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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Information eines Benutzers über Medienquellen, deren bereitgestellte Medieninhalte durch eine Wiedergabevorrichtung wiedergebbar sind. Daneben betrifft die Erfindung eine Wiedergabevorrichtung zur Wiedergabe von Medieninhalten und ein Kraftfahrzeug.
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Es ist bekannt, dass Fernseh- und Radioempfänger automatische Suchfunktionen aufweisen können, die ermitteln können, welche Sender verfügbar sind. Eine Liste dieser Sender kann für einen Nutzer ausgegeben werden, um eine Auswahl jenes Senders zu ermöglichen, dessen Programm wiedergegeben werden soll. Dies gewährleistet beim klassischem analogen Radio- bzw. Fernsehempfang typischerweise einen ausreichenden Bedienkomfort, da nur eine relativ kleine Anzahl von Sendern empfangen werden kann. Bei einem digitalen Radio- bzw. Fernsehempfang kann jedoch, insbesondere wenn beispielsweise Internetradiostationen wiedergebbar sind, eine sehr hohe Anzahl von wählbaren Medienquellen vorliegen. Erfolgt eine Sortierung dieser Medienquellen wie üblich nach den Sendefrequenzen der einzelnen Sender oder alphabetisch gemäß ihrer Namen, so resultiert eine sehr lange Liste und das Auffinden einer gewünschten Medienquelle ist aufwendig, womit der Bedienkomfort einer entsprechenden Wiedergabevorrichtung sinkt. Alternativ hierzu ist es bekannt, verfügbare Sender in einer benutzerdefinierten Reihenfolge auf Speicherplätzen abzulegen. Dies erfordert jedoch eine aufwendige Konfiguration der Wiedergabevorrichtung durch den Benutzer.
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Aus der Druckschrift
US 2006/0 128 301 A1 ist ein Ansatz bekannt, automatisch Listen von verfügbaren Medieninhalten zu generieren, in die nur bestimmte Medieninhalte aufgenommen werden. Hierdurch werden dem Benutzer nur eine kleine Anzahl von Medieninhalten angezeigt, die ihn voraussichtlich interessieren. Hierzu werden die Vorlieben des Benutzers ausgewertet. Es ist hierbei möglich, dass der Benutzer seine Vorlieben, also beispielsweise ein bevorzugtes Musikgenre, manuell einstellt. Ergänzend oder alternativ können aktuelle Einstellungen eines Autoradios ausgewertet werden oder lokal, beispielsweise auf einem MP3-Spieler, einem DVD-Spieler oder einen CD-Spieler, vorhandene Medieninhalte bei der Ermittlung der Benutzervorlieben berücksichtigt werden. Nachteilig ist hierbei, dass eine derart ausgewählte Liste nicht notwendigerweise jene Kanäle aufführt, aus denen der Nutzer tatsächlich wählen möchte. Insbesondere hängt die Zusammenstellung dieser Liste von einer Klassifikation der einzelnen Medieninhalte ab, die typischerweise durch Dritte durchgeführt wird und somit nicht notwendigerweise der Beurteilung durch den aktuellen Benutzer entspricht.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, einem Benutzer die Auswahl einer Medienquelle, deren Medieninhalte wiedergegeben werden sollen, zu erleichtern, die demgegenüber verbessert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Information eines Benutzers über Medienquellen, deren bereitgestellte Medieninhalte durch eine Wiedergabevorrichtung wiedergebbar sind, gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Erfassen von Bedienhandlungen eines Benutzers an der und/oder einer weiteren Wiedergabevorrichtung,
- - Ermitteln einer Benutzerinformation in Abhängigkeit der Bedienhandlungen, und
- - Ausgabe einer Liste der Medienquellen an den Benutzer durch die Wiedergabevorrichtung, wobei die Reihenfolge der Medienquellen in der Liste in Abhängigkeit der Benutzerinformation festgelegt wird.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Reihenfolge der Medienquellen in einer Liste, aus der der Benutzer insbesondere die Medienquelle, deren bereitgestellte Medieninhalte wiedergegeben werden sollen, auswählen kann, in Abhängigkeit von vorangehenden Bedienhandlungen des Benutzers an der aktuell genutzten und/oder einer anderen Wiedergabevorrichtung vorzugeben. Anhand der Bedienhandlungen des Benutzers kann erkannt werden, welche Medienquellen für den entsprechenden Benutzer besonders relevant sind. Beispielsweise kann die Benutzerinformation beschreiben, welche Medienquellen durch den Benutzer besonders häufig oder über besonders lange Zeiträume genutzt werden. Dies ermöglicht es, die Medienquellen gemäß ihrer Relevanz für den Benutzer anzuordnen. Die durch den Benutzer häufig und/oder über lange Zeiträume genutzten Medienquellen können beispielsweise zu Anfang der Liste aufgeführt werden, so dass der Benutzer schnell und mit geringem Aufwand die typischerweise von ihm genutzten Medienquellen auswählen kann. Zugleich können durch den Benutzer auch Medienquellen auswählbar sein, die zuvor selten oder nie genutzt wurden. Hierfür ist zwar typischerweise eine aufwendigere Bedienhandlung erforderlich, da der Benutzer beispielsweise durch eine auf dem Display angezeigte Liste scrollen muss oder Ähnliches, da ein Großteil der Benutzer jedoch relativ selten die genutzten Medienquellen wechselt, wird in fast allen Anwendungsfällen eine zügige Wahl der Medienquelle ermöglicht.
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Das erläuterte Verfahren kann zu einem Verfahren zur Auswahl einer von mehreren Medienquellen erweitert werden, in dem es durch den zusätzlichen Schritt ergänzt wird, dass eine der Medienquellen durch den Benutzer aus der Liste ausgewählt wird, deren bereitgestellte Medieninhalte anschließend durch die Wiedergabevorrichtung wiedergegeben werden. Die Auswahl der Medienquelle aus der Liste kann beispielsweise dadurch ermöglicht werden, dass die Liste auf einem Touchscreen ausgegeben wird oder dass über ein Bedienmittel, beispielsweise einen Dreh-Drück-Steller, eine Auswahl aus der Liste ermöglicht wird.
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Die Benutzerinformation kann in Abhängigkeit der Bedienhandlungen aller Benutzer der Wiedergabevorrichtung ermittelt werden. Es ist jedoch auch möglich, zwischen verschiedenen Benutzern zu unterscheiden. Hierzu kann beispielsweise an der Wiedergabevorrichtung ein entsprechendes Benutzerprofil ausgewählt werden oder die Benutzerinformation kann extern bereitgestellt werden, beispielsweise von einem externen Server abgerufen werden oder auf einem wechselbaren Datenträger gespeichert sein. Wird die Wiedergabevorrichtung in einem Kraftfahrzeug genutzt, so kann beispielsweise ein personalisierter elektronischer Schlüssel die Benutzerinformation speichern oder eine Benutzeridentifikation an das Kraftfahrzeug bzw. die Wiedergabevorrichtung bereitstellen, in Abhängigkeit derer aus mehreren lokalen oder fahrzeugextern gespeicherten Benutzerinformationen ausgewählt wird. Durch die vorangehend beschriebenen Möglichkeiten der Zuordnung der Benutzerinformationen zu einem bestimmten Benutzer ist es auch möglich, dass ein Benutzer die gleichen Benutzerinformationen an mehreren Wiedergabevorrichtungen nutzt. Beispielsweise können Bedienhandlungen des Benutzers an allen Wiedergabevorrichtungen, an denen eine entsprechende Benutzerinformation genutzt wird, berücksichtigt werden, um die Reihenfolge der Medienquellen in einer an diesen Wiedergabevorrichtungen angezeigten Liste anzupassen.
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Als Medienquellen können Radiosender und/oder Fernsehsender und/oder separat von der Wiedergabevorrichtung ausgebildete Server und/oder Medienströme, insbesondere Videoströme und/oder Audioströme, die durch wenigstens einen separat von der Wiedergabevorrichtung ausgebildeten Server bereitgestellt werden, verwendet werden. Die Video- und/oder Audioströme können insbesondere als Broadcast, beispielsweise über das Internet, bereitgestellt werden. Die genannten Server können insbesondere Internetserver sein. Bei den Radiosendern und/oder Fernsehsendern kann es sich insbesondere um digitale Radio- und/oder Fernsehsender handeln.
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Für wenigstens eine der Medienquellen kann in Abhängigkeit der Bedienhandlungen eine Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit der Auswahl erfasst und die Benutzerinformation kann in Abhängigkeit der erfassten Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit bestimmt werden. Insbesondere kann die Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit für jede der Medienquellen bestimmt werden. Die Reihenfolge der Liste kann von der Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit abhängen. Die Nutzungsdauer bzw. die Häufigkeit der Auswahl kann absolut ab einem bestimmten Zeitpunkt, also beispielsweise seit dem letzten Zurücksetzen, seit dem Anlegen eines Benutzerprofils oder seit der Herstellung der Wiedergabevorrichtung gezählt werden. Alternativ ist es möglich, ausschließlich die Nutzungsdauer bzw. Häufigkeit für ein bestimmtes zurückliegendes Zeitintervall, beispielsweise innerhalb des letzten Monats oder Jahrs, oder für eine bestimmte zurückliegende Benutzungszeit, beispielsweise während der letzten 100 Stunden der Benutzung der Wiedergabevorrichtung, zu berücksichtigen. Zur Ermittlung der Nutzungsdauer können verschiedene Nutzungsintervalle, während derer eine bestimmte Medienquelle genutzt wird, aufsummiert werden.
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Die Benutzerinformation oder ein Teil der Benutzerinformationen kann als gewichtete Summe der Nutzungsdauer und der Häufigkeit der Auswahl berechnet werden. Dies kann insbesondere für jede Medienquelle separat erfolgen. Beispielsweise kann zur Nutzungsdauer ein fest vorgegebener Zeitwert, beispielsweise fünf Minuten, pro Auswahl der entsprechenden Medienquelle hinzu addiert werden.
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Die Benutzerinformation kann für jede der Medienquellen wenigstens eine Quellinformation beschreiben, die deren Nutzung an der Wiedergabevorrichtung betrifft. Die Quellinformation kann insbesondere eine jeweilige ermittelte Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit betreffen und/oder von diesen Größen abhängen.
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Für jede Medienquelle kann eine Nutzungsdauer und/oder Häufigkeit der Auswahl ermittelt und die jeweilige Quellinformation in Abhängigkeit sowohl der ermittelten Nutzungsdauer als auch der Häufigkeit bestimmt werden. Beispielsweise kann die Quellinformation als gewichtete Summe der Nutzungsdauer und der Häufigkeit der Auswahl berechnet werden.
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Die Medienquellen können in eine erste Rangfolge gemäß der ermittelten Nutzungsdauer und in eine zweite Rangfolge gemäß der ermittelten Häufigkeit der Auswahl eingeordnet werden, wobei die Quellinformation in Abhängigkeit des Rangs der jeweiligen Medienquelle in der ersten und der zweiten Rangfolge ermittelt wird. Die Quellinformation kann beispielsweise als Durchschnitt der beiden Ränge ermittelt werden.
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Die Quellinformation kann eine numerische Information sein oder eine numerische Information kann aus der Quellinformation generiert werden, wobei die Medienquellen in absteigender oder aufsteigender Reihenfolge der numerischen Information in die Liste einsortiert werden. Beispielsweise können die Medienquellen somit gemäß der Reihenfolge ihrer Nutzungsdauern, der Häufigkeit ihrer Anwahl, einer gewichteten Summe aus diesen Größen oder ihres durchschnittlichen Rangs bezüglich dieser Größen angeordnet werden.
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Die Reihenfolge der Medienquellen in der Liste kann bei jeder Ausgabe der Liste und/oder kontinuierlich und/oder nach vorgegebenen Zeitintervallen und/oder Betriebszeitintervallen und/oder bei einem Einschalten und/oder Ausschalten der Wiedergabevorrichtung und/oder zu vorgegebenen Zeitpunkten und/oder auf eine Bedieneingabe des Benutzers hin ermittelt werden. Eine Anpassung der Reihenfolge bei jeder Ausgabe der Liste führt zu einer schnellen Aktualisierung der Liste. Da es für Benutzer jedoch einfacher sein kann, bestimmte Medienquellen wieder aufzufinden, wenn sich die Reihenfolge der Liste nur seltener ändert, ist es möglich, dass eine Aktualisierung nur in bestimmten Intervallen oder nur zu bestimmten Zeitpunkten erfolgt.
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Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung eine Wiedergabevorrichtung zur Wiedergabe von Medieninhalten, die durch verschiedene Medienquellen bereitgestellt werden, umfassend eine Ausgabeeinrichtung, eine Eingabeeinrichtung zur Erfassung von Bedieneingaben und eine Steuereinrichtung, durch die die Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe einer Liste der Medienquellen ansteuerbar und eine Bedieneingabe eines Nutzers an der Eingabeeinrichtung zur Auswahl einer der Medienquellen zur Wiedergabe der durch diese bereitgestellten Medieninhalte erfassbar ist, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Die Wiedergabe der Medieninhalte kann ganz oder teilweise durch die Ausgabeeinrichtung, jedoch auch über eine weitere Ausgabeeinrichtung erfolgen. Beispielsweise kann die Auswahl aus der Liste über ein Display erfolgen und als weitere Ausgabeeinrichtung können beispielsweise Lautsprecher genutzt werden, um ein Radioprogramm wiederzugeben.
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Die Wiedergabevorrichtung kann mehrere durch einen Benutzer auswählbare Möglichkeiten bereitstellen, eine Medienquelle zur Wiedergabe zu wählen. Hierbei ist es möglich, dass die erfindungsgemäße Sortierung der Liste der Medienquellen nur in einem oder in einigen dieser Modi erfolgt. In anderen Modi kann beispielsweise eine Sortierung der Medienquellen nach Empfangsfrequenzen, alphabetisch nach Namen oder gemäß einer festen bzw. benutzerdefinierten Reihenfolge erfolgen.
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Die Wiedergabevorrichtung kann wenigstens eine Empfangseinrichtung aufweisen, durch die Medieninhalte von Radiosendern und/oder Fernsehsendern und/oder von separat von der Wiedergabevorrichtung ausgebildeten Servern empfangbar sind, wenn ein Radiosender und/oder ein Fernsehsender und/oder ein Server und/oder ein ausgewählter Medienstrom des Servers als Medienquelle gewählt ist. Die Bereitstellung der Medieninhalte durch die Medienquellen kann vorzugsweise drahtlos erfolgen. Als Medienstrom können beispielsweise Videoströme und/oder Audioströme, insbesondere in Form eines Broadcasts, bereitgestellt werden. Die Bereitstellung kann über das Internet erfolgen.
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Ergänzend betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das eine erfindungsgemäße Wiedergabevorrichtung umfasst. Vorzugsweise sind die Medienquellen kraftfahrzeugexterne Sender bzw. Server.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen und den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 die Nutzung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, das ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung umfasst, im Rahmen eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, das eine Wiedergabevorrichtung 2 umfasst, durch die Medieninhalte wiedergebbar sind, die durch verschiedene fahrzeugexterne Medienquellen 3 bis 9 bereitgestellt werden. Die Medieninhalte werden hierbei drahtlos an das Kraftfahrzeug 1 übertragen. Die Medienquellen 3 bis 5 sind jeweils Radiosender, die Digitalradioprogramme abstrahlen. Die Medienquelle 6 ist ein Internetserver, der einen Medienstrom, insbesondere ein Internetradio, bereitstellt. Bei den Medienquellen 7 bis 9 handelt es sich um verschiedene Medienströme, die durch einen gemeinsamen Server 10 bereitgestellt werden. Die Medienquellen 3 bis 9 sind rein beispielhaft. In einer realen Betriebssituation des Kraftfahrzeugs stehen typischerweise eine wesentlich größere Anzahl von Medienquellen bereit, deren Medieninhalte durch die Wiedergabevorrichtung 2 wiedergegeben werden können.
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Die Wiedergabevorrichtung 2 umfasst eine Ausgabeeinrichtung 11 zur Ausgabe von Informationen über nutzbare Medienquellen, eine Eingabeeinrichtung 12 zur Erfassung von Bedieneingaben, eine Steuereinrichtung 13, eine Empfangseinrichtung 14 zum Empfangen der Medieninhalte und eine weitere Ausgabeeinrichtung 15 zur Wiedergabe der Medieninhalte. Da es sich bei den wiedergegebenen Medieninhalten im Ausführungsbeispiel um Radioprogramme, also Audiosignale, handelt, umfasst die Ausgabeeinrichtung 15 zumindest einen Lautsprecher zur Ausgabe dieser Audiosignale. In alternativen Ausführungsbeispielen wäre es auch möglich, dass die Medieninformationen oder Teile der Medieninformationen Bilddaten, insbesondere Videodaten, umfasst. In diesem Fall könnte die weitere Ausgabeeinrichtung 15 auch einen oder mehrere Bildschirme oder andere Bildwiedergabemittel umfassen, um entsprechende Bilddaten und Videodaten darzustellen. Alternativ oder ergänzend könnten Videodaten auf der Ausgabeeinrichtung 11 wiedergegeben werden.
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Mittlerweile stehen in vielen Betriebssituationen eine sehr große Anzahl von Medienquellen bereit, deren Medieninformationen durch die Wiedergabevorrichtung 2 wiedergegeben werden könnten. Um die Auswahl einer dieser Medienquellen zu ermöglichen, deren Medieninformation im Folgenden wiedergegeben werden soll, steuert die Steuereinrichtung 13 die Ausgabeeinrichtung 11 an, um eine Liste der Medienquellen 3 bis 9 bzw. einen Abschnitt dieser Liste, der durch die Ausgabeeinrichtung 11 gleichzeitig darstellbar ist, auszugeben. Durch entsprechende Bedieneingaben an der Eingabeeinrichtung 12 kann der Benutzer aus dieser Liste eine der Medienquellen auswählen.
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In dem Kraftfahrzeug 1 bzw. in der Wiedergabevorrichtung 2 kann die Ausgabe dieser Listen in zumindest einem Betriebsmodus der Wiedergabevorrichtung 2 derart erfolgen, dass die Reihenfolge der Medienquellen in der ausgegebenen Liste in Abhängigkeit einer Benutzerinformation festgelegt wird, die wiederum in Abhängigkeit von vorangehend an dieser Wiedergabevorrichtung 2 und/oder einer weiteren Wiedergabevorrichtung ermittelnden Bedienhandlungen ermittelt wird. Die Berücksichtigung von Bedienhandlungen an weiteren Wiedergabevorrichtungen ist dann möglich, wenn die Benutzerinformation zwischen den verschiedenen Wiedergabevorrichtungen ausgetauscht wird. Beispielsweise kann ein Benutzer an der Wiedergabevorrichtung 2 oder einer anderen Komponente des Kraftfahrzeugs 1 ein Benutzerprofil auswählen und in Abhängigkeit dieser Auswahl kann eine auf einem zentralen Server gespeicherte Benutzerinformation geladen werden. Wird diese im weiteren Betrieb angepasst, kann die angepasste Benutzerinformation im Anschluss wiederum an diesen Server zurückübertragen werden. Alternativ wäre es beispielsweise möglich, die Benutzerinformationen auf einem austauschbaren Datenträger zu speichern, um dem Benutzer ein Übertragen dieser Benutzerinformation auf andere Wiedergabevorrichtungen zu ermöglichen.
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Ein Verfahren zum Betrieb der Wiedergabevorrichtung 2, das insbesondere durch die Steuereinrichtung 13 implementiert wird, ist in 2 dargestellt.
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Hierbei wird zur übersichtlicheren Darstellung davon ausgegangen, dass die Wiedergabevorrichtung bereits betrieben wird und sich in einem Betriebsmodus befindet, in dem durch entsprechende Eingaben an der Eingabevorrichtung 12 die Medienquelle 3 bis 9 wählbar ist, deren Medieninhalte durch die Wiedergabevorrichtung 2 wiedergegeben werden sollen.
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In Schritt S1 steuert die Steuereinrichtung 13 die Ausgabeeinrichtung 11 an, um eine Liste der verfügbaren Medienquellen 3 bis 9 anzuzeigen. Die einzelnen Medienquellen können hierbei beispielsweise in Form eines Namens angezeigt werden, der von den Medienquellen zu der Wiedergabevorrichtung 2 übermittelt wird. Hierbei ist es möglich, dass diese Liste bereits sortiert wurde, wie dies später zu Schritt S7 erläutert wird. Es ist jedoch auch möglich, dass zunächst noch keine Sortierung in Abhängigkeit einer Benutzerinformation erfolgt ist. In diesem Fall kann die Liste beispielsweise zunächst alphabetisch sortiert sein.
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In Schritt S2 werden für ein vorgegebenes Zeitintervall Bedienhandlungen an der Eingabeeinrichtung 12 erfasst. Hierbei sind für den weiteren Verfahrensverlauf ausschließlich Bedienhandlungen relevant, die sich auf eine Auswahl einer der Medienquellen aus der in Schritt S1 angezeigten Liste beziehen. Selbstverständlich können in diesem Zeitintervall jedoch auch weitere Bedieneingaben an der Eingabeeinrichtung 12 erfasst werden, die andere Funktionen der Wiedergabevorrichtung 2 steuern können, beispielsweise eine Wiedergabelautstärke anpassen können, oder sich auf andere Fahrzeugfunktionen des Kraftfahrzeugs 1 beziehen.
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In Schritt S3 werden die Bedieneingaben ausgewertet, um zu ermitteln, ob der Benutzer eine andere als die bisher genutzte Medienquelle 3 bis 9 aus der in Schritt S1 angezeigten Liste ausgewählt hat. Ist dies der Fall, so wird in Schritt S4 die Wiedergabevorrichtung 2 derart konfiguriert, dass Medieninhalte dieser anderen Medienquelle 3 bis 9 wiedergegeben werden. Hierzu kann, wenn beispielsweise zwischen verschiedenen Radiosendern mit unterschiedlicher Empfangsfrequenz gewechselt wird, die Empfangseinrichtung 14 angesteuert werden, um eine Empfangsfrequenz anzupassen. Werden Medieninhalte verschiedener Medienquellen 3 bis 9 auf einem gemeinsamen Kanal übertragen, wie dies beispielsweise dann der Fall ist, wenn verschiedene Radiostationen über eine drahtlose Internetverbindung bereitgestellt werden, kann es zur Änderung der genutzten Medienquelle 3 bis 9 ausreichen, die Datenverarbeitung der Empfangsdaten in der Steuereinrichtung 13 entsprechend anzupassen. Die Steuereinrichtung 13 ermittelt somit ab Schritt S4 kontinuierlich die Medieninhalte der entsprechenden Medienquelle 3 bis 9, wandelt sie im oben erläuterten Beispiel in Audiosignale und steuert die Ausgabeeinrichtung 15 an, um diese Signale auszugeben.
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Die Benutzerinformation soll Informationen darüber enthalten, welche Medienquellen 3 bis 9 durch den Benutzer bevorzugt genutzt werden, um anschließend in Abhängigkeit dieser Information eine Sortierung der Liste gemäß der Relevanz der einzelnen Medienquellen 3 bis 9 für den Benutzer zu ermöglichen. Hierzu umfasst die Benutzerinformation für jede der Medienquellen 3 bis 9 eine Quellinformation, die deren Nutzung an der Wiedergabevorrichtung 2 betrifft.
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Um eine entsprechende Nutzung der einzelnen Medienquellen 3 bis 9 zu ermitteln, wird in Schritt S5 ein Zähler, der die Häufigkeit der Auswahl der einzelnen Medienquelle 3 bis 9 beschreibt, für jene Medienquelle 3 bis 9 erhöht, die durch die Bedieneingabe in Schritt S2 ausgewählt wurde.
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Im gezeigten Beispiel soll die Quellinformation jedoch nicht ausschließlich von der Anzahl der Auswahlen einer bestimmten Medienquelle 3 bis 9 abhängen sondern auch von der Dauer und Nutzung einer entsprechenden Medienquelle 3 bis 9. Dafür wird in dem Fall, in dem in Schritt S3 ermittelt wurde, dass kein Wechsel der Medienquelle 3 bis 9 erfolgte, in Schritt S6 ein Zähler für die Nutzungsdauer der aktuell genutzten Medienquelle 3 bis 9 erhöht. Im gezeigten Verfahren werden somit sowohl die Nutzungsdauer als auch die Häufigkeit der Auswahl der einzelnen Medienquellen 3 bis 9 erfasst.
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Im Schritt S7 wird überprüft, ob eine Aktualisierungsbedingung erfüllt ist, das heißt, ob die Reihenfolge der Medienquellen 3 bis 9 in der in Schritt S1 auszugebenden Liste angepasst werden soll. Je nach konkreter Ausgestaltung des Verfahrens kann eine Aktualisierung beispielsweise nur in vorgegebenen Zeitintervallen bzw. Betriebszeitintervallen oder zu bestimmten Zeitpunkten, also beispielsweise ausschließlich beim Einschalten oder Ausschalten der Wiedergabevorrichtung, erfolgen. Es ist auch möglich, dass eine Aktualisierung nur dann erfolgt, wenn ein Benutzer dies durch eine entsprechende Bedieneingabe auslöst. Soll keine Aktualisierung der Reihenfolge der Medienquellen 3 bis 9 in der Liste erfolgen, wird das Verfahren ab Schritt S1 wiederholt.
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Anderenfalls wird in Schritt S8 die Reihenfolge der Medienquellen 3 bis 9 in der Liste aktualisiert. Hierzu wird zunächst für jede der Medienquellen 3 bis 9 eine numerische Quellinformation bestimmt, die als gewichtete Summe der Nutzungsdauer und der Häufigkeit der Auswahl dieser Medienquelle 3 bis 9 berechnet wird. Beispielsweise wird zu einer die Nutzungsdauer beschreibenden Zahl, beispielsweise die Anzahl der Sekunden, für die diese Quelle genutzt wurde, ein fester Betrag, beispielsweise 300 Sekunden, pro Anwahl addiert. Anschließend können die Medienquellen 3 bis 9 in absteigender oder in aufsteigender Reihenfolge dieser numerischen Information in die Liste einsortiert werden. Diese sortierte Liste kann anschließend bei einer Wiederholung des Verfahrens in Schritt S1 ausgegeben werden.
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Ein anderer möglicher Ansatz zur Sortierung der Liste in Schritt S8 ist es, zunächst die Nutzungsdauer und die Häufigkeit der Auswahl der einzelnen Medienquellen 3 bis 9 separat auszuwerten. Hierzu können die Medienquellen 3 bis 9 gemäß der erfassten Nutzungsdauer in eine erste Rangfolge und gemäß der erfassten Häufigkeit der Auswahl in eine zweite Rangfolge eingeordnet werden. Die Quellinformation kann anschließend in Abhängigkeit des Rangs der jeweiligen Medienquelle 3 bis 9 in der ersten und der zweiten Rangfolge ermittelt werden, beispielsweise als Durchschnitt dieser Ränge.
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In alternativen Ausführungsformen wäre es auch möglich, dass ausschließlich die Nutzungsdauer oder ausschließlich die Häufigkeit der Auswahl der einzelnen Medienquellen 3 bis 9 berücksichtigt wird, um die Reihenfolge der Medienquellen 3 bis 9 in der Liste zu bestimmen.
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Durch das beschriebene Vorgehen kann erreicht werden, dass für den Benutzer besonders relevante Medienquellen 3 bis 9 bereits früh in der Liste der anwählbaren Medienquellen 3 bis 9 erscheinen, wodurch auch bei einer großen Anzahl von nutzbaren Medienquellen 3 bis 9 ein Nutzer die für ihn besonders relevanten Medienquellen 3 bis 9 schnell erkennen und wählen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2006/0128301 A1 [0003]