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Die Erfindung betrifft die netzwerktechnische Kopplung eines Hausgeräts. Insbesondere betrifft die Erfindung die Herstellung einer drahtlosen Datenverbindung zwischen einer Bedienvorrichtung und einem Hausgerät.
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Ein Hausgerät umfasst eine Bedienvorrichtung, mit der es gesteuert werden kann. Soll die Bedienvorrichtung auch zur Steuerung eines weiteren Hausgeräts verwendet werden, so muss eine Datenverbindung von der Bedienvorrichtung zum Hausgerät hergestellt werden. Die Datenverbindung kann drahtlos ausgeführt sein, beispielsweise mittels WLAN, NFC oder Bluetooth. Das Herstellen einer solchen Datenverbindung ist auch als Pairing bekannt.
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US 9 361 541 B2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung einer Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehr Geräten in einem Netzwerk.
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US 9 467 802 B2 schlägt vor, Informationen, die zur Kopplung eines ersten mit einem zweiten Gerät mittels Bluetooth erforderlich sind, zunächst mittels eines Strichcodes vom zweiten zum ersten Gerät zu übermitteln.
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JP 2015 076 822 A betrifft die Kopplung einer Bedienvorrichtung mit einem Hausgerät mittels einer drahtlosen Verbindung.
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Handelt es sich beim Hausgerät um ein potentiell gefährliches Gerät, beispielsweise einen Herd oder einen Toaster, von dem eine Feuergefahr ausgehen kann, so wird ein entferntes Steuern des Hausgeräts allgemein als gefährlich angesehen. Das Hausgerät könnte aufgrund einer Übertragungsstörung, eines Benutzerfehlers oder einer unbeabsichtigten Betätigung der Bedienvorrichtung in einen gefährlichen Zustand versetzt werden, sodass eine drahtlose Steuerung für solche Geräte nicht unterstützt wird.
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Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik zur Herstellung einer drahtlosen Datenverbindung zwischen einer Bedienvorrichtung und einem Hausgerät herzustellen, sodass eine sichere Bedienung des Hausgeräts über die Bedienvorrichtung erfolgen kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Absichern einer drahtlosen Steuerverbindung zwischen einer Bedienvorrichtung und einem Hausgerät umfasst Schritte des Bestimmens, dass sich die Bedienvorrichtung im Bereich des Hausgeräts befindet; des Erfassens einer Eingabe an der Bedienvorrichtung und des Übermittelns eines der Eingabe zugeordneten Steuerbefehls an das Hausgerät.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine drahtlose Steuerverbindung zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät dann als sicher gelten kann, wenn eine räumliche oder physikalische Nähe zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät gegeben ist. Ein Benutzer, der die Bedienvorrichtung betätigt, befindet sich in räumlicher Nähe zur Bedienvorrichtung und somit auch in räumlicher Nähe zum Hausgerät. Den Effekt jedes Steuereingriffs, den der Benutzer mittels der Bedienvorrichtung einleitet, kann er selbst am Hausgerät kontrollieren bzw. verantworten. Die Bedienvorrichtung kann auch von einem weiteren Hausgerät umfasst sein, sodass zwei Hausgeräte mittels einer abgesicherten Steuerverbindung miteinander verbunden werden können.
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In einer Ausführungsform wird nur einmal bestimmt, dass die beiden Geräte in einem gemeinsamen Bereich liegen. Nach dieser Bestimmung können Schritte zur weiteren Überprüfung unterbleiben. Diese Ausführungsform kann sich anbieten, wenn beide Geräte ortsfest sind, beispielsweise eine Dunstabzugshaube und ein Herd. Eine neue Überprüfung der Nähe zwischen den Geräten kann beispielsweise nur nach einem Stromausfall an einem der Geräte erfolgen.
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In einer anderen Ausführungsform, die sich bei wenigstens einem potentiell mobilen Gerät anbietet, wird ein vorbestimmter Steuerbefehl nur an das Hausgerät übermittelt, wenn die Eingabe innerhalb einer vorbestimmten Zeit erfasst wird, nachdem bestimmt wurde, dass sich die Bedienvorrichtung im Bereich des Hausgeräts befindet. In einer Ausführungsform besteht also ein Zeitfenster, in welchem eine Eingabe an der Bedienvorrichtung zur Übermittlung eines Steuerbefehls an das Hausgerät führt. Das Zeitfenster kann mit jeder Übermittlung verlängert werden. Werden beispielsweise für eine vorbestimmte Zeitdauer keine Steuerbefehle übermittelt, so kann das Zeitfenster geschlossen werden. In einer weiteren Ausführungsform sind bestimmte Steuerbefehle vorgesehen, die ohne Beachtung des Zeitfensters übermittelt werden können. Beispielsweise kann ein Steuerbefehl, der zum Abschalten oder zur Verringerung einer Leistung des Hausgeräts führt, auch dann übermittelt werden, wenn die zugeordnete Eingabe länger als die vorbestimmte Zeit nach dem Bestimmen erfolgt, dass sich die Bedienvorrichtung im Bereich des Hausgeräts befindet.
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Für die Bestimmung, dass sich die Bedienvorrichtung im Bereich des Hausgeräts befindet, sind unterschiedliche Ansätze denkbar. Es ist bevorzugt, dass die Bestimmung davon abhängig gemacht ist, ob eine Sichtverbindung zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät besteht. Besteht keine Sichtverbindung, so kann ein Abstand zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät als zu groß bestimmt werden, als dass beide Geräte sich im gleichen Bereich befinden. Bevorzugt wird eine direkte Sichtverbindung benutzt, die nicht durch eine reflektierende Oberfläche oder einen Spiegel abgelenkt wurde. Dies kann mit üblichen optischen Maßnahmen leicht und sicher durchgesetzt werden. Die Fähigkeiten eines optischen Systems, mit dem die Sichtverbindung bestimmt wird, können sich an den Fähigkeiten eines üblichen menschlichen Sehapparats orientieren. Zur Bestimmung der Sichtverbindung kann die optische Erkennbarkeit bzw. Auflösung beispielsweise eines Symbols überprüft werden. Die optische Vorrichtung kann so gestaltet sein, dass sie die Auflösung nicht bewältigen kann, wenn ein Mensch sie nicht auch bewältigen kann. Welche maximale Distanz zwischen den Geräten konkret als Nähe gelten soll bzw. wie groß der gemeinsame Bereich ist, in dem beide Geräte liegen sollen, kann durch eine geeignete Wahl von Parametern beeinflusst werden, wie unten noch genauer beschrieben ist.
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Im Folgenden werden unterschiedliche Varianten vorgestellt, die auch untereinander kombinierbar sein können, beispielsweise indem eine oder mehrere der Varianten erfolgreich durchgeführt werden müssen, um eine Nähe zwischen den Hausgeräten zu bestimmen.
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In einer ersten Variante trägt das Hausgerät eine optische Kennzeichnung und die Bedienvorrichtung tastet die Kennzeichnung optisch ab. Die Kennzeichnung kann insbesondere statisch sein, also fest vorbestimmt und beispielsweise an einer äußeren Oberfläche des Hausgeräts angebracht sein. Die Kennzeichnung kann ein Symbol, eine Zeichenkette oder sonstige optisch erkennbare Merkmale umfassen. Kann die Kennzeichnung nicht oder nicht vollständig abgetastet werden, so kann die Bestimmung, ob sich die Bedienvorrichtung im Bereich des Hausgeräts befindet, fehlschlagen. Durch Variieren der Größe oder des Kontrasts der Kennzeichnung kann der maximale Abstand zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät beeinflusst werden.
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Die Kennzeichnung kann einen graphisch codierten, numerischen Code umfassen. Der Code kann insbesondere eindimensional, etwa in Form eines Strichcodes oder zweidimensional, etwa in Form eines QR-Codes, realisiert sein. Der numerische Code kann eine Prüfsumme tragen, sodass verbessert überprüft werden kann, ob die optische Auflösung des Codes erfolgreich war oder nicht. Außerdem kann durch Verwendung eines numerischen Codes verbessert eine Liste von Hausgeräten seitens der Bedienvorrichtung geführt werden, die angibt, welche Hausgeräte von der Steuerung umfasst werden sollen und welche nicht. Eine irrtümliche Steuerung eines Hausgeräts kann so verbessert verhindert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren ein Beleuchten des Hausgeräts mit unsichtbarem Licht. Dabei ist die Kennzeichnung dazu eingerichtet, optisch auf das unsichtbare Licht zu reagieren. Das unsichtbare Licht kann beispielsweise im infraroten oder ultravioletten Bereich ausgesandt werden. Die Kennzeichnung kann dazu eingerichtet sein, unter Licht der verwendeten Wellenlänge zu fluoreszieren. Ein Erscheinungsbild des Hausgeräts kann dadurch für den Benutzer unverändert sein. Die Verwendung einer aktiven Beleuchtung kann es verbessert erlauben, optische Bedingungen während der Abtastung zu kontrollieren. Die Bestimmung, ob sich das Hausgerät und die Bedienvorrichtung im selben Bereich befinden, kann so mit verbesserter Trennschärfe durchgeführt werden.
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In einer zweiten Variante wird ein Code optisch von der Bedienvorrichtung ausgegeben und eine Eingabe des Codes wird am Hausgerät erfasst. Der Code kann für jede Überprüfung individuell erstellt werden, beispielsweise als Zufallscode. Ein solcher Code ist auch als One Time Pad (OTP) bekannt. Der Code kann im Ganzen oder stückweise, beispielsweise zeichen- oder symbolweise ausgegeben werden. Der ausgesandte oder der erfasste Code kann über die drahtlose Steuerverbindung übermittelt werden, sodass die Überprüfung, ob der ausgesandte und der erfasste Code miteinander übereinstimmen, in unterschiedlichen Ausführungsformen seitens der Bedienvorrichtung oder seitens des Hausgeräts durchgeführt werden kann. In dieser Variante greift üblicherweise ein Benutzer ein, indem er den optisch ausgegebenen Code manuell am Hausgerät eingibt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich der Benutzer ebenfalls im Bereich der Bedienvorrichtung und des Hausgeräts befindet. Der Code kann beispielsweise alphabetisch, numerisch oder symbolisch dargeboten werden. Der Code kann auch eine Handlungsanweisung an den Benutzer umfassen, den der Benutzer selbst in einer Eingabe am Hausgerät umsetzt, beispielsweise eine textuelle Aufforderung, ein bestimmtes Bedienelement am Hausgerät zu betätigen. Wird länger als eine vorbestimmte Zeit nach dem optischen Ausgeben des Codes keine oder keine korrekte Eingabe am Hausgerät erfasst, so kann der Bestimmungsversuch beendet werden. Die Nähe zwischen der Bedienvorrichtung und dem Hausgerät kann dabei als nicht gegeben bestimmt werden.
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In einer dritten Variante wird ein Signal über die Steuerverbindung von der Bedienvorrichtung an das Hausgerät übermittelt. Ferner wird in Antwort auf das Signal ein optisches Signal vom Hausgerät an die Bedienvorrichtung zurück übermittelt. Das Hausgerät kann beispielsweise über eine Funktionsanzeige verfügen, die optisch mittels einer Kamera von der Bedienvorrichtung abgetastet werden kann. Das optische Signal kann auch eine Sequenz von Zeichen, Symbolen oder Übergängen umfassen.
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In einer vierten Variante wird bestimmt, dass eine erste benutzergesteuerte Eingabe an der Bedienvorrichtung und eine zweite benutzergesteuerte Eingabe am Hausgerät innerhalb eines vorbestimmten Zeitabstands voneinander erfolgen. Dieser Zeitabstand kann null sein, sodass beide Eingaben gleichzeitig erfolgen müssen. Diese Variante kann ebenfalls sicherstellen, dass sich der Benutzer im Bereich der Bedienvorrichtung und des Hausgeräts befindet. Je größer die tolerierbare Zeit zwischen den einzelnen Eingaben ist, desto größer kann der Bereich definiert sein, in welchem sich die Bedienvorrichtung und das Hausgerät befinden sollen.
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Es ist bevorzugt, dass das Erfassen der Eingabe ein Erkennen einer Geste eines Benutzers umfasst. Eine Gestensteuerung, die wegen mangelnder haptischer Rückmeldung vielfach als unsicher angesehen wird, kann durch das Verfahren so abgesichert werden, dass die drahtlose Steuerung des Hausgeräts von der Bedienvorrichtung aus durchgeführt werden kann, ohne dadurch eine Gefahrenquelle zu öffnen.
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Ein erfindungsgemäßes Hausgerät ist dazu eingerichtet, das oben beschriebene Verfahren ganz oder teilweise durchzuführen. In entsprechender Weise ist eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung dazu eingerichtet, das oben beschriebene Verfahren ganz oder teilweise durchzuführen. Ein System umfasst das Hausgerät und die Bedienvorrichtung. Vorteile und Merkmale des Verfahrens können auf das System, das Hausgerät oder die Bedienvorrichtung übertragen werden und umgekehrt.
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Eine erfindungsgemäße Dunstabzugshaube umfasst die beschriebene Bedienvorrichtung. Dabei umfasst das Hausgerät bevorzugt ein Küchengerät, insbesondere ein Küchengerät, das unterhalb der Dunstabzugshaube angebracht oder angeordnet werden kann. Es ist besonders bevorzugt, dass das Hausgerät einen Herd umfasst, wobei die Dunstabzugshaube oberhalb des Herdes angebracht ist.
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Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Systems mit einer Bedienvorrichtung und einem Hausgerät; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zum Steuern des Systems von 1
darstellt.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems 100 mit einer Bedienvorrichtung 105 und einem Hausgerät 110. Die Bedienvorrichtung 105 kann von einem weiteren Hausgerät 115 umfasst sein, bevorzugt der in 1 dargestellten Dunstabzugshaube, oder beispielsweise autark oder modular ausgebildet sein. Das weitere Hausgerät 115 ist bevorzugt fest in einer Umgebung angebracht und kann in einer erhöhten Position fixiert sein, sodass das Hausgerät 110 sich unterhalb des weiteren Hausgeräts 115 befindet. Das Hausgerät 110 ist exemplarisch als Herd bzw. Kochfeld dargestellt, kann aber auch ein anderes Hausgerät umfassen. Üblicherweise ist das Hausgerät 110 potentiell gefährlich, indem es beispielsweise dazu eingerichtet ist, erhöhte Temperaturen zu erzeugen, die zu einem physischen Schaden oder einem Brand führen können. Das Hausgerät 110 kann alternativ beispielsweise einen Toaster, ein Waffeleisen oder einen Backofen umfassen.
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Die Bedienvorrichtung 105 kann zur Bedienung des weiteren Hausgeräts 115 eingerichtet sein. Es wird vorgeschlagen, die Bedienvorrichtung 105 zusätzlich zur Bedienung des Hausgeräts 110 zu verwenden. Dazu soll eine drahtlose Steuerverbindung 120 zwischen der Bedienvorrichtung 105 und dem Hausgerät 110 so abgesichert werden, dass die Bedienung des Hausgeräts 110 möglichst unbedenklich ist. Unbedenklichkeit kann insbesondere vorliegen, wenn sich die Hausgeräte 110 und 115 in einem gemeinsamen Bereich 185 vorbestimmter Größe oder nicht weiter als eine vorbestimmte Strecke voneinander entfernt befinden. Zur Bestimmung sind hierin unterschiedliche Vorgehensweisen offenbart, die unten mit Bezug auf 2 noch genauer diskutiert werden. Die Bedienvorrichtung 105 und/oder das Hausgerät 110 können dazu eingerichtet werden, eine dieser Vorgehensweisen durchzuführen. Die im Folgenden genannten Merkmale sind daher im Wesentlichen optional und können jeweils vorgesehen werden, wenn es zur Durchführung einer der unten gezeigten Vorgehensweisen erforderlich ist.
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Die drahtlose Steuerverbindung 120 kann mittels einer ersten Kommunikationseinrichtung 125, die der Bedienvorrichtung 105 zugeordnet ist, und einer zweiten Kommunikationseinrichtung 130, die dem Hausgerät 110 zugeordnet ist, hergestellt werden. Dazu kann beispielsweise Bluetooth-, WLAN-, NFC-, WiMAX- oder eine andere bekannte Kommunikationstechnologie eingesetzt werden.
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Die Bedienvorrichtung 105 umfasst bevorzugt eine Verarbeitungseinrichtung 135, die mit diversen Ein- und/oder Ausgabevorrichtungen sowie optional einer funktionalen Einrichtung des weiteren Hausgeräts 115, beispielsweise einem elektrischen Lüfter, verbunden ist. Eine Eingabeeinrichtung 140 kann zur Steuerung durch eine Person 145 vorgesehen sein. Die Eingabevorrichtung 140 ist im Bereich der Bedienvorrichtung 105 vorgesehen und hat praktisch keine oder eine nur sehr kurze Reichweite. Beispielsweise kann die Eingabeeinrichtung 140 einen elektrischen Taster, ein kapazitives Bedienelement oder ein Sensorfeld umfassen. Ein weiteres Bedienelement mit größerer Reichweite kann durch eine optische Abtasteinrichtung 150 gebildet sein, die insbesondere eine Gestensteuerung ermöglichen kann. Die Abtasteinrichtung 150 umfasst bevorzugt eine übliche Videokamera, die auf einen vorbestimmten Bereich gerichtet ist. Die Abtasteinrichtung 150 kann dazu eingerichtet sein, Tiefeninformationen abzutasten, um ein dreidimensionales Bild, beispielsweise einer Hand der Person 145 bereitzustellen. Eine Ausgabevorrichtung 155 kann zur Anzeige allgemeiner Informationen und insbesondere von Betriebsinformationen des weiteren Hausgeräts 115 oder des Hausgeräts 110 eingerichtet sein. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Ausgabevorrichtung 155 eine Projektionsvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, ein zweidimensionales Bild zu projizieren. Die Projektion kann beispielsweise auf eine Wand oder eine Arbeitsoberfläche gerichtet sein. Die Ausgabevorrichtung 155 und die optische Abtasteinrichtung 150 können zusammenspielen, indem beispielsweise mittels der Ausgabevorrichtung 155 ein Funktionselement dargestellt wird, das die Person 145 mittels einer Geste betätigen kann, was durch die optische Abtasteinrichtung 150 erfasst und ausgewertet werden kann. Es ist zu beachten, dass die optische Abtasteinrichtung 150 bevorzugt zumindest einen Abschnitt des Hausgeräts 110 optisch abtastet.
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Zur optischen Abtastung des Hausgeräts 110 kann auch eine weitere optische Abtasteinrichtung 160 vorgesehen sein. Die weitere Abtasteinrichtung 160 kann dazu eingerichtet sein, Licht in einem Wellenlängenbereich abzutasten, der für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Dieser Bereich kann insbesondere im Infrarotbereich, genauer im nahen Infrarotbereich liegen. Eine Beleuchtungsvorrichtung 165 kann dazu eingerichtet sein, wenigstens einen Abschnitt des Hausgeräts 110 zu beleuchten, sodass der beleuchtete Abschnitt mittels der weiteren Abtasteinrichtung 160 abgetastet werden kann.
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In dem Bereich, der durch die weitere Abtasteinrichtung 160 abgetastet werden kann, kann das Hausgerät 110 eine Kennzeichnung 170 tragen. Die Kennzeichnung 170 kann insbesondere ein Material umfassen, das unter der Einwirkung des mittels der Beleuchtungsvorrichtung 165 ausgesandten Lichts optisch reagiert. Das Material kann beispielsweise fluoreszieren oder das Licht der verwendeten Wellenlänge reflektieren. Bevorzugt umfasst die Kennzeichnung 170 ein Zeichen, eine Zeichenkette oder einen graphisch codierten Code, der insbesondere numerisch oder alphanumerisch sein kann. Dazu kann die Kennzeichnung 170 insbesondere einen Strichcode oder einen Flächencode nach Art eines QR-Codes umfassen. Es ist zu beachten, dass die Kennzeichnung 170 auf die beschriebene Weise zwar unsichtbar bzw. für das menschliche Auge nicht erkennbar ausgeführt sein kann, eine sichtbare bzw. erkennbare Ausführungsform jedoch ebenso möglich ist.
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Das Hausgerät 110 kann eine Eingabeeinrichtung 175 umfassen, die zur Steuerung einer Funktion des Hausgeräts 110 eingerichtet ist. Die Eingabeeinrichtung 175 kann auch anderen Zwecken dienen und hat, wie oben mit Bezug auf die Eingabevorrichtung 140 der Bedienvorrichtung 105 bevorzugt kurze Reichweite. In einem einfachen Fall umfasst die Eingabeeinrichtung 175 ein einzelnes Funktionselement wie einen Taster, alternativ kann auch beispielsweise ein Tastenfeld oder ein analoges Eingabeinstrument umfasst sein.
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Das Hausgerät 110 kann auch eine Ausgabevorrichtung 180 umfassen, die zur optischen Ausgabe von allgemeinen Informationen oder eines Betriebszustands eingerichtet sein kann. Die Ausgabevorrichtung 180 kann beispielsweise eine numerische, alphanumerische oder graphische Ausgabe bereitstellen.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200, das insbesondere zur Steuerung des Systems 100 von 1 verwendet werden kann. Dabei sind unterschiedliche Varianten möglich, die auch miteinander kombiniert werden können.
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In einem Schritt 202 besteht die drahtlose Steuerverbindung 120 zwischen der Bedienvorrichtung 105 und dem Hausgerät 110 oder wird in diesem Schritt hergestellt. Die drahtlose Verbindung 120 kann insbesondere bei mehrmaligem Durchlaufen des Verfahrens 200 immer wieder abgestellt werden, sodass das Herstellen bei Bedarf auch mehrfach durchgeführt werden kann. In einem Schritt 204 wird eine benutzer- bzw. personengesteuerte Eingabe durch die Person 145 an der Bedienvorrichtung 105 erfasst. Die Eingabe ist an das Hausgerät 110 gerichtet und dazu eingerichtet, dessen Funktion zu beeinflussen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird in einem Schritt 206 geprüft, ob sich die Eingabe auf eine Abschaltung, eine Dämpfung oder allgemein auf die Änderung eines Betriebszustands des Hausgeräts 110 derart bezieht, dass eine vom Hausgerät 110 ausgehende Gefahr verkleinert oder abgestellt wird. Ist dies der Fall, so können weitere Überprüfungen unterbleiben und in einem Schritt 208 ein Steuerbefehl für das Hausgerät 110 bestimmt werden. In einem Schritt 210 kann der Steuerbefehl an das Hausgerät 110 übermittelt werden. Danach kann das Verfahren 200 zu einem der Schritte 202 oder 204 zurückkehren und optional erneut durchlaufen.
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Wird der Schritt 206 nicht ausgeführt oder wird im Schritt 206 bestimmt, dass sich die Eingabe nicht auf eine gefahrmindernde Betriebszustandsänderung des Hausgeräts 110 bezieht, so kann die Steuerverbindung 120 zwischen der Bedienvorrichtung 105 und dem Hausgerät 110 zunächst abgesichert werden. Dazu kann insbesondere bestimmt werden, ob sich die Bedienvorrichtung 105 und das Hausgerät 110 im gleichen Bereich 185 befinden. Dazu ist es erforderlich, dass die Geräte 105 und 110 relativ nahe zueinander aufgestellt sind. Diese Nähe oder Proximität kann daran festgemacht werden, dass eine optische Sichtverbindung zwischen den Geräten 105 und 110 besteht. Im Folgenden werden hierzu drei Varianten des Verfahrens 200 vorgestellt. Eine vierte Variante betrifft eine mechanische Feststellung der Proximität unter Zuhilfenahme einer Person 145.
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In einer ersten Variante soll die Kennzeichnung 170 des Hausgeräts 110 optisch seitens der Bedienvorrichtung 105 abgetastet werden. Dazu kann in einem Schritt 220 die Beleuchtungsvorrichtung 165 aktiviert werden. In einem Schritt 222 wird das Hausgerät 110 mittels der Abtasteinrichtung 150 oder bevorzugt der weiteren Abtasteinrichtung 160 optisch abgetastet. In einem Schritt 224 wird die Kennzeichnung 170 erfasst. In einem Schritt 226 kann überprüft werden, ob das Abtastergebnis vor bestimmten Bedingungen genügt. Beispielsweise kann überprüft werden, ob die Abtastung räumlich vollständig ist, ob das abgetastete Kennzeichen 170 auf ein Hausgerät 110 einer vorbestimmten, akzeptierten Geräteklasse hinweist oder ob die Kennzeichnung 170 in einer Liste akzeptierter Hausgeräte 110 vorhanden ist. Verläuft die Überprüfung positiv, so kann das Verfahren 200 mit dem Schritt 208 fortfahren, wie oben beschrieben ist.
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In einer zweiten Variante soll seitens der Bedienvorrichtung 105 ein Code optisch ausgegeben werden, den die Person 145 zur Bestätigung in das Hausgerät 110 eingibt. Dazu kann in einem Schritt 230 ein Code bestimmt und ausgegeben werden. Der Code kann beispielsweise pseudozufällig generiert oder aus einer Liste vorbestimmter Codes bestimmt werden. Die Ausgabe erfolgt bevorzugt optisch, insbesondere mittels der Ausgabevorrichtung 155. In einem Schritt 232 wird die Eingabe des Codes seitens des Hausgeräts 110 erfasst. Die Eingabe kann beispielsweise mittels der Eingabeeinrichtung 175 erfolgen. In einem Schritt 234 wird der eingegebene Code mittels der Steuerverbindung 120 an die Bedienvorrichtung 105 übermittelt. In einer alternativen Ausführungsform kann der optisch dargebotene Code auch mittels der Steuerverbindung 120 an das Hausgerät 110 übermittelt und dort mit dem eingegebenen Code verglichen werden. In einem Schritt 236 kann überprüft werden, ob der ausgesandte und der eingegebene Code einander entsprechen. Ist dies der Fall, so kann mit dem Schritt 208 fortgefahren werden.
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In einer dritten Variante soll in ähnlicher Weise ein durch die Bedienvorrichtung 105 bereitgestelltes Signal seitens des Hausgeräts 110 optisch ausgegeben und automatisch durch die Bedienvorrichtung 105 wieder erfasst werden. Dazu kann in einem Schritt 240 das Signal mittels der drahtlosen Steuerverbindung 120 von der Bedienvorrichtung 105 an das Hausgerät 110 übermittelt werden. In einem Schritt 242 kann das Signal durch das Hausgerät 110 ausgegeben werden, insbesondere mittels der optischen Ausgabevorrichtung 180. In einem Schritt 244 wird der Code an der Bedienvorrichtung 105 beispielsweise mittels der optischen Abtasteinrichtung 150 erfasst. In einem Schritt 246 werden der ausgesandte und der automatisch erfasste Code miteinander verglichen. Stimmen die beiden überein, so kann mit dem Schritt 208 fortgefahren werden.
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In einer vierten Variante soll die gleichzeitige oder nur wenig zeitversetzte Betätigung von Bedienelementen 140, 175 an den beiden Geräten 110, 115 erfasst werden. Dazu kann in einem Schritt 250 eine Betätigung seitens der Bedienvorrichtung 105, beispielsweise mittels der Eingabeeinrichtung 140 oder der optischen Abtasteinrichtung 150, bestimmt werden. In einem Schritt 252 kann eine Betätigung des Hausgeräts 110, insbesondere mittels der Eingabeeinrichtung 175, bestimmt werden. Diese beiden Schritte können auch in vertauschter Reihenfolge oder nebenläufig ausgeführt werden. In einem Schritt 254 wird ein Signal, das auf die lokal erfasste Betätigung hinweist, von der Bedienvorrichtung 105 zum Hausgerät 110 übertragen oder umgekehrt. In einem Schritt 256 kann seitens des empfangenden Geräts 110, 115 bestimmt werden, ob die Betätigungen zeitlich nahe genug aneinander liegen. Es kann gefordert sein, dass sich die Betätigungen zeitlich überlappen, sodass es einen Zeitpunkt gibt, zu dem die Person 145 gleichzeitig die Bedienvorrichtung 105 und das Hausgerät 110 betätigt. Unter Umständen kann auch ein gewisser zeitlicher Versatz in den Betätigungen erlaubt werden, sodass die Person 145 Zeit hat, eine Distanz zwischen der Bedienvorrichtung 105 und dem Hausgerät 110 zu überbrücken. Da diese Distanz aus Sicherheitsgründen nicht groß sein sollte, wird üblicherweise ein zeitlicher Versatz von unterhalb ca. 1 Sekunde verlangt werden. Sind die Betätigungen zeitlich ausreichend korreliert, so kann das Verfahren 200 mit dem Schritt 208 fortfahren.
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Verläuft eine der Prüfungen in den Schritten 226, 236, 246 oder 256 negativ, so kann in einem Schritt 260 eine Fehlerbehandlung stattfinden. Beispielsweise kann ein optischer, akustischer oder haptischer Hinweis auf eine fehlgeschlagene Absicherung der Steuerverbindung 120 seitens der Bedienvorrichtung 105 und/oder des Hausgeräts 110 ausgegeben werden. Optional kann auch ein Hinweis auf die Ursache des Fehlschlags ausgegeben werden. Anschließend kann das Verfahren 200 zum Schritt 202 oder 204 zurückkehren und erneut durchlaufen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Bedienvorrichtung
- 110
- Hausgerät (Herd)
- 115
- weiteres Hausgerät (Dunstabzugshaube)
- 120
- drahtlose Steuerverbindung
- 125
- erste Kommunikationseinrichtung
- 130
- zweite Kommunikationseinrichtung
- 135
- Verarbeitungseinrichtung
- 140
- Eingabeeinrichtung
- 145
- Benutzer
- 150
- optische Abtasteinrichtung (Gestensteuerung)
- 155
- Ausgabevorrichtung (Projektionsvorrichtung)
- 160
- weitere optische Abtasteinrichtung (unsichtbares Licht)
- 165
- Beleuchtungsvorrichtung
- 170
- Kennzeichnung
- 175
- Eingabeeinrichtung
- 180
- optische Ausgabevorrichtung
- 185
- Bereich
- 200
- Verfahren
- 202
- Herstellen drahtlose Steuerverbindung
- 204
- Erfassen Eingabe
- 206
- Abschaltung?
- 208
- Bestimmen Steuerbefehl
- 210
- Übermitteln Steuerbefehl
- 220
- Aktivieren u. Beleuchtungsvorrichtung
- 222
- Abtasten Hausgerät
- 224
- Erfassen optische Kennzeichnung
- 226
- Kennzeichnung OK?
- 230
- Ausgeben optischer Code
- 232
- Erfassen Eingabe Code
- 234
- Code übermitteln an Eingabevorrichtung
- 236
- zugelassen?
- 240
- drahtloses Übermitteln Signal
- 242
- Ausgeben Signal durch Hausgerät
- 244
- Abtasten Code durch Bedienvorrichtung
- 246
- Übereinstimmung?
- 250
- Erfassen Betätigung Bedienvorrichtung
- 252
- Erfassen Betätigung Hausgerät
- 254
- Übertragen
- 256
- Timing OK?
- 260
- Fehler
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 9361541 B2 [0003]
- US 9467802 B2 [0004]
- JP 2015076822 A [0005]