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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, mit wenigstens einem Bauteil aus mindestens einem Kunststoff, welcher im Betrieb der Geschirrspülmaschine zumindest zeitweise von einer Spül- oder Reinigungsflüssigkeit unmittelbar beaufschlagt wird.
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Bei wasserführenden Haushaltsgeräten, wie Haushaltsgeschirrspülmaschinen oder Haushaltswaschmaschinen, ist es allgemein bekannt, die mit der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit in Berührung kommenden Formteile und Baugruppen, wie beispielsweise Spülbehälter, Spülboden, Spülbehältertür oder Spülgutträger, aus einem hochwertigen polymeren Kunststoff, wie beispielsweise Polypropylen, zu fertigen oder wenigstens die Oberflächen der Teile mit einem entsprechenden Werkstoff, wie beispielsweise Polyamid, zu überziehen. Diese Maßnahmen dienen einerseits dem Korrosionsschutz der mit der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit in Berührung kommenden Formteile und Baugruppen und schonen andererseits das in einem Spülgutträger, insbesondere in einem Korb, abgelegte Geschirr oder Besteck.
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Das bekannte Überziehen eines Spülgutträgers, insbesondere eines Geschirr- oder Besteckkorbs, mit einem hochwertigen polymeren Kunststoff kann jedoch aufgrund der nicht optimalen Abtropfeigenschaften des verwendeten Kunststoffs nicht verhindern, dass sich dennoch Wassertropfen an den Berührungsstellen zwischen Kunststoff und Geschirr oder Besteck an dem Korbgestell anhängen, welche auch im Programmabschnitt „Trocknen“ oftmals nicht ganz beseitigt werden können. Eine mangelhafte Wassertropfenableitung wirkt sich ungünstig auf die zum optimalen Spülen und Reinigen notwendige Wassermenge im Hinblick auf einen geringen Wasser- und Heizenergieverbrauch aus und begünstigt eine negative Wasserfleckenbildung an den Geschirr- und Besteckteilen. Ein optimales Reinigungs- und Spülergebnis ist somit nicht immer zu erreichen. Ferner erfordert die völlige Beseitigung hängengebliebener Wassertropfen eine erhöhte Trocknungsleistung und/oder eine verlängerte Programmlaufzeit.
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Zur Verbesserung dieser negativen Eigenschaften der Beladungsmittel ist es auch bekannt geworden, die Spülgutträger oder die Besteckschubladen mit zusätzlichen Tropfenableitern zu versehen. So können beispielsweise die Maschen und die Gitter der Korbgestelle in ihrer örtlichen Profilgebung schneidenförmig und/oder sägezahnförmig ausgebildet sein. Diese Maßnahmen komplizieren und verteuern jedoch die Herstellung der Spülgutträger oder der Besteckschubladen aus einem hochwertigen polymeren Kunststoff und verringern die Problematik nur teilweise.
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Darüber hinaus besteht das Problem, dass sich aus einem hochwertigen polymeren Kunststoff bestehende beziehungsweise mit einem hochwertigen polymeren Kunststoff überzogene Bauteile im Spülprozess mit der Zeit verfärben, wobei in der Regel eine Gelbfärbung beziehungsweise eine gelb-rötliche Verfärbung zu erkennen ist. Die Verfärbung tritt praktisch an allen der Spülflüssigkeit ausgesetzten Kunststoffteilen auf, die in dem Spülbehälter sowie außerhalb des Spülbehälters in dem Leitungsweg des Spülwassers angeordnet sind. Besonders fallen die Gelbverfärbungen bei mit Kunststoff überzogenen Geschirrkörben sowie Besteckkörben und Besteckschubladen aus Kunststoff auf; im Wesentlichen jedoch an Polypropylen-Kunststoffteilen. Wie festgestellt werden konnte, resultiert die Verfärbung zum einen daraus, dass sich die Reinigungs- und Spülmittel für das Geschirr wesentlich geändert haben. Frühere Reinigungsmittel mit Chlor als Inhaltsstoff hatten Bleichwirkung, die eine Verfärbung des Kunststoffs weitestgehend verhinderte. Derzeit eingesetzte Reiniger ersetzen Chlor durch Sauerstoff, wobei die Sauerstoffbleiche eine Verfärbung jedoch behindern kann. Hervorgerufen aber werden Kunststoffverfärbungen durch Carotin (Betacarotin), welches als fettlöslicher Naturfarbstoff in den von dem Geschirr abzuspülenden Lebensmittelresten anfällt.
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Aus der Druckschrift
DE 198 42 095 A1 ist beispielsweise bekannt, Bauteile aus Kunststoff durch nachträgliche Aktivierung ihrer Oberflächen mittels Fluorierung oder Plasmatierung, insbesondere Niederdruck-Plasmatierung, in ihren Benetzungseigenschaften zu verbessern. Dabei wird die Kunststoffoberfläche des Bauteils in einer Unterdruckkamer mittels Fluorierung oder Plasmatierung, insbesondere Niederdruck-Plasmatierung, aktiviert, um die Oberflächenspannung der ursprünglich stark hydrophoben Kunststoffoberfläche abzusenken. Bei den nachträglich aktivierten Kunststoffoberflächen handelt es sich vorzugsweise um Oberflächen von Kunststoffbauteilen, welche in Geschirrspülmaschinen oder in Waschmaschinen mit Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagt sind. Insbesondere können vollständig aus einem polymeren Werkstoff, wie Polypropylen, Polyethylen, deren Copolymerisate, Polyamid oder aus einem Regenerat dieser Kunststoffe gefertigte oder mit diesem Kunststoff überzogene und in den Spülwasserkreislauf einbezogene Formteile und/oder Baugruppen behandelt werden. Weiterhin können Spülbehälter oder Spülgutträger in Form von Besteckkörben, Besteckschubladen oder Geschirrkörben zur Verbesserung des Wasser-Abtropfverhaltens und/oder zur Vermeidung einer Materialverfärbung behandelt werden.
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Ein Nachteil dieses nachträglichen Aktivierungsverfahrens besteht unter anderem darin, dass mit steigender Waschzykluszahl die Aktivierung der Kunststoffoberfläche des Bauteils aus mindestens einem Kunststoff wieder egalisiert wird und somit die ehemals verbesserten Benetzungseigenschaften mit der Wirkung einer ehemals verbesserten Abtrocknung wieder merklich verschlechtert werden.
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, welche wenigstens ein Bauteil aus mindestens einem Kunststoff, welches im Betrieb der Geschirrspülmaschine, insbesondere der Haushaltsgeschirrspülmaschine, zumindest zeitweise von einer Spül- oder Reinigungsflüssigkeit unmittelbar beaufschlagt wird, mit einem merklich verbesserten Trocknungsprozess, insbesondere Trocknungsverhalten, bereitzustellen und die Wirksamkeit der Trocknungsverbesserung auch fortwährend auf einem gewünschten Niveau zu erhalten.
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, welche wenigstens ein Bauteil aus mindestens einem Kunststoff, welcher im Betrieb der Geschirrspülmaschine zumindest zeitweise von einer Spül- oder Reinigungsflüssigkeit unmittelbar beaufschlagt wird, vorgeschlagen, wobei das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff wenigstens teilweise, vorzugsweise überwiegend, insbesondere vollständig, in seinem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung versehen ist, um dadurch ein Absinken der Oberflächenenergie, welche in dem mit der Oberflächennarbung versehenen Bereich vorliegt, und somit ein vorzugsweise merklich verbessertes Trocknungsverhalten an dem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Bauteil aus mindestens einem Kunststoff zu erreichen. Das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff kann ein Formteil und/oder ein Teil einer Baugruppe sein.
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Unter Oberflächennarbung versteht man allgemein die Strukturierung einer Oberfläche, die wesentlich für die haptischen und visuellen Eigenschaften verantwortlich ist. Der Begriff wurde ursprünglich für die Oberflächenstruktur von Leder verwendet, wurde dann aber auch auf industriell hergestellte Oberflächennarbungen übertragen. Diese sind allgegenwärtig auf Kunststoff-Spritzgussteilen oder Kunstleder. Oberflächennarbungen können die Griffigkeit oder das Griffgefühl einer Oberfläche beeinflussen sowie ein charakteristisches optisches Streuverhalten und visuelles Erscheinungsbild einer Oberfläche erzeugen.
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Das Versehen des von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereichs des Bauteils aus mindestens einem Kunststoff mit einer Oberflächennarbung bewirkt eine Erhöhung der Gesamt-Oberflächenenergie auf etwa 20 mN/m aufgrund einer Erhöhung sowohl der polaren Oberflächenenergie, das heißt der permanenten Dipol-Anziehungskräfte durch funktionelle chemische Molekülenden und Wasserstoffbrückenbindungen, als auch der dispersen Oberflächenenergie, das heißt der temporären, also nicht permanenten Schwankungen der Elektronendichte im Molekül in Folge temporärer Dipole und wirkender Van der Waals-Kräfte.
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Auch ist die erfindungsgemäße Oberflächennarbung des von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereichs eines Bauteils aus mindestens einem Kunststoff im Gegensatz zu der bekannten und vorbeschriebenen Oberflächenaktivierung eines Bauteils aus Kunststoff von dauerhafter Wirkung.
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So haben durchgeführte Versuche gezeigt, dass die polaren Anteile der Gesamt-Oberflächenenergie, also der Summe aus polarer Oberflächenenergie und disperser Oberflächenenergie, bereits durch eine Aufrauhung der Oberfläche des das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff herstellenden Werkzeugs um etwa 50 % gegenüber der polaren Oberflächenenergie eines unbehandelten Serienteils angestiegen ist.
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Ein weiterer Effekt auf die Benetzbarkeit einer Oberfläche durch Wasser entsteht durch die Wirkung der Gravitation. Eine Flüssigkeit muss den energetisch günstigsten Zustand finden zwischen ihrer eigenen Oberflächenspannung, welche die energetisch günstigste Oberfläche erreichen will, und der Gravitation, welche möglichst viel Wasser an möglichst tiefer Stelle sammeln will. Bei großen Wassermengen in einer Geschirrspülmaschine, insbesondere einer Haushaltsgeschirrspülmaschine, gewinnt die Gravitation die Oberhand und das Wasser versucht, sich so nahe wie möglich an dem tiefsten Punkt in der der Geschirrspülmaschine, insbesondere in der Haushaltsgeschirrspülmaschine, zu sammeln.
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Das Versehen des Bauteils aus mindestens einem Kunststoff mit einer Oberflächennarbung erfolgt insbesondere schon bei seiner Herstellung in einem Spritzgusswerkzeug einer Spritzgussmaschine. Hierbei können vorzugsweise normierte Oberflächennarbungen in einem unkomplizierten Ätzprozess in die relevanten Oberflächen der Spritzgusskavitäten des Spritzgusswerkzeugs eingebracht werden. Derartige Oberflächennarbungen können auch als Mittel zur Verbesserung der Haptik und zur Kaschierung von „Oberflächenfehlern“, wie beispielsweise Werkzeugtrenngrate, verwendet werden. Die Werkstoffauswahl für das Spritzgusswerkzeug und die Wärmebehandlung des Spritzgusswerkzeugs spielen im Hinblick auf das spätere Oberflächennarbungsergebnis eine zentrale Rolle. Schon bei der Werkstoffbeschaffung muss sichergestellt werden, dass ausschließlich für eine Oberflächennarbung geeignete Stähle zum Einsatz kommen. Alle relevanten Werkzeugkomponenten, wie beispielsweise Schieber, Einsätze und dergleichen, sollten aus dem gleichen Material gefertigt sein, um mögliche Risiken für den Oberflächennarbungsausfall und den Glanzgrad zu vermeiden. Geeignete Werkstoffe für das Spritzgusswerkzeug sind beispielsweise 40 CrMnNiMo 8-6-4, 40 CrMnMo 7 oder X37 CrMoV 5-1, gegebenenfalls allesamt auch in Ausführung einer Sonderlegierung.
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In einer ersten Ausführungsform ist das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff ein Spülbehälter, ein Spülboden, eine Spülbehältertür, ein Sprüharm, eine Wärmetauscher-Befestigungsschraube, ein Zugabedeckel oder ein Spülgutträger, wie ein Geschirrkorb, ein Besteckkorb, eine Besteckschublade, eine Ablage oder dergleichen. Bei diesen beispielhaft angeführten Bauteilen kommen die erfindungsgemäßen Vorteile, wie vorstehend beschrieben, vollumfänglich zum Tragen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff vollständig aus einem polymeren Werkstoff, wie Polypropylen, Polyethylen, deren Copolymerisate, Polyamid oder aus einem Regenerat dieser Kunststoffe gefertigt oder mit diesem Kunststoff überzogen. Bei diesen angeführten Materialien handelt es sich um sogenannte „Massenprodukte“, welche üblicherweise zu günstigen Konditionen zu beziehen sind und welche die an sie gestellten Anforderungen überdurchschnittlich erfüllen.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff im Bereich seiner Oberflächennarbung eine Oberflächennarbungstiefe im Bereich von 0,03 bis 0,1 mm, vorzugsweise von 0,04 bis 0,07 mm, insbesondere von etwa 0,05 mm, und/oder eine Entformungskonizität im Bereich von 1,5 bis 3°, vorzugsweise von 2 bis 3°, insbesondere von etwa 2,5°, auf. Die optimale Tiefe der dauerhaft vorhandenen Oberflächennarbung, als das Niveau der abgesenkten Oberflächenenergie, wird von der Größe der Entformungskonizität und ihrer optischen Erscheinung geprägt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist das Bauteil aus mindestens einem Kunststoff im Bereich seiner Oberflächennarbung ein Verhältnis von geschlossener Fläche zu offener Oberflächennarbungsfläche von 1,5 bis 0,8, vorzugsweise von 1,2 bis 0,9, insbesondere von etwa 1, auf. Bei diesen beispielhaft angeführten Verhältnissen kommen die erfindungsgemäßen Vorteile, wie vorstehend beschrieben, vollumfänglich zum Tragen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Oberflächennarbung des Bauteils aus mindestens einem Kunststoff eine Vielzahl von Oberflächennarbungskonturen, welche kalottenförmige, rechteckige oder annähernd rechteckige, dreieckige oder annähernd dreieckige und/oder polygone Querschnittskonturen aufweisen. Die angeführten Querschnittskonturen sind kostengünstig und prozesssicher herstellbar.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Oberflächennarbung des Bauteils eine kräftige Struktur mit Korn 240 (Ätztiefe im Spritzgusswerkzeug > 0,10 mm), eine feine Struktur mit Korn 320 (Ätztiefe im Spritzgusswerkzeug von 0,04 bis 0,10 mm)oder eine sehr feine Struktur mit Korn 400 (Ätztiefe im Spritzgusswerkzeug von 0,01 bis 0,04 mm) auf. Die beispielhaft angeführten Strukturen erfüllen vollumfänglich die in sie gesetzten Anforderungen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Oberflächennarbung des Bauteils aus mindestens einem Kunststoff derart ausgebildet, dass sie eine Gesamtoberflächenenergie im Bereich von 15 bis 25 mN/m, vorzugsweise von 18 bis 23 mN/m, insbesondere von etwa 20 mN/m, aufweist. So ist beispielsweise die Benetzungsfähigkeit von Wasser an eine (Polypropylen)- Oberfläche dann am besten, wenn der Abstand der Oberflächenenergien (H2O = 72,8 mN/m; PP = 32,0 mN/m) Null ist.
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Die erfindungsgemäße Oberflächennarbung kann im Grunde an jedem Oberflächenbereich eines Bauteils aus mindestens einem Kunststoff, welcher im Betrieb der Maschine zumindest zeitweise von einer Flüssigkeit unmittelbar beaufschlagt wird, vorgesehen sein. Bei der Maschine kann sich beispielsweise um eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, eine Waschmaschine, insbesondere eine Haushaltswaschmaschine, einen Trockner, insbesondere einen Haushaltstrockner, oder dergleichen handeln.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Geschirrspülmaschine, insbesondere der Haushaltsgeschirrspülmaschine, sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Geschirrspülmaschine, insbesondere der Haushaltsgeschirrspülmaschine. Im Weiteren wird die Geschirrspülmaschine, insbesondere die Haushaltsgeschirrspülmaschine, anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Geschirrspülmaschine;
- 2 eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform eines Besteckkorbs für eine Geschirrspülmaschine;
- 3 eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Besteckschublade für eine Geschirrspülmaschine;
- 4 eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Ablage für eine Geschirrspülmaschine;
- 5 eine Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Oberflächennarbung eines Bauteils für eine Geschirrspülmaschine; und
- 6 eine Detailansicht der in der 5 dargestellten Schnittdarstellung einer Oberflächennarbung eines Bauteils für eine Geschirrspülmaschine.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Die 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines insbesondere wasserführenden Haushaltsgeräts 1. Das Haushaltsgerät 1 kann beispielsweise eine Geschirrspülmaschine, eine Waschmaschine, ein Trockner oder dergleichen sein. In der 1 ist eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, gezeigt.
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Die Geschirrspülmaschine 1 weist einen Aufnahmebereich 2 auf, der durch eine Spülbehältertür 3, insbesondere wasserdicht verschließbar ist. Hierzu kann zwischen der Spülbehältertür 3 und dem Aufnahmebereich 2 eine Dichteinrichtung vorgesehen sein. Der Aufnahmebereich 2 kann ein Spülbehälter der in der 1 gezeigten Geschirrspülmaschine 1 sein. Der Aufnahmebereich 2 ist vorzugsweise quaderförmig. Insbesondere kann der Aufnahmebereich 2 aus einem Stahlblech gefertigt sein. Alternativ kann der Aufnahmebereich 2 zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein. Der Aufnahmebereich 2 und die Spülbehältertür 3 können eine Spülkammer 4 zum Spülen von Spülgut bilden. Der Aufnahmebereich 2 kann in dem Inneren eines Gehäuses der Geschirrspülmaschine 1 angeordnet sein.
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Die Spülbehältertür 3 ist in der 1 in ihrer geöffneten Stellung dargestellt. Durch ein Schwenken um eine an einem unteren Ende der Tür 3 vorgesehene Schwenkachse 5 kann die Spülbehältertür 3 geschlossen oder geöffnet werden. Der Aufnahmebereich 2 weist eine Wandung 6 mit einem Spülboden 7, einer dem Spülboden 7 gegenüberliegend angeordneten Decke 8, einer der Spülbehältertür 3 gegenüberliegend angeordneten Rückwand 9 und zwei einander gegenüberliegend angeordneten Seitenwänden 10, 11 auf. Der Spülboden 7, die Decke 8, die Rückwand 9 und die Seitenwände 10, 11 können beispielsweise aus einem Edelstahlblech gefertigt sein. Alternativ kann beispielsweise der Spülboden 7 aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein.
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Die Geschirrspülmaschine 1 weist weiterhin zumindest eine Spülgutaufnahme 12 auf. Insbesondere können mehrere Spülgutaufnahmen 12 vorgesehen sein, wobei jeweils eine der mehreren Spülgutaufnahmen 12 ein Unterkorb, ein Oberkorb oder eine Besteckschublade der Geschirrspülmaschine 1 ist. Die mehreren Spülgutaufnahmen 12 sind vorzugsweise übereinander in dem Aufnahmebereich 2 angeordnet. Jede Spülgutaufnahme 12 ist wahlweise in den Aufnahmebereich 2 hinein oder aus diesem heraus verlagerbar. Insbesondere ist jede Spülgutaufnahme 12 in einer Einschubrichtung E (Pfeil) in den Aufnahmebereich 2 hineinschiebbar und entgegen der Einschubrichtung E (Pfeil) in einer Auszugsrichtung A (Pfeil) aus dem Aufnahmebereich 2 herausziehbar.
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Es ist nun vorgesehen, dass mindestens eine der Spülgutaufnahmen 12, also der Unterkorb, der Oberkorb oder die Besteckschublade, und/oder ein nicht dargestellter Besteckkorb der Geschirrspülmaschine 1 wenigstens ein Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff, welcher im Betrieb der Geschirrspülmaschine 1 zumindest zeitweise von einer Spül- oder Reinigungsflüssigkeit unmittelbar beaufschlagt wird, besteht. Das Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff ist wenigstens teilweise, vorzugsweise überwiegend, insbesondere vollständig, in seinem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung 100 versehen, um dadurch ein Absinken der Oberflächenenergie, welche in dem mit der Oberflächennarbung 100 versehenen Bereich vorliegt, und somit ein vorzugsweise merklich verbessertes Trocknungsverhalten an dem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff zu erreichen.
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Besteht nun zusätzlich der Spülbehälter, umfassend die Decke 8, die Rückwand 9 und die zwei Seitenwänden 10, 11, der Spülboden 7 und/oder die Spülbehältertür 3, ein nicht dargestellter, dem Fachmann jedoch bekannter Sprüharm, eine nicht dargestellte, dem Fachmann jedoch bekannte Wärmetauscher-Befestigungsschraube und/oder ein nicht dargestellter, dem Fachmann jedoch bekannter Zugabedeckel auch aus einem hochwertigen polymeren Kunststoff, dann kann auch dieses mindestens eine Bauteil 50 aus Kunststoff zumindest in seinem der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung 100 versehen sein
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Das Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff kann vollständig aus einem polymeren Werkstoff, wie Polypropylen, Polyethylen, deren Copolymerisate, Polyamid oder aus einem Regenerat dieser Kunststoffe gefertigt oder mit diesem Kunststoff überzogen sein.
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Die
2 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Spülgutnahme
12 in Ausgestaltung eines Besteckkorbs
13 für eine Geschirrspülmaschine (vergleiche
1). Ein derartiger Besteckkorb
13 ist beispielsweise in der Druckschrift
DE 10 2007 057 510 A1 offenbart und dargestellt. Der diesbezügliche Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht.
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Der Besteckkorb 13 aus mindestens einem Kunststoff ist wenigstens teilweise, vorzugsweise überwiegend, insbesondere vollständig, in seinem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung 100 versehen, um dadurch ein Absinken der Oberflächenenergie, welche in dem mit der Oberflächennarbung 100 versehenen Bereich vorliegt, und somit ein vorzugsweise merklich verbessertes Trocknungsverhalten an dem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Besteckkorb 13 aus mindestens einem Kunststoff zu erreichen.
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Der in der 2 in schematischer Perspektivansicht gezeigte Besteckkorb 13 kann ein Teil der in der 1 gezeigten erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine 1 sein.
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Die
3 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Spülgutnahme
12 in Ausgestaltung einer Besteckschublade
14 für eine Geschirrspülmaschine (vergleiche
1). Eine derartige Besteckschublade
14 ist beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2011 080 842 A1 und
DE 10 2011 081 774 A1 offenbart und dargestellt. Der diesbezügliche Offenbarungsgehalt dieser Druckschriften wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht.
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Die Besteckschublade 14 aus mindestens einem Kunststoff ist wenigstens teilweise, vorzugsweise überwiegend, insbesondere vollständig, in ihrem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung 100 versehen, um dadurch ein Absinken der Oberflächenenergie, welche in dem mit der Oberflächennarbung 100 versehenen Bereich vorliegt, und somit ein vorzugsweise merklich verbessertes Trocknungsverhalten an der von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Besteckschublade 14 aus mindestens einem Kunststoff zu erreichen.
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Die in der 3 in schematischer Perspektivansicht gezeigte Besteckschublade 14 kann ein Teil der in der 1 gezeigten erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine 1 sein.
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Die
4 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform einer Spülgutnahme
12 in Ausgestaltung einer Ablage
15, insbesondere einer Besteckablage oder einer Messerablage, für eine Geschirrspülmaschine (vergleiche
1). Eine derartige Ablage
15 ist beispielsweise in der Druckschrift
DE 10 2009 027 616 A1 offenbart und dargestellt. Der diesbezügliche Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird hiermit zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht.
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Die Ablage 15 aus mindestens einem Kunststoff ist wenigstens teilweise, vorzugsweise überwiegend, insbesondere vollständig, in ihrem von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Oberflächenbereich mit einer Oberflächennarbung 100 versehen, um dadurch ein Absinken der Oberflächenenergie, welche in dem mit der Oberflächennarbung 100 versehenen Bereich vorliegt, und somit ein vorzugsweise merklich verbessertes Trocknungsverhalten an der von der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit direkt beaufschlagten Ablage 15 aus mindestens einem Kunststoff zu erreichen.
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Die in der 4 in schematischer Perspektivansicht gezeigte Ablage 15 kann ein Teil der in der 1 gezeigten erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine 1 sein.
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Die 5 zeigt eine Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Oberflächennarbung 100 eines Bauteils 50 für eine Geschirrspülmaschine 1 (vergleiche 1).
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Bei dem Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff kann es sich um eines der vorgenannten Bauteile 50 für eine Geschirrspülmaschine 1 (vergleiche 1), wie beispielsweise eine Spülgutnahme 12 in Ausgestaltung eines Besteckkorbs 13 (vergleiche 2), einer Besteckschublade 14 (vergleiche 3) oder einer Ablage 15 (vergleiche 4), einer Wandung 6 (vergleiche 1) in Ausgestaltung eines Spülbodens 7, einer Decke 8, einer Rückwand 9 oder einer Seitenwand 10, 11, eine Spülbehältertür 3, einen dem Fachmann bekannten Sprüharm, eine dem Fachmann bekannte Wärmetauscher-Befestigungsschraube oder einen dem Fachmann bekannten Zugabedeckel handeln.
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Das Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff weist im Bereich seiner Oberflächennarbung 100 eine Oberflächennarbungstiefe 100.T im Bereich von 0,03 bis 0,1 mm, vorzugsweise von 0,04 bis 0,07 mm, insbesondere von etwa 0,05 mm, auf.
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Weiterhin weist das Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff im Bereich seiner Oberflächennarbung 100 ein Verhältnis von geschlossener Fläche 100.FG zu offener Oberflächennarbungsfläche 100.FO von 1,5 bis 0,8, vorzugsweise von 1,2 bis 0,9, insbesondere von etwa 1 zu 1, auf.
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Ferner weist die Oberflächennarbung 100 des Bauteils 50 eine kräftige Struktur 100.S mit Korn 240, eine feine Struktur mit Korn 320 oder eine sehr feine Struktur mit Korn 400 auf.
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Auch ist die Oberflächennarbung 100 des Bauteils 50 aus mindestens einem Kunststoff derart ausgebildet, dass sie eine Gesamtoberflächenenergie 100.E im Bereich von 15 bis 25 mN/m, vorzugsweise von 18 bis 23 mN/m, insbesondere von etwa 20 mN/m, aufweist.
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Die 6 zeigt eine Detailansicht der in der 5 dargestellten Schnittdarstellung einer Oberflächennarbung 100 eines Bauteils 50 für eine Geschirrspülmaschine 1 (vergleiche 1).
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Das Bauteil 50 aus mindestens einem Kunststoff weist im Bereich seiner Oberflächennarbung 100 eine Entformungskonizität 100.EK im Bereich von 1,5 bis 3°, vorzugsweise von 2 bis 3°, insbesondere von etwa 2,5°, auf.
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Die Oberflächennarbung 100 des Bauteils 50 aus mindestens einem Kunststoff umfasst weiterhin eine Vielzahl von Oberflächennarbungskonturen 100.K, welche kalottenförmige, rechteckige oder annähernd rechteckige, dreieckige oder annähernd dreieckige und/oder polygone Querschnittskonturen aufweisen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltsgerät; Geschirrspülmaschine; Haushaltsgeschirrspülmaschine
- 2
- Aufnahmebereich; Spülbehälter
- 3
- Spülbehältertür
- 4
- Spülkammer
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Wandung
- 7
- Spülboden
- 8
- Decke
- 9
- Rückwand
- 10
- Seitenwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Spülgutaufnahme
- 13
- Besteckkorb
- 14
- Besteckschublade
- 15
- Ablage
- 50
- Bauteil
- 100
- Oberflächennarbung
- 100.E
- Gesamtoberflächenenergie
- 100.EK
- Entformungskonizität
- 100.FG
- Geschlossene Fläche
- 100.FO
- Offene Oberflächennarbungsfläche
- 100.K
- Oberflächennarbungskontur
- 100.S
- Struktur
- 100.T
- Oberflächennarbungstiefe
- A
- Auszugsrichtung (Pfeil)
- E
- Einschubrichtung (Pfeil)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19842095 A1 [0006]
- DE 102007057510 A1 [0034]
- DE 102011080842 A1 [0037]
- DE 102011081774 A1 [0037]
- DE 102009027616 A1 [0040]