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Die vorliegende Erfindung bezieht sich gemäß den Ansprüchen 1 und 3 jeweils auf ein Verfahren zum Erzeugen von Daten zum Erzeugen eines aus mehreren Teilen bestehenden Leistens, gemäß Anspruch 12 auf ein Verfahren zum Erzeugen eines Leistens zum Herstellen einer Einlage, einer Sohle oder einer Bettung oder einer Fußorthese und gemäß Anspruch 14 auf einen Leisten zur Herstellung von Schuhen oder Sohlen/Bettungen oder Orthesen.
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Der Leisten ist ein Formstück aus Holz, Kunststoff, Gips oder Metall, das der Form eines Fußes nachempfunden ist, jedoch auch funktionale Freiräume enthält und zum Bau eines Schuhs verwendet wird. Der Schuh wird um den Leisten herumgebaut, wobei erst die Innensohle (Brandsohle) unter dem Leisten befestigt wird, dann das Schuhoberteil (Oberschuh) über den Leisten gezogen und an der Innensohle befestigt wird und anschließend die Laufsohle angebracht wird. Nach der Fertigung des Schuhs muss der Leisten aus dem Schuh herausgenommen werden. Da dies in den meisten Fällen wegen Hinterschneidungen und der Enge des Schuhs sehr schwer ist, können die meisten Leisten zerlegt oder geklappt werden.
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Leisten für orthopädische Maßschuhe werden aus Holz oder Kunststoff gefräst, wobei dieses Bauteil anschließend geschnitten (also in mehrere Teile zerlegt) wird und ihm danach mehrere & verschiedene Verbindungselemente (z.B. 2 Schrauben und 2 Passstifte) hinzugefügt werden.
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Dieser Prozess ist zeitlich sehr zeitintensiv, anspruchsvoll und somit aufwendig und teuer.
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Die Druckschrift
DE102016205503A1 offenbart einen digitalen Leisten. Die
DE102016205503A1 offenbart hierbei ein Verfahren zum Erzeugen eines digitalen Leistens für die Herstellung eines Schuhs für eine Person. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte: Erhalten eines vordefinierten digitalen Leistens, der vordefinierte digitale Leisten aufweisend eine Achse, die sich auf die Form des Leistens bezieht; Erhalten von Daten eines Fußes der Person; und Modifizieren des erhaltenen vordefinierten digitalen Leistens basierend auf den erhaltenen Daten, wobei das Modifizieren wenigstens eines von Translation und Rotation der Achse aufweist. Diese Druckschrift wird durch Bezugnahme vollumfänglich zum Gegenstand der vorliegenden Schrift gemacht.
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Die Druckschrift
CN106723668A offenbart einen mehrteiligen Leisten, wobei der mehrteilige Leisten mittels 3D Druck fertigbar ist.
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Diese Lösungen sind nachteilig, da der Aufwand für die Nutzer weiterhin sehr hoch ist.
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Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine bessere oder alternative Lösung bereitzustellen.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird zusätzlich oder alternativ durch ein Verfahren zum Erzeugen von Daten zum Erzeugen eines aus mehreren Teilen bestehenden Leistens gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren weist dabei bevorzugt mindestens die nachfolgend genannten Schritte auf:
- Bereitstellen von Gestaltdaten, wobei die Gestaltdaten zumindest abschnittsweise eine äußere Oberfläche des Leistens beschreiben, Aufbereiten der Gestaltdaten, wobei eine Zuordnung von mindestens einem ersten Anteil der Oberfläche zu einem ersten Bauteil und einem zweiten Anteil der Oberfläche zu einem zweiten Bauteil erfolgt, wobei erste Bauteildaten erzeugt werden, die das erste Bauteil beschreiben und zweite Bauteildaten erzeugt werden, die das zweite Bauteil beschreiben, wobei das erste Bauteile eine erste Kontaktfläche aufweist und das zweite Bauteil eine zweite Kontaktfläche aufweist, wobei die erste Kontaktfläche und die zweite Kontaktfläche zum Ausbilden des Leistens definiert aneinander anpressbar sind, wobei das erste Bauteil zumindest eine erste Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme eines Anpress- und Ausrichtelements aufweist und wobei zumindest das zweite Bauteil eine weitere Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements aufweist, wobei die erste Öffnung und die weitere Öffnung jeweils in Umfangsrichtung eine von einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Gestalt abweichende Gestalt ausbilden, wobei die erste Öffnung ein erstes Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem ersten Winkel geneigt ist und wobei die zweite Öffnung ein zweites Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem zweiten Winkel geneigt ist, wobei der erste Winkel und der zweite Winkel gleich sind, wobei die erste Öffnung durch einen ersten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche des ersten Bauteils definierenden Wandungsabschnitt umschlossen wird, wobei die zweite Öffnung durch einen zweiten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der zweite Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils umschlossen wird.
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Diese Lösung ist vorteilhaft, da durch ein Bauteil, nämlich das Anpress- und Ausrichtelement, die Funktionen „Anpressen“ und „Ausrichten“ bewirkt werden. Ferner führt die erfindungsgemäße Bauteilaufteilung dazu, dass zumindest das erste Bauteil und das zweite Bauteil und bevorzugt ebenfalls das dritte Bauteil und besonders bevorzugt ebenfalls das Anpress- und Ausrichtungselement stützstrukturfrei erzeugt werden können. Der Nachbearbeitungsaufwand ist daher sehr gering bzw. nicht vorhanden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bildet der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise ein Widerlager zum Fixieren des Anpress- und Ausrichtelements aus. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da durch das Anpress- und Ausrichtelement definiert Zugkräfte in die damit miteinander gekoppelten Bauteile, insbesondere das erste Bauteil und das zweite Bauteil, eingeleitet werden können. Bevorzugt bildet das zweite Bauteil ebenfalls ein Widerlager bzw. einen Anschlag zum Anlegen des Anpress- und Ausrichtelements aus bzw. weist ein solches Wiederlager bzw. Anschlag auf.
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Das Anpress- und Ausrichtelement kann aus einem anderen Material bestehen oder ein anderes Material als das erste Bauteil und/oder zweite Bauteil aufweisen. Es ist somit möglich, dass das Anpress- und Ausrichtelement für unterschiedliche erste und zweite Bauteile verwendet werden kann. Das Anpress- und Ausrichtelement kann somit ein Standardbauteil, insbesondere ohne individuelle Anpassungen, sein. Es ist jedoch möglich, dass das Anpress- und Ausrichtelement in unterschiedlichen Größen und/oder Güte als Standardbauteil bereitgestellt oder eingesetzt wird.
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Das zweite Bauteil weist somit bevorzugt ebenfalls ein Widerlager auf oder bildet ein solches aus, wobei das erste Widerlager und das zweite Widerlager funktional zusammenwirken. Bevorzugt wird ein durch das Anpress- und Ausrichtelement verlaufender Kraftfluss über das erste Widerlager in das erste Bauteil eingeleitet und über das zweite Widerlager in das zweite Bauteil eingeleitet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Anpress- und Ausrichtelement zumindest abschnittsweise einen Teil der Leistenoberfläche bilden. Das kann vorteilhaft sein, wenn bei im oberen Bereich (Leistenkamm) sehr schmalen Leistenformen die zur Verfügung stehenden Wanddicken sehr schmal werden und die Beanspruchung der Elemente beim Anpressen zu hoch werden.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird zusätzlich oder alternativ durch ein Verfahren zum Erzeugen von Daten zum Erzeugen eines aus mehreren Teilen bestehenden Leistens gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren weist dabei bevorzugt mindestens die nachfolgend genannten Schritte auf:
- Bereitstellen von Gestaltdaten, wobei die Gestaltdaten zumindest abschnittsweise eine äußere Oberfläche des Leistens beschreiben, Aufbereiten der Gestaltdaten, wobei eine Zuordnung von mindestens einem ersten Anteil der Oberfläche zu einem ersten Bauteil und einem zweiten Anteil der Oberfläche zu einem zweiten Bauteil erfolgt, wobei erste Bauteildaten erzeugt werden, die das erste Bauteil beschreiben und zweite Bauteildaten erzeugt werden, die das zweite Bauteil beschreiben, wobei das erste Bauteile eine erste Kontaktfläche aufweist und das zweite Bauteil eine zweite Kontaktfläche aufweist, wobei die erste Kontaktfläche und die zweite Kontaktfläche zum Ausbilden des Leistens definiert aneinander anpressbar sind, wobei das erste Bauteil zumindest eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme eines Kopplungselements aufweist und wobei zumindest das zweite Bauteil eine weitere Durchgangsöffnung zur Aufnahme des Kopplungselements aufweist, wobei die erste Durchgangsöffnung ein erstes Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem ersten Winkel geneigt ist und wobei die zweite Durchgangsöffnung ein zweites Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem zweiten Winkel geneigt ist, wobei der erste Winkel und der zweite Winkel gleich sind, wobei die erste Durchgangsöffnung durch einen ersten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche des ersten Bauteils definierenden Wandungsabschnitt umschlossen wird, wobei der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise ein Widerlager zum Fixieren des Kopplungselements ausbildet, wobei die zweite Durchgangsöffnung durch einen zweiten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der zweite Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils umschlossen wird.
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Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da mittels der Durchgangsöffnungen eine sehr präzise und lösbare Kopplung zwischen mehreren, insbesondere genau oder mindestens zwei Bauteilen oder genau oder mindestens oder bis zu drei Bauteilen, insbesondere mittels eines Anpress- und Ausrichtelements bzw. Kopplungselement oder mehreren Anpress- und Ausrichtelementen bzw. Kopplungselementen möglich ist. Das Kopplungselement bzw. Anpress- und Ausrichtelement weist bevorzugt eine Aufnahmestelle zum Aufnehmen eines Kraftleitungsmittels, insbesondere einer Schraube oder eines Gewindestabs, auf. Ferner weist das Anpress- und Ausrichtelement bzw. Kopplungselement in Umfangsrichtung eine von einer runden bzw. zylindrischen Form abweichende Form auf. Ferner bildet das Anpress- und Ausrichtelement bzw. Kopplungselement bevorzugt eine Stützfläche, insbesondere ein Vorsprung bzw. Kragen, zum formschlüssigen Zusammenwirken mit dem zweiten Bauteil, insbesondere dem zweiten Widerlager, auf.
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Das Kopplungselement ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Anpress- und Ausrichtelement ausgebildet. Die erste Durchgangsöffnung und die weitere Durchgangsöffnung bilden jeweils in Umfangsrichtung bevorzugt eine von einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Gestalt abweichende Gestalt aus.
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D.h. es ist möglich, dass die erste Kontaktoberfläche einer oder mehrere Erhebungen oder Vertiefungen aufweist und die zweite Kontaktoberfläche zu den Erhebungen und/oder Vertiefungen der ersten Kontaktoberfläche korrespondierende Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweist. Bevorzugt dient eine Vertiefung der ersten Kontaktoberfläche zur Aufnahme einer Erhebung der zweiten Kontaktoberfläche und eine Vertiefung der zweiten Kontaktoberfläche dient bevorzugt zur Aufnahme einer Erhebung der ersten Kontaktoberfläche. Bevorzugt weist die erste Kontaktoberfläche eine oder mehrere Erhebungen und/oder eine oder mehrere Vertiefungen auf. Entsprechend weist die zweite Kontaktoberfläche bevorzugt eine oder mehrere Erhebungen und/oder eine oder mehrere Vertiefungen auf.
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Die erste Kontaktfläche und die zweite Kontaktfläche sind gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest mehrheitlich und bevorzugt vollständig eben ausgebildet sind. Bevorzugt ist die mittlere Rauheit der ersten Kontaktfläche und der zweiten Kontaktfläche gleich, insbesondere weniger als 20% oder weniger als 10% voneinander verschieden. Bevorzugt ist die mittlere Rauheit der ersten und/oder zweiten Kontaktfläche geringer als die mittlere Rauheit der äußeren Oberfläche des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche und/oder der nachfolgenden Beschreibungsteile.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden das erste Bauteil und das zweite Bauteil stützstrukturfrei aus übereinander anzuordnenden Materiallagen gebildet. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da durch die Eigenschaft „frei von Stützstrukturen“ der Nachbearbeitungsaufwand sehr gering ist bzw. kein Nachbearbeitungsaufwand vorliegt.
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Die Daten weisen somit bevorzugt Gestaltdaten und Steuerungsdaten zur Ansteuerung von Maschinen, insbesondere 3D Druckern bzw. Schichtbauvorrichtungen, auf oder bestehen daraus oder bilden solche Steuerungsdaten aus. Die anzusteuernde Maschine arbeitet hierbei bevorzugt nach dem Fused Deposition Modeling Verfahren (FDM) oder Fused Filament Fabrication Verfahren (FFF).
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Die Materiallagen des ersten Bauteils sind gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung parallel zur ersten Kontaktfläche ausgerichtet und die Materiallagen des zweiten Bauteils sind bevorzugt parallel zur zweiten Kontaktfläche ausgerichtet. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, das eine sehr schnelle und präzise Festigung des jeweiligen Bauteils möglich ist. Alternativ ist es aber ebenfalls möglich, dass die erste und/oder zweite Kontaktfläche durch Anteile mehrerer nacheinander erzeugter Schichten bzw. Lagen erzeugt wird. Hierbei ist eine bevorzugt polierte bzw. spiegelnde Aufnahmeoberfläche, an der eine oder mehrere Kontaktfläche/n erzeugt werden, gegenüber einer horizontalen Ebene geneigt. Die Aufnahmeoberfläche weist bevorzugt eine mittlere Rauheit auf, die geringer ist als die mittlere Rauheit der äußeren Oberfläche des Leistens.
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Zwischen dem ersten Wandungsabschnitt und dem die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des ersten Bauteils ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest abschnittsweise eine erste innere Stützstruktur und/oder Füllstruktur vorgesehen. Die erste innere Stützstruktur bildet bevorzugt eine streben- oder kammerartige, insbesondere wabenförmige, Form aus. Zwischen dem zweiten Wandungsabschnitt und dem die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils ist bevorzugt zumindest abschnittsweise eine zweite innere Stützstruktur vorgesehen. Die zweite innere Stützstruktur bildet zusätzlich oder alternativ bevorzugt eine streben- oder kammerartige, insbesondere wabenförmige, Form aus. Zusätzlich oder alternativ kann der Bereich zwischen dem ersten Wandungsabschnitt und dem die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des ersten Bauteils abschnittsweise insbesondere vollständig, massiv ausgebildet sein. Der Bereich zwischen dem zweiten Wandungsabschnitt und dem die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils ist bevorzugt teilweise oder vollständig massiv ausgebildet. Diese Lösung ist vorteilhaft, da durch die Verwendung von Stützstrukturen sehr schnell und leicht gebaut werden kann. Eine massive Ausführung ist jedoch vorteilhaft, wenn sehr stabile Bauteile gefertigt werden sollen oder eine Materialreserve für spätere Formanpassung erforderlich ist. Das Vermischen von abschnittsweise massiver Ausgestaltung und abschnittsweise stützstrukturartiger Ausgestaltung ist vorteilhaft, da stärker belastete Bereiche mit mehr Material und weniger stark belastete Bereiche mit weniger Material und somit schneller erzeugt werden können.
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Der Schritt des Aufbereitens der Gestaltdaten umfasst gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ferner eine Zuordnung von mindestens einem dritten Anteil der Oberfläche zu einem dritten Bauteil. Dritte Bauteildaten werden dabei bevorzugt erzeugt, die das dritte Bauteil beschreiben, wobei das dritte Bauteil zur Einbringung in die erste Öffnung oder erste Durchgangsöffnung bestimmt ist und der dritte Anteil der Oberfläche das dritte Bauteil einerseits begrenzt. Das dritte Bauteil ist somit bevorzugt mehrheitlich, insbesondere volumenmäßig, in das erste Bauteil einführbar. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da eine kontinuierliche Oberfläche des Leistens ausgebildet werden kann. Das erste Bauteil, das zweite Bauteil und das dritte Bauteil sind somit bevorzugt formgebend bzw. die äußere Form des Leistens vorgebend und wirken bevorzugt jeweils mit dem Anpress- und Ausrichtelement.
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Der Schritt des Aufbereitens der Gestaltdaten umfasst gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ferner eine Zuordnung von mindestens einem vierten Anteil der Oberfläche zu einem vierten Bauteil, wobei vierte Bauteildaten erzeugt werden, die das vierte Bauteil beschreiben. Das zweite Bauteil eine weitere Kontaktfläche aufweist und das vierte Bauteil eine dritte Kontaktfläche aufweist, wobei die weitere Kontaktfläche und die dritte Kontaktfläche zum Ausbilden des Leistens definiert aneinander anpressbar sind. Das vierte Bauteil weist bevorzugt zumindest eine dritte Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements oder zur Aufnahme eines weiteren Anpress- und Ausrichtelements auf. Die Gesamtheit aus erstem Bauteil, zweitem Bauteil und vierten Bauteil ist mittels des Anpress- und Ausrichtelements in die Leistenform überführbar ist. Oder die Gesamtheit aus erstem Bauteil, zweitem Bauteil und vierten Bauteil ist mittels des Anpress- und Ausrichtelements und mittels des Weiteren Anpress- und Ausrichtelements oder weiterer Anpress- und Ausrichtelement in die Leistenform überführbar. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft da auch größere oder komplexere Leisten, insbesondere Leisten, die aus mehr als 3 oder 4 oder 5 Bauteilen bestehen, einfach und genau definiert miteinander verbindbar sind und zudem mittels 3D-Druck bzw. additiver Fertigung erzeugt werden können. Es ist hierbei möglich, dass einzelne Bauteile, insbesondere das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil und/oder das dritte Bauteil und/oder das Anpress- und Ausrichtelement mittels einem Fertigungsverfahren erzeugt wird, dass von einem Fertigungsverfahren, mittels dem die verbleibenden Bauteile erzeugt werden, verschieden ist. So kann z.B. das Anpress- und Ausrichtelement mittels eines Spritzgussverfahrens erzeugt werden. Ferner ist es möglich, dass zwei Bauteile unterschiedliche Materialien aufweisen oder daraus bestehen. Ferner kann selbst ein Bauteil mehrere Materialien aufweisen und mittels mehrerer Fertigungsverfahren anteilsweise erzeugt werden.
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Die Gestaltdaten werden gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung basierend auf einem 3D Scan oder auf einer CAD-Konstruktion eines konkreten Fußes und/oder Leistens und/oder unter Verwendung eines digitalen Leistens erzeugt. Die Gestaltdaten werden dabei bevorzugt über eine Datenverbindung, insbesondere Internetverbindung, an eine Aufbereitungseinrichtung zum Erzeugen der Daten übermittelt.
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Hier gibt es bevorzugt zwei Möglichkeiten: 1. Die Aufbereitungseinrichtung ist eine weitere Software. 2. Es erfolgt eine Integration der Aufbereitungseinrichtung in der Software in der auch die Gestaltdaten erzeugt werden. In diesem Falle werden dann bevorzugt keinen Daten übermittelt und direkt die Ansteuerdaten aus dem Programm exportiert und an die Maschine gesendet.
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Bevorzugt werden die Gestaltdaten als Rohdaten oder als komprimierte Daten an die Aufbereitungseinrichtung übermittelt. Die Aufbereitungseinrichtung erzeugt aus den Gestaltdaten bevorzugt Ansteuerdaten zum Ansteuern einer Maschine, insbesondere eines 3D Druckers oder einer Schichtbauvorrichtung. Die Aufbereitungseinrichtung übermittelt die erzeugten Ansteuerdaten bevorzugt über eine Datenverbindung, insbesondere Internetverbindung, an eine Maschine, insbesondere Schichtbaumaschine, zum Erzeugen der Bauteile.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Erzeugen eines Leistens, insbesondere zur Herstellung von Schuhen oder Sohlen/Bettungen und/oder Orthesen, gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren weist dabei bevorzugt mindestens einen oder mehrere oder die Mehrzahl oder alle der nachfolgend genannten Schritte auf: Ansteuern einer Schichtbauvorrichtung mit Daten, wobei die Daten nach einem der vorangegangen Ansprüche erzeugt wurden oder werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren den Schritt des Erzeugens von mindestens zwei Bauteilen mittels eines Schichtbauverfahrens umfassen. Jedes der beiden Bauteile bildet dabei bevorzugt zumindest einen Anteil der äußeren Oberfläche des Leistens aus. Das erste Bauteil weist bevorzugt zumindest eine erste Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme eines Anpress- und Ausrichtelements auf und wobei zumindest das zweite Bauteil eine weitere Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements aufweist. Die erste Öffnung und die weitere Öffnung bilden jeweils in Umfangsrichtung bevorzugt eine von einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Gestalt abweichende Gestalt aus. Die erste Öffnung weist bevorzugt ein erstes Zentrum auf, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem ersten Winkel geneigt ist und wobei die zweite Öffnung ein zweites Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung bevorzugt gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem zweiten Winkel geneigt ist, wobei der erste Winkel und der zweite Winkel besonders bevorzugt gleich sind. Die erste Öffnung wird bevorzugt durch einen ersten Wandungsabschnitt ausgebildet, wobei der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche des ersten Bauteils definierenden Wandungsabschnitt umschlossen wird. Die zweite Öffnung wird bevorzugt durch einen zweiten Wandungsabschnitt ausgebildet, wobei der zweite Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils umschlossen wird.
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Die vorliegende Erfindung erlaubt somit die Erzeugung von 3D-gedruckten Leistenteilen, die schon im geschnittenen Zustand von der Druckplatte genommen werden und keine weitere Nachbearbeitung benötigen. Besonders bevorzugt erfolgt die Verbindung dieser Leisten Teile (insbesondere erstes Bauteil und zweites Bauteil) mit nur einem Verbindungselement, insbesondere dem Anpress- und Ausrichtelement. Das Verbindungselement weist dabei bevorzugt eine Positionierhülse mit eingebrachter Schraube auf oder besteht daraus. Ferner weist das erste Bauteil oder das dritte Bauteil bevorzugt eine Aufnahmestelle zum Aufnehmen einer mit der Schraube koppelbaren Mutter, insbesondere mit Kappe, auf oder bildet eine solche Aufnahmestelle aus.
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Ebenen des ersten Bauteils, des zweiten Bauteils und des dritten Bauteils werden gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest zeitweise abwechselnd erzeugt. Bevorzugt werden je Bauteil bis zu 300 Ebenen, insbesondere bis zu 200 Ebenen oder bis zu 150 Ebenen oder nur 100 Ebene oder bis zu 50 Ebenen oder bis zu 20 Ebenen oder nur 1 Ebene, erzeugt, anschließend werden bevorzugt bis zu 300 Ebenen, insbesondere bis zu 200 Ebenen oder bis zu 150 Ebenen oder nur 100 Ebene oder bis zu 50 Ebenen oder bis zu 20 Ebenen oder nur 1 Ebene, des nächsten Bauteils erzeugt. Bevorzugt wird nach dem weiteren Bauteil das noch nicht so viele Ebenen aufweisende Bauteil mit Bauteilebenen versehen. Ebenen bzw. Bauteilebenen können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Materiallagen oder Schichten verstanden und bezeichnet werden.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird ferner durch einen Leisten zur Herstellung von Schuhen oder Sohlen/Bettungen und/oder Orthesen gelöst. Der Leisten weist dabei bevorzugt zumindest zwei mittels eines Schichtbauverfahrens erzeugte Bauteile und ein Anpress- und Ausrichtungselement auf, wobei jedes der beiden Bauteile zumindest einen Anteil einer äußeren Oberfläche des Leistens ausbildet, wobei das erste Bauteil zumindest eine erste Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements aufweist und wobei zumindest das zweite Bauteil eine weitere Öffnung, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements aufweist, wobei die erste Öffnung und die weitere Öffnung jeweils in Umfangsrichtung eine von einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Gestalt abweichende Gestalt ausbilden, wobei die erste Öffnung ein erstes Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem ersten Winkel geneigt ist und wobei die zweite Öffnung ein zweites Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens in einem zweiten Winkel geneigt ist, wobei der erste Winkel und der zweite Winkel gleich sind, wobei die erste Öffnung durch einen ersten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der erste Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche des ersten Bauteils definierenden Wandungsabschnitt umschlossen wird, wobei die zweite Öffnung durch einen zweiten Wandungsabschnitt ausgebildet wird, wobei der zweite Wandungsabschnitt zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche definierenden Wandungsabschnitt des zweiten Bauteils umschlossen wird.
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Die Verwendung der Wörter „im Wesentlichen“ definiert bevorzugt in allen Fällen, in denen diese Wörter im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden eine Abweichung im Bereich von 1 %-30%, insbesondere von 1 %-20%, insbesondere von 1 %-10%, insbesondere von 1%-5%, insbesondere von 1%-2%, von der Festlegung, die ohne die Verwendung dieser Wörter gegeben wäre.
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Einzelne oder alle Darstellungen der im Nachfolgenden beschriebenen Figuren sind bevorzugt als Konstruktionszeichnungen anzusehen, d.h. die sich aus der bzw. den Figuren ergebenden Abmessungen, Proportionen, Funktionszusammenhänge und/oder Anordnungen können bevorzugt genau oder bevorzugt im Wesentlichen denen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Produkts entsprechen.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Leisten und deren Komponenten dargestellt sind. Elemente der erfindungsgemäßen Einrichtungen, welche in den Figuren wenigsten im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei diese Bauteile bzw. Elemente nicht in allen Figuren beziffert oder erläutert sein müssen. Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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Darin zeigen:
- 1a-d schematische Schnittdarstellungen von vier bevorzugt mittels einem additiven Fertigungsverfahren erzeugten Bauteilen, aus denen ein Leisten zusammengesetzt sein kann;
- 2a-d verschiedene Ansichten des aus den in den 1a-d gezeigten Bauteilen zusammengebauten Leistens und
- 3a-b zwei Darstellungen zur Verdeutlichung des Zusammenwirkens der in 1a-d gezeigten Bauteile.
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1a zeigt ein erstes Bauteil 6. Dieses erste Bauteil 6 bildet bevorzugt den vorderen Teil eines Leistens 1 (vgl. 3a). Der vordere Teil des Leistens 1 bzw. das erste Bauteil 6 bildet dabei bevorzugt zumindest einen Bereich aus, der im Schuh oder der in der Orthese oder der in der Prothese oder der bei einer Sohle, die Zehen des Fußes, für den der Leisten 1 erzeugt wird, umfassen. Das erste Bauteil 6 wird dabei bevorzugt mittels eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere Schichtbauverfahrens, Schicht für Schicht erzeugt. Die erste Schicht wird dabei bevorzugt auf einer glatten, insbesondere polierten, Erzeugungsfläche bzw. Erzeugungsebene 60 angeordnet. Die weiteren Ebenen werden dann bevorzugt nacheinander und übereinander erzeugt. Bevorzugt werden Wandungsanteile erzeugt, die gegenüber der horizontalen bzw. einer horizontalen Ebene eine Neigung von mehr als 60°, insbesondere von mehr als 50° und besonders bevorzugt von mehr als oder bis zu 48° oder mehr als oder bis zu 47° oder mehr als oder bis zu 46° oder mehr als oder bis zu 45° aufweisen. Durch die hohe Neigung der Wandungsanteile ist es möglich, dass die Erzeugung des ersten Bauteils ohne Stützstrukturen erfolgen kann. Dies gilt bevorzugt ebenfalls für das zweite Bauteil und/oder das dritte Bauteil und/oder das Anpress- und Ausrichtelement 18 (vgl. 1c).
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Das erste Bauteil 6 bildet bevorzugt eine Durchgangsöffnung aus. Diese Durchgangsöffnung erstreckt sich von einer ersten Fläche, insbesondere einer ersten Ausgangsoberfläche 7 (vgl. 3b), hin zu einer Unterseite des Leistens. Die Unterseite des Leistens und die erste Ausgangsoberfläche 7 stehen dabei bevorzugt in einem Winkel zwischen 120° und 30°, insbesondere zwischen 110° und 45° oder zwischen 100° und 60°, zueinander. Die Durchgangsöffnung wird dabei bevorzugt durch mindestens oder genau 3 Anteile ausgebildet, wobei ein Anteil zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 dient, ein Anteil zur Aufnahme des dritten Bauteils 24 (vgl. 1d) dient und ein Zwischenanteil zwischen dem Anteil zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 und dem Anteil zur Aufnahme des dritten Bauteils 24 liegt. Der Zwischenanteil verbindet somit den Anteil zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 und den Anteil zur Aufnahme des dritten Bauteils 24. Bevorzugt ist der Durchmesser des Zwischenanteils und/oder die Länge des Zwischenanteils kleiner als der Durchmesser und/oder die Länge des Anteils zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 und/oder des Anteils zur Aufnahme des dritten Bauteils 24. Der Anteil zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 kann auch als erster Wandungsabschnitt 17, der eine erste Öffnung ausbildet, bezeichnet werden. Der Anteil zur Aufnahme des dritten Bauteils 24 kann auch als Aufnahmeraum 44 zum Aufnehmen des dritten Bauteils 24 bezeichnet werden und der Zwischenanteil kann als Verengung 42 bezeichnet werden. Ein die Verengung 42 bevorzugt umschließender Wandungsteil des Aufnahmeraums 44 ist bevorzugt als Widerlagerfläche 40 ausgebildet. An die Widerlagerfläche 40 ist über das Anpress- und Ausrichtelement 18 oder eine Krafteinleitungseinrichtung, die z.B. Bestandteil des Anpress- und Ausrichtelements 18 sein kann oder damit gekoppelt sein kann, insbesondere eine Schraube oder ein Gewindestab, das dritte Bauteil 24 an die Widerlagerfläche anpressbar.
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1b zeigt ein zweites Bauteil 10, insbesondere einen hinteren Anteil, insbesondere einen Sprunggelenksanteil und/oder Fersenanteil, eines Leistens 1. Dieses zweite Bauteil 10 bildet dabei bevorzugt zumindest einen Bereich aus, der im Schuh oder der in der Orthese oder der in der Prothese oder der bei einer Sohle, die Ferse des Fußes und/oder das Sprunggelenk, für den Fuß für den der Leisten 1 erzeugt wird, umfasst. Das zweite Bauteil 10 weist bevorzugt mindestens oder genau ein Hauptdurchgangsloch auf, das eine Öffnung ausbildet, die an der ersten Öffnung des ersten Bauteils 6, insbesondere fluchtend, anordenbar ist. Die das Hauptdurchgangsloch bzw. die Hauptdurchgangsöffnung des zweiten Bauteils 10 in Längsrichtung des Hauptdurchgangslochs begrenzenden Wandungsanteile sind bevorzugt in einem Winkel zwischen 45° und 135°, insbesondere in einem Winkel zwischen 60° und 105° oder in einem Winkel von 90°, im Wesentlichen 90° oder genau 90°, gegenüber einer zweiten Ausgangsoberfläche 11 (vgl. 3b) geneigt ausgerichtet. Die zweite Ausgangsoberfläche 11 wird dabei bevorzugt durch die erste das zweite Bauteil 10 ausbildenden Lage bzw. Schicht ausgebildet. Die Hauptdurchgangsöffnung wird dabei durch einen zweiten Wandungsabschnitt 21 ausgebildet. Die Hauptdurchgangsöffnung kann hierbei alternativ auch als zweite Öffnung bezeichnet werden. Die zweite Öffnung bzw. die Hauptdurchgangsöffnung weist dabei bevorzugt im Bereich der zweiten Ausgangsoberfläche 11 einen Durchmesser bzw. Querschnitt auf, der bevorzugt kleiner ist als an einem anderen Ende der zweiten Öffnung bzw. als in einem Bereich eines anderen Endes der zweiten Öffnung. Der Durchmesserunterschied bzw. Querschnittsunterschied resultiert bevorzugt durch einen zumindest abschnittsweise ausgebildeten Kragen bzw. eine zumindest abschnittsweise ausgebildete Stufe, insbesondere einen Anschlag 46 am zweiten Bauteil 10. Das Anpress- und Ausrichtelement 18 ist in 1c gezeigt und weist bevorzugt eine Kontaktfläche 52, insbesondere einen Anschlag, zum Inkontaktbringen mit dem Anschlag am zweiten Bauteil 10 auf. Über ein Zusammenwirken des Anpress- und Ausrichtelements mit dem zweiten Bauteil und dem dritten Bauteil 24 ist somit über den Anschlag 46 und das Widerlager 40 eine Anpresskraft zwischen dem ersten Bauteil 6 und dem zweiten Bauteil 10 erzeugbar. Das erste Bauteil 6 und das zweite Bauteil 10 können dabei über die erste Ausgangsoberfläche 7 und die zweite Ausgangsoberfläche 11 miteinander in bevorzugt unmittelbarem Kontakt stehen. Das Bezugszeichen 30 kennzeichnet hierbei eine Unterseite des Leistens 1. Das erste Bauteil 6 und das dritte Bauteil 24 weisen jeweils bevorzugt einen Anteil auf, der die Unterseite bzw. untere Begrenzungsoberfläche des Leistens 1 beschreibt bzw. ausbildet. Das Bezugszeichen 32 kennzeichnet ein bevorzugt zum Lagern und/oder Entformen bzw. Herauslösen des zweiten Bauteils 10 aus einem Schuh oder einer Orthese oder einer Prothese vorgesehene Durchgangsöffnung 32. Diese Durchgangsöffnung 32 bzw. Entformungs- und/oder Aufbewahrungsöffnung 32 kann alternativ auch als Sackloch oder Vertiefung ausgebildet sein.
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1c zeigt das Anpress- und Ausrichtelement 18. Dieses Anpress- und Ausrichtelement 18 kann hierbei ebenfalls mittels eines Schichtbauverfahrens erzeugt bzw. hergestellt werden. Alternativ kann das Anpress- und Ausrichtelement 18 auch als Standardteil mittels eines alternativen Verfahrens erzeugt werden. Das Anpress- und Ausrichtelement 18 weist bevorzugt dasselbe Material auf, das auch das erste Bauteil 6 und/oder das zweite Bauteil 10 und/oder das dritte Bauteil 24 aufweist bzw. daraus besteht. Das Bezugszeichen 54 kennzeichnet ein bevorzugt zentrales oder im Wesentlichen zentrales Durchgangsloch im Anpress- und Ausrichtungselement 18. Ein Schraubenkopf liegt dabei bevorzugt an der Widerlagerfläche 34 bzw. an der Ausgangsoberfläche des Anpress- und Ausrichtelements 18 an und erstreckt sich durch das Durchgangsloch 54 hindurch und ragt dann zumindest mit einem Gewindeanteil auf der anderen Seite des Durchgangslochs aus dem Anpress- und Ausrichtelement 18 heraus. Der herausragende Gewindeanteil kann dann durch ein Loch 58 bzw. eine Öffnung im dritten Bauteil 24 in das Bauteil 24 hineinragen. In dem dritten Bauteil ist bevorzugt ein Fixiermittel, insbesondere eine Mutter 56 bzw. ein Innengewinde, zum Zusammenwirken mit dem Gewindeanteil angeordnet bzw. ausgebildet. Die Mutter im dritten Bauteil 24 ist bevorzugt lösbar oder unlösbar angeordnet oder erzeugt. Es ist ferner möglich, dass das erste Bauteil 6, das zweite Bauteil 10, des Anpress- und Ausrichtelement 18 und/oder das dritte Bauteil 24 einstückig oder mehrstückig erzeugt werden. Im Falle einer mehrstückigen Erzeugung werden bevorzugt zwei oder genau zwei oder mehr als zwei Teile zum Ausbilden des jeweiligen Teils miteinander gekoppelt, insbesondere zusammengesteckt und/oder zusammengeklebt und/oder zusammengeschraubt. Das Durchgangsloch 54 kann alternativ als Sackloch ausgebildet sein und die Schraube oder der Gewindestab oder das sonstig ausgebildet Fixierelement wird über die Öffnung des Sacklochs oder über eine sich seitlich entlang des Sacklochs erstreckende Öffnung bzw. Schlitz in das Anpress- und Ausrichtelement eingebracht.
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Das dritte Bauteil 24 bildet mit dem dritten Anteil 22 einen Teil der bevorzugt unteren Oberfläche 30 des Leistens 1 aus und wird bevorzugt ebenfalls mittels eines Schichtbauverfahrens ausgehend von der dritten Ausgangsoberfläche 25 erzeugt.
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Das Bezugszeichen 19 kennzeichnet ebenfalls bevorzugt ein Durchgangsloch, wobei es alternativ als Vertiefung ausgebildet sein könnte. Es dient bevorzugt zur Aufbewahrung des Anpress- und Ausrichtelements 18 und/oder zur Krafteinleitung, insbesondere mittels einer in die Öffnung 19 eingebrachten Kraftaufbringungseinrichtung (nicht gezeigt). Eine solche Kraftaufbringungseinrichtung kann z.B. eine Schnur oder ein Band oder ein Eisenhaken sein, das durch die Öffnung 19 hindurchgeführt wird und mittels der/dem Zugkräfte zum Herausziehen des Anpress- und Ausrichtelements 18 aus dem ersten und zweiten Bauteil 6, 10 heraus erzeugbar sind.
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Die Durchgangslöcher 19 und 32 weisen bevorzugt eine tropfenartige Form auf, da diese beim Schichtbauprozess erzeugt werden und die Neigung des Überhangs bevorzugt größer als 45° oder größer als 60° ist. Bevorzugt ist der Innendurchmesser des Durchgangslochs 19 gleich groß oder größer als der Innendurchmesser des Durchgangslochs 32.
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2a zeigt den Leisten in einem zusammengebauten Zustand und in einer Seitenansicht. Es ist erkennbar, dass das erste Bauteil 6 und das zweite Bauteil 10 über die erste Ausgangsoberfläche 7 und die zweite Ausgangsoberfläche 11 in Kontakt stehen und dadurch eine Kontaktstelle bzw. einen Kontaktbereich 15 ausbilden. Der Kontaktbereich 15 ist bevorzugt eben ausgebildet kann alternativ aber auch Stufen, Neigungen oder Wellen aufweisen, wobei die erste Ausgangsoberfläche 7 und die zweite Ausgangsoberfläche 11 entsprechend anzupassen wären.
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2b zeigt eine Frontalansicht des Leistens 1 und 2c zeigt eine Draufsicht auf die Oberseite des Leistens 1.
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In 2d ist eine Draufsicht auf die Unterseite des Leistens 1 gezeigt. Es ist dieser Darstellung zu entnehmen, dass sich der Anteil 22 des dritten Bauteils 24 in die Oberfläche des Leistens bevorzugt harmonisch einfügt.
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Die 3a und 3b zeigen Schnittdarstellungen, durch die verdeutlicht wird, wie die einzelnen Komponenten im zusammengebauten Zustand zusammenwirken.
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Die Erfindung betrifft somit einen zumindest teilweise bevorzugt vollständig aus mehreren Teilen, insbesondere mindestens oder genau drei oder mindestens oder genau 4 oder mindestens oder genau 5 Teilen bestehenden Leisten 1. Dieser Leisten 1 ist bevorzugt ein 3D-gedruckt Leisten, wobei die Leistenteile 6, 10 bevorzugt durch einen geraden Schnitt (kann auch ein nicht gerader Schnitt sein) so getrennt werden, dass es optimal zum Ausleisten aus Schuhen ist, jedoch auch der Schnitt von der Neigung so liegt, dass er beim FFF-Druck komplett ohne Stützstruktur gebaut werden kann. Es kann somit einen Schnitt geben, wodurch der Leisten 1 als zweiteilig bezeichnet wird oder es können alternativ mehrere Schnitte geben, wodurch der Leisten als mehrteilig bezeichnet wird.
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Das Anpress- und Ausrichtungselement 18 kann alternativ als Verbindungselement bezeichnet werden und besteht bevorzugt aus einer rechteckigen/quadratischen (kann auch andere geeignete Formen haben) Hülse bzw. bilde eine solche Hülse bzw. Hauptkörper aus. Die Hülse dient zur Positionierung der Leistenteile zueinander und in dieser Hülse bzw. in diesem Hauptkörper kann eine Schraube zur Fixierung der Leisten aneinander angeordnet sein oder angeordnet werden. Die Schraube ist dabei drehbar in dem Hauptkörper angeordnet bzw. anordenbar. Die Mutter 56 stellt ein Fixiermittel dar und ist bevorzugt in einer Leistenkappe, insbesondere in dem dritten Bauteil 24, integriert, die sich im vorderen Leistenteil 6 befindet bzw. darin angeordnet werden kann. Die Bauteile 6, 10, 24 des Leistens 1 und bevorzugt ebenfalls das Anpress- und Ausrichtungselement 18 bestehen aus einem Polymerwerkstoff bzw. Kunststoff.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zum Erzeugen eines Leistens 1. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst dabei bevorzugt einen, einzelne, mehrere oder alle der nachfolgenden Schritte: Ansteuern einer Schichtbauvorrichtung mit Daten, wobei die Daten nach einem der vorangegangen Ansprüche erzeugt wurden, und/oder Erzeugen von mindestens zwei Bauteilen 6, 10 mittels eines Schichtbauverfahrens, wobei jedes der beiden Bauteile 6, 10 zumindest einen Anteil 4, 8 der äußeren Oberfläche 2 des Leistens 1 ausbilden, wobei das erste Bauteil 6 zumindest eine erste Öffnung 16, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme eines Anpress- und Ausrichtelements 18 aufweist und wobei zumindest das zweite Bauteil 10 eine weitere Öffnung 20, insbesondere eine Durchgangsöffnung, zur Aufnahme des Anpress- und Ausrichtelements 18 aufweist, wobei die erste Öffnung 16 und die weitere Öffnung 20 jeweils in Umfangsrichtung U eine von einer zumindest abschnittsweise zylinderförmigen Gestalt abweichende Gestalt ausbilden, wobei die erste Öffnung 16 ein erstes Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens 1 in einem ersten Winkel geneigt ist und wobei die zweite Öffnung 20 ein zweites Zentrum aufweist, dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Längsrichtung des Leistens 1 in einem zweiten Winkel geneigt ist, wobei der erste Winkel und der zweite Winkel gleich sind, wobei die erste Öffnung 16 durch einen ersten Wandungsabschnitt 17 ausgebildet wird, wobei der erste Wandungsabschnitt 17 zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche 2 des ersten Bauteils 6 definierenden Wandungsabschnitt 4 umschlossen wird, wobei die zweite Öffnung 20 durch einen zweiten Wandungsabschnitt 21 ausgebildet wird, wobei der zweite Wandungsabschnitt 21 zumindest abschnittsweise durch einen die äußere Oberfläche 2 definierenden Wandungsabschnitt 8 des zweiten Bauteils 10 umschlossen wird.
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Die Erfindung ist vorteilhaft, da die Leistenteile 6, 10, 24 nach der Herstellung bevorzugt direkt ohne jede Weiterverarbeitung genutzt werden können. Die Leistenteile 6, 10, 24 werden bevorzugt nur über ein integriertes Verbindungselement 18 zueinander positioniert und fixiert, sodass dies sehr wenig Zeit in Anspruch nimmt, da es einfach nur zusammengesteckt wird, ohne das vorherige Arbeiten, wie Bohren, Entgraten oder Schleifen, nötig sind. Die Verbindung kann zum Ausleisten aus dem Schuh in nur wenigen Schritten, mit nur einer Hand gelöst werden, indem erst die Schraube rausgedreht und dann die Hülse herausgezogen wird. Somit ist der hintere Leistenteil 10 frei und kann über die Schnittfläche 15 gleiten und aus dem Schuh genommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leisten
- 2
- äußere Oberfläche
- 4
- erster Anteil der äußeren Oberfläche
- 6
- erstes Bauteil
- 7
- erste Ausgangsoberfläche
- 8
- zweiter Anteil der äußeren Oberfläche
- 10
- zweites Bauteil
- 11
- zweite Ausgangsoberfläche
- 12
- erste Kontaktfläche
- 14
- zweite Kontaktfläche
- 15
- Kontaktstelle / Kontaktebene
- 16
- erste Öffnung
- 17
- erster Wandungsabschnitt, der erste Öffnung ausbildet
- 18
- Anpress- und Ausrichtelement
- 19
- Vertiefung oder Durchgangsloch des Anpress- und Ausrichtelements
- 20
- weitere Öffnung
- 21
- zweiter Wandungsabschnitt, der zweite Öffnung ausbildet
- 22
- dritter Anteil
- 24
- drittes Bauteil
- 25
- dritte Ausgangsoberfläche
- 30
- Unterseite
- 32
- Durchgangsloch 34 Widerlagerfläche bzw. Ausgangsoberfläche des Anpress- und Ausrichtelements
- 40
- Widerlagerfläche
- 42
- Verengung
- 44
- Aufnahmeraum zum Aufnehmen des dritten Bauteils
- 46
- Anschlag am zweiten Bauteil
- 48
- runder Anteil der Vertiefung bzw. des Durchgangs
- 50
- spitzer Anteil der Vertiefung bzw. des Durchgangs
- 52
- Anschlag am Anpress- und Ausrichtelement
- 54
- Loch / Bohrung / Vertiefung zur Aufnahme einer Schraube oder Gewindestabs
- 56
- Fixiermittel, insbesondere Mutter, oder Fixierstelle, insbesondere zur Aufnahme eines Fixiermittels bzw. einer Mutter
- 58
- Loch im dritten Bauteil zur Einbringung der Schraube oder des Gewindestabs
- 60
- Erzeugungsebene bzw. Startebene bzw. Ausgangsfläche
- L
- Längsrichtung
- U
- Umfang
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016205503 A1 [0005, 0006]
- CN 106723668 A [0005, 0007]