-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trocknung und/oder Dekontamination
eines Festkörpers,
vorzugsweise von Mauerwerk, Beton oder Holz durch Erhöhung der
Temperatur der Struktur, in welcher das Wasser und/oder die Schadstoffe
gebunden sind. Die Vorrichtung weist zumindest eine Elektrode zum
Einbringen von Hochfrequenz-Energie auf, in deren Einflussbereich
sich der zu behandelnde Festkörper
zumindest teilweise befindet, wobei die Elektrode mit einer Hochfrequenz-Spannungsquelle
verbunden ist. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Struktur mit
einem Medium, welches geeignet ist, das Wasser und/oder die Schadstoffe
aufzunehmen sowie Steuerungsmittel zum Überwachen und Beeinflussen
des Trocknungs- und/oder Dekontaminationsprozesses auf.
-
Die
Entfeuchtung von Mauerwerk, Beton oder Holz ist eine weit verbreitete
Aufgabe bei der Sanierung von Alt- und historischen Bauten, jedoch auch
bei neueren Bauwerken infolge von Planungs- und Ausführungsfehlern
sowie nach ungewollten Wassereinbrüchen oder Wasserschäden. Neben
der Verhinderung des erneuten Wasserzutrittes durch geeignete bautechnische
oder andere Maßnahmen ist
die Entfeuchtung bereits durchnässter
Materialien eine essentielle Aufgabe.
-
Beispielsweise
muss der Gehalt an Porenwasser in Baustoffen als Voraussetzung für das Einbringen
von anderen Chemikalien, die zur Sanierung des Materials dienen,
verringert werden. Ein Beispiel für entsprechende Chemikalien
sind Substanzen, die den Baustoff hydrophober und damit wasserunempfindlicher
machen. In den verwendeten Mitteln sind vorzugsweise Acrylate, Harze,
Paraffine oder Siloxane enthalten. Derartige Injektionsverfahren
sind in der Regel erst dann sinnvoll, wenn der Porenwassergehalt
einen Wert von 60% des Maximalwertes nicht überschritten hat oder wenn
durch vorbereitende Maßnahmen
wie die thermische Trocknung dieser Wert vorher erreicht wurde.
-
Ein
alternativer möglicher
Zielparameter für den
Sanierungserfolg ist auch das Erreichen der so genannten Ausgleichsfeuchte,
welche einen Gleichgewichtswert für den jeweiligen Baustoff bei
einer entsprechenden äußeren Luftfeuchte
und Temperatur darstellt. Die Ausgleichsfeuchte im Speziellen und die
zu erreichende Endfeuchte im Allgemeinen werden jedoch von einer
Reihe von material-, umgebungs- und nutzungsspezifischen Faktoren
beeinflusst. Die entsprechenden Werte sind der relevanten Fachliteratur
zu entnehmen.
-
Die
Dekontamination von Festkörpern,
wie Mauerwerk, Beton oder Holz ist notwendig, wenn durch Verwendung
belasteter Materialien oder durch äußere Einflüsse, wie z. B. Havarien von
Heizöltanks oder
Hochwasserschäden,
Schadstoffe in den Festkörpern
vorliegen, deren Konzentrationen eine Sanierung bzw. Entfernung
erforderlich machen. Es ist bekannt, dass eine Temperaturerhöhung die
Freisetzung von Schadstoffen wie beispielsweise Kohlenwasserstoffen
durch Thermodesorption stark beschleunigen kann. Die Ursache hierfür ist die
vorteilhafte Beeinflussung zahlreicher Parameter der Schadstoffe
wie Dampfdruck, Wasserlöslichkeit,
Diffusivität
oder Oberflächenspannung.
Thermische Verfahren zur Schadstoffentfernung sind bereits im Bereich
der Bodensanierung etabliert.
-
Eine
Erwärmung
und Austrocknung von Holz kann zudem dazu dienen, Holzschädlinge wie
beispielsweise Hausschwamm zu schädigen, abzutöten oder
ihnen die Lebensgrundlage zu entziehen. Auch in diesem Bereich hängt die
Wahl der einzustellenden Parameter wie Endtemperatur, Dauer der
Aufheizung oder Restfeuchte vom konkreten Problemfall und insbesondere
von der Art der Holzschädlinge
ab.
-
Es
gibt bereits eine Reihe von Verfahren zur Mauerwerkstrocknung, die
den Wassertransport in den relevanten Bereichen unterbinden bzw.
einschränken.
Das Spektrum reicht dabei von invasiven Verfahren, wie dem Einbringen
von Sperrschichten über
elektrokinetische Verfahren bis hin zu Methoden, deren physikalisches
Wirkprinzip unbekannt und deren Wirkungseffizienz in vielen Fällen kritisch zu
hinterfragen ist.
-
Nach
dem Stand der Technik kann die Entfeuchtung von Mauerwerk beispielsweise
durch die Temperaturerhöhung
mittels Infrarotstrahlern erreicht werden. In diesem Fall wird elektromagnetische Strahlung
einer bestimmten Frequenz oder eines bestimmten Frequenzbereiches,
hier im Bereich der Infrarotstrahlung, auf das Material gerichtet.
Infolgedessen wird die Oberfläche
des Materials erwärmt und Wasser
verdunstet in diesem Bereich, entweicht dann als Wasserdampf in
die Raumluft und muss aus dieser entfernt werden. Der Nachteil dieses
Verfahrens ist, dass nur der Oberflächenbereich erwärmt wird,
da die Infrarotstrahlung praktisch nicht in das Material eindringen
kann. Die Temperatur im Inneren des Materials wird nur durch Wärmeleitung
erhöht. Dadurch
kann Wasser aus diesem Bereich nur sehr langsam freigesetzt werden.
Nachteilig sind auch die auftretenden großen Temperaturgradienten, die
zu einer Schädigung
des Materials führen
können.
Typische Anlagen, die nach diesem Prinzip arbeiten, sind für Wandflächen von
weniger als 1 m2 ausgelegt.
-
Für die Dekontamination
von Bauteilen kann diese Technik in analoger Weise zum Einsatz kommen,
wenn die Schadstoffe durch die Temperaturerhöhung in die Gasphase übergehen
und analog zum Wasser an die Oberfläche transportiert werden. In gleicher
Weise sind jedoch auch hier die geringen Eindringtiefen und die
damit entsprechenden großen Temperaturgradienten
von Nachteil.
-
Die
Verwendung von Heizstäben
zur Trocknung ist zwar technisch einfacher und durch die Positionierung
der Stäbe
auch besser im inneren Volumen des Bauteils zu realisieren und zu
kontrollieren, allerdings wird das Bauteil durch das Einbringen
der Heizstäbe
mechanisch geschädigt.
Die großen
Temperaturgradienten in der Umgebung des Stabes können außerdem zusätzlich zu
einer thermischen Schädigung
des Materials führen.
Das Volumen zwischen den Heizstäben
kann allerdings ebenfalls nur durch Wärmeleitung, also in indirekter
Weise, erreicht werden. Die derzeit eingesetzten Heizstäbe besitzen Leistungen
von 100 bis 200 W. Sie werden in Bohrlöcher von typischerweise 15
bis 20 mm Durchmesser eingebracht.
-
Während der
Einsatz dieses Verfahrens im Allgemeinen nur mit einer zwar in der
Regel reversiblen, aber deutlichen Schädigung des Mauerwerks, Betons
oder des Holzes verbunden ist und daher zu erhöhten Aufwendungen im Zuge der
Wiederherstellung führt,
verbietet sich die Anwendung von Heizstäben im Denkmalschutzbereich
oft völlig.
Dort muss in der Regel auf nicht-invasive Verfahren zurückgegriffen
werden.
-
Ein
weiteres nicht-invasives Verfahren zur Mauerwerkstrocknung beruht
auf dem Einsatz von Mikrowellen mit Frequenzen im GHz-Bereich. Die
Erwärmung
ist hier auf die direkte Energieeinkopplung in die Wassermoleküle bzw.
andere polare Strukturen im Mauerwerk zurückzuführen. Allerdings sind auch hier
die Eindringtiefen relativ gering und die Erwärmung fokussiert sich somit
ebenfalls auf den Oberflächenbereich
des Bauteils. Dies ist mit den bereits beschriebenen Nachteilen,
d. h. der Ausbildung hoher Temperaturgradienten und einer inhomogenen
Austrocknung verbunden.
-
Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
bereit zu stellen, die die Nachteile im Stand der Technik überwindet
und mit der Festkörper
aus Materialien wie Stein, Beton oder Holz effizient thermisch getrocknet
und/oder dekontaminiert werden können.
Die Vorrichtung soll ein nicht-invasives Verfahren ermöglichen
und die Entstehung von lokalen Temperaturgradienten vermeiden. Weiterhin
soll die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch für
die Bekämpfung
von Holzschädlingen geeignet
sein.
-
Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird mit einer Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch
gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Erfindungsgemäß wird eine
Vorrichtung zur Trocknung und/oder Dekontamination eines Festkörpers bereitgestellt,
wobei der Festkörper
mindestens eine Flüssigkeit
und/oder einen Schadstoff enthält, aufweisend
mindestens eine Elektrode, wobei sich der Festkörper zumindest teilweise im
Einflussbereich der mindestens einen Elektrode befindet und wobei
die mindestens eine Elektrode mit einem Einspeisungsmittel zur Einspeisung
einer hochfrequenten Spannung und einem Steuerungsmittel verbunden
ist sowie eine Struktur aufweisend eine Substanz, die geeignet ist,
die Flüssigkeit
und/oder den Schadstoff aufzunehmen, wobei die mindestens eine Elektrode
so gestaltet ist, dass sie einen Stofffluss vom zu behandelnden
Feststoff zu der Struktur mit der aufnehmenden Substanz gestattet.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung enthält diese
mindestens einen Temperatursensor, der geeignet ist, die Temperatur
des Festkörpers
zu bestimmen, wobei der Temperatursensor im Feststoff positioniert und
mit einer Auswerteeinheit verbunden ist und/oder mindestens ein
Steuerungsmittel zur Steuerung des Einspeisungsmittels zur Einspeisung
der hochfrequenten Spannung, wobei das Steuerungsmittel mit dem
Einspeisungsmittel und der Auswerteeinheit für den Temperatursensor verbunden
ist.
-
Die
Begriffe Flüssigkeit
und Schadstoff werden hier und im Folgenden zusammenfassend für Wasser
und andere Stoffe verwendet, die in dem zu behandelnden Feststoff
sowohl in adsorbierter und absorbierter Form sowie als flüssige Phase
vorliegen können.
Für die
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind durch die Art der Wechselwirkung der Substanzen mit dem Feststoff
keine prinzipiellen Grenzen gegeben. Der Begriff Schadstoff wird
in der allgemeinen Form auch gebraucht, wenn mehrere Schadstoffe
als Einzelsubstanzen gleichzeitig vorliegen und durch die Vorrichtung
freigesetzt werden sollen.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt
es sich somit um eine Vorrichtung zur dielektrischen Erwärmung. Obwohl ähnliche
Grundprinzipien wie bei der Mikrowellen-Anwendung, z. B. die Orientierungspolarisation
von Dipolmolekülen
oder anderen polaren Strukturen im Feststoff, für die Erwärmung relevant sind, bietet
der Einsatz Hochfrequenz-Energie den Vorteil größerer Eindringtiefen für die relevanten
Materialien. Damit können
praktisch homogene Temperaturprofile im Mauerwerk bzw. im zu behandelnden
Festkörper
im Allgemeinen eingestellt werden, was zur Vermeidung der im Stand
der Technik vorhandenen Probleme führt. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Potenzial einer nicht-invasiven
Anwendung, wodurch sich auch die Möglichkeit des Einsatzes an
wertvollen historischen Gebäuden
und allgemein im Bereich der Denkmalpflege eröffnet.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann demnach immer dann eingesetzt werden, wenn die Feuchte und/oder
der Gehalt an Schadstoffen in einem Festkörper effizient reduziert werden
sollen. Bevorzugte Festkörper,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
getrocknet und/oder dekontaminiert werden können, sind Textilien, Lebensmittel,
Holz, Baumaterialien, Mauerwerk. Unter Baumaterial wird erfindungsgemäß vorzugsweise
Sand, Lehm, Kies, Zement, Beton, Ziegel, Gips, Gipskarton oder eine
Mischung daraus verstanden.
-
Besonders
bevorzugt wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Trocknung und/oder Dekontamination von Mauerwerk, Baumaterial
oder Holz eingesetzt. Dabei wird durch dielektrische Erwärmung des
Festkörpers
dessen Temperatur soweit erhöht, dass
das Wasser und/oder die Schadstoffe desorbieren und/oder verdampfen
und aus der Matrix des Festkörpers
freigesetzt werden. Die Vorrichtung kann darüber hinaus eingesetzt werden,
um durch Temperaturerhöhung
und/oder Austrocknung Holzschädlinge
abzutöten
oder deren Lebens- und Entwicklungsgrundlage dauerhaft zu verschlechtern.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist mindestens eine Elektrode auf, die mit einem Mittel zur Einspeisung
einer hochfrequenten Spannung verbunden ist. Bei dem Einspeisungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um einen Hochfrequenz-(HF-)Generator.
Zwischen der mindestens einen Elektrode und dem HF-Generator ist
vorzugsweise ein elektronisches Anpassnetzwerk angeordnet, das den
Abgleich der variablen Impedanz des Festkörpers beispielsweise auf Grund
schwankender Feuchtigkeit an den Innenwiderstand des HF-Generators
ermöglicht.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit einer
sehr energieeffizienten Erwärmung
des Festkörpers,
da die abgegebene HF-Energie nahezu vollständig in Prozesswärme umgewandelt
werden kann. Der energetische Wirkungsgrad ist daher durch den Einsatz
des Anpassnetzwerkes deutlich erhöht. Eine kontinuierliche Regelung
des elektronischen Anpassnetzwerkes während des Trocknungs- und/oder
Dekontaminationsprozesses erlaubt es, diese günstigen Bedingungen auch bei
sich verändernder
Materialfeuchte aufrecht zu erhalten. Die Temperaturerhöhung im
Material führt
dann zur Mobilisierung von Wasser und/oder Schadstoffen und somit
zum erwünschten
Behandlungserfolg.
-
Die
Vorrichtung ermöglicht
unterschiedliche Modi des Energieeintrages und insbesondere der Aufheizung
des Festbettes und der Realisierung unterschiedlicher Temperaturprofile.
Insbesondere ist es möglich,
den Festkörper
homogen zu erwärmen, wobei
auch technisch relevante Volumina bis in den Kubikmeter-Maßstab behandelt
werden können.
Vorzugsweise liegt das Volumen des zu trocknenden und/oder zu dekontaminierenden
Festkörpers
im Bereich von 0,001 bis 100 Kubikmeter, noch bevorzugter im Bereich
von 0,1 bis 10 Kubikmeter.
-
Vorzugsweise
stellt der HF-Generator eine Spannung mit einer Frequenz zwischen
500 kHz und 50 MHz zur Verfügung,
weiter bevorzugt sind Frequenzen zwischen 1 MHz und 30 MHz. Besonders bevorzugt
ist die Verwendung von Frequenzen, die für die Anwendung für den industriellen,
wissenschaftlichen und medizinischen Bereich freigegeben sind. Besonders
bevorzugt sind dabei die ISM-Frequenzen von etwa 6,9 MHz, 13,56
MHz oder 27 MHz.
-
Die
erfindungsgemäß mindestens
eine Elektrode weist eine Seite auf, die dem zu erwärmenden Festkörper zugewandt
ist und mit diesem eine Grenzfläche
ausbildet. Dabei umfasst der Begriff „Grenzfläche” sowohl die Ausführungsform,
dass sich der Festkörper
und die mindestens eine Elektrode berühren, als auch die Ausgestaltung,
dass die Grenzfläche
eine Schicht aus einem Übermittlungsmedium, vorzugsweise
Luft, ist. Bei letzterer Ausgestaltung ist die Dicke der Schicht
(Übergangsbereich)
aus einem Übermittlungsmedium
durch die Reichweite der mindestens einen Elektrode begrenzt. Kleine
Schichtdicken, d. h. Abstände
zwischen Elektrode und Feststoff im Bereich von 0,1 bis 50 cm, sind
bevorzugt.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei der mindestens einen Elektrode um eine Plattenelektrode. Plattenelektroden
werden vorzugsweise derart angeordnet, dass die dem zu behandelnden
Feststoff zugewandte Fläche
der mindestens einen Elektrode parallel oder im Wesentlichen parallel
zum zu trocknenden und/oder dekontaminierenden Festkörper ausgerichtet
ist. Unter „im
Wesentlichen parallel” wird erfindungsgemäß ein mittlerer
Abweichungswinkel im Bereich von 0 bis 20°, vorzugsweise ein Winkel im Bereich
von 0 bis 5° und
besonders bevorzugt ein Winkel im Bereich von 0 bis 1° verstanden.
Vorzugsweise wird die Elektrode so ausgerichtet, dass bei unebenen
Oberflächen
möglichst
große
Anteile von Elektrodenfläche
und Festkörperoberfläche parallel angeordnet
sind. Die flächige
Ausdehnung der mindestens einen Elektrode liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,1 bis 10 m2 und besonders
bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 2 m2.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die mindestens eine
Elektrode für
die mindestens eine Flüssigkeit
und/oder den Schadstoff permeabel. Besonders bevorzugt sind die
Ausgestaltungen als perforierte Elektrode oder als Netzelektrode.
Durch eine permeable Ausgestaltung wird gewährleistet, dass das Wasser
und/oder der mindestens eine Schadstoff aus dem Festkörper austreten
und sich anschließend
von der Oberfläche
des Festkörpers entfernen
können.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zwei Elektroden auf. Vorzugsweise ist dabei eine der zwei Elektroden
eine kalte Elektrode und eine der zwei Elektroden eine heiße Elektrode.
Dabei wird als kalte Elektrode die Elektrode definiert, die geerdet
ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die kalte
Elektrode mit den Gehäusen
des HF-Generators
und des elektronischen Anpassnetzwerkes elektrisch leitend verbunden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden parallele
Plattenelektroden verwendet. Parallele Plattenelektroden gewährleisten
für homogene
Festkörper
ein Temperaturprofil mit geringen Gradienten und sind somit für eine homogene
Erwärmung
am besten geeignet. Vorzugsweise weisen beide Elektroden je eine
Grenzfläche mit
dem Festkörper
auf.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung sind die Elektroden
derart angeordnet, dass die Flächen
der Plattenelektroden eine gemeinsame Grenzfläche mit dem Festkörper bilden,
wobei die Elektroden voneinander elektrisch isoliert nebeneinander
angeordnet sind und die gemeinsame Grenzfläche eine ebene Fläche ist.
Bei dieser Anordnung befinden sich die Elektroden auf derselben
Seite des Festkörpers.
Diese Anordnung ist besonders geeignet, wenn die Gesamtausdehnung
des Festkörpers größer ist
als der Einflussbereich der einen oder der mehreren Elektroden.
Dann kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
an dem Festkörper
entlang bewegt werden und die Trocknung und/oder Dekontamination
wird sequentiell ausgeführt.
Bevorzugte Festkörper,
die mit dieser Elektrodenanordnung getrocknet werden, sind Bauwerke
und Mauerwerk.
-
Alternativ
werden die Elektroden vorzugsweise derart parallel angeordnet, dass
sich der Festkörper
zwischen den Elektroden befindet. Diese Anordnung ist besonders
für Festkörper geeignet,
deren räumliche
Ausdehnung zumindest in einer Dimension innerhalb des Einflussbereichs
der beiden Elektroden bei vorliegendem Elektrodenabstand liegt. Diese
Anordnung ist beispielsweise bei Holz geeignet, wobei ein Holzbalken
dann zwischen den Elektroden positioniert ist. Ist der Balken länger als
die Elektroden breit sind, so wird die Vorrichtung entlang des Balkens verschoben
und die Trocknung und/oder Dekontamination wird ebenfalls sequentiell
vorgenommen. Die Wahl der Elektrodengeometrie, von denen noch weitere
Varianten möglich
sind, wird durch die Anforderungen des jeweiligen Prozesses bestimmt
(Anordnung des zu behandelnden Festkörpers in einer Struktur wie
z. B. einem Gebäude,
notwendige Temperaturhomogenität,
mechanische Anforderungen an die Anordnung, zu erzielende Aufheizraten
usw.) und kann vom Fachmann gegebenenfalls optimiert werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind mehr als zwei Elektroden
vorgesehen, die mit einer hochfrequenten Wechselspannung gespeist
werden. Vorzugsweise sind eine heiße und mehrere kalten Elektroden
vorgesehen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung wird der zu behandelnde
Feststoff durch den Wirkungsbereich der mindestens einen Elektrode
geführt.
Als mechanische Hilfsmittel können
dabei vorzugsweise Fördereinrichtungen
wie Bänder
zum Einsatz kommen. Gegebenenfalls wird der Feststoff, beispielsweise
ein Baustoffe oder natürlicher
mineralischer Stoff, vor der Behandlung in eine Form gebracht, der
die beschriebene Art der Förderung
durch den Einflussbereich der mindestens einen Elektrode erlaubt.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist in räumlicher
Nähe zu
der mindestens einen Elektrode zur dielektrischen Erwärmung eine
Struktur mit einer Substanz auf, die das freigesetzte Wasser und/oder den
mindestens einen freigesetzten Schadstoff aufnimmt. Diese Substanz
wird verallgemeinernd Adsorbermaterial genannt und kann in fester,
flüssiger
oder gasförmiger
Form vorliegen. Die Positionierung eines geeigneten Adsorbermaterials
in der Nähe
der mindestens einen Elektrode erlaubt einen effektiven Austrag
der Problemstoffe durch deren schnelle Aufnahme in das Adsorbermaterial
und die Initiierung vorteilhafter Konzentrationsgradienten.
-
Der
Stofftransport zwischen dem zu behandelnden Festkörper und
dem Adsorbermaterial kann in einer Ausgestaltung der Vorrichtung
durch eine aktive Gasströmung
vermittelt werden, die einen verbesserten, konvektiven Transport
des freigesetzten Wasser und/oder des freigesetzten mindestens einen Schadstoffs
ermöglicht.
-
Bei
dem aus dem Festkörper
zu entfernenden Material handelt es sich vorzugsweise um eine Substanz,
die in reiner Phase bei Umgebungstemperatur als Flüssigkeit
vorliegt. Flüssigkeiten,
die erfindungsgemäß entfernt
werden, sind vorzugsweise Wasser und Schadstoffe mit unterschiedlichen
chemischen, physikalischen und toxikologischen Eigenschaften. Schadstoffe,
die vorzugsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus dem Feststoff
entfernt werden können,
sind vorzugsweise Kohlenwasserstoffe oder halogenierte Kohlenwasserstoffe,
besonders bevorzugt Mineralölkohlenwasserstoffe,
organische Lösungsmittel,
Bestandteile von Anstrichstoffen, Flammschutzmitteln, Holzschutzmitteln
und anderen Substanzen, die dem Schutz von Baumaterialien gegenüber Schädlingen
dienen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Struktur mit der adsorbierenden Substanz
um einen Hohlkörper
mit der äußeren Form eines
Zylinders oder Quaders. Die Erfindung ist jedoch grundsätzlich nicht
an eine bestimmte Form der Struktur gebunden, es sind auch beliebige
andere Geometrien möglich,
ohne dass die Funktionsfähigkeit
der Anordnungen eingeschränkt
würde.
Vorteilhafterweise ist der Behälter
permeabel für
die zu adsorbierenden Flüssigkeiten
oder Schadstoffe. Alternativ weist der Behälter Öffnungen auf, durch die die Wasser
und/oder Schadstoffe eintreten können.
Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Behälter um einen Gitterbehälter, d.
h. einen Käfig,
wobei die Löcher
im Gitter derart gewählt
werden, dass das adsorbierende Material im Behälter verbleibt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei der in dem Behälter enthaltenen Substanz,
um ein adsorbierendes Material, bevorzugt ein poröses Material,
wie beispielsweise γ-Aluminiumoxid,
Silikagel, Aktivkohle, einen Zeolith oder eine Mischung dieser Materialien.
Besonders bevorzugt im Fall der Trocknung eines Feststoffes ist ein
hydrophiler Zeolith, insbesondere ein A-, X- oder Y-Zeolith. Für unpolare
oder wenig polare organische Schadstoffe sind hydrophobe Zeolithe
oder Aktivkohle bevorzugt als Adsorbermaterialien einzusetzen. Besonders
bevorzugt ist dabei ein dealuminierter Y-Zeolith mit hohem Si/Al-Verhältnis. Bei
der Suche nach geeigneten Adsorbermedien kann auf den Stand der
Technik zurückgegriffen
werden.
-
Die
eingesetzten Adsorbenzien weisen vorzugsweise eine hohe Porosität mit großen spezifischen
Oberflächen
von vorzugsweise mehr als 100 m2/g, weiter
bevorzugt mehr als 250 m2/g und noch bevorzugter
mehr als 500 m2/g auf. In vielen Fällen wird
diesen Materialien vor dem Verpressen ein Bindemittel beigemischt,
um eine bessere mechanische Stabilität zu erreichen. Im Folgenden
werden diese Mischmaterialien jedoch vereinfachend so bezeichnet
wie die adsorptionsaktive Komponente.
-
Im
Rahmen einer modular aufgebauten erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine Komponente zur
Eliminierung der aus dem Feststoff freigesetzten Schadstoffe eingesetzt
werden. Die Zuführung
der desorbierten Schadstoffe zu der entsprechenden Komponente kann
vorzugsweise wiederum durch einen Gasstrom erfolgen. In einer weiteren
vorteilhaften Gestaltung der Vorrichtung ist der Einsatz einer zusätzlichen
Katalysatorkomponente im Adsorbermaterial vorteilhaft. Als Katalysatoren
werden beispielsweise Metalle, vorzugsweise Platin, Palladium oder
andere Übergangs-
bzw. Edelmetalle, oder Perowskit eingesetzt. Die katalytisch aktiven
Edelmetalle sind vorzugsweise auf porösen Trägermaterialien aufgebracht.
Diese porösen
Materialien weisen typischerweise Porositäten zwischen 0,2 und 0,7 auf.
-
Die
Substanz, die als Adsorber und/oder als Katalysator verwendet wird,
ist insbesondere ein Granulat oder anderes Schüttgut, wobei die Korndurchmesser
vorzugsweise im Millimeter-Bereich liegen. Erfindungsgemäß besonders
geeignet, sind Korngrößen im Bereich
von 0,1 bis 10 mm, vorzugsweise von 1 bis 5 mm, noch bevorzugter
von 1 bis 3 mm.
-
Vorzugsweise
enthält
die Anordnung mindestens einen Temperatursensor, der geeignet ist, während der
dielektrischen Erwärmung
des Festkörpers
dessen Temperatur zu bestimmen. Vorzugsweise handelt es sich dabei
um einen faseroptischen Temperatursensor, der unter den vorliegenden
Bedingungen eines elektromagnetischen Feldes eingesetzt werden kann
und somit eine kontinuierliche Messung während des Betriebes der Vorrichtung
gestattet. Der Temperatursensor ist vorzugsweise direkt im Volumen
des Festkörpers
angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Einsatz mehrerer Temperatursensoren,
die die Erfassung eines repräsentativen
dreidimensionalen Temperaturprofils im Feststoff gestatten.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Vorrichtung weitere
Sensoren auf, die die Analyse von Wasser und/oder Schadstoffen gestatten.
Die weiteren Sensoren sind vorzugsweise ebenfalls mit einer Auswerteeinheit
verbunden. In dieser Ausgestaltung ist es vorteilhafterweise möglich, den Wasser-
und/oder den Schadstoffaustrag aus dem Festkörpers zu registrieren und die
dielektrische Erwärmung
auf diese Daten abzustimmen. Insbesondere kann so leicht ermittelt
werden, wann die dielektrische Erwärmung beendet werden kann.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält weiterhin
in einer bevorzugten Variante ein Steuerungsmittel zur Steuerung
des HF-Generators, wobei das Steuerungsmittel mit dem HF-Generator
und bevorzugt mit dem Temperatursensor verbunden ist. Dadurch ist
gewährleistet,
dass die dielektrische Erwärmung
an die Temperatur im Festkörper
angepasst ist und beispielsweise lokale Überhitzungen vermieden werden
können.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Steuerungsmittel um einen Personalcomputer
(PC) oder eine ähnliche
elektronische Steuereinheit mit Prozessleitsystem.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung
ein Mittel zur Bestimmung der Baldung der adsorbierenden Substanz
in Bezug auf die Flüssigkeit
und/oder den Schadstoff auf. Dadurch kann vorteilhafterweise gewährleistet
werden, dass immer ausreichend Adsorbermaterial zur Aufnahme des
Wassers und/oder des Schadstoffs zur Verfügung steht und das Wasser und/oder
der Schadstoff aus der Umgebungsluft entfernt werden. Das Bestimmungsmittel
weist vorzugsweise einen Sensor und ein Alarmsystem auf, das bei Überschreiten
eines vorher festgelegten Grenzwertes auf den Beladungszustand hinweist
und einen Austausch des Adsorbermaterials empfiehlt.
-
Vorteilhafterweise
enthält
die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch Einrichtungen dafür,
die Adsorptions- und/oder Reaktionswärme der freigesetzten Stoffe
bei ihrer Wechselwirkung mit dem Adsorbermaterial sowie die erhöhte Temperatur
des vom erwärmten
Feststoff weg gerichteten Gasstromes wieder zur Erwärmung des Feststoffes
zu nutzen. Dies können
beispielsweise Wärmetauscher
unterschiedlicher Bauart sein.
-
Es
versteht sich, dass diese Erfindung nicht auf die spezifischen Vorrichtungen,
Zusammensetzungen und Bedingungen beschränkt ist, wie sie hierin beschrieben
sind, da diese variieren können.
Es versteht sich des Weiteren, dass die vorliegend verwendete Terminologie
ausschließlich
dem Zweck der Beschreibung besonderer Ausführungsformen dient und nicht
den Schutzumfang der Erfindung einschränken soll. Wie vorliegend in
der Spezifikation einschließlich
der anhängigen
Ansprüche
verwendet, schließen
Wortformen im Singular, wie z. B. ”ein”, ”eine”, ”einer”, ”der”, „die” oder ”das” die Entsprechung im Plural
ein, sofern der Kontext nicht eindeutig etwas anderes vorgibt.
-
Im
Folgenden soll die Erfindung an Hand von Figuren und Ausführungsbeispielen
beispielhaft näher
beschrieben werden. Es zeigen:
-
1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der ein Festkörper 12 zwischen
zwei Elektroden 14, 16 angeordnet ist;
-
2 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der zwei Elektroden 14, 16 parallel auf einer
Seite eines Festkörpers 12 angeordnet
sind;
-
3 Temperaturprofile
in einem Festkörper 12 in
einer mittleren Ebene bei verschiedenen Temperaturen gemäß Beispiel
1;
-
4 die
Abnahme des normierten Wasseranteils im Verlaufe der Zeit und mit
steigender Temperatur in einem Festkörper 12 gemäß Beispiel
1;
-
5 Temperaturprofile
in einem Festkörper 12 in
einer mittleren Ebene bei verschiedenen Temperaturen gemäß Beispiel
2;
-
6 die
Abnahme des normierten Wasseranteils im Verlaufe der Zeit und mit
steigender Temperatur in einem Festkörper 12 gemäß Beispiel
2;
-
7 Adsorptionsisothermen
von Wasser an drei verschiedenen Substanzen 22; und
-
8 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung mit
einer Fördereinrichtung
für den
Feststoff 12 zwischen den Elektroden 14, 16.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
bei der ein Festkörper 12 zwischen
zwei Plattenelektroden 14, 16 angeordnet ist.
Somit befindet sich der Festkörper 12 zumindest
teilweise im Einflussbereich der Elektroden 14, 16.
Die beiden Elektroden 14, 16 weisen jeweils eine
erste Seite 15 und eine zweite Seite 17 auf, wobei
die erste Seite 15 mit dem Festkörper 12 eine Grenzfläche 20 ausbildet.
Auf der zweiten Seite 17 mindestens einer Elektrode 16 ist ein
Behälter 34 angeordnet,
der mit einer adsorbierenden Substanz 22 gefüllt ist.
Vorzugsweise ist zumindest die Elektrode 16 perforiert,
als Netzelektrode oder anderweitig für Gas durchlässig ausgelegt.
-
Die
adsorbierende Substanz 22 ist geeignet, eine Flüssigkeit 10 und/oder
einen Schadstoff 11 zu adsorbieren, welche durch die dielektrische
Erwärmung
des Festkörpers 12,
die wiederum mittels der Elektroden 14, 16 realisiert
wird, aus dem Festkörper 12 freigesetzt
wurden. Das Adsorptionsmittel 22 liegt hier in Partikelform
mit einer Korngröße von ca.
3 mm als Schüttung
in dem Behälter 34 vor.
Der Behälter 34 ist
als käfigartiger
Behälter 34 (auch
als Struktur bezeichnet) ausgestaltet, damit die Flüssigkeit 10 und/oder
der Schadstoff 11 leicht in den Behälter 34 einströmen kann
und dann von dem Adsorptionsmittel 22 adsorbiert wird.
Im Inneren des Behälters 34 ist ein
Mittel 36 zur Bestimmung des Beladungszustands des Adsorptionsmittels 22 mit
der Flüssigkeit 10 und/oder
dem Schadstoff 11 angeordnet. Nach Überschreiten eines vorher festgelegten
Grenzwertes wird von dem Bestimmungsmittel 36 ein Signal ausgesandt,
das anzeigt, dass das Adsorptionsmittel 22 ausgetauscht
werden muss. Dadurch ist immer eine ausreichende Menge an unbeladenem
oder nicht vollständig
beladenem Adsorptionsmittel 22 vorhanden.
-
In
dem Festkörper 12 sind
faseroptische Temperatursensoren 24 angeordnet, die mit
einer Auswerteeinheit 26 verbunden sind. Die Temperatursensoren 24 überwachen
die Temperatur des Festkörpers 12 während der
dielektrischen Erwärmung, so
dass der Prozessverlauf beobachtet wird und beispielsweise lokale Überhitzungen
vermieden werden. Vorteilhafterweise sind weitere Sensoren 28 vorgesehen,
die den Feuchtigkeitsgrad bzw. den Kontaminationszustand des Festkörpers 12 oder auch
die Temperatur an zusätzlichen
Messpunkten registrieren. Die weiteren Sensoren 28 sind
ebenfalls mit der Auswerteeinheit 26 oder optional einer
weiteren Auswerteeinheit verbunden.
-
Die
Elektroden 14, 16 sind über ein elektronisches Anpassnetzwerk 32 mit
einem Mittel 18 zur Einspeisung hochfrequenter Spannung
verbunden. Bei dem Einspeisungsmittel 18 handelt es sich
vorzugsweise um einen HF-Generator. Mit Hilfe eines elektronischen
Anpassnetzwerkes 32 werden der Innenwiderstand des HF-Generators 18 und
die variable Impedanz des Festkörpers 12 auf
Grund der sich verändernden
Temperatur und schwankender Feuchtigkeits- und/oder Schadstoffgehalte
aufeinander abgestimmt. Die Steuerung der Vorrichtung erfolgt mittels
eines Steuerungsmittels 30. Bei dem Steuerungsmittel 30 handelt
es sich vorzugsweise um einen Personalcomputer (PC) mit Prozessleitsystem,
der mit dem HF-Generator 18 und der Auswerteeinheit 26 verbunden
ist.
-
2 zeigt
eine alternative Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bezugszeichen gelten
analog. Die Plattenelektroden 14, 16 sind in dieser
Ausführungsform
nebeneinander in einer Ebene angeordnet. Zumindest eine der Elektroden 14, 16 ist
perforiert, als Netzelektrode oder anderweitig für Gas durchlässig ausgelegt.
Die erste Seite 15 der Plattenelektroden 14, 16 weist
in Richtung des Festkörpers 12 und
bildet die Grenzfläche 20 aus
(nicht gezeigt). Auf der zweiten Seite 17 der Elektroden 14, 16 ist
der käfigartige
Behälter 34 mit
dem Adsorptionsmittel 22 angeordnet. Das Adsorptionsmittel 22 ist
geeignet, die Flüssigkeit 10 und/oder
den Schadstoff 11 zu adsorbieren. Die Temperatur des Festkörpers 12 wird über Temperatursensoren 24 überwacht und
die Daten werden von einer Auswerteinheit 26 an den PC
mit Prozessleittechnik 30 weitergegeben. Vorzugsweise sind
weitere Sensoren 28 vorgesehen, die Temperaturen oder den
Feuchtigkeits- 10 und/oder Schadstoffgehalt 11 des
Festkörpers 12 überwachen
und die Daten über
die Auswerteinheit 26 ebenfalls an den PC 30 mit
Prozessleittechnik weitergeben. Der PC steuert den HF-Generator 18 und
damit die dielektrische Erwärmung,
wobei über ein
elektronisches Anpassnetzwerk 32 ein optimaler Energietransfer
vom HF-Generator 18 an den Festkörper 12 bei sich verändernder
Feuchte realisiert wird.
-
Die
Elektrodenform und -anordnung können für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
so variiert werden, dass auch kompliziert geformte Bauteile und
Holzkonstruktionen effektiv erwärmt
werden können.
Die Vorrichtung wird vorzugsweise so angelegt, dass ein möglichst
homogener Energieeintrag in den Festkörper 12 realisiert
werden kann und somit ein Temperaturprofil mit geringen Gradienten
entsteht. Prinzipiell unterscheiden sich die Anordnungen für die Anwendungen
Trocknung, Dekontamination und Bekämpfung von Schädlingen
nicht wesentlich.
-
Beispiel 1
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wurde an einem Festkörperblock 12 (50
cm × 50
cm × 20
cm) aus Sandstein mit einer Anfangsfeuchte von ca. 4,5 Ma.-% getestet.
Der Steinblock 12 wurde beidseitig mit massiven Plattenelektroden 14, 16 aus
Kupferblech versehen. Diese enthielten auf einer Seite Löcher (Durchmesser
ca. 5 mm) für
die Durchführung von
faseroptischen Temperatursensoren 24, mit denen der Temperaturverlauf
im Steinblock 12 kontinuierlich verfolgt werden konnte.
Zur dielektrischen Erwärmung
kam ein HF-Generator 18 mit 5 kW Maximalleistung und einer
konstanten Arbeitsfrequenz von 13,56 MHz zu Einsatz. Die während der
Aufheizphase kontinuierlich eingebrachte HF-Leistung betrug 1,3
kW. Nach dem Erreichen einer mittleren Temperatur von 105°C wurde diese
konstant gehalten, indem die Leistung nur noch temporär eingebracht
wurde. Als adsorbierende Substanz 22 im Behälter 34 wurde
eine Schüttung
von Zeolith 13X mit einer mittleren Korngröße von 3 mm verwendet.
-
Die
Temperaturprofile in einer mittleren Ebene im Steinblock sind in 3 für unterschiedliche Phasen
des Versuches dargestellt. Die bei höheren Temperaturen zum Rand
des Steines 12 hin auftretenden Temperaturgradienten sind
vor allem auf die fehlende thermische Isolierung zurückzuführen. Während der
Erwärmung
wurde kontinuierlich das Gewicht des Steines 12 bestimmt,
der auf einer Waage positioniert war. 4 zeigt
die Abnahme des normierten Wassergehalts, gemessen als Gewichtsabnahme
infolge der Trocknung, in Korrelation mit der mittleren Temperatur
des Steines 12 während
der Trocknung. Im Verlaufe des Versuches wurde ein Trocknungsgrad
von etwa 94% erreicht. Es ist zu beachten, dass die erreichte Endfeuchte
unter Umständen
nicht der Ausgleichsfeuchte entspricht, die bei einer praktischen
Anwendung anzustreben ist. Um Schäden am Material zu vermeiden,
ist möglicherweise
dann ein geringerer Wasseraustrag anzustreben und die Trocknung
wäre somit
eher abzubrechen. Erwartungsgemäß war mit
Erreichen einer Temperatur von 100°C im Festkörperstein 12 ein deutlicher
Anstieg der Wasseraustragsrate um etwa den Faktor 4 zu verzeichnen.
Der energetische Wirkungsgrad, also die Effizienz der Umwandlung
von HF-Energie in Wärme
im Sandstein 12 lag bei diesem Versuch bei 91%. Durch eine
verbesserte thermische Isolierung könnte dieser Wert noch erhöht werden.
-
Beispiel 2
-
Im
Beispiel 2 wurde mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Festkörper 12 aus
demselben Material wie in Beispiel 1 mit Hilfe von Gitternetzelektroden 14, 16 getrocknet.
Die Gitternetzelektroden 14, 16 wurden als Edelstahlnetz
mit einer Maschenweite von ca. 6 mm ausgestaltet. Diese Auslegung der
Elektroden 14, 16 bietet beim praktischen Einsatz eine
höhere
Flexibilität
und kann der äußeren Form des
Festkörpers 12 einfacher
angepasst werden. Die HF-Erwärmung
und die Messwerterfassung erfolgten in analoger Weise zu Beispiel
1. Die eingebrachte Leistung betrug 1,6 kW. 5 zeigt
die Temperaturprofile zu verschiedenen Zeiten des Versuchs auf einer
mittleren Ebene im Festkörper 12. 6 stellt den
Verlauf der Trocknung des Steinblocks 12 mit der Entwicklung
der mittleren Temperatur während
des Versuches dar. Der erzielte Trocknungsgrad lag bei ca. 91% und
die Energieeffizienz, d. h. der Wirkungsgrad, lag bei 89%. Beide
Werte liegen für
diese Elektrodenform im selben Bereich wie für massive Kupferelektroden,
was die Flexibilität
hinsichtlich der Elektrodenauslegung unterstreicht.
-
Das
Potenzial der Verwendung von verschiedenen Adsorbermaterialien 22 zur
Bindung des aus dem Mauerwerk bzw. einem anderen Festkörper 12 entfernten
Wassers 10 (wie in den Beispielen 1 und 2 demonstriert)
wird in 7 veranschaulicht. Hier ist die
Gleichgewichtsadsorption von Wasser an drei unterschiedlichen Zeolithen
vom Typ 3A, 5A bzw. 13X für
verschiedene Wasser-Partialdrücke angegeben. Die
Wasseradsorption ist in Milliliter Wasser pro Gramm Adsorbermaterial
angegeben. Derartige Kurven werden als Adsorptionsisothermen bezeichnet und
sind der Fachliteratur auch für
das Bindungsvermögen
von organischen Schadstoffen 11 an Zeolithen oder anderen
potenziellen Adsorbermaterialien 22 wie Aktivkohle oder
Silikagele zu entnehmen. Je nach Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann der Fachmann die adsorptive Substanz 22 dann entsprechend
auswählen.
-
In 8 wird
eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt, bei der das zu behandelnde Material 12 mittels
einer Fördereinrichtung 40 zwischen
den Elektroden 14, 16 derart hindurchbewegt wird,
dass sich das Material 12 zumindest zeitweise im Wirkungsbereich
der mindestens einen Elektrode 14, 16 befindet.
Bevorzugt wird das Material vor der Behandlung mittels einer geeigneten,
besonders bevorzugt trichterförmigen
Einrichtung 50 auf die Fördereinrichtung 40 aufgebracht.
Bevorzugt ist das Sammeln des Materials 12 nach der Behandlung
mit einer entsprechenden Einrichtung 52. In einer bevorzugten
Variante wird die Oberflächentemperatur
des Materials 14 mittels eines Sensors 46 vorzugsweise
kontinuierlich gemessen. Vorzugsweise wird das Material 14 während der
Bewegung mittels der Fördereinrichtung 40 von
einem Gasstrom 42 derart durchströmt, dass die freigesetzten
Stoffe 10, 12 durch diesen aufgenommen werden.
Der Sensor ist vorzugsweise mit einer Auswerteeinheit 26 verbunden.
Die Einspeisung der HF-Energie
wird wie bei den anderen Varianten durch eine HF-Spannungsquelle 18,
die vorzugsweise über
eine elektronisches Anpassnetzwerk 32 mit den Elektroden 14, 16 verbunden
ist, realisiert. Die Fördereinrichtung 40 ist vorzugsweise
für die
Durchströmung
zumindest teilweise perforiert. In einer besonders bevorzugten Variante
durchströmt
der Gasstrom 42 nach der Aufnahme der Komponenten 10, 12 einen
Feststoff 22, der sich in einem geeigneten, zumindest teilweise
offenen Behälter 34 befindet.
Vorzugsweise weist das Material zur Aufnahme der freigesetzten Stoffe 22 auch
eine Komponente 44 auf, die unter geeigneten Randbedingungen
(z. B. Temperatur) in der Lage ist, Schadstoffe 11 unschädlich zu
machen.
-
- 10
- Wasser
(Flüssigkeit)
- 11
- Schadstoff
- 12
- Festkörper/Feststoff
- 14,
16
- Elektrode
- 15
- erste
Seite
- 17
- zweite
Seite
- 18
- Mittel
zur Einspeisung von HF-Energie
- 20
- Grenzfläche/Übergangsbereich
- 22
- Substanz
zur Aufnahme von freigesetzter Flüssigkeit/Schadstoff
- 24
- Temperatursensor
- 26
- Auswerteeinheit
- 28
- Flüssigkeit-/Schadstoff-
oder Temperatursensoren
- 30
- Steuerungsmittel
- 32
- elektronisches
Anpassnetzwerk
- 34
- Behälter/Struktur
- 36
- Mittel
zur Bestimmung der Adsorberbeladung
- 40
- Fördereinrichtung
- 42
- Gasstrom
- 44
- Mittel
zur reaktiven Gasreinigung
- 46
- Infrarotsensor/Infrarotkamera
- 50
- Mittel
zum Ausbringen des zu behandelnden Materials
- 52
- Mittel
zum Sammeln des behandelten Materials