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Die Erfindung betrifft eine Wägeeinrichtung für ein Haushaltsgerät, welche mindestens einen Drucksensor aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein Haushaltsgerät mit einer solchen Wägeeinrichtung. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf Wägeeinrichtungen für Kochfelder und Küchenmaschinen.
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Während eines Kochvorgangs werden typischerweise vorbestimmte Mengen an Zutaten einem Kochgeschirr zugegeben. Für eine Mengenbestimmung wird bisher meist eine eigenständige Waage verwendet.
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DE 199 26 513 A1 offenbart ein Kochfeld mit einer Kochfeldplatte, insbesondere aus Glaskeramik, deren Unterseite zumindest ein Heizelement zugeordnet ist, zur Beheizung eines auf der Kochfeldplatte abstellbaren Kochgefäßes, mit einer Detektionseinheit, die die Deformation der Kochfeldplatte infolge der Gewichtsbelastung durch das Kochgefäß detektiert und die entsprechende Gewichtsbelastung ermittelt. Um bei einfachem Aufbau eine ausreichende Messgenauigkeit bereitstellen zu können, sind der Unterseite der Kochfeldplatte ein Betätigungselement und ein Wegaufnehmer zugeordnet, wobei der Wegaufnehmer aus dem aus der Deformation der Kochfeldplatte resultierenden Weg des Betätigungselementes relativ zum Wegaufnehmer die Gewichtsbelastung durch das Kochgefäß ermittelt.
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WO 95/35483 offenbart ein Kochfeld mit integrierter Wägefunktion, das eine unterbruchslose Oberflächenplatte, beispielsweise eine Glaskeramikplatte mit mehreren Kochstellen, aufweist, die zum Kochen und gleichzeitig als Wägefläche dient und die mit einem Rahmen in eine Arbeitsfläche integrierbar ist. Für die Wägefunktion ist ferner ein Anzeige- und Bedienungsfeld vorgesehen, das beispielsweise separat in die Arbeitsfläche oder in das Anzeige- und Bedienungsfeld der Kochfunktion integriert ist. Für die Wägefunktion sind Sensoren zwischen Oberflächenplatte und Rahmen, zwischen Rahmen und Auflage oder an der Oberflächenplatte vorgesehen.
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DE 11 2009 003 606 T5 offenbart einen induktiven Drucksensor zum Erfassen von Betriebsparametern einer Waschmaschine oder eines Trockners, welches mit einer relativ beweglichen Komponente mit Bezug auf den Grundkörper (Behälter oder Trommel) des Typs versehen ist, welcher ein steifes Gehäuse aufweist, welches eine verformbare Membran aufnimmt, welche auf hydraulischen Druck empfindlich reagiert, einen Kern, welcher aus ferromagnetischem Material hergestellt ist und funktionsmäßig der Membran zugeordnet ist, und eine Wicklung, welche am Gehäuse befestigt ist und funktionsmäßig mit dem Kern gekoppelt ist, um einen Induktor variabler Induktivität zu bilden; wobei eine Masse in dem Gehäuse und in unmittelbarer Nähe zur Membran aufgenommen ist, welche sich mit Bezug auf das Gehäuse in mindestens einer Richtung, welche der Achse der Wicklung entspricht, frei bewegen kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine besonders zuverlässig messende, einfach anordenbare und montierbare sowie unempfindliche Möglichkeit zum Wägen eines Haushaltsgeräts bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Wägeeinrichtung für ein Haushaltsgerät, welche mindestens einen Drucksensor aufweist, wobei der Drucksensor ein fluidisch betätigter Drucksensor ist, der mit einem durch ein Gewicht des Haushaltsgeräts druckbeaufschlagbaren Fluid verbunden ist.
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Eine solche Wägeeinrichtung weist den Vorteil auf, dass sie eine zuverlässige und genaue Gewichtsmessung über eine große Fläche ermöglicht. Dabei wird ausgenutzt, dass sich ein Druck im dem Fluid schnell gleichmäßig verteilt, so dass eine genaue Druckmessung vorteilhafterweise unabhängig von einer Position einer Druckeinleitung ist. Diese Wägeeinrichtung lässt sich zudem sehr kompakt aufbauen, da Fluidvolumina vielgestaltig verlegt werden können, ohne eine Messgenauigkeit zu beeinträchtigen. Darüber hinaus kann der mit dem Fluid verbundene Drucksensor auch entfernt von einem Druckeinleitungsbereich auf das Fluid angeordnet werden, was seine Unterbringung erleichtert und eine besonders kompakte Bauform und einfache Montage ermöglicht. Auch kann der Drucksensor vor einer direkten mechanischen Druckbeanspruchung geschützt werden, was eine lange Lebensdauer ermöglicht.
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Mittels der Wägeeinrichtung mag insbesondere ein Gewicht von zu dem Haushaltsgerät zugegebenem oder zugegebenen Feststoff(en) und/oder Flüssigkeit(en) bestimmt werden, z.B. von Speisezutaten, Reinigungsmittel(n) usw.
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Dass das Fluid durch das Gewicht des Haushaltsgeräts druckbeaufschlagbar ist, mag insbesondere umfassen, dass sich das Fluid in einem dichten (sich nicht mit der freien Umgebung fluidisch austauschenden) Hohlraum befindet. Wird das Volumen des Hohlraums unter dem Gewicht des Haushaltsgeräts verkleinert, erhöht sich der Druck des Fluids in dem Hohlraum.
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Unter einem "Gewicht des Haushaltsgeräts" mag ein Gewicht eines leeren Haushaltsgeräts (Nettogewicht) und zusätzlich ein Gewicht von in das Haushaltsgerät eingefüllten und/oder auf dem Haushaltsgerät abgelegten Körpern und/oder Flüssigkeiten verstanden werden (Bruttogewicht). So mag ein Gewicht eines Kochfelds das Gewicht des Kochfelds als solchem (sein Nettogewicht) als auch das Gewicht von darauf abgestelltem Kochgeschirr (Töpfen, Pfannen usw.) und deren Inhalt (Speisen, Speisezutaten usw.) verstanden werden. Unter einem Gewicht einer Küchenmaschine mag analog das (Netto-)Gewicht der Küchenmaschine als solcher und zusätzlich das Gewicht von darin eingefüllten Stoffen verstanden werden.
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Die Art oder Messweise des Drucksensors ist grundsätzlich beliebig, solange er fluidisch betätigbar ist, d.h., dass mittels des Drucksensors ein Druck des Fluids bestimmbar ist. So mag der Drucksensor beispielsweise piezoresistiver Drucksensor, ein piezoelektrischer Drucksensor, ein frequenzanaloger Drucksensor, ein Drucksensor mit Hallelement, ein kapazitiver Drucksensor, ein induktiver Drucksensor usw. sein.
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Unter einem Fluid mag eine Flüssigkeit (reine Flüssigkeit oder Flüssigkeitsgemisch, z.B. Wasser, Öl usw.) und/oder ein Gas (reines Gas oder Gasgemisch, z.B. Luft usw.) verstanden werden. Das Fluid mag in Abwesenheit des Haushaltsgeräts (also ohne dessen Gewichtsbeaufschlagung) drucklos oder druckbeaufschlagt sein. Durch das Haushaltsgerät, welches ein bekanntes Gewicht besitzt, wird das Fluid auf ein genau vorbekanntes Druckniveau gehoben. Jede weitere Gewichtszunahme, z.B. durch Zugabe von Speisezutaten, erhöht den Druck des Fluids um ein definiertes Maß. Folglich kann aus dem Druck des Fluids eindeutig auf das Gewicht und/oder einen Gewichtsunterschied des Haushaltsgeräts (z.B. in Bezug auf ein leeres Haushaltsgerät) zurückgeschlossen werden.
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Der Druck des Fluids mag mittels des Drucksensors direkt gemessen werden, wobei das Fluid direkt mit dem Drucksensor in Berührung kommt. So mag der Druck von Luft als dem Fluid mittels eines Luftdrucksensors direkt gemessen werden. Der Druck des Fluids mag mittels des Drucksensors auch indirekt gemessen werden, wobei das Fluid nicht direkt mit dem Drucksensor in Berührung kommt, sondern beispielsweise über ein weiteres, davon stofflich, aber nicht drucktechnisch getrenntes Fluid. So mag zum Messen eines Drucks einer Flüssigkeit ein Luftdrucksensor verwendet werden, wenn zwischen der Flüssigkeit und dem Luftdrucksensor eine Luftfalle oder ein anderes gasartiges Zwischenvolumen zwischengeschaltet ist.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das Fluid ein Gas ist. Dies ergibt den Vorteil, dass die Wägeeinrichtung besonders preiswert und leicht ausgestaltbar ist. Zudem lässt sich der Hohlraum aufgrund der im Vergleich zu einer Flüssigkeit hohen Kompressibilität von Gas leichter zusammendrücken. Darüber hinaus kommt es bei einem Leck nicht zu einem Flüssigkeitsaustritt. Das Gas mag insbesondere Luft sein. Bei dieser Ausgestaltung mag der Drucksensor also insbesondere pneumatisch mit dem Fluid gekoppelt sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Fluid eine Flüssigkeit ist. Diese weist den Vorteil auf, dass aufgrund der im Vergleich zu einem Gas geringen Kompressibilität Gewichtsänderungen besonders starke Druckänderungen des Fluids bedingen, die eine besonders genaue Gewichtsmessung erlauben. Zudem mag die Flüssigkeit signifikant zu einer mechanischen Stabilität der Wägeeinrichtung beitragen. Bei dieser Ausgestaltung mag der Drucksensor also insbesondere hydraulisch mit dem Fluid gekoppelt sein.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass das Fluid in einem bis auf eine Verbindung mit dem Drucksensor dichten, elastisch verformbaren Hohlkörper untergebracht ist. Dadurch kann der Drucksensor außerhalb des Hohlkörpers, insbesondere auch in einer größeren Entfernung von dem Hohlkörper, angeordnet werden, was seine Unterbringung erheblich erleichtert. Beispielsweise mag der Drucksensor über einen Schlauch oder ein Rohr mit dem Hohlkörper verbunden sein, mag aber z.B. auch direkt an dem Hohlkörper angeschlossen sein. Der Hohlkörper mag dazu einen Anschluss zu dem Drucksensor aufweisen, z.B. einen Anschlussstutzen.
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Es ist eine alternative Ausgestaltung, dass das Fluid in einem dichten, elastisch verformbaren Hohlkörper untergebracht ist und mindestens ein Drucksensor in dem Hohlkörper untergebracht ist. Dadurch kann der Hohlkörper vollständig dicht ausgebildet sein. Insbesondere kann auf einen Fluidanschluss verzichtet werden. Ein in dem Hohlkörper untergebrachter Drucksensor mag insbesondere fernabfragbar sein, z.B. ein RFID-fähiger Sensor sein. Dabei mag insbesondere ein Abfrage- oder Aktivierungssignal von einem Sender von Außen in den Hohlkörper gestrahlt werden, das von dem Drucksensor aufgenommen wird und von dem RFID-fähigen Sensor dazu verwendet wird, ein mit mindestens einem Messwert moduliertes Antwortsignal aus dem Hohlkörper heraus zu einem Empfänger zu senden. Das Abfrage- oder Aktivierungssignal mag insbesondere auch die zu Betrieb des Drucksensors notwendige Energie bereitstellen. Alternativ mag mindestens eine Energieversorgungsleitung und/oder Datenübertragungsleitung von außen kommend in den Hohlraum zu dem Drucksensor verlegt sein.
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Der Hohlkörper mag insbesondere aus Kunststoff bestehen, z.B. aus Gummi oder Silikon. Insbesondere Gummi und Silikon sind langzeitbeständig, einfach verformbar, preisgünstig sowie einfach und sicher abdichtbar.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass der Hohlkörper mindestens einen Schlauch aufweist. Ein Schlauch lässt sich besonders einfach verlegen und ist zudem sehr preiswert beschaffbar. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass viele Dichtungen bereits eine schlauchartige Außenkontur aufweisen (und hohl oder als Vollkörper ausgebildet sein können), so dass der Schlauch der Wägeeinrichtung ohne oder ohne größere Anpassungen eine solche herkömmliche Dichtung ersetzen kann. Auch liegt ein Vorteil darin, dass für Schläuche vielfältige Anschluss-, Abschluss- und/oder Verbindungsstücke verfügbar sind, beispielsweise zum Bereitstellen eines Fluidanschlusses oder zum Verbinden offener Enden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Schlauch zumindest im Wesentlichen geschlossen umlaufend bzw. geschlossen ringförmig verlegt ist. So lässt sich der Druck mit besonders geringem Fehler bei grundsätzlich beliebig gerichteter Gewichtseinleitung auf den Hohlkörper bestimmen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Wägeeinrichtung einen Fuß oder ein Standelement eines Haushaltsgeräts darstellt. Sie mag beispielsweise anstelle herkömmlicher Standfüße verwendet werden.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass das Haushaltsgerät ein Kochfeld ist. Die Wägeeinrichtung mag dann z.B. an einer als Auflagefläche dienenden Unterseite eines Rands des Kochfelds angeordnet sein. Dadurch kann der Wiegevorgang auf dem Kochfeld unabhängig von der Wiegeposition durchgeführt werden. Der Wiegevorgang mag z.B. ein Zugeben von Speisen und/oder Zutaten in ein Gargeschirr wie einen Topf oder eine Pfanne umfassen. Die Wägeeinrichtung, insbesondere deren Hohlkörper, mag insbesondere auch als eine Dichtung zwischen dem Kochfeld und einer Auflagefläche für das Kochfeld dienen.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass das Haushaltsgerät ein Haushaltskleingerät, insbesondere eine Küchenmaschine, ist. Insbesondere hier mag die Wägeeinrichtung, insbesondere deren Hohlkörper, einen Fuß oder ein Standelement des Haushaltskleingeräts darstellen.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Haushaltsgerät mit mindestens einer Wägeeinrichtung wie oben beschrieben. Das Haushaltsgerät kann analog zu der Wägeeinrichtung ausgebildet werden und weist die gleichen Vorteile auf.
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So ist es eine Ausgestaltung, dass das Haushaltsgerät ein Kochfeld ist, an dessen unterseitiger Auflagefläche die Wägeeinrichtung angeordnet ist, insbesondere falls die Wägeeinrichtung gleichzeitig auch als Dichtung dient, z.B. gegenüber einer (Arbeits-)Platte oder einem Montagerahmen.
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Auch ist es eine Ausgestaltung, dass das Haushaltsgerät ein Haushaltskleingerät, insbesondere eine Küchenmaschine, ist, insbesondere falls die Wägeeinrichtung, einen Fuß oder ein Standelement des Haushaltskleingeräts bildet.
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Der Drucksensor des Haushaltsgeräts mag mit mindestens einer anderen Funktionseinheit des Haushaltsgeräts verbunden sein, z.B. mit einer Auswerteeinrichtung, einer Anzeigeeinrichtung und/oder einer Steuereinrichtung.
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So mag die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet sein, aus den von dem Drucksensor ausgegebenen Messwerten ein Gewicht und/oder eine Gewichtsdifferenz zu bestimmen, beispielsweise anhand mindestens einer analytischen Formel und/oder anhand mindestens einer Kennlinie. Die Auswerteeinrichtung mag eine zu dem Drucksensor unterschiedliche Komponente sein oder mag in den Drucksensor integriert sein. Die Auswerteeinrichtung mag eine eigenständige Komponente des Haushaltsgeräts sein oder mag funktional in eine weitere Komponente des Haushaltsgeräts integriert sein, z.B. in eine Steuereinrichtung. So mag der Drucksensor beispielsweise mit einer Steuereinrichtung oder einer Anzeigeeinrichtung verbunden sein, die auch die Funktion einer Auswerteeinrichtung übernimmt oder aufweist.
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Das Haushaltsgerät mag dazu eingerichtet sein, aus Messwerten des Drucksensors bestimmte bzw. abgeleitete Gewichtswerte (z.B. eine Gewichtsdifferenz) in der Anzeigeeinrichtung anzuzeigen. So kann ein Nutzer das Haushaltsgerät wie eine herkömmliche Waage nutzen. Für eine besonders einfache Nutzbarkeit der Waage mag ein Nutzer eine Anzeige der Waage bei Bedarf auf 'Null' stellen, z.B. mittels einer Betätigung eines Nutzers, z.B. mittels Betätigens eines Bedienelements.
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Der Drucksensor mag, z.B. über die Auswerteeinrichtung, mit der Steuereinrichtung gekoppelt sein, so dass ein Betriebsablauf des Haushaltsgeräts mittels mindestens eines Gewichtswerts steuerbar ist.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in einer Ansicht von schräg unten ein Kochfeld mit einer Wägeeinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 zeigt das Kochfeld mit der Wägeeinrichtung als Schnittdarstellung in Seitenansicht und;
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3 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Küchenmaschine mit einer Wägeeinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt in einer Ansicht von schräg unten ein Kochfeld 1 mit einer erfindungsgemäßen Wägeeinrichtung 2. 2 zeigt das Kochfeld 1 mit der Wägeeinrichtung 2 als Schnittdarstellung in Seitenansicht. Das Kochfeld 1 mag z.B. ein Induktions-Kochfeld, ein Gaskochfeld oder ein mit mindestens einer Widerstandsheizung ausgerüstetes Kochfeld sein.
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Die Wägeeinrichtung 2 ist an einer unterseitigen Auflagefläche 3 des Kochfelds 1 angebracht. Die Auflagefläche entspricht einer Unterseite eines seitlichen Rahmens 4 des Kochfelds 1. Der Rahmen 4 mag, wie dargestellt, einen seitlichen Bereich einer Kochfeldplatte 4a (z.B. einer Glaskeramikplatte) darstellen oder mag ein separates Bauteil sein. Die Wägeeinrichtung 2 weist einen Schlauch 5 aus Gummi oder Silikon auf, welcher an dem Rahmen 4 entlang um ein unterseitiges Gehäuse 6 des Kochfelds 1 herumgeführt ist.
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Mit einem Hohlraum 7 des Schlauchs 5 ist ein Drucksensor 8 der Wägeeinrichtung 2 fluidisch verbunden. Der Drucksensor 8 ist dazu außerhalb des Schlauchs 5 und in dem Gehäuse 6 angeordnet und ist hier beispielhaft über ein rohrförmiges Anschlussstück 9 der Wägeeinrichtung 2 mit dem Hohlraum 7 des Schlauchs 5 verbunden.
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Der Schlauch 5 mag beispielsweise an seinen beiden offenen Enden mittels eines T-Stücks (o. Abb.) geschlossen sein, wobei ein dritter, freier Anschluss des T-Stücks als das Anschlussstück 9 dienen mag. Alternativ mag der Schlauch 5 z. B. als ein integral (ohne Verbindungsstück) geschlossener Schlauch ausgebildet sein, z.B. nach Art eines Fahrradschlauchs, insbesondere mit einem nach außen führenden, mit dem Schlauch vergossenen oder galvanisierten Anschlussstück 9.
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Während der Schlauch 5 grundsätzlich auch mit Flüssigkeit, z.B. Wasser oder Öl, gefüllt sein mag, ist er hier rein beispielhaft mit Gas G in Form von Luft gefüllt. Der Drucksensor 8 mag dann insbesondere ein Luftdrucksensor sein, der pneumatisch mit dem Hohlraum 7 des Schlauchs 5 verbunden ist. Der Drucksensor 8 ist dann in dem Sinne fluidisch bzw. pneumatisch betätigbar, dass er einen Druckwert des Gases G abfühlen kann bzw. auf eine Druckänderung anspricht. Die Verwendung von Luft als dem Gas G ergibt den Vorteil, dass die Wägeeinrichtung 2 besonders preiswert und leicht ausgestaltbar ist. Zudem lässt sich das Gas G leicht zusammendrücken, so dass der Schlauch 5 im Vergleich zu einer Flüssigkeitsfüllung einfach unter einer Gewichtsbelastung verformbar ist. Darüber hinaus kommt es bei einem Leck in oder an dem Schlauch 5 nicht zu einem Flüssigkeitsaustritt.
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Der Schlauch 5 dient ferner als ein Trägerelement und Dichtung für das Kochfeld 1, insbesondere zur Abdichtung eines Zwischenraums zwischen dem Kochfeld 1 und einer Auflagefläche für das Kochfeld 1 in Form einer Arbeitsplatte P. Das Kochfeld 1 kann beispielsweise in einen Ausschnitt A der Arbeitsplatte P eingesetzt werden, wie in 2 gezeigt. Der Schlauch 5 verhindert, dass Flüssigkeit (z.B. überlaufende Sauce, Reinigungsmittel, Wasser usw.) von der Arbeitsplatte P in den Ausschnitt A gelangen kann und dort z.B. das Kochfeld 1, insbesondere in dem Gehäuse 6 untergebrachte Komponenten, schädigen kann.
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Der Drucksensor 8 ist datentechnisch mit einer in dem Gehäuse 6 untergebrachten Steuereinrichtung 10 gekoppelt (wie durch die gestrichelt eingezeichnete Datenleitung 11 angedeutet), die auch als eine Auswerteeinrichtung des Drucksensors 8 dient. Die Steuereinrichtung 10 ist dazu ausgebildet, aus Druckmesswerten des Drucksensors 8 Gewichtswerte des Kochfelds 1 und darauf abgestellter Objekte und deren Inhalt zu bestimmen. Die Gewichtswerte mögen insbesondere Gewichtsdifferenzen sein.
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Die Steuereinrichtung 10 ist mit einer oberseitig an dem Kochfeld 1 vorhandenen Bedienund Anzeigeeinrichtung 12 gekoppelt, beispielsweise über eine gestrichelt eingezeichnete Datenleitung 13. An der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 kann der mittels der Steuereinrichtung 10 bestimmte aktuelle Gewichtswert angezeigt werden. Auch mag die Bedienund Anzeigeeinrichtung 12 eine Rückstellfunktion aufweisen, z.B. eine Rückstelltaste bereitstellen, welche nach Betätigung durch einen Nutzer den aktuellen Gewichtswert auf 'Null' stellt. Ferner mag die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 eine Aktivierungsfunktion für die Wägeeinrichtung 2 bereitstellen, welche eine Gewichtsbestimmung durch die Steuereinrichtung 10 und/oder eine Gewichtsanzeige wahlweise aktiviert und deaktiviert, z.B. durch Betätigen eines entsprechenden Tasters oder Tastfelds.
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Zur Stromversorgung weist das Kochfeld 1 ein Stromversorgungskabel 14 auf.
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Zur Verwendung der Wägeeinrichtung 2 mag ein Nutzer bei angeschaltetem Kochfeld 1 beispielsweise zunächst über die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 eine Wägefunktion aktivieren, z.B. durch Drücken oder Berühren eines entsprechenden Bedienelements oder Bedienbereichs. Daraufhin mag die Steuereinrichtung 10 mittels des Drucksensors 8 abgefühlte Druckmesswerte, die einem Druckniveau der Luft in dem Hohlraum 7 des Schlauchs 5 entsprechen, auswerten, in Gewichtswerte umrechnen und in der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 anzeigen lassen. Dabei wird ausgenutzt, dass das Druckniveau in dem Hohlkörper 7 des Schlauchs 5 von dem Gewicht abhängt, welches auf dem Schlauch 5 lastet. Das Gewicht umfasst das (bekannte) Gewicht des Kochfelds 1 sowie darauf abgestellter Objekte, wie einem Topf und/oder einer Pfanne, und zwar samt Inhalt. Ein Nutzer mag das aktuelle Gewicht als Null-Referenz nutzen, z.B. durch eine Rückstellung der Anzeige auf 'Null', um nur folgende Gewichtsdifferenzen zu betrachten. So mag der Nutzer 200 g einer Speisezutat in ein Gargeschirr (z.B. einen Topf) eingeben wollen. Er kann dies mittels der Wägeeinrichtung 2 unmittelbar durchführen und braucht diese Speisezutat nicht vorher abzuwägen. Vielmehr wird ihm das Gewicht der hinzugefügten Speisezutat direkt an der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 angezeigt. Möchte er folgend 150 g einer weiteren Speisezutat zugeben, mag der Nutzer beispielsweise die Gewichtsanzeige wieder auf 'Null' zurückstellen und dann die weitere Speisezutat bis zum gewünschten Gewicht hinzugeben usw. Wird die Wägefunktion nicht mehr benötigt, mag der Nutzer diese in der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 deaktivieren. Der Nutzer kann das Kochfeld 1 folglich wie eine herkömmliche Waage nutzen.
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Die Wägeeinrichtung 2 weist den Vorteil auf, dass sie eine zuverlässige und genaue Gewichtsmessung ermöglicht. Dabei wird ausgenutzt, dass sich der Luftdruck im dem Hohlraum 7 schnell gleichmäßig verteilt, so dass eine genaue Druckmessung vorteilhafterweise unabhängig von einer Position einer Druckeinleitung ist. Es ist also für eine Genauigkeit der vorliegenden Druckmessung praktisch unerheblich, wo auf der Oberseite des Kochfelds 1 ein Gewicht hinzugegeben wird, z.B. an einer Ecke, der Mitte, einem Rand usw. Dies bringt eine erhebliche Erleichterung im Vergleich zu herkömmlichen Wägeeinrichtungen, die ein oder mehrere räumlich verteilte Einzelsensoren zur Druckmessung nutzen. Diese herkömmlichen Wägeeinrichtungen weisen entweder ein Feld aus mehreren Einzelsensoren mit einer entsprechend aufwändigen Auswertung oder einen lokalisierten Einzelsensor mit hohen Positionierungsfehlern auf.
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3 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Küchenmaschine 21 mit einer Wägeeinrichtung 22 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Wägeeinrichtung 22 weist hier ebenfalls einen umlaufenden Schlauch 5 auf, der aber nun als Fuß, Standelement oder Trägerelement dient und die restliche Küchenmaschine 21 trägt. Das Gewicht der Küchenmaschine 21 und ggf. in einem Speisenaufnahme- und Behandlungsaufsatz 23 eingefüllte Speisezutat(en) lasten also auf dem Schlauch 5. Ähnlich wie bei dem Kochfeld 1 weist die Küchenmaschine 21 eine Steuereinrichtung 10 und eine Bedien- und Anzeigeeinrichtung 12 auf.
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Jedoch ist nun ein fernabfragbarer Drucksensor 24 der Wägeeinrichtung 22 in dem Hohlraum 7 des Schlauchs 5 untergebracht. Insbesondere kann so auf ein Anschlussstück 9 verzichtet werden. Der Drucksensor 24 mag z.B. ein RFID-artiger Sensor sein. Zum Abfragen des Drucksensors 24 ist ein Sendeempfänger (Transceiver) 25 der Wägeeinrichtung 22 in einem Gehäuse 26 der Küchenmaschine in der Nähe des Drucksensors 24 untergebracht. Der Sendeempfänger 25 ist mit der Steuereinrichtung 10 verbunden und mag von dieser aktivierbar sein. Zum Erlangen eines Druckmesswerts in dem Hohlraum 7 sendet der Sendeempfänger 25 ein z.B. funkbasiertes Abfrage- oder Aktivierungssignal durch das Gehäuse 26 und den Schlauch 5 zu dem Drucksensor 24 in den Hohlraum 7. Das Aktivierungssignal weist genügend Energie auf, damit der Drucksensor 24 davon aktiviert wird, einen Druckwert abfühlt und ein z.B. funkbasiertes Antwortsignal an den Sendeempfänger 25 zurücksendet, welches den Druckwert enthält. Der Sendeempfänger 25 empfängt das Antwortsignal, extrahiert daraus den Druckwert und übermittelt diesen an die Steuereinrichtung 10.
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Die Küchenmaschine 21 mag ansonsten zum Wägen analog zu dem Kochfeld 1 ausgestaltet sein und/oder verwendet werden.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So mag die Wägeeinrichtung allgemein ein oder mehrere Drucksensoren aufweisen, die an ein gemeinsames oder an jeweilige fluidgefüllte Hohlräume angeschlossen sind.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kochfeld
- 2
- Wägeeinrichtung
- 3
- Auflagefläche des Kochfelds
- 4
- Rahmen des Kochfelds
- 4a
- Kochfeldplatte
- 5
- Schlauch
- 6
- Unterseitiges Gehäuse des Kochfelds
- 7
- Hohlraum des Schlauchs
- 8
- Drucksensor
- 9
- Anschlussstück
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Datenleitung
- 12
- Bedien- und Anzeigeeinrichtung
- 13
- Datenleitung
- 14
- Stromversorgungskabel
- 21
- Küchenmaschine
- 22
- Wägeeinrichtung
- 23
- Speisenaufnahme- und Behandlungsaufsatz
- 24
- Drucksensor
- 25
- Sendeempfänger
- 26
- Gehäuse der Küchenmaschine
- A
- Ausschnitt der Arbeitsplatte
- G
- Gas
- P
- Arbeitsplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19926513 A1 [0003]
- WO 95/35483 [0004]
- DE 112009003606 T5 [0005]