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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gezielten Informationsweitergabe in eine vorgegebene Richtung außerhalb eines Fahrzeuges, bei welchem in dem Fahrzeug ein gerichtetes Audiosignal erzeugt wird sowie ein Fahrzeug zur Durchführung des Verfahrens.
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Aus der
EP 1 284 586 A2 sind ein Verfahren und eine System zur gerichteten Audio-Beschallung auf der Basis eines amplitudenmodulierten Ultraschall-Trägersignals hoher Intensität bekannt. Der von einem Ultraschallsender abgestrahlte Schall wird an einem Reflektor in eine neue Richtung gelenkt. Durch eine entsprechende Formgebung der Reflektor-Oberfläche wird der Audio-Schall fokussiert und einem Hörer in einem Fahrzeuginnenraum zugeführt.
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Im Straßenverkehr ist es aber häufig notwendig, durch ein Hupen des Fahrzeuges ein Warnsignal an einen vorgegebenen Verkehrsteilnehmer auszugeben, um diesen auf eine Gefährdungssituation hinzuweisen. Dieses Hupen wird aber von allen sich in der Umgebung des Fahrzeuges aufhaltenden Verkehrsteilnehmern wahrgenommen, auch wenn das Warnsignal nicht an diese gerichtet ist. Dies kann zu einer Irritation der anderen Verkehrsteilnehmer führen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und ein Fahrzeug zur gezielten Informationsweitergabe in eine vorgegebene Richtung außerhalb eines Fahrzeuges anzugeben, bei welchen nur ein ausgewählter Verkehrsteilnehmer diese Information wahrnimmt.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass das Audiosignal in eine Richtung außerhalb des Fahrzeuges gesandt wird, die durch eine Markierung auf einer Anzeige innerhalb des Fahrzeuges vorgegeben wird. Dies hat den Vorteil, dass das Audiosignal gezielt nur an einen ganz bestimmten Empfänger gesendet wird, so dass andere Verkehrsteilnehmer durch die akustischen Signale nicht irritiert oder gestört werden. Dadurch wird die Lärmbelästigung gesenkt und die Verkehrssicherheit erhöht.
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Vorteilhafterweise wird auf der Anzeige innerhalb des Fahrzeuges eine Umgebung des Fahrzeuges mit Verkehrsteilnehmern dargestellt, wobei der Verkehrsteilnehmer auf der Anzeige markiert wird, an welchen das Audiosignal versendet werden soll. Eine solche interaktive Methode ermöglicht eine einfache Kennzeichnung des Verkehrsteilnehmers, an welchen das Audiosignal ausgesendet werden soll.
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In einer Ausgestaltung erfolgt die Markierung durch eine Berührung des Verkehrsteilnehmers auf der Anzeige. Dadurch kann auf zusätzliche Bedienelemente verzichtet werden, wodurch die Kosten für das Verfahren reduziert werden.
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In einer Variante wird als Audiosignal ein Hupen verwendet, welches als Warnsignal an den ausgewählten Verkehrsteilnehmer ausgesandt wird. Das Hupen ist den Verkehrsteilnehmern als Warnsignal vertraut und erhöht deren Aufmerksamkeit im Straßenverkehr.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, umfassend
- - mindestens zwei Audioquellen, die mit einer Steuereinheit zur Erzeugung eines gerichteten Informationssignales durch gezieltes Ansprechen jeder einzelnen Audioquelle zur Erzeugung eines Interferenzmusters der von den Audioquellen erzeugten Audiosignale verbunden sind,
- - mindestens einen Sensor zur Erfassung einer Umgebung des Fahrzeuges und weiterer Verkehrsteilnehmer,
- - eine mit dem mindestens einem Sensor und der Steuereinheit verbundene interaktive Anzeigeeinheit zur Darstellung der von dem mindestens einen Sensor aufgenommenen Umgebung innerhalb des Fahrzeuges und zur Auswahl eines Verkehrsteilnehmers, an welchen das Informationssignal gerichtet ist.
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Ein solches Fahrzeug bietet die Möglichkeit durch eine gerichtete Ausgabe eines Informationssignals nur einen ausgewählten Verkehrsteilnehmer mit dieser Information zu versorgen. Andere Verkehrsteilnehmer bleiben von dieser Information unbehelligt.
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Vorteilhafterweise ist die interaktive Anzeigeeinheit als Touchscreen ausgebildet. Dies vereinfacht den Markierungsvorgang des ausgewählten Verkehrsteilnehmers unter Verzicht auf weitere Bedienelemente.
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In einer Ausgestaltung ist der mindestens eine Sensor als Kamera oder Radarsensor oder Ultraschallsensor oder LIDAR-Sensor oder als Kombination dieser ausgebildet. Da solche Sensoren meist in dem Fahrzeug bereits vorhanden sind, lassen sich diese für die gewünschte Informationsweitergabe nutzen, wodurch die Aufwendungen zur Durchführung des Verfahrens reduziert werden.
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In einer Ausführungsform erzeugt die Steuereinheit aus den von dem mindestens einen Sensor aufgenommenen Daten eine Karte der Umgebung zur Darstellung auf der interaktiven Anzeigeeinheit. Dadurch wird dem Fahrzeugführer immer die aktuelle, das Fahrzeug umgebende Verkehrssituation auf der Anzeigeeinheit wiedergegeben.
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In einer Variante weist die Karte zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer Klassifizierungsinformationen auf. Dadurch wird dem Fahrzeugführer die Unterscheidung der einzelnen Verkehrsteilnehmer erleichtert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeuges.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeuges 1, in dessen Fahrzeuginnenraum 3 eine Steuereinheit 5 angeordnet ist, die mit einer interaktiven Anzeigeeinheit 7, einem Radarsensor 9 und mindestens einem Ultraschallsensor 11 verbunden ist. Weiterhin werden von der Steuereinheit 5 mindestens zwei Audioschallquellen in Form von Lautsprechern 13, 15 zur Erzeugung eines Hubsignales angesteuert.
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Von einer in der Steuereinheit 5 enthaltenen Recheneinheit 17 werden die Signale des Radarsensors 9 und des mindestens einen Ultraschallsensors 11 zu einer Darstellung der Verkehrssituation in der Umgebung des Fahrzeuges 1 kombiniert und auf der Anzeigeeinheit 7 dargestellt. Dabei erzeugt die Recheneinheit 17 eine Karte der Umgebung des Fahrzeuges 1 auf der Anzeigeeinheit 7. Bei der Berechnung der Karte wird auf Klassifizierungsalgorithmen zurückgegriffen, um in der Karte bereits klassifizierte Informationen darzustellen. Somit kann in der Karte eine Unterscheidung zwischen Autos, Fahrrädern, Fußgängern u.ä. vorgenommen werden. Die Karte kann wahlweise aus der Sicht des Fahrers oder aus der Vogelperspektive dargestellt werden.
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Möchte der Fahrer einen Signalton an einen bestimmten anderen Verkehrsteilnehmer aussenden, wird er den in der Karte der als Touchscreen ausgebildeten Anzeigeeinheit gekennzeichneten Verkehrsteilnehmer berühren. Die Steuereinheit 5 steuert die mindestens zwei Lautsprecher 13, 15 gezielt so an, dass ein Interferenzmuster der Schallwellen erzeugt wird, wobei der Schall in bestimmten Richtungen verstärkt und in andere Richtungen abschwächt wird. Somit erzeugt das Fahrzeug einen gerichteten Hupton, welcher nur von dem ausgewählten Verkehrsteilnehmer gehört wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Fahrzeuginnenraum
- 5
- Steuereinheit
- 7
- Anzeigeeinheit
- 9
- Radarsensor
- 11
- Ultraschallsensor
- 13
- Lautsprecher
- 15
- Lautsprecher
- 17
- Recheneinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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