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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs, ein Fahrzeugsystem zum Ausführen eines solchen Verfahrens, sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Fahrzeugsystem.
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Autonom fahrende Fahrzeuge können einen Fahrzeugnutzer in bestimmten Situationen besser ans Ziel bringen als es der selbstfahrende Fahrzeugnutzer könnte. Üblicherweise wird das autonome Fahren von dem Fahrzeugnutzer vor Fahrtantritt oder während der Fahrt aktiviert. Ist der Fahrer aber nicht in der Lage das autonome Fahren zu aktivieren oder realisiert er nicht, dass es sicherer wäre, autonom zu fahren, besteht ein erhöhtes Unfallrisiko und/oder eine Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer.
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Das autonome Fahren wird von der Automobilindustrie und ihren Partnern vorangetrieben. Als Verkehrsteilnehmer erlebt man oft, dass bei Unfällen auf der Gegenspur das menschliche Verhalten dazu führt, dass eine spontane Engstelle oder ein Stau entsteht. Des Weiteren fahren Nutzer von Fahrzeugen beispielsweise in Tunneln, an Flughäfen, an Sehenswürdigkeiten oder bei bestimmten Wetterverhältnissen ohne verkehrliche Ursache langsamer als es eigentlich möglich wäre. In ähnlicher Weise fahren Nutzer von Fahrzeugen oftmals nicht angepasst an eine bestimmte Verkehrssituation zu schnell.
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Aus dem Stand der Technik sind Kontrollmodule für Kraftfahrzeuge bekannt, die eine Funktion zur sicheren Fahrweise freischalten, so dass die Funktion in einem Betrieb des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit einer aktuellen Situation automatisch und selbsttätig eingreifen kann. Für den Fall, dass die Funktion den Betrieb des Kraftfahrzeugs situationsbedingt automatisch übernimmt, wird ein Nutzer des Kraftfahrzeugs automatisch darüber informiert und kann gegebenenfalls den Betrieb dieser Funktion bestätigen.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2015 220 237 A1 ist ein Fahrzeugsystem eines Fahrzeugs mit einer Kamera bekannt, welche im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist, eine Auswertevorrichtung, welche eine Speichervorrichtung aufweist und mit der Kamera gekoppelt ist, eine Kommunikationsvorrichtung, welche mit der Auswertevorrichtung gekoppelt ist, und eine Selbstfahreinheit, die mit der Auswertevorrichtung gekoppelt ist, und durch welche das Fahrzeug autonom fahrbar ist. Die Auswertevorrichtung wertet Daten der Kamera in Bezug auf die Aufmerksamkeit und Emotionen des Fahrzeugnutzers aus. Bei einer erkannten vorbestimmten Emotion oder einer mangelnden Aufmerksamkeit des Fahrzeugnutzers wird der Fahrzeugnutzer über die erkannte Emotion oder über die mangelnde Aufmerksamkeit informiert und die Selbstfahreinheit ist aktivierbar.
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Systeme zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs haben in den vergangenen Jahren zunehmende Verbreitung in Fahrzeugen gefunden und sind Gegenstand stetiger Weiterentwicklung. Es ist bisher jedoch kein System bekannt, das ein autonomes Fahren eines Fahrzeugs zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses in bestimmten Situationen aktiviert und dadurch dem Nutzer des Fahrzeugs das Fahren in bestimmten Verkehrssituationen erleichtert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs, ein Fahrzeugsystem zum Ausführen eines solchen Verfahrens, sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Fahrzeugsystem bereitzustellen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten, und wobei insbesondere ein autonomer Betriebsmodus eines Fahrzeugs bei einer bestimmten Verkehrssituation aktiviert wird.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs bereitgestellt wird, wobei das Fahrzeug eine Ortungseinheit aufweist, die eine aktuelle Position des Fahrzeugs erfasst oder der eine aktuelle Position des Fahrzeugs mitgeteilt wird, wobei das Fahrzeug ein Fahrassistenzsystem aufweist, das zum zumindest teilweise autonomen Fahren des Fahrzeugs ausgebildet ist, wobei das Fahrassistenzsystem mindestens eine Verkehrssituation erfasst oder dem Fahrassistenzsystem mindestens eine Verkehrssituation mitgeteilt wird. Das Verfahren ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrassistenzsystem eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen enthält oder dem Fahrassistenzsystem eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen bereitgestellt wird, wobei die mindestens eine Verkehrssituation mit den relevanten Verkehrssituationen verglichen wird, und wenn die mindestens eine Verkehrssituation mit einer der relevanten Verkehrssituationen übereinstimmt automatisch ein zumindest teilweise autonomer Betriebsmodus in dem Fahrassistenzsystem aktiviert wird.
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Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs vorgeschlagen, wobei zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses in bestimmten Situationen ein autonomer Betriebsmodus in einem Fahrassistenzsystem aktiviert wird. Das Fahrassistenzsystem greift in bestimmten Verkehrssituationen in die Steuerung des Fahrzeugs ein und übernimmt das Fahren des Fahrzeugs oder erleichtert zumindest dem Nutzer das Fahren des Fahrzeugs. Das Verfahren gibt eine Empfehlung der Art und Weise des autonomen Fahrens oder aktiviert die Art und Weise des autonomen Fahrens, insbesondere wenn der Nutzer des Fahrzeugs unzulänglich im Verkehrsgeschehen fährt und/oder wenn durch bestimmte Verkehrssituationen ein unzulängliches oder gefährliches Fahren des Nutzers zu erwarten ist. Der Nutzer des Fahrzeugs kann das Fahrzeug im autonomen Betriebsmodus nicht mehr oder zumindest teilweise nicht mehr selbst steuern, sondern das Fahrzeug wird ganz oder zumindest teilweise von dem Fahrassistenzsystem gesteuert.
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Vorzugsweise kann der Nutzer des Fahrzeugs den autonomen Betriebsmodus durch eine Eingabe bestätigen, beispielsweise über eine Spracheingabe oder ein Bedienelement.
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Unter einer Ortungseinheit wird insbesondere ein System zur Positionsbestimmung und/oder zum Empfang von Positionsdaten des Fahrzeugs verstanden, beispielsweise ein GPS-System.
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Unter einem Fahrassistenzsystem wird insbesondere ein System verstanden, durch das das Fahrzeug, welches das Fahrassistenzsystem aufweist, bei Bedarf selbsttätig, das heißt autonom, fahrbar ist. Vorzugsweise ist das Fahrassistenzsystem nicht permanent aktiv, sondern das Fahrassistenzsystem kann nach Bedarf aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden, so dass der Nutzer des Fahrzeugs das Fahrzeug selbst fahren kann oder das Fahrzeug ganz oder zumindest teilweise autonom fährt. Das Verfahren wird insbesondere eingesetzt, um eine bestimmte Verkehrssituation zu ermitteln und/oder den passenden Zeitpunkt zur Aktivierung und/oder Deaktivierung des autonomen Betriebsmodus zu ermitteln, so dass dem Nutzer des Fahrzeugs der autonome Betriebsmodus empfohlen oder der autonome Betriebsmodus automatisch aktiviert wird. Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus ohne Zustimmung des Nutzers des Fahrzeugs aktiviert, insbesondere wenn die Verkehrssicherheit durch Fahren des Fahrzeugs durch den Nutzer gefährdet wird.
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Unter einem autonomen Betriebsmodus wird insbesondere ein Betriebsmodus in einem Fahrzeug verstanden, wobei das Fahrassistenzsystem ganz oder zumindest teilweise das Fahren des Fahrzeugs übernimmt.
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Vorzugsweise werden bei dem zumindest teilweisen autonomen Betriebsmodus ein Spurhalteassistent, ein Geschwindigkeitsassistent, ein Totwinkelassistent und/oder ein Abstandsassistent aktiviert.
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Vorzugsweise befindet sich die mindestens eine Verkehrssituation auf einer Route auf der sich das Fahrzeug bewegt oder auf der sich das Fahrzeug voraussichtlich bewegen wird.
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Unter einer Liste mit relevanten Verkehrssituationen wird insbesondere eine Liste mit Verkehrssituationen verstanden, die zu Einschränkungen und/oder zu Problemen beim Fahren eines Fahrzeugs führen. Die Liste mit relevanten Verkehrssituationen kann vordefiniert sein und/oder den Anforderungen nach zusammengestellt werden. Vorzugsweise wird die Liste mit relevanten Verkehrssituationen durch automatisches Lernen und/oder Eingaben durch den Nutzer des Fahrzeugs aktualisiert.
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Unter einer Route wird insbesondere der Weg von einem Startpunkt, insbesondere der aktuellen Position des Fahrzeugs, zu einem Zielpunkt verstanden. Vorzugsweise wird der Zielpunkt der Route in ein Navigationssystem, bevorzugt ein Navigationssystem eines Fahrzeugs eingegeben, das die Route berechnet. Vorzugsweise erhält das Navigationssystem den Startpunkt zur Berechnung der Route durch die Ortungseinheit. Vorzugsweise wird der Zielpunkt in das Navigationssystem eingegeben oder von einer externen Quelle mitgeteilt, beispielsweise über eine Internet- oder Mobilfunk-Verbindung.
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Unter einem Navigationssystem wird insbesondere ein System innerhalb eines Fahrzeugs verstanden, das zur Bestimmung, Berechnung und Validierung von Routen und Positionen ausgebildet ist. Das Navigationssystem kann fest im Fahrzeug installiert oder ein im Fahrzeug befindliches mobiles Gerät sein, beispielsweise ein Laptop, ein Smartphone, ein Tablet oder ein mobiles Navigationsgerät.
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Unter einem Fahrzeug wird insbesondere ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen, ein Bus, ein Wohnmobil, ein Baufahrzeug oder ein Nutzfahrzeug verstanden.
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Vorzugsweise wird der zumindest teilweise autonome Betriebsmodus durch das Fahrassistenzsystem automatisch aktiviert, bevorzugt basierend auf einer Übereinstimmung der mindestens einen Verkehrssituation mit einer der relevanten Verkehrssituationen auf der Liste. Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus bei einer exakten Übereinstimmung der mindestens einen Verkehrssituation mit einer der relevanten Verkehrssituationen aktiviert. Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus auch bei einer weitgehenden Übereinstimmung der mindestens einen Verkehrssituation mit einer der relevanten Verkehrssituationen aktiviert, oder wenn die mindestens eine Verkehrssituation ähnlich einer der relevanten Verkehrssituationen ist im Sinne wenigstens eines vorbestimmten Ähnlichkeitskriteriums.
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Vorzugsweise wird der zumindest teilweise autonome Betriebsmodus durch das Fahrassistenzsystem fahrzeugspezifisch aktiviert, bevorzugt abhängig vom Fahrzeugtyp und/oder Abmessungen des Fahrzeugs.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs weist Vorteile im Vergleich zum Stand der Technik auf. Vorteilhafterweise wird der autonome Betriebsmodus zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses in bestimmten Verkehrssituationen zumindest teilweise automatisch aktiviert, um den Fahrer zu unterstützen, oder um das Fahren des Fahrzeugs vollständig zu übernehmen. Vorteilhafterweise wird der autonome Betriebsmodus situationsbedingt aktiviert beziehungsweise deaktiviert, so dass das Fahren des Fahrzeugs zumindest teilweise von dem Fahrassistenzsystem übernommen wird, insbesondere wenn zu erwarten ist, dass der menschliche Fahrer den Verkehrsablauf verschlechtert. Vorteilhafterweise wird verhindert, dass durch die bestimmte Verkehrssituation ein Unfall und/oder ein Stau entstehen. Vorteilhafterweise ist der Nutzer des Fahrzeugs bei der mindestens einen Verkehrssituation sicher mit dem Fahrzeug unterwegs, auch wenn er möglicherweise selbst das Fahrzeug in dieser Verkehrssituation nicht sicher führen könnte. Vorteilhafterweise lassen sich die spontane Entstehung von Engstellen oder Staus vermeiden, die durch kollektives Abbremsen an einer Unfallstelle, oder Beobachtungen durch den Nutzer des Fahrzeugs, insbesondere eine Sehenswürdigkeit, beispielsweise ein Museum oder eine Burg, ein Flughafen und/oder eine Landschaft, insbesondere auch auf der Gegenfahrbahn und/oder in der Umgebung, ausgelöst werden. Vorteilhafterweise wird der autonome Betriebsmodus durch das Verfahren angeordnet und kann in bestimmten Verkehrssituationen von dem Nutzer des Fahrzeugs nicht verhindert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der autonome Betriebsmodus nach vorheriger Bestätigung durch den Nutzer aktiviert wird. Vorzugsweise bestätigt der Nutzer die automatische Aktivierung des autonomen Betriebsmodus beim Starten des Fahrzeugs oder während der Fahrt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die relevante Verkehrssituation ein Unfall, eine Baustelle, ein Tunnel, eine Engstelle, und/oder ein Wetterverhältnis ist. Vorzugsweise ist das Wetterverhältnis beispielsweise Regen, Nebel, Schnee, Eis, und/oder Hagel. Vorzugsweise ist die relevante Verkehrssituation auch eine Sehenswürdigkeit, ein Bauwerk und/oder eine Veranstaltung. Vorzugsweise ist die relevante Verkehrssituation ein bekannter Unfallschwerpunkt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zumindest teilweise autonome Betriebsmodus ab einer bestimmten Entfernung der aktuellen Position des Fahrzeugs zu der mindestens einen Verkehrssituation aktiviert wird, wobei die Entfernung der aktuellen Position des Fahrzeugs zu der mindestens einen Verkehrssituation durch ein Navigationssystem bestimmt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der autonome Betriebsmodus des Fahrassistenzsystems durch eine Steuereinheit aktiviert wird.
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Unter einer Steuereinheit wird insbesondere eine Einheit mit zumindest einem elektronischen Steuergerät verstanden, insbesondere mit einer Prozessoreinheit und einem Speicher, die dazu ausgebildet ist, einen autonomen Betriebsmodus zu aktivieren. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, relevante Verkehrssituationen zu speichern und/oder Übereinstimmungen mindestens einer Verkehrssituation mit den relevanten Verkehrssituationen auszuwerten.
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Vorzugsweise werden relevante Verkehrssituationen auf einer Steuereinheit gespeichert, insbesondere werden relevante Verkehrssituationen zu einer Liste mit relevanten Verkehrssituationen zusammengefasst. Vorzugsweise ist die Position relevanter Verkehrssituationen auf der Steuereinheit gespeichert.
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Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus aktiviert, wenn sich das Fahrzeug einer Position nähert, die in der Liste von relevanten Verkehrssituationen gespeichert ist. Vorzugsweise wird der zumindest teilweise autonome Betriebsmodus bei einer Entfernung der aktuellen Position des Fahrzeugs zu der mindestens einen Verkehrssituation von 5 km aktiviert, bevorzugt von 4 km, bevorzugt von 3 km, bevorzugt von 2 km, oder bevorzugt von 1 km.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fahrassistenzsystem für jeden Nutzer des Fahrzeugs jeweils eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen enthält oder dem Fahrassistenzsystem für jeden Nutzer des Fahrzeugs jeweils eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen bereitgestellt wird, wobei bevorzugt die Fähigkeiten und/oder Erfahrungen des Nutzers berücksichtigt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Informationen über die mindestens eine Verkehrssituation von einem externen Dienstgeber, von dem Navigationssystem und/oder von der Steuereinheit bereitgestellt werden, wobei die Informationen über die mindestens eine Verkehrssituation bevorzugt dort gespeichert sind.
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Unter einem Dienstgeber wird insbesondere ein Server, ein Computer, ein Programm oder ein Internet-Backend, beispielsweise ein Onlinedienst, verstanden, der bevorzugt derart ausgebildet ist, dass er mit dem Fahrassistenzsystem, der Ortungseinheit und/oder dem Navigationssystem Daten austauschen kann.
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Vorzugsweise sind die Daten des Dienstgebers Daten über die Route, die Beschaffenheit der Straße, das Wetter, Sehenswürdigkeiten entlang der Route, und/oder dynamische Informationen über die Verkehrssituation entlang der Route, insbesondere Staus oder Unfälle.
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Vorzugsweise werden Informationen über die Verkehrssituation und der dazugehörigen Position auf verschiedene an sich bekannte Weisen erhalten, bevorzugt können Daten über die Verkehrssituation von dem Navigationsgerät und/oder dem Fahrassistenzsystem angefragt und/oder diesem übermittelt werden, beispielsweise über eine Stauwarnanlage, einen Radiodienst, einen Internetdienst oder einen anderen Informationsdienst, insbesondere über den externen Dienstgeber.
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Vorzugsweise weist das Fahrzeug eine Kommunikationseinheit auf, die zur Übermittlung von Daten zwischen dem Navigationssystem, dem Fahrassistenzsystem, der Ortungseinheit und/oder dem externen Dienstgeber ausgebildet ist, beispielsweise über eine LAN-, WLAN-, Bluetooth- oder Mobilfunk-Verbindung.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der autonome Betriebsmodus nach Passieren der mindestens einen Verkehrssituation deaktiviert wird.
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Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus zwischen mehreren Verkehrssituationen nicht deaktiviert. Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus erst nach Passieren aller Verkehrssituationen deaktiviert. Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus der aktuellen Verkehrssituation dynamisch angepasst, beispielsweise durch Verkehrsinformationen des Dienstgebers. Vorzugsweise findet die dynamische Anpassung des Betriebsmodus kontinuierlich statt, insbesondere in bestimmten Zeitabständen.
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Vorzugsweise wird vor der Aktivierung des autonomen Betriebsmodus der Nutzer des Fahrzeugs auf die Verkehrssituation hingewiesen, so dass dieser sich durch die Verkehrssituation nicht ablenken lässt.
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Vorzugsweise wird dem Nutzer des Fahrzeugs vor der Aktivierung des autonomen Betriebsmodus eine Empfehlung über den Abstand zu einem anderen Fahrzeug und/oder über die Geschwindigkeit angezeigt.
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Vorzugsweise werden die Informationen über die mindestens eine Verkehrssituation dem Nutzer des Fahrzeugs angezeigt, so dass der Nutzer des Fahrzeugs die mindestens eine Verkehrssituation beurteilen und dementsprechend den autonomen Betriebsmodus aktivieren oder deaktivieren kann.
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Vorzugsweise wird der autonome Betriebsmodus aktiviert auch wenn der Nutzer des Fahrzeugs der Aktivierung widerspricht, insbesondere wenn der Nutzer des Fahrzeugs unangepasst fährt, beispielsweise mit überhöhter Geschwindigkeit und/oder einem zu geringen Abstand.
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Vorzugsweise kann der Nutzer des Fahrzeugs relevante Verkehrssituationen melden, bevorzugt dem Fahrassistenzsystem und/oder der Steuereinheit, so dass die Liste mit relevanten Verkehrssituationen ergänzt und/oder aktualisiert wird.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Fahrzeugsystem bereitgestellt wird, das zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist, insbesondere nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele. Dabei ergeben sich für das Fahrzeugsystem insbesondere die Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit dem Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs erläutert wurden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugsystem bereitgestellt wird, insbesondere nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele. Dabei ergeben sich für das Fahrzeug insbesondere die Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit dem Fahrzeugsystem und dem Verfahren zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs erläutert wurden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum autonomen Fahren eines Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 weist eine Ortungseinheit auf, die eine aktuelle Position 3 des Fahrzeugs 1 erfasst oder der eine aktuelle Position 3 des Fahrzeugs 1 mitgeteilt wird, ein Fahrassistenzsystem, das zum zumindest teilweise autonomen Fahren des Fahrzeugs 1 ausgebildet ist, wobei das Fahrassistenzsystem mindestens eine Verkehrssituation 5 erfasst oder dem Fahrassistenzsystem mindestens eine Verkehrssituation 5 mitgeteilt wird. Das Fahrassistenzsystem enthält eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen oder dem Fahrassistenzsystem wird eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen bereitgestellt, wobei die mindestens eine Verkehrssituation 5 mit den relevanten Verkehrssituationen verglichen wird, und wenn mindestens eine Verkehrssituation 5 mit einer der relevanten Verkehrssituationen übereinstimmt automatisch ein zumindest teilweise autonomer Betriebsmodus in dem Fahrassistenzsystem aktiviert wird. Die mindestens eine Verkehrssituation 5 kann insbesondere auch mit einer relevanten Verkehrssituation übereinstimmen, wenn sich die Verkehrssituationen ähnlich sind, also weitgehend übereinstimmen. Das Fahrzeug 1 ist dabei auf einer Route von der aktuellen Position 3 des Fahrzeugs 1 zu einem Zielpunkt 7 unterwegs. Die Route kann durch ein Navigationssystem berechnet werden. Auf der Route des Fahrzeugs 1 liegt mindestens eine Verkehrssituation 5 vor, bevorzugt eine Verkehrssituation 5, insbesondere eine Verkehrssituation 5, die besondere Anforderungen an den Nutzer des Fahrzeugs 1 stellt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der autonome Betriebsmodus nach vorheriger Bestätigung durch den Nutzer aktiviert.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der zumindest teilweise autonome Betriebsmodus ab einer bestimmten Entfernung der aktuellen Position 3 des Fahrzeugs 1 zu der mindestens einen Verkehrssituation 5 aktiviert, wobei die Entfernung der aktuellen Position 3 des Fahrzeugs 1 zu der mindestens einen Verkehrssituation 5 durch ein Navigationssystem bestimmt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der autonome Betriebsmodus des Fahrassistenzsystems durch eine Steuereinheit aktiviert.
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In einer weiteren Ausführungsform enthält das Fahrassistenzsystem für jeden Nutzer des Fahrzeugs 1 jeweils eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen oder dem Fahrassistenzsystem wird für jeden Nutzer des Fahrzeugs 1 jeweils eine Liste mit relevanten Verkehrssituationen bereitgestellt, wobei bevorzugt die Fähigkeiten und/oder Erfahrungen des Nutzers berücksichtigt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die relevante Verkehrssituation ein Unfall, eine Baustelle, ein Tunnel, eine Engstelle, und/oder ein Wetterverhältnis.
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In einer weiteren Ausführungsform werden Informationen über die mindestens eine Verkehrssituation 5 von einem externen Dienstgeber, von dem Navigationssystem und/oder von der Steuereinheit bereitgestellt, wobei die Informationen über die mindestens eine Verkehrssituation 5 bevorzugt dort gespeichert sind.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der autonome Betriebsmodus nach Passieren der mindestens einen Verkehrssituation 5 deaktiviert.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere ermöglicht, dem Nutzer eines Fahrzeugs 1 einen autonomen Betriebsmodus vorzuschlagen und/oder zu aktivieren, so dass bei bestimmten Verkehrssituationen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses das Fahrassistenzsystem zumindest teilweise das Fahren des Fahrzeugs 1 übernimmt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015220237 A1 [0005]