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Der vorliegende Ansatz bezieht sich auf ein Verfahren und ein Steuergerät zum Bremsen eines Fahrzeugs und eine Schaltvorrichtung für ein Fahrzeug.
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Schaltvorrichtungen zur Steuerung von Automatgetrieben von Fahrzeugen weisen in der Regel die Positionen P, R, N und D auf. Zum Einstellen der Positionen sind relative Wählhebel bekannt, die zusätzlich auch noch mit einer Wählhebelposition B ausgeführt sind. Durch Anwahl dieser Wählhebelposition B wird das Fahrzeug gebremst.
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Vor diesem Hintergrund schafft der vorliegende Ansatz ein verbessertes Verfahren und ein verbessertes Steuergerät zum Bremsen eines Fahrzeugs sowie eine verbesserte Schaltvorrichtung für ein Fahrzeug gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Durch den hier vorgestellten Ansatz wird vorteilhafterweise ein Bremsen eines Fahrzeugs und ein Einlegen einer Getriebeparkposition eines Automatgetriebes des Fahrzeugs durch ein Bewegen eines Wählhebels einer Schaltvorrichtungen in nur eine oder zumindest in Richtung nur einer einzigen Wählhebelparkposition ermöglicht.
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Ein Verfahren zum Bremsen eines Fahrzeugs umfasst zumindest einen Schritt des Einlesens eines Parkpositionssignals und einen Schritt des Bereitstellens eines Bremssignals. Im Schritt des Einlesens eines Parkpositionssignals wird zumindest ein Parkpositionssignal eingelesen, das ein durch einen Fahrer des Fahrzeugs getätigtes Bewegen eines Wählhebels einer automatischen Schaltvorrichtung des Fahrzeugs über zumindest eine Zwischenposition in Richtung einer Wählhebelparkposition repräsentiert. Im Schritt des Bereitstellens eines Bremssignals wird zumindest ein Bremssignal zum Durchführen eines Bremsvorgangs zum Reduzieren einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs unter Verwendung des Parkpositionssignals bereitgestellt, wenn ein Geschwindigkeitssignal anzeigt, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet.
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Durch dieses Verfahren kann das Fahrzeug gebremst werden, wenn der Wählhebel zumindest in Richtung der Wählhebelparkposition bewegt wird und das Fahrzeug aber zum Einlegen der endgültigen Getriebeparkposition noch zu schnell unterwegs ist. Sobald nach dem Bremsvorgang die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit durch das Fahrzeug erreicht oder unterschritten wird, kann die Getriebeparkposition dann eingelegt werden. Die Mindestgeschwindigkeit kann eine Geschwindigkeit von 10 km\h bis 1 km/h repräsentieren. Durch eine einzige Bewegung des Wählhebels kann so vorteilhafterweise, für den Fahrer intuitiv und einfach bedienbar, sowohl ein Abbremsen als auch ein Parken des Fahrzeugs, also ein Einlegen einer Getriebeparkposition einer Getriebeeinrichtung des Fahrzeugs, bewirkt werden.
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Wenn das Verfahren außerdem einen Schritt des Erzeugens eines auf den Wählhebel wirkenden Widerstands umfasst, wenn der Wählhebel in der zumindest einen Zwischenposition und/oder in der oder in Richtung der Wählhebelparkposition angeordnet ist, kann dieser Widerstand ein haptisches Feedback für den Fahrer beim Bewegen des Wählhebels erzeugen. Dieses Feedback kann beispielsweise dazu dienen, um dem Fahrer eine Stärke des Bremsvorgangs spürbar zu vermitteln. Hierbei kann das Bremssignal beispielsweise dazu ausgeformt sein, um eine Stärke des Bremsvorgangs abhängig von einer Länge eines zurückgelegten Wegs des Wählhebels über die Zwischenposition bis zu der Wählhebelparkposition zunehmend zu verstärken. Entsprechend kann auch der Widerstand in Richtung der angestrebten Wählhebelparkposition ansteigend erzeugt werden. Der Widerstand kann aber auch abhängig von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs erzeugt werden, um ein zu starkes Abbremsen des Fahrzeugs zu verhindern.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das hier vorgestellte Verfahren vorteilhafterweise einen Schritt des Ermittelns einer Kraft aufweisen, in dem die Kraft, mit der der Wählhebel durch den Fahrer in die Zwischenposition und/oder die Wählhebelparkposition bewegt wird, ermittelt wird. Im Schritt des Bereitstellens des Bremssignals kann dann das Bremssignal bereitgestellt werden, das dazu ausgebildet sein kann, um eine von der ermittelten Kraft abhängige Stärke des Bremsvorgangs zu definieren. Hierbei kann beispielsweise mit einem Anstieg der ermittelten Kraft entsprechend der Bremsvorgang verstärkt werden.
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Zur praktischen Umsetzung des Bremsvorgangs kann das Verfahren einen Schritt des Ansteuerns zumindest einer elektronischen Parkbremse unter Verwendung des Bremssignals aufweisen.
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Wenn das Verfahren weiterhin einen Schritt des Ausgebens eines Vibrationssignals aufweist, das ein Vibrieren des Wählhebels und/oder einer anderen Komponente der Schaltvorrichtung bewirkt, wenn das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 0 km/h aufweist und keine Parksperre des Fahrzeugs eingelegt ist, kann dies den Fahrer des Fahrzeugs haptisch an ein Einlegen der Parksperre erinnern.
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Das Verfahren kann alternativ oder zusätzlich aber auch einen Schritt des Einlegens einer Parksperre aufweisen, in dem ein Parksperrensignal zum Einlegen der Parksperre ausgegeben wird, wenn das Geschwindigkeitssignal anzeigt, dass das Fahrzeug innerhalb eines Toleranzbereichs eine Geschwindigkeit von 0 km/h aufweist. Der Toleranzbereich kann beispielsweise eine Geschwindigkeit von kleiner als 1 km/h oder kleiner als 5 km/h umfassen. So kann auch das Einlegen der Parksperre automatisiert werden.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn das Verfahren einen Schritt des Sendens eines Akustiksignals aufweist, das dazu ausgebildet ist, um ansprechend auf das Einlegen der Parksperre ein akustisches Geräusch zu erzeugen. Dieses Geräusch kann einer für den Fahrer akustisch wahrnehmbaren Bestätigung der eingelegten Parksperre dienen, um dem Fahrer einfach und schnell zu vermitteln, dass das Fahrzeug gegen ein Wegrollen gesichert ist. Das Akustiksignal kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, um als das Geräusch ein Klackgeräusch zu erzeugen.
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Das Verfahren kann auch einen Schritt des Empfangens eines Betätigungssignals aufweisen, das ein Betätigen einer Betätigungseinrichtung durch einen Fahrer des Fahrzeugs repräsentiert, wobei der Schritt des Bereitstellens des Bremssignals ansprechend auf das Empfangen des Betätigungssignals und das Einlesen des Parkpositionssignals ausgeführt werden kann, wenn das Geschwindigkeitssignal anzeigt, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet. So kann die Bremsfunktion durch den Wählhebel, für den Fahrer übersichtlich, erst durch das Betätigen der Betätigungseinrichtung freigeschaltet werden.
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Wenn im Schritt des Einlesens des Parkpositionssignals das Parkpositionssignal eingelesen wird, bei dem das durch den Fahrer des Fahrzeugs getätigte Bewegen des Wählhebels in zumindest die Zwischenposition und/oder in Richtung der Wählhebelparkposition durch ein Drehen des als ein Drehwählhebel ausgeformten Wählhebels ausgeführt wurde, kann das Verfahren vorteilhafterweise durch eine Schaltvorrichtung mit einem modernen Drehwählhebel ausführbar sein.
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Ein Steuergerät zum Bremsen eines Fahrzeugs ist eingerichtet, um Schritte des hier vorgestellten Verfahrens in einer der hier beschriebenen Varianten in entsprechenden Einheiten auszuführen und/oder anzusteuern.
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Das Steuergerät kann ein elektrisches Gerät sein, das elektrische Signale, beispielsweise Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine oder mehrere geeignete Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein können. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil einer integrierten Schaltung sein, in der Funktionen des Steuergeräts umgesetzt sind. Die Schnittstellen können auch eigene, integrierte Schaltkreise sein oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Eine Schaltvorrichtung für ein Fahrzeug weist zumindest einen Wählhebel und das Steuergerät auf. Eine solche Schaltvorrichtung kann als Ersatz für bekannte Schaltvorrichtungen dienen, wobei die hier vorgestellte Schaltvorrichtung vorteilhafterweise das zuvor vorgestellte Verfahren ausführen bzw. realisieren kann.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Computer oder einem Steuergerät ausgeführt wird.
- 1 eine schematische Darstellung einer Schaltvorrichtung mit einem Steuergerät zum Bremsen eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 5 ein Verfahren zum Bremsen eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele des vorliegenden Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schaltvorrichtung 100 mit einem Steuergerät 105 zum Bremsen eines Fahrzeugs 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Schaltvorrichtung 100 in dem Fahrzeug 110 aufgenommen.
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Die Schaltvorrichtung 100 ist als eine automatische Schaltvorrichtung 100 ausgeführt und weist zumindest das Steuergerät 105 und einen Wählhebel 115 auf. Der Wählhebel 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel von einer Wählhebeleinrichtung 120 aufgenommen und innerhalb der Wählhebeleinrichtung 120 in zumindest die hier dargestellten Positionen R, Z, P bewegbar.
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Optional weist die Schaltvorrichtung 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel weiterhin eine Bremseinrichtung 125, eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung 130 und eine Getriebeeinrichtung 135 auf.
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Das Steuergerät 105 ist dazu ausgebildet, um ein Parkpositionssignal 140 einzulesen, das ein durch einen Fahrer des Fahrzeugs 110 getätigtes Bewegen des Wählhebels 115 der Schaltvorrichtung 100 über zumindest eine Zwischenposition Z in Richtung einer Wählhebelparkposition P repräsentiert. Unter Verwendung des eingelesenen Parkpositionssignals 140 ist das Steuergerät 105 dazu ausgebildet, um ein Bremssignal 145 bereitzustellen, das dazu ausgebildet ist, um ein Durchführen eines Bremsvorgangs zum Reduzieren einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 zu bewirken, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird unter Verwendung des Bremssignals 145 zumindest eine elektronische Parkbremse der Bremseinrichtung 125 angesteuert, um das Fahrzeug 110 zu bremsen.
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Zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 ist das Steuergerät 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um ansprechend auf das Einlesen des Parkpositionssignals 140 ein Geschwindigkeitssignal 150 von der Geschwindigkeitserfassungseinrichtung 130 einzulesen, wobei das Geschwindigkeitssignal 150 eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 repräsentiert. Die Geschwindigkeit wird dann mittels des Steuergeräts 105 mit der vorbestimmten Mindestgeschwindigkeit verglichen.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Wählhebeleinrichtung 120 eine Federeinrichtung auf, die hier beispielsweise als eine Feder 155 ausgeführt ist, und die dazu ausgebildet ist, um einen Widerstand auf den Wählhebel 115 zu erzeugen, wenn der Wählhebel 115, wie hier dargestellt, zumindest in der Zwischenposition Z und/oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel weiter in Richtung der Wählhebelparkposition P bewegt angeordnet ist. Die Feder 155 ist derart angeordnet, dass sich der Widerstand auf den Wählhebel 115 für den Fahrer spürbar erhöht, je weiter der Wählhebel 115 in Richtung der Wählhebelparkposition P bewegt wird. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel weist die Wählhebeleinrichtung 120 keine Feder, sondern eine andere Widerstandseinrichtung auf, beispielsweise in form eines elastischen Elements. Auch kann das Steuergerät 105 ausgebildet sein, um ansprechend auf das Parkpositionssignal 140 und das Geschwindigkeitssignal 150 ein Widerstandssignal 158 auszugeben, das den Widerstand auf den Wählhebel 115 abhängig von der eingelesenen Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 erzeugt oder einstellt.
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Optional ist das Steuergerät 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um unter Verwendung des Positionssignals 140 ein Parksignal 160 auszugeben, das ein Einlegen einer Getriebeparkposition der Getriebeeinrichtung 135 bewirkt, um das Fahrzeug 110 zu parken, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 110 die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit aufweist oder unterschreitet.
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Optional ist das Steuergerät 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um unter Verwendung des Positionssignals 140 ein Parksperrensignal 165 auszugeben, das eine Parksperre 170 des Fahrzeugs 110 einlegt, wenn das Fahrzeug 110 innerhalb eines Toleranzbereichs eine Geschwindigkeit von 0 km/h aufweist.
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Im Folgenden werden Details der Schaltvorrichtung 100 noch einmal umfangreicher beschrieben:
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Anders als bei Schaltvorrichtungen, die auch als Schaltbetätigungen bezeichnet werden können, die durch eine Betätigung einer Position P nur eine entsprechende Getriebeparkposition in einem Automatgetriebe des Fahrzeugs ausführen, wenn diese Getriebeparkposition aufgrund der aktuellen Geschwindigkeit des Fahrzeugs möglich ist, und die bei einer zu hohen Geschwindigkeit, den Fahrerwunsch verwerfen, bremst die hier vorgestellte Schaltvorrichtung 100 das Fahrzeug 110 ab, bis die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit, die einer geeigneten Geschwindigkeit zum Einlegen der Getriebeparkposition der Getriebeeinrichtung 135 entspricht, erreicht ist.
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Durch das Steuergerät 105 wird bei Anwahl der Wählhebelparkposition P das Fahrzeug 110 gebremst und die Getriebeparkposition des Getriebes 135 erst dann eingelegt, wenn dies von der Geschwindigkeit möglich ist. Über die Anwahl der Wählhebelparkposition P werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel die elektronischen Parkbremsen angesteuert, um das Fahrzeug 110 zu bremsen. Im Stillstand wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel die Parksperre 170 zusätzlich als redundantes System eingelegt.
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Vorteilhafterweise ermöglicht das hier vorgestellte Steuergerät 105 ein Herunterbremsen bei hohen Geschwindigkeiten ohne ein weiteres Bedienelement, weiterhin eine Erhöhung eines Komforts beim Parken, da kein Ruckeln entsteht, und eine Erhöhung einer Sicherheit durch die durch den Widerstand erzeugte sogenannte Force Feedback-Funktion der Schaltvorrichtung 100 an den Fahrer.
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Ein Vorteil des hier vorgestellten Ansatzes ist eine direkte Rückmeldung, auch Feedback genannt, an den Fahrer durch den erzeugten Widerstand, hier in Form der Feder 155 dargestellt, während des Bremsvorgangs. Je stärker der Wählhebel 115 in Richtung der Wählhebelparkposition P gedrückt wird, desto stärker wird der Bremsvorgang ausgeführt und desto mehr Kraft muss der Fahrer aufwenden, um den Wählhebel 115 in Richtung der Wählhebelparkposition P auszuführen. Der Vorteil ist dabei die direkte Rückmeldung an den Fahrer. Des Weiteren wird ein unkomfortables Einlegen durch den Abbremsvorgang vermieden und es wird kein Ruck erzeugt, wenn das Fahrzeug 110 festgebremst wird.
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Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel wird dem Fahrer nahe einem Stillstand des Fahrzeugs 110 das Einlegen der Parksperre 170 über ein oder mehrere akustische Klacksignale vermittelt. Der Fahrer erkennt so, dass z. B. die Parksperre 170 eingefallen ist oder, dass das Festbremssystem das Fahrzeug 110 festgesetzt hat. Somit erhält der Fahrer zum Feedback über den Wählhebel 115 noch die direkte akustische Rückmeldung, dass das Fahrzeug 110 gegen Wegrollen gesichert ist. Gemäß einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel wird durch das Steuergerät 105 ein Vibrationssignal ausgegeben, das den Wählhebel 115 vibrieren lässt, falls das Fahrzeug 110 stillsteht, aber nicht festgesetzt werden kann, z. B. wenn die Parksperre 170 nicht sensiert wird. Das hier vorgestellte Steuergerät 105 und/oder die Schaltvorrichtung 100 ist für Automatgetriebe, sowohl mit als auch ohne Parksperre 170, möglich.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung 120 einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in 1 beschriebene Schaltvorrichtung handeln.
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Der Wählhebel ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel in drei nach vorne gerichtete Positionen V, VV, VVV und in drei nach hinten gerichtete Positionen R, RR, RRR in der Wählhebeleinrichtung 120 anordenbar. Die Wählhebelparkposition P entspricht gemäß diesem Ausführungsbeispiel einer vordersten Position VVV, wobei zwischen der Position VVV und der Position VV vier der Zwischenpositionen Z angeordnet sind. Das Force Feedback, also der Widerstand, wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch ein Drücken des Wählhebels von der Position VV nach vorne in Richtung der Position VVV ansteigend erzeugt. Entsprechend verhält es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit der Bremsstärke im Bremsvorgang.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung 120 einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in 2 beschriebene Wählhebeleinrichtung 120 der in 1 beschriebenen Schaltvorrichtung handeln, mit dem Unterschied, dass die Wählhebeleinrichtung 120 eine Betätigungseinrichtung 300 aufweist.
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Der Wählhebel ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel in lediglich zwei nach vorne gerichtete Positionen V, VV und in zwei nach hinten gerichtete Positionen R, RR in der Wählhebeleinrichtung 120 anordenbar. Die Wählhebelparkposition P entspricht gemäß diesem Ausführungsbeispiel einer vordersten Wählhebelposition VV, wobei zwischen der Position V und der Position VV vier der Zwischenpositionen Z angeordnet sind. Das Force Feedback, also der Widerstand, wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch ein Drücken des Wählhebels von der Position V nach vorne in Richtung der Position VV ansteigend erzeugt. Entsprechend verhält es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit der Bremsstärke im Bremsvorgang. Zusätzlich entspricht eine weitere Wählhebelparkposition P gemäß diesem Ausführungsbeispiel der hintersten Position RR, wobei zwischen der Position R und der Position RR vier weitere der Zwischenpositionen Z angeordnet sind. Das Force Feedback, also der Widerstand, wird demnach gemäß diesem Ausführungsbeispiel auch durch ein Ziehen des Wählhebels von der Position R nach hinten in Richtung der Position RR ansteigend erzeugt. Entsprechend verhält es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit der Bremsstärke im Bremsvorgang.
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Die Betätigungseinrichtung 300 ist dazu ausgebildet, um ansprechend auf ein Betätigen durch den Fahrer ein Betätigungssignal für das Steuergerät bereitzustellen, wobei das Bremssignal gemäß diesem Ausführungsbeispiel erst ansprechend auf das Empfangen des Betätigungssignals und das Einlesen des Parkpositionssignals von dem Steuergerät bereitgestellt wird, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltschemas eines Wählhebels in einer Wählhebeleinrichtung 120 einer Schaltvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in 1 beschriebene Wählhebeleinrichtung 120 der Schaltvorrichtung handeln, mit dem Unterschied, dass der Wählhebel gemäß diesem Ausführungsbeispiel als ein kreisförmiger Drehwählhebel 400, auch Rotary Shifter genannt, ausgeformt ist, der durch ein Drehen in die Positionen P, Z, Z, Z, R, N, D, S beweglich ist. Zwischen der Wählhebelparkposition P und einer Wählhebelposition R sind drei der Zwischenpositionen Z angeordnet. Das Force Feedback wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch ein Überdrücken der Wählhebelparkposition P ausgelöst. Eine Bremsstärke des Bremsvorgangs wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel durch ein Bewegen des Drehwählhebels 400 von der Wählhebelposition R über die drei Positionen Z, Z, Z in Richtung der Wählhebelparkposition P verstärkt.
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5 zeigt ein Verfahren 500 zum Bremsen eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Verfahren 500 handeln, das von dem in 1 beschriebenen Steuergerät ausführbar ist.
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Das Verfahren 500 umfasst zumindest einen Schritt 505 des Einlesens eines Parkpositionssignals und einen Schritt 510 des Bereitstellens eines Bremssignals. Im Schritt 505 des Einlesens eines Parkpositionssignals wird zumindest ein Parkpositionssignal eingelesen, das ein durch einen Fahrer des Fahrzeugs getätigtes Bewegen eines Wählhebels einer automatischen Schaltvorrichtung des Fahrzeugs über zumindest eine Zwischenposition in Richtung einer Wählhebelparkposition repräsentiert. Im Schritt 510 des Bereitstellens eines Bremssignals wird zumindest ein Bremssignal zum Durchführen eines Bremsvorgangs zum Reduzieren einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs unter Verwendung des Parkpositionssignals bereitgestellt, wenn beispielsweise über ein eingelesenes Geschwindigkeitssignal angezeigt wird, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet.
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Optional wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel im Schritt 505 des Einlesens des Parkpositionssignals das Parkpositionssignal eingelesen, bei dem das durch den Fahrer des Fahrzeugs getätigte Bewegen des Wählhebels in zumindest die Zwischenposition und/oder in Richtung der Wählhebelparkposition durch ein Drehen des als ein Drehwählhebel ausgeformten Wählhebels ausgeführt wurde.
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Optional weist das Verfahren 500 gemäß diesem Ausführungsbeispiel weiterhin einen Schritt 512 des Empfangens eines Betätigungssignals, einen Schritt 515 des Ermittelns, einen Schritt 520 des Erzeugens, einen Schritt 525 des Bereitstellens eines Parksignals, einen Schritt 530 des Ansteuerns, einen Schritt 535 des Einlegens einer Parksperre, einen Schritt 540 des Ausgebens und einen Schritt 545 des Sendens eines Akustiksignals auf.
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Im Schritt 512 des Empfangens eines Betätigungssignals wird ein Betätigungssignal empfangen, wobei gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Schritt 510 des Bereitstellens des Bremssignals ansprechend auf den Schritt 512 des Empfangens des Betätigungssignals und den Schritt 505 des Einlesens des Parkpositionssignals ausgeführt wird, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit überschreitet.
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Im Schritt 515 des Ermittelns wird eine Kraft ermittelt, mit der der Wählhebel durch den Fahrer in die Zwischenposition und/oder die Wählhebelparkposition bewegt wird. Im Schritt 510 des Bereitstellens des Bremssignals wird dann gemäß diesem Ausführungsbeispiel ansprechend auf den Schritt 515 des Ermittelns eine von der ermittelten Kraft abhängige Stärke des Bremsvorgangs definiert.
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Im Schritt 520 des Erzeugens wird ein auf den Wählhebel wirkender Widerstand erzeugt, wenn der Wählhebel in der zumindest einen Zwischenposition und/oder der Wählhebelparkposition angeordnet ist.
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Im Schritt 525 des Bereitstellens eines Parksignals wird ein Parksignal zum Parken des Fahrzeugs bereitgestellt, wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs die vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit aufweist oder unterschreitet.
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Im Schritt 530 des Ansteuerns wird zumindest eine elektronische Parkbremse unter Verwendung des Bremssignals angesteuert.
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Im Schritt 535 des Einlegens einer Parksperre wird eine Parksperre eingelegt, wenn das Fahrzeug innerhalb eines Toleranzbereichs eine Geschwindigkeit von 0 km/h aufweist.
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Im Schritt 540 des Ausgebens wird ein Vibrationssignal ausgegeben, das ein Vibrieren des Wählhebels bewirkt, wenn das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 0 km/h aufweist und keine Parksperre des Fahrzeugs eingelegt ist.
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Im Schritt 545 des Sendens eines Akustiksignals wird ein Akustiksignal gesendet, das dazu ausgebildet ist, um ansprechend auf das Einlegen der Parksperre ein akustisches Geräusch zu erzeugen.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schaltvorrichtung
- 105
- Steuergerät
- 110
- Fahrzeug
- 115
- Wählhebel
- 120
- Wählhebeleinrichtung
- 125
- Bremseinrichtung
- 130
- Geschwindigkeitserfassungseinrichtung
- 135
- Getriebeeinrichtung
- 140
- Parkpositionssignal
- 145
- Bremssignal
- 150
- Geschwindigkeitssignal
- 155
- Feder
- 158
- Widerstandssignal
- 160
- Parksignal
- 165
- Parksperrensignal
- 170
- Parksperre
- 300
- Betätigungseinrichtung
- 400
- Drehwählhebel
- 500
- Verfahren zum Bremsen eines Fahrzeugs
- 505
- Schritt des Einlesens eines Parkpositionssignals
- 510
- Schritt des Bereitstellens eines Bremssignals
- 512
- Schritt des Empfangens eines Betätigungssignals
- 515
- Schritt des Ermittelns
- 520
- Schritt des Erzeugens
- 525
- Schritt des Bereitstellens eines Parksignals
- 530
- Schritt des Ansteuerns
- 535
- Schritt des Einlegens einer Parksperre
- 540
- Schritt des Ausgebens
- 545
- Schritt des Sendens eines Akustiksignals
- D
- Wählhebelposition
- N
- Wählhebelposition
- P
- Wählhebelparkposition
- R
- Wählhebelposition
- S
- Wählhebelposition
- Z
- Zwischenposition