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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Erfindungsfeld
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Einrichtung und eine numerische Steuereinrichtung für die Anzeige eines Anwendungsbildschirminhalts.
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Stand der Technik
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Eine herkömmliche numerische Steuereinrichtung (Conventional Numerical Controller bzw. CNC) für das Steuern einer Werkzeugmaschine enthält eine Anwendung für eine Verarbeitungssteuerung und außerdem verschiedene andere Anwendungen wie etwa einen Notizblock, einen Rechner und einen Dokument-Viewer, die als zusätzlicher Komfort hinzugefügt sind. Diese Anwendungen werden in Reaktion auf einen Befehl des Bedieners gestartet. Eine übliche Methode für das Starten einer Anwendung besteht zum Beispiel darin, ein auf einem Ausgangsbildschirminhalt platziertes Symbol auszuwählen. Es ist auch eine Startmethode bekannt, die als Streichbefehl bezeichnet wird. Bei dieser Methode wird eine Figur wie etwa ein Zeichen oder ein Symbol auf einem Bildschirm gezeichnet, um das Starten einer assoziierten Anwendung anzuweisen (siehe zum Beispiel das Patentdokument 1).
Patentdokument 1: Ungeprüfte
japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 2010-055177
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die herkömmliche Startmethode unter Verwendung eines Symbols oder eines Streichbefehls dient jedoch lediglich dazu, eine zu startende Anwendung auszuwählen. Insbesondere werden die Position und die Größe eines Fensters für eine anzuzeigende Anwendung automatisch und unabhängig von der Situation des Benutzers bestimmt, wobei eine entsprechende Angabe durch den Benutzer ausgeschlossen ist. Zum Beispiel werden die Position und die Größe eines derartigen Fensters zu voreingestellten Zuständen oder zu den Zuständen während des letzten Beendens der Anwendung zurückversetzt. Deshalb muss der Benutzer die Position und die Größe des Fensters nach dem Starten der Anwendung ändern, insbesondere wenn mehrere Fenster vorhanden sind und der Benutzer eine Betätigung vornehmen möchte, während er einen bereits hinter dem Anwendungsfenster gestarteten Bildschirminhalt prüft.
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Die vorliegende Erfindung sieht eine elektronische Einrichtung und eine numerische Steuereinrichtung vor, die eine Reduktion des Arbeitsaufwands für das Ändern eines Anzeigezustands nach dem Starten einer Anwendung erzielen können.
- (1) Eine elektronische Einrichtung (zum Beispiel die weiter unten beschriebene numerische Steuereinrichtung 1) gemäß der Erfindung umfasst: eine Anzeigesteuereinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Anzeigesteuereinheit 114), die eine gestartete Anwendung oder mehrere gestartete Anwendungen gleichzeitig an einer Anzeigeeinheit (zum Beispiel der weiter unten beschriebenen Anzeige/MDI-Einheit 70) anzeigt; eine Eingabeeinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Eingabeeinheit 111), die eine Eingabe über eine Betätigungseinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Anzeige/MDI-Einheit 70) annimmt und eine Position an der Anzeigeeinheit identifiziert; eine Erkennungseinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Erkennungseinheit 112), die eine mit der Betätigungseinheit gezeichnete Figur basierend auf der identifizierten Position erkennt; und eine Starteinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Starteinheit 113), die eine mit der Figur assoziierte Anwendung startet und eine anfängliche Anzeigeposition für die gestartete Anwendung basierend auf der Position der Anzeigeeinheit, wo die Figur gezeichnet wird, bestimmt.
- (2) In der elektronischen Einrichtung gemäß dem Punkt (1) kann die Starteinheit eine anfängliche Anzeigegröße für die Anwendung basierend auf der Größe der Figur bestimmen.
- (3) Wenn in der elektronischen Einrichtung gemäß dem Punkt (2) die Anwendung mit einem fixen Seitenverhältnis angezeigt werden soll, kann die Starteinheit die anfängliche Anzeigegröße basierend auf entweder einer vertikalen Länge oder einer horizontalen Länge der Figur bestimmen.
- (4) Wenn in der elektronischen Einrichtung gemäß einem der Punkte (1) bis (3) die anfängliche Anzeigeposition aus dem Bereich der Anzeigeeinheit austritt, kann die Starteinheit die anfängliche Anzeigeposition bewegen, damit die Anwendung vollständig angezeigt wird.
- (5) Eine numerische Steuereinrichtung (zum Beispiel die weiter unten beschriebene numerische Steuereinrichtung 1) gemäß der Erfindung dient dazu, eine Werkzeugmaschine zu steuern. Die numerische Steuereinrichtung ist mit einer Anzeigeeinheit (zum Beispiel der weiter unten beschriebenen Anzeige/MDI-Einheit 70) und einer Betätigungseinheit (zum Beispiel der weiter unten beschriebenen Anzeige/MDI-Einheit 70) verbunden. Die numerische Steuereinrichtung umfasst: eine Anzeigesteuereinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Anzeigesteuereinheit 114), die eine gestartete Anwendung oder mehrere gestartete Anwendungen gleichzeitig an der Anzeigeeinheit anzeigt; eine Eingabeeinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Eingabeeinheit 111), die eine Eingabe über die Betätigungseinheit annimmt und eine Position an der Anzeigeeinheit identifiziert; eine Erkennungseinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Erkennungseinheit 112), die eine mit der Betätigungseinheit gezeichnete Figur basierend auf der identifizierten Position erkennt; und eine Starteinheit (zum Beispiel die weiter unten beschriebene Starteinheit 113), die eine mit der Figur assoziierte Anwendung startet und eine anfängliche Anzeigeposition für die gestartete Anwendung basierend auf der Position an der Anzeigeeinheit, wo die Figur gezeichnet wird, bestimmt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Arbeitsaufwand für das Ändern eines Anzeigezustands nach dem Starten einer Anwendung reduziert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Blockdiagramm, dass die Hardwarekonfiguration eines Hauptteils einer numerischen Steuereinrichtung zeigt.
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2 ist ein Blockdiagramm, das die Funktionskonfiguration einer CPU zeigt.
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3 ist ein Flussdiagramm, das eine erste Anwendungsstartmethode zeigt.
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4 zeigt ein Beispiel für einen durch die erste Anwendungsstartmethode angezeigten Bildschirminhalt.
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5 zeigt beispielhafte Variationen einer Anzeigegröße gemäß der ersten Anwendungsstartmethode.
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6 zeigt ein Beispiel für die Form eines Streichbefehls gemäß der ersten Anwendungsstartmethode.
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7 ist ein Flussdiagramm, das eine zweite Anwendungsstartmethode zeigt.
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8 zeigt beispielhafte Variationen eines Referenzpunkts gemäß der zweiten Anwendungsstartmethode.
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9 zeigt ein Beispiel für eine dritte Anwendungsstartmethode.
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10 zeigt beispielhafte Variationen eines Verfahrens zum Bestimmen einer Anzeigeposition und einer Anzeigegröße gemäß der dritten Anwendungsstartmethode.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im Folgenden wird ein Beispiel für eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt. Eine numerische Steuereinrichtung 1 (elektronische Einrichtung) gemäß dieser Ausführungsform steuert einen Servomotor usw. in einer Werkzeugmaschine, indem sie einem gesetzten Parameter und einem gesetzten Programm folgt.
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1 ist ein Blockdiagramm, das die Hardwarekonfiguration eines Hauptteils der numerischen Steuereinrichtung 1 zeigt. Die numerische Steuereinrichtung 1 enthält eine CPU 11 als einen Prozessor, der die gesamte numerische Steuereinrichtung 1 steuert. Die CPU 11 liest ein in einem ROM 12 gespeichertes Systemprogramm über einen Bus 20 und steuert die gesamte numerische Steuereinrichtung 1, indem sie dem gelesenen Systemprogramm folgt. Ein RAM 13 speichert berechnete Daten, Anzeigedaten und verschiedene durch einen Bediener eingegebene Daten über eine Anzeige/MDI-Einheit 70 vorübergehend. Allgemein ist der Zugriff auf einen RAM schneller als der Zugriff auf einen ROM. Deshalb kann die CPU 11 das in dem ROM 12 gespeicherte Systemprogramm zuvor zu dem RAM 13 kopieren. Die CPU 11 kann dann das Systemprogramm aus dem RAM 13 lesen und das gelesene Systemprogramm ausführen. Ein nicht-flüchtiger Speicher 14 ist zum Beispiel eine magnetische Speichereinheit, ein Flash-Speicher, ein MRAM, ein FRAM oder ein EEPROM. Alternativ dazu ist der nicht-flüchtige Speicher 14 zum Beispiel ein SRAM oder ein DRAM, der durch eine Batterie gesichert wird. Der nicht-flüchtige Speicher 14 ist als ein nicht-flüchtiger Speicher konfiguriert, damit sein Speicherzustand auch nach dem Ausschalten der numerischen Steuereinrichtung 1 erhalten bleibt. Der nicht-flüchtige Speicher 14 speichert ein Verarbeitungsprogramm usw., das über eine Schnittstelle 15, die Anzeige/MDI-Einheit 70 oder eine Kommunikationseinheit 27 eingegeben wird.
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Der ROM 12 speichert verschiedene zuvor geschriebene Systemprogramme für das Ausführen einer Verarbeitung in einem Bearbeitungsmodus für das Generieren und Bearbeiten eines Verarbeitungsprogramms und für das Ausführen einer Verarbeitung für einen automatischen Betrieb. Verschiedene Verarbeitungsprogramme werden über die Schnittstelle 15, die Anzeige/MDI-Einheit 70 oder die Kommunikationseinheit 27 eingegeben und in dem nicht-flüchtigen Speicher 14 gespeichert. Die Schnittstelle 15 sieht eine Verbindung zwischen der numerischen Steuereinrichtung 1 und einer externen Ausstattung 72 vor. Ein Verarbeitungsprogramm, verschiedene Parameter usw. werden von der externen Ausstattung 72 in die numerische Steuereinrichtung 1 gelesen. Das in der numerischen Steuereinrichtung 1 bearbeitete Verarbeitungsprogramm kann über die externe Ausstattung 72 in einem externen Speicher gespeichert werden. Spezifische Beispiele für die Schnittstelle 15 sind eine RS232C-Schnittstelle, ein USB, eine SATA-Schnittstelle, ein PC-Karten-Steckplatz, ein CF-Karten-Steckplatz, ein SD-Karten-Steckplatz, ein Ethernet und ein WiFi. Die Schnittstelle 15 kann an der Anzeige/MDI-Einheit 70 vorgesehen sein. Beispiele für die externe Ausstattung 72 sind ein Computer, ein USB-Speicher, eine CFast-Karte, eine CF-Karte und eine SD-Karte.
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Eine programmierbare Maschinen-Steuereinrichtung (PMC) 16 gibt ein Signal über eine E/A-Einheit 17 zu einer Hilfseinrichtung (wie etwa einer automatischen Werkzeugwechseleinrichtung) einer Werkzeugmaschine aus, um die Hilfseinrichtung zu steuern, indem sie einem in der numerischen Steuereinrichtung 1 vorgesehenen Sequenzprogramm folgt. Die PMC 16 nimmt über verschiedene Schalter usw. eines Bedienfelds 71 an dem Körper der Werkzeugmaschine eingegebene Signal an, führt eine erforderliche Signalverarbeitung durch und überträgt die verarbeiteten Signale an die CPU 11. Allgemein wird die PMC 16 auch als eine programmierbare Logik-Steuereinrichtung (PLC) bezeichnet. Das Bedienfeld 71 ist mit der PMC 16 verbunden. Das Bedienfeld 71 kann zum Beispiel einen manuellen Impulserzeuger enthalten. Die Anzeige/MDI-Einheit 70 ist eine manuelle Dateneingabeeinheit mit einer Anzeige (Anzeigeeinheit) und einer Betätigungseinheit wie etwa einer Tastatur oder einem Berührungspaneel. Eine Schnittstelle 18 wird für das Übermitteln von Bildschirmdaten für das Anzeigen an der Anzeige der Anzeige/MDI-Einheit 70 verwendet. Die Schnittstelle 18 wird auch für das Empfangen eines Befehls und von Daten von der Betätigungseinheit der Anzeige/MDI-Einheit 70 und das Übermitteln des empfangenen Befehls und der Daten zu der CPU 11 verwendet.
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Achsensteuerschaltungen 30 bis 34 für entsprechende Achsen empfangen Bewegungsbefehlsgrößen für die entsprechenden Achsen von der CPU 11 und geben die Befehle an den entsprechenden Achsen jeweils zu Servoverstärkern 40 bis 44 aus. In Reaktion auf das Empfangen dieser Befehle betreiben die Servoverstärker 40 bis 44 jeweils die Servomotoren 50 bis 54 für die entsprechenden Achsen. Die Servomotoren 50 bis 54 der entsprechenden Achsen enthalten jeweils eine eingebaute Position und einen Geschwindigkeitsdetektor. Die Servomotoren 50 bis 54 senden Positions- und Geschwindigkeits-Rückkopplungssignale als Rückkopplungen jeweils an die Achsensteuerschaltungen 30 bis 34, um eine Positions- und Geschwindigkeits-Rückkopplungssteuerung auszuführen.
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Eine Spindelsteuerschaltung 60 gibt ein Spindelgeschwindigkeitssignal an einen Spindelverstärker 61 in Reaktion auf das Empfangen eines an die Werkzeugmaschine gerichteten Spindeldrehbefehls aus. In Reaktion auf das Empfangen des Spindelgeschwindigkeitssignals dreht der Spindelverstärker 61 einen Spindelmotor 62 der Werkzeugmaschine mit einer durch den Befehl angegebenen Drehgeschwindigkeit, um ein Werkzeug anzutreiben. Ein Impulscodierer 63 ist mit dem Spindelmotor 62 zum Beispiel über Zahnräder oder einen Riemen gekoppelt. Der Impulscodierer 63 gibt einen Rückkopplungsimpuls in Synchronisation mit der Drehung einer Spindel aus. Der Rückkopplungsimpuls geht durch den Bus 20, um durch die CPU 11 gelesen zu werden.
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2 ist ein Blockdiagramm, das die Funktionskonfiguration der CPU 11 der numerischen Steuereinrichtung 1 zeigt. Die CPU 11 enthält eine Eingabeeinheit 111, eine Erkennungseinheit 112, eine Starteinheit 113 und eine Anzeigesteuereinheit 114. Jede dieser Funktionseinheiten wird durch die Ausführung des in dem ROM 12 durch die CPU 11 gespeicherten Systemprogramms realisiert.
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Die Eingabeeinheit 111 nimmt eine Betätigungseingabe von einem Bediener, die über die Betätigungseinheit der Anzeige/MDI-Einheit 70 gegeben wird, an und identifiziert eine durch den Bediener angegebenen Position an der Anzeigeeinheit. Insbesondere erhält die Eingabeeinheit 111 zum Beispiel einen Pfad eines Zeigers, der durch den Bediener an dem Berührungspaneel oder mit einer Maus gezogen wird, in der Form von Koordinaten.
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Die Erkennungseinheit 112 erkennt eine mit der Betätigungseinheit gezogene Figur und insbesondere einen Streichbefehl basierend auf der durch die Eingabeeinheit 111 identifizierten Position. Insbesondere prüft die Erkennungseinheit 112 die eingegebene Figur mit Bezug auf zuvor für jede Anwendung in dem ROM 12 gespeicherte Informationen zu einem Streichbefehl. Wenn die Erkennungseinheit 112 bestimmt, dass der eingegebene Streichbefehl in dem ROM 12 registriert ist, benachrichtigt die Erkennungseinheit 112 die Starteinheit 113 über eine mit dem Streichbefehl assoziierte Anwendung.
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Die Starteinheit 113 startet die von der Erkennungseinheit 112 angegebene Anwendung. Weiterhin bestimmt die Starteinheit 113 eine anfängliche Anzeigeposition für die gestartete Anwendung basierend auf der Position an der Anzeigeeinheit, wo der Streichbefehl gezeichnet wird. Weiterhin bestimmt die Starteinheit 113 eine anfängliche Anzeigegröße für die Anwendung basierend auf der Größe des Streichbefehls.
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Die Anzeigesteuereinheit 114 zeigt eine gestartete Anwendung oder mehrere gestartete Anwendungen gleichzeitig an der Anzeigeeinheit an. Während die Anzeigesteuereinheit 114 eine Überlappung zwischen Fenstern für die mehreren Anwendungen gestattet, steuert die Anzeigesteuereinheit 114 die Anzeige jeder Anwendung. Die Anzeigesteuereinheit 114 zeigt eine neu durch die Starteinheit 113 gestartete Anwendung vor bereits gestarteten Anwendungen an.
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Die durch die numerische Steuereinrichtung 1 implementierte Anwendungsstartmethode wird im Folgenden anhand von beispielhaften Mustern in Entsprechung zu Anwendungstypen (1) bis (3) beschrieben:
- (1) Eine Anwendung, für welche die Anzeigegröße geändert werden kann.
- (2) Eine Anwendung, für welche die Anzeigegröße fixiert ist und nicht geändert werden kann.
- (3) Eine Anwendung, für welche die Fensterform (Seitenverhältnis) fixiert ist.
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3 ist ein Flussdiagramm, das eine durch die numerische Steuereinrichtung 1 implementierte erste Anwendungsstartmethode zeigt. Die erste Anwendungsstartmethode kann auf eine Anwendung angewendet werden, für welche die Anzeigegröße (vertikale Länge und horizontale Länge) geändert werden kann.
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In Schritt S1 nimmt die Eingabeeinheit 111 eine Eingabe eines Streichbefehls von der Betätigungseinheit der Anzeige/MDI-Einheit 70 an. In Schritt S2 bestimmt die Erkennungseinheit 112, ob der angenommene Streichbefehl registriert ist. Wenn JA, schreitet die Verarbeitung zu Schritt S3 fort. Wenn NEIN, wird die Verarbeitung beendet. Die Erkennungseinheit 112 kann einen Fehler ausgeben, der die Eingabe eines nicht-registrierten Befehls angibt.
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In Schritt S3 bestimmt die Starteinheit 113 ein Minimum (Xmin) und ein Maximum (Xmax) auf einer horizontalen Achse und ein Minimum (Ymin) und ein Maximum (Ymax) auf einer vertikalen Achse aus den Koordinaten des eingegebenen Streichbefehls an der Anzeigeeinheit. In Schritt S4 öffnet die Starteinheit 113 ein Fenster mit einem Scheitel (Xmin, Ymin) und einen Scheitel (Xmax, Ymax). In Schritt S5 startet die Starteinheit 113 eine mit dem Streichbefehl assoziierte Anwendung in dem Fenster.
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4 zeigt ein Beispiel eines Bildschirminhalts, der durch die erste Anwendungsstartmethode angezeigt wird. Während in diesem Beispiel eine Anwendung für eine Maschinensteuerung bereits gestartet wurde, wird eine andere Anwendung (zum Beispiel ein Notizbuch) in Reaktion auf einen Streichbefehl (zum Beispiel in der Form eines Buchstaben „M”) gestartet.
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Gemäß einer herkömmlichen Startmethode (a) wird in Reaktion auf einen Streichbefehl C1 die Anwendung in einem Fenster W1 mit einer voreingestellten Größe an einer voreingestellten Position gestartet. Nachdem die Anwendung gestartet wurde, ändert ein Bediener das Fenster W1 zu einer Größe (einem Fenster W2) und bewegt das Fenster W2 zu einer Position (einem Fenster W3), das gestattet, dass die Anzeigeinhalte der dahinterliegenden Anwendung visuell wahrgenommen werden können. Im Gegensatz zu der ersten Anwendungsstartmethode (b) dieser Ausführungsform gibt der Bediener einen Streichbefehl C2 mit einer gewünschten Größe zu einer Position ein, an welcher die Anwendung gestartet werden sollte. Dann startet die numerische Steuereinrichtung 1 die Anwendung in dem Fenster W3 in Entsprechung zu einer vertikalen Länge und einer horizontalen Länge des Streichbefehls C2.
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5 zeigt beispielhafte Variationen einer Anzeigegröße gemäß der ersten Anwendungsstartmethode. Wie bei der Startmethode (a) von 5 wird in Reaktion auf einen Streichbefehl C3, der größer als der Befehl im Fall der Startmethode (b) von 4 gezeichnet wird, ein Fenster W4 für die Anwendung vergrößert. Wie im Fall der Startmethode (b) von 5 wird in Reaktion auf einen mit einem anderen Seitenverhältnis gezeichneten Streichbefehl C4 die Anwendung in einem Fenster W5 mit dem gleichen Seitenverhältnis und mit der gleichen Größe wie der Streichbefehl C4 gestartet.
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6 zeigt ein Beispiel für die Form eines Streichbefehls gemäß der ersten Anwendungsstartmethode. Die als ein Streichbefehl verwendete Figur ist nicht auf einen Buchstaben wie in 5 gezeigt beschränkt. Um das durch einen Bediener durchzuführende Zeichnen zu vereinfachen, kann eine als ein Streichbefehl registrierte Figur derart beschaffen sein, dass sie das intuitive Erfassen von Seiten oder Scheiteln eines Fensters für eine zu startende Anwendung unterstützt. In diesem Fall können ein Streichbefehl C5 und ein Fenster W6 für eine zu startende Anwendung einfach miteinander hinsichtlich der Position und der Form assoziiert werden.
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7 ist ein Flussdiagramm, das eine zweite Anwendungsstartmethode zeigt, die durch die numerische Steuereinrichtung 1 implementiert wird. Die zweite Anwendungsstartmethode kann auf eine Anwendung angewendet werden, für welche die Anzeigegröße fixiert ist und nicht geändert werden kann.
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In Schritt S1 nimmt die Eingabeeinheit 111 einen Streichbefehl von der Betätigungseinheit der Anzeige/MDI-Einheit 70 an. In Schritt S2 bestimmt die Erkennungseinheit 112, ob der angenommene Streichbefehl registriert ist oder nicht. Wenn JA, schreitet die Verarbeitung zu Schritt S3 fort. Wenn NEIN, wird die Verarbeitung beendet. Die Erkennungseinheit 112 kann einen Fehler ausgeben, der eine Eingabe eines nicht-registrierten Befehls angibt.
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In Schritt S3 bestimmt die Starteinheit 113 ein Minimum (Xmin) und ein Maximum (Xmax) auf einer horizontalen Achse und ein Minimum (Ymin) und ein Maximum (Ymax) auf einer vertikalen Achse aus den Koordinaten des eingegebenen Streichbefehls an der Anzeigeeinheit. In Schritt S4a öffnet die Starteinheit 113 ein Fenster mit einer voreingestellten Größe, das an ((Xmin + Ymin)/2, (Xmax + Ymax)/2) zentriert ist. In Schritt S5 startet die Starteinheit 113 eine mit dem Streichbefehl assoziierte Anwendung in dem Fenster.
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In dem mit Bezug auf dieses Flussdiagramm beschriebenen Beispiel ist die Mitte eines Streichbefehls als ein Referenzpunkt definiert und wird eine an diesem Referenzpunkt zentrierte Anzeigeposition für ein Fenster bestimmt. Dies ist jedoch nicht die einzige Methode zum Setzen eines Referenzpunkts. Ggf. kann ein Referenzpunkt auch durch eine andere Methode gesetzt werden.
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8 zeigt beispielhafte Variationen eines Referenzpunkts gemäß der zweiten Anwendungsstartmethode. Gemäß einer Startmethode (a) ist ein Mittenpunkt P1 in einem Zeichnungsbereich eines Streichbefehls C6 als ein Referenzpunkt definiert und wird ein an diesem Referenzpunkt zentriertes Fenster W7 angezeigt. Gemäß einer Startmethode (b) ist ein Startpunkt P2 für das Zeichnen eines Streichbefehls C7 als ein Referenzpunkt definiert und wird ein an diesem Referenzpunkt zentriertes Fenster W8 angezeigt. Gemäß einer Startmethode (c) ist ein Startpunkt P3 für das Zeichnen des Streichbefehls C7 als ein Referenzpunkt definiert und wird das Fenster W8 mit diesem Referenzpunkt als einem Scheitel angezeigt. Gemäß einer Startmethode (d) ist ein Scheitel P4 eines Zeichnungsbereichs eines Streichbefehls C9 als ein Referenzpunkt definiert und wird ein Fenster W9 mit diesem Referenzpunkt als einem Scheitel angezeigt.
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9 zeigt ein Beispiel für eine durch die numerische Steuereinrichtung 1 implementierte dritte Anwendungsstartmethode. Die dritte Anwendungsstartmethode kann auf eine Anwendung angewendet werden, für welche eine Fensterform (Seitenverhältnis) fixiert ist, wie zum Beispiel auf einen Viewer für Fotos oder Handbücher.
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Die Starteinheit 113 bestimmt eine anfängliche Anzeigegröße für eine Anwendung basierend auf entweder einer vertikalen Länge oder einer horizontalen Länge eines Bereichs eines gezeichneten Streichbefehls. Bei der Startmethode (a) von 9 wird zum Beispiel eine Anwendung in einem Fenster W10 mit einer Form (einem Seitenverhältnis) gestartet, die auf einer vertikalen Länge eines durch einen Streichbefehl C10 angegebenen Bereichs A1 basiert. In diesem Beispiel wird eine Anzeigeposition derart bestimmt, dass sie eine Entsprechung zwischen einer linken Seite des Bereichs A1 und derjenigen des Fensters W10 erzielt wird. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit für das Bestimmen einer Anzeigeposition. Die Anzeigeposition kann auch derart bestimmt werden, dass eine Entsprechung zwischen der Mitte des Bereichs A1 und derjenigen des Fensters W10 oder zwischen einer rechten Seite des Bereichs A1 und derjenigen des Fensters W10 erzielt wird.
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Wenn eine anfängliche Anzeigeposition für ein Fenster aus dem Bereich der Anzeigeeinheit austritt, bewegt die Starteinheit 113 die Anzeigeposition derart, dass das gesamte Fenster angezeigt wird. Wenn wie bei der Startmethode (b) von 9 ein Fenster für eine Anwendung geöffnet wird, um eine Entsprechung zwischen einer linken Seite des Fensters und derjenigen eines durch einen Streichbefehl C11 angegebenen Bereichs A2 zu erzielen, tritt jedoch zum Beispiel das Fenster aus dem Bereich der Anzeigeeinheit aus. Deshalb bewegt die Starteinheit 113 ein Fenster W11 zu der Mitte der Anzeigeeinheit, damit das ganze Fenster W11 angezeigt werden kann.
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10 zeigt beispielhafte Variationen eines Verfahrens zum Bestimmen einer Anzeigeposition und einer Anzeigegröße gemäß der dritten Anzeigestartmethode. Gemäß einer Startmethode (a1) und einer Startmethode (a2) wird ein Fenster (durchgezogene Linien) basierend auf einer vertikalen Länge eines durch einen Streichbefehl angegebenen Bereichs (Strichlinien) derart angezeigt, dass eine Entsprechung zwischen einer linken Seite des Bereichs und derjenigen des Fensters erzielt wird. Gemäß einer Startmethode (b1) und einer Startmethode (b2) wird ein Fenster (durchgezogene Linien) basierend auf einer horizontalen Länge eines durch einen Streichbefehl angegebenen Bereichs (Strichlinien) angezeigt, um eine Entsprechung zwischen einer oberen Seite des Bereichs und derjenigen des Fensters zu erzielen. Gemäß einer Startmethode (c1) und einer Startmethode (c2) wird ein Fenster (durchgezogene Linien) mit einer maximalen Größe für das Fallen in einen durch einen Streichbefehl angegebenen Bereich (Strichlinien) derart angezeigt, dass eine Entsprechung zwischen der vertikalen Länge des Bereichs und derjenigen des Fensters oder zwischen der horizontalen Länge des Bereichs und derjenigen des Fensters erzielt wird. Gemäß einer Startmethode (d1) und einer Startmethode (d2) wird ein Fenster (durchgezogene Linien) mit einer minimalen Größe für das Bedecken eines durch einen Streichbefehl angegebenen Bereichs (Strichlinien) in dem Fenster derart angezeigt, dass eine Entsprechung zwischen der vertikalen Länge des Bereichs und derjenigen des Fensters oder zwischen einer horizontalen Länge des Bereichs und derjenigen des Fensters erzielt wird.
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Gemäß dieser Ausführungsform bestimmt die numerische Steuereinrichtung 1 eine anfängliche Anzeigeposition für eine Anwendung basierend darauf, wo ein Streichbefehl gezeichnet wird. Wenn also eine Anwendung gestartet wird, während bereits eine andere Anwendung angezeigt wird, gestattet die numerische Steuereinrichtung 1 eine Anzeige der gestarteten Anwendung an einer durch einen Bediener gewünschten Position lediglich durch die Eingabe eines Streichbefehls. Deshalb ist der Arbeitsaufwand für das Bewegen der Anwendung zu einer Position, an der die Anwendung einfach durch den Bediener betrachtet werden kann, nach dem Starten der Anwendung reduziert.
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Weiterhin bestimmt die numerische Steuereinrichtung 1 eine Anzeigegröße für eine zu startende Anwendung derart, dass die Anzeigegröße der Größe eines gezeichneten Streichbefehls entspricht. Dies erlaubt das Anzeigen der Anwendung mit einer durch den Bediener gewünschten Größe durch lediglich die Eingabe eines Streichbefehls. Deshalb ist der Arbeitsaufwand für das Ändern der Anwendung zu einer Größe, mit der die Anwendung einfach durch den Bediener betrachtet werden kann, nach dem Starten der Anwendung reduziert.
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Die numerische Steuereinrichtung 1 kann eine Anzeigeposition und eine Anzeigegröße auch für eine Anwendung, für welche das Seitenverhältnis fixiert ist, basierend auf der vertikalen Länge oder der horizontalen Länge eines Streichbefehls bestimmen. In diesem Fall passt die numerische Steuereinrichtung 1 eine anfängliche Anzeigeposition derart an, dass ein Fenster für die Anwendung in den Bereich der Anzeigeeinheit fällt. Deshalb ist der Arbeitsaufwand für das Bewegen der Anwendung durch einen Bediener reduziert, wodurch der Komfort erhöht wird.
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Vorstehend wurde eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform beschränkt ist. Die genannten Effekte der Erfindung sind lediglich einige vorteilhafte Effekte, die aus der Erfindung resultieren. Die durch die Erfindung erzielten Effekte sind nicht auf die für diese Ausführungsform genannten beschränkt.
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Gemäß der oben beschriebenen ersten oder dritten Anwendungsstartmethode bestimmt die Starteinheit 113 eine Anzeigegröße für ein Fenster derart, dass die Anzeigegröße eine Länge gleich der vertikalen Länge und/oder horizontalen Länge eines rechteckigen Bereichs, in dem ein Streichbefehl gezeichnet wird, aufweist. Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit für das Bestimmen der Anzeigegröße. Die Anzeigegröße kann auch bestimmt werden, indem zum Beispiel eine Länge in Entsprechung zu einer Rahmenbreite eines anzuzeigenden Fensters addiert wird. Um in einem anderen Beispiel ein Schwanken während des Zeichnens durch einen Bediener zu berücksichtigen, kann die Anzeigegröße auch bestimmt werden, indem eine gegebene Länge subtrahiert wird. Diese Berechnungsmethoden können entsprechend gesetzt werden.
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Bei der zweiten Anwendungsstartmethode kann ein Referenzpunkt entsprechend an einer Position wie etwa der Mitte eines Bereichs, in dem ein Streichbefehl gezeichnet wird, einem Scheitel des Bereichs, einem Startpunkt des Zeichnens oder einem Endpunkt des Zeichnens gesetzt werden, solange Koordinaten an derartigen Positionen identifiziert werden können. Entsprechend kann auch eine mit dieser Referenzposition zu assoziierende Position eines Fensters für eine Anwendung gesetzt werden. Zum Beispiel kann der Referenzpunkt mit der Mitte oder einem Scheitel des Fensters assoziiert werden. Die numerische Steuereinrichtung 1 kann eine derartige Bedingung für das Bestimmen einer Anzeigeposition für jede Anwendung speichern.
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Die durch die numerische Steuereinrichtung 1 implementierte Startmethode wird durch eine Software realisiert. Um die Anwendungsstartmethode durch eine Software zu realisieren, werden Programme der Software auf einem Computer (der numerischen Steuereinrichtung 1) installiert. Diese Programme können auf einem Wechselmedium gespeichert und dann an einen Benutzer distribuiert werden. Alternativ dazu können die Programme durch das Herunterladen auf einen Computer des Benutzers über ein Netzwerk distribuiert werden.
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In dieser Ausführungsform wird die numerische Steuereinrichtung 1 als ein Beispiel für die elektronische Einrichtung beschrieben. Die numerische Steuereinrichtung 1 ist jedoch nicht das einzige Beispiel für die elektronische Einrichtung. Die vorliegende Erfindung kann auf verschiedene Typen von Informationsverarbeitungsgeräte (Computer), die mehrere Anwendungen in mehreren Fenstern ausführen können, wie zum Beispiel Server, PCs, Mobilendgeräte, Spielegeräte, Haushaltsgeräte und Navigationssysteme angewendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Numerische Steuereinrichtung (elektronische Steuereinrichtung)
- 11
- CPU
- 70
- Anzeige/MDI-Einheit (Anzeigeeinheit, Betätigungseinheit)
- 111
- Eingabeeinheit
- 112
- Erkennungseinheit
- 113
- Starteinheit
- 114
- Anzeigesteuereinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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