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Die Erfindung betrifft die Fernsteuerung eines Hausgeräts per Spracheingabe. Insbesondere betrifft die Erfindung die sichere Fernsteuerung eines potentiell gefährlichen Hausgeräts per Sprache.
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Ein Hausgerät, beispielsweise ein elektrischer oder gasbetriebener Herd, kann auf konventionelle Weise durch einen Benutzer gesteuert werden, beispielsweise mittels eines Bedienkopfs oder einer Bedientaste. Der Herd kann größere Energien umsetzen, sodass er als sicherheitsrelevantes Gerät einzustufen ist, das eine Beaufsichtigung durch den Benutzer erfordert.
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In einer vernetzten Küche können mehrere Geräte oder Dienste durch einen Benutzer gesteuert werden. Damit der Benutzer seine Hände für Küchentätigkeiten frei hat, kann eine Gesten- oder Sprachsteuerung verwendet werden. Beispielsweise können ein digitales Kochbuch mittels einer Geste umgeblättert oder eine Dunstabzugshaube mittels Sprachbefehl ein- oder ausgeschaltet werden. Eine Steuerung eines sicherheitsrelevanten Hausgeräts mittels Sprachbefehl ist jedoch nicht zulässig, da der Benutzer seine Sprache über eine akustische Fernverbindung zum Herd übermitteln könnte, beispielsweise mittels eines Telefons oder eines ans Internet angebundenen Geräts. Sollte durch den Betrieb des Herdes eine Gefahr entstehen, beispielsweise durch in Brand geratenes Fett, so könnte der Benutzer diese Gefahr dann nicht kontrollieren beziehungsweise bekämpfen.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht daher in der Angabe einer verbesserten Technik zur sicheren Fernsteuerung eines Hausgeräts per Sprachbefehl. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Steuern eines Hausgeräts durch einen Benutzer Schritte des Erfassens eines Sprachkommandos des Benutzers an einer Steuervorrichtung; des Bestimmens, dass sich der Benutzer in einem vorbestimmten ersten Bereich um die Steuervorrichtung befindet; des Bestimmens, dass sich die Steuervorrichtung in einem vorbestimmten zweiten Bereich um das Hausgerät befindet; und des Steuerns des Hausgeräts in Abhängigkeit des Sprachkommandos.
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Ist sichergestellt, dass sich der Benutzer im ersten vorbestimmten Bereich und die Steuervorrichtung im zweiten vorbestimmten Bereich befinden, so kann daraus geschlossen werden, dass sich der Benutzer in einem weiteren vorbestimmten Bereich um das Hausgerät befindet. Dadurch kann bestimmt werden, dass der Benutzer das Hausgerät beaufsichtigen kann und die Sprachsteuerung des Hausgeräts durch den Benutzer kann zugelassen werden. So kann eine Steuervorrichtung sicher zur Steuerung des Hausgeräts verwendet werden. Die Steuervorrichtung kann mit einem Weitverkehrsnetz wie dem Internet oder einem Telefonnetz verbunden sein, ohne dass dadurch eine Bedienungssicherheit des Hausgeräts durch den Benutzer verringert wäre. Die Steuervorrichtung kann ortsfest angebracht oder mobil vorgesehen sein. In einer Ausführungsform kann der Benutzer die Steuervorrichtung mit sich führen. In einer anderen Ausführungsform kann die Steuervorrichtung beispielsweise in einem Raum positioniert werden, in welchem sich das Hausgerät befindet.
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Es ist bevorzugt, dass das Hausgerät ein Küchengerät umfasst. Das Hausgerät kann insbesondere ein Gargerät wie einen Herd, einen Ofen oder einen Dampfgarer umfassen. Üblicherweise ist das Hausgerät dazu eingerichtet, Energie im Bereich von ca. 5 KW oder mehr umzusetzen. Dabei kann das Hausgerät aus beliebigen Energiequellen gespeist werden, beispielsweise elektrisch oder mittels Brenngas. Das Hausgerät kann in einer Küche, insbesondere in einem Haushalt, betrieben werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird bestimmt, dass im ersten Bereich zwischen dem Benutzer und der Steuervorrichtung eine Sichtverbindung besteht. Für diese Bestimmung werden im Folgenden verschiedene alternative Ausführungsformen beschrieben, die auch miteinander kombiniert werden können. Insbesondere dann, wenn zwischen der Steuervorrichtung und dem Hausgerät eine weitere Sichtverbindung steht, kann auch davon ausgegangen werden, dass zwischen dem Benutzer und dem Hausgerät eine Sichtverbindung besteht. Eine Positionierung der Steuervorrichtung kann für diese Bestimmung berücksichtigt werden.
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In einer Ausführungsform wird der Benutzer an der Steuervorrichtung optisch erfasst. Beispielsweise können ein Bild oder ein Videodatenstrom des Benutzers erfasst werden, während er den Sprachbefehl gibt. Der Videodatenstrom kann eine Tonaufnahme umfassen und es kann bestimmt werden, ob eine Mundbewegung des Benutzers zu aufgezeichneten Audiodaten korrespondiert. So kann sichergestellt werden, dass kein anderer als der erfasste Benutzer den Sprachbefehl gibt.
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Es ist weiter bevorzugt, dass der Benutzer erkannt wird. Die Erkennung kann insbesondere auf der Basis des Bildes oder des Videodatenstroms des Benutzers erfolgen. Dabei kann insbesondere ein Gesicht des Benutzers untersucht werden. Auch andere optische Merkmale des Benutzers können überprüft werden, beispielsweise seine Erscheinung, seine Gestalt, seine Größe oder die Art oder der Umfang seiner Bewegungen. Die Steuerung des Hausgeräts kann auf einen vorbestimmten Benutzer eingeschränkt werden. Es können einer oder mehrere Benutzer zur Steuerung des Hausgeräts vorbestimmt sein. Wird ein Sprachbefehl von einer anderen Person festgestellt, so kann der Befehl ignoriert werden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass bestimmt wird, dass eine Sichtverbindung zwischen dem Benutzer und dem Hausgerät besteht. Die Sichtverbindung kann in einem dritten Bereich bestehen, der den Benutzer und das Hausgerät umfasst. Der dritte Bereich kann auch den ersten und/oder den zweiten Bereich umfassen. Das Vorliegen einer Sichtverbindung kann auf der Basis von Karteninformationen bezüglich des dritten Bereichs bestimmt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird im ersten Bereich eine Geste des Benutzers an der Steuervorrichtung erfasst. Die Geste kann insbesondere eine Hand- oder Armgeste umfassen. Auch eine Kopfgeste, eine Fußgeste oder eine anders körperlich ausdrückbare Geste des Benutzers sind möglich. Die Geste kann beispielsweise mittels eines optischen Sensors, eines kapazitiven Sensors oder eines Ultraschallsensors bestimmt werden. Auch eine optische Abtastung der Geste, etwa mittels eines Infrarotsensors, ist möglich. Der Sensor kann dazu eingerichtet sein, ein Bild der Person bereitzustellen oder lediglich eine Bewegung abzutasten. Es ist zu beachten, dass die Steuervorrichtung selbst mittels Gesten gesteuert werden kann. Eine Gestenerkennung kann daher bereits Teil der Steuervorrichtung sein. Eine vorbestimmte Geste kann je nach Kontext oder Ausführung auf die Steuervorrichtung oder das Hausgerät bezogen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird eine Position des Benutzers im ersten Bereich bestimmt. Die Position kann bezüglich der Steuervorrichtung oder weiter bevorzugt bezüglich des Hausgeräts erfolgen. Dazu kann die Person im ersten Bereich beispielsweise optisch, mittels eines Radar- oder LiDAR-Sensors abgetastet werden. In weiteren Ausführungsformen können auch eine Bewegung oder eine Form des Benutzers erkannt werden. Die Position des Benutzers kann bezüglich einer Umgebungskarte bestimmt werden, in der eine Position des Hausgeräts vermerkt sein kann. Die Umgebungskarte kann Hindernisse verzeichnen, die eine Sichtverbindung zum Hausgerät behindern oder unterbrechen können. Informationen der Umgebungskarte, insbesondere eine Position des Hausgeräts oder eines Hindernisses, können von einer externen Quelle stammen oder auf der Basis von Sensorsignalen der Steuervorrichtung oder des Hausgeräts bestimmt werden. So kann bestimmt werden, ob zwischen einer bestimmten Position des Benutzers und der Position des Hausgeräts eine ausreichende Sichtverbindung besteht oder nicht. Ferner kann bestimmt werden, ob sich zwischen den Positionen ein Hindernis befindet, das einen Zugriff der Person auf das Hausgerät, beispielsweise zur Abwehr von Gefahren, behindert. Ein solches Hindernis kann etwa eine Durchreiche oder eine geschlossene Glastür umfassen.
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Die Position des Benutzers kann auch auf der Basis akustischer Informationen des Sprachbefehls bestimmt werden. Dazu können eines oder mehrere Mikrofone von der Steuervorrichtung umfasst sein. Die Mikrofone können im ersten Bereich verteilt sein. Die Position des Benutzers kann beispielsweise mittels Triangulation auf der Basis des Stereoeffekts bestimmt werden.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann ein vorbestimmter Benutzer auf der Basis des Sprachbefehls erkannt werden. Dazu kann insbesondere ein Profil der Stimme des Benutzers mit einem hinterlegten Profil verglichen werden. Das Profil kann zum Beispiel eine Frequenzverteilung, eine sprachliche Angewohnheit oder eine Sprachmelodie umfassen.
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Es ist allgemein bevorzugt, dass die Bestimmung, ob sich der Benutzer im ersten Bereich befindet oder nicht, auf der Basis verschiedener Abtastungen unterschiedlicher physikalischer Phänomene bestimmt wird. So können beispielsweise eine optische und eine akustische Abtastung erfolgen und Abtastergebnisse können miteinander verglichen werden.
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Zur Bestimmung, ob sich die Steuervorrichtung im vorbestimmten zweiten Bereich um das Hausgerät befindet, kann bestimmt werden, ob zwischen der Steuervorrichtung und dem Hausgerät eine Sichtverbindung besteht. Dazu kann eine ähnliche Technik verwendet werden, wie oben bezüglich der Position des Benutzers im ersten Bereich beschrieben ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Sichtverbindung mittels eines Sensors, beispielsweise nach Art einer Lichtschranke, überprüft.
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In einer weiteren Ausführungsform kann bestimmt werden, dass ein Abstand zwischen der Steuervorrichtung und dem Hausgerät unter einer vorbestimmten Entfernung liegt. So kann verhindert werden, dass ein Abstand des Benutzers vom Hausgerät insgesamt zu groß ist, um das Hausgerät sinnvoll beaufsichtigen zu können.
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In noch einer weiteren Ausführungsform sind die Steuervorrichtung und das Hausgerät mittels einer drahtlosen Kommunikationsverbindung miteinander verbunden. Die Bestimmung, ob sich die Steuervorrichtung im zweiten Bereich befindet, kann auf der Basis eines zwischen der Steuervorrichtung und dem Hausgerät übermittelten drahtlosen Kommunikationssignals erfolgen. Die Kommunikationsverbindung kann insbesondere elektromagnetische Signale umfassen und beispielsweise nach dem WLAN- oder Bluetooth-Standard erfolgen, insbesondere mittels Bluetooth Low Energy (BLE). Dabei kann beispielsweise eine Entfernungsbestimmung auf der Basis der Stärke des empfangenen Kommunikationssignals erfolgen. Manche Geräte erlauben auch die Bestimmung einer Richtung des Kommunikationspartners. Die Richtungsbestimmung kann von einem oder von beiden Kommunikationspartnern aus erfolgen Ein entsprechender Indikator (Received Signal Strength Indicator, RSSI) kann von einem Empfänger bereits standardmäßig bereitgestellt werden.
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Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Steuervorrichtung zum sicheren Steuern eines Hausgeräts durch einen Benutzer eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung eines Sprachkommandos des Benutzers; und eine Bestimmungseinrichtung, die zur Bestimmung eingerichtet ist, dass sich der Benutzer in einem vorbestimmten ersten Bereich um die Steuervorrichtung befindet. Ferner ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, das Hausgerät in Abhängigkeit des Sprachkommandos zu steuern, falls sich die Steuervorrichtung in einem zweiten Bereich um das Hausgerät befindet.
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Die Steuervorrichtung kann eine Verarbeitungseinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Steuervorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Steuervorrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, zu bestimmen, ob sie sich im zweiten Bereich um das Hausgerät befindet. In einer anderen Ausführungsform kann diese Bestimmung seitens des Hausgeräts durchgeführt werden.
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Nach einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein System eine hierin beschriebene Steuervorrichtung und ein Hausgerät. Das Hausgerät kann insbesondere sicherheitsrelevant sein, beispielsweise indem es größere Energien umsetzen und somit eine Gefahr innerhalb eines Haushalts darstellen kann. Das Hausgerät kann ein Küchengerät, insbesondere ein Gargerät umfassen und ist dazu eingerichtet, durch die Steuervorrichtung gesteuert zu werden.
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Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System;
- 2 eine Steuervorrichtung für ein Hausgerät; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
darstellt.
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1 zeigt ein System 100, das ein Hausgerät 105 und eine Steuervorrichtung 110 umfasst. Das Hausgerät 105 kann durch einen Benutzer 115 ferngesteuert werden. Dabei befindet sich der Benutzer 115 üblicherweise außerhalb einer körperlichen Reichweite eines Bedienelements, das unmittelbar auf das Hausgerät 105 wirkt. Vorliegend ist das Hausgerät 105 als Kochfeld dargestellt; in anderen Ausführungsformen kann auch ein anderes Hausgerät umfasst sein, insbesondere eines, das als sicherheitsrelevant gilt. Beispielsweise kann das Hausgerät 105 unter die Vorschriften der EC 60335-2-6 2014 oder der DIN EN 30-1-1:2013-06 fallen. Das Hausgerät 105, die Steuervorrichtung 110 und der Benutzer 115 befinden sich üblicherweise im selben Haushalt, weiter bevorzugt im selben Raum, insbesondere einer Küche.
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Die Steuervorrichtung 110 kann ein mobiles Gerät wie ein Smartphone oder einen Tabletcomputer umfassen oder auch einen Smart Speaker oder ein Smart Display. Der Benutzer 115 kann die Steuervorrichtung 110 mit sich führen oder beispielsweise in den Händen halten. In einer anderen Ausführungsform ist die Steuervorrichtung 110 dazu eingerichtet, aufgestellt, angebracht oder abgelegt zu werden. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung 110 im Bereich einer Ablagefläche abgelegt werden, die sich in der Nähe des Hausgeräts 105 befindet. Die Steuervorrichtung 110 kann auch eine dedizierte technische Einrichtung umfassen, die beispielsweise zur Steuerung einer Vielzahl von Hausgeräten 105 eingerichtet ist. Die Steuervorrichtung 110 kann weitere Funktionen ausführen, beispielsweise die Verwaltung von Kochrezepten oder die Darstellung von Inhalten des Internets.
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Der Benutzer 115 kann eine beliebige Person umfassen. In manchen Ausführungsformen kann überprüft werden, ob der Benutzer 115 eine bestimmte Person und somit zur Steuerung des Hausgeräts 105 autorisiert ist. In einer weiteren Ausführungsform kann die Steuerung des Hausgeräts 105 beispielsweise allen Personen 115 zugänglich sein, die nicht als Kind bestimmt sind.
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Der Benutzer 115 befindet sich in einem ersten vorbestimmten Bereich 120 um die Steuervorrichtung 110. Gleichzeitig befindet sich die Steuervorrichtung 110 in einem zweiten vorbestimmten Bereich 125 um das Hausgerät 105. Sind die Bereiche 120 und 125 ausreichend genau bestimmt, so kann auch bestimmt werden, dass sich die Person 115 in einem dritten Bereich 130 um das Hausgerät 105 befindet. Insbesondere kann bestimmt werden, ob der Benutzer 115 eine Sichtverbindung zum Hausgerät 105 hat. So kann mittelbar bestimmt werden, ob der Benutzer 115 in der Lage ist, das Hausgerät 105 zu beaufsichtigen. In diesem Fall kann ihm erlaubt werden, das Hausgerät 105 fernzusteuern. Dazu kann er insbesondere einen Sprachbefehl äußern, der seitens der Steuervorrichtung 110 oder seitens des Hausgeräts 105 erkannt und der Steuerung des Hausgeräts 105 zu Grunde gelegt werden kann.
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2 zeigt eine beispielhafte, schematische Darstellung einer Steuervorrichtung 110. Die Steuervorrichtung 110 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 205, die mit verschiedenen Sensoren verbunden sein kann. Ein beispielhafter erster Sensor 210 umfasst eine Kamera, die beispielsweise im optischen oder im Infrarotbereich arbeiten kann. Die Kamera 210 kann zur Aufnahme von Einzelbildern oder eines Videodatenstroms eingerichtet sein. Ein zweiter beispielhafter Sensor umfasst ein Mikrofon 215. Das Mikrofon 215 ist zur Abtastung einer akustischen Äußerung der Person 115 eingerichtet. Es können auch mehrere Mikrofone 215 vorgesehen sein. Ein Mikrofon 215 kann unmittelbar an der Steuervorrichtung 110, am Hausgerät 105 oder am Benutzer 115 angebracht sein. Außerdem kann ein Mikrofon 215 frei in einem Raum positioniert werden, der die Bereiche 125 bis 130 einschließen kann. Ein Mikrofon 215 kann auch drahtlos an die Steuervorrichtung 110 angebunden sein und beispielsweise als Sprechgarnitur (Headset) oder Lavalier-Mikrofon des Benutzers 115 realisiert sein.
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Ein dritter beispielhafter Sensor 220 umfasst einen kapazitiven Sensor, der eine oder mehrere Elektroden umfassen kann. Der kapazitive Sensor 220 kann insbesondere zur Gestenerkennung des Benutzers 115 eingerichtet sein. Der Sensor 220 kann mittels eines Gleichspannungs- oder eines Wechselspannungssignals angesteuert werden.
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Ein vierter beispielhafter Sensor 225 umfasst einen Radar- oder LiDAR-Sensor. Beide können dazu eingerichtet sein, ein hochfrequentes elektromagnetisches Signal auszusenden und dessen Reflexionen zu bestimmen. Im Fall des LiDAR wird hierfür üblicherweise ein Laser-Lichtstrahl verwendet. Der Sensor 225 ist bevorzugt bildgebend und kann insbesondere differenzierte Entfernungsangaben zu einem erfassten Objekt bereitstellen.
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Ein fünfter beispielhafter Sensor 230 umfasst einen Ultraschallsensor, der dazu eingerichtet sein kann, eine Entfernung oder eine Bewegung eines Objekts zu bestimmen. Dazu werden üblicherweise im nicht hörbaren Bereich Schallsignale ausgesandt und deren Reflexionen empfangen.
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Ein sechster beispielhafter Sensor 235 umfasst einen Infrarotsensor, der bevorzugt dazu eingerichtet ist, eine Geste des Benutzers 115 zu erfassen. Der Sensor 235 kann eine beschränkte Reichweite von beispielsweise ca. 1,5 m, ca. 1 m, ca. 0,8 m oder ca. 0,5 m haben. Befindet sich der Benutzer 115 weiter als vorbestimmt vom Sensor 235, so kann er nicht erkannt werden.
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Zusätzlich zu den Sensoren 210 bis 235 kann die Steuervorrichtung 110 eine Kommunikationseinrichtung 250 umfassen, die zur drahtlosen Kommunikation mit dem Hausgerät 105 eingerichtet ist. Die Kommunikationseinrichtung 250 kann insbesondere auf der Basis von Bluetooth, weiter bevorzugt Bluetooth-Low Energy (BLE) arbeiten. Eine Entfernung zwischen der Steuervorrichtung 110 und dem Hausgerät 105 kann auf der Basis von Signalen bestimmt werden, die über die Kommunikationseinrichtung 250 zwischen ihnen ausgetauscht werden können. Eine entsprechende Bestimmung kann auch seitens des Hausgeräts 105 durchgeführt werden.
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Optional ist ein Kartenspeicher 255 vorgesehen, der zur Aufnahme von Karteninformationen eingerichtet ist, die einen Raum betreffen, der die Bereiche 125 bis 130 umfassen kann. Informationen für den Kartenspeicher 255 können aus einer externen Quelle oder von einem oder mehreren der Sensoren 215-235 stammen. Befinden sich das Hausgerät 105, die Steuervorrichtung 110 und der Benutzer 115 beispielsweise in einem Zimmer eines Haushalts, so können die Karteninformationen das Zimmer betreffen. So können etwa Möbel oder andere Hindernisse, Wände, Türen oder Fenster in den Karteninformationen verzeichnet sein. Auf der Basis der Karteninformationen kann bestimmt werden, ob zwischen zwei vorbestimmten Positionen eine Sichtverbindung herstellbar ist oder nicht. Außerdem kann ein geometrischer Abstand zwischen den Positionen bestimmt werden, und es kann bestimmbar sein, wie weit ein Weg ist, den der Benutzer 115 von seiner aktuellen Position aus zurücklegen muss, um das Hausgerät 105 zu erreichen. Dieser Weg kann deutlich länger sein als eine Sichtverbindung zum Hausgerät 105.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Steuern eines Hausgeräts 105. Das Verfahren 300 kann insbesondere in Verbindung mit einem System 100 durchgeführt werden.
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In einem Schritt 305 kann ein Sprachbefehl erfasst werden. Der Sprachbefehl kann vom Benutzer 115 ausgegeben sein und insbesondere eine Steuerung des Hausgeräts 105 betreffen. Im Fall eines Herdes kann der Sprachbefehl beispielsweise eine Auswahl einer Kochstelle und eine absolute oder relative Einstellung der Erwärmung eines Topfes auf dieser Kochstelle betreffen.
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In einem Schritt 310 kann bestimmt werden, ob sich der Benutzer 115 in einem vorbestimmten ersten Bereich 120 um die Steuervorrichtung 110 befindet. Dazu kann der Benutzer 115 mittels einem oder mehreren der Sensoren 210 bis 235 abgetastet und erfasst werden. Sensorsignale der Sensoren 210 bis 235 können miteinander abgeglichen oder fusioniert werden. Weisen Signale eines der Sensoren 210 bis 235 auf einen anderen Sachverhalt als die anderen hin, so kann die Messung als nicht schlüssig verworfen werden. In diesem Schritt können auch Positionen der Steuervorrichtung 110 und/oder der Person 115 bestimmt werden. Auf der Basis der Positionen oder auf direktem Weg kann auch ein Abstand zwischen der Steuervorrichtung 110 und dem Benutzer 115 bestimmt werden.
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In einem Schritt 315, der bevorzugt gleichzeitig oder weiter bevorzugt erst nach Vollendung des Schritts 310 ausgeführt wird, kann bestimmt werden, ob sich die Steuervorrichtung 110 innerhalb eines zweiten Bereichs 125 um das Hausgerät 105 befindet. Diese Bestimmung erfolgt bevorzugt auf der Basis einer Kommunikationsverbindung zwischen der Steuervorrichtung 110 und dem Hausgerät 105. Positionen der Steuervorrichtung 110 und/oder des Hausgeräts 105 können auch in diesem Schritt bestimmt werden. Auf der Basis der Positionen oder auf direktem Weg kann auch ein Abstand zwischen den Geräten 105 und 110 bestimmt werden.
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Ein Schritt 320 wird bevorzugt nur dann ausgeführt, wenn die Schritte 310 und 315 positiv entschieden wurden, sich also der Benutzer 115 im ersten Bereich 120 und sich die Steuervorrichtung 110 im zweiten Bereich 125 befinden. In diesem Schritt kann bestimmt werden, ob sich der Benutzer 115 im dritten Bereich 130 um das Hausgerät 105 befindet. Insbesondere kann bestimmt werden, ob eine Sichtverbindung zwischen dem Benutzer 115 und dem Hausgerät 105 besteht. Ferner kann bestimmt werden, wie groß ein Abstand des Benutzers 115 zum Hausgerät 105 ist. Unterschiedliche Abstände können die Länge einer Sichtverbindung und die Länge eines Weges für den Benutzer 115 zum Hausgerät 105 betreffen. Diese Bestimmungen können auf der Basis zuvor bestimmter Positionen des Hausgeräts 105 und der Person 115, optional mit Bezug auf eine Position der Steuervorrichtung 110, durchgeführt werden. Für diese Bestimmungen können Karteninformationen berücksichtigt werden, die physische Hindernisse oder Sichthindernisse im Bereich eines Raums betreffen können, der die Bereiche 120 bis 130 umfassen kann.
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In einem optionalen Schritt 325 kann der Benutzer 115 erkannt werden. Die Erkennung kann insbesondere auf der Basis von Abtastungen erfolgen, die im Schritt 310 durchgeführt wurden. Der Benutzer 115 kann auch auf der Basis des Sprachbefehls in Schritt 305 erkannt werden. In einer Ausführungsform kann sich der Benutzer 115 mittels des Sprachbefehls identifizieren, beispielsweise auf Grund seines Stimmmusters oder auf Grund des gesprochenen Texts. Sollte bestimmt werden, dass der Benutzer 115 zur Steuerung des Hausgeräts 105 nicht zugelassen ist, so kann das Verfahren 300 an dieser Stelle abgebrochen werden. In einer Ausführungsform kann es einer beliebigen Person erlaubt werden, das Einnehmen eines sicheren Zustands durch das Hausgerät 105 zu steuern. Der sichere Zustand kann insbesondere ein Abschalten des Hausgeräts 105 betreffen. Insbesondere im Fall eines Gargeräts kann auch ein niedrigerer Energiezustand angesteuert werden. Dabei kann nicht mehr als eine vorbestimmte Wärmemenge bereitgestellt werden oder ein Gargut kann nur bis zu einer vorbestimmten Temperatur erwärmt werden.
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In einem Schritt 330 kann das Hausgerät 105 in Abhängigkeit des Sprachbefehls des Benutzers 115 gesteuert werden.
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Es ist zu beachten, dass die Schritte 305 bis 330 nicht notwendigerweise in der gezeigten Reihenfolge durchzuführen sind. In anderen Ausführungsformen kann beispielsweise eine Erkennung des Benutzers 115 durchgeführt werden, bevor bestimmt wird, ob sich der Benutzer 115 im ersten Bereich 120 um die Steuervorrichtung 110 befindet.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Hausgerät
- 110
- Steuervorrichtung
- 115
- Benutzer
- 120
- erster Bereich
- 125
- zweiter Bereich
- 130
- dritter Bereich
- 205
- Verarbeitungseinrichtung
- 210
- Kamera
- 215
- Mikrofon
- 220
- kapazitiven Sensor
- 225
- Radar- / LiDAR-Sensor
- 230
- Ultraschallsensor
- 235
- Infrarotsensor
- 250
- Kommunikationseinrichtung
- 255
- Kartenspeicher
- 300
- Verfahren
- 305
- Sprachbefehl erfassen
- 310
- Benutzer in erstem Bereich um Steuervorrichtung?
- 315
- Steuervorrichtung in zweitem Bereich um Hausgerät?
- 320
- Sichtverbindung zwischen Benutzer und Hausgerät?
- 325
- Benutzer erkennen
- 330
- Hausgerät steuern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 30-1-1:2013-06 [0025]