Dichtelement umlaufend am Zargenrahmen, insbesondere an einer Fläche, welche dem Türblatt zugewandt ist, und das zweite Dichtelement am Bodenelement, insbesondere als Bodendichtung, angeordnet ist.
-
Die Dichtungseinrichtung kann also durch das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement das Türblatt umlaufend einfassen. Besonders bevorzugt kann das Türblatt mit einer umlaufenden Lippen- oder Kammerdichtung, welche sich insbesondere aus dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement zusammensetzt, versehen sein, sodass das Türblatt durch die Führungseinrichtung in die Geschlossenstellung dichtschließend bewegt wird.
-
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass mittels der Führungseinrichtung das Türblatt mit der Dichtungseinrichtung in eine Längs- oder Breitenrichtung oder eine Verschieberichtung des Türblatts, welche auch als eine x-Richtung bezeichnet werden kann, und/oder in eine Hochrichtung des Türblatts, welche auch als eine z-Richtung bezeichnet werden kann, und/oder in eine Querrichtung des Türblatts, welche auch als eine y-Richtung bezeichnet werden kann, verschoben oder bewegt werden kann. Die Längsrichtung, die Hochrichtung und die Querrichtung des Türblatts oder der Schiebetür erstrecken sich dabei insbesondere senkrecht zueinander oder sind orthogonal zueinander ausgerichtet.
-
Beispielsweise wird das Türblatt mittels der Führungseinrichtung in die Geschlossenstellung oder Schießlage bewegt, in der das Türblatt, insbesondere durch das Eigengewicht oder das Türblattgewicht, dreidimensional - in x-, y- und z-Richtung - abgesenkt wird. Das Türblatt kann hierbei mittels einer dreidimensionalen Absenkebene gegen den Zargenrahmen und das Bodenelement oder den Fußboden gleiten. Hierbei kann das Türblattgewicht das Türblatt in die Geschlossenstellung oder Endlage gegen die Dichtungseinrichtung, insbesondere die umlaufende Dichtung, treiben. Die Dichtungseinrichtung kann durch ihre Flexibilität dämpfend wirken.
-
Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass die Schiebetür zumindest ein Dämpfungselement aufweist, welches dazu eingerichtet ist, das Türblatt beim Absenken abzudämpfen. Besonders bevorzugt kann die Schiebetür mehrere Dämpfungselemente aufweisen. In vorteilhafter Weise ist das zumindest eine Dämpfungselement dazu eingerichtet, beim Treiben des Türblatts in die Endlage gegen die umlaufende Dichtung abzudämpfen.
-
Durch eine derartige Anordnung des ersten Dichtelements und/oder des zweiten Dichtelements der Dichtungseinrichtung sind das erste Dichtelement und/oder das zweite Dichtelement der Dichtungseinrichtung, insbesondere beim Schließ- und/oder Öffnungsvorgang, einer besonders geringen Schubbeanspruchung ausgesetzt.
-
In vorteilhafter Weise besteht bei einem Öffnungs- oder Schließvorgang der Schiebetür, also einem Überführen des Türblatts aus einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung oder umgekehrt, keine Dichtungsberührung mit irgendeiner Fläche, da das Türblatt abgehoben oder freilaufend ist.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Führungseinrichtung eine Führungsschiene und einen Führungswagen aufweist, wobei das Türblatt mittels des Führungswagens entlang der Führungsschiene verschiebbar gehalten ist. Mit anderen Worten kann das Türblatt an dem Führungswagen befestigt oder fixiert sein und mit diesem entlang der Führungsschiene bewegt oder verfahren werden. Insbesondere ist die Führungsschiene zur Gleitführung, insbesondere Linearführung des Türblatts, eingerichtet. Die Führungsschiene kann aus Metall oder Kunststoff oder Holz gebildet sein. Mithilfe der Führungsschiene und des Führungswagens kann das Türblatt besonders einfach aus der Offenstellung in die Geschlossenstellung und/oder umgekehrt gefahren werden.
-
In vorteilhafter Weise ist die Führungsschiene im Querschnitt rechteckig ausgebildet und diagonal, dachförmig in eine Hochrichtung der Schiebetür ausgerichtet. Mit anderen Worten kann die Führungsschiene, welche im Querschnitt rechteckig ausgebildet ist, rautenförmig, insbesondere in die Hochrichtung der Schiebetür, angeordnet oder ausgerichtet sein.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Führungswagen zumindest zwei Führungsrollen auf, wobei die jeweiligen Achsen der zumindest zwei Führungsrollen in einem vorbestimmten Winkel, insbesondere x-förmig oder orthogonal, zueinander angeordnet oder ausgerichtet sind. Mit „Achse“ ist insbesondere eine Drehachse der jeweiligen Führungsrolle gemeint. Mit „Führungsrolle“ ist insbesondere eine Rolle oder ein Rad, die oder das um eine Achse drehbar gelagert ist, gemeint. Die Führungsrolle kann auch als Laufrolle bezeichnet werden. In vorteilhafter Weise sind eine erste Führungsrolle der zumindest zwei Führungsrollen an einer ersten Führungsfläche der Führungsschiene und eine zweite Führungsrolle der zumindest zwei Führungsrollen an einer zweiten Führungsfläche der Führungsschiene, welche an die erste Führungsfläche angrenzt, angeordnet. Die jeweiligen Achsen der ersten Führungsrolle und der zweiten Führungsrolle sind in dem vorbestimmten Winkel zueinander ausgerichtet. Der vorbestimmte Winkel legt sich insbesondere durch die Anordnung oder Ausrichtung der ersten Führungsfläche und der zweiten Führungsfläche zueinander fest.
-
Beispielsweise sind die zwei Führungsrollen in X-Stellung zueinander angeordnet und rollen über die nach oben zeigende Lauffläche oder Führungsfläche der Führungsschiene.
-
In vorteilhafter Weise kann die Schiebetür einen weiteren Führungswagen mit je zumindest zwei weiteren Führungsrollen aufweisen, wobei das Türblatt an beiden Führungswagen gehalten oder aufgehängt ist. Mit anderen Worten kann das Türblatt von zwei Führungswagen mit je zwei Führungsrollen gehalten sein. Ferner kann das Türblatt mittels der beiden Führungswagen verschoben oder eingestellt werden. Der weitere Führungswagen mit dessen Führungsrollen kann an der gleichen Führungsschiene oder einer weiteren Führungsschiene angeordnet sein. Die Führungsschiene oder die weitere Führungsschiene können einander entsprechend ausgebildet sein und die zumindest zwei Führungsrollen können an der weiteren Führungsschiene, wie bereits im Zusammenhang mit der Führungsschiene beschrieben worden ist, angeordnet sein.
-
Bevorzugt können die beiden Führungswagen, an denen das Türblatt gehalten ist, in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet sein. Bevorzugt sind die beiden Führungswagen analog oder identisch zueinander ausgebildet. Beispielsweise kann einer der Führungswagen an einem Bereich eines ersten Endes der Türblattschmalseite, welche sich insbesondere parallel zu dem Bodenelement erstreckt, und der andere Führungswagen an einem Bereich eines zweiten Endes der Türblattschmalseite gegenüber dem ersten Ende angeordnet sein.
-
Bevorzugt weist die Führungsschiene eine Absenkung auf, wobei zumindest eine der Führungsrollen in der Geschlossenstellung in der Absenkung angeordnet ist. Mit „Absenkung“ ist insbesondere eine Ausnehmung oder eine Vertiefung oder eine Nut oder eine Kerbe, welche sich insbesondere senkrecht zu einer Haupterstreckungsrichtung der Führungsschiene erstreckt, gemeint. Besonders bevorzugt ist die Absenkung kreissegmentförmig ausgebildet oder ausgenommen. Mit anderen Worten kann die Führungsschiene an einem vorbestimmten Bereich der Lauffläche kreissegmentförmig ausgenommen sein. In der Geschlossenstellung fährt die zur Lauffläche gehörende Laufrolle oder Führungsrolle in diese Ausnehmung und senkt so das Türblatt zur Zarge und/oder zu dem Bodenelement oder der Bodenfläche ab. Durch die Absenkung gleitet das Türblatt insbesondere in eine Absenkebene, bevorzugt gegen die Zarge oder den Zargenrahmen oder einen Zargenholm und/oder das Bodenelement. Besonders bevorzugt treibt das Eigengewicht des Türblatts oder das Türblattgewicht das Türblatt in die Geschlossenstellung oder Endlage gegen die umlaufende Dichtungseinrichtung - das erste Dichtelement und/oder das zweite Dichtelement -, wobei die Dichtungseinrichtung durch ihre Flexibilität dämpfend wirkt.
-
Bevorzugt weist die Führungsschiene eine weitere Absenkung auf, wobei zumindest eine der Führungsrollen des weiteren Führungswagens in der Geschlossenstellung in der weiteren Absenkung angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist die Absenkung kreissegmentförmig ausgebildet oder ausgenommen. Mit anderen Worten kann die Führungsschiene an einem vorbestimmten Bereich der Lauffläche kreissegmentförmig ausgenommen sein. In der Geschlossenstellung fährt die zur Lauffläche gehörende Laufrolle oder Führungsrolle des weiteren Führungswagens in diese weitere Ausnehmung und senkt so das Türblatt zur Zarge und/oder zu dem Bodenelement oder der Bodenfläche ab. Durch die weitere Absenkung gleitet das Türblatt insbesondere in die Absenkebene, bevorzugt gegen die Zarge oder den Zargenrahmen oder einen Zargenholm und/oder das Bodenelement. Besonders bevorzugt sind die Ausnehmung und die weitere Ausnehmung an der Führungsschiene in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet. In der Geschlossenstellung befindet sich eine Führungsrolle des Führungswagens in der Ausnehmung und eine Führungsrolle des weiteren Führungswagens in der weiteren Ausnehmung. Durch die jeweilige Ausnehmung ist insbesondere eine Absenkebene gebildet. Bevorzugt sind die Ausnehmung und die weitere Ausnehmung analog oder identisch ausgebildet. Ferner kann durch die beiden Ausnehmungen die Absenkebene gebildet sein. Bevorzugt ist die Führungsschiene also mit zwei Absenkebenen versehen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Führungseinrichtung ein erstes Halteelement, welches dazu eingerichtet ist, die erste Führungsrolle und/oder die Führungsschiene zu halten, und ein zweites Halteelement umfasst, welches dazu eingerichtet ist, das Türblatt zu halten, wobei das erste Halteelement und das zweite Halteelement zum Einstellen der Führungseinrichtung relativ zueinander bewegbar angeordnet sind. Dabei können das erste Halteelement und das zweite Halteelement, insbesondere linear, aufeinander zu oder voneinander wegbewegt oder verschoben werden. Besonders bevorzugt kann das Türblatt an dem Führungswagen mit den zwei Führungsrollen oder mit zwei Führungswagen mit je zwei Führungsrollen in z-, x- und y- Richtung einstellbar aufgehängt werden. Insbesondere bildet das zweite Halteelement Teil oder Bestandteil des Führungswagens.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, dass die Schiebetür eine Hebeeinrichtung umfasst, welche dazu eingerichtet ist, die zumindest eine Führungsrolle aus der Absenkung zu heben. In vorteilhafter Weise umfasst die Hebeeinrichtung einen Hebeldrückerbeschlag, welche einen Exzenter aufweist. Mit dem Hebeldrückerbeschlag oder Hebelbeschlag kann ein abschließbarer Hakenbeschlag, insbesondere zur Einbruchssicherung, kombiniert oder vorgesehen sein. Insbesondere ist der Öffnungsvorgang der Schiebetür dadurch gewährleistet, dass das Türblatt aus der Geschlossenstellung herausgeführt werden muss. Hierbei ist das Türblatt aus der Absenkung, insbesondere über die Absenkebene, auf eine Rollebene, entlang welcher die zumindest eine Führungsrolle bewegt wird, zu heben. Dieser Vorgang kann über den Hebeldrückerbeschlag mit dem Exzenter erfolgen, der sich insbesondere an einer Schließseite der Zarge abdrückt. Hierdurch bewirkt eine entsprechende Hebelübersetzung eine annehmbare Öffnungskraft, die insbesondere auch durch eine schiefe Ebene am Führungsbeschlag noch geringer gestaltet werden kann.
-
Besonders bevorzugt weist die Schiebetür eine Verriegelungseinrichtung auf, welche an einer Schmalseite des Türblatts, insbesondere an einem schlossseitigen Stirnseitenbereich des Türblatts angeordnet ist. Als Wohnungsabschluss kann die Schiebetür durch die Verriegelung einen gewissen Einbruchsschutz aufweisen und insbesondere zusätzlich einen Feuerschutz beinhalten.
-
In vorteilhafter Weise weist das Türblatt eine Führungsnut auf, wobei die Schiebetür ein Führungselement umfasst, welches in die Führungsnut eingreift. Bevorzugt weist das Türblatt an der dem Bodenelement zugewandten Schmalseite die Führungsnut auf. Bevorzugt erstreckt sich die Führungsnut zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, entlang einer Länge der Schmalseite des Türblatts. Mit anderen Worten kann in das Türblatt an der unteren Schmalseite des Türblatts zum Boden hin eine Führungsnut eingelassen sein, in welcher zumindest ein Führungsblock als Führungselement angeordnet ist. Besonders bevorzugt weist die Schiebetür zwei Führungselemente auf, welche in einem Bereich eines ersten Endes der Schmalseite des Türblatts und in weiteren Bereich eines dem ersten Ende der Schmalseite gegenüberliegenden zweiten Ende des Türblatts angeordnet sind. Das Führungselement ist bevorzugt dazu eingerichtet, einen Bewegungsspielraum des Türblatts, insbesondere im Bereich der Führungsnut, einzugrenzen. Dabei kann eine Bewegung des Türblatts in Querrichtung des Türblatts oder der Schiebetür, also in z-Richtung, eingeschränkt oder eingegrenzt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Schiebetür in einer Geschlossenstellung, wobei ein Türblatt der Schiebetür einen Durchgangsbereich verschließt, in einer Vorderansicht;
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Schiebetür von 1 in einer Schnittdarstellung; und
- 3 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Führungsschiene einer Führungseinrichtung der Schiebetür.
-
Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 und 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Schiebetür 1. Die Schiebetür 1 ist an einem vorbestimmten Bereich einer Wand 2, insbesondere eines Gebäudes oder eines Raums, angeordnet. Die Wand 2 weist einen Durchgangsbereich 3 oder einen Wanddurchbruch auf. Die Schiebetür 1 weist eine Zarge 4 und ein Türblatt 6 auf. Der Durchgangsbereich 3 ist durch ein Bodenelement 5 und die Zarge 4 eingerahmt oder umrandet oder eingegrenzt. Die Schiebetür 1 ist dazu eingerichtet, mittels des Türblatts 6 den Durchgangsbereich 3 in einer Geschlossenstellung mit der Zarge 4 abzuschließen. Besonders bevorzugt ist das Türblatt 1 in der Geschlossenstellung zumindest teilweise oder vollständig in oder an dem Durchgangsbereich 3, insbesondere zum Verschließen des Durchgangsbereichs 3, angeordnet. In der Geschlossenstellung trennt die Schiebetür 1 zwei Räumlichkeiten voneinander. Mit anderen Worten schließt die Schiebetür 1 mit dem Türblatt 6 den Durchgangsbereich 3 oder den Wanddurchbruch mit der Zarge 4 dahingehend ab, indem zwei Räumlichkeiten voneinander getrennt werden.
-
Des Weiteren weist die Schiebetür 1 eine Führungseinrichtung 7 auf, welche dazu eingerichtet ist, das Türblatt 6 aus einer Offenstellung in die Geschlossenstellung zu bewegen. Insbesondere ist das Türblatt 6 an der Führungseinrichtung 7 verschiebbar gehalten. Das Türblatt 6 kann in eine Verschieberichtung, welche sich insbesondere in eine Längs- oder Breitenrichtung der Schiebetür 1 erstreckt, verschoben werden. Dabei kann das Türblatt 6 so weit verschoben werden, bis das Türblatt 6 den Durchgangsbereich 3 verschließt oder an die Zarge 4 angrenzt. Ferner weist die Schiebetür 1 eine Dichtungseinrichtung 8 auf, welche ein erstes Dichtelement 9 und ein zweites Dichtelement 10 umfasst. Die Dichtungseinrichtung 8 ist dazu eingerichtet, in der Geschlossenstellung des Türblatts 6 die Schiebetür 1, insbesondere den Durchgangsbereich 3, dichtend zu verschließen. Beide Dichtelemente - erstes Dichtelement 9 und zweites Dichtelement 10 - sind dabei an dem Türblatt 6 angeordnet. Die beiden Dichtelemente 9, 10 können als Kammerdichtung oder Lippendichtung ausgebildet sein. Ferner können die Dichtelemente 9, 10 aus einem elastischen und/oder flexiblen Material gebildet sein. Des Weiteren sind beide Dichtelemente 9, 10 an dem Türblatt 6 fixiert oder gehalten. Hierzu weist das Türblatt 6 für das erste Dichtelement 9 und für das zweite Dichtelement 10 jeweils eine Haltenut 11 auf. Die jeweiligen Dichtelement 9, 10 sind in der für die Dichtelemente 9, 10 vorgesehenen Haltenut 11 teilweise aufgenommen und werden dadurch an dem Türblatt 6 gehalten oder fixiert.
-
Das erste Dichtelement 9 ist zumindest an einer der Zarge 4 zugewandten Seite 12 des Türblatts 6 an dem Türblatt 6 angeordnet. Alternativ kann das erste Dichtelement 9 auch an einer Fläche der Zarge 4 angeordnet sein, welche der Seite 12 des Türblatts 6 zugewandt ist. Dabei kann sich das erste Dichtelement 9 zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, in Richtung einer Breitenrichtung oder Hochrichtung der Schiebetür 1 erstrecken, insbesondere entlang einer Länge der Seite 12 oder Fläche, insbesondere Oberfläche, des Türblatts 6. Bevorzugt ist das erste Dichtelement 9, wie aus 2 ersichtlich, an einer Türblattbreitenseite des Türblatts 6 angeordnet. Dabei erstreckt sich das erste Dichtelement 9 an der Türblattbreitenseite gegenüber und/oder parallel zu einer Fläche eines Zargenholms der Zarge 4. Bei dem Zargenholm der Zarge 4 in 2 handelt es sich um den Zargenholm, welcher sich parallel zu dem Bodenelement 5 erstreckt. Zusätzlich oder alternativ kann das erste Dichtelement 9 auch an einer Schmalseite oder Stirnseite des Türblatts 6, welche der Zarge 4 oder zumindest einem Zargenholm der Zarge 4 zugewandt ist, angeordnet sein. So kann das erste Dichtelement 9 beispielsweise an einer schlossseitigen Stirnseite des Türblatts 6, welche der Zarge 4 zugewandt ist, angeordnet sein. Das zweite Dichtelement 10 ist zumindest entlang einer dem Bodenelement 5 zugewandten Schmalseite 13 des Türblatts 6 an dem Türblatt 6 angeordnet. Insbesondere erstreckt sich das zweite Dichtelement 10 dabei zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, in Richtung der Längsrichtung oder Verschieberichtung der Schiebetür 1, insbesondere entlang einer Länge der Schmalseite 13.
-
Ferner weist die Schiebetür 1 die Führungseinrichtung 7 auf, welche dazu eingerichtet ist, das Türblatt 6 verschiebbar zu halten. Mittels der Führungseinrichtung 7 kann das Türblatt 6 linear in x-Richtung verschoben werden. Dabei kann das Türblatt 6 aus der Offenstellung, in der der Durchgangsbereich 3 freigegeben ist, in die Geschlossenstellung, in der das Türblatt 6 den Durchgangsbereich 3 verschließt, verschoben werden. Dabei kann das Türblatt 6 automatisch oder manuell verschoben oder bewegt werden.
-
Zum Verschieben des Türblatts 6 weist die Führungseinrichtung 7 eine Führungsschiene 14 und einen Führungswagen 15 auf. Mittels des Führungswagens 15 ist das Türblatt 6 entlang der Führungsschiene 14, insbesondere in x-Richtung, verschiebbar. Die Führungsschiene 14 ist im Querschnitt rechteckig ausgebildet. Des Weiteren ist die Führungsschiene 14 diagonal, insbesondere rautenförmig, in die Hochrichtung der Schiebetür 1 ausgerichtet. Der Führungswagen 15 weist zwei Führungsrollen - eine erste Führungsrolle 16 und eine zweite Führungsrolle 17 - auf. Die beiden Führungsrollen 16, 17 werden entlang der Führungsschiene 14 gerollt. Mit „Führungsrolle“ ist insbesondere eine Rolle oder ein Rad, die oder das um eine Achse drehbar gelagert ist, gemeint. Die Führungsrolle kann auch als Laufrolle bezeichnet werden. Dabei ist die erste Führungsrolle 16 an einer ersten Führungsfläche 18 und die zweite Führungsrolle 17 an einer zweiten Führungsfläche 19 angeordnet.
-
Wie aus 2 ersichtlich, liegt eine erste Rollfläche 20 der ersten Führungsrolle 16 nicht vollständig an der ersten Führungsfläche 18 der Führungsschiene 14 an. Hingegen liegt eine zweite Rollfläche 21 der zweiten Führungsrolle an der zweiten Führungsfläche 19 der Führungsschiene 14 an. Die erste Führungsfläche 18 und die zweite Führungsfläche 19 der Führungsschiene 14 grenzen aneinander an. Die Führungsrollen 16, 17 sind dabei derart an den entsprechenden Führungsflächen 18, 19 der Führungsschiene 14 angeordnet, dass eine erste Achse 22 der ersten Führungsrolle 16 in einem vorbestimmten Winkel zu einer zweiten Achse 23 der zweiten Führungsrolle 17 angeordnet oder ausgerichtet ist. Insbesondere verläuft oder erstreckt sich die erste Achse 22 der ersten Führungsrolle 16 parallel zu der ersten Führungsfläche 18 der Führungsschiene 14. Ferner verläuft oder erstreckt sich die zweite Achse 23 der zweiten Führungsrolle 17 parallel zu der zweiten Führungsfläche 19 der Führungsschiene 14. Bevorzugt sind die beiden Achsen 22, 23 orthogonal oder senkrecht zueinander ausgerichtet. Der vorbestimmte Winkel legt sich insbesondere durch die Anordnung oder Ausrichtung der ersten Führungsfläche 18 und der zweiten Führungsfläche 19 zueinander fest.
-
Die beiden Führungsrollen 16, 17 rollen also über die dachförmig aufgestellten Führungsflächen 18, 19 der auf Eck gestellten 4-kantigen Führungsschiene 14.
-
Mittels der Führungseinrichtung 17 wird der Führungswagen 15 mit dem Türblatt 6 über oder entlang der Führungsschiene 14 gefahren, wobei sich der Führungswagen 15 in der Geschlossenstellung des Türblatts 6 absenkt. Hierzu weist die Führungsschiene 14 eine Absenkung 24 auf. Wie bereits erläutert, kann die Führungsschiene 14 eine weitere Absenkung (in Figuren nicht dargestellt) aufweisen, wobei eine Führungsrolle eines weiteren Führungswagens in der weiteren Absenkung anordenbar ist. Die weitere Absenkung ist insbesondere an der gleichen Führungsfläche, insbesondere in einem vorbestimmten Abstand zu der Absenkung 24, wie die Absenkung 24 angeordnet.
-
Wie in 3 gezeigt ist, ist die Absenkung 24 halbkreisförmig ausgebildet. Mit anderen Worten weist die Führungsschiene 14 eine konkave Vertiefung auf. Dabei ist die Absenkung 24 an der zweiten Führungsfläche 19 der Führungsschiene 14 angeordnet. Ferner erstreckt sich oder verläuft die Absenkung 24 von der ersten Führungsfläche 18 der Führungsschiene 14 zu einer der ersten Führungsfläche 18 der Führungsschiene 14 gegenüberliegenden, insbesondere an die zweite Führungsfläche 19 angrenzende, Führungsfläche 25. Insbesondere erstreckt sich die Absenkung 24 senkrecht zur Längserstreckungsrichtung x. In der Geschlossenstellung befindet sich die zweite Führungsrolle 17 in der Absenkung 24 oder ist die zweite Führungsrolle 17 in der Absenkung 24 angeordnet. Hierdurch wird die zweite Führungsrolle 17 von der zweiten Führungsfläche 19 in eine Absenkebene verlagert. Mit anderen Worten ist in die zweite Führungsfläche 19 oder die Rollfläche die Absenkebene für eine Führungsrolle, insbesondere die zweite Führungsrolle 17, eingearbeitet. Fährt der Führungswagen 15 mit dem Türblatt 6 über die Führungsschiene 14, senkt sich, in der Geschlossenstellung der Schiebetür 1, das Türblatt 6 durch die Konstellation der Absenkebene mittels der Führungsrollen, insbesondere 3-dimensional, also in x-, y- und z-Richtung, ab. Hierbei gleitet das erste Dichtelement 9 gegen die Zarge 4 und das zweite Dichtelement 10 gegen das Bodenelement 5 oder den Boden.
-
Die Führungsschiene 14 des Führungssystems 7 ist mit einem ersten Halteelement 26 gehalten. Das erste Halteelement 26 ist insbesondere als ein Haken, besonders bevorzugt als ein Wandhaken ausgebildet. Mit anderen Worten kann die Führungseinrichtung 7 mit dem Wandhaken befestigt sein. Das erste Halteelement 26 ist in vier Halteelementbereiche unterteilt. Das Halteelement 26 ist dabei einteilig oder einstückig ausgebildet. Der erste Halteelementbereich 27 ist senkrecht oder orthogonal zu dem zweiten Halteelementbereich 28, welcher insbesondere an der Wand 2 angeordnet ist und entlang einer Wandfläche der Wand 2, angeordnet. An den zweiten Halteelementbereich 28 ist der dritte Halteelementbereich 29 angeordnet. Der dritte Halteelementbereich 29 ist in einem vorbestimmten Winkel geneigt zu dem zweiten Halteelementbereich 28 angeordnet oder ausgerichtet. Besonders bevorzugt ist der dritte Halteelementbereich 29 mit einem vorbestimmten Winkel von kleiner als 180° zu dem zweiten Halteelementbereich 28 angeordnet oder ausgerichtet. Schließlich weist das Halteelement 26 den vierten Halteelementbereich 30 auf, welche an den dritten Halteelementbereich 29 angrenzt. Dabei ist der vierte Halteelementbereich 30 senkrecht oder orthogonal zu dem 3. Halteelementbereich 29 ausgerichtet. Die Führungsschiene 14 liegt an dem dritten Halteelementbereich und dem vierten Halteelementbereich 30 an. Mit anderen Worten ist die Führungsschiene 14 an dem dritten Halteelementbereich 29 und dem vierten Halteelementbereich 30 gehalten. Dabei grenzt die Führungsfläche 25 an eine Haltefläche des 4. Halteelementbereichs und eine der zweiten Führungsfläche 19 gegenüberliegenden Fläche der Führungsschiene 14 an eine Haltefläche des dritten Halteelementbereichs 29 an. Das Halteelement 26 des bevorzugt aus Metall oder Blech gebildet.
-
Ferner weist die Führungseinrichtung 7 ein zweites Halteelement 31 auf, welches an der ersten Führungsrolle 16, welche sich auf die erste Führungsfläche 18 der Führungsschiene 14 stützt, angeordnet, beispielsweise angeschraubt, ist. An einem weiteren Halteelementbereich 32 des zweiten Halteelements 31, welcher sich insbesondere senkrecht zur Wand 2 erstreckt, ist das Türblatt 6 an einer der Führungsschiene 14 abgewandten Haltefläche des weiteren Halteelementbereichs 32 angeordnet. Ferner sind das erste Halteelement 26 und das zweite Halteelement 31 zum Einstellen der Führungseinrichtung 7 relativ zueinander bewegbar angeordnet. Mit anderen Worten sind die Halteelemente 26, 31 einstellbar. Insbesondere können das erste Halteelement 26 und das zweite Halteelement 31 in die Hochrichtung und/oder in die Breitenrichtung oder Querrichtung, insbesondere in z-Richtung, voneinander weg oder auf einander zubewegt werden. Alternativ kann auch nur das zweite Halteelement 31 entsprechend bewegt werden. Durch die Anordnung der Führungsrollen 16, 17 an dem ersten Halteelement 26 und/oder dem zweiten Halteelement 31 können die Halteelemente auch jeweils als Rollenhalter bezeichnet werden. Besonders bevorzugt sind die Rollenhalter in x-y-z-Richtung einstellbar, was eine Einstellbarkeit der Führungseinrichtung 7 oder der Schiebetür 1 ermöglicht.
-
Die Schiebetür 1 umfasst das Türblatt 6 mit der Dichtungseinrichtung 8 - dem ersten Dichtelement 9 und dem zweiten Dichtelement 10 - und die Führungseinrichtung 7, welches den Führungswagen 15 und/oder einen weiteren Führungswagen aufweist, an dem oder denen das Türblatt 6 über den einstellbaren Rollhalter - erstes Halteelement und zweites Halteelement - anhängt.
-
Ferner weist die Schiebetür 1 eine Abdeckung 33, welche an dem ersten Halteelement 26 angeordnet ist. Insbesondere liegt die Abdeckung 33 an dem ersten Halteelementbereich 27 an. Die Abdeckung 33 ist dazu eingerichtet, die Führungseinrichtung 7, insbesondere stirnseitig, abzudecken oder zu verdecken. Das erste Halteelement 26 dient also für die Aufnahmen der Abdeckung 33. Ferner ist die Abdeckung 33 dazu eingerichtet, das Aushebeln der Schiebetür 1 oder des Türblatts 6 der Schiebetür 1 zu verhindern. Bevorzugt ist die Abdeckung 33 als ein Blech ausgebildet. Insbesondere weist die Abdeckung 33, insbesondere im Querschnitt, ein U-förmiges Profil auf.
-
Des Weiteren weist das Türblatt 6 eine Führungsnut 34 auf, wobei die Schiebetür 1 ein Führungselement 35 umfasst, welches in die Führungsnut 34 eingreift. Bevorzugt weist das Türblatt 6 an der dem Bodenelement 5 zugewandten Schmalseite 13 die Führungsnut 34 auf. Bevorzugt erstreckt sich die Führungsnut zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, entlang einer Länge der Schmalseite 13 des Türblatts 6. Mit anderen Worten kann in das Türblatt 6 an der unteren Schmalseite 13 des Türblatts 6 zum Boden hin die Führungsnut 35 eingelassen sein, in welcher zumindest ein Führungsblock als Führungselement 35 angeordnet ist. Besonders bevorzugt weist die Schiebetür 1 zwei Führungselemente auf, welche in einem Bereich eines ersten Endes der Schmalseite des Türblatts und in weiteren Bereich eines dem ersten Ende der Schmalseite gegenüberliegenden zweiten Ende des Türblatts angeordnet sind. In die Führungsnut 34 an der Schmalseite 13 des Türblatts 6 ist also beidendig des Türblatts 6 je ein Führungselement 35, welches jeweils als Führungsblock ausgebildet ist, insbesondere zur stabilen Bodenführung des Türblatts 6 einstellbar, angeordnet. Dabei ist die Führungsnut an eine Form des Führungselements angepasst. Insbesondere ist das Führungselement 35 keilförmig oder rechteckig ausgebildet.
-
Schließlich weist die Schiebetür 1 eine Hebeeinrichtung 36 auf. Die Hebeeinrichtung 36 umfasst einen Hebeldrückerbeschlag, welcher einen Exzenter aufweist. Die Hebeeinrichtung 36 ist dazu eingerichtet, das Türblatt 6 aus der Geschlossenstellung, insbesondere aus der Absenkung 24 herauszuheben. Mithilfe der Hebeeinrichtung 26 kann das Türblatt 6 oder die zweite Führungsrolle 17 aus der Absenkung 24 gehoben werden. Dabei kann die zweite Führungsrolle 17 oder das Türblatt 26 derart mittels der Hebeeinrichtung 36 angehoben werden, dass die zweite Führungsrolle 17 auf der zweiten Führungsfläche 19 aufliegt.
-
Insbesondere wird die zweite Führungsrolle von der Absenkebene auf die zweite Führungsfläche angehoben.
-
Beim Öffnen oder Verlagern der Schiebetür in die Offenstellung wird das Türblatt 6 mittels des Exzenters und dem Hebeldrückerbeschlag 37 aus der Absenkungsebene mit den Führungsrollen 16, 17 auf die entsprechende Führungsfläche 18, 19 gehoben.
-
Um die Verschließbarkeit der Schiebetür 1 zu gewährleisten, ist im oder am Türblatt 6 vorderseitig, insbesondere an der der Zarge 4 zugewandten Schmalseite, ein Hakenbeschlag 38 angeordnet, wobei der Hakenbeschlag 38 zumindest zwei Haken 39 aufweist, welche in die Zarge 4 eingreifen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schiebetür
- 2
- Wand
- 3
- Durchgangsbereich
- 4
- Zarge
- 5
- Bodenelement
- 6
- Türblatt
- 7
- Führungseinrichtung
- 8
- Dichtungseinrichtung
- 9
- erstes Dichtelement
- 10
- zweites Dichtelement
- 11
- Haltenut
- 12
- Seite
- 13
- Schmalseite
- 14
- Führungsschiene
- 15
- Führungswagen
- 16
- erste Führungsrolle
- 17
- zweite Führungsrolle
- 18
- erste Führungsfläche
- 19
- zweite Führungsfläche
- 20
- erste Rollfläche
- 21
- zweite Rollfläche
- 22
- erste Achse
- 23
- zweite Achse
- 24
- Absenkung
- 25
- Führungsfläche
- 26
- erstes Halteelement
- 27
- erster Halteelementbereich
- 28
- zweiter Halteelementbereich
- 29
- dritter Halteelementbereich
- 30
- vierter Halteelementbereich
- 31
- zweites Halteelement
- 32
- weiterer Halteelementbereich
- 33
- Abdeckung
- 34
- Führungsnut
- 35
- Führungselement
- 36
- Hebeeinrichtung
- 37
- Hebeldrückerbeschlag
- 38
- Hakenbeschlag
- 39
- Haken
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1860272 B1 [0003]
- WO 2017/067539 A2 [0005]