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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe einer Warnung bei einer Panne eines Fahrzeuges.
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Aus der
DE 10 2016 160 150 08 sind ein autonom fahrendes Fahrzeug und ein Verfahren zur Ausgabe einer Warnung bei einer Panne eines autonom fahrenden Fahrzeuges beschrieben. Das Verfahren sieht vor, dass bei einer Panne des autonom fahrenden Fahrzeuges eine in dem autonom fahrenden Fahrzeug positionierte, separate, selbstfahrende Pannenhilfseinheit zur Aufstellung einer Warneinrichtung automatisch freigegeben wird. Dabei ist die selbstfahrende Pannenhilfseinheit auf Rädern angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Ausgabe einer Warnung bei einer Panne eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Ausgabe einer Warnung bei einer Panne eines Fahrzeuges weist erfindungsgemäß eine Pannenhilfseinheit auf, welche als eine Drohne ausgebildet ist, wobei die Drohne mit dem Fahrzeug vernetzt ist und einen Ringspeicher zur Speicherung von fahrzeugspezifischen und/oder umgebungsspezifischen Daten sowie eine Steuereinheit zur Verarbeitung gespeicherter Daten umfasst, wobei die Steuereinheit eine Bewegung der Drohne in Abhängigkeit der Daten steuert.
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Mittels der Pannenhilfseinheit ist eine Warnvorrichtung, insbesondere ein Warndreieck, aufstellbar, ohne dass der Fahrer und/oder ein weiterer Insasse das Fahrzeug verlassen muss, wobei ein Einsatz der Drohne aufgrund der vorliegenden Daten optimiert ist, wobei ein Konflikt der Drohne mit einem Objekt, insbesondere einem Hindernis, weitestgehend ausgeschlossen werden kann.
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Dadurch sind ein Komfort und die Sicherheit für den Fahrer und/oder weitere Insassen des Fahrzeuges im Fall einer Panne des Fahrzeuges wesentlich erhöht.
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Durch den Einsatz der Pannenhilfseinheit in Form der Drohne ist es nicht erforderlich, dass der Fahrer und/oder weitere Insassen das Fahrzeug zum Aufstellen der Warnvorrichtung verlassen bzw. verlässt. Dadurch ist die Sicherheit für diese Personen erhöht, da diese sich zum Aufstellen der Warnvorrichtung nicht dem Verkehr in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeuges aussetzen müssen.
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Zudem ist die Drohne als Pannenhilfseinheit derart programmierbar, dass die Warnvorrichtung in einem vorgegebenen Abstand zu dem Fahrzeug, insbesondere in einem gesetzlich vorgeschriebenen Abstand, positionierbar und aufstellbar ist.
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Die Vorrichtung ist besonders vorteilhaft für Fahrzeuge, welche in einem teilautonomen und/oder autonomen Fahrbetrieb bewegt werden können. Insbesondere bei Fahrzeugen, welche in einem vollständig autonomen Fahrbetrieb bewegt werden können, kann vorgesehen sein, dass kein Fahrer oder Fahrzeugführer im herkömmlichen Sinn erforderlich ist, welcher bei herkömmlichen Fahrzeugen für das Aufstellen der Warnvorrichtung verantwortlich ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird auch in derartigen Fällen das Aufstellen der Warnvorrichtung sichergestellt.
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Vorteilhafterweise ist daher vorgesehen, dass ein Fahrzeug, insbesondere ein Fahrzeug, welches in einem teilautonomen und/oder autonomen Fahrbetrieb bewegt werden kann, eine solche Vorrichtung umfasst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Ausschnitt eines Fahrzeuges mit geöffneter Heckklappe und einer Pannenhilfseinheit,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht der Pannenhilfseinheit und
- 3 schematisch einen Fahrbahnabschnitt mit mehreren Fahrzeugen und einer Pannenhilfseinheit.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Fahrzeuges 1 mit geöffneter Heckklappe 1.1 und einer Vorrichtung V mit einer Pannenhilfseinheit P in Form einer Drohne 2, insbesondere in Form eines Quadrokopters.
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In 2 ist die Drohne 2 mit einer Warnvorrichtung 3 dargestellt, wobei 3 einen Fahrbahnabschnitt 4 mit dem Fahrzeug 1, der Pannenhilfseinheit P, der Warnvorrichtung 3 und zwei weiteren Fahrzeugen 5 zeigt.
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Das Fahrzeug 1 verfügt über ein nicht näher dargestelltes Assistenzsystem, mittels dessen das Fahrzeug 1 im teilautonomen und autonomen Fahrbetrieb bewegt werden kann.
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Ist das Assistenzsystem aktiviert, übernimmt das Fahrzeug 1 eine Fahraufgabe, wodurch es einem Fahrer des Fahrzeuges 1 ermöglicht ist, sich anderen Aufgaben, wie beispielsweise lesen, zuzuwenden.
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Im autonomen Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 müssen bzw. muss sich der Fahrer und/oder weitere Insassen in Bezug auf das Fahrzeug 1 im Wesentlichen um nichts kümmern.
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Hat das Fahrzeug 1 eine Panne, ist es für den Fahrer und/oder die weiteren Insassen wünschenswert, dass auch in diesem Fall die Panne betreffend, alles automatisch abläuft.
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Vorzugsweise verfügt das Fahrzeug 1 über zumindest ein weiteres Assistenzsystem, so dass bei einer Panne des Fahrzeuges 1 diese z. B. an einen Fahrzeughersteller oder -vertrieb gemeldet wird und ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt wird.
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Zudem kann mittels des Assistenzsystems eine Warnblinkanlage 1.2 des Fahrzeuges 1 automatisch aktiviert werden.
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Bei einer Panne des Fahrzeuges 1, durch welche dieses liegenbleibt, ist es erforderlich, die Pannenstelle, bei welcher es sich auch um eine Unfallstelle handeln kann, abzusichern.
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Zur Absicherung der Pannen- oder Unfallstelle des Fahrzeuges 1 ist es vorgeschrieben, dass ein Warndreieck als Warnvorrichtung 3 im Fahrzeug 1 mitzuführen ist, wobei die Warnvorrichtung 3 in einem vorgegebenen Abstand a zu dem Fahrzeug 1, insbesondere hinter dem Fahrzeug 1, aufzustellen ist.
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Um sowohl die Sicherheit als auch den Komfort für den Fahrer und/oder für weitere Insassen des Fahrzeuges 1 zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Warnvorrichtung 3 nicht manuell, sondern automatisch mittels der Pannenhilfseinheit P, also mittels der Drohne 2, positionierbar und aufstellbar ist.
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Hierzu ist in einem Heckbereich H, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel im Kofferraum des Fahrzeuges 1, die Drohne 2 angeordnet, welche bei einer Panne oder einer Verunfallung des Fahrzeuges 1 automatisch die Warnvorrichtung 3 positioniert und aufstellt.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist an der Heckklappe 1.1 eine weitere Klappe 1.1.1 angeordnet, welche schwenkbar gelagert ist und einen Bauraum zumindest abschnittsweise umschließt, in welchem die Drohne 2 bei Nichtbenutzung angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform wird die Panne automatisch erfasst und die Heckklappe 1.1 geöffnet, wobei die Drohne 2 als Pannenhilfseinheit P über eine fahrzeugseitige Steuereinheit aktiviert wird und aus dem Kofferraum des Fahrzeuges 1 herausfliegt.
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In einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Heckklappe 1.1 durch manuelles Betätigen eines im Fahrzeug 1 angeordneten Betätigungselementes geöffnet wird, so dass die Pannenhilfseinheit P die Warnvorrichtung 3 in dem vorgegebenen Abstand a zu dem Fahrzeug 1 hinter diesem aufstellt. Der vorgegebene Abstand a beträgt insbesondere 50 Meter.
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Dazu ist die Drohne 2 derart programmiert, dass die Warnvorrichtung 3 in dem vorgegebenen Abstand a, wie in 3 gezeigt ist, hinter dem Fahrzeug 1 positionierbar ist.
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Die Drohne 2 als Pannenhilfseinheit P umfasst eine Sendeeinheit, welche bei Aktivierung der Drohne 2 ein Positionssignal aussendet, welches einer zentralen Rechnereinheit zuführbar ist, so dass andere Fahrzeuge, insbesondere über eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder über eine Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation über das liegengebliebene Fahrzeug 1, informiert und gewarnt werden.
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Um den Einsatz der Drohne 2 zu optimieren und gegebenenfalls mögliche Konflikte der Drohne 2 z. B. mit einem Objekt, beispielsweise einem Verkehrsschild, weitestgehend ausschließen zu können, ist vorgesehen, dass die Drohne 2 einen Ringspeicher 3.1 und eine Steuereinheit 3.2 zur Verarbeitung gespeicherter Daten umfasst.
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Ein solcher Ringspeicher 3.1 speichert Daten kontinuierlich in einem bestimmten Zeitraum, wobei die gespeicherten Daten nach Ablauf des bestimmten Zeitraumes überschrieben werden.
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Die Drohne 2 ist an ihrem Unterbringungsort, gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in 2, im Kofferraum des Fahrzeuges 1, über ein Bussystem, z. B. einen CAN-Bus, mit dem Fahrzeug 1 vernetzt.
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Mittels des Ringspeichers 3.1 sind Daten in Bezug auf einen vorgegebenen Zeitabschnitt, insbesondere eines letzten Zeitabschnittes, eines Fahrbetriebes des Fahrzeuges 1 gespeichert.
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Der Ringspeicher 3.1 speichert Daten zu einer Fahrdynamik des Fahrzeuges 1, beispielsweise eine Fahrgeschwindigkeit, eine Beschleunigung und/oder Gierraten.
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Zudem speichert der Ringspeicher 3.1 eine Trajektorie des Fahrzeuges 1, Kartendaten eines zuletzt befahrenen Abschnittes, Umfelddaten und/oder Daten zu Insassen des Fahrzeuges 1.
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Dabei sind als Umfelddaten Daten zu weiteren Fahrzeugen 5, Hindernissen und/oder Bebauungen sowie zu deren Position gespeichert, wobei die Umfelddaten auf Basis erfasster Signale einer Umfeld-Sensorik des Fahrzeuges 1 ermittelbar sind.
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Als Daten der Insassen speichert der Ringspeicher 3.1 eine Anzahl sowie eine Position der Insassen im Fahrzeug 1, wobei zu dem physiologische Daten der Insassen basierend auf erfassten Signalen von Sensoren zur Erfassung von Vitaldaten der Insassen gespeichert sind.
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Die Steuereinheit 3.2 der Pannenhilfseinheit P in Form der Drohne 2 berechnet auf Basis relevanter gespeicherter Daten des Ringspeichers 3.1 ein Umweltmodell, so dass eine Orientierung der Drohne 2 nach ihrem Start verbessert ist. Die Drohne 2 ist aufgrund des Umweltmodells in der Lage Hindernissen auszuweichen und gezielt einen Ort, insbesondere einen optimale Standort für die Warnvorrichtung 3, anzufliegen. Zudem ist die Drohe 2 aufgrund der vorliegenden Daten über einen Abkommensort des Fahrzeuges 1 von dem Fahrbahnabschnitt 4 informiert.
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Darüber hinaus können die Qualität und ein Umfang der Daten, die an eine Leitstelle und/oder an Rettungskräfte gesendet werden, sowohl verbessert als auch erhöht werden.
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Die Drohne 2 als Pannenhilfseinheit P kann also vergleichsweise wichtige Daten erfassen, speichern und übertragen. Diese Daten können einerseits einer Leitstelle und/oder Rettungskräften zur Verfügung gestellt werden und andererseits kann die Drohne 2 die Daten, insbesondere zur Orientierung, selbst nutzen.
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Vorzugsweise ist die mittels der Drohne 2 positionierbare Warnvorrichtung 3 zudem derart ausgebildet, dass in 1 gezeigte Leuchteinheiten 3.3 vorgesehen sind, welche in einer vorgegebenen Frequenz Licht emittieren, so dass diese blinken und sich der Pannenstelle nähernde weitere Fahrzeuge 5 gewarnt werden.
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Zudem kann die Warnvorrichtung 3 einen Anzeigebereich aufweisen, in welchem ein Geschwindigkeitsbegrenzungshinweis für die die Pannenstelle passierenden weiteren Fahrzeuge 5 abgebildet ist.
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Nachdem die Warnvorrichtung 3 positioniert und aufgestellt wurde, fliegt die Drohne 2 zurück zum Fahrzeug 1.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass wenn die Panne behoben ist oder das Fahrzeug 1 abtransportiert wird, die Drohne 2 als Pannenhilfseinheit P erneut losfliegt und die Warnvorrichtung 3 abholt und zurück zum Fahrzeug 1 bringt.
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Die beschriebene Vorrichtung V ist in anderen Ausführungsbeispielen auch für Fahrzeuge 1 geeignet, welche nicht in einem teilautonomen und/oder autonomen Fahrbetrieb bewegt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Heckklappe
- 1.1.1
- weitere Klappe
- 1.2
- Warnblinkanklage
- 2
- Drohne
- 3
- Warnvorrichtung
- 3.1
- Ringspeicher
- 3.2
- Steuereinheit
- 3.3
- Leuchteinheit
- 4
- Fahrbahnabschnitt
- 5
- weiteres Fahrzeug
- H
- Heckbereich
- P
- Pannenhilfseinheit
- V
- Vorrichtung
- a
- vorgegebener Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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