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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit der das Fließverhalten von Flüssigkeiten in Kapillaren beeinflusst wird. Dazu ist die Vorrichtung hergerichtet, um Folgen magnetischer Impulse in das Material mit den Kapillaren einzuleiten. Bei der Flüssigkeit kann es sich insbesondere um Wasser handeln, das Material kann beispielsweise eine Hauswand sein. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Veränderung des Fließverfahrens von Flüssigkeiten in Kapillaren.
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Es ist bekannt, dass Flüssigkeiten aufgrund ihrer Oberflächenspannung kapillare Kräfte entwickeln. Diese kapillaren Kräfte können gegen eine Gewichtskraft der Flüssigkeit wirken, so dass die Flüssigkeit durch die Kapillarwirkung in entsprechend ausbildete Hohlräume in einem Material aufsteigen kann. Das Zeta-Potential betrifft das elektrische Potential an einer Abscherschicht eines bewegten Teilchens in einer Suspension, und beschreibt die Fähigkeit eines durch eine Ladung erzeugten elektrischen Feldes Kraft auf andere Ladungen auszuüben. Elektrische Ladung an Grenzflächen kann beispielsweise durch Reibung oder thermische Bewegung hervorgerufen werden. Die innere Helmholzschicht besteht aus festen lipophilen Teilchen in einem hydrophilen Lösungsmittel, wobei die Teilchen meist negativ geladen sind. Positiv geladene Gegenionen können eine äußere Helmholzschicht bilden. Das heißt, es entstehen an der Oberseite der Flüssigkeit in den Kapillaren elektrische Doppelschichten, ergänzt durch eine diffuse Schicht locker angeordneter Ionen, die in die umgebende Flüssigkeit diffundieren können. Insgesamt kann durch die molekulare oder Wärmebewegung eine Schicht positiv und negativ geladener Ionen vorliegen, wobei sich Ionen mit gleicher Landung gegenseitig anstoßen. Die Gesamtladung einer solchen Schicht ist stabil oder ausgeglichen.
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Feuchte Mauern sind ursächlich verantwortlich für schlechte Wärmedämmung, die hohe Energiekosten verursachen, für viele Krankheiten verantwortlich sind und hohe Werteverluste an Gebäuden und Gewerken bedeuten können. Im Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren bekannt, mit denen man das Problem der Feuchte in Mauern beheben kann. Dabei kann es sich um mechanischen und chemischen Verfahren handeln oder um das weniger bekannte elektrophysikalische Verfahren.
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Aus der
DE 298 22 684 U1 ist eine Vorrichtung zur Mauerentfeuchtung bekannt. Die Mauerbefeuchtung beruht auf der Verwendung eines kugelförmigen, pulsierenden elektrischen und magnetischen Felds das in das Mauerwerk eindringt und dafür sorgt, dass die Oberflächenspannung von in Kapillaren aufgestiegenem Wasser so verändert wird, dass das Wasser durch seine Gewichtskraft in den Kapillaren nach unten abfließen kann.
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Aus der
DE 10 2008 042 128 B4 ist ein Verfahren zum elektronischen Entfeuchten mit Hilfe von elektrischen und magnetischen Feldern bekannt. Mit Hilfe des Verfahrens kann die Oberflächenspannung von Wassersäulen in Kapillaren verändert und auf die Konsistenz der Flüssigkeit, die gelöste Salze und/oder Mineralien, aufweisen kann, eingewirkt werden.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Veränderung des Fließverfahrens von Flüssigkeiten in Kapillaren zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgaben wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 und die Vorrichtung nach Anspruch 8 gelöst. Die Unteransprüche betreffen Merkmale, die das Verfahren respektive die Vorrichtung vorteilhaft weiterbilden können.
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Ein erster Aspekt betrifft ein Verfahren zum Beeinflussen des Fließverhaltens von Flüssigkeiten in Kapillaren. Bei dem Verfahren werden mittels einer ebenfalls in einem zweiten Aspekt beanspruchten Vorrichtung magnetische Impulsfolgen erzeugt, die in ein Material bis zu den Kapillaren wirken, das heißt in die Kapillaren, insbesondere in sämtliche Kapillaren in dem Material, eingeleitet werden.
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Durch die magnetischen Impulsfolgen wird eine Oberflächenspannung der Flüssigkeit in den Kapillaren so beeinflusst und abgeändert, dass die Gewichtskraft der Flüssigkeit die Oberhand gewinnt und die Flüssigkeit in den Kapillaren sinken und nach unten aus den Kapillaren ausfließen kann. Zur Erzeugung der magnetischen Impulsfolge wird dabei das Pulsweitenmodulations-Verfahren angewendet.
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Gleichzeitig wird der Potentialaufbau in den Kapillaren dadurch beeinflusst, dass die magentischen Wellen den Potentialaufbau, der ohne die magnetische Impulsfolge auftreten würde, in einer Weise stören, die zu einer Verminderung der Kapillarkraft führt, wodurch das Wasser alleine durch die Gravitation zurück zum oder in das Erdreich geführt wird.
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Ein reines pulsweitenmoduliertes Signal wird beispielsweise erzeugt, indem ein linear an- oder absteigendes Signal (Dreieck- oder Sägezahnspannung) mit dem analogen Eingangssignal verglichen wird, das je nach seinem Wert eine kurze oder eine lange Zeit über diesem liegt. An den Schnittpunkten wird das Ausgangssignal zwischen zwei Logikpegeln umgeschaltet. Es hat damit wie ein Digitalsignal den Vorteil, dass es nur zwei diskrete Werte annehmen kann, wobei es gleichzeitig in seinem Tastgrad stufenlos veränderbar ist.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung ein Verfahren, das mit magnetischen Impulsen das Fließverhalten von Flüssigkeiten im Allgemeinen, und von Wasser das mit Salzen oder anderen Mineralien angereichert ist im Besonderen, beeinflusst.
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Die Erfindung nutzt das Verhalten von Wasser in Kapillaren poröser Stoffe, wie zum Beispiel die Ziegel im Mauerwerk. Das hier beanspruchte elektrophysikalische Verfahren wirkt auf die Feuchtigkeit in den Kapillaren in porösen Stoffen, besonders im Mauerwerk. Die Feuchtigkeit kann auf verschiedenen Wegen in das Mauerwerk eindringen und in den Kapillaren gegen die Gravitation aufsteigen.
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Die Erfindung betrifft somit in dem ersten Aspekte ein Verfahren und in dem zweiten Aspekt eine Vorrichtung, die mit elektromagnetischen oder kurz magnetischen Impulsen Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften von Flüssigkeiten in Kapillaren nimmt. Dabei wird die Erkenntnis genutzt, dass die Moleküle in der Flüssigkeit durch Potentialdifferenz der Atome, die in einem Molekül erhalten sind, durch die Van der Waal Kraft zusammengehalten werden. Die Moleküle einer Flüssigkeit sind ständig in ungeordneter Bewegung, woraus die Oberflächenspannung resultiert, die die Ursache für das Aufsteigen der Flüssigkeit in eine Kapillare bis in eine Höhe von 50 cm und mehr ist.
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Die Erfindung wirkt auf die Potentialtrennung in den Kapillaren. Positive Ionen wandern zur negativen Wand der Potentialtrennschicht. An der Wand bildet sich das Zetapotential. Durch das Abwandern der positiven Ionen zur Wand entsteht zwischen der Mitte der Kapillare und dem Rand eine Schicht mit weniger Ionen, die auch Doppelschicht genannt wird. Durch die Potentialverteilung entsteht die Kapillarkraft, die das Wasser in die Kapillare gegen die Gravitation aufsteigen lässt. Die molekulare Bindung in der Kapillare kann mit magnetischen oder elektrischen Impulsen beeinflusst werden, wodurch auch die Kapillarkraft verändert, und zwar verringert, wird. Dann überwiegt die Gravitation und das Wasser sinkt wieder zum Erdreich zurück, bis sich wieder ein Gleichgewicht zwischen der Kapillarkraft und der Gravitation einstellt.
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Die Erfindung nutzt den Effekt, dass es in der Kapillare zu einer Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung kommt, die von der Dichte der Kapillaren und dem Salzgehalt im Wasser beeinflusst wird. Durch verändern der Frequenz und insbesondere der magnetischen Impulsfolge, kann die Eindringtiefe und die Intensität des elektromagnetischen oder kurz magnetischen Feldes verändert werden.
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Das Verfahren kann den Schritt umfassen, dass eine Verteilung oder Dichte der Kapillaren in einem Stoff, zum Beispiel einem Mauerwerk, gemessen wird und die magnetische Impulsfolge und gegebenenfalls die Frequenz entsprechend der gemessenen Verteilung oder Dichte eingestellt wird. Das heißt, die magnetische Impulsfolge und gegebenenfalls die Frequenz werden speziell an ein zu trocknendes Objekt angepasst. Dabei können die Frequenzen durch eine Basisfrequenz synchronisiert werden, wie dies in 2 gezeigt ist.
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Mit dem Verfahren kann ein Verlauf der Trocknung respektive deren Fortschritt überwacht werden. Die magnetischen Impulse können dabei kontinuierlich oder in vergebenen Zeitabständen oder durch händische Manipulation durch den Fachmann an den Fortgang der Trocknung, der beispielsweise mittels Sensoren, die die Feuchte in der Wand und/oder in der Luft messen, angepasst werden. Dabei kann die kontinuierliche und/oder getaktete Anpassung automatisch erfolgen.
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Der Verlauf der Trocknung kann fortlaufend automatisch, zum Beispiel durch das Abspeichern des Trocknungsverlauf und/oder der Messergebnisse der bevorzugt eingesetzten Sensoren dokumentiert werden. Der Verlauf und/oder der aktuelle Stand der Trocknung kann jederzeit abgefragt werden.
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Zum Überwachen des Fortgangs der Trocknung kann in der Vorrichtung beispielsweise in einem Speicherelement eine Sollwertkurve eingelesen sein, wobei die Sollwertkurve aus den Ausgangsdaten vor Beginn der Trocknung, wie Feuchte des Objekte, Kapillarendichte und/oder-verteilung im Objekt, Höhe des Flüssigkeitsstands in den Kapillaren und Material des Objekts, theoretisch berechnet wird. Mit dieser Sollkurve, die zum Beispiel durch eine Folge von Sollwerten für die Trocknung über der Zeit gebildet ist, können die gemessenen Ist-Werte jederzeit mit den entsprechenden Soll-Werten verglichen werden. Werden bei diesem Vergleich, der beispielsweise in einer Recheneinheit der Vorrichtung durchgeführt werden kann, Abweichungen festgestellt, kann die Vorrichtung ein Signal ausgeben, um zum Beispiel eine akustische, optische oder elektronische Alarmfunktion auszulösen oder zusätzliche Anlagen, wie Trockner, Lüfter und/oder Klimaanlagen zu- oder abzuschalten, oder die Trocknung zu stoppen. Die Ausgabe des Signals erfolgt bevorzugt nur dann, wenn ein vorgegebener Grenzwert überschritten wird, das heißt, die detektierte Abweichung größer ist, als dieser Grenzwert. Das Signal, insbesondere, wenn es sich um einen Alarm handelt, kann beispielsweise an ein Mobiltelefon gesendet werden, um dem Betreiber der Vorrichtung zu signalisieren, dass ein Problem vorliegt.
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Die von dem Sensor oder den Sensoren gemessenen Werte können insbesondere an einem geeigneten Gerät in Form eines Bargraphen angezeigt werden, so dass der Anwender jederzeit den Fortschritt der Trocknung ablesen kann. Das Gerät kann signaltechnisch mit dem Sensor, den Sensoren oder weiteren Sensoren in Verbindung stehen, und die von ihm empfangenen Signale in entsprechende ablesbare Ausgabesignale in Balkenform umzuwandeln. Dabei kann die Anzeige des Geräts einzig die direkt am Objekt gemessenen tatsächlichen Feuchtewerte als Bargraphen wiedergeben, das heißt, ohne die gleichzeitige Wiedergabe der optional parallel dazu in der Recheneinheit durch Vergleich von Sollwerten und Istwerten gewonnen Ergebnisse. Wird der Messwert bildlich mittels Bargraphen dargestellt, kann die Länge des Bargraphen der Anzeige an das jeweiligen Messobjekt respektive die individuellen Ausgangsdaten jedes Messobjekts angepasst werden.
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Alternativ kann der Messwert auch durch einen Bargraphen und eine absolute Zahl wiedergegeben werden, um auf einen Blick erkennen zu können, wieweit die Trocknung zum Beispiel des Mauerwerks fortgeschritten ist. Dabei kann der Bargraph bei Beginn der Trocknung zum Beispiel eine durch das Wiedergabegerät vorgegebene maximal mögliche Länge aufweisen, und bei einer angenommenen Mauerfeuchte von 18% in Ziffern der Wert 100, der zum Beispiel für den Ausgangswert des Trocknungsvorgangs steht, oder 18, der für den gemessenen Ausgangsfeuchtegehalt im Mauerwerk steht, angezeigt werden. Entsprechend fällt die Anzeige auf 50 respektive 9, wenn die Mauerfeuchte um die Hälfte reduziert und der Bargraph nur mehr 50% der maximal möglichen Länge hat. Die Länge des Bargraphen kann auch an den jeweiligen Ziffernwert angepasst sein.
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Zum Erzeugen der magnetischen Impulse kann eine Spule verwendet werden, wobei die Spule beispielsweise aus einem Kabel mit einer Länge von bis zu 150 m und mehr bestehen kann, das zum Beispiel direkt entlang einer zu trocknenden Mauer verlegt wird. Alternativ hat die Spule einen Durchmesser von wenigstens 25 cm bis 31 cm. Statt der Spule kann eine Luftspule mit 250 bis 400 Windungen, bevorzugt 280 bis 350 Windungen und besonders bevorzugt mit 300 Windungen verwendet werde.
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Luftspulen sind induktive Bauteile ohne weichmagnetischen Kern. Luftspulen besitzen im Vergleich zu Spulen mit weichmagnetischem Kern relativ kleine Induktivitäten. Durch das Fehlen eines magnetischen Kerns ist die Magnetisierungskennlinie linear und die Spule weist als wesentliche Eigenschaft, und im Gegensatz zu Spulen mit magnetischem Kern, keine magnetische Sättigung auf.
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Die Luftspule kann beispielsweise einen Durchmesser von 20 cm haben. Der Durchmesser kann aber auch größer oder kleiner sein. Weist die Luftspule einen Durchmesser von beispielsweise 30 cm auf, kann sie vorteilhaft in ein Gehäuse aus zum Beispiel Kunststoff eingebaut werden Die Wandstärke des Gehäuses kann bis zu 16 mm betragen.
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Ein zweiter Aspekt betrifft eine Vorrichtung, mit der eine Trocknung nach dem Verfahren des ersten Aspekts durchgeführt werden kann. Die Vorrichtung umfasst eine Spule zum Erzeugen magnetischer Impulse, wenigstens einen Sensor zum bevorzugt kontinuierlichen Messen einer feuchte, eine optische Anzeigevorrichtung, eine Steuerung mit einem Speicherelement, in dem eine Sollkurve für einen bevorzugt speziellen und Individuellen Trocknungsvorgang hinterlegt ist, und einen Eingang für den Sensor.
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Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Rechner, der hergerichtet ist, die vom Sensor gemessenen Ist-Werte mit den entsprechenden soll-Werten der Sollkurve zu vergleichen, und eine Datenschnittstelle zum Verbinden der Vorrichtung mit einem PC, dem Internet oder GSM.
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Die Anzeigevorrichtung zeigt kontinuierlich oder aus Abfrage einen Fortgang respektive den Punkt des Fortgangs der Trocknung zum Zeitpunkt der Abfrage an. Der Rechner generiert ein Ausgangssignal, wenn der vom Sensor gemessene Ist-Wert, zum Beispiel der Mauerfeuchte und/oder der Luftfeuchte, von dem durch die Sollkurve vorgegebenen Soll-Wert um einen oder mehr als einen vorgegebenen Grenzwert abweicht. Das Ausgangssignal kann einen Alarm auslösen, ein Nachricht an einen Empfänger senden, einen Trockner, einen Lüfter und/oder eine Klimaanlage zu- oder abschalten oder die Trocknung stoppen.
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Die Vorrichtung umfasst weiterhin ein Gehäuse, in dem der Rechner, die Anzeige und die Spule eingebaut sind, wenn es sich bei der Spule um eine gewickelte spule handelt. Ist die Spule ein langes Kabel, ist es, ebenso wie der oder die Sensoren oder Messwandler nicht mit im Gehäuse angeordnet, aber über die entsprechenden Anschlüsse mit dem Rechner verbunden. Bei der Anzeige kann es sich um eine Anzeige aus mehreren LED-Leuchten handeln, von denen je nach dem Fortgang der Trocknung mehr oder weniger leuchten, um eine Anzeige mit einem Zeiger oder um eine graphische Anzeige, die den Fortgang der Trocknung bildhaft wiedergibt. Bei dem Rechner handelt es sich bevorzugt um einen handelsüblichen Mikroprozessor.
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Die Vorrichtung kann weiterhin einen Datalogger umfassen, der kontinuierlich oder projektspezifisch getaktet die gemessenen Ist-Werte und optional die vom Rechner detektierten Abweichungen protokoliert. Der Datalogger ist ebenfalls in dem Gehäuse angeordnet und kann Teil der Steuerung sein. Der Datalogger kann über eine entsprechende Schnittstelle ausgelesen werden.
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Die Steuereinheit generiert die Steuerimpulse für die magnetische Impulsfolge generiert, die entsprechend der Pulsweitenmodulation zu Gruppen zusammengefasst werden. Durch diese Ansteuerung kann die Trocknung wesentlich verlangsamt werden, was beim Einsatz in denkmalgeschützten Objekten sehr wichtig ist. Die einzelnen Impulse sind Rechteckimpulse mit sehr steilen Flanken, das heißt, mit sehr kurzem Δt. Mit den Steuerimpulsen wird ein Schalter angesteuert der die Spule taktet. Die einzelnen Impulse können bevorzugt einzeln getaktet werden.
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Außer den bereits genannten Sensoren zur Erfassung von Feuchtwerten in der Luft in dem zu trocknenden Objekt und in dem Material des Objekts selbst, können weitere Sensoren oder Messwandler zum Einsatz kommen. Bevorzugt werden in dem Material des Objekts, zum Beispiel dem Mauerwerk, zwei Messwandler platziert, die mit einer Wechselstromspannung den spezifischen Widerstand im Mauerwerk messen und in einen äqivalenten Strom von 0 bis 20 mA, der direkt proportional zur Mauerfeuchte ist, umwandeln. Bei den weiteren Sensoren kann es sich Messwandler handeln, die jede andere physikalische Größe in einen Messstrom zwischen 0 - 20 mA umwandeln, zum Beispiel CO2, ph-Wert, Windgeschwindigkeit, Luftdruck usw. Der resultierende Messstrom wird in der Steuereinheit zum Ausbilden der Impulsfolgen und zum Ansteuern der Anzeigen genutzt.
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Ein HF Schalter, der wie bekannt Impulse mit einer sehr steilen Flanke schalten kann, wie sie beispielsweise bei hochfrequenten Schwingungen vorkommen, kann eine Spule nach Signalen, die in der Steuereinheit gewonnen werden, takten. Die Spule ist dabei nie in Resonanz zu den Frequenzen mit denen das System arbeitet.
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Bei der gewickelten Spule handelt es sich insbesondere um eine Luftspule, weniger bevorzugt um eine Teslaspule. Der Spulendurchmesser ist dabei wenigstens 25 cm, bevorzugt wenigstens 28 cm. Auch die Spule, die aus einem Kabel von zum Beispiel 150 m Länge gebildet wird, ist nicht in Resonanz zum HF-Schalter. Durch diese Spule werden die Impulse unmittelbar an die zu bearbeitenden Stellen geleitet. Dieses System ist zum Beispiel in der Lage, bei einer Stromaufnahme von etwa 25 mA ein Mauerwerk von bis zu 200 cbm und darüber zu trocknen.
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Die Vorrichtung kann weiterhin einen Ausgang für eine geregelte Gleichspannung von bevorzugt 1,3 V umfassen, an den Elektroden für eine aktive Osmose angeschlossen werden können.
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Die Vorrichtung kann ferner ein eine Kommunikationseinheit aufweisen, die dem Anwender Zugriff auf das System über ein Mobilfunknetz oder das Internet erlaubt. Das Kommunikationsmodul ermöglicht es, die Aufzeichnungen im Datalocker oder einem Speicher auslesen, sowie Parameter im System zu ändern. Dabei kann die Steuerung so hergerichtet sein, dass ein Verlauf der Trocknung aufgrund der gemessenen Werte des Sensors oder der Sensoren unter Umgehung der Sollkurve automatisch an die realen Verhältnisse angepasst wird. Da bedeutet gleichzeitig, dass auch die Grenzwerte angepasst werden müssen. Im Falle solch einer Anpassung ist es bevorzugt erforderlich, dass der Anwender über die Änderung informiert wird und diese Anpassung stoppen oder bestätigen kann.
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Merkmale, die nur im Zusammenhang mit der Vorrichtung beschrieben wurden können ebenso auf das Verfahren gelesen werden und dieses vorteilhaft weiterbilden, und umgekehrt.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand von Figuren näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt wird. Erfindungswesentliche Merkmale, die nur den Figuren zu entnehmen sind, gehören zum Umfang der Erfindung und können diese einzeln oder in gezeigten Kombinationen vorteilhaft weiterbilden.
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Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1: skizzenhafter Aufbau einer Anlage gemäß der Erfindung
- 2: Darstellung der Synchronisation von Frequenzen zu einer Basisfrequenz
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Die 1 zeigt in einer Skizze eine beispielhafte Ausführung einer Trocknungseinrichtung gemäß der Erfindung. Die Anlage oder das System besteht aus einem nicht gezeigten Gehäuse, in dem im Ausführungsbeispiel einen Mikroprozessor 4, ein Datalogger 2, eine graphische Anzeige 9, ein HF-Schalter 3 und optional eine Spule 6 angeordnet sind. Die Trocknungseinrichtung des Ausführungsbeispiels umfasst im Gehäuse weiterhin ein Kommunikationsmodul 10, das dem Mikroprozessor 4 zugeordnet ist und mit dem das System über das Internet oder ein Mobiltelefon abgefragt und bedient werden kann. Das heißt, über die Kommunikationsschnittstelle 10 können beispielsweise Daten in einen Speicher des Mikroprozessors 4 eingelesen und Daten aus dem Mikroprozessor 4 und über den Mikroprozessor 4 aus dem Datalogger 2 ausgelesen werden. Schließlich umfasst der Mikroprozessor mehrere Ausgänge 8.
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Außerhalb des Gehäuses sind im Ausführungsbeispiel sind ein erster Wandler 1 und ein zweiter Wandler 2 angeordnet, sowie optional eine Spule 7, die anstatt der Spule 6 Teil der Trocknungseinrichtung sein kann. Die Spulen 6, 7 sind über den HF-Schalter 3 mit dem Mikroprozessor 4, der eine Steuerung für die Trocknungsablage bildet, verbunden.
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Der Mikroprozessor 4 generiert Steuerimpulse, die nach dem Prinzip der Pulsweitenmodulation zu Gruppen zusammengefasst werden. Mit diesen Steuerimpulses wird der HF-Schalter 3 angesteuert, der wiederum die Spule 6, 7 taktet. Das System ermöglicht es, den Trocknungsvorgang geregelt nahezu beliebig zu verlangsamen, was insbesondere beim Trocknen denkmalgeschützter Objekte wichtig sein kann. Bei den von der Steuerung generierten Impulsen handelt es sich um Rechteckimpulse mit steilen Flanken, das heißt, einem kurzen Δt. Dabei ist die spule zu keinem Zeitpunkt in Resonanz zu den Frequenzen, mit denen das System arbeitet.
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Die beiden Wandler 1 oder Messwandler umfassen Sensoren 5. Diese werden in das zu trocknende Objekt, beispielsweise ein Mauerwerk, in einem Abstand zueinander eingesteckt und mit einer Wechselspannung beaufschlagt und messen den spezifischen Widerstand im Objekt. Der spezifische Widerstand wird in einen äquivalenten Strom von 0 mA bis 20 mA umgewandelt, der direkt proportional zur Objektfeuchte ist. Der gemessene Strom wird an den Mikroprozessor 4 gesendet und in dem Mikroprozessor 4 genutzt, um die Impulsfolge zu bestimmen und den Fortschritt der Trocknung an der graphischen Anzeige auszugeben.
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In dem Mikroprozessor können vorgegebene Grenzwerte für den Trocknungsfortgang hinterlegt sein. Bei Erreichen oder Überschreiten dieser Grenzwerte kann der Mikroprozessor Steuerimpulse generieren und über einen oder mehrere der Ausgänge 8 oder über das Kommunikationsmodul externe Aktoren, wie Lüfter, Trockner, Klimaanlagen, etc., zuschalten oder abschalten.
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Der Datalogger hat einen frei wählbaren Aufzeichnungsrythmus, zum Beispiel eine kontinuierliche, getaktete oder vom Trocknungsfortgang abhängige Aufzeichnung, und ist so ausgelegt, dass die Aufzeichnung der Messwerte für wenigstens zwölf Monate möglich ist. Die aufgezeichneten Werte werden von dem Mikroprozessor 4 genutzt, um den Trocknungsvorgang zu optimieren.
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Der Mikroprozessor 4 bildet weiterhin eine geregelte Spannungsquelle von 1,3 V, an die über einen oder mehrere der Ausgänge 8 nicht gezeigte Elektroden angeschlossen werden können, mit denen eine aktive Osmose durchgeführt wird.
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Bei einer beispielhaften Mauerwerktrocknung können die vom Mikroprozessor 4 erzeugten Impulse über den HF-Schalter 3 und die Kabelspule 7 unmittelbar an das Mauerwerk gleitet. Bei einer Kabelspule 7 von 150 m maximaler Länge, die nicht in Resonanz mit dem HF-Schalter 3 ist, kann so bei einer Stromaufnahme von etwa 25 mA ein Mauerwerk von bis zu 200 m3 getrocknet werden.
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Die 2 ist eine Darstellung einer Synchronisation von 3 Frequenzen zu einer Basisfrequenz. Die Anzahl der Frequenzen zur Basis kann beliebig geändert werden. In der Regel sind die Impulsfolgen mit einer festen Frequenz gebildet, meist 32 Hz, oder in verschiedenen Frequenzpaketen, die fortlaufend wiederholt werden. Dabei sind die Frequenzen immer ein Vielfaches der Grundfrequenz ist und der Quotient ist immer eine gerade Zahl.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wandler
- 2
- Datalogger
- 3
- HF-Schalter
- 4
- Mikroprozessor
- 5
- Fühler
- 6
- Spule
- 7
- Spule
- 8
- Ausgang
- 9
- graphische Anzeige
- 10
- Kommunikationsschnittstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29822684 U1 [0004]
- DE 102008042128 B4 [0005]