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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Offenlegung betrifft Instrumente der medizinischen Therapie zur Heilung von Wunden, insbesondere eine Wundversorgungsbaugruppe und ein Wundtherapiesystem mit Unterdruck, das zum Abfließenlassen von Flüssigkeit aus einer Wunde verwendet wird.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine Wunde infolge einer Verletzung erzeugt normalerweise Blut, Eiter und Partikel auf der Wurde und in ihrer Umgebung. Wenn die Wunde nicht komprimiert wird, kann die Blutung fortdauern, und wenn die Wunde nicht gereinigt wird, kann sie sich infizieren und zu schlechter Heilung und weiteren Komplikationen bei der Genesung führen. Eine schwerere Wunde führt typischerweise zu einer Nekrose des geronnenen Blutes, der Haut und des Gewebes. Mit der Zeit bildet sich ein Schorf. Die Reinigung der Wunde würde dann die Entfernung der Partikel von der Nekrose oder vom Schorf bedeuten. Besonders für Wunden, die sich über eine relativ große Fläche erstrecken, könnte der Reinigungsvorgang schwierig sein.
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Ein Wundtherapiesystem, das mit Unterdruck arbeitet, wird häufig zum Entfernen von Exsudaten von der Wunde und zur Beschleunigung der Gewebebindung verwendet. Typischerweise wird der Unterdruck auf die Wunde mittels eines porösen Verbands angewandt. Der poröse Verband wird oft von der Saugvorrichtung getrennt, um auf die Wunde gelegt zu werden, woraufhin die Saugvorrichtung auf den porösen Verband gesetzt wird. Die Anwendung der Wundtherapie mit Unterdruck kann komplizierter sein. Zudem können sich während des Betriebs Eiter und Partikel zusammen mit der Flüssigkeit auf der Innenoberfläche eines Schlauchs der Saugvorrichtung absetzen und den Schlauch verstopfen, sodass die Vorrichtung keinen Unterdruck mehr auf die Wunde ausüben kann und somit die Wirksamkeit der Therapie verringert wird.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ein Ziel dieser Offenbarung besteht darin, ein Verfahren zur Wundversorgung bereitzustellen, das die Entfernung der Flüssigkeit aus einer Wunde fördert.
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Um diese Aufgabe zu erfüllen, umfasst die Wundversorgungs-Baugruppe ein Gehäuse und einen Exsudat-Sammler, der im Gehäuse angeordnet ist. Ein Spalt ist zwischen dem Gehäuse und dem Exsudat-Sammler definiert, um einen Kanal für den Durchfluss der Flüssigkeit zu bilden, in dem die Flüssigkeit in und durch den Exsudat-Sammler fließt und radial in den Kanal eindringt.
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In einer Ausführungsform definiert das Gehäuse eine Kammer zur Aufnahme des Exsudat-Sammlers und umfasst einen Einlassteil, einen Auslass und eine Seitenwand, wobei der Einlassteil und der Auslass mit der Kammer verbunden sind, während die Seitenwand den Exsudat-Sammler umgibt.
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In einer Ausführungsform umfasst das Gehäuse weiterhin mindestens ein Positionierelement, das in der Kammer angeordnet ist und der Positionierung des Exsudat-Sammlers dient.
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In einer Ausführungsform umfasst die Wundversorgungsbaugruppe weiterhin eine Abdichtschicht, die sich um den Einlassteil herum angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform bedeckt die Abdichtschicht die Wunde in passender Weise.
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In einer Ausführungsform weist die Abdichtschicht einen Umfang mit mindestens einer Rippe auf.
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In einer Ausführungsform umfasst der Einlassteil eine gebogene Struktur, die in Richtung des Exsudat-Sammlers vorspringt und einen Einlass definiert, damit die Flüssigkeit in den Exsudat-Sammler fließen kann.
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In einer Ausführungsform weist der Exsudat-Sammler mehrere Fließwege mit verschiedenen Längen vom Einlass bis zum Kanal auf.
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In einer Ausführungsform umfasst das Gehäuse eine tropfenförmige Struktur mit einem stumpfen Ende, das mit der Abdichtschicht verbunden ist, und mit einem spitzen Ende, das von der Abdichtschicht beabstandet ist.
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In einer Ausführungsform sind das Gehäuse und die Abdichtschicht als ein einziges Bauteil gebildet.
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In einer Ausführungsform steht der Exsudat-Sammler rechtwinklig zur Seitenwand.
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In einer Ausführungsform ist der Exsudat-Sammler von einem Kanal umgeben.
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In einer Ausführungsform ist der Kanal durch den Exsudat-Sammler von zwei symmetrischen Durchgängen getrennt, und die beiden symmetrischen Durchgänge laufen am Auslass zu einem einzigen Durchgang zusammen.
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In einer Ausführungsform, in einem Zustand mit vermindertem Druck, wird die Flüssigkeit von der Wunde in einer Richtung entfernt, die senkrecht zur Wunde verläuft und radial zum Kanal führt, in einer Richtung, die parallel zum Exsudat-Sammler verläuft.
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In einer Ausführungsform, in einem Zustand mit vermindertem Druck, fließt die Flüssigkeit im Kanal mit einer Rate, die größer ist als die Rate, mit der die Flüssigkeit in den Exsudat-Sammler fließt.
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In einer Ausführungsform ist der Exsudat-Sammler aus einem porösen Material gebildet.
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In einer Ausführungsform ist der Exsudat-Sammler aus mindestens einer vorgegebenen Gewebelage gebildet.
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In einer Ausführungsform ist der Exsudat-Sammler aus mehreren vorgegebenen Gewebelagen mit verschiedenen Porengrößen gebildet.
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In einer Ausführungsform ist der Exsudat-Sammler aus mindestens einem hydrophilen Material und mindestens einem hydrophoben Material gebildet.
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In einer Ausführungsform ist das druckempfindliche Element am Exsudat-Sammler angeordnet, wobei das druckempfindliche Element die Farbe wechselt, wenn das Gehäuse das druckempfindliche Element in einem Zustand mit vermindertem Druck berührt.
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In einer Ausführungsform ist ein Fenster am Gehäuse angeordnet, durch welches der Exsudat-Sammler an der Kammer ausgerichtet ist.
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In einer Ausführungsform ist ein Loch am Exsudat-Sammler angeordnet, das am Fenster ausgerichtet ist und durch das der Zustand der Wunde beobachtet werden kann.
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Es wird auch ein Wundtherapiesystem, das mit Unterdruck arbeitet, offenbart. Das Wundtherapiesystem, das mit Unterdruck arbeitet, umfasst eine Unterdruckquelle, einen Schlauch und eine Wundversorgungsbaugruppe. Die Wundversorgungsbaugruppe umfasst ein Gehäuse und einen Exsudat-Sammler, der im Gehäuse angeordnet ist. Ein Spalt ist zwischen dem Gehäuse und dem Exsudat-Sammler definiert, um einen Kanal für den Durchfluss der Flüssigkeit zu bilden, in dem die Flüssigkeit in und durch den Exsudat-Sammler fließt und radial in den Kanal eindringt.
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Figurenliste
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Ein vollständigeres Verständnis des Gegenstands ergibt sich durch Bezugnahme auf die ausführliche Beschreibung und die Ansprüche in Zusammenhang mit den folgenden Figuren, in denen die Bezugszeichen in allen Figuren die gleichen Elemente bezeichnen.
- 1 zeigt eine Ansicht der ersten Ausführungsform einer Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 2 zeigt eine andere Ansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 3 zeigt eine Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 4 zeigt eine andere Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 5 zeigt eine Ansicht des Fließzustands der Flüssigkeit der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 6 zeigt eine andere Ansicht des Fließzustands der Flüssigkeit der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 7A zeigt eine Teilschnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung vor der Druckreduzierung;
- 7B zeigt eine Teilschnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe gemäß der vorliegenden Offenbarung nach der Druckreduzierung;
- 8A zeigt eine Ansicht der zweiten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe;
- 8B zeigt eine Teilschnittansicht der zweiten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe nach der Druckreduzierung;
- 9A zeigt eine Teilschnittansicht der dritten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe vor der Druckreduzierung;
- 9B zeigt eine Teilschnittansicht der dritten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe nach der Druckreduzierung;
- 10 zeigt eine Ansicht des Exsudat-Sammlers der vierten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe;
- 11A zeigt eine Ansicht der fünften Ausführungsform einer Wundversorgungsbaugruppe; und
- 11B zeigt eine schematische Darstellung der Verwendung der fünften Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Da verschiedene Aspekte und Ausführungsformen nur beispielhaft angeführt werden und nicht begrenzend anzusehen sind, können Fachleute nach der Lektüre dieser Beschreibung zu anderen Aspekte und Ausführungen gelangen, die möglich sind, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Weitere Merkmale und Vorteile einer oder mehrerer der Ausführungsformen werden aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den Ansprüchen deutlich.
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Der Gebrauch von „ein“ oder „eine“ erfolgt, um die beschriebenen Elemente und Komponenten zu kennzeichnen. Dies geschieht nur, um dem Leser eine allgemeine Vorstellung vom Umfang der Erfindung zu geben. Dementsprechend sollte diese Beschreibung so gelesen werden, dass sie eine, oder mindestens eine, Ausführungsform umfasst und folglich auch den Plural mit einschließt, falls es nicht offensichtlich anders gemeint ist.
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Außerdem sollen die Begriffe „umfasst“ usw., „beinhaltet“ usw., „aufweist“ usw. oder eine Variation davon immer auf einen nicht ausschließenden Einschluss hinweisen. Zum Beispiel sind eine Komponente, eine Struktur, ein Artikel oder ein Gerät, der/die/das eine Liste von Elementen umfasst, nicht unbedingt nur auf diese Elemente beschränkt, sondern kann auch andere Elemente mit einschließen, die nicht ausdrücklich aufgelistet oder in einer solchen Komponente oder Struktur bzw. einem solchen Artikel oder Gerät enthalten sind.
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Wie in diesem Dokument gebraucht, bezeichnet ein Exsudat eine Flüssigkeit, die von einer Körperwunde abgesondert wird. Der Exsudat-Sammler der vorliegenden Offenbarung wird verwendet, um die Wunde zu komprimieren und die Flüssigkeit von der Wunde zu sammeln und gleichzeitig durch Ansaugung die Flüssigkeit zu kanalisieren und aus der Flüssigkeit Partikel zu filtern, um auf diese Weise eine Reinigung der Wunde zu gewährleisten.
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Es wird auf 1 bis 3 Bezug genommen, wobei 1 eine Ansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1 zeigt, 2 eine andere Ansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1 zeigt und 3 eine Schnittdarstellung der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1 zeigt. Wie in 1 bis 3 gezeigt, umfasst die Wundversorgungsbaugruppe 1 in der ersten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung eine Gehäuse 10 und einen Exsudat-Sammler 20, und der Exsudat-Sammler 20 ist im Gehäuse 10 aufgenommen. Das Gehäuse 10 definiert eine darin befindliche Kammer 15 für die Aufnahme des Exsudat-Sammlers 20, und das Gehäuse 10 weist einen oberen Teil 11, einen Einlassteil 12, einen Auslass 13 und eine Seitenwand 14 auf. Der obere Teil 11 ist entsprechend dem Einlassteil 12 angeordnet, und die beiden Seiten der Seitenwand sind mit dem oberen Teil 11 bzw. dem Einlassteil 12 verbunden. Der Einlassteil 12 und der Auslass 13 stehen in Fluidverbindung mit der Kammer 15, sodass die Flüssigkeit von der Wunde durch den Einlassteil 12 in die Kammer 15 und dann in den Auslass 13 fließen kann.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung umfasst die Wundversorgungsbaugruppe weiterhin eine Abdichtschicht 30. Die Abdichtschicht 30 ist mit dem Gehäuse 10 verbunden und ist um den Einlassteil 12 herum angeordnet. Die Abdichtschicht 30 wind verwendet, um die Haut in der Umgebung der Wunde zu berühren, um die Abdichtumgebung zu bilden. Ein Klebstoff kann an der Oberfläche der Abdichtschicht 30 in Richtung der Wunde gebildet sein, um die Abdichtschicht an der Haut um die Wunde herum zu befestigen.
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Die Abdichtschicht 30 bedeckt die Wunde in passender Weise . Das bedeutet, dass die Abdichtschicht 30 und die Haut um die Wunde herum eng zusammenpassen. Beispielsweise kann die Abdichtschicht 30 aus einem flexiblen und verformbaren Material gebildet sein, wie etwa Silikon-Material, um die Wunde an jedem beliebigen Teil des menschlichen Körpers zu bedecken, doch ist die Offenbarung nicht darauf beschränkt. Weiterhin kann die Abdichtschicht 30 verschiedene Formen aufweisen, wie etwa Kreis, Viereck, Stern, Verzahnung und andere Formen. In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ist die Abdichtschicht 30 ein Kreis, und die Dicke der Abdichtschicht 30 beträgt 0,8 mm oder weniger.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung weist die Abdichtschicht 30 einen Umfang mit mindestens einer Rippe 31 auf. Die Rippe 31 wird verwendet, um die Zerreißfestigkeit der Abdichtschicht 30 zu erhöhen, sodass ein Zerreißen oder Beschädigen der Abdichtschicht 30 bei der Produktion oder Verwendung der Abdichtschicht 30 verhindert wird. In dieser Ausführungsform weist die Rippe 31 eine Ringstruktur auf, und die Dicke der Rippe 31 beträgt mehr als 0,8 mm.
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Der Einlassteil 12 umfasst eine gebogene Struktur 122, die in Richtung des Exsudat-Sammlers 20 vorspringt und einen 121 Einlass bildet, damit die Flüssigkeit in den Exsudat-Sammler 20 fließen kann. In dieser Ausführungsform ist der Einlass 121 in der Mitte der gebogenen Struktur 122 angeordnet. Wenn daher die Wundversorgungsbaugruppe 1 auf die Wunde gesetzt wird und eine Umgebung mit vermindertem Druck bildet, kann die Funktion des verringerten Drucks durch das Anordnen der gebogenen Struktur 122 erhöht werden.
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Wie in 1 bis 3 gezeigt, ist in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung der Positionierteil 111 auf dem oberen Teil 11 angeordnet, und die Position des Positionierteils 111 entspricht dem Einlass 121 des Einlassteils 12. Wenn die Wundversorgungsbaugruppe 1 auf die Wunde gesetzt wird, wird der Einlass 121 des Einlassteils 12 mithilfe des Positionierteils 111 an der Wunde ausgerichtet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung weist das Gehäuse 10 eine Tropfenform auf, und die tropfenförmige Struktur weist ein spitzes Ende E1 und ein stumpfes Ende E2 auf. Das stumpfe Ende E2 ist mit der Abdichtschicht 30 verbunden, und das spitze Ende E1 ist von der Abdichtschicht 30 beabstandet. Insbesondere ist ein Abstand C zwischen dem spitzen Ende E1 und der Abdichtschicht 30 vorgesehen, sodass die Bewegung des spitzen Endes E1 den Kontakt zwischen der Abdichtschicht 30 und der Haut durch den Abstand C nicht beeinflusst, wenn die Wundversorgungsbaugruppe 1 auf die Haut gesetzt wird.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung sind das Gehäuse 10 und die Abdichtschicht 30 als ein einziges Bauteil gebildet, doch ist diese Offenbarung nicht darauf beschränkt.
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Mit Bezug auf 3 und 4 zeigt 4 eine andere Schnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1. Wie in 3 und 4 gezeigt, ist der Exsudat-Sammler 20 in der Kammer 15 des Gehäuses 10 angeordnet. Zwei gegenüberliegende Flächen des Exsudat-Sammlers 20 berühren den oberen Teil 11 bzw. den Einlassteil 12, und die Seitenwand 14 schließt den Exsudat-Sammler 20 im Wesentlichen ein. Der Exsudat-Sammler 20 wird verwendet, um die Flüssigkeit von der Wunde zu sammeln, Eiter aus der Flüssigkeit zu filtern und die Flüssigkeit zu kanalisieren, um die Flussrichtungen zu ändern. In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ist weiterhin jede der beiden gegenüberliegenden Seite des Exsudat-Sammlers 20 rechtwinklig zur Seitenwand 14, sodass die Flüssigkeit, die vom Einlassteil 12 senkrecht in den Exsudat-Sammler 20 geflossen ist, kanalisiert werden kann, um waagerecht aus dem Exsudat-Sammler zu fließen und um auf diese Weise die Flussrichtung zu ändern.
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Ein Spalt ist zwischen dem Gehäuse 10 und dem Exsudat-Sammler 20 definiert, um einen Kanal S für den Durchfluss der Flüssigkeit zu bilden. In der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ist ein Spalt zwischen dem Exsudat-Sammler 20 und der Seitenwand 14 als Kanal S definiert, und der Exsudat-Sammler 20 ist vom Kanal S umgeben. Beispielsweise ist die Breite des Spalts größer oder gleich 1,0 mm. Ferner umfasst das Gehäuse 10 in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung mindestens ein Positionierelement 16, das in der Kammer 15 angeordnet ist und der Positionierung des Exsudat-Sammlers 20 sowie der Einstellung der Spaltbreite dient. Das mindestens eine Positionierelement 16 kann auf der Oberfläche des oberen Teils 11 in Richtung der Kammer 15 angeordnet sein, um den Exsudat-Sammler 20 zu positionieren, und der Kanal S ist zwischen dem mindestens einen Positionierelement 16 und der Seitenwand 14 angeordnet.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann der Exsudat-Sammler 20 aus einem porösen Material gebildet sein. Das poröse Material kann ein offenzelliger Schaumstoff sein, etwa Polyurethanschaum, aber diese Offenbarung ist nicht darauf beschränkt. Das poröse Material weist eine Vielzahl von ungleichmäßigen Poren auf, die über das porösen Material verteil sind, um mehrere Fließwege mit verschiedenen Flussrichtungen und eine Filterfunktion für die Flüssigkeit zu bilden. In einer Ausführungsform weisen die Poren eine Größe von 300 bis 1200 µm auf. Ferner ist in dieser Ausführungsform der Exsudat-Sammler 20 auch tropfenförmig, sodass seine Form der des Gehäuses 10 entspricht.
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Mit Bezug auf 5 und 6 zeigt 5 eine Ansicht des Fließzustands der Flüssigkeit der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe, und 6 zeigt eine andere Ansicht des Fließzustands der Flüssigkeit der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe. Wie in 5 gezeigt, ist die Wundversorgungsbaugruppe 1 mittels eines Schlauchs 71 mit einer Unterdruckquelle 70 verbunden. Ein Wundverband 80 ist auf der Wunde 90 angeordnet, und das Gehäuse 10 wird entsprechend der Wunde 90 aufgesetzt und berührt die Haut 91 um die Wunde 90 herum mit der Abdichtschicht 30, um die Wunde 90 abzudichten.
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Im Betrieb wird die Unterdruckquelle 70 verwendet, um den Druck auf die Wunde 90 über den Schlauch 71 zu reduzieren, sodass eine Umgebung mit vermindertem Druck zwischen der Wunde 90 und der Unterdreckquelle 70 gebildet wird. In einem Zustand mit vermindertem Druck wird die Flüssigkeit (wie etwa Exsudat, Blut oder Eiter) aus der Wunde 70 in einer senkrechten Richtung zur Wunde 70 zur Wundversorgungsbaugruppe 1 hin entfernt. Die Flüssigkeit wird zuerst vom Wundverband 80 aufgenommen und dann durch den Einlass 121 des Einlassteils 12 in die Kammer 15 des Gehäuses 10 gesaugt. Wie in 5 und 6 gezeigt, tritt die in die Kammer 15 geflossene Flüssigkeit in und durch den Exsudat-Sammler 20 und fließt dann radial in den Flüssigkeitskanal S, der den Exsudat-Sammler 20 umgibt, um auf diese Weise die Flussrichtung der Flüssigkeit zu ändern. Insbesondere ist die Flüssigkeit radial in den Kanal S gerichtet, und zwar in einer Richtung, die parallel zum Exsudat-Sammler verläuft.
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Ferner ist in dieser Ausführungsform der Exsudat-Sammler 20 auch tropfenförmig, sodass seine Form der des Gehäuses 10 entspricht, aber die Abstände vom Einlass 121 zur Peripherie des Exsudat-Sammlers 20 sind verschieden. Daher weist der Exsudat-Sammler 20 mehrere Fließwege mit verschiedenen Längen vom Einlass 121 bis zum Kanal S auf. Entsprechend kann die Flüssigkeit für eine Weile in und durch den Exsudat-Sammler 20 treten, im Exsudat-Sammler 20 gesammelt und dann von diesem gefiltert werden. Einige Partikel oder Eiter in der Flüssigkeit können im Exsudat-Sammler 20 herausgefiltert und dort gehalten werden.
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Schließlich kann die in den Kanal S geflossene Flüssigkeit entlang des Kanals S zum Auslass 13 gerichtet werden. Wie in 6 gezeigt, ist der Kanal S in einer Ausführungsform durch den Exsudat-Sammler 20 von zwei symmetrischen Durchgängen S1, S2 getrennt, und die beiden symmetrischen Durchgänge S1, S2 laufen am Auslass 13 zu einem einzigen Durchgang zusammen. Der umgebende Kanal S leitet die gefilterte Flüssigkeit wirkungsvoll um alle Bereiche des Exsudat-Sammlers 20, und die gefilterte Flüssigkeit sammelt sich effizient am Auslass 13, um in den Schlauch 71 zu fließen.
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Andererseits ist die Breite des Spalts (Kanal S) viel größer als die Größe der Pore im Exsudat-Sammler 20. Im Zustand mit vermindertem Druck fließt die Flüssigkeit im Kanal S mit einer Rate, die größer ist als die Rate, mit der die Flüssigkeit in den Exsudat-Sammler 20 fließt. Entsprechend kann die Flüssigkeit durch das Anordnen des Kanals S wirkungsvoll gelenkt werden.
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Wie in 5 gezeigt, kann ferner der Wundverband 80 in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung für einige Wunden entfernt und vollständig durch den Exsudat-Sammler 20 in der Kammer 15 ersetzt werden. Dies bedeutet, dass die von der Wunde 70 abgegebene Flüssigkeit durch den Einlass 121 des Einlassteils 12 direkt vom Exsudat-Sammler 20 aufgenommen werden kann und kein Wundverband 80 erforderlich ist. Entsprechend kann der Exsudat-Sammler 20 verschiedene Funktionen zum Sammeln, Filtern und Kanalisieren der Flüssigkeit aufweisen.
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Mit Bezug auf 7A und 7B zeigt 7A eine Teilschnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1 vor der Druckreduzierung, und 7B zeigt eine Teilschnittansicht der ersten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1 nach der Druckreduzierung. Wie in 7A gezeigt, weist die Seitenwand 14 in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung eine Dicke auf, die größer ist als die des oberen Teils 11. Wenn der Druck von der Unterdruckquelle vermindert wird, wie in 7B gezeigt, sinkt der obere Teil 11 in Richtung des Exsudat-Sammlers 20 ein, und gleichzeitig kann die Seitenwand 14 genügend Stützkraft bereitstellen, um den oberen Teil 11 zu stützen und den Flüssigkeitskanal S hindernisfrei zu halten. Außerdem kann eine Verstärkung der Außenwand 14 die Wirksamkeit des Druck-Feedbacks verbessern.
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Mit Bezug auf 8A und 8B zeigt 8A eine Ansicht der zweiten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1a, und 8B zeigt eine Teilschnittansicht der zweiten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1a nach der Druckreduzierung. Wie in 8A und 8B gezeigt, ist in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ein Fenster 112 auf dem oberen Teil 11a angeordnet, durch welches der an der Kammer 15 ausgerichtete Exsudat-Sammler 20a beobachtet werden kann. Außerdem ist ein Loch 21 im Exsudat-Sammler 20a angeordnet, und die Position des Loches 21 entspricht dem Fenster 112 auf dem oberen Teil 11a und dem Einlass 121 des Einlassteils 12. Entsprechend kann der Zustand der Wunde durch das Fenster 112 des Gehäuses 10a und das Loch 21 des Exsudat-Sammlers 20a beobachtet werden.
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Mit Bezug auf 9A und 9B zeigt, 9A eine Teilschnittansicht der dritten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1b vor der Druckreduzierung, und 9B zeigt eine Teilschnittansicht der dritten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1b nach der Druckreduzierung. Wie in 9A gezeigt, ist in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ein druckempfindliches Element 40 mit Piezochromismus-Eigenschaft, etwa ein Piezochrom-Element oder eine druckempfindliches Elektrochrom-Element, auf dem Exsudat-Sammler angeordnet, das in Richtung des oberen Teils 11 des Gehäuses 10 zeigt. Wie in 9B gezeigt, sinkt der obere Teil 11 in einem Zustand mit vermindertem Druck in Richtung des Exsudat-Sammlers 20 ein und berührt das druckempfindliche Element 40, sodass das druckempfindliche Element 40 als Antwort auf die Druckänderungen die Farbe wechseln kann. Entsprechend kann der Druckzustand des Exsudat-Sammlers 20 durch das Fenster 112 des Gehäuses 10 anhand der Farbwechsel des druckempfindlichen Elements 40 beobachtet werden, um den Betrieb der Wundversorgungsbaugruppe 1b zu überwachen.
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In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann der Exsudat-Sammler aus mindestens einer vorgegebenen Gewebelage gebildet sein. Beispielsweise kann der Exsudat-Sammler aus einer einzigen vorgegebenen Gewebelage gebildet sein. Die einzige vorgegebene Gewebelage weist eine Vielzahl von regelmäßigen Poren auf, um mehrere Fließwege und eine Filterfunktion zu bilden. Der Exsudat-Sammler kann auch aus mehreren vorgegebenen Gewebelagen mit verschiedenen Porengrößen gebildet sein. Daher stellt eine Vielzahl von vorgegebenen Gewebelagen auch eine Vielzahl von Fließwegen mit verschiedenen Flussrichtungen und eine Filterfunktion für die Flüssigkeit bereit.
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10 zeigt eine Ansicht des Exsudat-Sammlers 20c der vierten Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe. Wie in 10 gezeigt, ist der Exsudat-Sammler 20c in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung aus mindestens einem hydrophilen Material 22 und mindestens einem hydrophoben Material 23 gebildet. Der Exsudat-Sammler 20c weist eine Laminarstruktur auf, und das hydrophile Material 22 weist eine größere Dicke auf als das hydrophobe Material 23. Wenn der Exsudat-Sammler 20c im Gehäuse angeordnet ist (in 9 nicht angezeigt; siehe 3), berührt das hydrophile Material 22 den Einlassteil 12 des Gehäuses 10, und der hydrophobe Teil 23 berührt den oberen Teil 11 des Gehäuses 10. Entsprechend kann die Flüssigkeit vom hydrophoben Material 22 daran gehindert werden, aus der Berührungsoberfläche zwischen dem hydrophoben Material 23 und dem oberen Teil 11 des Gehäuses zu fließen, und kann entlang dem hydrophilen Material 22 fließen.
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Mit Bezug auf 11A und 11B zeigt 11A eine Ansicht der fünften Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1d, und 11B zeigt eine schematische Darstellung der Verwendung der fünften Ausführungsform der Wundversorgungsbaugruppe 1d. Wie in 11A gezeigt, ist die Abdichtschicht 30d der Wundversorgungsbaugruppe 1d in einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung als Rechteckelement 33 mit mehreren Streifen ausgelegt. Jeder Streifen 32 ist einzeln angeordnet, und eine Seite jedes Streifens 32 ist mit der Peripherie des Rechteckelements 33 verbunden. Eine Oberfläche des Streifens 32, die in Richtung der Wund zeigt, weist einen KlebMaterial auf. Wie in 11B gezeigt, wenn sich die Wunde beispielsweise an einem Finger 92 oder einem Knöchel befindet, kann das Gehäuse 10 der Wundversorgungsbaugruppe 1d an der Wunde ausgerichtet sein. Die Abdichtschicht 30d bedeckt die Wunde, und die Abdichtschicht 30d wird am Finger 92 befestigt, indem mehrere Streifen 32 um den Finger 92 gewickelt werden. Daher kann die Wundversorgungsbaugruppe 1d verwendet werden, um eine bessere Abdichtung und Befestigung zu ermöglichen, wenn sich die Wunde an einem besonderen Teil des menschlichen Körpers ohne ausreichend ebene Flächen befindet.
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Es wird erneut auf 5 Bezug genommen, wobei die vorliegende Offenbarung weiterhin ein Wundtherapiesystem mit Unterdruck aufweist. Das Wundtherapiesystem, das mit Unterdruck arbeitet, umfasst die oben genannte Wundversorgungsbaugruppe 1, 1a, 1b oder 1d, einen Schlauch 71 und eine Unterdruckquelle 70. Die Wundversorgungsbaugruppe 1, 1a, 1b oder 1d steht durch den Schlauch 71 mit der Unterdruckquelle 70 in Fluidverbindung, sodass der Unterdruck über den Schlauch 71 und die Wundversorgungsbaugruppe 1, 1a, 1b oder 1d auf die Wunde 90 angewandt werden kann.
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Entsprechend integriert die Wundversorgungsbaugruppe der vorliegenden Offenbarung die Exsudat-Sammlung und das Filtermaterial mit dem Ansaugteil, um die Verfügbarkeit und den Komfort für die Beseitigung zu erhöhen. Der zwischen dem Exsudat-Sammler und der Seitenwand des Gehäuses gebildete Kanal kann die Flüssigkeit wirkungsvoll kanalisieren.
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Während diese Spezifikation viele Einzelheiten aufweist, sollten diese keine Beschränkung des Umfangs der Erfindung oder der Ansprüche darstellen, sondern hauptsächlich als Beschreibungen von bestimmten Merkmalen für besondere Ausführungsformen der Erfindung dienen. Bestimmte Merkmale, die in dieser Beschreibung im Rahmen von getrennten Ausführungen beschrieben sind, können auch zusammen in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden. Umgekehrt können verschiedene Merkmale, die im Rahmen einer einzigen Ausführungsform beschrieben sind, auch getrennt in mehreren Ausführungsformen oder in einer geeigneten Unterkombination umgesetzt werden. Zudem können Merkmale oben als in bestimmten Kombinationen wirkend und zunächst sogar als solche beansprucht werden, doch können ein oder mehrere Merkmale aus einer beanspruchten Kombination in einigen Fällen aus der Kombination entfernt werden, und die beanspruchte Kombination kann eine Unterkombination oder eine Variation einer Nebenkombination betreffen.