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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Überprüfung eines Fahrzeuges, insbesondere zur Identifizierung eines gestohlenen Fahrzeuges.
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Stand der Technik
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In der
DE 43 07 495 A1 wird ein Überwachungs- und Kontrollsystem von Kraftfahrzeugen, zur Identifizierung eines Diebstahlsfalles bzw. zur schnellen Wiederauffindung gestohlener Fahrzeuge offenbart. Hierbei erfolgt ein elektronisches Lesen einer Fahrzeugkennzeichnung zur Fahrzeugidentifizierung unter Einbeziehung der einschlägig befassten Behörden sowie einer Kfz-Halter-Karte mit zwei Identifikationsmerkmalen zur Eigentümeridentifizierung. Der auf der Kfz-Halter-Karte abgespeicherte Mindestdatensatz besteht aus einer an den Fahrzeughalter/Eigentümer ausgegebenen Fahrzeugkennnummer und einer individuellen Geheimzahl, wobei zusätzlich noch weitere Angaben zum Eigentümer, Fahrzeughalter, Fahrzeugtyp, polizeilichen Kennzeichen enthalten sein können.
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Die DE 10 2014 201 156 A1offenbart ein Verfahren zum Melden eines Kennzeichens eines gesuchten Fahrzeugs mittels einer Kommunikationseinrichtung eines Fahrzeuges. Hierbei wird der Inhalt eines optisch erfassten Kennzeichens mit dem Inhalt eines in einer Datenbank einer Strafverfolgungsbehörde hinterlegten weiteren Kennzeichens verglichen, um zu überprüfen, ob es sich bei dem erfassten Kennzeichen um ein Kennzeichen eines gesuchten Fahrzeugs handelt, und ggf. eine Meldung bezüglich des erfassten Kennzeichens an eine Strafverfolgungsbehörde ausgegeben.
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Eine Überprüfung, ob das erfasste Kennzeichen auch tatsächlich zu dem Fahrzeug gehört, ist hierbei nicht möglich. Demnach bleibt ein gestohlenes Fahrzeug, welches gesetzeswidrig mit einem „legalen“, d.h. nicht als gesucht gemeldeten Kennzeichen - bspw. eines anderen Fahrzeuges -fährt, unerkannt und der Dieb somit ungeahndet.
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Beschreibung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zur Überprüfung eines Fahrzeuges, insbesondere zur Identifizierung eines gestohlenen Fahrzeuges geschaffen, mit folgenden Schritten:
- - Erfassen eines ersten Kennzeichens eines Kennzeichenschildes eines Fahrzeuges mittels einer fahrzeugexternen Erfassungseinheit;
- - Erfassen eines zweiten Kennzeichens eines Identifizierungselements des Fahrzeuges mittels der fahrzeugexternen Erfassungseinheit;
- - Vergleichen eines Inhalts des ersten erfassten Kennzeichens des Kennzeichenschildes mit einem Inhalt des zweiten erfassten Kennzeichens des Identifizierungselements mittels einer Auswerteeinheit; und
- - Ausgeben einer Meldung mittels einer Kommunikationseinheit bei Fehlen des ersten Kennzeichens und/oder bei Fehlen des zweiten Kennzeichens und/oder bei Nichtübereinstimmung des Inhalts des ersten Kennzeichens mit zumindest einem Teil des Inhalts, vorzugsweise mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens.
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Mit dem hier vorgestellten Ansatz wird ferner ein System zur Überprüfung eines Fahrzeuges, insbesondere zur Identifizierung eines gestohlenen Fahrzeuges geschaffen mit:
- - einer fahrzeugexternen Erfassungseinheit, welche ausgebildet ist, ein erstes Kennzeichen eines Kennzeichenschildes eines Fahrzeuges und ein zweites Kennzeichen eines Identifizierungselements eines Fahrzeuges zu erfassen;
- - einer Auswerteeinheit, welche ausgebildet ist, einen Inhalt des ersten Kennzeichens des Kennzeichenschildes mit einem Inhalt des zweiten erfassten Kennzeichens des Identifizierungselements zu vergleichen; und
- - einer Kommunikationseinheit, welche ausgebildet ist, bei Fehlen des ersten Kennzeichens und/oder bei Fehlen des zweiten Kennzeichens und/oder bei Nichtübereinstimmung des Inhalts des ersten Kennzeichens mit zumindest einem Teil des Inhalts, vorzugsweise mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens eine Meldung auszugeben.
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Der Schritt des Erfassens des ersten Kennzeichens des Kennzeichenschildes und/oder des zweiten Kennzeichens des Identifizierungselements kann einen Schritt des Prüfens des Fahrzeuges auf das Vorhandensein bzw. des Erkennens eines Kennzeichenschildes und/oder eines Identifizierungselements umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann der Schritt des Erfassens des ersten Kennzeichens des Kennzeichenschildes und/oder des zweiten Kennzeichens des Identifizierungselements kann einen Schritt des Auslesens des ersten Kennzeichens und/oder des zweiten Kennzeichens umfassen. Der Schritt bzw. die Schritte des Erfassens erfolgen bevorzugt berührungsfrei, d.h. kontaktlos zwischen der Erfassungseinheit und dem Fahrzeug, d.h. dem Kennzeichenschild und dem Identifizierungselement.
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Der Schritt des Erfassens des ersten Kennzeichens des Kennzeichenschildes und/oder des zweiten Kennzeichens des Identifizierungselements kann einen Schritt des Analysierens der erfassten Daten umfassen. Hierbei kann bspw. mittels eines Zeichenerkennungsalgorithmus der Inhalt von erfassten Daten, insbesondere Bilddaten analysiert werden.
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Unter einem Fehlen des ersten Kennzeichens bzw. des zweiten Kennzeichens ist bspw. ein Nichterfassen bzw. Nichterkennen des ersten Kennzeichens bzw. des zweiten Kennzeichens gemeint.
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Bei dem Kennzeichenschild kann es sich um ein von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde eines Landes zugeteiltes Schild mit einem Kennzeichen handeln. Bei dem ersten Kennzeichen kann es sich um eine von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde eines Landes zugeteilte individuelle Registrierungsbezeichnung für Kraftfahrzeuge handeln. Demnach kann das Kennzeichenschild ein amtliches oder polizeiliches Kennzeichen, d.h. ein sog. Nummernschild sein. Somit kann das erste Kennzeichen ein amtliches Kennzeichen aufweisen oder aus dem amtlichen Kennzeichen bestehen. Das erste Kennzeichen kann jedoch auch ein anderes zur Überprüfung des Fahrzeuges geeignetes Kennzeichen sein, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Das Kennzeichenschild ist in der Regel am Heck und/oder an der Front eines Fahrzeuges gut sichtbar angeordnet. Das Kennzeichenschild kann ein geeignetes Mittel, in dem das erste Kennzeichen abgelegt bzw. abgespeichert ist, aufweisen, wie z.B. einen Magnetstreifen, einen Strichcode und/oder einen Chip, insbesondere einen RFID-Chip bzw. einen RFID-Transponder, um das Erfassen bzw. das Auslesen des ersten Kennzeichens zu vereinfachen.
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Das Identifizierungselement kann von einer zuständigen Einrichtung bzw. Straßenverkehrsbehörde eines Landes ausgegeben worden sein. Das Identifizierungselement weist ein zweites Kennzeichen auf, welches mit dem ersten Kennzeichen identisch ist bzw. sein soll. Das Identifizierungselement kann ein geeignetes Mittel, in dem das zweite Kennzeichen abgelegt bzw. abgespeichert ist, aufweisen, wie z.B. einen Magnetstreifen, einen Strichcode und/oder einen Chip, insbesondere einen RFID-Chip bzw. einen RFID-Transponder, um das zweite Kennzeichen sicher zu hinterlegen bzw. abzuspeichern, und damit das Erfassen bzw. das Auslesen des zweiten Kennzeichens zu vereinfachen. Das Identifizierungselement kann als Karte, Plakette, Schild und/oder Chip ausgebildet sein.
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Die Erfassungseinheit kann einen Bildsensor zum optischen Erfassen und/oder optischen Aufzeichnen einer Umgebung der Erfassungseinheit aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinheit einen Lichtsensor zum optischen Erfassen und/oder optischen Aufzeichnen einer Umgebung der Erfassungseinheit aufweisen. Demnach kann die Erfassungseinheit hardwaremäßig und softwaremäßig ausgebildet sein, das erste Kennzeichen des Kennzeichenschildes und/oder das zweite Kennzeichen des Identifizierungselements optisch zu erfassen bzw. optisch auszulesen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinheit ein entsprechendes Lesemodul zum elektronischen Erfassen einer Umgebung der Erfassungseinheit aufweisen. Das Lesemodul kann ein RFID-Lesemodul sein. Demnach kann die Erfassungseinheit hardwaremäßig und softwaremäßig ausgebildet sein, das erste Kennzeichen des Kennzeichenschildes und/oder das zweite Kennzeichen des Identifizierungselements elektronisch zu erfassen bzw. elektronisch auszulesen.
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Der Begriff elektronisch umfasst hierbei auch elektromagnetische Ausgestaltungen.
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Die Erfassungseinheit kann eine Kameraeinheit aufweisen oder als Kameraeinheit ausgebildet sein. Die Kameraeinheit kann als elektronische Kameraeinheit ausgebildet sein. Die Kameraeinheit kann Teil eines Überwachungssystems, insbesondere eines ortsfesten Überwachungssystems, eines Straßenüberwachungssystems, insbesondere eines ortsfesten Straßenüberwachungssystems und/oder eines weiteren Fahrzeuges, insbesondere eines Einsatzfahrzeuges einer Strafverfolgungsbehörde sein. Die Erfassungseinheit kann an einer Mautstelle, einem Grenzübergang und/oder einer beliebigen Straße bzw. Straßenbrücke angeordnet sein. Das weitere Fahrzeug kann ein Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug sein. So kann das erste Kennzeichen und/oder das zweite Kennzeichen mit vorhandenen Mitteln eines bereits bestehenden (Überwachungs-)Systems besonders einfach und sicher erfasst werden.
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Die Auswerteinheit ist bevorzugt eine fahrzeugexterne Auswerteeinheit. Die Auswerteeinheit kann Teil der Erfassungseinheit sein. Die Auswerteeinheit kann mit der Erfassungseinheit verbunden, insbesondere kommunikativ verbunden sein. Bei dem Inhalt des ersten erfassten Kennzeichens und/oder des zweiten erfassten Kennzeichens kann es sich um Daten einer alphanumerischen Zeichenabfolge des jeweiligen Kennzeichens handeln. Im Schritt des Vergleichens kann der Inhalt des ersten Kennzeichens mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens bspw. unter Verwendung eines Zeichenerkennungsalgorithmus verglichen werden. Der Zeichenerkennungsalgorithmus kann in der Auswerteeinheit hinterlegt sein. Die Analyse des Inhalts der erfassten Kennzeichen bzw. der Bilddaten kann auch bereits im Bildsensor der Erfassungseinheit stattfinden, sodass in der Auswerteeinheit lediglich der Vergleich der bereits ausgewerteten Kennzeichen durchzuführen ist. So kann der Kennzeichenvergleich besonders schnell und sicher erfolgen.
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Die Kommunikationseinheit ist bevorzugt eine fahrzeugexterne Kommunikationseinheit. Die Kommunikationseinheit kann Teil der Erfassungseinheit sein. Die Kommunikationseinheit kann mit der Erfassungseinheit verbunden, insbesondere kommunikativ verbunden sein. Die Kommunikationseinheit ist ausgebildet, eine Datenübertragung, insbesondere die Übertragung einer Meldung durchzuführen. Bei der Kommunikationseinheit kann es sich um eine Vorrichtung handeln, mit der z.B. eine drahtgebundene und/oder drahtlose Verbindung, bspw. Funkverbindung zwischen dem Fahrzeugüberprüfungssystem und einer Einrichtung oder Einheit hergestellt werden kann. Die Kommunikationseinheit kann hierfür eine entsprechende (Funk-)Schnittstelle aufweisen. Die Kommunikationseinheit ist hierbei ausgebildet, die Meldung an eine zuständige Einrichtung, insbesondere eine Einrichtung einer Strafverfolgungsbehörde auszugeben bzw. zu übermitteln. Eine Meldung kann somit von dem Fahrzeugüberprüfungssystem an eine für ein Auffinden z.B. gestohlener Fahrzeuge zuständige Strafverfolgungsbehörde gerichtet werden. Die Einrichtung kann auch einen Streifenwagen oder ein sonstiges Einsatzfahrzeug, insbesondere einer Polizei umfassen.
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Die Meldung kann das erste Kennzeichen bzw. den Inhalt des ersten Kennzeichens und/oder das zweite Kennzeichen bzw. den Inhalt des zweiten Kennzeichens aufweisen. Die Meldung kann insbesondere auch Daten, bspw. Standortkoordinaten aufweisen, welche die Zuordnung des Ortes des Fahrzeuges zum Zeitpunkt der Meldung ermöglichen.
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Der Schritt des Ausgebens einer Meldung kann einen Schritt des Empfangens des Inhalts der Meldung von einer zuständigen Einrichtung, insbesondere einer Einrichtung einer Strafverfolgungsbehörde, insbesondere über eine Funkschnittstelle der Einrichtung umfassen.
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Unter dem Begriff „fahrzeugextern“ soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden werden, dass bspw. die jeweilige Einheit außerhalb des zu überprüfenden Fahrzeuges angeordnet ist. Demnach ist eine fahrzeugexterne Einheit nicht mechanisch mit dem zu überprüfenden Fahrzeug gekoppelt.
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Die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte und damit die Überprüfung der, bspw. an der Erfassungseinheit vorbeifahrenden Fahrzeuge können/kann automatisch durchgeführt werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. das erfindungsgemäße System kann einfach und sicher überprüft und erkannt werden, ob ein Fahrzeug mit dem behördlich zugeordneten Fahrzeugkennzeichen fährt oder, mit anderen Worten, ob das Fahrzeug und das Fahrzeugkennzeichen zueinander passen. Hierdurch können gestohlene Fahrzeuge, welche bspw. mit einem falschen, nicht als gesucht gemeldeten Kennzeichen eines anderen Fahrzeuges fahren, schnell und sicher identifiziert und einer zuständigen Einrichtung bzw. Behörde gemeldet werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn das Identifizierungselement mit einem Fahrzeugteil des Fahrzeuges derart verbunden ist, dass es nur unter eigener Zerstörung von dem Fahrzeugteil getrennt bzw. entfernt werden kann. Durch diese Maßnahme kann sichergestellt werden, dass das Identifizierungselement nicht gesetzeswidrig bzw. illegal von dem zugehörigen Fahrzeug entfernt und an ein anderes Fahrzeug angeordnet werden kann. Somit kann das Identifizierungselement vor Manipulation bzw. Missbrauch geschützt werden und die Identifizierung eines gestohlenen Fahrzeuges sichergestellt werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Identifizierungselement von außerhalb des Fahrzeuges optisch und/oder elektronisch erfassbar an einem Fahrzeugteil, insbesondere an einer Frontscheibe und/oder Heckscheibe des Fahrzeuges angeordnet ist. Durch diese Maßnahme kann auf einfache Art und Weise ein Erfassen bzw. Auslesen des zweiten Kennzeichens und damit eine Überprüfung des Fahrzeuges erfolgen. Das Erfassen bzw. die Überprüfung kann somit bei stillstehenden, geparkten und/oder an bewegten Fahrzeugen durchführgeführt werden.
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Außerdem ist es vorteilhaft, wenn das Identifizierungselement ferner einen Sicherheitscode, welcher insbesondere von einer zuständigen Einrichtung vergeben wurde, aufweist. Hierbei kann der Schritt des Vergleichens des Inhalts des ersten Kennzeichens mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens mittels der Auswerteeinheit einen Schritt des Prüfens des Sicherheitscodes umfassen. Durch diese Maßnahme kann das Identifizierungselement vor Manipulation geschützt werden.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Schritt des Ausgebens der Meldung mittels der Kommunikationseinheit einen Schritt des Erfassens eines Bildes des Fahrzeuges mittels der Erfassungseinheit umfasst, wobei die ausgegebene Meldung ferner das erfasste Bild aufweist. Hierbei kann das Bild bei Fehlen des ersten Kennzeichens erfasst und mit der Meldung ausgegeben werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Bild auch bei Fehlen des zweiten Kennzeichens erfasst und mit der Meldung ausgegeben werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Bild auch bei Nichtübereistimmung des Inhalts des ersten Kennzeichens mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens erfasst und mit der Meldung ausgegeben werden. Durch diese Maßnahme kann das Auffinden des gemeldeten Fahrzeugs durch die zuständige Einrichtung vereinfacht werden.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer Fahrzeugszene zur Erläuterung eines Systems zur Überprüfung eines Fahrzeuges, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Überprüfung eines Fahrzeuges, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung-
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1 erläutert anhand einer Prinzipdarstellung einer Fahrzeugszene ein Ausführungsbeispiel eines Systems 10 zur Überprüfung eines Fahrzeuges bzw. eines Fahrzeugüberprüfungssystems 10.
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Das System 10 bzw. das Fahrzeugüberprüfungssystem 10 weist eine Erfassungseinheit 12, eine Auswerteeinheit 14 und eine Kommunikationseinheit 16 auf.
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Die Erfassungseinheit 12 ist fahrzeugextern ausgebildet bzw. angeordnet. Die Erfassungseinheit 12 ist hierbei als elektronische Kameraeinheit 12 ausgebildet. Die Erfassungseinheit 12 weist einen Bildsensor 18 zur optischen Erfassung bzw. Aufzeichnung einer Umgebung der Erfassungseinheit 12 auf. Die Erfassungseinheit 12 bzw. die Kameraeinheit 12 ist hierbei Teil eines ortfesten Straßenüberwachungssystems.
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Die Auswerteeinheit 14 ist fahrzeugextern ausgebildet bzw. angeordnet. Die Auswerteeinheit 14 ist Teil der Erfassungseinheit 12. Die Auswerteeinheit 14 ist mit der Erfassungseinheit 12 kommunikativ verbunden. Die Auswerteeinheit 14 weist einen Zeichenerkennungsalgorithmus auf.
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Die Kommunikationseinheit 16 ist fahrzeugextern ausgebildet bzw. angeordnet. Die Kommunikationseinheit 16 weist ein Funkmodul 20 bzw. eine Funkschnittstelle 20 auf. Die Kommunikationseinheit 16 ist ausgebildet, über das Funkmodul 20 drahtlos eine Meldung 22 an eine zuständige Einrichtung 24 bzw. eine Strafverfolgungsbehörde 24 eines Landes auszugeben bzw. zu übermitteln.
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Im Einsatz wird nun ein an der Erfassungseinheit 12 des Fahrzeugüberprüfungssystems 10 vorbeifahrendes Fahrzeug 26 überprüft. Die Überprüfung erfolgt bevorzugt automatisch. Hierbei erfasst die Erfassungseinheit 12 mittels des Bildsensors 18 ein erstes Kennzeichen 28 eines Kennzeichenschildes 30 des Fahrzeuges 26. Das erste Kennzeichen 28 ist hierbei das amtliche bzw. polizeiliche Kennzeichen 28 auf dem Kennzeichenschild 30. Die Erfassungseinheit 12 erfasst ferner ein zweites Kennzeichen 32 eines Identifizierungselements 34 des Fahrzeuges 26.
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Das Identifizierungselement 34 ist hierbei der mit einem Fahrzeugteil 36 des Fahrzeuges 26 verbunden, dass es nur unter eigener Zerstörung von dem Fahrzeugteil 36 getrennt bzw. entfernt werden kann. Das Fahrzeugteil 36 ist hierbei die Frontscheibe 36 des Fahrzeuges 26. Das Identifizierungselement 34 ist ferner derart an der Frontscheibe 36 angeordnet, dass das zweite Kennzeichen von außerhalb des Fahrzeuges mittels der Erfassungseinheit 12 optisch erfassbar ist.
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Wie einleitend erläutert, kann die Erfassung des ersten Kennzeichens und/oder des zweiten Kennzeichens mit Hilfe dem Fachmann bekannter Mittel auch elektronisch erfolgen, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Anschließend wird der Inhalt der erfassten Kennzeichen 28, 32 bzw. der Bilddaten im Bildsensor 18 der Erfassungseinheit 12 mittels eines hinterlegten Zeichenerkennungsalgorithmus analysiert. Die Analyse kann jedoch auch durch die Auswerteeinheit 14 mittels eines hinterlegten Zeichenerkennungsalgorithmus durchgeführt werden. Im Anschluss vergleicht die Auswerteeinheit 14 den Inhalt des ersten Kennzeichens 28 mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens 32.
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Für den Fall, dass
- - das erste Kennzeichen 28 des Kennzeichenschildes 30 fehlen bzw. mittels der Erfassungseinheit 12 nicht erfasst/erkannt werden sollte,
und/oder
- - das zweite Kennzeichen 32 des Identifizierungselements 34 fehlen bzw. mittels der Erfassungseinheit 12 nicht erfasst/erkannt werden sollte,
und/oder
- - der Inhalt des ersten erfassten Kennzeichens 28 mit dem Inhalt des zweiten erfassten Kennzeichens 32 nicht übereinstimmen sollte,
wird mittels der Kommunikationseinheit 16 drahtlos eine Meldung 22 ausgegeben. Die Meldung 22 kann bspw. das erste Kennzeichen 28 bzw. den Inhalt des ersten Kennzeichens 28 aufweisen. Die Meldung 22 kann zusätzlich oder alternativ das zweite Kennzeichen 32 bzw. den Inhalt des zweiten Kennzeichens 32 aufweisen. Vorzugsweise wird in zumindest einem der drei o.g. Fälle, vorzugweise in allen drei Fällen, mittels der Erfassungseinheit 12 ein Bild des Fahrzeuges 26 erfasst bzw. aufgenommen. Die Meldung 22 weist dann zusätzlich oder alternativ das erfasste Bild des Fahrzeuges 26 auf, um das Auffinden des gemeldeten Fahrzeuges 26 für die Strafverfolgungsbehörde 26 zu vereinfachen. Die Meldung 22 kann ferner auch Daten, bspw. Standortkoordinaten aufweisen, welche die Zuordnung des Ortes des Fahrzeuges 26 zum Zeitpunkt der Meldung 22 ermöglichen.
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Demnach kann einfach und sicher überprüft und erkannt werden, ob ein Fahrzeug 26 mit dem richtigen, d.h. behördlich zugeordneten Fahrzeugkennzeichen 28 fährt oder mit anderen Worten, ob das Fahrzeug 26 und Fahrzeugkennzeichen 30 zueinander passen. Hierdurch kann ein gestohlenes Fahrzeuge 26, welches bspw. mit einem falschen, nicht als gesucht gemeldeten Kennzeichen fährt, schnell und sicher identifiziert und einer zuständigen Einrichtung 24 bzw. Behörde 24 gemeldet werden.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels als Verfahren 100 zur Überprüfung eines Fahrzeuges 26, insbesondere zur Identifizierung eines gestohlenen Fahrzeuges 26. Das Verfahren 100 umfasst einen Schritt 102 des Erfassens eines ersten Kennzeichens 28 eines Kennzeichenschildes 30 eines Fahrzeuges 26 mittels eine fahrzeugexternen Erfassungseinheit 12. Das Verfahren 100 umfasst ferner einen Schritt 104 des Erfassens eines zweiten Kennzeichens 32 eines Identifizierungselements 34 des Fahrzeuges 26 mittels der fahrzeugexternen Erfassungseinheit 12. Das Verfahren 100 umfasst des Weiteren einen Schritt 106 des Vergleichens des Inhalts des ersten erfassten Kennzeichens 28 des Kennzeichenschildes 30 mit dem Inhalt des zweiten erfassten Kennzeichens 32 des Identifizierungselements 34 mittels einer Auswerteeinheit 14. Das Verfahren 100 umfasst außerdem einen Schritt 108 des Ausgebens einer Meldung 22 mittels einer Kommunikationseinheit 16 bei Fehlen des ersten Kennzeichens 28 und/oder bei Fehlen des zweiten Kennzeichens 32 und/oder bei Nichtübereinstimmung des Inhalts des ersten Kennzeichens 28 mit zumindest einem Teil des Inhalts, insbesondere mit dem Inhalt des zweiten Kennzeichens 32.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal. So ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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