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Die Erfindung betrifft Verfahren zum Aktualisieren einer digitalen Karte einer kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung. Als digitale Karte wird dabei ein digitales Medium zum Darstellen der Erdoberfläche oder anderer Himmelskörper verstanden, die beispielsweise als Landkarte oder thematische Karte ausgestaltet sein kann. Die Karte beschreibt dabei eine Geoinformation zu mindestens einem punkthaften, eine Fahrt und/oder eine Navigation eines Kraftfahrzeugs betreffenden Geoobjekt, also eine Geoinformation zu mindestens einem interessante Ort („Points of Interest“). Als Geoinformation wird eine Information zu dem Geoobjekt verstanden, die das Geoobjekt durch codierte Geodaten oder Koordinaten repräsentiert, also das Geoobjekt charakterisiert und dessen Standort beschreibt. Die erfindungsgemäßen Verfahren werden durch eine Auswerteeinrichtung des Kraftfahrzeugs beziehungsweise durch eine Aktualisierungseinrichtung der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung durchgeführt.
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Ein Einsatz von vernetzten Funktionen wie zum Beispiel „Verkehrszeichenonline“ (VZO) oder „Lokale-Gefahren-Informationen“ (LGI) finden bereits heute in einer Vielzahl von Fahrzeugen Anwendung, wobei eine Vernetzung beispielsweise über eine Kraftfahrzeug-zu-Kraftfahrzeug- oder eine Kraftfahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikationsverbindung erfolgen kann. Diese und weitere Funktionen sind für eine Aktualität einer Karte im Kraftfahrzeug von essenzieller Bedeutung, um Fehlverhalten vorbeugen zu können. Damit eine Aktualität der Karte gewahrt wird, werden deshalb Online-Dienste verwendet, welche die Kraftfahrzeuge immer mit den neuesten Informationen über das Mobilfunknetz versorgen und gleichzeitig neue Daten, die von den Kraftfahrzeugen gemessen und/oder erkannt werden, in eine Daten-Cloud übermittelt.
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Die
DE 10 2006 054 741 A1 beschreibt ein Navigationssystem, das erkennen kann, wenn eine von einem Kraftfahrzeug befahrene Strecke nicht in einem Kartenwerk erfasst ist. Die beim Befahren dieser Strecke erfassten Positionsdaten können nach Überprüfung dem Kartenmaterial zugefügt werden. Dies erfolgt durch einen Abgleich von Positionsdaten, die von mehreren Navigationssystemen erfasst wurden. Neu ermittelte Strecken werden über ein Netzwerk an einen kraftfahrzeugexternen Datenserver geschickt und wenn genügend Streckendaten vorliegen, werden daraus Ergänzungen der Kartendaten erzeugt und über das Netzwerk verteilt. Es erfolgt außerdem ein Vergleich der neu erfassten Streckenverläufe mit den Aktualisierungen des Kartenmaterials durch den Server.
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Aus der
DE 10 2008 020 447 A1 ist ein Navigationssystem bekannt, bei welchem eine Aktualisierung auf Basis einer dynamischen Anpassung von interessanten Orten erfolgt. Ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs kann Aktualisierungen eines Teilbereichs anfordern, die von dem Server eines Kraftfahrzeugs übermittelt werden.
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Ein weiteres Navigationssystem zum Übertragen von aktualisierten Kartendaten an ein Kraftfahrzeug ist aus der
US 2011/010 643 A1 bekannt.
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Eine Übertragung von Kartendaten von einem Datenserver oder einer Daten-Cloud zum Kraftfahrzeug oder vom Kraftfahrzeug zum Datenserver (oder der Daten-Cloud) basiert heute auf einer absoluten Betrachtung. Das heißt, am Beispiel von einer Karte mit Verkehrszeichen, dass dann, wenn ein Straßenschild erkannt wird, die Information automatisch an die Cloud verschickt wird, und umgekehrt, wenn sich ein Straßenschild nach Auswertung von Cloud-Informationen, die beispielsweise auf Schwarm intelligenz beruhen können, bestätigt wurde, diese Information an das Kraftfahrzeugs übermittelt wird. Der Nachteil an dieser Methode ist jedoch, dass wenn ein Verkehrszeichen bereits hunderte Male durch eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen an einer Position erkannt wurde, trotzdem bei jeder neuen Detektion im Kraftfahrzeug die Information erneut in die Cloud versendet wird. Auf diese Weise entsteht ein sehr hohes Datenaufkommen, bzw. ein sehr hoher Datenverkehr, welches mit unnötigen Kosten für den Kraftfahrzeughersteller oder einen Kraftfahrzeugbenutzer verbunden ist. Außerdem kann ein sehr hohes Datenaufkommen eine Datenübertragungsrate deutlich reduzieren. Für gut abgedeckte Straßen kann man jedoch ein automatisches Senden zu einer Cloud nicht ausschalten, da eine Änderung einer Beschilderung beispielsweise aufgrund einer Baustelle erkannt werden soll und die Daten entsprechend in der Cloud aktualisiert werden müssen.
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Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe ist das Entlasten einer Datenkommunikationsverbindung, also das Reduzieren eines Datenverkehrs, an dem ein Kraftfahrzeug beteiligt ist.
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Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch die erfindungsgemäßen Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, nicht mehr bei jeder Detektion eines Geoobjekts durch das Kraftfahrzeug Daten zu übermitteln, sondern vor einer Datenübertragung einen Abgleich der neuen, durch das Kraftfahrzeug gewonnenen Informationen mit den Karteninformationen der Servervorrichtung (oder Cloud) abzugleichen und nur dann ein Signal an die Servervorrichtung zu senden, falls das Kraftfahrzeug einen Unterschied, also eine Abweichung oder Änderung, ermittelt.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Aktualisieren einer digitalen Karte einer kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung wird durch eine Auswerteeinrichtung eines Kraftfahrzeugs durchgeführt. Als Auswerteeinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, das oder die zur Signalauswertung und zum Erzeugen von Signalen eingerichtet ist, und beispielsweise als Steuerplatine oder als Steuergerät ausgestaltet sein kann. Die Karte der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung beschreibt jeweils eine Geoinformation zu mindestens einem punkthaften, eine Fahrt und/oder eine Navigation eines Kraftfahrzeugs betreffenden Geoobjekt. Das Kraftfahrzeug weist eine Sensoreinrichtung zum Erfassen von realen Geoobjekten auf, d.h. ein Gerät oder eine Gerätekomponente sensorischen Erfassen der Geoobjekte. Eine solche Sensoreinrichtung weist mindestens einen Sensor auf und kann beispielsweise eine Kamera oder einen Radar aufweisen.
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Die Auswerteeinrichtung des Kraftfahrzeugs ist dazu eingerichtet, eine Geoinformation zu einem vorgegebenen Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs zu erzeugen, die die Koordinaten des Erfassungsbereich beschreibt, und optional ein in dem Erfassungsbereich befindliches Geoobjekt. Die Auswerteeinrichtung führt die folgenden Verfahrensschritte durch:
- - aus der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung Empfangen der Karte,
- - Feststellen, ob zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung eine erste Geoinformation zu einem Geoobjekt vorliegt, die durch die Karte beschrieben wird,
- - Erzeugen einer zweiten Geoinformation zu dem Erfassungsbereich durch die Auswerteeinrichtung,
- - Prüfen, ob zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich ein Aktualitätskriterium erfüllt wird, gemäß dem zwei Geoinformationen übereinstimmen,
- - falls zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich des Aktualitätskriterium nicht erfüllt ist: Erzeugen eines Residuumsignals, das eine Abweichung von dem Aktualitätskriterium beschreibt, und
- - Übertragen des Residuumsignals an die kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung.
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Mit anderen Worten wird bei dem Prüfvorgang geprüft, ob die Geoinformation aus der Karte und die Geoinformation zu dem durch die Sensoreinrichtung erfassten Geoobjekt beispielsweise ein Vorhandensein eines Verkehrszeichens und/oder jeweils eine gleiche Art des vorhandenen Verkehrszeichens beschreiben. Beschreibt nur die Karte ein Verkehrszeichen oder beschreibt nur das Sensorsignal ein Verkehrszeichen, oder beschreibt die Karte ein Verkehrszeichen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung, während die Sensoreinrichtung ein Verkehrszeichen zu einer Vorfahrtsregelung erfasst, ist das Aktualitätskriterium nicht erfüllt und die Auswerteeinrichtung erzeugt das Residuumsignal, dass das reale Verkehrszeichen in dem Erfassungsbereich beschreibt. Beschreibt die Karte kein Geoobjekt und erfasst die Sensoreinrichtung kein Geoobjekt, so liegen keine Geoinformationen zu Geoobjekten vor. Das Aktualitätskriterium ist erfüllt, denn sowohl die Karte, als auch zum Beispiel ein in der Auswerteeinrichtung vorliegendes Positionssignal einer Navigationseinrichtung, das eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs beschreiben kann, beschreiben nur Koordinaten, jedoch kein Geoobjekt.
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Durch die Residuumbetrachtung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, bei einem gut abgedeckten Straßennetz einen enormen Datenaustausch („Traffic“) vom Kraftfahrzeug in Richtung der Servervorrichtung 10 oder Cloud einzusparen und somit auch Mobilfunkkosten auf Seiten des Kraftfahrzeugherstellers oder des Kraftfahrzeugbenutzers stark zu reduzieren. Durch die Residuumbetrachtung gehen keine oder kaum Informationen verloren, da es sich auf eine Abweichungsbetrachtung stützt und keine Daten zu Koordinaten übermittelt, für die die Karte aktuell ist, bei Änderungen oder Abweichungen jedoch schon. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine kostengünstige Umsetzung möglich, die auf bestehende Strukturen aufgebaut werden kann. Eine entsprechende Logik kann im Kraftfahrzeug und/oder oder in der Servervorrichtung umgesetzt werden.
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Vorzugsweise kann jede Geoinformation jeweils ein Vorhandensein und/oder eine Eigenschaft und/oder eine Art des Geoobjekts beschreiben. Eine Art des Geoobjekts kann beispielsweise angeben, dass das Geoobjekt ein Verkehrszeichen und/oder ein Verkehrsereignis - beispielsweise ein Stau oder eine Baustelle - und/oder ein einen Straßenzustand treffendes Objekt sein kann, beispielsweise ein Schlagloch. Die Karte kann dabei beispielsweise nur die Objekte einer gleichen Art sein, oder aber eine Karte, in der unterschiedliche Geoobjekte verzeichnet sein können. Als Eigenschaft kann die Geoinformation beispielsweise angeben, um was für ein Verkehrszeichen es sich handelt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Abweichung vorliegen, falls a) eine Eigenschaft und/oder der Art des durch die jeweilige Geoinformation beschriebenen Geoobjekts abweicht, und/oder b) nur eine der Geoinformationen zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich ein Geoobjekt beschreibt. Hierdurch kann das erfindungsgemäße Verfahren besonders zuverlässig durchgeführt werden, d.h. die digitale Karte kann besonders zuverlässig aktualisiert werden.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Auswerteeinrichtung, aufweisend eine Prozessoreinrichtung, wobei unter einer Prozessoreinrichtung ein Gerät oder eine Gerätekomponente zum Steuern von Befehlen oder elektrischen Schaltungen und zum Vorantreiben eines eine Datenverarbeitung beinhalteten Prozesses durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann vorzugsweise einen Mikrocontroller und/oder einen Mikroprozessor aufweisen. Die Prozessoreinrichtung ist dazu eingerichtet, eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auswerteeinrichtung. Das Kraftfahrzeug kann vorzugsweise als Kraftwagen ausgestaltet sein, beispielsweise als Personenkraftwagen.
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Die oben gestellte Aufgabe wird, unter Erreichen der bereits oben genannten Vorteile, ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Aktualisieren einer digitale Karte einer kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung, wobei die Karte eine erste Geoinformation zu mindestens einem punkthaften, eine Fahrt und/oder eine Navigation eines Kraftfahrzeugs betreffenden Geoobjekt beschreibt. Dieses Verfahren wird durch eine Aktualisierungseinrichtung der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung durchgeführt, wobei unter einer Aktualisierungseinrichtung ein Gerät oder eine Gerätekomponente zur elektronischen Datenverarbeitung verstanden wird. Die Aktualisierungseinrichtung führt die folgenden Verfahrensschritte durch:
- - Bereitstellen der Karte in der Servervorrichtung,
- - Empfangen eines Residuumsignals aus einer externen Auswerteeinrichtung, wobei das Residuumsignal zu einem vorgegebenen Erfassungsbereich einer externen Sensoreinrichtung eine Abweichung der ersten Geoinformation zu einer durch die externe Sensorvorrichtung erfassten zweiten Geoinformation beschreibt, und
- - anhand des Residuumsignals Aktualisieren der in der Servervorrichtung bereitgestellten Karte durch Anpassen der ersten Geoinformationen. Es ergeben sich die bereits oben genannten Vorteile.
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Die externe Auswerteeinrichtung beziehungsweise die externe Sensoreinrichtung sind in diesem Zusammenhang eine auf die Servervorrichtung bezogen externe Auswerteeinrichtung beziehungsweise eine auf die Servervorrichtung bezogen externe Sensoreinrichtung, also serverexterne Einrichtungen.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Aktualisierungseinrichtung, die eine Prozessoreinrichtung aufweisen kann, wobei die Aktualisierungseinrichtung dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aktualisieren der digitalen Karte auf Seiten der Servervorrichtung durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine erfindungsgemäße Servervorrichtung, die eine Ausführungsform der Aktualisierungseinrichtung aufweist.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur („Fig.“):
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Figur veranschaulicht in einem Ausführungsbeispiel das Prinzip der erfindungsgemäßen Verfahren. Hierzu zeigt die Figur eine kraftfahrzeugexterne Servervorrichtung 10, die beispielsweise als Datenserver oder Daten-Cloud ausgestaltet sein kann. Die beispielhafte Servervorrichtung 10 weist eine Aktualisierungseinrichtung 12 auf, die beispielsweise als Steuerplatine mit Schaltkreisen ausgestaltet sein kann, und vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung 14 haben kann. Die Prozessoreinrichtung 14 kann beispielsweise einen Mikroprozessor 15 oder mehrere Mikroprozessoren 15 haben. Alternativ oder zusätzlich kann die Prozessoreinrichtung 14 einen oder mehrere Mikrokontroller aufweisen. Die Prozessoreinrichtung 14 kann beispielsweise einen Datenspeicher aufweisend (in der Figur nicht gezeigt).
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Eine digitale Karte 16 liegt beispielsweise in der Prozessoreinrichtung 14 vor, zum Beispiel in dem optionalen Datenspeicher. Die digitale Karte 16 beschreibt zu mindestens einem Geoobjekt jeweils eine Geoinformation. Im Ausschnitt A ist die Karte 16 zur besseren Veranschaulichung bildlich dargestellt. Die digitale Karte 16 kann beispielsweise als dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannte digitale Karte ausgestaltet sein und digitale Informationen umfassen, die beispielsweise eine Geoinformation, die beispielsweise zu den Koordinaten X, Y ein Vorhandensein eines Geoobjekts 18, beispielsweise eines Verkehrszeichens oder eines Schlagloch, beschreiben kann. Die Karte 16 kann beispielsweise zu dem Geoobjekt 18 zusätzlich eine Eigenschaft oder Art beschreiben, also zum Beispiel das Verkehrszeichen als Art des Geoobjekts 18 und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h als Eigenschaft des Verkehrszeichens.
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Die Figur zeigt ebenfalls ein Kraftfahrzeug 20, dass beispielsweise als Personenkraftwagen ausgestaltet sein kann. Das Kraftfahrzeug 20 weist eine Sensoreinrichtung 22 auf, die beispielsweise eine Kamera und/oder einen Radar und/oder einen LiDAR aufweisen kann. Ein entsprechender Sensor kann beispielsweise an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs 20 oder an einer Rückseite eines Rückspiegels angeordnet sein.
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Das Kraftfahrzeug 20 weist ebenfalls eine Auswerteeinrichtung 24 auf, die mit der Sensoreinrichtung 22 über eine Datenkommunikationsverbindung 25 verbunden sein kann. Eine solche Datenkommunikationsverbindung 25 kann beispielsweise einen Datenbus des Kraftfahrzeugs 20, beispielsweise einen CAN-Bus, aufweisen.
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Die Auswerteeinrichtung 24 kann beispielsweise als Steuergerät des Kraftfahrzeugs 20 oder als Steuerplatine ausgestaltet sein und optional, zur Kommunikation mit der Sensoreinrichtung 22 und/oder kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung 10, eine Kommunikationseinheit 26 aufweisen. Zur Kommunikation mit der Servervorrichtung 10 kann die Kommunikationseinheit 26 beispielsweise einen Sender und einen Empfänger für eine Internetverbindung und/oder eine Mobilfunkverbindung aufweisen. Die Auswerteeinrichtung 24 kann eine Prozessoreinrichtung 14 aufweisen, die beispielsweise einen Mikroprozessor 15 und/oder einen Mikrokontroller haben kann. Die Figur zeigt ebenfalls einen optionalen Datenspeicher 28 der Auswerteeinrichtung 24, der als dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannter Datenspeicher ausgestaltet sein kann. Eine digitale Kopie 16' der digitalen Karte kann beispielhaft in den Datenspeicher 28 abgelegt sein.
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Die Auswerteeinrichtung 24 kann die Kartendaten als digitale Kopie 16' der Karte 16 beispielsweise von der Aktualisierungseinrichtung 12 anfragen und herunterladen. Die Figur zeigt dabei das Übertragen S1 der Kartendaten über beispielsweise eine Mobilfunk-Verbindung. Dieser Vorgang kann beispielsweise beim Starten des Kraftfahrzeugs 20 oder beim Starten eines Navigationsprogramms erfolgen. Im Verfahrensschritt S2 empfängt die Auswerteeinrichtung 24 die Kopie 16'. Zu Beginn einer solchen Session kann die Auswerteeinrichtung 24 optional ein Informationssignal erzeugen und an die Aktualisierungseinrichtung 12 übertragen (S3), wobei das Informationssignal beispielsweise eine Information darüber beschreiben kann, welche Art von Geoobjekten 18 von dem Kraftfahrzeug 20 im Laufe der Session gemeldet werden.
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Im Beispiel der Figur kann das Kraftfahrzeug 20 beispielsweise gerade an einem als Verkehrszeichen vorbeifahren und dieses Geoobjekt 18 mithilfe der Sensoreinrichtung 22 erfassen (S4). Die Sensoreinrichtung 22 kann beispielsweise ein entsprechendes Sensorsignal auswerten und zum Beispiel erfassen, dass es sich bei dem Geoobjekt 18 um ein Verkehrszeichen handelt, das eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h anzeigt. Diese Information kann an die Auswerteeinrichtung 24 übertragen werden. Beispielsweise aus einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs 20 (in der Figur nicht gezeigt) kann die Auswerteeinrichtung 24 zum Beispiel ein Positionssignal empfangen, dass die geographischen Geokoordinaten X, Y erfassten Geoobjekts 18 beschreiben kann. Die Auswerteeinrichtung 24 ist dazu eingerichtet, die Geoinformation zu dem erfassten Geoobjekt 18 zu erzeugen (S5). Die resultierende Geoinformation kann beispielsweise in den Datenspeicher 28 abgelegt werden. Erfasst die Sensoreinrichtung 22 kein Geoobjekt 18, kann die erzeugte Geoinformation lediglich die aktuellen Koordinaten des Kraftfahrzeugs oder eines Erfassungsbereiches E beschreiben, wobei der Erfassungsbereich E derjenige reich ist, der von der Sensoreinrichtung 22 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt erfasst wird oder erfasst werden kann.
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Im Verfahrensschritt S6 stellt die Auswerteeinrichtung 24 fest, ob zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich E eine erste Geoinformation vorliegt, wobei diese erste Geoinformation eine Geoinformation der Karte 16' ist.
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Im Beispiel der Figur kann die Auswerteeinrichtung 24 beispielsweise feststellen (S6, S7), dass sowohl aus der Kopie 16' der Karte 16 eine Geoinformation vorliegt, als auch eine Geoinformation, die das durch die Sensoreinrichtung 22 erfasstes Geoobjekt 18 beschreibt.
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Im Verfahrensschritt S8 wird geprüft, ob zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich ein Aktualitätskriterium erfüllt wird, gemäß dem zwei Geoinformationen übereinstimmen. Das Aktualitätskriterium kann beispielsweise als programmierte Vorschrift in den Datenspeicher 28 abgelegt sein und beispielsweise vorschreiben, dass die zwei Geoinformationen dann übereinstimmen, falls sowohl die Geoinformation aus der Karte 16', als auch die Geoinformation, die von der Auswerteeinrichtung 24 erzeugt wurde, zum Beispiel ein Vorhandensein eines Verkehrszeichens beschreiben. Im Beispiel der Figur ist das der Fall. Optional kann das Aktualitätskriterium zusätzlich vorschreiben, dass auch eine Eigenschaft des Geoobjekts 18 übereinstimmen muss, dass also das erfasste Verkehrszeichen identisch ist mit dem, dass in der Kartenkopie 16' verzeichnet ist. Im Beispiel der Figur ist dies nicht der Fall, denn in diesem Beispiel ist in der Karte 16' eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h verzeichnet, während die Sensoreinrichtung 22 ein Verkehrszeichen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h erfasst hat.
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In einer alternativen Situation kann beispielsweise aus der Karte 16' keine Geoinformation für ein Geoobjekt 18 vorliegen, die Sensoreinrichtung 22 kann aber das Geoobjekt 18 erfasst haben (S4), weil beispielsweise das Verkehrszeichen erst kürzlich aufgestellt wurde. Im umgekehrten Fall kann es gemäß einem anderen Beispiel sein, dass zum Beispiel das Verkehrszeichen erst kürzlich abmontiert wurde, sodass zwar die Karte 16' ein Verkehrszeichen zu den Koordinaten X, Y beschreiben kann, die Sensoreinrichtung 22 jedoch kein Geoobjekt 18 erfasst und damit aus der Auswerteeinrichtung 24 nur eine zweite Geoinformation vorliegt, die zum Beispiel nur eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs 20 beschreiben kann.
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Das Aktualitätskriterium kann auch dann erfüllt sein, falls weder die Kartenkopie 16' eine Geoinformation für ein vorhandenes Geoobjekt 18 in dem Erfassungsbereich E beschreibt, und die Sensoreinrichtung 22 in diesem Erfassungsbereich E auch kein Verkehrszeichen erfasst.
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Falls zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich E das Aktualitätskriterium nicht erfüllt ist, erzeugt die Auswerteeinrichtung 24 im Verfahrensschritt S9 ein Residuumsignal, dass die Abweichung von dem Aktualitätskriterium beschreibt, im Beispiel der Figur also beschreiben kann, dass das Geoobjekt 18 zwar weiterhin vorhanden ist, dass sich jedoch die Eigenschaft in Bezug auf die von dem Verkehrszeichen geforderte Maximalgeschwindigkeit geändert hat. Das erzeugte Residuumsignal 32 wird dann von der Auswerteeinrichtung 24 an die Aktualisierungseinrichtung 12 der kraftfahrzeugexternen Servervorrichtung 10 übertragen (S10). Dies kann über die beispielhafte Mobilfunkverbindung erfolgen. das Residuumsignal 32 kann beispielsweise als Datenpaket regelmäßigen Zeitabständen oder beispielsweise direkt nach der Residuumbetrachtung übertragen werden (S10).
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Auf Seiten der Servervorrichtung 10 empfängt diese, beispielsweise durch eine Kommunikationseinheit (in der Figur nicht gezeigt) im Verfahrensschritt S11 das Residuumsignal 32. Das Bereitstellen der Karte 16 (S12), deren Kopie 16' an die Auswerteeinrichtung 24 des Kraftfahrzeugs 20 übertragen wurde, kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Karte 16 permanent in den Datenspeicher der Servervorrichtung 10 gespeichert sein kann. Im Verfahrensschritt S13 erfolgt, anhand des Residuumsignals 32, ein Aktualisieren der bereitgestellten Karte 16 durch Anpassen der ersten Geoinformation der Karte 16, beispielsweise durch digitales Anpassen der Information, dass das Verkehrszeichen nun eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h fordert.
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Hierzu kann optional ein Überprüfungsvorgang S14 vorgesehen sein, bei dem die Information des Residuumsignals mit der ersten Geoinformation der Karte 16 verglichen werden kann. Die Aktualisierungseinrichtung 12 kann optional vor dem Aktualisieren S13 der bereitgestellten Karte 16 feststellen (S15), ob zu dem vorgegebenen Erfassungsbereich E aus der Sicht der zu der Servervorrichtung 10 externen Sensoreinrichtung 22 die erste Geoinformation vorliegt.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine effektive Kartenaktualisierung durch eine Residuumbetrachtung für zum Beispiel Cloud-Dienste bereitgestellt wird. Um eine übermittelte Datenmenge zwischen dem Kraftfahrzeug 20 und der Servervorrichtung 10 und/oder einer Cloud zu minimieren, wird erfindungsgemäß eine Residuumbetrachtung durchgeführt.
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Die Idee baut darauf auf, dass bisher jedes Kraftfahrzeug 20 zum Beispiel beim Starten einer Session der beispielhaften Cloud übermittelt, welche Daten es versenden will, beispielsweise bei einem Dienst, der eine Karte 16 von Verkehrszeichen bereitstellt, jedes erkannte Straßenschild. Somit ist in der Cloud oder in der Servervorrichtung 10 bekannt, welche Informationen von dem Kraftfahrzeug 20 zu erwarten sind, und gleichzeitig welche Daten die Cloud oder die Servervorrichtung 20 an das Kraftfahrzeug 20 senden muss. Die Erfindung betrifft die Art und Weise wie und wann die Daten von Kraftfahrzeug 10 gesendet werden, und wie sie von der Cloud oder der Servervorrichtung 10 bewertet werden sollen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann beispielsweise eine Cloud Kartendaten 16' mit allen Informationen an das Kraftfahrzeug 20 übermitteln (S1), und es wird nicht nun nicht mehr jede neue Detektion eines Verkehrszeichens als Geoobjekt 18 des Kraftfahrzeugs 20 übermittelt, sondern es kommt vorher im Kraftfahrzeug 20, zu einem Abgleich der neuen Information und derer, welche von der beispielhaften Cloud oder Servervorrichtung 10 übermittelt wurden, d.h. es kommt zu einer Residuumbetrachtung. Ist das beispielhafte Straßenschild bereits an dieser Stelle in der Karte 16 registriert, werden keine neuen Daten an die Cloud oder die Servervorrichtung 10 gesendet. Hat das Kraftfahrzeug 20 jedoch an dieser Stelle der Karte 16 kein oder ein anderes Straßenschild erkannt, so können Informationen an die Cloud oder die Servervorrichtung 10 gesendet werden, und die Cloud oder die Servervorrichtung 10 können die Kartendaten entsprechend aktualisieren (S13). Damit keine Informationen verloren gehen oder eine neue Detektion direkt zur Anpassung der Kartendaten führt, kann die Cloud oder die Servervorrichtung 10 zusätzlich überprüfen, ob ein anderes Kraftfahrzeug 20 an der entsprechenden Stelle in der Karte 16 eine Änderung erkannt hat. Wenn nicht, kann dieses als Bestätigung der Aktualität der Karte 16 in der Cloud oder Servervorrichtung 10 interpretiert werden und keine Änderung veranlasst werden.
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Die technische Umsetzung kann, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, erfolgen durch beispielsweise eine Installation einer Fahrzeug-Server-Schnittstelle zur Datenübertragung, die beispielsweise als Auswerteeinrichtung 24 mit der Kommunikationseinheit 26 ausgestaltet sein kann. Ein bestehendes Steuergerät, beispielsweise ein modularer Infotainment-Baukasten („MIB“), des Kraftfahrzeugs 20 kann die Kartendaten von der Cloud oder der Servervorrichtung 10 und die im Kraftfahrzeug 20 neu erkannten Informationen abgleichen (S8). Das ermittelte Residuum, also die ermittelte Abweichung, falls vorhanden, kann dann - durch das Residuumsignal 32 beschrieben - an die Cloud oder die Servervorrichtung 10 übertragen werden (S10), wo die neuen Informationen verarbeitet werden und dann jeden kann weiteren Kraftfahrzeug 20 der anderen diesen zur Verfügung gestellt werden können.
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Die Cloud oder die Servervorrichtung 10 können eine Logik aufweisen, also beispielsweise eine Software, die, falls keine Informationen von Kraftfahrzeug 20 kommen, obwohl es die Möglichkeiten einer Detektion hätte, diese als Bestätigung der Aktualität der Karte 16 in der Cloud oder Servervorrichtung 10 zu interpretieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006054741 A1 [0003]
- DE 102008020447 A1 [0004]
- US 2011010643 A1 [0005]