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Die Erfindung betrifft eine Abflussrinne zum Verlegen in einem Fußboden, die einen von einem Rinnengrund und seitlichen Rinnenwänden begrenzten Rinnenraum aufweist, wobei jede Rinnenwand sich ausgehend von dem Rinnengrund in eine seitliche Rostauflage und eine seitliche Rostseitenwand fortsetzt und jeweils in einen Sichtsteg mündet.
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Derartige Abflussrinnen dienen der Abfuhr von Flüssigkeiten aus einem Raum, beispielsweise einem Sanitärbereich. Über eine oder mehrere im Fußboden verlegte Abflussrinne wird abzuführende Flüssigkeit einem mit den Rinnen verbundenen Ablauftopf zugeführt. Derartige Abflussrinnen sind beispielsweise aus
DE 201 20 946 U1 sowie aus
DE 20 2005 010 326 U1 bekannt.
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Aus
EP 0 893 545 B2 ist eine Einbaurinne zum Verlegen in einem Fußboden bekannt geworden. Diese Einbaurinne besteht aus einem Werkstoffblatt mit einem sich nach oben verjüngenden polygonalen Querschnitt, wobei seitlich abkragende Anbauelemente an das Rinnenprofil angeschlossen sind, die mit Durchbrüchen versehen sind, durch die eine die Anbauelemente durchgreifende Gussmasse aufgenommen werden kann.
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Die eingangs genannten Abflussrinnen haben den Nachteil, dass die durch die Abflussrinnen geführten Flüssigkeiten häufig Rückstände in den Rinnen hinterlassen. Dies ist insbesondere in Bereichen von erhöhtem Hygienebedarf unerwünscht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abflussrinne bereitzustellen, die besonders hygienisch ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Abflussrinne nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche, der Beschreibung sowie der Figuren.
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Erfindungsgemäß ist zwischen dem Rinnengrund und jeder Rinnenwand der eingangs genannten Abflussrinne ein Wandelement angeordnet, wobei das Wandelement in einem Winkel zu dem Rinnengrund und zu der benachbarten Rinnenwand steht.
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Erfindungsgemäß ist also zwischen dem Rinnengrund und jeder der Rinnenwände ein zusätzlicher Rinnenabschnitt vorgesehen, der gegenüber dem auf einer Seite anschließenden Rinnengrund sowie gegenüber der auf der anderen Seite anschließenden Rinnenwand geneigt ist. Die Erfinder haben erkannt, dass sich Ablagerungen vor allem an Kanten der Abflussrinne bilden deren benachbarte Flächen einen Winkel von kleiner oder gleich 90° einschließen. Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Wandelement werden derartige steile Winkel zwischen dem Rinnengrund und dem Rinnenwänden vermieden, was insbesondere in den Kantenbereichen zu einer höheren Fließgeschwindigkeit der abzuführenden Flüssigkeiten führt. Es lagern sich folglich kaum Verunreinigungen an den Kanten ab. Zudem lassen sich die Kanten zwischen dem Rinnengrund und den Wandelementen sowie zwischen den Wandelementen und den Rinnenwänden aufgrund der größeren Öffnungswinkel besser reinigen. Somit erreicht die erfindungsgemäße Abflussrinne hohe Anforderungen an die Hygiene. Die Rinnenwände können sich beispielsweise in einer im Einbauzustand der Abflussrinne senkrechten Ebene erstrecken, insbesondere senkrecht zum Rinnengrund.
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Nach einer Ausgestaltung liegt der Winkel zwischen dem Rinnengrund und dem jeweiligen Wandelement im Bereich von 110° bis 160°, insbesondere bei 135°, und der Winkel zwischen dem jeweiligen Wandelement und der jeweils benachbarten Rinnenwand im Bereich von 110° bis 160°, insbesondere bei 135°. Winkel in diesem Bereich verringern das Auftreten von Ablagerungen besonders stark. Zudem wird die Reinigbarkeit umso mehr gefördert.
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Nach einer Ausgestaltung ist der Rinnengrund eben. Eben meint, dass sich der Rinnengrund gleichmäßig flach in einer Ebene zwischen den beiden Wandelementen erstreckt. Der Rinnengrund kann dabei in einem Einbauzustand der Abflussrinne entlang einer horizontalen Ebene verlaufen. Die Rinnenwände können in zueinander parallelen Ebenen verlaufen, die senkrecht auf dem Rinnengrund stehen. Eine solche Abflussrinne ist besonders kompakt und einfach zu fertigen, vermeidet aufgrund der abgewinkelten Wandelemente zwischen dem Rinnengrund und den jeweiligen Rinnenwänden jedoch 90°-Winkel. Ebenfalls ist es möglich, dass der Rinnengrund mindestens einen, bevorzugt zwei Abschnitte aufweist, die quer zu einer Rinnenlängsrichtung geneigt sind. Die so erzeugte Rinnenquerneigung besitzt bevorzugt die Rinnenmitte als tiefsten Punkt. Mit der Rinnenquerneigung kann verhindert werden, dass sich Rückstände im Übergang zur Seitenwand ablagern.
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Nach einer Ausgestaltung weist der Rinnenraum einen in einer Richtung vom Rinnengrund zu einer Rinnenöffnung konstanten oder zunehmenden Querschnitt auf. Bezogen auf einen Einbauzustand der Abflussrinne nimmt die Querschnittsfläche der Abflussrinne vom Rinnengrund aus nach oben hin zu oder bleibt zumindest abschnittsweise konstant. Dies meint, dass die Breite des Rinnenraums - also die Erstreckung in einer Richtung senkrecht zu einer Rinnenlängsachse und senkrecht zu der Richtung vom Rinnengrund zu der Rinnenöffnung - zunimmt oder konstant bleibt, zumindest nicht abnimmt. Die Rinnenöffnung kann sich dabei insbesondere zwischen den Sichtstegen bzw. den Rostseitenwänden der Abflussrinne erstrecken. Ein nach oben hin abnehmender Querschnitt kann ebenfalls zu einer erhöhten Ablagerung von Verunreinigungen führen, insbesondere an in Richtung des Innenraums geneigten Seitenwänden. Dies wird durch die beschriebene Ausgestaltung vermieden.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind jeweils die seitlichen Rostauflagen quer zu einer Rinnenlängsrichtung geneigt. Die Neigung weist dabei in den Rinnenraum, so dass auf die Rostauflage treffende Flüssigkeit in den Rinnenraum abfließen kann. Ein Rost für die geneigte Rostauflage besitzt bevorzugt eine um die Neigung angepasste Auflagefläche. Der Neigungswinkel der Rostauflage kann dabei dem Quergefälle in dem Rinnengrund entsprechen.
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Die Erfindung betrifft zudem einen Einlauftopf mit mindestens einer erfindungsgemäßen seitlich angesetzten Abflussrinne. Der Einlauftopf weist folglich mindestens eine, insbesondere zwei, wie oben beschriebene Abflussrinnen auf, die in die Abflussrinnen gelangende Flüssigkeit dem Einlauftopf zuführen. Über einen Ablauf des Einlauftopfs können die Flüssigkeiten aus einem Raum abgeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren erläutert. Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Einlauftopfs mit zwei seitlich angesetzten Abflussrinnen in einer ersten Ausgestaltung,
- 2 den Einlauftopf aus 1 in einer Draufsicht,
- 3 einen teilweise dargestellten Querschnitt durch eine der Abflussrinnen aus 1, sowie
- 4 einen teilweise dargestellten Querschnitt durch eine Abflussrinne gemäß einer zweiten Ausgestaltung.
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Sofern nichts anderes angegeben ist, bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Gegenstände.
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In den 1 und 2 ist ein Einlauftopf 40 mit zwei an gegenüberliegenden Seiten angesetzten Abflussrinnen 10, 10' ersichtlich. Der Einlauftopf 40 hat eine quadratische Grundfläche und weist an den Seitenwänden, an denen keine Abflussrinnen angesetzt sind, Rostauflagen 42 auf. Die Rostauflagen 42 dienen der Aufnahme eines entsprechend der Grundfläche des Einlauftopfs 40 ausgebildeten Rostes. Zudem verfügt der Einlauftopf 40 über eine Ablauföffnung 44. Die an den Einlauftopf 40 seitlich angesetzten Abflussrinnen 10, 10' sind identisch aufgebaut. Im Folgenden wird daher lediglich der Aufbau der in 2 linken Abflussrinne 10 erläutert.
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Die erfindungsgemäße Abflussrinne 10 ist in 3 in einer Querschnittsansicht dargestellt, wobei nur der halbe Querschnitt gezeigt ist. Die Abflussrinne 10 umfasst einen Rinnengrund 12 an den sich seitlich die erfindungsgemäßen Wandelemente 24 anschließen. Da in 3 nur der halbe Querschnitt gezeigt ist, ist nur eines der Wandelemente 24 erkennbar. Das gegenüberliegende Wandelement sowie die daran anschließenden Elemente der Abflussrinne sind jedoch identisch aufgebaut. An das Wandelement 24 schließt sich eine Rinnenwand 14 an, die sich in eine seitliche Rostauflage 18 und eine seitliche Rostseitenwand 20 fortsetzt und in einen Sichtsteg 22 mündet. Die Rinnenwand 14 bildet das Längsgefälle der Rinne. Der Rinnengrund 12 sowie die seitlich anschließenden Rinnenwände einschließlich der Wandelemente 24 begrenzen einen Rinnenraum 11. Die Rostauflagen 18 dienen der Aufnahme eines Rostes zur (flüssigkeitsdurchlässigen) Abdeckung der Abflussrinne. Die Rostauflagen können dabei zum Innenraum der Rinne geneigt sein. Der Querschnitt des Innenraums 11 nimmt in einer Richtung R vom Rinnengrund 12 hin zu einer Rinnenöffnung 23 abschnittsweise zu, abschnittsweise bleibt er konstant. Folglich nimmt die Breite B des Rinnenraums 11 senkrecht zu einer Rinnenlängsachse L und senkrecht zu der Richtung R zu oder bleibt konstant.
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In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel enden die Abflussrinnen jeweils in einen die einander gegenüberliegenden Rinnenwände miteinander verbindenden Endabschnitt, wie in 1 und 2 zu erkennen. Der Endabschnitt 30 der Abflussrinne 10 umfasst eine Rinnenendwand 32, die sich ausgehend von dem Rinnengrund 12 in einen Sichtsteg 34 erstreckt. Zwischen dem Rinnengrund 12 und der Rinnenendwand 32 ist ein Wandelement 36 angeordnet, das in einem Winkel zu dem Rinnengrund 12 und zu der benachbarten Rinnenendwand 32 steht. Das Wandelement 36 verbindet dabei die beiden einander gegenüberliegenden Wandelemente 24 miteinander.
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Der Rinnengrund 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel eben, erstreckt sich also vollständig in einer im Einbauzustand horizontalen Ebene. Die mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichneten Rinnenwände stehen senkrecht auf dem Rinnengrund 12. Die Wandelemente 24 stehen daher gegenüber dem Rinnengrund 12 sowie gegenüber der jeweiligen Rinnenwand 14 in einem gleichen Winkel. Die Winkel α1 und β2 betragen vorliegend 135°. Durch die erfindungsgemäßen Wandelemente 24 werden somit Winkel kleiner gleich 90° zwischen dem Rinnengrund 12 und der jeweiligen Rinnenwand 14 vermieden. Die relativ großen Öffnungswinkel α, β verringern das Auftreten von Ablagerungen und erleichtern die Reinigbarkeit der Abflussrinne. Gleiches gilt für das Wandelement 36 des Endabschnitts 30.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Abflussrinne dargestellt. Dieses unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel darin, dass eine in den Rinnenraum 11 geneigte Rostauflage 180 vorgesehen ist. Weiterhin ist auch der Rinnengrund 120 quer zu einer Rinnenlängsrichtung geneigt, so dass der Rinnengrund 120 ein Quergefälle aufweist. Der Rinnengrund 120 besteht hierbei aus zwei gegenüber einander geneigten Grundabschnitten, weist im Querschnitt also eine V-Form auf, wobei in 4 nur einer der Grundabschnitte des Rinnengrunds 120 dargestellt ist. Der Winkel α2 ist aufgrund der Neigung zwischen dem Rinnengrund 120 und dem Wandelement 240 etwas größer als der Winkel α1 in dem vorgenannten Ausführungsbeispiel. Auch hierdurch werden Ablagerungen vermieden. Zudem sind der Rinnengrund 120 sowie das an den Rinnengrund 120 anschließende Wandelement 240 in Erstreckungsrichtung gegenüber der in die Bildebene in 4 zeigenden Rinnenlängsrichtung geneigt. Dies erhöht die Fließgeschwindigkeit der durch die Abflussrinne ablaufenden Flüssigkeit. Die Rinnengrundneigung in Erstreckungsrichtung wird erreicht, indem die Rinnenwand 140 entlang der in die Bildebene zeigenden Richtung eine abnehmende Höhe (Erstreckung entlang R) aufweist. Der Winkel β2 ist bevorzugt so groß wie der Winkel β1 in dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abflussrinne
- 10'
- Abflussrinne
- 11
- Rinnenraum
- 12
- Rinnengrund
- 14
- Rinnenwände
- 18
- Rostauflagen
- 20
- Rostseitenwände
- 22
- Sichtstege
- 23
- Rinnenöffnung
- 24
- Wandelemente
- 30
- Endabschnitt
- 32
- Rinnenendwand
- 34
- Sichtsteg
- 36
- Wandelement
- 40
- Einlauftopf
- 42
- Rostauflagen
- 44
- Ablauföffnung
- 120
- Rinnengrund
- 140
- Rinnenwände
- 180
- Rostauflagen
- 240
- Wandelemente
- B
- Breite
- L
- Länge
- R
- Richtung vom Rinnengrund zur Rinnenöffnung
- α
- Winkel zwischen Rinnengrund Wandelement
- β
- Winkel zwischen Wandelement und Rinnenwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20120946 U1 [0002]
- DE 202005010326 U1 [0002]
- EP 0893545 B2 [0003]