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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Verkehrsinformationssammlung. Es wird eine aktuelle Position eines Kraftfahrzeugs erfasst. Weiterhin wird eine aktuelle Uhrzeit, zu welcher die Position erfasst wird, erfasst. Die Uhrzeit und die Position werden an eine fahrzeugexterne Sammeleinrichtung übermittelt. Die Erfindung betrifft auch eine dementsprechende Verkehrsinformationssammlung sowie eine Sammeleinrichtung mit einer dementsprechenden Verkehrsinformationssammlung. Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrerassistenzeinrichtung.
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Verfahren zum Erzeugen einer Verkehrsinformationssammlung sind bekannt. So wird beispielsweise eine aktuelle Position und eine aktuelle Uhrzeit eines Kraftfahrzeugs erfasst, um diese an eine fahrzeugexterne Sammeleinrichtung zu übermitteln. Anhand der Position und der Uhrzeit kann dann beispielsweise eine Verkehrskarte erstellt werden, falls die Position und die Uhrzeit von mehreren Fahrzeugen erfasst und übermittelt wird. Anhand der Verkehrskarte kann dann beispielsweise ein Stau erkannt werden.
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Aus der
DE 10 2011 083 677 Al ist ein Verfahren zur Prognose einer Verkehrssituation bekannt, bei dem anhand eines aktuellen Zustands des Fahrzeugs und anhand historischer Daten mindestens eine mögliche Zukunft für die Verkehrssituation des Fahrzeugs bestimmt wird.
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Aus der
DE 10 2017 209 677 Al ist ein Verfahren zur Speicherung von Geschwindigkeitsinformationen von Fahrzeugen bekannt, wobei Geschwindigkeitsinformationen von vernetzten Fahrzeugen in einem Backend aggregiert und daraus Geschwindigkeitsverteilungen ermittelt und Kennzahlen daraus gebildet werden. Anhand der gespeicherten Kennzahlen werden zukünftige Fahrzeuggeschwindigkeiten prädiziert.
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Bei bekannten Verfahren ist es aber bisher nicht üblich, dass eine zukünftige Position des Kraftfahrzeugs bzw. der Kraftfahrzeuge bestimmt wird und die Verkehrskarte dann beispielsweise auf Basis der zukünftigen Verkehrsinformation erzeugt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, eine Verkehrsinformationssammlung, eine Sammeleinrichtung und eine Fahrerassistenzeinrichtung zu schaffen, bei welchem bzw. mit welcher ein Kraftfahrzeug energieeffizienter betrieben werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, eine Verkehrsinformationssammlung, eine Sammeleinrichtung und ein Fahrerassistenzsystem gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Verkehrsinformationssammlung erzeugt. Es werden folgende Schritte durchgeführt:
- - Erfassen einer aktuellen Position eines Kraftfahrzeugs, insbesondere durch das Kraftfahrzeug;
- - Erfassen einer aktuellen Uhrzeit, zu welcher die Position erfasst wird, insbesondere durch das Kraftfahrzeug;
- - Übermitteln der Position und der Uhrzeit an eine fahrzeugexterne Sammeleinrichtung, insbesondere durch das Kraftfahrzeug.
Als ein wichtiger Gedanke ist es vorgesehen, dass weiterhin folgende Schritte durchgeführt werden:
- - Bestimmen eines zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs des Kraftfahrzeugs, insbesondere ab der Position, durch das Kraftfahrzeug;
- - Übermitteln des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs an die Sammeleinrichtung, insbesondere durch das Kraftfahrzeug; und
- - Erzeugen der Verkehrsinformationssammlung, insbesondere in der Sammeleinrichtung, anhand der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf bestimmt werden kann und dieser zusammen mit der Position und der Uhrzeit in der Verkehrsinformationssammlung abgelegt werden kann. Die Verkehrsinformationssammlung kann dadurch nun Verkehrsinformation über eine zukünftige Position des Kraftfahrzeugs und insbesondere einen zukünftigen Trajektorienverlauf des Kraftfahrzeugs bereitstellen. Vorteilhaft ist dies, da beispielsweise ein weiteres Kraftfahrzeug die Verkehrsinformationssammlung mit dem zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf nutzen kann, um dessen Betrieb daran anzupassen.
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Insbesondere wird die Verkehrsinformationssammlung mit der jeweiligen Position, der jeweiligen Uhrzeit und des jeweiligen zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs in mehreren Kraftfahrzeugen erzeugt. Das weitere Kraftfahrzeug kann dann seine Geschwindigkeit und/oder seine Fahrtroute anhand der zukünftigen Positionen der Kraftfahrzeuge anpassen und vorausplanen. Das weitere Kraftfahrzeug kann dadurch sicherer und energieeffizienter betrieben werden.
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So kann es beispielsweise sein, dass das weitere Kraftfahrzeug der Verkehrsinformationssammlung entnimmt, dass in 3 km ein Fahrzeug mit Geschwindigkeitsregelanlageeinstellung 80 km/h auf der Landstraße vor dem weiteren Kraftfahrzeug auftauchen wird. Die Landstraße weist ein Tempolimit von 100 km/h auf, aber das Fahrzeug bewegt sich aufgrund der Geschwindigkeitsregelanlage mit 80 km/h. Das weitere Kraftfahrzeug erkennt also anhand der Verkehrsinformationssammlung, dass das Fahren mit Maximalgeschwindigkeit dazu führt, dass es nach diesen 3 km mit 80 km/h hinter dem Fahrzeug herfahren muss. Es kann deshalb sinnvoller für das weitere Kraftfahrzeug sein, langsamer und energiesparsamer zu fahren, um beispielsweise dann erst hinter dem Fahrzeug anzukommen, wenn dieses die Landstraße verlässt oder aber die Landstraße an dieser Stelle von einspurig auf zweispurig wechselt und somit Möglichkeit zum Überholen des Fahrzeugs gegeben ist.
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Der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf beschreibt, mit welchen Geschwindigkeiten das Kraftfahrzeug zukünftig, insbesondere ab der Position oder ab der Uhrzeit, bewegt wird. Durch den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf kann vorhergesagt werden, welche Position das Kraftfahrzeug zu einer zukünftigen Uhrzeit hat. Durch den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf ist es also möglich vorherzusagen, wann das Kraftfahrzeug zukünftig an welchem Ort ist.
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Insbesondere wird von dem Kraftfahrzeug zusätzlich zu dem zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf auch eine zukünftige Fahrtroute oder Fahrttrajektorie bestimmt, welche ebenfalls zur Sammeleinrichtung übermittelt wird. Durch das Bestimmen der zukünftigen Fahrttrajektorie kann dann beispielsweise auch eine zukünftige Position des Kraftfahrzeugs bestimmt werden, falls sich eine Straße, auf welcher das Kraftfahrzeug aktuell bewegt wird, aufspaltet, beispielsweise durch eine Kreuzung, und zwei mögliche weiterführende Straßen für das Kraftfahrzeug in Frage kommen. Durch die zukünftige Fahrttrajektorie bzw. die zukünftige Fahrtroute des Kraftfahrzeugs kann der wahrscheinliche Aufenthaltsort bzw. die wahrscheinliche zukünftige Position des Kraftfahrzeugs genauer bestimmt werden. Ohne die zukünftige Fahrtroute wird behelfsweise davon ausgegangen, dass das Kraftfahrzeug der aktuellen Straße ohne abzubiegen oder umzukehren folgt.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Position, die Uhrzeit und der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf von der Verkehrsinformationssammlung an ein weiteres Kraftfahrzeug übermittelt wird, und das weitere Kraftfahrzeug abhängig von der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs betrieben wird. Das weitere Kraftfahrzeug kann dadurch vorausschauender betrieben werden. So kann das weitere Kraftfahrzeug beispielsweise seine vorausgeplante Fahrtroute anpassen oder aber seine Geschwindigkeit anpassen oder aber einen Energieladestopp abhängig von der zukünftigen Position des Kraftfahrzeugs planen. Die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs wird insbesondere anhand der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs bestimmt.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass eine Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs abhängig von der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs angepasst wird. Die Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs kann beispielsweise erhöht werden, falls anhand der Verkehrsinformationssammlung erkannt wird, dass bald ein langsameres Fahrzeug, beispielsweise ein Lastkraftwagen oder ein Schwertransport, auf die Straße, auf welcher die Reiseroute des weiteren Kraftfahrzeugs verläuft, einbiegen wird. Die Geschwindigkeit kann aber auch verringert werden, falls wenige Kilometer vor dem weiteren Kraftfahrzeug bereits ein langsameres Fahrzeug fährt, welches momentan noch nicht überholt werden kann. Das weitere Kraftfahrzeug kann dann beispielsweise bei einer Geschwindigkeit mit einem besseren Wirkungsgrad betrieben werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf mit einem Vorausschauhorizont von zumindest mehreren hundert Metern bestimmt wird. Durch den Vorausschauhorizont wird insbesondere vorgegeben, wie weit die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs anhand des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs bestimmt werden kann. Durch den Vorausschauhorizont von den zumindest mehreren hundert Metern kann das weitere Kraftfahrzeug selbst dann von der zukünftigen Position des Kraftfahrzeugs profitieren, wenn dieses (noch) nicht in Sichtweite ist. Das weitere Kraftfahrzeug kann durch den Vorausschauhorizont von zumindest mehreren hundert Metern auch energieeffizienter und sicherer betrieben werden. Es kann aber auch sein, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf mit einem Vorausschauhorizont von zumindest mehreren Kilometern bestimmt wird. Dadurch kann das weitere Kraftfahrzeug nochmal mehr energieeffizienter und sicherer betrieben werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf anhand einer Einstellung einer Geschwindigkeitsregelanlage des Kraftfahrzeugs bestimmt wird. Die Geschwindigkeitsregelanlage, welche auch bekannt ist als Tempomat, Tempostat, Tempopilot oder ACC (Adaptive Cruise Control) bezeichnet eine Vorrichtung des Kraftfahrzeugs, welche eine Drehzahl eines Motors des Kraftfahrzeugs und beispielsweise eine Getriebestellung des Kraftfahrzeugs automatisch so regelt, dass das Kraftfahrzeug eine vorgegebene Geschwindigkeit nach Möglichkeit einhält. Die Geschwindigkeit der Geschwindigkeitsregelanlage kann beispielsweise durch einen Fahrer des Kraftfahrzeugs vorgegeben werden. Die Geschwindigkeitsregelanlage kann beispielsweise auf 100 km/h eingestellt sein, wodurch dann erst mal davon ausgegangen wird, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf, insbesondere zumindest bis zum nächsten Verkehrszeichen oder zum nächsten Hindernis unverändert, bei 100 km/h ist. Durch die Geschwindigkeitsregelanlage kann der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf präzise und zuverlässig bestimmt werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf anhand einer Geschwindigkeitsvorgabe einer Fahrerassistenzvorrichtung des Kraftfahrzeugs, welcher einen Hinweis zur energieeffizienten Fahrzeugführung des Kraftfahrzeugs bereitstellt, bestimmt wird. Die Fahrerassistenzvorrichtung dient beispielsweise zur Berechnung einer energieoptimalen Geschwindigkeitsplanung und Trajektorienplanung des Kraftfahrzeugs. So kann durch die Fahrerassistenzvorrichtung beispielsweise an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs der Hinweis ausgegeben werden, wie das Kraftfahrzeug energieeffizienter geführt werden kann. So kann als der Hinweis beispielsweise ein Schaltvorschlag oder ein Geschwindigkeitsvorschlag oder ein Lenkvorschlag ausgegeben werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug autonom betrieben wird und der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf anhand einer Trajektorienplanung für den autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs bestimmt wird. Für den autonomen Betrieb des Kraftfahrzeugs wird eine Trajektorie bzw. eine Fahrttrajektorie geplant, um zu wissen, welche Steuerung, beispielsweise Geschwindigkeitssteuerung und/oder Lenksteuerung, vorgenommen werden muss, um das autonome Kraftfahrzeug sicher zu betreiben. Diese Trajektorienplanung des Kraftfahrzeugs wird wiederum genutzt, um den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Anhand der Trajektorienplanung des Kraftfahrzeugs kann der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf genauer und zuverlässiger bestimmt werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine Stauinformation erfasst wird und die Verkehrsinformationssammlung anhand der Stauinformation erzeugt wird. Durch die Stauinformation wird ein insbesondere vor dem Kraftfahrzeug liegender Stau beschrieben. Der Stau bzw. ein Verkehrsstau ist ein stark stockender oder zum Stillstand gekommener Verkehrsfluss auf einer Straße. Als einer der Gründe dafür gilt eine zu hohe Anzahl von Fahrzeugen pro Zeiteinheit (oder pro Streckenlänge). Jedoch können Staus auch entstehen, obwohl die Kapazität der Straße bei gleichmäßig verteiltem und fließendem Verkehr ausreichte. Als die Stauinformation kann beispielsweise die Länge des Staus oder die zusätzliche Reisezeit, die Ursache des Staus oder das voraussichtliche zeitliche Stauende oder örtliche Stauende, welches beispielsweise kurz vor oder kurz nach einer Auffahrt oder Abfahrt liegt erfasst werden. Der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf kann durch die Stauinformation angepasst werden und die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs kann dadurch wiederum genauer bestimmt werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine Fahrbahnbeschaffenheit einer Straße, auf welcher das Kraftfahrzeug ist, insbesondere durch das Kraftfahrzeug, erfasst wird und die Verkehrsinformationssammlung anhand der Fahrbahnbeschaffenheit erzeugt wird. Als die Fahrbahnbeschaffenheit kann beispielsweise ein Reibwert der Straße erfasst werden, welcher beispielsweise wetterabhängig oder temperaturabhängig ist. So kann der Reibwert beispielsweise bei Eisglätte, Nässe oder Nebel unterschiedlich sein. Der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf kann durch die Fahrbahnbeschaffenheit angepasst werden und die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs kann dadurch wiederum genauer bestimmt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Verkehrsinformationssammlung. Die Verkehrsinformationssammlung weist von zumindest einem Kraftfahrzeug eine Position des Kraftfahrzeugs, eine Uhrzeit an der Position und einen zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs des Kraftfahrzeugs auf.
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Insbesondere ist die Verkehrsinformationssammlung als Datenbank, insbesondere für Massendaten (Big Data), ausgebildet.
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Die Verkehrsinformationssammlung wird vorzugsweise in einer fahrzeugexternen Sammeleinrichtung vorgehalten, kann aber auch vollständig von der Sammeleinrichtung an ein weiteres Kraftfahrzeugs übertragen werden. Insbesondere weist die Verkehrsinformationssammlung jeweils die Position, die Uhrzeit und den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf von mehreren Kraftfahrzeugen auf. Durch die Verkehrsinformationssammlung kann dann beispielsweise eine Verkehrskarte erzeugt werden, auf welcher zukünftige Positionen dargestellt sind, welche jeweils anhand der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs bestimmt werden.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine Sammeleinrichtung mit einer erfindungsgemäßen Verkehrsinformationssammlung. Die Sammeleinrichtung ist dazu eingerichtet die Verkehrsinformationssammlung zumindest teilweise, also beispielsweise die Position, die Uhrzeit und den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf oder schon gleich die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs an ein weiteres Kraftfahrzeug zu übermitteln.
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Insbesondere wird die Verkehrsinformationssammlung nur für das Einzugsgebiet des weiteren Kraftfahrzeugs übermittelt, so werden beispielsweise nur die Informationen aus der Verkehrsinformationssammlung an das weitere Kraftfahrzeug übermittelt, welche von Kraftfahrzeugen stammen, welche beispielsweise eine bestimmte Entfernung zu dem weiteren Kraftfahrzeug aufweisen.
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Die Sammeleinrichtung kann dabei beispielsweise als Server ausgebildet sein. Der Server kann beispielsweise mit dem Internet verbunden sein und als zentraler Server oder aber als verteiltes System oder Rechnerwolke ausgebildet sein.
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Die Sammeleinrichtung kann auch dazu ausgebildet sein, anhand der Position, der Uhrzeit und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs des Kraftfahrzeugs eine zukünftige Position des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Es kann dann beispielsweise auch nur die zukünftige Position des Kraftfahrzeugs an das weitere Kraftfahrzeug übermittelt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner auch eine Fahrerassistenzeinrichtung für ein weiteres Kraftfahrzeug. Die Fahrerassistenzeinrichtung ist dazu ausgebildet, eine Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs anhand einer Position eines Kraftfahrzeugs, einer Uhrzeit an der Position und eines zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs des Kraftfahrzeugs anzupassen.
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Durch die Fahrerassistenzeinrichtung kann das weitere Kraftfahrzeug also abhängig von dem zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf des Kraftfahrzeugs betrieben werden. Die Fahrerassistenzeinrichtung kann dabei insbesondere den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf oder eine zukünftige Position des Kraftfahrzeugs auswerten und für den Betrieb des weiteren Kraftfahrzeugs verwenden. So wird die Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs beispielsweise durch die Fahrerassistenzeinrichtung angepasst, falls anhand des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs des Kraftfahrzeugs ersichtlich ist, dass das weitere Kraftfahrzeug durch das Kraftfahrzeug behindert wird, falls die Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs nicht angepasst wird.
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Das weitere Kraftfahrzeug ist vorzugsweise als Elektrofahrzeug oder hybridelektrisches Kraftfahrzeug ausgebildet.
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Weiterhin kann der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf auch vom weiteren Kraftfahrzeug bestimmt werden. Das weitere Kraftfahrzeug kann dadurch die Verkehrsinformationssammlung nutzen und gleichzeitig anpassen.
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Vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausführungen der Verkehrsinformationssammlung, der Sammeleinrichtung sowie der Fahrerassistenzeinrichtung anzusehen. Die gegenständlichen Komponenten der Verkehrsinformationssammlung, der Sammeleinrichtung und der Fahrerassistenzeinrichtung sind jeweils dazu ausgebildet, die jeweiligen Verfahrensschritte durchzuführen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
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Die Fig. zeigt einen schematischen Ablauf eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erzeugen einer Verkehrsinformationssammlung.
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In der Fig. werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Fig. zeigt ein Ausführungsbeispiel zum Erzeugen einer Verkehrsinformationssammlung 1. Die Verkehrsinformationssammlung 1 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel als Datenbank ausgebildet und ist in einer Sammeleinrichtung 2 angeordnet. Die Sammeleinrichtung 2 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel als Server ausgebildet, welcher wiederum als Rechnerwolke 3 (Cloud Computing) vorliegt.
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Weiterhin zeigt die Fig. ein erstes Kraftfahrzeug 4, ein zweites Kraftfahrzeug 5, ein drittes Kraftfahrzeug 6 und ein weiteres Kraftfahrzeug 7. Das erste Kraftfahrzeug 4, das zweite Kraftfahrzeug 5, das dritte Kraftfahrzeug 6 und das weitere Kraftfahrzeug 7 befinden sich gemäß dem Ausführungsbeispiel auf einer Straße 8, welche in jede Richtung eine Fahrspur 9 und eine T-Kreuzung 10 aufweist. An der T-Kreuzung 10 führt eine weitere Straße 11 von der Straße 8 ab bzw. führt zu der Straße 8 hin. Das zweite Kraftfahrzeug 5 fährt aktuell noch auf der weiteren Straße 11.
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Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens läuft wie folgt ab. Das Verfahren wird anhand des ersten Kraftfahrzeugs 4 beschrieben.
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Der Verfahrensablauf ist jedoch für das zweite Kraftfahrzeug 5 und das dritte Kraftfahrzeug 6 analog zum ersten Kraftfahrzeug 4. Es wird eine aktuelle Position 12 des ersten Kraftfahrzeugs 4 durch das erste Kraftfahrzeug 4 erfasst. Die aktuelle Position 12 kann beispielsweise mit einem globalen Navigationssatellitensystem (GNSS) erfasst werden. Es kann beispielsweise auch ein relatives GNSS genutzt werden, um die aktuelle Position 12 genauer zu erfassen. Das GNSS wird dabei insbesondere von dem ersten Kraftfahrzeug 4 aufgewiesen.
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Weiterhin wird eine aktuelle Uhrzeit 13 durch das erste Kraftfahrzeug 4 erfasst. Die aktuelle Uhrzeit 13 entspricht der Zeit, zu welcher die aktuelle Position 12 erfasst wird. Die Uhrzeit 13 ist insbesondere eine Zeitangabe kann aber auch zusätzlich eine Datumangabe umfassen.
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Nach dem Erfassen der Position 12 und der Uhrzeit 13 werden die Position 12 und die Uhrzeit 13 an die Sammeleinrichtung 2 übermittelt. Das Übermitteln der Position 12 und der Uhrzeit 13 an die Sammeleinrichtung 2 erfolgt insbesondere durch das erste Kraftfahrzeug 4. Das Übermitteln kann beispielsweise über ein Mobilfunkdatennetz oder auf vielfältige drahtlose Weise erfolgen.
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Zusätzlich zu dem Erfassen der Position 12 und der Uhrzeit 13 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel auch ein zukünftiger Geschwindigkeitsverlauf 14 des ersten Kraftfahrzeugs 4 bestimmt. Der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf 14 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel ab der Uhrzeit 13 bestimmt. Durch den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf 14 wird beschrieben, mit welchen Geschwindigkeiten sich das erste Kraftfahrzeug 4 von der aktuellen Position 12 voraussichtlich zu einer zukünftigen Position bewegt. Die Geschwindigkeit kann sich dabei über verschiedene Streckensegmente ändern. Durch den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf 14 kann also eine zukünftige Position 15 des ersten Kraftfahrzeugs 4 vorhergesagt bzw. geschätzt bzw. bestimmt werden.
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Vorzugsweise wird von dem ersten Kraftfahrzeug 4 zusätzlich zum zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf 14 auch eine zukünftige Fahrtroute 16 bestimmt. Die zukünftige Fahrtroute 16 beschreibt, welche Straße das erste Kraftfahrzeug 4 zukünftig voraussichtlich benutzt. Durch die zukünftige Fahrtroute 16 kann beispielsweise die zukünftige Position 15 auch zuverlässiger bestimmt werden, falls das erste Kraftfahrzeug 4 von der Straße 8 in die weitere Straße 11 abbiegt und nicht weiter auf der Straße 8 fährt. Die zukünftige Fahrtroute 16 kann beispielsweise anhand einer Einstellung einer Navigationseinrichtung des ersten Kraftfahrzeugs 4 bestimmt werden.
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Der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf 14 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel anhand einer Einstellung einer Geschwindigkeitsregelanlage 17 und/oder einer Geschwindigkeitsvorgabe einer Fahrerassistenzvorrichtung 18 des ersten Kraftfahrzeugs 4 und/oder einer Trajektorienplanung 19 des ersten Kraftfahrzeugs 4, insbesondere falls das erste Kraftfahrzeug 4 autonom betrieben wird, bestimmt.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf 14 zusammen mit der Position 12 und der Uhrzeit 13 an die Sammeleinrichtung 2 durch das erste Kraftfahrzeug 4 übermittelt. Die Übermittlung geschieht wie zuvor beschrieben vorzugsweise drahtlos.
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Weiterhin wird gemäß des Ausführungsbeispiels in der Sammeleinrichtung 2 die Verkehrsinformationssammlung 1 anhand der Position 12, der Uhrzeit 13 und des zukünftigen Geschwindigkeitsverlaufs 14 erzeugt. Vorzugsweise wird auch die zukünftige Fahrtroute 16 an die Sammeleinrichtung 2 übermittelt und die Verkehrsinformationssammlung 1 wird auch anhand der zukünftigen Fahrtroute 16 erzeugt. Anhand der Verkehrsinformationssammlung 1 kann nun die zukünftige Position 15 des ersten Kraftfahrzeugs 4 bestimmt werden.
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Die Verkehrsinformationssammlung 1 bzw. die zukünftige Position 15 des ersten Kraftfahrzeugs 4 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel von dem weiteren Kraftfahrzeug 7 genutzt. Dazu wird die zukünftige Position 15 und/oder die Position 12, die Uhrzeit 13 und der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf 14 von der Sammeleinrichtung 2 an das weitere Kraftfahrzeug 7 übermittelt. Das weitere Kraftfahrzeug 7 weist gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Fahrerassistenzeinrichtung 20 auf. Die Fahrerassistenzeinrichtung 20 kann die zukünftige Position 15 des ersten Kraftfahrzeugs 4 und/oder die Position 12, die Uhrzeit 13 und den zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf 14 des ersten Kraftfahrzeugs 4 dann dahingehend auswerten, dass eine Geschwindigkeit 21 des weiteren Kraftfahrzeugs 7 angepasst wird. Durch die Fahrerassistenzeinrichtung 20 kann das weitere Kraftfahrzeug 7 also mit Rücksicht auf das erste Kraftfahrzeug 4 energieeffizienter und sicherer betrieben werden.
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So kann das erste Kraftfahrzeug 4 beispielsweise in mehreren hundert Metern von der Straße 8 in die weitere Straße 11 abbiegen. Fährt das erste Kraftfahrzeug 4 langsamer als das weitere Kraftfahrzeug 7, so müsste das weitere Kraftfahrzeug 7 bei Erreichen des ersten Kraftfahrzeugs 4 abbremsen und somit Energie verlieren bzw. wäre das weitere Kraftfahrzeug 7 schneller gefahren, obwohl es durch das erste Kraftfahrzeug 4 dann doch behindert wird und langsamer fahren muss. Energieeffizienter wäre der Betrieb des weiteren Kraftfahrzeugs 7, wenn das weitere Kraftfahrzeug 7 genauso schnell fährt, dass das weitere Kraftfahrzeug 7 das erste Kraftfahrzeug 4 an dieser Position erreicht an welcher das erste Kraftfahrzeug 4 in die weitere Straße 11 abbiegt. Das weitere Kraftfahrzeug 7 muss dann nicht mehr abbremsen und kann bis zum Erreichen des ersten Kraftfahrzeugs 4 energieeffizienter fahren, aber trotzdem in der gleichen Zeit am Ziel ankommen als wenn es hinter dem ersten Kraftfahrzeug 4 her gefahren wäre.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird der zukünftige Geschwindigkeitsverlauf 14 mit einem Vorausschauhorizont 22 von zumindest mehreren hundert Metern bestimmt. Durch den Vorausschauhorizont 22 kann das weitere Kraftfahrzeug 7 also früh genug Kenntnis davon erlangen, dass das erste Kraftfahrzeug 4 vor hat in mehreren hundert Metern von der Straße 8 in die weitere Straße 11 abzubiegen. Da das weitere Kraftfahrzeug 7 vor hat auf der Straße 8 weiterzufahren und nicht in die weitere Straße 11 abzubiegen, lohnt es sich nur so schnell zu fahren, bis das erste Kraftfahrzeug 4 beim Abbiegen in die weitere Straße 11 erreicht ist und nicht schon früher erreicht ist, also vor dem Abbiegen in die weitere Straße 1.
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So hat jedes Kraftfahrzeug 4, 5, 6, 7 seinen eigenen Wirkungsgrad und für jedes Kraftfahrzeug 4, 5, 6, 7 kann eine unterschiedliche Geschwindigkeit einen unterschiedlichen Wirkungsgrad bedeuten. Das erste Kraftfahrzeug 4 hat beispielsweise einen unterschiedlichen Wirkungsgrad zu dem weiteren Kraftfahrzeug 7. Fährt das weitere Kraftfahrzeug 7 also hinter dem Kraftfahrzeug 4 hinterher, so kann es seinen eigenen Wirkungsgrad nicht optimal ausnutzen, falls es dem ersten Kraftfahrzeug 4 folgen muss.
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Vorzugsweise erhält das weitere Kraftfahrzeug 7 lediglich die jeweilige Position 12 und die jeweilige Uhrzeit 13 und den jeweiligen zukünftigen Geschwindigkeitsverlauf 14 und/oder die jeweilige zukünftige Position 15 von Kraftfahrzeugen, welche sich innerhalb eines bestimmten Umkreises befinden.
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Falls mehrere vorausfahrende Kraftfahrzeuge vor dem weiteren Kraftfahrzeug 7 vorhanden sind, kann anhand des Abstands zwischen den Kraftfahrzeugen bestimmt werden, wann mit einer Kolonnenfahrt der Kraftfahrzeuge zu rechnen ist und welches Kraftfahrzeug die Minimalgeschwindigkeit der Kolonne bestimmt.
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Falls ein dem weiteren Kraftfahrzeug 7 entgegenkommendes Kraftfahrzeug vorhanden ist, wie beispielsweise das dritte Kraftfahrzeug 6, kann berechnet werden wie lange kein Überholvorgang des weiteren Kraftfahrzeugs 7 möglich ist. Für diese Distanz bleibt die Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs 7 konstant.
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Weiterhin kann aufgrund der Verkehrsinformationssammlung 1 von einem Überholvorgang des weiteren Kraftfahrzeugs 7 abgeraten werden, da dieser entweder nutzlos ist oder aber gefährlich ist, falls sich beispielsweise wie das dritte Kraftfahrzeug 6 ein Kraftfahrzeug auf der gegenüberliegenden Seite annähert. Dadurch wird die Sicherheit des weiteren Kraftfahrzeugs 7 und des dritten Kraftfahrzeugs 6 erhöht. Weiterhin wird die CO2 Emission, die Feinstaubpartikelemission und/oder die Stickstoffemission des weiteren Kraftfahrzeugs 7 gesenkt, weil eine unnötige Beschleunigung vermieden wird.
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Falls ein in der Fig. nicht dargestelltes viertes Kraftfahrzeug hinter dem weiteren Kraftfahrzeug 7 schneller fährt als das weitere Kraftfahrzeug 7 kann dem weiteren Kraftfahrzeug 7 beispielsweise mitgeteilt werden, dass damit zu rechnen ist, dass dieses bald durch das vierte Kraftfahrzeug überholt wird.
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Durch die Verkehrsinformationssammlung 1 lässt sich nicht nur der Energieverbrauch des weiteren Kraftfahrzeugs 7 senken sondern auch dessen CO2 Emissionen, Partikelemission und/oder Stickstoffemission.
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Es kann beispielsweise auch eine prädiktive Leistungsbereitstellung für den Antriebsstrang des weiteren Kraftfahrzeugs 7 über eine elektrische Maschine, zum Beispiel ein additives Moment bei hybridelektrischen Fahrzeugen oder Überlast bei Elektrofahrzeugen durch Kenntnis des zukünftigen Trajektorienverlaufs erfolgen. Es kann auch eine Genauigkeit der Reichweitenschätzung bei Elektrofahrzeugen bzw. dem weiteren Kraftfahrzeug 7 aufgrund der Verkehrsinformationssammlung 1 erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkehrsinformationssammlung
- 2
- Sammeleinrichtung
- 3
- Rechnerwolke
- 4
- erstes Kraftfahrzeug
- 5
- zweites Kraftfahrzeug
- 6
- drittes Kraftfahrzeug
- 7
- weiteres Kraftfahrzeug
- 8
- Straße
- 9
- Fahrspur
- 10
- T-Kreuzung
- 11
- weitere Straße
- 12
- aktuelle Position
- 13
- aktuelle Uhrzeit
- 14
- zukünftiger Geschwindigkeitsverlauf
- 15
- zukünftige Position
- 16
- zukünftige Fahrtroute
- 17
- Geschwindigkeitsregelanlage
- 18
- Fahrerassistenzvorrichtung
- 19
- Trajektorienplanung
- 20
- Fahrerassistenzeinrichtung
- 21
- Geschwindigkeit des weiteren Kraftfahrzeugs
- 22
- Vorschauhorizont