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Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum verdeckten Absetzen eines Notrufs bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs gerichtet, welches es ermöglicht, dass ein Fahrer in einer Notfallsituation derart einen Notruf absetzen kann, dass eine weitere Person innerhalb des Kraftfahrzeugs dies nicht bemerkt. Die vorliegende Erfindung ist ferner gerichtet auf eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung sowie auf ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren implementieren bzw. die Systemanordnung betreiben.
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DE 10 2005 047137 A1 zeigt ein Insassenschutzsystem für ein Fahrzeug mit mehreren jeweils einem Fahrzeugsitz zugeordneten adaptiven Schutzkomponenten.
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DE 10 2015 201 447 A1 zeigt ein System, welches es ermöglicht, dass eine Fahrzeugzündung lediglich dann erfolgt, falls ein Fingerabdruck einem autorisierten Fahrer zugeordnet werden kann.
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US 2017/057 436 A1 zeigt ein Aktivieren von Fahrzeugeinstellungen in Abhängigkeit eines Fahrers.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Datenkommunikationsschnittstellen bekannt, welche ein Kraftfahrzeug kommunikativ mit einer Telekommunikationsinfrastruktur koppeln. Darüber hinaus ist das sogenannte eCall-System bekannt, welches es ermöglicht, dass ein Notruf automatisiert abgesetzt wird, falls ein Kraftfahrzeug verunglückt. Hierzu ist das eCall-System eingerichtet, entsprechende Sensoren auszulesen, welche einen Unfall detektieren. Sodann wird eine Kommunikationsverbindung mit einem Server aufgebaut, der veranlasst, dass Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Datenkommunikation erfolgt hierbei mittels eines herkömmlichen Mobilfunksystems, welches eine entsprechende Netzabdeckung bereitstellt. Darüber hinaus ist es bekannt, eine Autorisierung eines Benutzers derart durchzuführen, dass biometrische Eingaben getätigt werden und die gesammelten Daten mit hinterlegten Daten verglichen werden. So sind unterschiedliche Verfahren bekannt, die es ermöglichen, dass biometrische Daten des Benutzers gesammelt werden. Besonders bekannt ist hierbei ein Fingerabdrucksensor, welcher Fingerabdrücke eines Benutzers einscannt und in einer Datenbank hinterlegt. Bei weiteren Eingaben eines Fingerabdrucks kann so mittels Pattern Matching erkannt werden, ob der neu eingescannte Fingerabdruck mit einem hinterlegten Fingerabdruck übereinstimmt, und bei einem positiven Übereinstimmen eine Freigabe durchgeführt werden.
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Darüber hinaus zeigt der Stand der Technik Verfahren eines Startens eines Automobils, welche ebenfalls vorsehen, dass ein Fingerabdruck von einem Fahrer eingegeben werden muss, und sodann wird der Motor lediglich dann gestartet, falls der Fahrer entsprechend autorisiert ist.
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Darüber hinaus ist eine Sensorik im Innenraum eines Kraftfahrzeugs bekannt. So verfügen typischerweise Oberklasseautomobile über eine Freisprechanlage mitsamt Mikrofonen in der Fahrzeugkabine. Darüber hinaus ist es bekannt, eine Kamera im Innenraum des Fahrzeugs derart anzuordnen, dass beispielsweise eine Videotelefonie ermöglicht wird. Darüber hinaus sind Sitzbelegungserkennungssensoren bekannt, die einen Druck auf der Sitzfläche messen und sodann entscheiden können, ob dieser Druck einem Insassen zuzuordnen ist. Verbunden mit solchen Sitzbelegungserkennungssystemen ist eine Warnvorrichtung, die beispielsweise die Fahrzeuginsassen auffordert, sich anzuschnallen.
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Die vorliegende Erfindung behandelt ein Anwendungsszenario, bei dem ein Fahrer von einer unberechtigten Person gezwungen wird, das Fahrzeug zu starten, mit dem Ziel, die fahrende Person entweder zu entführen oder aber das Automobil zu entwenden. Problematisch bei herkömmlichen Authentisierungsmethoden, welche auf eine Biometrie aufsetzen, ist es, dass ein Fahrzeugdieb nicht selbsttätig das Fahrzeug starten kann, da er über einen entsprechenden Fingerabdruck verfügen muss. Somit ergibt sich das Problem, dass ein Fahrzeugdieb gezwungen wird, den Fahrer aufzufordern, einen autorisierten Fingerabdruck bereitzustellen. Somit wird der Fahrer in den Diebstahl des Kraftfahrzeugs eingebunden und muss ggf. selbst das Fahrzeug bewegen.
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Zwar sind generell Notrufsysteme bekannt, hierbei stellt sich jedoch das Problem, dass ein Fahrzeugdieb typischerweise ein Absetzen eines Notrufs erkennt. So ist es dem Fahrer beispielsweise nicht möglich, einen Telefonanruf zu tätigen oder eine Dateneingabe mittels eines Displays durchzuführen.
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Folglich besteht ein Bedarf ein Verfahren vorzuschlagen, welches nicht auf die Biometrie zur Authentisierung verzichtet, aber es dennoch dem Fahrer ermöglicht, unbemerkt einen Notruf abzusetzen. Das Verfahren soll derart ausgeführt werden, dass der Fahrer das Kraftfahrzeug tatsächlich starten kann und ein Notruf derart in den herkömmlichen Verlauf eingebettet wird, das dieser von einem Fahrzeugdieb nicht erkennbar ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum verdeckten Absetzen eines Notrufs bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, welches weder auf Biometrie verzichtet noch eine offensichtliche Eingabe eines Fahrers offenbart. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung vorzuschlagen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren implementieren bzw. die Systemanordnung betreiben.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 1 angegeben.
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Demgemäß wird ein Verfahren zum verdeckten Absetzen eines Notrufs bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, aufweisend ein Bereitstellen eines Fingerabdrucks und mindestens eines weiteren Fingerabdrucks, wobei ein Zuweisen eines Notrufs zu jedem des mindestens einen Fingerabdrucks und ein Auslösen des jeweiligen Notrufs, sobald der entsprechende Fingerabdruck erkannt wird, vorgesehen ist.
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Das vorgeschlagene Verfahren kann einen verdeckten Notruf auslösen, derart, dass ein Fahrer mittels seines Fingers die Start-Stopp-Automatik betätigt bzw. die Start-Stopp-Taste an seinem Fahrzeug drückt und hierbei nicht nur das Fahrzeug startet, sondern vielmehr mittels der Art des Fingerabdrucks zu erkennen gibt, dass er Hilfe benötigt. Generell wird also nicht lediglich das Bereitstellen eines Fingerabdrucks vorgeschlagen, sondern vielmehr wird mindestens ein weiterer Fingerabdruck bereitgestellt, der derart bereitgestellt wird dass er sich von einem normalen Fingerabdruck unterscheidet. So kann ein erster normaler Fingerabdruck generell zum Starten des Fahrzeugs dienen und ein zweiter, weiterer Fingerabdruck kann dazu dienen einen Notruf auszulösen.
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Erfindungsgemäß kann ein Fingerabdruck eingescannt werden und in dem Fahrzeug hinterlegt werden bzw. auf einem entfernten Datenspeicher hinterlegt werden. Wird der Fingerabdruck in dem Kraftfahrzeug in einem Datenspeicher abgespeichert, so steht dieser jederzeit zur Verfügung und kann effizient ausgelesen werden. Wird der Fingerabdruck auf einem entfernten Server abgespeichert, so ist es möglich, dass ein Fahrer sein Fingerabdruckprofil jederzeit mit sich führt bzw. auch bei einem Betätigen eines neuen Automobils auf seine Fingerabdruckdaten zurückgreifen kann.
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Der Fingerabdruck und die weiteren Fingerabdrücke müssen einmalig eingelesen werden, wobei sicherzustellen ist, dass sich der normale Fingerabdruck von dem weiteren Fingerabdruck bzw. den weiteren Fingerabdrücken unterscheidet. Bei dem normalen Fingerabdruck wird das Fahrzeug normal gestartet, und bei dem weiteren Fingerabdruck soll ein Notruf gestartet werden.
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Damit ersichtlich ist, wann ein Notruf gestartet werden soll, muss jedem Fingerabdruck eine entsprechende Funktion zugeordnet werden. Der erste, normale Fingerabdruck wird in herkömmlicher Weise zum Starten des Fahrzeugs verwendet, wobei sich der Fahrer authentisiert. Dies erfolgt mittels einer normalen Biometrieroutine, die abgleicht, ob der bereitgestellte Fingerabdruck tatsächlich dem des Fahrers entspricht. Sodann wird das Fahrzeug bei einem positiven Entsprechen gestartet.
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Der weitere Fingerabdruck wird einem Notruf zugewiesen, so dass es generell möglich ist, dass der Fahrer zwar mittels eines Fingerabdrucks das Fahrzeug startet, hierbei jedoch denjenigen Fingerabdruck bereitstellt, der einen Notruf auslöst. Somit werden die Fingerabdrücke abgespeichert und mitsamt den Fingerabdrücken wird ein zugehöriger Notruf abgespeichert.
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In einem Beispiel kann der Fahrer drei Fingerabdrücke einlesen, nämlich den Fingerabdruck des Zeigefingers, den Fingerabdruck des Mittelfingers und den Fingerabdruck des Ringfingers. Dem Zeigefinger kann in diesem Beispiel ein normales Starten des Kraftfahrzeugs zugewiesen werden, ohne einen Notruf. Dem Mittelfinger kann ein Starten des Fahrzeugs zugeordnet werden mitsamt einem normalen Notruf. Dem Ringfinger kann ein Starten des Fahrzeugs zugeordnet werden mitsamt eines dringenden Notrufs. Der Fahrer startet also in herkömmlicher Weise ohne Gefahr mit seinem Zeigefinger das Kraftfahrzeug. Wird jedoch der Fahrer zum Starten des Kraftfahrzeugs gezwungen, so kann er beispielsweise seinen Mittelfinger verwenden. Somit handelt es sich bei dem Fingerabdruck gemäß Zeigefinger um einen normalen, herkömmlichen Fingerabdruck, und bei dem Fingerabdruck des Mittelfingers bzw. des Ringfingers handelt es sich um einen weiteren Fingerabdruck.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass eine unberechtigte Person innerhalb des Kraftfahrzeugs nicht unmittelbar erkennt, mit welchem Finger das Kraftfahrzeug gestartet wird. Folglich werden unterschiedliche Fingerabdrücke verwendet und der Fahrer kann sodann anhand seines Fingerabdrucks angeben, ob ein Notruf gestartet werden soll.
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Bei den unterschiedlichen Fingerabdrücken kann gewährleistet werden, dass diese verdeckt eingegeben werden können, derart, dass die Wahl des Fingerabdrucks dem Fahrer obliegt. So kann er nicht nur unterschiedliche Finger verwenden, sondern vielmehr kann er auch unterschiedliche Positionen des Fingers verwenden, derart, dass er stets den Zeigefinger verwendet. Bei einem normalen Starten wird der Zeigefinger beispielsweise flach aufgelegt und bei einem Starten mitsamt Notruf wird der Zeigefinger spitz gedrückt. Somit unterscheidet sich der jeweilige Fingerabdruck derart, dass ein flaches Auflegen des Zeigefingers einen flächigen, runden Fingerabdruck bietet, und ein spitzes Drücken des Zeigefingers verursacht einen ovalen Fingerabdruck, der zudem in seiner Fläche geringer ist als der Fingerabdruck des flachen Auflegens des Zeigefingers. Somit kann erfindungsgemäß erkannt werden, ob ein großflächiger kreisrunder Fingerabdruck vorliegt, oder ob ein flächenmäßig geringerer und ovaler Fingerabdruck vorliegt. Somit kann mittels des gleichen Fingers eingestellt werden, ob bei einem Drücken der Startautomatik ein Notruf abgesetzt werden soll oder nicht.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass jegliche Arten von Fingerabdrücken verwendet werden können. So kann ein Fingerabdruck nicht nur dadurch charakterisiert werden, dass er eine spezielle Position des Fingers bzw. Körperstelle des Fingers widerspiegelt, sondern vielmehr kann ein Fingerabdruck auch dynamisch erstellt werden, derart, dass der Finger bewegt wird. So kann es sich bei dem weiteren Fingerabdruck auch um ein Abrollen des Fingerabdrucks handeln, derart, dass der Fahrer einen bewegten Fingerabdruck bereitstellt und nicht lediglich ein einziges Abbild des Fingerabdrucks verarbeitet wird. Typischerweise erkennt ein Unberechtigter in dem Kraftfahrzeug nicht, auf welche Art und Weise der Fingerabdruck bereitgestellt wird und erkennt auch ein solches Abrollen typischerweise nicht. Ein Unberechtigter erkennt folglich lediglich, dass der Fahrer mittels irgendeines Fingerabdrucks einfach das Fahrzeug startet und würde dies nicht mit einem Notruf in Verbindung bringen. Insgesamt erfolgt also das Absetzen des Notrufs verdeckt.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass bei einem Starten des Fahrzeugs, beispielsweise mittels der Start-Taste, der Fingerabdruck abgeprüft wird und sodann entschieden wird, ob ein normaler Fingerabdruck vorliegt oder ob ein weiterer Fingerabdruck vorliegt, mit dem ein Notruf verbunden ist. Bei dem Vorliegen des weiteren Fingerabdrucks erfolgt ein Auslösen des jeweiligen Notrufs und das Fahrzeug wird gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung dennoch gestartet. Das Starten des Fahrzeugs verhindert, dass ein unberechtigter Dritter erkennt, dass ein Notruf ausgelöst wird, sondern vielmehr wird eine vermeintlich normale Situation erkannt, die den Fahrer nicht in Gefahr bringt. So kann der Fahrer generell den Weisungen des unberechtigten Dritten folgen und dennoch unbemerkt einen Notruf absetzen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung unterscheiden sich der Fingerabdruck und der mindestens eine weitere Fingerabdruck jeweils durch eine Orientierung, eine Druckintensität, einen Ursprungsfinger, eine Anzahl von Fingern und/oder eine Fingerposition. Dies hat den Vorteil, dass der Fingerabdruck derart variiert werden kann, dass unterschiedliche Fingerabdrücke bereitgestellt werden können. Insbesondere kann mittels eines einzigen Fingers eine unterschiedliche Anzahl an Fingerabdrücken bereitgestellt werden. Bei der Orientierung handelt es sich beispielsweise um ein vertikales oder horizontales Auflegen des Fingers, wobei auch ein gedrehter Finger möglich ist. So kann der Finger gerade auf einen Fingerabdrucksensor aufgelegt werden oder leicht versetzt bzw. leicht gedreht. Auch eine Druckintensität ist derart zu detektieren, dass bei einem leichten Drücken des Fingers auf den Fingerabdrucksensor ein kleinflächigeres Muster entsteht als bei einem festeren Aufdrücken. Zudem kann detektiert werden, welcher Finger aufgelegt wurde bzw. wie viele Finger. Auch kann der Sensor mittig beaufschlagt werden oder versetzt am Rande.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung unterscheiden sich der Fingerabdruck und der mindestens eine weitere Fingerabdruck jeweils durch eine Eingabefrequenz. Dies hat den Vorteil, dass mittels eines mehrmaligen Auflegens des Fingers eine Sequenz abgebildet werden kann, der ein spezieller Notruf zugeordnet werden kann. So ist es möglich, dass bei einem normalen Betrieb der Fahrer den Fingerabdrucksensor beispielsweise zweimal leicht antippt und bei einem Absetzen eines Notrufs lediglich einmal den Fingerabdrucksensor betätigt. So kann eine spezielle Eingabesequenz erzeugt werden, die als Notruf identifizierbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt vor einem Auslösen des jeweiligen Notrufs eine weitere Sicherheitsüberprüfung. Dies hat den Vorteil, dass ein unbeabsichtigtes Absetzen eines Notrufs unterbunden wird. Die weitere Sicherheitsüberprüfung muss lediglich derart erfolgen, dass dies von einem unberechtigten Dritten nicht erkennbar ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Sicherheitsprüfung ein Analysieren eines Fahrprofils, ein Auslesen eines Bildsensors, ein Auslesen eines Mikrofons, ein Auslesen eines Positionssensors, ein Auslesen eines Sitzbelegungssensors und/oder ein Auslesen eines Fahrzeugsensors. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise mittels einer Kamera eine Leitstelle überprüfen kann, ob sich ein unberechtigter Dritter in dem Kraftfahrzeug befindet. Ähnlich kann dies mittels eines Mikrofons abgeprüft werden. Darüber hinaus kann mittels des Positionssensors geprüft werden, ob sich das Kraftfahrzeug in einer besonders gefährlichen Gegend befindet, in der öfters Fahrzeugdiebstähle gemeldet wurden. Mittels des Sitzbelegungssensors kann erkannt werden, wie viele Personen sich in dem Kraftfahrzeug aufhalten, und folglich kann davon ausgegangen werden, dass, falls der Fahrer allein ist, er keinen Notruf absetzen will.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Analysieren des Fahrprofils mindestens ein Auslesen einer Beschleunigung, eines Abbremsens, eines Spurwechsels, einer Lenkradeingabe, eines Anzeigens eines Spurwechsels, ein Betätigen einer Hupe und/oder eines Fahrstils. Dies hat den Vorteil, dass aufgrund einer ungewöhnlichen Fahrweise erkannt werden kann, ob der Fahrer zu bestimmten Aktionen gezwungen wird oder ob er sein Kraftfahrzeug in herkömmlicher Weise bewegt. So kann von einem Überschreiten einer Geschwindigkeit darauf geschlossen werden, dass der Fahrer zu einer fluchtartigen Bewegung des Kraftfahrzeugs gezwungen wird. Auch ein häufiger Spurwechsel ist ein Hinweis auf eine solche Situation.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der Notruf ein Auslesen eines Bildsensors, ein Auslesen eines Mikrofons, ein Auslesen eines Positionssensors, ein Übermitteln von Notrufdaten, ein Auslesen eines Sitzbelegungssensors, ein Aufbauen einer Mobilfunkverbindung, ein Aufbauen einer Datenverbindung und/oder ein Alarmieren von Rettungskräften. Dies hat den Vorteil, dass nach einem Notruf eine entsprechende Leitstelle feststellen kann, wie viele Personen sich in dem Kraftfahrzeug befinden und ggf. kann die Anzahl der Rettungskräfte angepasst werden. Darüber hinaus kann eine Leitstelle Gespräche aus dem Fahrzeuginnenraum aufnehmen und analysieren. Darüber hinaus können Sicherheitskräfte mittels einer Mobilfunkverbindung bzw. einer Datenverbindung angefordert werden, und diese erhalten sogleich Informationen über einen möglichen Tatort. Folglich ist es erfindungsgemäß möglich, nicht lediglich einen herkömmlichen Notruf abzusetzen, sondern vielmehr können die entsprechenden Täter beschrieben werden und bezüglich ihrer Anzahl bezeichnet werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Bereitstellen des Fingerabdrucks ein Einlesen des Fingerabdrucks mittels einer Datenschnittstelle, eines entfernten Datenspeichers und/oder einer Fahrzeugtaste. Dies hat den Vorteil, dass der Fingerabdruck auf unterschiedliche Art und Weisen bereitgestellt werden kann, und insbesondere kann er lokal aufgenommen werden. So kann der Fingerabdruck in einem vorbereitenden Verfahrensschritt bereits innerhalb des Kraftfahrzeugs hinterlegt werden und in einen Fahrzeugspeicher eingespeichert werden. Der Fingerabdruck kann jedoch auch vorab bereitgestellt werden und in einem Server bzw. einem entfernten Datenspeicher abgelegt werden und sodann ausgelesen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Erkennen des Fingerabdrucks mittels einer Fahrzeugtaste. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise die Start-Taste derart erfindungsgemäß angesprochen werden kann, dass auch unterschiedliche Fingerabdrücke wahrnehmbar sind. So kann die vorliegende Erfindung gemäß herkömmlicher struktureller Merkmale implementiert werden, welche erfindungsgemäß besonders vorteilhaft angesprochen werden. Typischerweise verfügen einige Fahrzeuge bereits über eine entsprechende Start-Taste, und folglich können Steuerbefehle hinterlegt werden, die der Eingabe mittels der Start-Taste einen Notruf zuordnen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden mindestens einem weiteren Fingerabdruck mehrere Notrufe zugeordnet. Dies hat den Vorteil, dass Notrufe auch miteinander kombiniert werden können und somit kann der Fahrer sein eigenes Notrufprofil erstellen. So kann er einzelne Aktionen auswählen und diese dynamisch zu einem speziellen Notruf zusammenstellen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann anhand einer Benutzereingabe ein Auslösen des Notrufs unterbunden werden. Dies hat den Vorteil, dass Fehlnotrufe unterbunden werden, und dem Fahrer kann die Möglichkeit gegeben werden zu erkennen, dass er ungewünscht einen Notruf ausgelöst hat. Folglich kann der Fahrer den Notruf nicht bestätigen bzw. abbrechen und somit den Fehlnotruf unterbinden. Besonders vorteilhaft ist es, die Benutzereingabe derart abzufragen, dass diese ein weiterer Dritter innerhalb des Fahrzeugs nicht mitbekommt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der Fingerabdruck und der mindestens eine weitere Fingerabdruck einer Person zugewiesen. Dies hat den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren personalisiert durchlaufen werden kann, und insbesondere können unterschiedliche Benutzerpräferenzen hinterlegt werden. So können auch unterschiedliche Notrufprofile hinterlegt werden und es kann spezifiziert werden, ob bei einem Start das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden soll oder nicht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Auslösen des jeweiligen Notrufs mittels einer Datenschnittstelle. Dies hat den Vorteil, dass ein herkömmliches System wiederverwendet werden kann, insbesondere kann das sogenannte eCall-System wiederverwendet werden und es können entfernt Sensoren aus der Fahrzeugkabine ausgelesen werden. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren mit weiteren Datenschnittstellen kombinierbar und folglich können auch entsprechende Hardwarekomponenten verwendet werden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch eine Systemanordnung zum verdeckten Absetzen eines Notrufs bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs, aufweisend einen Datenspeicher eingerichtet zum Bereitstellen eines Fingerabdrucks und mindestens eines weiteren Fingerabdrucks, wobei eine Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Zuweisen eines Notrufs zu jedem des mindestens einen weiteren Fingerabdrucks und eine Notrufeinrichtung eingerichtet zum Auslesen des jeweiligen Notrufs, sobald der entsprechende Fingerabdruck erkannt wird, vorgesehen ist.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die vorgeschlagene Systemanordnung betreiben.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren Verfahrensschritte vorsieht, welche bezüglich ihrer Funktion strukturell von der Systemanordnung nachgebaut werden können. So umfasst die Systemanordnung strukturelle Merkmale, welche bezüglich ihren Funktionen den Verfahrensschritten entsprechen. So ist das vorgeschlagene Verfahren geeignet, die Systemanordnung zu betreiben, und die vorgeschlagene Systemanordnung ist geeignet, das Verfahren auszuführen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figur erläutert, die zeigt:
- 1: ein schematisches Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum verdeckten Absetzen eines Notrufs.
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1 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zum verdeckten Absetzen eines Notrufs bei einem Starten eines Kraftfahrzeugs, aufweisend ein Bereitstellen 100 eines Fingerabdrucks und mindestens eines weiteren Fingerabdrucks, wobei ein Zuweisen 101 eines Notrufs zu jedem des mindestens einen weiteren Fingerabdrucks und ein Auslösen 103 des jeweiligen Notrufs, sobald der entsprechende Fingerabdruck erkannt 102 wird, vorgesehen ist.
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Der Fachmann erkennt hierbei, dass die einzelnen Verfahrensschritte iterativ ausgeführt werden können und teilweise Unterschritte aufweisen können. So kann das Bereitstellen der unterschiedlichen Fingerabdrücke iteriert erfolgen, so dass eine Datenbank von Fingerabdrücken aufgebaut wird. Auch kann das Zuweisen des Notrufs durch den Fahrer erfolgen, der jederzeit die Zuweisung aufheben bzw. abändern kann.
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Ein Auslösen des jeweiligen Notrufs ist ggf. auch mehrfach möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005047137 A1 [0002]
- DE 102015201447 A1 [0003]
- EP 1293403 A2 [0004]
- US 2017057436 A1 [0005]