-
Die Erfindung betrifft eine Hebe-Schiebe-Tür mit einer barrierefreien Bodenschwelle mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
-
Herkömmliche Bodenschwellen für Hebe-Schiebetüren ragen über das Niveau des Fertigfußbodens hinaus und bilden damit eine Barriere, insbesondere für Gehbehinderte. Hiervon kann eine Stolpergefahr ausgehen oder sogar ein nicht zu überwindendes Hindernis für Personen gebildet werden, die auf eine rollbare Gehhilfe oder einen Rollstuhl angewiesen sind.
-
Daher besteht heutzutage zunehmend die Forderung, Schwellen in Gebäuden zu vermeiden oder die notwendigen Schwellen barrierefrei auszubilden, wobei nach der geltenden Definition der DIN 18040-2 jegliche Aufkantung maximal 20 mm über Fertigfußbodenniveau betragen darf, um noch als barrierefrei zu gelten. Darüber hinaus werden bereits sogenannte „Nullbarrieren“ gefordert, also Schwellen, die vollständig bündig auf das Fertigfußbodenniveau übergehen. Andererseits ist eine Aufkantung an der Bodenschwelle zumindest für einen Laufschienensteg zwingend erforderlich, welcher die Führungsschiene für den Laufrollenwagen der Hebe-Schiebe-Tür bildet. Der Laufrollenwagen besitzt Laufrollen mit einer außenumfänglichen, konkaven Vertiefung, die auf dem gerundeten Laufschienensteg läuft. Hierüber wird die Spurführung des schiebebeweglichen Flügels auf der Bodenschwelle erreicht.
-
Wird die Höhe des Laufschienenstegs reduziert, um die Höhe der Aufkantung an der Oberseite der Bodenschwelle zu reduzieren und damit die Barriere zu mindern oder zu beseitigen, so wird zwangsläufig der formschlüssige Eingriff zwischen Laufrollen und dem Laufschienensteg reduziert. Der Formschluss reicht zwar für eine Verschiebung des Flügels im normalen Betrieb aus. Da der Flügel aber auch vertikal beweglich sein muss, um montiert werden zu können und eine leichtgängige Verschiebung zu ermöglichen, kann der Flügel bei einem Einbruch möglicherweise soweit angehoben werden, dass der formschlüssige Eingriff seiner Laufrollen mit dem Laufschienensteg aufgehoben wird, so dass auf diese Weise ein gewaltsamer Zugang ins Gebäude möglich ist.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, den verschiebbaren Flügel einer Hebeschiebetür gegen Ausheben zu sichern und dennoch die Höhe des Laufschienenstegs auf dem Laufschienenprofil reduzieren zu können, um eine weitest mögliche Barrierefreiheit an dieser Stelle zu erreichen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Hebe-Schiebe-Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die grundsätzlich bekannte Lagerung des Schiebeflügels über Laufrollen, die eine rillenförmige Lauffläche aufweisen und damit auf einem Laufschienensteg abrollen, kann nach der Erfindung grundsätzlich beibehalten werden. Die Erfindung hat also den Vorteil, dass keine neuen Beschläge wie z. B. die Laufrollenwagen, benötigt werden. Um den Flügel zusätzlich gegen solche Kräfte zu sichern, die senkrecht zur Ebene des Flügels wirken, sieht die Erfindung wenigstens ein Eingriffselement vor, das mit dem Flügel fest verbunden ist und das eine rinnenförmige Vertiefung in der Bodenschwelle eingreift, die eine Führungsnut bildet.
-
Der Eingriff besteht vorzugsweise dauerhaft, also sowohl in der gegenüber der Bodenschwelle abgesenkten wie der angehobenen Stellung des Flügels.
-
Die Eingriffstiefe des Eingriffselements ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass dieser bei maximal im Rahmen angehobenem Schiebeflügel immer noch mindestens 5 mm tief in die Führungsnut hineinragt, möglichst sogar noch tiefer. Die Führungsnut muss entsprechend tief ausgebildet sein, damit das entsprechend lang ausgebildete Eingriffselement auch bei abgesenktem Flügel nicht auf den Grund der Führungsnut stößt.
-
Ein Eingriffselement kann grundsätzlich nur an einigen Punkten vorhanden sein. Gemäß allen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindungen ist jedoch vorgesehen, ein längliches Führungsprofil direkt am Flügel zu befestigen, das einen nach unten ragenden Schwertfortsatz besitzt, welcher das Eingriffselement bildet und in die Führungsnut eingreift.
-
Die Führungsnut in der Bodenschwelle kann entweder im Bodenschwellenprofil selbst ausgebildet sein oder Teil des Laufschienenprofils sein. Die Integration in die Laufschiene hat den Vorteil, dass dabei durch die Verwendung verschiedener Laufschienenprofile mit demselben Bodenschwellenprofil sowohl eine herkömmliche Ausbildung der Bodenschwelle ohne zusätzliche Sicherungsführung möglich ist, wie auch eine nach der Erfindung verbesserte lineare Führung und Sicherung des Schiebeflügels gegen in Durchgangsrichtung wirkende Kräfte.
-
Hinsichtlich der Positionierung des Eingriffselements, insbesondere des Führungsprofils, sind verschiedene Varianten denkbar war. Dieses kann innen mit dem Flügelprofil verbunden sein oder auch auf eine Sichtfläche aufgesetzt sein. Außerdem kann es direkt mit dem Laufrollenwagen verbunden sein. Entsprechend kann die zugehörige Nut mehr in einem zentralen Bereich der oberen Deckfläche an der Bodenschwelle angeordnet sein, oder auch maximal zum Rand an der Gebäudeinnenseite hin versetzt sein. Bevorzugt erfolgt die Positionierung an der zur Gebäudeinnenseite weisenden Seite der Laufrollen, sodass ein Zugriff auf das dahinterliegende Führungsprofil deutlich erschwert ist.
-
Es ist nicht notwendig ist, dass sich das Führungsprofil über die gesamte Länge der Bodenschwelle erstreckt, sondern die erfindungsgemäße Wirkung wird auch durch einzelne Abschnitte eines Führungsprofils erreicht, die beispielsweise nur an den einzelnen Laufrollenwagen befestigt sind. Wichtiger als die Länge des Führungsprofils ist die ausreichend Eingriffstiefe des Schwertfortsatzes in der Führungsnut.
-
Die Breite des Schwertfortsatzes und der Führungsnut sollten möglichst gering sein, damit die nach oben offene Führungsnut bei geöffneter Tür optisch wenig störend wirkt und damit keine größeren Schmutzansammlungen in der Führungsnut entstehen können.
-
Weitere vorteilhafte Ausführungen der vorliegenden Erfindung werden unter Bezug auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Die Figuren zeigen im jeweils in einer Schnittansicht:
- 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen HebeSchiebetür;
- 2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen HebeSchiebetür;
- 3 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen HebeSchiebetür;
- 4 eine herkömmliche Hebe-Schiebe-Tür ohne Führungsprofil als Abwandlung der erfindungsgemäßen Hebe-Schiebe-Tür nach 3.
- 5 eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hebe-Schiebe-Tür und
-
1 zeigt einen Schnitt durch den Fußbereich einer Hebe-Schiebe-Tür 101 mit einer Bodenschwelle 10 und einem beweglich darauf gelagerten Flügel 30. Die Bodenschwelle 10 weist in dem rechten Teil, der einer Gebäudeinnenseite zugewandt ist, eine Deckfläche 16 auf, die durch eine Laufschienenaufnahmenut 11 unterbrochen ist, in welche ein Laufschienenprofil 20 eingesetzt ist. Das Laufschienenprofil 20 besitzt einen Laufschienensteg 21.
-
In Verlängerung der Deckfläche 16 erstreckt sich ein horizontaler Abschnitt eines Zusatzprofils 19, das mit Ausnehmungen versehen ist, sodass dort anfallendes Wasser nach unten abtropft und auf einem Wetterschenkel 17 nach außen abgeleitet wird. Die Bodenschwelle 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel aus mehreren einzelnen Aluminiumprofilen gebildet. Es sind drei Einzelprofile vorgesehen, die durch zwei nicht-wärmeleitende Stege paarweise miteinander verbunden sind und über zusätzliche Isolierstoffeinsätze voneinander entkoppelt sind.
-
Der Flügel 30 umfasst unter anderem ein Flügelprofil 31, das aus Kunststoff gebildet ist. Ein eingesetztes Stahl-Verstärkungsprofil 32 dient zum einen der Aussteifung des Flügelprofils 31 und besitzt zum anderen eine Beschlagnut zur Aufnahme eines Laufrollenwagens 35, über dessen Laufrollen 33 der Flügel 30 auf der Bodenschwelle 10 gelagert ist. Die Laufrollen 33 besitzen jeweils eine konkav gerundete, rinnenförmige Lauffläche, in welche der Laufschienensteg 21 eingreift.
-
Neben der soweit an sich bekannten Ausbildung einer Hebe-Schiebe-Tür 101 ist erfindungsgemäß ein zusätzliches Führungsprofil 40 am Flügel 30 vorgesehen, das mit einem Schwertfortsatz 41 in eine zusätzliche schmale Führungsnut 18 eingreift, welche in der Bodenschwelle vorgesehen ist. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Führungsprofil 40 direkt über die gesamte Länge mit dem Flügelprofil 31 verbunden, und die Führungsnut 18 ist Teil des Bodenschwellenprofils. Die Laufschienenaufnahmenut 11 und die Führungsnut 18 sind durch einen Profilsteg in der Bodenschwelle 10 voneinander getrennt.
-
2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Hebe-Schiebe-Tür 102. Die Bodenschwelle 10 ist identisch zu der in 1 abgebildeten Bodenschwelle ausgebildet. Auch der Flügel 30' ist hinsichtlich des Flügelprofils 31, des Verstärkungsprofils 32 und der Laufrollen 33 am Laufrollenwagen 35 identisch zu der ersten beschriebenen Ausführungsform der Hebe-Schiebe-Tür 101. Unterschiedlich ist die Ausbildung des Führungsprofils 40' mit dem nach unten ragenden Schwertfortsatz 41', der in die Führungsnut 18 an der Bodenschwelle 10 eingreift. Das Führungsprofil 40' ist bei der in 2 dargestellten Ausführungsform der Hebe-Schiebe-Tür 102 direkt am Laufrollenwagen 35 angebracht und erstreckt sich jeweils über die gesamte Länge des Laufrollenwagens 35.
-
Bei einer in 3 dargestellten dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hebe-Schiebe-Tür 103 ist der Flügel 30 gegenüber der in 2 dargestellten Hebe-Schiebe-Tür 102 vollständig unverändert, d. h. das Führungsprofil 40' ist mit dem Laufrollenwagen 35verbunden. Der Schwertfortsatz 41' ist ebenso unverändert und greift an der gleichen Position wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform in eine Führungsnut 28' an einer Bodenschwelle 10' ein.
-
Unterschiedlich bei der Hebe-Schiebe-Tür 103 ist, dass die Führungsnut 28' nicht direkt in das Profil der Bodenschwelle 10' eingeformt ist, sondern Teil eines Laufschienenprofils 20' ist, das in seinem rechten Bereich, seitlich eines Laufschienenstegs 21' einen U-förmigen Profilbereich besitzt, in dem die Führungsnut 28' ausgebildet ist. Alle Profilbereiche des Laufschienenprofils 20' beidseits des Laufschienenstegs 21' gehen bündig in die entsprechenden Deckflächen 16' auf der Oberseite der Bodenschwellen 10' über. Um das Laufschienenprofil aufzunehmen, besitzt das Bodenschwellenprofil 10' neben einer Laufschienenaufnahmenut 11' einen weiteren Aufnahmebereich 12', der sich bis unterhalb der Deckfläche 16' erstreckt.
-
In 4 ist eine Hebe-Schiebe-Tür 100 dargestellt, die nicht unmittelbar dem Gegenstand der Erfindung entspricht, weil am Flügel 30 kein Führungsprofil vorgesehen ist. Die Bodenschwelle 10' ist unverändert gegenüber der in 3 dargestellten Ausführungsform, jedoch unterscheidet sich die in 5 gezeigte Bodenschwelle 10' dadurch, dass dort ein Laufschienenprofil 20" eingesetzt ist, das keine Führungsnut aufweist, aber mit einem winkelförmigen Profilsteg 22" versehen ist, der den in der Bodenschwellen 10' für eine Führungsnut reservierten Aufnahmebereich 12' neben der Laufschienenaufnahmenut 11' überdeckt. Die Bodenschwelle 10' nach 4 wie auch der Flügel 30 können somit jederzeit auf die erfindungsgemäße Ausführungsform nach 3 umgerüstet werden, indem das Laufschienenprofil 20' mit der Führungsnut 28' (3) in die Bodenschwelle 10' eingesetzt wird und wenigstens ein Führungsprofil am Flügel 30 angebracht wird.
-
Eine weitere Ausführungsform einer Hebe-Schiebe-Tür 104 nach der Erfindung zeigt 5. Hierbei ist eine Bodenschwelle 10" vorgesehen, die zur Gebäudeinnenseite hin etwas verbreitert ist. In dem sich unmittelbar an die Gebäudeinnenseite anschließenden Bereich des Bodenschwellenprofils ist eine Führungsnut 18" ausgebildet. Hierin greift ein Schwertfortsatz 41" eines Führungselements 40" ein, welches auf der inneren Sichtfläche des Flügelprofils 31 angebracht ist. Eine nachträgliche Montage an vorhandenen Flügelsystem ist somit möglich. Bei dieser Ausführungsform ist es aus optischen Gründen vorteilhaft, wenn sich das Führungsprofil 40" über die gesamte Breite des Flügels 30 erstreckt.