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Die Erfindung betrifft ein Küchengefäß mit einem Wiegesensor, die Erfindung betrifft auch ein Garsystem mit einem Gargerät und einem Küchengefäß und die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Küchengefäßes.
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Es ist bekannt, dass beim Zubereiten von Speisen außer Kochgeschirr auch eine Küchenwaage sowie Gefäße zum Abwiegen und/oder Abmessen von Zutaten verwendet werden. So zeigt die Druckschrift
EP 1 520 204 B1 eine Küchenwaage mit einer Aufnahmefläche zur Aufnahme eines Gefäßes. Zum Ermitteln eines Gewichtes wird die von der Aufnahmefläche auf die übrigen Teile der Küchenwaage ausgeübte Kraft erfasst.
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Weiterhin ist aus der Druckschrift
DE 10 2007 031 372 B4 eine Küchenmaschine mit einem Gefäß und einer Waage bekannt. Bei dieser Küchenmaschine wird zur Ermitteln eines Gewichtes die Gewichtskraft der gesamten Küchenmaschine auf deren Aufstellfläche erfasst.
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Die Druckschrift
DE 10 2012 213 831 A1 zeigt eine Messeinrichtung, die zur Anordnung zwischen einer Oberfläche eines Kochfelds und einem Kochgefäß vorgesehen ist, und ein System, das eine solche Messeinrichtung aufweist. Diese Messeinrichtung kann Befestigungsmittel aufweisen, die dazu ausgebildet sind, die Messeinrichtung lösbar am Boden des Kochgefäßes zu befestigen, insbesondere derart, dass bei einem Abheben des Kochgefäßes von der Oberfläche des Kochfelds auch die Messeinrichtung mit abgehoben wird. Vorzugsweise weisen die genannten Befestigungsmittel mindestens einen Magneten auf.
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Die Druckschrift
DE 20 2016 105 148 U1 offenbart eine Ausgestaltung eines Küchengefäßes mit einem Bodenteil und einer umlaufenden Seitenwand, wobei in dem Bodenteil eine integrierte Wiegevorrichtung vorgesehen ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Ausführung eines Küchengefäßes mit einer Wiegevorrichtung und eine Garsystem mit einem derartigen Küchengefäß bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Küchengefäß mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen und durch einem Garsystem mit den im Anspruch 9 angegebenen Merkmalen und durch ein Verfahren mit den im Anspruch 10 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein Küchengefäß gemäß der Erfindung weist auf einen Hohlraum zur Aufnahme von Lebensmittel, mit einem Bodenteil, mit einer umlaufenden Seitenwand, mit wenigstens einem Wiegesensor und mit wenigstens einer den Hohlraum begrenzenden Innenwand, wobei der Bodenteil und die umlaufende Seitenwand die Außenflächen des Küchengefäßes bereitstellen, wobei die wenigstens eine Innenwand relativ zu dem Bodenteil beweglich ist, wobei der wenigstens eine Wiegesensor zwischen dem Bodenteil und der wenigstens einen Innenwand angeordnet ist, und wobei der wenigstens eine Wiegesensor bei dem oder nach dem Befüllen des Hohlraums mit einem Lebensmittel zur Erfassung des Wegs oder der Kraft zwischen dem Bodenteil und der wenigstens einen Innenwand ausgebildet ist.
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Hierdurch wird eine Integration einer Wiegevorrichtung in ein Küchengefäß bereitgestellt, welche eine gegenüber dem Stand der Technik sehr präzise Messung ermöglicht und bei der die Wiegevorrichtung vor äußeren Einflüssen beispielsweise aus der Handhabung des Küchengefäßes geschützt ist.
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Für die Ermittlung der Masse eines in dem Hohlraum positionierten Lebensmittels ist es ausreichend, wenn die relative Beweglichkeit der wenigstens einen Innenwand zu dem Bodenteil wenige Millimeter oder nur ein Bruchteil eines Millimeters beträgt. Die Innenwand ist dabei ein begrenzendes Element des Hohlraumes und kann beispielsweise ein Bodenabschnitt eines Innengefäßes sein.
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Bei einer Ausführungsform besteht das Küchengefäß aus einem den Hohlraum bereitstellenden Innengefäß und einem das Innengefäß aufnehmenden Außengefäß.
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Das Innengefäß besteht aus wenigstens einer Innenwand, beispielsweise einem Bodenabschnitt. Ergänzend ist eine Ausgestaltung möglich, bei der das Innengefäß eine weitere Innenwand aufweist, welche beispielsweise eine mit dem Bodenabschnitt verbundene Seitenwand ist. Seitenwand und Bodenabschnitt sind dabei relativ zueinander nicht beweglich.
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Die Seitenwand des Gargefäßes ist umlaufend um den Hohlraum ausgeführt und kann insbesondere eine zylindrische Form haben.
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Das Außengefäß besteht aus wenigstens dem Bodenteil. Ergänzend ist eine Ausgestaltung möglich, bei der das Außengefäß eine mit dem Bodenteil verbundene Seitenwand hat. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Gargefäßes sind Seitenwand und Bodenabschnitt relativ zueinander nicht beweglich. Bei dieser Ausführungsform des Gargefäßes hat das Innengefäß eine den Hohlraum umlaufende Seitenbegrenzung, wobei Seitenbegrenzung und Bodenabschnitt relativ zueinander unbeweglich verbunden sind. Bei einer weiteren Ausgestaltung des Küchengefäßes besteht die die Seitenwand aus zwei Teilen besteht, welche zueinander einen, insbesondere vertikalen Abstand aufweisen. Dabei ist ein oberer Seitenwandteil der Seitenwand mit dem Innengefäß fest und unbeweglich verbunden und ein unterer Seitenwandteil der Seitenwand mit dem Außengefäß unbeweglich und fest verbunden. Die relative Bewegung zwischen Innengefäß und Außengefäß zeigt sich in dieser Ausführungsform in einer relativen Beweglichkeit zwischen oberem Seitenwandteil und unterem Seitenwandteil.
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Die Seitenbegrenzung des Innengefäßes ist korrespondierend zu der Seitenwand des Außengefäßes und der Bodenabschnitt des Innengefäßes ist korrespondierend zu dem Bodenteil des Außengefäßes. Dabei sind Seitenbegrenzung und Bodenabschnitt miteinander gemeinsam relativ zu dem Bodenteil und der Seitenwand beweglich.
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Erfindungsgemäß geht es im Wesentlichen um die Erfassung des Weges der Verlagerung von Hohlraum zu Bodenteil oder der zwischen Hohlraum zu Bodenteil wirkenden Kräfte. Dies wird möglich durch den Einsatz wenigstens eines Wiegesensors. Der Wiegesensor ist dabei zwischen der dem Hohlraum zugeordneten wenigstens einen Innenwand und einem Teil des Außengefäßes, beispielsweise dem Bodenteil angeordnet. So kann der Wiegesensor die relative Bewegung oder die wirkende Kraft zwischen Außengefäß und Innengefäß, also zwischen Hohlraum und Bodenteil, also des Lebensmittels erfassen.
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Der Wiegesensor ist somit in einem Zwischenraum zwischen der wenigstens einen Innenwand und dem Bodenteil und/oder zwischen der wenigstens einen Innenwand und der Seitenwand angeordnet.
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Dabei ist der Wiegesensor, je nach Ausführungsform des Küchengefäßes einerseits mit dem Innengefäß, insbesondere mit der wenigstens einen Innenwand, und andererseits mit dem Außengefäß, insbesondere mit dem Bodenteil oder der Seitenwand, verbunden.
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Um weitere Auftretende Kräfte und/oder Wege zwischen Hohlraum und Bodenteil, welche nicht mit einem Wiegeereignis in Zusammenhang stehen, herausfiltern beziehungsweise herausrechnen zu können hat das Küchengefäß gemäß einer Ausführungsform wenigstens einen Beschleunigungssensor.
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Um die vorstehend erläuterten unterschiedlichen relativen Bewegungen zu ermöglichen, haben die Elemente von Innengefäß und Außengefäß einen Abstand zueinander. Weiterhin sind die die Elemente von Innengefäß und Außengefäß neben dem wenigstens einen Wiegesensor noch über wenigstens eine elastische Vorrichtung verbunden. Vorzugsweise überbrückt die elastische Vorrichtung den Abstand zwischen Innengefäß und Außengefäß und schließt dabei eine von dem Abstand gebildete Öffnung in dem Küchengefäß.
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Die wenigstens eine elastische Vorrichtung ist, je nach Ausführungsform des Küchengefäßes, zwischen dem Bodenteil und der Seitenwand und/oder zwischen der oberen Seitenwandteil und dem unteren Seitenwandteil und/oder an der oberen Gefäßkante zwischen der Seitenbegrenzung und der Seitenwand angeordnet. Insbesondere ist die elastische Vorrichtung in einer bandartigen Erstreckung um den Hohlraum beziehungsweise um das Küchengefäß herum ausgeführt.
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Die wenigstens eine elastische Vorrichtung besteht dabei aus einem elastischen, gegenüber Temperaturen im Bereich von -20°C bis +240°C beständigem Material, vorzugsweise aus einem Silikon. Hierdurch wird neben der für das Messen erforderlichen Elastizität der Vorrichtung auch eine für die Handhabung des Küchengefäßes angemessene Steifigkeit der Vorrichtung und eine gute Abdichtung der Öffnung erreicht.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die elastische Vorrichtung aus einem Material besteht, welches transparent und/oder tranzluzent, also für Licht zumindest teilweise durchlässig ist. Die Ausführungsform sieht weiterhin vor, dass in dem Zwischenraum eine Lichtquelle angeordnet ist, welche insbesondere auf die Vorrichtung gerichtet ist. Hierdurch wird es einerseits möglich in Form einer dekorativen Beleuchtung auf die Funktionalität des Gargefäßes hinzuweisen. Andererseits kann die Beleuchtung auch als informative Anzeigeeinrichtung des Gargefäßes dienen und einen Gerätezustand für den Benutzer sichtbar machen. Dies kann beispielsweise mittels verschiedene Lichtfarben, Helligkeiten, Lichtverläufe, Blink- und Pulsier-Rhythmen oder weiteren Anzeigefunktionen erfolgen. Somit kann die Lichtquelle eine Form einer Kommunikationseinrichtung sein.
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Als Lichtquelle wird wenigstens ein Leuchtmittel eingesetzt, wobei das Leuchtmittel vorzugsweise aus einer oder mehreren Leuchtdioden besteht. Die Lichtquelle kann an einem Element des Außengefäßes oder an einem Element des Innengefäßes befestigt sein. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Leuchtmittel der Lichtquelle an der elastischen Vorrichtung fixiert ist.
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Das Küchengefäß umfasst nach einer Ausführungsform eine Verarbeitungselektronik und wenigstens eine Kommunikationseinrichtung, wobei die Verarbeitungselektronik ausgebildet ist, die von dem wenigstens einen Wiegesensor erfassten Werte zu verarbeiten und für die Kommunikationseinrichtung bereitzustellen. Die Kommunikationseinrichtung kann wie beschrieben als Anzeigeelement ausgeführt sein, welche einem Benutzer einen Gerätezustand des Küchengefäßes oder einen Zustand des Lebensmittels in dem Küchengefäß anzeigt. Beispielsweise bilden die Lichtquelle und die elastische Vorrichtung gemeinsam eine Kommunikationseinrichtung. Die elastische Vorrichtung wird dann als leuchtende Dichtung wahrgenommen und dient somit als Anzeigeelement, dass einem Benutzer einen Gerätezustand, insbesondere des Küchengefäßes oder eines mit dem Küchengefäß in kommunikativer Verbindung stehenden Küchengerätes anzeigt. Das Küchengefäß kann alternativ oder ergänzend auch über eine, insbesondere andere, Kommunikationseinrichtung, beispielsweise in Form eines als Display ausgeführten Anzeigeelementes realisiert sein. Eine Kommunikationseinrichtung kann nach einer anderen Ausführungsform als Bedienelement ausgeführt sein, welches eine Eingabe eines Benutzers erfasst. Auch ist es möglich eine Kommunikationseinrichtung als Übermittlungselement zu gestalten, welches ein Signal von einem anderen Gerät empfängt und/oder ein Signal an ein anderes Gerät sendet.
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Ein Zustand des Lebensmittels kann beispielsweise eine Temperatur des Lebensmittels sein, welche mittels eines Temperatursensors erfasst wurde. Hierzu weist das Küchengefäß gemäß Ausführungsform wenigstens einen Temperatursensor auf, welcher insbesondere in dem Zwischenraum und an der wenigstens einer Innenwand in wärmeleitender Verbindung angeordnet ist.
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Die Kommunikationseinrichtung kann auch als Bedienelement und/oder als Übermittlungselement ausgeführt sein. Ein Bedienelement kann eine Eingabe eines Benutzers erfassen und damit beispielsweise einen Wiegevorgang initialisieren, einen Speicher für einen Wiegewert zurücksetzen und/oder die Lichtquelle ansteuern. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, sondern rein exemplarisch. Es sind erfindungsgemäß weitere Funktionen des Küchengefäßes oder eines mit dem Küchengefäß vernetzten Haushaltgerätes mit dem Bedienelement auswählbar. Ein Übermittlungselement kann ein Signal von einem anderen Gerät empfangen und/oder ein Signal an ein anderes Gerät senden. Dies erfolgt vorzugsweise schnurlos über einen Austausch elektromagnetischer Signale über wenigstens einen Übertragungsweg.
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Hierdurch wird es möglich das erfindungsgemäße Küchengefäß mittels eines externen Gerätes, beispielsweise einem Mobilgerät und einem auf dem Mobilgerät betriebenen Programm oder einer Eingabeeinrichtung eines ein Gargerätes, zu steuern oder zumindest den Zustand des Küchengefäßes für den Benutzer auszugeben.
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Weiterhin können die Messwerte des Küchengefäßes einem Haushaltgerät, beispielsweise einem Kochfeld bereitgestellt werden. So kann ein Garvorgang in Abhängigkeit der vom Küchengefäß erfassten Messwerte beeinflusst werden. Auch wird es mittels einem am Küchengefäß angeordneten Bedienelement, welches über ein Übermittlungselement mit einem anderen Haushaltgerät, wie einem Kochfeld, in Verbindung steht, möglich an diesem dieses Haushaltgerät eine Einstellung zu verändern, beispielsweise einen Prozess auszulösen. Ein derartiger Prozess könnte eine Zeitbegrenzung für den Betrieb einer Heizeinrichtung sein.
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Nach einer Ausführungsform hat das Küchengefäß wenigstens ein Griffelement, welches mit der Seitenwand und/oder an dem Bedienelement verbunden ist. Dabei ist an oder in dem Griffelement das Anzeigeelement und/oder das Bedienelement und/oder das Übermittlungselement und/oder die Verarbeitungselektronik aufgenommen.
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Das Anzeigeelement und/oder das Bedienelement und/oder das Übermittlungselement können alternativ auch an der Seitenwand des Küchengefäßes angeordnet sein. Weiterhin können Anzeigeelement und Bedienelement in einem gemeinsamen Bauteil, insbesondere einem Touch-Display realisiert sein.
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Das Küchengefäß kann rund oder eckig ausgestaltet sein. Die erfindungsgemäße Funktion ist dabei unabhängig von dem Volumen oder der Größe des Küchengefäßes.
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Ein Garsystem gemäß der Erfindung besteht aus einem Gargerät und wenigstens einem Küchengefäß, wobei das Gargerät ein Heizelement zur Erwärmung des Küchengefäßes und eine Steuerungseinrichtung und eine Kommunikationseinrichtung umfasst. Die Kommunikationseinrichtung des Gargerätes ist dabei als Anzeigeelement und/oder Bedienelement ausgeführt und zeigt dem Benutzer einen Gerätezustand des Gargerätes oder des Küchengefäßes an. Die Kommunikationseinrichtung des Gargerätes ist alternativ oder ergänzend als Bedienelement ausgeführt, welches eine Eingabe eines Benutzers erfasst, und diese dem Gargerät oder dem Küchengefäß bereitstellt, so dass das Gargerät oder das Küchengefäß in Abhängigkeit der Benutzereingabe betätigt werden. Die Kommunikationseinrichtung des Gargerätes ist alternativ oder ergänzend als Übermittlungselement ausgeführt, welche ein Signal von dem Küchengefäß empfängt und/oder ein Signal an das Küchengefäß sendet. Hierdurch wird eine, insbesondere drahtlose Bedienung des Küchengefäßes mittels des Gargerätes und/oder eine Überwachung des Küchengefäßes mittels des Gargerätes möglich. Eine Steuerungseinrichtung des Gargerätes ist dabei dazu eingerichtet, das Heizelement und/oder das Anzeigeelement des Gargerätes in Abhängigkeit eines von dem Küchengefäß mittels des Übermittlungselementes empfangenen Signals, insbesondere eines von dem Übermittlungselement des Küchengefäßes ausgesendeten Signals, anzusteuern.
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Ein Verfahren gemäß der Erfindung umfasst die Verfahrensschritte Erfassen der Werte des Wiegesensors und/oder die Veränderung der Werte des Wiegesensors über die Zeit, Erkennen eines Füllvorganges, Ermittlung einer beim Füllvorgang veränderten Masse und bereitstellen des Wertes der ermittelten Masse.
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Hierzu bedient sich das Küchengefäß der einer Verarbeitungselektronik, welche die Schritte des Verfahrens durchführt, insbesondere die Werte des Wiegesensors und/oder die Veränderung der Werte des Wiegesensors über die Zeit laufend erfasst. Die Verarbeitungselektronik bestimmt aus einer spezifischen Art der Veränderung der erfassten Werte den Beginn und das Ende eines Füllvorganges. Dabei ist ein Füllvorgang gekennzeichnet durch eine Veränderung des Inhalts im Hohlraum, kann also als ein Zufügen oder als eine Entnahme von Lebensmittel aus dem Hohlraum des Küchengefäßes auftreten.
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Von der Verarbeitungselektronik wird beim Erkennen eines Füllvorgangs aus der Differenz zwischen dem Messwert zu Beginn des Füllvorganges und einem aktuellen Messwert die Masse des beim Füllvorgang in den Hohlraum des Küchengefäßes eingegebenen oder beim Füllvorgang aus dem Hohlraum des Küchengefäßes entnommenen Lebensmittels ermittelt. Hierzu wird die Masse aus der veränderten Gewichtskraft und/oder aus einer Veränderung des relativen Abstandes von der wenigstens einen Innenwand zum Bodenteil ermittelt. Diese Ermittlung beginnt beim Erkennen eines Füllvorgangs, also nach dem Beginn des Füllvorganges. Durch den Rückgriff auf kurzzeitig gespeicherte Messwerte, kann als Basis für die Ermittlung der Masse der erste Messwert zum Zeitpunkt des Beginns des Füllvorganges herangezogen werden. Mit diesem ersten Messwert werden während des Füllvorganges die Aktuellen Messwerte verglichen und beispielsweise über eine Differenzbildung die aktuelle Masse im Hohlraum ermittelt. Ergänzend oder alternativ kann von der Verarbeitungselektronik das Ende des Füllvorganges detektiert werden und der erste Messwert vom Beginn des Füllvorganges mit dem letzten Messwert vom Ende des Füllvorganges verglichen werden. Bereits über eine einfache Differenz der beiden Messwerte ist die Bestimmung der Masse des während des Füllvorganges in den Hohlraum des Küchengefäßes eingebrachten oder entnommenen Lebensmittels möglich. Mit der Verarbeitungselektronik können aber auch andere Methoden zur Ermittlung der Masse, beispielsweise durch Integration mehrerer während des Füllvorganges aufgenommener Messwerte.
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Die Verarbeitungselektronik kann aus der ermittelte Masse des Lebensmittels auch den Füllstand in dem Küchengefäß bestimmen. Sofern die Dichte des Lebensmittels bekannt ist, kann die Verarbeitungselektronik aus den geometrischen Kenngrößen des Aufnahmeholraumes des Küchengefäßes, wie Durchmesser, Grundfläche, Höhe und/oder Neigung der Mantelwände, in Echtzeit das Füllvolumen und/oder Füllhöhe ermitteln. Da die Verarbeitungselektronik ein Teil des Küchengefäßes ist, sind für die Verarbeitungselektronik die geometrischen Kenngrößen unveränderlich und insbesondere in der Verarbeitungselektronik hinterlegt.
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Die Dichte kann über die Kommunikationseinrichtung an die Verarbeitungselektronik übertragen und/oder eingelesen werden. Denkbar ist auch, dass die Kommunikationseinrichtung eine Auswahl häufig verwendeter Lebensmittel bereitstellt, deren Dichtewerte in der Verarbeitungselektronik hinterlegt sind. Häufig verwendete Lebensmittel sind beispielsweise Wasser, Milch, Mehl, Zucker, Butter, Öl, Joghurt und Quark.
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Die Verarbeitungselektronik wird schließlich eine ermittelte Masse und/oder ein ermitteltes Füllvolumen und/oder Füllhöhe eines Lebensmittels einer Kommunikationseinrichtung des Küchengefäßes bereitstellen.
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Im Folgenden sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Die Erfindung ist nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Auch Kombinationen und Variationen der gezeigten Ausführungsformen fallen unter die Erfindung. Es zeigt
- 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 2 eine schematische Schnittdarstellung der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 3 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 4 eine schematische Schnittdarstellung der in 3 gezeigten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 5 eine vergrößerte schematische Schnittdarstellung der in 3 gezeigten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 6 eine schematische Seitenansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 7 eine schematische Schnittdarstellung der in 6 gezeigten dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 8 eine vergrößerte schematische Schnittdarstellung der in 6 gezeigten dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 9 eine schematische Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 10 eine schematische Schnittdarstellung der in 9 gezeigten vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 11 eine vergrößerte schematische Schnittdarstellung der in 9 gezeigten vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Küchengefäßes;
- 12 eine schematische Darstellung eines Garsystems mit einem Küchengefäß und einem Gargerät.
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Alle im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen zeigen ein Küchengefäß 1 mit einem Hohlraum 2 zur Aufnahme von Lebensmittel. Das Küchengefäß 1 hat einem Bodenteil 3, eine umlaufende Seitenwand 4 und einen wenigstens einen Wiegesensor 5 sowie wenigstens eine den Hohlraum 2 begrenzende Innenwand 6, 7. Das Bodenteil 3 und die umlaufende Seitenwand 4 bilden die Außenflächen des Küchengefäßes 1. Dabei ist die wenigstens eine Innenwand 6, 7 relativ zu dem Bodenteil 3 beweglich ausgebildet. Zwischen der Seitenwand 4 und der einen Innenwand 6 sowie zwischen dem Bodenteil 3 und der einen Innenwand 7 ist ein Zwischenraum 8 ausgebildet.
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Der wenigstens eine Wiegesensor 5 ist in dem Zwischenraum 8 angeordnet. Da die Innenwände 6, 7 eine Einheit bilden und auch die Seitenwand 4 mit dem Bodenteil 3 eine Einheit bildet sind bei dieser Ausführungsform die Innenwände 6, 7 gegenüber der Seitenwand 4 und somit auch gegenüber dem Bodenteil 3 beweglich. Der Wiegesensor 5 ist in dem Zwischenraum 8 angeordnet und einerseits mit der wenigstens einen Innenwand 6, 7 und andererseits mit dem Bodenteil 3 oder der Seitenwand 4 verbunden. Hierdurch kann der Wiegesensor 5 bei dem oder nach dem Befüllen des Hohlraums 2 mit einem Lebensmittel den Weg der Innenwände 6, 7 relativ zu dem Bodenteil oder der Kraft zwischen dem Bodenteil 3 und der wenigstens einen Innenwand 6, 7 erfassen. Hieraus kann von der Verarbeitungselektronik die Masse des Lebensmittels ermittelt werden.
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Aus dem Zwischenraum 8 ergibt sich an der Verbindung von Innenraum 6 und Außenflächen des Küchengefäßes 1 ein Abstand 10. Dieser Abstand 10 wird bei dem Küchengefäß 1 überbrückt mittels einer elastischen Vorrichtung 9. Die den Abstand 10 überbrückende elastische Vorrichtung 9 besteht vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere einem Silikon. Sie ist dazu vorgesehen eine durch den Abstand 10 in dem Küchengefäß 1 ausgebildete Öffnung dauerhaft zu Verschließen und gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Küchengefäßes 1 mit wenigstens einem Griffelement 12. Das Griffelement 12 ist mit der Seitenwand 4 verbunden. An dem Griffelement 12 ist ein Display als Anzeigeelement 13 und Bedienelement 14 angeordnet. In dem Griffelement 12, insbesondere unter dem Display ist weiterhin ein Übermittlungselement 15 und eine Verarbeitungselektronik 16 positioniert.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung des in 1 gezeigten Küchengefäßes 1. Dabei ist zu erkennen, dass der Wiegesensor 5 mit der Seitenwand 4 und der einen Innenwand 6 verbunden ist.
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Die 3 bis 5 zeigen eine zweite Ausführungsform eines Küchengefäßes 1. Diese Ausführungsform entspricht größtenteils der vorher beschriebenen Ausführungsform, unterscheidet sich von dieser jedoch durch die Positionen von Wiegesensor 5, Vorrichtung 9 und Abstand 10 sowie durch die Existenz einer Lichtquelle 11. Der Abstand 10 zwischen dem Innengefäß und dem Außengefäß ist in dieser Ausführungsform zwischen dem Bodenteil 3 und der Innenwand 7 vorgesehen. Dabei bildet die Innenwand 7 mit der Seitenwand 4 das einheitliche Element Innengefäß. Die Seitenwand 4 ist zugleich Innenwand 6. Das Element Außengefäß umfasst lediglich das Bodenteil 3. Der in vertikaler Richtung ausgebildete Abstand 10 zwischen Bodenteil 3 und Innenwand 7 wird auch hier von der elastischen Vorrichtung 9 überbrückt, die mit dem Bodenteil 3 und der Innenwand 7 verbunden ist. An der elastischen Vorrichtung 9 ist im Zwischenraum 8 eine Lichtquelle 11 angeordnet. Das von der Lichtquelle 11 ausgesendete Licht kann die elastische Vorrichtung 9 durchdringen. So ist es möglich, dass die elastische Vorrichtung 9 als Anzeigeelement 13 oder zur dekorativen Beleuchtung des Küchengefäßes 1 verwendet werden kann.
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Die 6 bis 8 zeigen eine dritte Ausführungsform eines Küchengefäßes 1. Diese Ausführungsform entspricht größtenteils der vorher beschriebenen Ausführungsform, unterscheidet sich von dieser jedoch durch die Positionen von elastischer Vorrichtung 9, Abstand 10 und Lichtquelle 11. Diese Ausführungsform des Küchengefäßes 1 hat eine Seitenwand 4, die aus zwei Seitenwandteilen 41, 42 besteht. Zwischen den beiden Seitenwandteilen 41, 42 ist in vertikaler Richtung der Abstand 10 ausgebildet, welcher von der elastischen Vorrichtung 9 überbrückt wird. Das Innengefäß umfasst bei dieser Ausführungsform die Innenwände 6, 7 und das eine Seitenwandteil 41. Das Außengefäß besteht aus dem Bodenteil 3 und dem anderen Seitenwandteil 42. Die elastische Vorrichtung 9 umschließt das Küchengefäß 1 entlang der Seitenwand 4. Im Zwischenraum 8 sind der Wiegesensor 5 und die Lichtquelle 11 angeordnet. Dabei ist der Wiegesensor 5 mit dem Bodenteil 3 und der Innenwand 7 verbunden. Die Lichtquelle 11 ist beabstandet zu der elastischen Vorrichtung 9 an der Innenwand 6 befestigt.
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Die 9 bis 11 zeigen eine dritte Ausführungsform eines Küchengefäßes 1. Diese Ausführungsform entspricht größtenteils der vorher beschriebenen Ausführungsform, unterscheidet sich von dieser jedoch durch die Positionen von elastischer Vorrichtung 9 und Abstand 10. Bei diesem Küchengefäß 1 weisen die Seitenwand 4 und die Innenwand 6 zueinander einen Abstand 10 in horizontaler Richtung auf. Dabei ist die durch den Abstand 10 gebildete Öffnung zwischen Innengefäß und Außengefäß an der oberen Kante des Küchengefäßes 1 positioniert. Die Öffnung ist mit einer elastischen Vorrichtung 9 verschlossen. Durch diese Position der elastischen Vorrichtung 9 dient diese zugleich als dichtende und/oder schalldämpfende Auflage für einen hier nicht dargestellten Deckel des Küchengefäßes 1. Darüber hinaus kann der Benutzer bei dieser Anordnung ein Signal von einer an oder nahe dem elastischen Vorrichtung 9 positionierten Lichtquelle 11 schneller erfassen und besser interpretieren, da der die bewusste und auch die unbewusste Aufmerksamkeit des Benutzers sich eher auf den Rand des Küchengefäßes 1 richtet als auf dessen Mantelfläche oder Bodenkante.
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12 zeigt ein Garsystem mit einem Gargerät und wenigstens einem Küchengefäß. Das Gargerät weist ein Heizelement zur Erwärmung des Küchengefäßes und eine Steuerungseinrichtung und zumindest eine Kommunikationseinrichtung auf. Dabei ist die Kommunikationseinrichtung als Anzeigeelement und/oder als Bedienelement und/oder als Übermittlungselement ausgeführt. Ein Anzeigeelement ermöglicht es, dass einem Benutzer einen Gerätezustand anzeigt wird. Mittels eines Bedienelementes kann eine Eingabe eines Benutzers erfasst werden. Das Übermittlungselement ist eingerichtet und ausgeführt ein Signal von dem Küchengefäß zu empfangen und/oder ein Signal an das Küchengefäß zu senden. Die Steuerungseinrichtung dient dazu das Heizelement und/oder das Anzeigeelement anzusteuern. Dies erfolgt in Abhängigkeit eines, von dem Küchengefäß mittels des Übermittlungselementes empfangenen Signals, insbesondere in Abhängigkeit eines von einem Übermittlungselement des Küchengefäßes ausgesendeten Signals.
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Bei allen vorstehend genannten Ausführungsformen kann eine Verarbeitungselektronik 16 aus einer Veränderung des Messwertes des Wiegesensors 5 den Beginn eines Füllvorgangs bestimmen. Die Verarbeitungselektronik 16 errechnet bei erkanntem Beginn des Füllvorgangs laufend über die Differenz zwischen dem Messwert zu Beginn oder unmittelbar vor Beginn des Füllvorganges und einem aktuellen Messwert die Masse des beim Füllvorgang in den Hohlraum 2 des Küchengefäßes 1 eingegebenen oder beim Füllvorgang aus dem Hohlraum 2 des Küchengefäßes 1 entnommenen Lebensmittels. Auch kann von der gleichermaßen aus einer Veränderung des Messwertes des Wiegesensors 5 die Verarbeitungselektronik 16 ein Ende des Füllvorgangs bestimmen. Die über die Differenz zwischen dem Messwert zu Beginn oder unmittelbar vor Beginn des Füllvorganges und dem Messwert am Ende des Füllvorgangs oder unmittelbar nach dem Ende des Füllvorgangs ermittelten Masse kann die Verarbeitungselektronik 16 eine endgültige Masse bestimmen. Da in der Verarbeitungselektronik 16 die Masse des leeren Küchengefäßes 1 hinterlegt ist, kann der Betrag aus der Masse des leeren Küchengefäßes 1 bei den Berechnungen der Verarbeitungselektronik 16 automatisch ignoriert werden. Die endgültig ermittelte Masse wird dauerhaft, zumindest für eine vorgegebene Zeit und/oder bis zu einer Bedieneingabe des Benutzers und/oder bis zum Beginn eines weiteren Füllvorgangs angezeigt. Mittels einer Bedieneingabe und/oder mit Erkennen eines neuen Füllvorgangs kann von der Verarbeitungselektronik 16 die bei Bedieneingabe aktuelle Masse oder die zu Beginn des Füllvorgangs beziehungsweise unmittelbar vor Beginn des Füllvorgangs ermittelte Masse als Abzugsmasse, auch Tara genannt, hinterlegt werden. Diese wird bei nachfolgenden Messungen entsprechend berücksichtigt. Nach einer Ausführungsform ist die Verarbeitungselektronik 16 dazu eingerichtet eine ermittelte Masse eines Lebensmittels an eine Kommunikationseinrichtung 17 des Küchengefäßes 1 zu übergeben, so dass die Masse beispielsweise an ein anderes Gargerät 30 übertragen und/oder dem Benutzer angezeigt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Küchengefäß
- 2
- Hohlraum
- 3
- Bodenteil
- 4
- Seitenwand
- 41
- Seitenwandteil
- 42
- Seitenwandteil
- 5
- Wiegesensor
- 6
- Innenwand
- 7
- Innenwand
- 8
- Zwischenraum
- 9
- elastische Vorrichtung
- 10
- Abstand
- 11
- Lichtquelle
- 12
- Griffelement
- 13
- Anzeigeelement
- 14
- Bedienelement
- 15
- Übermittlungselement
- 16
- Verarbeitungselektronik
- 17
- Kommunikationseinrichtung
- 20
- Garsystem
- 30
- Gargerät
- 31
- Kommunikationseinrichtung
- 32
- Heizelement
- 33
- Anzeigeelement
- 34
- Bedienelement
- 35
- Übermittlungselement
- 36
- Steuerungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1520204 B1 [0002]
- DE 102007031372 B4 [0003]
- DE 102012213831 A1 [0004]
- DE 202016105148 U1 [0005]