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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schäler zum Schälen eines Schälguts wie beispielsweise Obst oder Gemüse.
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Übliche Schäler weisen eine Klinge auf, welche beweglich mit einem Griffelement verbunden ist. Der Schäler wird entlang des Schälguts geführt, und ein Teil der Schale wird entfernt. Dabei ist das Messer üblicherweise gerade, wohingegen viele Obst- und Gemüsesorten wie beispielsweise Spargel eine zylindrische Grundform aufweisen. Durch das gerade Messer des üblichen Schälers wird somit lediglich ein kleiner Bereich des Schälguts geschält. Der Schäler muss viele Male entlang des Schälguts geführt werden, um ein vollständiges Schälen des Schälguts zu erreichen. Dieser Vorgang ist daher zeitaufwändig. Insbesondere stellt sich das Problem, dass in einzelnen Bereichen unter Umständen die Schale nicht entfernt wird.
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Darüber hinaus existieren Schäler, insbesondere Spargelschäler mit einer Vielzahl von Klingen, welche federbelastet gegen das Schälgut drücken und so bei Durchführen des Schälguts, insbesondere des Spargels, durch den Schäler in vielen Bereichen gleichzeitig die Schale entfernen. Hierbei sind die Klingen jedoch weiterhin starr ausgebildet, so dass sich die Klingen nicht an die tatsächliche Form des jeweiligen Schälguts anpassen können. Weicht beispielsweise die Form des Spargels von einer optimalen zylindrischen Form ab, so wird durch diese Schäler nicht mehr die gesamte Oberfläche des Spargels geschält, und in bestimmten Bereichen bleibt der Spargel ungeschält.
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DE 91 07 005 U1 offenbart ein Spargelmesser mit einem elastischen Trägerelement, wobei das elastische Trägerelement eine Vielzahl von Messern aufweist, welche entlang des Umfangs des Schälguts angeordnet sind. Durch das elastische Trägerelement passen sich die Messer an den jeweiligen Spargeldurchmesser an.
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DE 195 613 A offenbart eine Vorrichtung zum Schälen von Stangengemüse, wobei eine Vielzahl federnder Klingen entlang einem Umfang des Stangengemüses angeordnet sind und aufgrund der federnden Befestigung der Klingen sich an den Durchmesser des Stangengemüses anpassen.
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DE 75 25 168 U offenbart ein Spargelschälgerät mit zwei Klingenpaaren, wobei die Klingen der jeweiligen Paare gebogen sind und elastisch angeordnet sind um durch den Spargel auseinandergedrückt zu werden, so dass sich der Abstand der Klingen der jeweiligen Klingenpaare an den Durchmesser des Spargels anpasst wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schäler zu schaffen, der zuverlässig ein Schälgut schält.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Schäler gemäß Anspruch 1.
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Der erfindungsgemäße Schäler zum Schälen eines Schälguts weist mehrere Klingen auf, wobei die Klingen in ihrer Form dem Schälgut angepasst sind. Weist beispielsweise das Schälgut eine im Wesentlichen zylindrische Form auf, so ist die Form der Klinge ringförmig, um sich der Form des Schälguts anzupassen. Weiterhin ist mindestens eine der Klingen erfindungsgemäß flexibel ausgebildet, so dass die mindestens eine Klinge der Kontur des Schälguts folgt. Durch das flexible Ausbilden der Klinge kann die Klinge auch bei Abweichungen des Schälguts von einer Idealform der Kontur des Schälguts folgen durch ein Verformen der Klinge selbst. Insbesondere bleibt die Klinge dabei im Wesentlichen vollständig im Kontakt mit dem Schälgut, so dass ein zuverlässiges Schälen erfolgt. Es ist nicht mehr erforderlich, den Schäler mehrfach am Schälgut vorbeizubewegen, um ein vollständiges Schälen zu erreichen. Ebenso wird verhindert, dass die Klinge durch die äußere Kontur des Schälguts vom Schälgut weggedrückt wird beispielsweise durch eine Unebenheit in der Kontur des Schälguts, wodurch einzelne Bereiche des Schälguts ungeschält bleiben. Durch die flexible Klinge passt sich die Klinge der Kontur des Schälguts an und somit erfolgt ein vollständiges Schälen im Bereich der Klinge. Dabei kann insbesondere die Klinge z.B. aus Federstahl ausgebildet sein, ähnlich einer Rasierklinge. Alternativ hierzu kann die Flexibilität der Klinge erreicht werden durch eine Einfassung der Klinge in eine Kunststofffassung, welche ebenfalls flexibel ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist die Klinge federbelastet gegen das Schälgut, so dass die klinge durch die Federbelastung gegen das Schälgut gedrückt wird. Dabei kann die Kraft dieser Federbelastung abhängig sein vom zu verwendenden Schälgut. Die Federbelastung kann beispielsweise erreicht werden durch eine U-Form der Klinge, wobei durch die Kontur des Schälguts die Öffnung der U-förmigen Klinge erweitert wird und somit die flexible Klinge der Kontur des Schälguts folgt.
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Erfindungsgemäß sind die Klingen ringförmig ausgebildet, um das Schälgut im Wesentlichen zu umschließen. Insbesondere bei einer Federbelastung der Klingen gegen das Schälgut können die ringförmigen Klingen einen Schlitz aufweisen, also insbesondere nicht vollständig geschlossen sein, so dass sich der Durchmesser der ringförmigen Klingen der Kontur des Schälguts anpasst.
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Vorzugsweise sind der Durchmesser der ringförmigen Klingen kleiner als der Durchmesser des Schälguts, wobei insbesondere eine zentrale Ausnehmung vorgesehen ist, um insbesondere bei Spargel den Spargelkopf nicht zu beschädigen. Weiterhin sind die ringförmigen Klingen aufgrund ihrer Flexibilität erweiterbar, um der Kontur des Schälguts zu folgen.
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Erfindungsgemäß ist eine Vielzahl von Klingen vorgesehen, wobei einzelne Klingen einen Schälbereich aufweisen können und die Überlagerung dieser Schälbereiche die gesamte Oberfläche des Schälguts umfasst. Hierzu ist insbesondere die Vielzahl von Klingen miteinander verbunden, beispielsweise durch ein gemeinsames Trägerelement, so dass die Bewegung einer Klinge, beispielsweise durch Auseinanderdrücken aufgrund der Kontur des Schälguts, sich auf die anderen Klingen zumindest teilweise überträgt. Alternativ oder zusätzlich hierzu sind einzelne Klingen der Vielzahl von Klingen unabhängig voneinander bewegbar, also einzeln Klingenflexibel ausgebildet, so dass sich die einzelnen Klingen individuell der Kontur des Schälguts anpassen können.
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Die Bewegung bzw. Verformung einer Klinge überträgt sich hierbei nicht auf andere Klingen.
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Erfindungsgemäß ist eine Vielzahl von ringförmigen Klingen vorgesehen, welche in einem ersten unbelasteten Zustand ineinander angeordnet sind, also konzentrisch. Die Vielzahl von ringförmigen Klingen bewegt sich in einem zweiten belasteten Zustand so, dass die Klingen in einer Schälrichtung hintereinander angeordnet sind. Dabei entspricht dem belasteten Zustand der Zustand, in dem das Schälgut gegen die Klingen gedrückt wird. Sofern in dem belasteten Zustand die Vielzahl von ringförmigen Klingen hintereinander angeordnet ist, ist insbesondere die ringförmige Klinge mit dem größten Durchmesser zuerst angeordnet und kommt demnach zuerst mit dem Schälgut in Kontakt, wohingegen die ringförmige Klinge mit dem kleinsten Durchmesser als letzte angeordnet ist und somit als letzte mit dem Schälgut in Kontakt kommt.
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Vorzugsweise ist die Vielzahl von ringförmigen Klingen hintereinander in einer Schälrichtung angeordnet. Hierbei erfolgt diese Anordnung ständig, auch ohne das Vorhandensein eines Schälguts.
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Vorzugsweise sind die Klingen U-förmig ausgebildet, wobei die Öffnungen der Klingen derart versetzt zueinander angeordnet sind, dass entlang einem Umfang des Schälguts stets mindestens eine Klinge vorgesehen ist, um das Schälgut vollständig zu schälen. Somit wird ein Bereich, welcher beispielsweise von der ersten Klinge nicht erfasst und geschält wird, durch die zweite Klinge geschält. Insbesondere durch Vorsehen einer U-förmigen Klinge kann diese auf einfache Weise flexibel ausgebildet sein.
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Vorzugsweise sind mindestens eine und insbesondere alle Klingen entgegen der Schälrichtung gerichtet und nach innen angewinkelt, also Richtung der Zentralachse des Schälers bzw. gegen das Schälgut geneigt. Hierdurch wird ein effizientes Schälen gewährleistet. So weist beispielsweise bei einer ringförmigen Klinge eine Klingenbasis einen größeren Durchmesser auf als eine Klingenspitze derselben Klinge. Der Durchmesser der ringförmigen Klinge verjüngt sich somit entgegen der Schälrichtung. Dabei beträgt insbesondere der Winkel relativ zur Schälrichtung weniger als 30°, vorzugsweise weniger als 20°, und bevorzugt zwischen 5 und 10°.
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Vorzugsweise sind die Klingen insbesondere vollständig von einem Gehäuse umgeben. Hierdurch werden die Klingen durch einen externen Zugriff geschützt, wodurch Verletzungen vorgebeugt werden kann.
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Vorzugsweise weist der Schäler einen Griff auf zum Halten in der Hand. Alternativ hierzu weist der Schäler eine Schraubbefestigung auf. Hierdurch kann der Schäler beispielsweise an einer Tischkante festgeschraubt werden zur einfachen Verwendung.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Schälgut um beispielsweise Spargel, Möhren, Petersilienwurzeln, Schwarzwurzeln, Gurken, Zucchini, Pastinaken oder dergleichen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schälers mit U-förmigen Klingen,
- 2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schälers in Seitenansicht und
- 3 den erfindungsgemäßen Schäler der 2 in Draufsicht.
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Der erfindungsgemäße Schäler, gezeigt in 1, weist eine erste Klinge 10 sowie eine zweite Klinge 12 auf. Dabei ist die erste Klinge 10 sowie die zweite Klinge 12 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet. Somit weist die erste Klinge 10 einen gebogenen Endabschnitt 14 auf. Ebenso weist die zweite Klinge 12 einen gebogenen Endabschnitt 16 auf. Dabei ist die Biegung der gebogenen Endabschnitte 14, 16 an die Form des Schälguts angepasst. Insbesondere entspricht der Radius des gebogenen Endabschnitts 14, 16 ungefähr dem Radius des Schälguts. Ein Schälgut wird dabei in die Öffnung 18 eingesteckt. Die Klingen 10, 12 sind dabei flexibel ausgestaltet, so dass sich der Radius des gebogenen Endabschnitts 14, 16 jeweils der Außenkontur des Schälguts anpassen kann. Weist somit das Schälgut einen leicht größeren Durchmesser auf, so werden die U-förmige erste Klinge 10 sowie die U-förmige zweite Klinge 12 auseinandergebogen aufgrund der Flexibilität der Klingen 10, 12. Die Klingen 10, 12 folgen dabei weiterhin der äußeren Kontur des Schälguts, und das Schälgut wird beim Hindurchschieben durch die Öffnung 18 vollständig geschält. Durch das Vorsehen der U-Form der beiden Klingen 10, 12 sind auf einfache Weise die Klingen 10, 12 federbelastet gegen das Schälgut, sobald dieses einen größeren Durchmesser aufweist als die gebogenen Endschnitte 14, 16. Weiterhin sind die erste Klinge 10 sowie die zweite Klinge 12 derart angeordnet, dass in einem ersten Bereich 20, welcher der Öffnung der U-förmigen ersten Klinge 10 entspricht, ein Schälen durch die zweite Klinge 12 erfolgt. Ebenso wird in einem zweiten Bereich 22, der der Öffnung der U-förmigen zweiten Klinge 12 entspricht, ein Schälen des Schälguts durch die erste Klinge 10 erreicht. Somit wird entlang des gesamten Umfangs das Schälgut vollständig geschält. Selbstverständlich können weitere Klingen vorgesehen sein, um eine vollständige Schälung des Schälguts auch bei stark unebener Oberfläche zu gewährleisten. Die Klingen 10, 12 sind dabei von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben (nicht dargestellt) und durch dieses relativ zueinander fixiert.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schäler, gezeigt in 2, sind eine erste Klinge 24, eine zweite Klinge 26 und eine dritte Klinge 28 vorgesehen. Dabei sind die Klingen 24, 26, 28 in Schälrichtung 30 hintereinander angeordnet und durch ein gemeinsames Trägerelement 32 verbunden. Die Klingen 24, 26, 28 sind dabei ringförmig ausgebildet und weisen einen Schlitz 34 auf, durch den sich die jeweilige Klinge verformen kann. Die Klingen 24, 26, 28 sind ebenfalls flexibel ausgebildet und können aufgrund des Schlitzes 34 ihren Durchmesser an den Durchmesser des Schälguts anpassen. Dabei wird eine Bewegung bzw. Verformung einer der Klingen 24, 26, 28 durch das Trägerelement 32 auf die anderen Klingen übertragen. Weist beispielsweise das Schälgut einen Durchmesser auf, der im Wesentlichen dem Durchmesser der zweiten Klinge 26 entspricht, wird die zweite Klinge 26 geringfügig auseinandergedrückt. Diese Bewegung überträgt sich durch das gemeinsame Trägerelement 32 auch auf die dritte Klinge 28, welche ebenfalls auseinandergedrückt wird und somit ein einfaches Schälen gewährleistet. Durch das Vorsehen ringförmiger Klingen 24, 26, 28 ist ein vollständiges Schälen des Schälguts insbesondere entlang eines gesamten Umfangs des Schälguts gewährleistet. Dabei ist der radiale Abstand zwischen den Klingenspitzen der ersten Klinge 24 und der zweiten Klinge 26 bzw. der zweiten Klinge 26 und der dritten Klinge 28 zur Verdeutlichung in der 2 übertrieben dargestellt. Der radiale Abstand D zwischen den Klingenspitzen der ersten Klinge 24 und der zweiten Klinge 26 beträgt insbesondere weniger als 5 mm, bevorzugt weniger als 3 mm, besonders bevorzugt weniger als 2 mm.
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Weiterhin ist aus der 2 ersichtlich, dass die Klingen nach innen angewinkelt sind, also in Richtung einer Zentralachse 38 des Schälers geneigt sind. Dabei ist der Durchmesser der jeweiligen Klinge an der Klingenspitze 36 kleiner als an der jeweiligen Klingenbasis 40. Hierdurch wird eine optimale Kraftübertragung von der Klinge auf das Schälgut gewährleistet, wodurch ein zuverlässiges Schälen erreicht wird.
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Dabei sind die Klingen 24, 26, 28 in unbelastetem Zustand bei dem Schäler konzentrisch ineinander angeordnet und erst bei Einschieben eines Schälguts in die Öffnung 42 die Klingen 26, 28, gezeigt in 2, in ihre Position, also hintereinander angeordnet, verbracht werden.
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Somit wird durch den erfindungsgemäßen Schäler ein zuverlässiges Schälen entlang dem gesamten Umfang des Schälguts gewährleistet, auch bei Abweichen der Kontur des Schälguts von einer idealen Form.