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Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für Streukügelchen mit einem vorgegebenen, einheitlichen Durchmesser enthaltend einen Behälter mit einer Öffnung und einem in der Öffnung aufgenommenen Dosierkopf.
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Streukügelchen dienen in unterschiedlich erhältlichen Größen beispielsweise mit Durchmessern von 1 bis 4 mm insbesondere in der Homöopathie der oralen Eingabe von Heilmittelgaben und werden auch als Globuli bezeichnet. Infolge des geringen Ausmaßes dieser Streukügelchen und deren Bevorratung großer Mengen in Behältern, beispielsweise Arzneimittelfläschchen gestaltet sich eine hygienische und in exakter Anzahl erfolgende Dosierung schwierig.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2012 101 805 A1 des Anmelders sind unterschiedliche Ausführungsformen von Dosiervorrichtungen bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Dosiervorrichtung für Streukügelchen. Insbesondere soll eine Dosiervorrichtung vorgeschlagen werden, die einfach und hygienisch zu bedienen ist und die Dosierung einer exakten Anzahl von Streukügelchen ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die von diesem abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstands des Anspruchs 1 wieder.
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Die vorgeschlagene Dosiervorrichtung dient der Dosierung von Streukügelchen mit einem vorgegebenen, einheitlichen Durchmesser. Beispielsweise können die Streukügelchen einen Durchmesser zwischen 1 mm und 4 mm aufweisen. Die Dosiervorrichtung enthält einen Behälter zur geschütteten Aufnahme der Streukügelchen und einen in der Öffnung aufgenommenen Dosierkopf. Der Dosierkopf kann von außen auf ein Gewinde geschraubt oder in die Öffnung abnehmbar gesteckt sein. Eine Abdichtung zwischen Dosierkopf und Behälter kann vorgesehen sein. Der Dosierkopf kann aus Kunststoff beispielsweise mittels eines Spritzgießverfahrens hergestellt sein.
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Zur gezielten und hygienisch einwandfreien Dosierung der Streukügelchen weist der Dosierkopf einen von dem Behälter nach außen führenden Kanal auf. In diesem Kanal wird eine begrenzte Menge von Streukügelchen aufgenommen und linear vereinzelt. Dies bedeutet, dass aus der geschütteten Menge an Streukügelchen in dem Kanal hintereinander Streukügelchen aufgenommen sind. Hierzu kann der Kanal an der in dem Behälter befindlichen Öffnung aufgeweitet sein, um beispielsweise eine Trichterfunktion vorzusehen. Der übrige lichte Durchmesser des Kanals ist dabei vorteilhafterweise geringfügig größer als der Durchmesser der Streukügelchen, beispielsweise kleiner als der 2-fache Durchmesser der Streukügelchen. Der Kanal kann entlang seiner Erstreckung parallel zu einer Mittelachse des Behälters schräg zu diesem, geradlinig oder leicht geknickt ausgebildet sein. Der Querschnitt des Kanals ist bevorzugt rund ausgebildet kann aber auch oval, quadratisch, dreieckig, rechteckig oder vieleckig ausgebildet sein. Das andere, nach außen ragende Ende des Kanals dient der Ausdosierung der Streukügelchen.
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Zur exakten Dosierung einer vorgegebenen Anzahl von Streukügelchen weist der Kanal zwischen seinen beiden Öffnungen einen Ausbruch auf, in welchen ein Walzenabschnitt einer an dem Dosierkopf im Wesentlichen bezüglich ihrer Drehachse quer zum Kanal verdrehbar aufgenommenen, handbetätigten Walze eingreift. Dies bedeutet, dass die linear vereinzelten Streukügelchen an dem Walzenabschnitt eine Barriere vorfinden und durch drehen der Walze Streukügelchen zerstörungsfrei in den nach außen führenden Abschnitt des Kanals befördert werden.
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Die Walze kann beidseitig in dem Dosierkopf gelagert, bevorzugt gleitgelagert sein. Mit der Walze kann eine Kurbel oder ein Drehrad drehfest verbunden sein. Beispielsweise kann das Drehrad einen größeren Durchmesser als der Durchmesser der Walze aufweisen, so dass die Walze einfach und leicht verdreht werden kann. Der Außenumfang des Drehrads kann geriffelt sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Dosiervorrichtung kann der Walzenabschnitt einen Teildurchmesser der Streukügelchen radial übergreifen und radial elastisch ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Walze aus elastischem Material gebildet sein oder mit radial elastischem Material zumindest im Bereich des Walzenabschnitts beispielsweise mittels eines Rohrabschnitts überzogen sein. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Walzenabschnitt abhängig von seiner radialen Elastizität maximal einen halben Durchmesser der Streukügelchen in den Kanal eintaucht. Bei einem Verdrehen der Walze ergreift der Walzenabschnitt das diesem schwerkraftbedingt benachbarte Streukügelchen, welches elastisch in den Walzenabschnitt eintaucht und unter elastischer Vorspannung am Kanal nach außen in den sich anschließenden Abschnitt des Kanals transportiert wird. Bei einem Weiterdrehen der Walze erfolgt der Transport des oder der nächsten Streukügelchen nach außen. Die auf die Streukügelchen in Richtung Walzenabschnitt wirkende Schwerkraft wird abhängig von dem Verlauf des Kanals in dem Dosierkopf durch entsprechende Neigung des Behälters erzielt.
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In einer alternativen Ausführungsform der Dosiervorrichtung weist der Walzenabschnitt entlang seiner Drehachse über den Umfang angeordnete, jeweils ein Streukügelchen aufnehmende Längsrillen auf. In anderer Sichtweise ist der Walzenabschnitt im Querschnitt als bevorzugt elastisches Zahnrad ausgebildet, zwischen dessen benachbarten Zähnen jeweils bei einer Verdrehung der Walze jeweils ein Streukügelchen transportiert wird. Die Zahnzwischenräume können an die Form der Streukügelchen angepasst sein. Die Zähne können außen vergleichsweise spitz ausgebildet sein. Im einfachsten Fall enthält der Walzenabschnitt lediglich eine flache Klappe, quasi ein Zahnrad mit einem einzigen Zahn. Die Zähne zwischen den Längsnuten können bis zu dem vollen Durchmesser des Kanals eingreifen. Um eine Zerstörung der Streukügelchen zu vermeiden, greifen die Zähne bevorzugt um mehr als den halben Durchmesser der Streukügelchen in den Kanal ein.
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Beispielsweise zur schnellen Dosierung einer großen Anzahl von Streukügelchen kann an dem Walzabschnitt eine den Durchmesser der Streukügelchen vollständig freigebende Abflachung vorgesehen sein. Hierdurch wird die Wirkung des Walzenabschnitts außer Betrieb gesetzt und die Streukügelchen können ohne Verdrehung der Walze in großen Mengen aus dem Behälter oder in den Behälter gebracht werden. Die Einstellung der Abflachung im Kanal kann außen zwischen Drehrad und Dosierkopf entsprechend markiert sein. Die beispielsweise umlaufend ausgebildete Abflachung kann axial beabstandet zu dem Ausbruch vorgesehen sein, wobei die Walze bei Bedarf entlang ihrer Drehachse beispielsweise entgegen der Wirkung eines Federelements axial verlagert wird, bis sich Abflachung und Ausbruch decken.
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Um die ausdosierten wie ausgebrachten Streukügelchen aufzufangen, kann an dem Dosierkopf ein die ausdosierten Streukügelchen aufnehmender Becher anbringbar sein. Der Becher kann an dem Dosierkopf beispielsweise aufgesteckt, mit diesem verrastet oder verschraubt sein.
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Zur besseren Übersicht über den Dosiervorgang kann der Dosierkopf durchsichtig, beispielsweise aus durchsichtigem Kunststoff, beispielsweise Polyacrylat oder dergleichen hergestellt sein.
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Alternativ oder zusätzlich zu einem die ausdosierten Streukügelchen aufnehmenden Becher kann ein dem Behälter abgewandter Abschnitt des Kanals eine vorgegebene Anzahl ausdosierter Streukügelchen aufnehmen, wobei dieser Abschnitt beispielsweise mittels einer Klappe, einer Schraube oder dergleichen reversibel verschließbar ist. Hierbei kann die ausdosierte Anzahl von Streukügelchen kontrolliert werden. Zur schnellen Übersicht können an dem Abschnitt entsprechende Markierungen der Anzahl ausgebracht sein. Zur Ermittlung oder Abschätzung einer Anzahl auszudosierender Streukügelchen vorab können zwischen dem Drehrad und dem Dosierkopf beziehungsweise einer an diesem befestigten Skala entsprechende, eine drehwinkelabhängige Anzahl auszudosierender Streukügelchen wiedergebende Markierungen vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Becher eine mit dem Kanal fluchtende Aufnahme aufweisen, wobei in diese Ausnehmung bei aufgebrachtem Becher linear Streukügelchen dosiert werden, wobei mittels einer verlagerbaren Endlagevorrichtung, beispielsweise mittels eines variabel feststellbaren Stopfens die Anzahl linear hintereinander in der Ausnehmung aufgenommener Streukügelchen einstellbar ist.
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Die Walze kann in bevorzugter Weise in beide Drehrichtungen verdrehbar ausgebildet sein, so dass gegebenenfalls zu viel ausdosierte Streukügelchen wieder in den Behälter rückdosiert werden können.
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Die Erfindung wird anhand der in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Diese zeigen:
- 1 eine geschnittene Seitenansicht einer Dosiervorrichtung,
- 2 den Dosierkopf der Dosiervorrichtung in geschnittener Teilansicht von oben,
- 3 eine gegenüber der Dosiervorrichtung der 1 und 2 abgeänderte Dosiervorrichtung in geschnittener Seitenansicht
und
- 4 eine gegenüber den Dosiervorrichtungen der 1 bis 3 abgeänderte Dosiervorrichtung in geschnittener Seitenansicht.
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Die 1 zeigt in schematischer Darstellung die Dosiervorrichtung 1 von der Seite. Der Behälter 2 nimmt in geschütteter Form die Streukügelchen 3 auf. Anstatt des Schraubverschlusses des Behälters 2 ist der Dosierkopf 4 mittels des Anschlags 5 und der Überwurfmutter 6 fest aufgenommen. Der Dosierkopf 4 enthält den durchgehenden Kanal 7, an dessen behälterseitigem Kanalabschnitt 8 mit der behälterseitigen Öffnung 9 mittels Schwerkraft Streukügelchen 3a linear vereinzelt eingebracht sind. Der Durchmesser D1 des Kanals 7 ist geringfügig größer als der Durchmesser D2 der Streukügelchen 3, 3a.
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Der Kanal 7 ist an dem Ausbruch 10 durchbrochen. In den Ausbruch 10 greift der Walzenabschnitt 12 der Walze 11 ein. Die Walze 11 ist in dem Dosierkopf 4 verdrehbar gelagert und wird von Hand mittels des Drehrads 13 um die Drehachse d angetrieben. Der Eingriff des Walzenabschnitts 12 an dem Ausbruch 10 beträgt kleiner D2 /2. Zudem ist der Walzenabschnitt 12 radial elastisch ausgebildet, so dass bei einem Verdrehen des Drehrads 13 in Richtung des Pfeils das nächste der unter Schwerkraft durch entsprechendes Neigen der Dosiervorrichtung 1 anliegenden Streukügelchen 3a von dem Walzenabschnitt 12 erfasst und unter elastischer Vorspannung gegen die Kanalwand in den außerhalb des Behälters 2 liegenden Kanalabschnitt 14 transportiert wird. Die radiale Elastizität des Walzenabschnitts 12 ist dabei auf die Festigkeit der Streukügelchen 3, 3a abgestimmt, so dass diese während des Transportvorgangs über den Walzenabschnitt nicht zerbrechen. Beispielsweise kann der Walzenabschnitt 12 aus Gummi, Moosgummi oder dergleichen hergestellt sein.
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Der Kanalabschnitt 14 nimmt die durch entsprechendes Verdrehen des Drehrads 13 ausdosierten Streukügelchen 3a auf. Der auf den Dosierkopf 4 mittels Vorspannung aufgezogene Becher 15 hält die Streukügelchen 3a in dem Kanalabschnitt 14, so dass mittels der Markierung 16 deren Anzahl ermittelt werden kann. Bei Bedarf können durch entgegengesetztes Neigen der Dosiervorrichtung und Drehen des Drehrads 13 entgegen des Pfeils Streukügelchen 3a wieder in den Becher zurückdosiert werden. Steht die gewünschte Anzahl an Streukügelchen 3a fest, können die Streukügelchen in den Becher 15 überführt und dieser von dem Dosierkopf 4 abgezogen werden.
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Die 2 zeigt in schematischer Teilansicht den Dosierkopf 4 der Dosiervorrichtung der 1 von oben. Der Dosierkopf 4 nimmt die Walze 11 beidseitig gleitgelagert auf. Die Walze 11 ist auf der einen Seite mittels des in dem Ausschnitt 17 des Dosierkopfs 4 aufgenommenen, umfangsseitig geriffelten Drehrads 13 und auf der anderen Seite mittels des Hinterschnitts 18 axial fixiert. Der Kanal 7 weist den Ausbruch 10 auf, in den der Walzenabschnitt 12 eingreift. Bei einer Verdrehung der Walze 11 um die Drehachse d in Richtung des Pfeils erfolgt ein Transport der Streukügelchen 3a von dem Kanalabschnitt 8 in den Kanalabschnitt 14.
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Die 3 zeigt die gegenüber der Dosiervorrichtung 1 der 1 und 2 abgeänderte Dosiervorrichtung 1a in der der schematischen Darstellung der 1 entsprechenden Darstellung. Der gegenüber dem Dosierkopf 4 abgeänderte Dosierkopf 4a weist einen in den Ausbruch 10a des Kanals 7a über einen Teilumfang eingreifenden Walzenabschnitt 12a der Walze 11a auf, der der Funktion des Walzenabschnitts 12 der 1 entspricht. In dem verbleibenden Umfang weist der Walzenabschnitt 12a die Abflachung 19a auf, die bündig mit der Wandung des Kanals 7a verläuft, so dass die Hemmung der Streukügelchen 3a in der dargestellten Drehstellung der Walze 11a aufgehoben ist, so dass die Streukügelchen 3a ungehindert von dem Kanalabschnitt 8a in den Kanalabschnitt 14a und umgekehrt übertreten können. Diese Stellung der Walze 11a dient beispielsweise der Ausdosierung großer Mengen von Streukügelchen oder dem Befüllen des Behälters 2 mit Streukügelchen.
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Die 4 zeigt die gegenüber den Dosiervorrichtungen 1, 1a der 1 und 2 abgeänderte Dosiervorrichtung 1b in der der schematischen Darstellung der 1 entsprechenden Darstellung. Der Dosierkopf 4b der Dosiervorrichtung 1b ist in der Weise abgeändert, dass die Walze 11b den in Form des elastischen, beispielsweise aus Gummi, Moosgummi oder dergleichen ausgebildeten, bevorzugt elastisch ausgebildeten Zahnrads 20b ausgebildeten Walzenabschnitt 12b aufweist. Die Zähne 21b des Walzenabschnitts 12b sind unter Bildung der Längsrillen 22b entlang der Drehachse d der Walze 11b derart in Umfangsrichtung beabstandet und geformt, dass die Längsrillen 22b jeweils ein Streukügelchen 3a aufnehmen können. Die Zahnspitzen 23b der Zähne 21b greifen dabei zumindest in einem Abstand D2 /2, als dem halben Durchmesser D2 der Streukügelchen 3a in den Ausbruch 10b des Kanals 7b ein. Bei einer Verdrehung des Drehrads 13b in Pfeilrichtung um die Drehachse d der Walze 11b werden die schwerkraftbedingt bei entsprechend geneigter Dosiervorrichtung an die Zähne 21b angelegten Streukügelchen 3a von den Zähnen 21b mitgenommen und von dem Kanalabschnitt 8b in den Kanalabschnitt 14b transportiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dosiervorrichtung
- 1a
- Dosiervorrichtung
- 1b
- Dosiervorrichtung
- 2
- Behälter
- 3
- Streukügelchen
- 3a
- Streukügelchen
- 4
- Dosierkopf
- 4a
- Dosierkopf
- 4b
- Dosierkopf
- 5
- Anschlag
- 6
- Überwurfmutter
- 7
- Kanal
- 7a
- Kanal
- 7b
- Kanal
- 8
- Kanalabschnitt
- 8a
- Kanalabschnitt
- 8b
- Kanalabschnitt
- 9
- Öffnung
- 10
- Ausbruch
- 10a
- Ausbruch
- 10b
- Ausbruch
- 11
- Walze
- 11a
- Walze
- 11b
- Walze
- 12
- Walzenabschnitt
- 12a
- Walzenabschnitt
- 12b
- Walzenabschnitt
- 13
- Drehrad
- 13b
- Drehrad
- 14
- Kanalabschnitt
- 14a
- Kanalabschnitt
- 14b
- Kanalabschnitt
- 15
- Becher
- 16
- Markierung
- 17
- Ausschnitt
- 18
- Hinterschnitt
- 19a
- Abflachung
- 20b
- Zahnrad
- 21b
- Zahn
- 22b
- Längsrille
- 23b
- Zahnspitze
- d
- Drehachse
- D1
- Durchmesser
- D2
- Durchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012101805 A1 [0003]