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Die Erfindung betrifft eine Rasteinrichtung zur Verrastung eines mit einem Gegenstecker entlang einer Steckrichtung zusammensteckbaren Steckers an dem Gegenstecker, umfassend einen Rastabschnitt, der entlang einer senkrecht zu der Steckrichtung verlaufenden Verrastrichtung über eine Rasthöhe auslenkbar ist. Ferner betrifft die Erfindung einen Stecker mit einer solchen Rasteinrichtung.
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Nachteilig bei einigen bekannten Ausgestaltungen ist, dass sich diese nach einer Zugbelastung oftmals schlecht vom Gegenstecker lösen lassen.
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Um eine Lösung bereitzustellen, bei der auch nach einer Zugbelastung ein einfaches Lösen möglich ist, wobei gleichzeitig ein sicheres Verrasten garantiert sein soll, weist bei einigen bekannten Rasteinrichtungen der Rastabschnitt mindestens eine entlang der gesamten Rasthöhe durchgängige Rastfläche aufweist, die an einem bezüglich der Verrastrichtung außenliegenden Ende in einer Kante endet.
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Die entlang der gesamten Rasthöhe durchgängige Rastfläche ermöglicht ein Anliegen einer Gegenrastfläche des Gegensteckers an einer großen Fläche, die auch bei einer Zugbelastung nicht in die Gegenrastfläche des Gegensteckers eingedrückt wird. Dadurch ist auch nach einer Zugbelastung ein einfaches Lösen möglich. Die Kante verhindert, dass die Rasteinrichtung vom Gegenstecker unbeabsichtigt wegrutscht.
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Aus der
US 5,993,237 A ist ein Stecker bekannt, der zum Testen von Telefonanlagen verwendet werden kann und dazu ein großes Ende und eine an einer einfach zu bedienenden Auslenkeinrichtung angeordnete Rasteinrichtung aufweist. Die
US 7,780,466 A zeigt einen Stecker mit nach oben aus einer Fläche heraus gebogenen Rastelementen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, die eine gute Stabilität bei einer einfachen Herstellbarkeit aufweist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, wenn die Rasteinrichtung eine Rastlasche aufweist, die entgegen der Steckrichtung gestützt ist.
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Ein erfindungsgemäßer Stecker umfasst eine erfindungsgemäße Rasteinrichtung.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen weiter verbessert werden.
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Um eine leichtes Gleiten der Rasteinrichtung an der Gegenrastfläche des Gegensteckers zu ermöglichen, kann die Rastfläche entlang der gesamten Rasthöhe glatt sein. Insbesondere sollten keine Stufen oder Grate vorhanden sein, die ein Gleiten behindern würden oder die sich im verrasteten Zustand in die Gegenrastfläche eindrücken könnten, sodass ein Lösen erschwert wäre. An der Rastfläche kann zum Beispiel eine Beschichtung vorhanden sein, die die Fläche glatt versiegelt und/oder besonders gute Gleiteigenschaften hat. Insbesondere kann zum Beispiel eine Beschichtung mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten vorhanden sein.
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In einer Ausgestaltung, die besonders einfach herzustellen ist und die gute Gleiteigenschaften aufweist, kann die Rastfläche im Wesentlichen aus ebenen Flächen bestehen.
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Die Rasteinrichtung kann aus einem Metall gefertigt sein, um eine hohe Stabilität bei einer gleichzeitig einfachen Herstellbarkeit zu erreichen.
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Die Kante kann einen Winkel von ca. 90° bilden, um einen guten Kraftfluss zu erzielen. Winkel kleiner als 90°, z.B. ca. 80° oder 70° sind ebenfalls möglich und können insbesondere vorteilhaft sein, um sich in eine entsprechende Ausnehmung am Gegenstecker gut einzupassen.
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Die Rastlasche kann an dem bezüglich der Verrastrichtung außenliegenden Ende angeordnet sein. Dadurch kann eine einfache Herstellbarkeit erreicht werden. Insbesondere kann die Kante der Rastfläche von der Rastlasche gebildet sein oder an der Rastlasche angeordnet sein.
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Die Rastlasche kann an dem bezüglich der Verrastrichtung außenliegenden Ende eine scharfkantig exakte Definition der Verrastung ermöglichen. Dadurch kann es etwa möglich sein, schon bei auch nur teilweise ausgelenkter Verrastvorrichtung einen ausreichenden Halt zu erzielen. Eine solche scharfkantige Definition ist mit einer Kante möglich, die zum Beispiel durch eine Faltung erzielt wird, bei der am Schluß die Kante außen liegt.
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Vorzugsweise verläuft die Rastfläche zumindest teilweise auf der Rastlasche.
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Um die Lösbarkeit weiter zu verbessern, kann die Rasteinrichtung zwei Rastflächen aufweisen, zwischen denen ein Befestigungsabschnitt für eine Betätigungseinrichtung angebracht ist. Dadurch ist die Zugkraft auf eine größere Fläche verteilt, sodass auf jede Fläche jeweils eine kleinere Kraft wirkt. Ferner wird die Kraft durch die zweiseitige Anbringung gleichmäßiger verteilt. Zwischen zwei voneinander beabstandeten Rastflächen können auch andere Elemente angeordnet sein.
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Um die Zugkraft noch besser zu verteilen, kann die Rasteinrichtung zwei voneinander beabstandete Rastflächen aufweisen, wobei eine Oberfläche eines zwischen den zwei Rastflächen angeordneten Abschnitts zumindest teilweise mit den Rastflächen fluchtet. Dadurch ist die Fläche, auf die die Zugkraft wirkt, vergrößert und die Kraft pro Fläche weiter verringert, wodurch ein Eindrücken am Gegenstecker weiter minimiert wird.
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Zur Erzielung einer einfachen Ausgestaltung kann die Rasteinrichtung aus einem einzigen Stück Blech gebogen sein.
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Die Rasteinrichtung kann einen Rampenabschnitt, einen Rastflächenabschnitt und einen Seitenabschnitt aufweisen, wobei der Seitenabschnitt den Rampenabschnitt mit dem Rastflächenabschnitt starr verbindet und senkrecht zu dem Rampenabschnitt und dem Rastflächenabschnitt verläuft. Dadurch ist eine besonders hohe Stabilität der Rasteinrichtung erreicht. Vorteilhafterweise ist diese Ausgestaltung kombiniert mit der Ausgestaltung aus einem einzigen Stück Blech. Dadurch ist eine stabile Rasteinrichtung möglich, die einfach hergestellt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Rasteinrichtung einen umgebogenen Abschnitt mit einer Aussparung auf, wobei die Aussparung in einem zusammengesetzten Zustand in der Steckrichtung an einem Gegenelement in dem Stecker anliegt. Dadurch kann verhindert sein, dass bei einer Zugkraft sich die Rasteinrichtung am umgebogenen Abschnitt verformt und die Rasteinrichtung dadurch zerstört wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausgestaltungen mit Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die dabei dargestellten vorteilhaften Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind jeweils voneinander unabhängig und können beliebig miteinander kombiniert werden, je nachdem, wie dies im Anwendungsfall notwendig ist.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform einer Rasteinrichtung an einem Stecker;
- 2 die Ausführungsform nach 1 in einer näheren Ansicht;
- 3 die Ausführungsform nach 1 in einer Nahansicht;
- 4 die Ausführungsform nach 1 aus einer anderen Perspektive;
- 5 die Ausführungsform nach 1 aus einer weiteren Perspektive;
- 6 eine teilweise geschnittene Perspektivansicht der Ausführungsform nach 1;
- 7 eine schematische Perspektivansicht der Rasteinrichtung alleine.
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In den 1 bis 6 ist ein Stecker 4 mit einer Rasteinrichtung 1 gemäß der Erfindung gezeigt. In 7 ist die Rasteinrichtung 1 alleine gezeigt.
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Der Stecker 4 kann entlang einer Steckrichtung S mit einem in 4 nur schematisch dargestellten Gegenstecker 2 zusammengesteckt werden, um beispielsweise an nicht näher dargestellten Kontaktelementen einen elektrischen Kontakt zu erreichen. Die Kontaktelemente wiederum können innerhalb des Steckers 4 mit nicht näher gezeigten Leitern eines Kabels verbunden sein, dass an einer Rückseite des Steckers 4 austreten kann.
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Um an dem Gegenstecker 2 befestigt werden zu können, weist der Stecker 4 eine Rasteinrichtung 1 auf, die mit einem entsprechenden Gegenelement am Gegenstecker 2 verrasten kann. Ein solches Gegenelement kann beispielsweise eine Ausnehmung in einem Gehäuse oder ein Vorsprung sein. Auch ein auslenkbares Gegenelement ist möglich.
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In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Rasteinrichtung 1 einen Rastabschnitt 5, der über einen umgebogenen Abschnitt 50 an der Vorderseite mit einem Halteabschnitt 70 der Rasteinrichtung 1 verbunden ist. An dem Halteabschnitt 70 ist die Rasteinrichtung 1 an einem Gehäuse 80 des Steckers 4 gehalten. Die Rasteinrichtung 1 kann aus einem Metall, insbesondere einem Stahl, wie einem Federstahl bestehen. Das Gehäuse 80 kann zum Beispiel aus einem Kunststoff bestehen und durch Spritzguss hergestellt sein.
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Die Rasteinrichtung 1 ist aus einem einzigen Stück Blech 30 durch Stanzen und Biegen hergestellt.
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Der Rastabschnitt 5 umfasst einen Rampenabschnitt 42, der beim Zusammenstecken entgegen einer Verrastrichtung V, die senkrecht zur Steckrichtung S verläuft, ein Auslenken des Rastabschnitts 5 zum Halteabschnitt 70 hin verursacht. Der Rampenabschnitt 42 weist dazu eine zur Steckrichtung S geneigte Fläche auf.
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Bei diesem Verrastvorgang wird der Rastabschnitt 5 über die Rasthöhe 6 entgegen der Verrastrichtung V ausgelenkt. Im weiteren Verlauf des Verrastvorgangs schnappt der Rastabschnitt 5 in der Verrastrichtung V über die Rasthöhe 6 zurück. Dann ist eine Rastfläche 10, die im Wesentlichen senkrecht zu Steckrichtung S verläuft, im Eingriff mit einer Gegenrastfläche im Gegenstecker 2.
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Die Rastfläche 10 ist entlang der gesamten Rasthöhe 6 durchgängig, sodass beim Auftreten einer Zugkraft 60 entlang einer Zugkraftrichtung Z, die in diesem Fall parallel zur Steckrichtung S ist, sich die Rastfläche 10 nicht in die Gegenrastfläche eindrücken kann. Dadurch kann die Rasteinrichtung 1 zum Beispiel durch manuelles Auslenken des Rastabschnitts 5 über eine Betätigungseinrichtung 20 leicht wieder gelöst und die Verbindung zwischen dem Stecker 4 und dem Gegenstecker 2 aufgehoben werden.
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Die Rastfläche 10 endet an einem bezüglich der Verrastrichtung V außenliegenden Ende 8 in einer Kante 9, sodass der Rastabschnitt 5 sicher gehalten werden kann. Anders als bei einer runden Ausgestaltung ist so ein unbeabsichtigtes Herausgleiten aus der Verrastung erschwert. Ferner kann auch schon bei nicht vollständiger oder teilweiser Bewegung des Rastabschnitts 5 in der Verrastrichtung V schon ein sicheres Halten möglich sein. Die Tatsache, dass die Kante 9 außen liegt, wird durch die Art des Faltvorgangs erzielt.
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Die Rasteinrichtung 1 kann so ausgestaltet sein, dass sie anstelle einer bisherigen Rasteinrichtung in einem zum Beispiel standardisierten Stecker 4 oder Gehäuse 80 benutzt werden kann. Alternativ kann die Rasteinrichtung 1 auch zusammen mit einem speziell für diese Rasteinrichtung konzipierten Stecker 4 bzw. Gehäuse 80 benutzt werden.
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Die Rastfläche 10 ist entlang der gesamten Rasthöhe 6 glatt, sodass sie an der Gegenrastfläche leicht gleiten kann. Dazu kann sie eine Beschichtung 24 aufweisen, die zum Beispiel auf dem noch unfertigen Blech aufgebracht werden kann. Eine solche Beschichtung 24 kann einen niedrigen Reibungskoeffizienten aufweisen und beispielsweise auch ein Gleiten auf dem Rampenabschnitt 42 erleichtern.
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Die Rastfläche 10 besteht im Wesentlichen aus zwei ebenen Flächen 22, die nur einen geringen Winkel zueinander aufweisen. Dadurch kann die Rastfläche mit einer großen Fläche an der Gegenrastfläche anliegen, sodass die auftretende Zugkraft 60 auf eine große Fläche verteilt wird und dadurch auf das Material nur ein geringer Druck wirkt. Dies minimiert das Risiko für Verformungen, wie sie beispielsweise auftreten können, wenn an der Gegenrastfläche ein Plastikmaterial benutzt wird.
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Die Rasteinrichtung 1 weist eine Rastlasche 15 auf, die an dem bezüglich der Verrastrichtung V außenliegenden Ende 8 liegt. Die Rastlasche 15 springt in der Verrastrichtung V vor.
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Um die Rastlasche 15 entgegen der Steckrichtung S zu stützen, weist der Rastabschnitt 5 einen Stützabschnitt 16 auf.
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Die Rastfläche 10 verläuft teilweise auf der Rastlasche 15.
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Der Rastabschnitt 5 weist zwei Rastflächen 10 auf, zwischen denen ein Befestigungsabschnitt 16 angeordnet ist. Die beiden Rastflächen 10 sind entlang einer Querrichtung Q, die senkrecht zur Steckrichtung S und senkrecht zur Verrastrichtung V verläuft, voneinander beabstandet. Der Befestigungsabschnitt 16 dient der Befestigung der Betätigungseinrichtung 20 am Rampenabschnitt 42. Ein Teil der Oberfläche 28 des Befestigungsabschnitts 18 fluchtet mit den zwei Rastflächen 10, sodass im verrasteten Zustand die Zugkraft 60 nicht nur über die Rastflächen 10, sondern auch über diese Oberfläche 28 auf die Rasteinrichtung 1 übertragen wird und die Flächenpressung daher geringer wird.
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Der Rastabschnitt 5 weist ferner einen Seitenabschnitt 46 auf, der den Rampenabschnitt 42 mit einem Rastflächenabschnitt 44 verbindet, an dem die Rastfläche 10 angeordnet ist. Der Seitenabschnitt 46 ist jeweils senkrecht zum Rampenabschnitt 42 und zum Rastflächenabschnitt 44. Die Steckrichtung S ist parallel zu einer Ebene, in der der Seitenabschnitt 46 verläuft. Ferner ist der Seitenabschnitt 46 starr mit dem Rastflächenabschnitt 44 und dem Rampenabschnitt 42 verbunden. In diesem Fall wurden die drei Abschnitte durch Biegen des Blechs 30 hergestellt. Der Seitenabschnitt 46 stabilisiert den Rastabschnitt 5, insbesondere gegen eine Verformung, wenn entlang der Zugkraftrichtung Z, die parallel zur Steckrichtung S verläuft, eine Zugkraft 60 aufgebracht wird.
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Um beim Auftreten hoher Zugkräfte zu verhindern, dass sich der Rastabschnitt 5 entlang der Steckrichtung S bzw. der Zugkraftrichtung Z gegenüber dem Halteabschnitt 70 verschiebt und der umgebogene Abschnitt 50 beschädigt wird, weist die Rasteinrichtung 1 im Bereich des umgebogenen Abschnitts 50 eine Aussparung 52 auf, die durch einen Steg 56 begrenzt ist. Der Steg 56 und damit die Aussparung 52 liegt an einem Gegenelement 54 am Gehäuse 80 des Steckers 4 an, sodass eine Bewegung des Rastabschnitts 5 beim Wirken einer Zugkraft 60 verhindert ist. In Verbindung mit einem Gegenelement (54) am Stecker (4) ist somit die Haltekraft gegen Ausreißen des Steckers (4) aus dem Gegenstecker (2) erhöht. Insbesondere kann die Rastverbindung im Bereich des umgebogenen Abschnitts 50 auch dazu dienen, dass auch eine Verrastung aufrecht erhalten bleibt, wenn die Verbindung an der Rastfläche 10 versehentlich gelöst ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rasteinrichtung
- 2
- Gegenstecker
- 4
- Stecker
- 5
- Rastabschnitt
- 6
- Rasthöhe
- 8
- Ende
- 9
- Kante
- 10
- Rastfläche
- 15
- Rastlasche
- 16
- Stützabschnitt
- 18
- Befestigungsabschnitt
- 20
- Betätigungseinrichtung
- 22
- ebene Fläche
- 24
- Beschichtung
- 28
- Oberfläche
- 30
- Blech
- 42
- Rampenabschnitt
- 44
- Rastflächenabschnitt
- 46
- Seitenabschnitt
- 50
- umgebogener Abschnitt
- 52
- Aussparung
- 54
- Gegenelement
- 56
- Steg
- 60
- Zugkraft
- 70
- Halteabschnitt