DE102008037986A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln wenigstens einer Eigenschaft eines zu prüfenden Materials - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln wenigstens einer Eigenschaft eines zu prüfenden Materials Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Ermitteln wenigstens einer Messgröße eines zu prüfenden Materials, das in einem wechselnden elektrischen Feld angeordnet ist, sind die Messgrößen des zu prüfenden Materials insbesonders auch bei Auftreten von Störgrößen genau und zuverlässig bestimmbar, wenn das Zeitverhalten eines Feldaufbaus ermittelt und zum Messen der Messgrößen herangezogen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln wenigstens einer Messgröße eines zu prüfenden Materials, das in einem wechselnden elektrischen Feld angeordnet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind aus den Druckschriften DE 41 00 869 und WO 2006/035285 A1 bekannt.
  • Moderne Füllstationen haben eine so hohe Taktgeschwindigkeit, dass das mechanische Verwiegen zur Gewichtskontrolle wegen der Einschwingzeiten der Waagen problematisch ist.
  • Als Alternative kann das Material in einen Kondensator gebracht werden. Wird die Kapazität des Kondensators bestimmt, so kann aus G ≈ V·α und C ≈ ε·F/d über den Zusammenhang: G ≈ C·d2·α/εauf das Gewicht geschlossen werden, wobei C die gemessene Kapazität, d der Platten-Abstand, V das Füllvolumen, α das spezifische Gewicht und ε die Dielektrizitätskonstante des Materials ist. Dies gilt für einen Plattenkondensator. Die Zusammenhänge bei realen Anordnungen, z. B. offenen Elektroden-Anordnungen sind komplexer.
  • Die Nachteile eines solchen Messverfahrens werden im Folgenden am Beispiel der Befüllung von Gelatinekapseln im für Pharma-Bereich beschrieben.
  • Gelatine-Kapseln haben immer eine gewisse Feuchte. Auch das Füllmaterial kann feucht sein. Die Kapsel selbst muss Feuchtigkeit annehmen können, da sie sich sonst im Magen-Darm Trakt nicht auflösen kann.
  • Da Wasser verglichen mit den Pharmaka die sehr hohe Dielektrizitätskonstante von ca. 80 gegenüber der geringen von etwa 3...6 bei den üblichen Pharmaka hat, ergibt sich bei der unumgänglichen Anwesenheit von Wasser ein sehr hoher, nicht akzeptabler Messfehler. Hinzu kommt, dass die Dielektrizitätskonstante von Wasser je nach seiner Bindung an das Trägermaterial schwankt. Bei Eis ist das Wasser stark in einem Kristallgitter gebunden. Man beobachtet hier einen Abfall der Dielektrizitätskonstante von 80 auf 6.
  • Als Beispiel sollen 100 mg einer Substanz mit 5% Restfeuchte verwogen werden. Geschieht dies gravimetrisch, so erhält man durch das Wasser einen Wert, der ca. 5% höher ist als das Trockengewicht. Wird dagegen die Kapazität gemessen, so erhält man im trockenen Zustand einen Messwert von 100·4 (ε = 4), die Feuchte selbst liefert zusätzlich 5·80 (ε = 80) Einheiten. Dies ist ein Fehler von 100%.
  • Prinzipiell rührt der Fehler daher, dass das spezifische Gewicht von Wasser und Trockensubstanz ähnlich, deren Dielektrizitätskonstanten aber stark unterschiedlich sind. Die durch diese Materialeigenschaften bedingten Fehler lassen sich durch technische Tricks nur schwer umgehen, es sei denn man misst bei sehr tiefen Temperaturen, also in Bereichen, in denen sich die Dielektrizitätskonstanten kaum unterscheiden, oder man schafft es, auf anderem Wege das Wasser so stark an die Trockensubstanz zu binden, dass die Dielektrizitätskonstante des Wassers stark sinkt. Eine ähnliche Problematik tritt bei allen Wäge-Aufgaben auf, bei denen die Masse feuchter Materialien bestimmt werden muss, nicht nur bei dem Anwendungsbeispiel Kapselverwiegung im Pharma-Bereich.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bzw. zu schaffen, mit dem Eigenschaften wie etwa das Gewicht eines zu prüfenden Materials insbesondere auch dann schnell und zuverlässig bestimmt werden können, wenn Störgrößen, wie ein Wassergehalt des Materials, vorliegen bzw. auftreten.
  • Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 angegeben.
  • Die gestellte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst, wie sie in Anspruch 10 angegeben ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung wenigstens einer Eigenschaft eines zu prüfenden Materials, das in einem wechselnden elektrischen Feld angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitverhalten eines Feldaufbaus ermittelt und zum Messen der physikalischen Größe (n) ausgewertet wird. Dieses auch als Relaxations-Messverfahren zu bezeichnende Verfahren, ermöglicht es, beispielsweise physikalische Messgrößen, aber auch Qualitätsindices von zu prüfenden Materialien, beispielsweise Gewichte auf elektrischem Wege zuverlässig zu bestimmen, und zwar auch dann, wenn das zu prüfende Material oder Behältnisse und Verpackungen dieses Materials einen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen.
  • Wasser ist ein polares Molekül, bei dem zwei leichte Wasserstoff-Atome in einem Winkel von 104° an ein schweres Sauerstoff-Atom gebunden sind. Bringt man das Molekül in ein elektrisches Feld, so richtet es sich in diesem aus und entzieht diesem die dazu notwendige Energie. Bei flüssigem Wasser ist diese Umorientierung sehr schnell. Die Resonanzfrequenz liegt bei 2,4 GHz. Ist das Wasser jedoch an einen Träger gebunden (Kristallwasser), so ist diese Umorientierung wesentlich langsamer und lässt sich im μsec-Bereich beobachten. Entsprechend der Erfindung wird das Material in ein elektrisches Feld gebracht, welches seine Polung umkehrt. Dieses Feld wird mit Hilfe eines Stimulus-Signals zwischen zwei Elektroden aufgebaut. Das zu messende Material wird zwischen die Elektroden gebracht. Entsprechend der Bindung und der Menge des Wassers wird sich ein Gleichgewichtszustand erst nach einiger Zeit einstellen. Mit dem Relaxations-Messverfahren wird dieses Einschwingverhalten gemessen und ausgewertet.
  • Die Erfindung, sowie weitere Vorteile, Einzelheiten und Ausführungsbeispiele wird bzw. werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung der Messanordnung,
  • 2a bis 2e verschiedene Signalformen, anhand denen die vorliegende Erfindung und Ausführungsbeispiele derselben erläutert werden, und
  • 3 Ergebnisse von Messungen, die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ermittelt wurden, im Vergleich zu herkömmlichen Messungen.
  • In 1 ist eine Messanordnung schematisch dargestellt. Zwischen den beiden Platten eines Kondensators befindet sich das zu verwiegende Material. Ist das Material verlustbehaftet, so kann dies mit dem Ersatzwiderstand R symbolisiert werden. In 1 sind zusätzlich die wichtigsten Gleichungen angegeben. Sie beziehen sich auf die Materialien bzw. die Kurvenformen von 2. Gleichung 2 ist die zur Messung von Kapazitäten bekannte Gleichung. Sie vermag keine Aussage über den Anteil der Restfeuchte des Materials zu liefern. Für die Restfeuchte – Korrektur oder Messung – ist Gleichung (5) zu lösen. Der zusätzliche Exponent v wird durch die Bindung des Wassers an den Träger bestimmt und liegt zwischen 0,5 u. 1.
  • In 2 wurden unterschiedliche Materialien in die Versuchsanordnung gebracht. Der durch den Kondensator fließende Strom wurde gemessen. Der Anstieg des Stroms nach dem Ändern des Stimulus-Signals wird für verschiedene Materialien gezeigt. Die X-Achse ist die Zeitachse, auf der Y-Achse ist der fließende Strom gezeigt
  • 2a: Stimulus: Dies ist das Anrege-Signal für das elektrische Feld. Das Feld kann dreieck- oder trapezförmig sein. Sinusförmige Felder wie sie bei konventionellen Kapazitätsmessungen verwendet werden sind eher ungeeignet. Im Bild ist ein dreieckförmiges Stimulus-Signal gezeigt. Die Frequenz dieses Signals liegt vorwiegend im Bereich zwischen 10...200 kHz.
  • 2b: Isolatoren liefern ein rechteckförmiges Antwortsignal gemäß I = C·dU/dt
  • 2c: Hat das Material Verluste, so überlagert sich ein Dreieck gemäß I = U/R. Der Schnittpunkt mit dem Material ohne Verluste liegt in der Mitte.
  • 2d: Wird zusätzlich zu dem Isolator ein Material mit Verlusten in den Kondensator gebracht, so verschiebt sich der Schnittpunkt aus der Mitte nach links, denn in der Mitte geht das Stimulus-Signal durch 0. Die Verluste können in der Mitte somit nicht gemessen werden. Damit erhöht sich der Pegel in der Mitte nur durch die Kapazität des zusätzlichen Materials.
  • 2e: Wird zusätzlich polares Material wie etwa Wasser in die Messanordnung gebracht, so wird eine exponential-ähnliche Kurve überlagert
  • Obige Einschwingkurven werden an mehreren äquidistanten Punkten abgetastet und ausgewertet. Eine Abtastrate von 128 Punkten/Zyklus hat sich als ausreichend erwiesen. Dieser Wert ist aber von der benutzten Technologie abhängig und könnte höher liegen wenn schnellere Wandler zur Verfügung stehen, oder niederer wenn langsamere Wandler benutzt werden sollen.
  • Die Abtastwerte werden im Folgenden Messwerte (W) genannt, während die gewünschten Größen (G) Messgrößen genannt werden. Messgrößen in obigem Sinn können physikalische Eigenschaften sein, wie Gewicht und Feuchte des Materials. Es können aber auch synthetische Eigenschaften sein wie ein Qualitätsindex. Messwerte in obigem Sinn sind die Abtastwerte. Es können aber auch die Steigungen der Einschwingkurve zum Abtastzeitpunkt sein oder aber auch ganz andersartige Messwerte wie z. B. die Temperatur des Messgutes. Letzteres ist sogar sehr wichtig, da die Polarität des Wassers temperaturabhängig ist.
  • Üblicherweise bestimmt man Messgrößen mit Hilfe von physikalischen Gleichungen wie z. B. den Widerstand aus der Formel R = U/I. In der modernen Messtechnik können die Zusammenhänge so komplex werden, dass die entsprechenden Gleichungen, falls es sie überhaupt gibt, nur noch mit großem Zeitaufwand zu lösen sind. In diesem Fall kann man dennoch zu Lösungen kommen, wenn man sich statistischer Methoden bedient.
  • So kann man als Iteration für die exakte Gleichung das folgende Gleichungs-System auswerten. G1 = k11·W1 + k12·W2 + k13·W3 + ... G2 = k21·W1 + k22·W2 + k23·W3 + ...
  • Wobei Wx die Messwerte am Abtastpunkt x sind, Gi die gewünschten Messgrößen und kxy die sogenannte Kalibriermatrix. In Matrix-Schreibweise: g = K·w
  • Um Restfeuchte korrigieren bzw. messen zu können, sind zwei Schritte erforderlich:
  • 1. Kalibrierung des Sensors im Labor:
  • Es werden mehrere Materialproben vermessen. Aus den Messwerten wird eine Auswahl getroffen. Die Kalibriermatrix wird bestimmt.
  • Die Linearisierungsfunktion wird bestimmt. Dies erfolgt so, dass bei den späteren Messungen die Abweichungen der berechneten Messgrößen von tatsächlichen Messgrößen minimal werden.
  • 2. Messung der Materialeigenschaften im Prozess
  • Die so bestimmten Kalibriermatrizen und Linearisierungsfunktionen werden zur Lösung obigen Gleichungssystems benutzt. Im Gegensatz zum Kalibriervorgang der langwierig sein kann, geht dies mit den aus der Filtertechnik bekannten DSP-Blöcken Multiply and Akkumulate (MAC) Befehlen moderner Rechner (Microcontroller) innerhalb weniger Taktzyklen.
  • Anhand obigen Gleichungssystems erkennt man die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Relaxationsverfahrens gegenüber dem Kapazitäts-Messverfahren. Da bei letzterem nur ein einziger Messwert, nämlich die Kapazität (allenfalls noch die Verluste) verfügbar ist, hat man zu wenige Parameter um obiges Gleichungssystem zur Kalibrierung aufstellen zu können.
  • Zur Kalibrierung wird in dem Anwendungsbeispiel folgendermaßen vorgegangen:
    • 1. Die Kapsel wird mit unterschiedlichen Mengen des Füllgutes gefüllt. Die Kapsel wird gravimetrisch verwogen. Bei bekanntem Kapsel-Gewicht wird mit dem Sensor die Antwortkurve aufgenommen. Dies geschieht mehrere Male mit unterschiedlichen Füllgewichten und Feuchten, damit statistisch relevante Aussagen gewonnen werden können.
    • 2. Damit sind g und eine Vielzahl von Messwerten w bekannt. In dem Kalibrierverfahren wird eine Auswahl der Messwerte vorgenommen, derart, dass die Messwerte so eingeschränkt werden, dass nur die an den günstigsten Abtastpunkten gewonnenen in die weitere Rechnung eingehen. Welches die günstigsten Abtastpunkte sind, wird beim Kalibrieren z. B. durch Minimierung der Differenz zwischen Messwert und Rechenwert ermittelt. Weiter wird beim Kalibrieren die Kalibriermatrix K derart berechnet, dass man bei späteren Messungen minimale Abweichungen zur tatsächlichen Messgröße (z. B.) zum Gewicht erhält. Dies ist gegeben, wenn die optimale Kalibriermatrix Kopt = (wT·w)–1·wT·g benutzt wird. Mit Kopt wird aber auch das Bestimmtheitsmaß maximal. In dem Kalibrierverfahren werden die Abtastpunkte so variiert, bis das mit der zugehörigen optimalen Matrix berechnete Bestimmtheitsmaß maximal wird. Alternativ zum Bestimmtheitsmaß kann auch die Standard-Abweichung oder ein ähnliches Kriterium zur Bewertung der besten Näherung herangezogen werden. Dieser Schritt ist unter dem Namen „Multivariate Datenanalyse” bekannt.
    • 3. Die multivariate Datenanalyse funktioniert nur bei linearen Zusammenhängen. Bei Restfeuchte liegt jedoch ein etwa exponentielles Verhalten vor. In diesem Fall muss der Messwert erst linearisiert werden, bevor er in die Gleichung eingebracht werden kann. Anstelle von wx muss In(wx a) eingesetzt werden, wobei a je nach der Bindung (bei Polymeren) ein Wert zwischen 0,5 u, 1 ist. Der Faktor a muss also bei der Kalibrierung ebenfalls ermittelt werden.
    • 4. Es ist auch möglich, dass virtuelle Messwerte in der Gleichung verwendet werden müssen. Als Beispiel für einen virtuellen Messwert sei die Differenz der physikalischen Messwerte In(w1) u. In(w2) genannt, die in etwa eine Steigung reflektiert. Wenn auf diese „Steigung” eine Linearisierungs-Funktion angewendet werden muss, können nicht die Einzel-Komponenten in die Gleichung aufgenommen werden, sondern es muss ein virtueller Messwert gebildet werden.
  • Um die Messgrößen möglichst exakt zu bestimmen, müssen innerhalb des Kalibrier-Vorganges die folgenden Parameter optimiert werden:
    • • Die Lage und Zahl der Abtastpunkte. Die Antwortkurve wird an bestimmten Stellen abgetastet. Welches die optimale(n) Stelle(n) sind, muss ermittelt werden.
    • • Die Breite der Abtastbereiche. Um das Rauschen klein zu halten kann eine bestimmte Zahl von Messwerten vor und nach dem eigentlichen Abtastpunkt in die Auswertung einbezogen werden.
    • • Die optimale Zahl und Art der virtuellen Messwerte
    • • Die optimale Linearisierungsfunktion
    • • Die optimale Kalibriermatrix Kopt.
  • Diese Werte werden in den Relaxations-Sensor eingelagert. Der Sensor berechnet dann das Gleichungssystem und liefert Messgrößen, deren Qualität durch das Kalibrier-Verfahren bekannt ist.
  • Somit besteht der Relaxations-Sensor-System aus folgenden Komponenten:
    • • Zwei gegenüberstehenden Elektroden, zwischen denen das Stimulus Feld aufgebaut wird, und zwischen die Kapsel oder im allgemeinen Fall das Messobjekt eingebracht wird. In Sonderfällen können sich die Elektroden auch in einer Ebene befinden und das Messobjekt, z. B. Gewebe kann über die beiden Platten geführt werden. Beim Verwiegen von Kapseln können die Elektroden in der Kapsel-Aufnahme integriert sein.
    • • Einem Generator für das Stimulus-Signal. Dieses kann dreieck-, rechteck- oder trapezförmig sein. Sinusförmige Signale sind eher ungeeignet.
    • • Einem Messwert-Aufnehmer, der die Antwortkurve zu bestimmten vorgegebenen Zeiten abtastet.
    • • Einem Rechner, der mit Hilfe der Kalibriermatrix die gewünschte Messgröße berechnet. Der Rechner kann zum Teil auch aus einem FPGA bestehen, in welches die zur Auswertung benötigten Funktionen integriert sind. In den Sensor kann ein nichtflüchtiger Speicher für die Kalibriermatrix eingearbeitet sein, der immer eine exakte Zuordnung zwischen Elektroden und Kalibriermatrix gewährleistet. Bei mehreren unterschiedlichen Materialien ist es möglich, dass unterschiedliche Kalibrier-Matrizen verwendet werden müssen. In Sonderfällen, bei denen nur qualitative Aussagen benötigt werden, kann auch auf die Kalibrierung verzichtet werden.
    • • Einer Auswerte-Einheit, welche die Ergebnisse der Berechnung visualisiert und/oder dokumentiert. Hierzu kann auch die Auswertung der Ergebnisse nach vorgegebenen Normen (z. B. ISO) etc. gehören. Der Rechner nach obigem Punkt sowie die Auswerte-Einheit können in einer physikalischen Einheit zusammengefasst sein. Die Auswerte-Einheit kann aber auch aus einem vom Sensor getrenntem PC bestehen.
    • • Die Spannungsversorgung sowie die Übertragung der Ergebnisse an die Auswerte-Einheit. Insbesondere bei Anordnungen bei denen die Befüllung in einem Rondell erfolgt, sind eine starre Einkopplung der Versorgungsspannungen sowie die Auskopplung der Messergebnisse mit Hilfe von Kabeln nicht möglich. Hier kann die Energieversorgung durch die bekannten Verfahren wie Schleifringe, Kontaktstifte, magnetische Einkopplung etc. erfolgen; die Übergabe der Daten durch eines der ebenfalls bekannten Verfahren wie optische Übertragung, die durch Funk, die durch kapazitive Auskopplung oder auch die durch Kontaktstifte. Auch Mischformen sind möglich, wie z. B. das Auslösen der Messung mit einer Gabel-Lichtschranke und das Übertragen der Messergebnisse durch Funk.
  • Bei der beschriebenen Anwendung – Messen des Kapsel-Gewichts – liegt folgende Vorgehensweise nahe:
    • • Zunächst wird die noch leere Kapsel vermessen. Das Gewicht und der Wassergehalt der Gelatine werden mit dem Relaxationsverfahren bestimmt.
    • • Danach wird die erste Wirk-Substanz in die Kapsel eingebracht. Wieder wird Gewicht und Wassergehalt bestimmt. Aus der Differenz beider Werte erhält man Gewicht und Wassergehalt dieser Substanz. Insbesondere lässt sich das Trockengewicht der Wirksubstanz bestimmen und sich dadurch der durch die Restfeuchte bedingte Messfehler eliminieren.
    • • Das Verfahren kann mit weiteren Wirk-Substanzen fortgesetzt werden, wobei die Gewichte und Feuchten der einzelnen Substanzen mit jeweils einer weiteren Messung bestimmt werden können.
    • • Es ist möglich, dass bei schrittweisem Abfüllen unterschiedlicher Substanzen in die gleiche Kapsel unterschiedliche Abtastpunkte und/oder Kalibriermatrizen verwendet werden müssen.
  • In 3 sind die Ergebnisse der Korrektur gezeigt.
  • Die stark fallende Kurve zeigt die „Gewichte”, die mit reiner Kapazitätsmessung an Material mit unterschiedlichem Restfeuchtegehalt ermittelt wurden. Die obere Kurvenschaar zeigt die Ergebnisse bei Einsatz des erfindungsgemäßen Relaxationsverfahrens. Gemessen wurde hier mit einem Sensor mit 4 Kanälen.
  • Auf der X-Achse ist die Feuchte in willkürlichen Einheiten abgetragen, wobei der Bereich geringer Feuchte rechts liegt. Auf der Y-Achse sind die Messwerte gezeigt.
  • Die vorliegende Erfindung wurde zuvor anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert. Dem Fachmann sind jedoch zahlreiche Abwandlungen, Modifikationen und Ausgestaltungen möglich, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist immer dann besonders vorteilhaft anwendbar, wenn Messgrößen, etwa die Gewichte von Materialien, auf verschiedensten technischen Gebieten zuverlässig ermittelt werden sollen, und in der Umgebung oder im Material selbst Feuchtigkeit oder sonstige Störgrößen auftreten, die ohne Verwendung des erfindungsgemäßen Relaxations-Messverfahrens die Messwerte verfälschen würden. Die Anwendungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher keineswegs auf die Bestimmung von Gewichten von Materialien, Kapseln oder sonstigen Verwiegungsverfahren in der Pharmaindustrie beschränkt, sondern kann in einem großen Bereich von Messaufgaben vorteilhaft eingesetzt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4100869 [0002]
    • - WO 2006/035285 A1 [0002]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Ermitteln wenigstens einer Eigenschaft eines zu prüfenden Materials, das in einem wechselnden elektrischen Feld angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitverhalten eines Feldaufbaus ermittelt und zum Messen der physikalischen Eigenschaft(en) herangezogen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaften physikalische Messgrößen und/oder Qualitätsindices sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Störgröße, die bei der Ermittlung einer Eigenschaft auftritt, gemessen und zur Eliminierung der Störgröße bei der Ermittlung der Eigenschaft herangezogen wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Störgröße der Wassergehalt eines Materials ist.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wechselnde elektrische Feld mit einem Stimulus-Signal erzeugt wird, das eine vorgegebene Signalform aufweist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wechselnde elektrische Feld bezüglich des Stimulus-Signals-Verlaufs an vorgegebenen Abtastpunkten abgetastet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinanderfolgende Messgrößen für mehrere Materialien ermittelt werden, und durch deren Differenzbildung auf die Messgrößen eines Materials geschlossen wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kalibrierwerte zur Eliminierung von Störgrößen verwendet werden.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zum Messen des Gewichts und/oder der Füllmenge von Behältnissen, insbesondere von Medikamentenkapseln, verwendet wird.
  10. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Teil einer Abfülleinrichtung zur Messung des Abfüllgewichts und/oder des Wassergehalts während des Abfüllvorgangs ist.
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