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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
WO 03/105106 A1 ist ein Verfahren zum Bereitstellen von streckenspezifischen Informationen in einem Fahrzeug bekannt. In dem Verfahren werden der gegenwärtige Ort des Fahrzeugs ermittelt und eine Mehrzahl von Informationsdaten, welche Orte oder Ortsbereiche je einer Fahrstreckensituation zuordnen, im Fahrzeug empfangen. Eine Mehrzahl von Informationsdaten wird mit dem jeweils ermittelten Ort des Fahrzeugs in Beziehung gesetzt und diejenigen Informationsdaten werden ermittelt, die vorgegebene Beziehungskriterien erfüllen. Ansprechend auf eine Ermittlung von Informationsdaten, die die vorgegebenen Beziehungskriterien erfüllen, wird ein Signal ausgegeben. Mittels einer Eingabeeinrichtung werden die jeweilige Fahrstreckensituation betreffende Angaben eingegeben und mit ermittelten Informationen über den augenblicklichen Ort verknüpft, um entsprechende Meldedaten zu bilden. Die Eingabeeinrichtung ist als Tastatur mit mehreren Drucktasten ausgestaltet, wobei je eine Drucktaste für Stau, für Nebel, für gefährliche Straßenzustände wie Glatteis, für Verkehrsunfälle, für Verkehrskontrollen und für sonstige Situationen vorgesehen ist, die eine erhöhte Aufmerksamkeit eines Fahrzeuglenkers erfordern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen für Fahrzeuge anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In dem Verfahren zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen für ein Fahrzeug werden mittels eines dynamischen Informationsdienstes Informationen für Aufmerksamkeitszonen erfasst.
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Erfindungsgemäß werden während einer Befahrung einer dynamischen Aufmerksamkeitszone mittels des Fahrzeugs als Informationen Bewegungsinformationen des Fahrzeugs aufgezeichnet, wobei die Aufzeichnung jederzeit durch einen Nutzer des Fahrzeugs aktivierbar und deaktivierbar ist.
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Das Verfahren ermöglicht, zusätzlich im Fahrzeug eine Funktion anzubieten, welche im Gegensatz zu einer generellen Datenerfassung und -speicherung im Fahrzeug gezielt und ausschließlich innerhalb der Aufmerksamkeitszonen, beispielsweise nur auf Wunsch des Nutzers, die Bewegungsinformationen des Fahrzeugs aufzeichnet. Im Fall eines Ereignisses, wie beispielsweise eine Erfassung einer Geschwindigkeitsübertretung mittels eines mobilen Messgeräts, kann die vom Fahrzeug gefahrene und erfasste Geschwindigkeit als Nachweis dienen, in welchem Ausmaß die erlaubte Geschwindigkeit eingehalten oder über- bzw. unterschritten wurde. Auch ist im Fall eines Unfallereignisses in einer dynamischen Aufmerksamkeitszone, wie z. B. an einer Schule oder einem Krankenhaus, möglich, die aufgezeichneten Bewegungsinformationen zu verwenden, um einen Unfallhergang und eine Schuldfrage zu klären. Dabei ist zu beachten, dass solche Aufmerksamkeitszonen auch durch eine Verkehrsbehörde dynamisch angefordert werden könnten, wie beispielsweise bei neu eingerichteten Straßen, im Bereich einer Schule in Abhängigkeit von deren Öffnungszeiten und oder bei sehr kurzfristigen Umwelteinflüssen, wie z. B. einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen aufgrund einer aktuell hohen Umweltbelastung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 schematisch ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen für ein Fahrzeug.
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In der einzigen 1 ist ein Blockschaltbild eines möglichen Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 1 zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen für ein Fahrzeug 2 dargestellt.
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Die Vorrichtung 1 umfasst das Fahrzeug 2 selbst sowie eine zentrale Speichereinheit 3, welche beispielsweise Bestandteil einer zentralen Recheneinheit 4, beispielsweise eines Backend-Servers, ist.
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Mittels der Vorrichtung 1 werden mittels eines dynamischen Informationsdienstes Informationen für Aufmerksamkeitszonen erfasst, wobei gezielt während einer Befahrung einer dynamischen Aufmerksamkeitszone mittels des Fahrzeugs 2 als Informationen Bewegungsinformationen B des Fahrzeugs 2 aufgezeichnet werden, wobei die Aufzeichnung jederzeit durch einen Nutzer des Fahrzeugs aktivierbar und deaktivierbar ist.
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Hierbei werden als Bewegungsinformationen B Positionsdaten des Fahrzeugs 2 und eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs 2 ermittelt, beispielsweise einmal pro Sekunde, wobei die Bewegungsinformationen B in einer fahrzeugeigenen Speichereinheit 5 und/oder der fahrzeugexternen zentralen Speichereinheit 3 hinterlegt werden.
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Hierzu umfassen das Fahrzeug 2 und gegebenenfalls weitere mit der zentralen Recheneinheit 4 gekoppelte, nicht näher dargestellte weitere Fahrzeuge in nicht gezeigter Weise jeweils
- - eine Positionserfassungseinheit, beispielsweise zur Erfassung einer GPS-Position des Fahrzeugs 2 bzw. der weiteren Fahrzeuge,
- - eine Kommunikationsvorrichtung zur Kommunikation mit der zentralen Recheneinheit 4,
- - eine Navigationsvorrichtung zur Realisierung einer dynamischen Zielführung,
- - eine Empfangseinheit zum Empfang eines Verkehrsdienstes, beispielsweise nach dem so genannten TPEG-Standard ISO/TS 21219,
- - einen dynamischen Informationsdienst gemäß dem Standard TPEG-VLI umfassen oder mit einem solchen gekoppelt sind und
- - eine Erfassungseinheit zur Erfassung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 2 bzw. der weiteren Fahrzeuge.
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Dabei erfolgt eine Übertragung erfassten und zu speichernden Bewegungsinformationen B auf die zentrale Speichereinheit 3 beispielsweise mittels des dynamischen Informationsdienstes.
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Insbesondere erfolgt die Aufzeichnung der Bewegungsinformationen B grundsätzlich nur in solchen Ländern oder Märkten, in welchen ein dynamischer Informationsdienst mit Aufmerksamkeitszonen gestattet ist. Weiterhin erfolgt die Aufzeichnung der Bewegungsinformationen B beispielsweise aktiver oder inaktiver Routenführung immer genau dann, wenn das Fahrzeug 2 eine beispielsweise richtungsbezogene Aufmerksamkeitszone des Informationsdienstes innerhalb des gesamten Straßennetzes durchfährt.
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In einer möglichen Ausgestaltung werden die Bewegungsinformationen B visualisiert und innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise in Form eines Graphen, ausgegeben.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung sieht vor, dass eine Auswertung von individuellen, in den Aufmerksamkeitszonen gefahrenen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs 2 mittels einer fahrzeugeigenen Verarbeitungseinheit 6 und/oder mittels der zentralen Recheneinheit 4 erfolgt.
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Bei einer solchen Auswertung mittels der zentralen Recheneinheit 4 ist es möglich, dass ausgewertet wird, welche Geschwindigkeiten in typischen Aufmerksamkeitszonen in einer Fahrzeugflotte gefahren werden, z. B. anhand von mittels fest installierten und/oder mobilen Geschwindigkeitserfassungssystemen, beispielsweise so genannten Speed Cameras. Weiterhin wird mittels der zentralen Recheneinheit 4 überprüft, in welchen Ländern oder Märkten ein Dienst mit Aufmerksamkeitszonen gestattet ist, wobei in einer möglichen Ausgestaltung mittels der zentralen Recheneinheit 4 anhand jeweiliger gesetzlicher Regelungen in den entsprechenden Ländern oder Märkten eine Funktion des Dienstes zur Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen dynamisch durch Aktivierung und Deaktivierung angepasst werden kann.
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Ergebnisse der Auswertung der in Aufmerksamkeitszonen gefahrenen Geschwindigkeiten einer Fahrzeugflotte wird in möglichen Ausgestaltungen dazu verwendet, eine Festlegung dieser Aufmerksamkeitszonen auf einer Infrastrukturseite, beispielsweise in einem Verkehrsmanagement, zu bewerten und zu diskutieren.
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Wird das Fahrzeug 2 in einem automatisierten Fahrbetrieb bewegt, erfolgt in einer möglichen Ausgestaltung stets eine Datenaufzeichnung in Aufmerksamkeitszonen. Dabei ist vorgegeben, dass in Aufmerksamkeitszonen eine erlaubte Geschwindigkeit bei einer automatischen Fahrt nicht überschritten werden darf. Auch ist es möglich, dass während eines solchen automatischen Fahrbetriebs über die Sensoren des Fahrzeugs 2 und/oder der weiteren Fahrzeuge auch eine weiter detailliertere Datenaufzeichnung erfolgen kann, beispielsweise mit zusätzlichen Video- und/oder Radarbildern.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung erfolgt eine fahrzeugindividuelle Datenaufzeichnung mit einer Personalisierung, wie beispielsweise einer so genannten Fahrer-PIN, um vor Missbrauch zu schützen. Auch ist in einer möglichen Ausgestaltung vorgesehen, dass ein Nutzer jederzeit Hoheit über die Datenaufzeichnung hat, in dem ihm bekannt ist, was aufgezeichnet wird, wo die aufgezeichneten Daten abgelegt werden und wie er auf diesen zugreifen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Speichereinheit
- 4
- zentrale Recheneinheit
- 5
- Speichereinheit
- 6
- Verarbeitungseinheit
- B
- Bewegungsinformationen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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