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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchtvorrichtung, die einen ersten, plattenförmigen Lichtleiter mit einer an einer ersten Flachseite ausgebildeten Lichtauskopplungsfläche und mindestens eine erste Lichtquelle zur Lichteinkopplung in mindestens eine Kante des ersten Lichtleiters aufweist. Die Leuchtvorrichtung ist insbesondere vorteilhaft zum Einsatz als Fahrzeug-Leuchtvorrichtung, insbesondere zur Beleuchtung eines Innenraums eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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DE 10 2014 003 527 A1 offenbart eine Flugzeugbeleuchtungsvorrichtung für die Kabine eines Flugzeugs, die eine LED-Beleuchtungseinrichtung zur Ausgabe eines Beleuchtungslichts und einen Lichtverteilungskörper, wobei die LED-Beleuchtungseinrichtung in oder an dem Lichtverteilungskörper angeordnet ist, so dass das Beleuchtungslicht in den Lichtverteilungskörper eingekoppelt und flächig verteilt ausgekoppelt wird, wobei der Lichtverteilungskörper aus einem transparenten, flexiblen Kunststoff besteht.
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US 2015/0251594 A1 offenbart eine Innenbeleuchtungsvorrichtung zur Befestigung an einem Deckenabschnitt eines Kabineninnenraums eines Passagierflugzeugs. Die transparente Flächenbeleuchtungsquelle und die Leselampen sind hoch integriert und die Leselampe befindet sich hinter der transparenten Lichtquelle. Die Innenbeleuchtungseinrichtung umfasst: eine transparente Flächenbeleuchtungsquelle zur Bereitstellung eines diffusen Lichts für die Kabine, wobei die transparente Flächenbeleuchtungsquelle einen zumindest teilweise transparenten plattenförmigen, beleuchtbaren Körper aufweist, wobei der Körper eine Vorderseite und eine Rückseite aufweist und die Vorderseite so ausgebildet ist, dass sie zur Kabine ausgerichtet ist; und mindestens ein Leselicht an der Rückseite des beleuchtbaren Körpers vorgesehen ist, um einen fokussierten Lichtfleck durch den beleuchtbaren Körper zu leiten.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine baulich besonders kompakte und robuste Möglichkeit zur vielgestaltigen Beleuchtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Leuchtvorrichtung, aufweisend einen ersten, plattenförmigen Lichtleiter mit einer an einer ersten Flachseite ausgebildeten Lichtauskopplungsfläche, mindestens eine erste Lichtquelle zur Lichteinkopplung in mindestens eine Kante des ersten Lichtleiters, mindestens einen zweiten Lichtleiter mit einer Lichteinkopplungsfläche und einer Lichtauskopplungsfläche und mindestens eine Lichtquelle zur Lichteinkopplung in die Lichteinkopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters, wobei die Lichtauskopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters zur Lichteinkopplung des dort ausgekoppelten Lichts in die zweite Flachseite des ersten Lichtleiters eingerichtet ist und die mindestens eine Lichtquelle zur Lichteinkopplung in die Lichteinkopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters mindestens eine von der mindestens einen ersten Lichtquelle unterschiedliche zweite Lichtquelle ist.
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Diese Leuchtvorrichtung weist den Vorteil auf, dass mittels der mindestens einen ersten Lichtquelle eine weitgehend homogene flächige Lichtabstrahlung durch die Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters erreichbar ist. Zusätzlich sind mittels der mindestens einen Lichtquelle zur Lichteinkopplung in den zweiten Lichtleiter unter Einsatz konstruktiv einfacher Mittel gezielt lokale Lichteffekte innerhalb dieser Lichtauskopplungsfläche erzeugbar. Ferner lässt sich vorteilhafterweise auch ein dynamisches Lichtabstrahlmuster an dieser Lichtauskopplungsfläche umsetzen. Der mindestens eine zweite Lichtleiter dient insbesondere der Hinterleuchtung des ersten Lichtleiters, insbesondere mit einem der Form und/oder Anordnung des mindestens einen zweiten Lichtleiters entsprechenden Muster (z.B. einem Linienmuster, Gittermuster usw.).
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Die Verwendung unterschiedlicher erster und zweiter Lichtquellen ermöglicht vorteilhafterweise eine Erzeugung eines besonders vielgestaltigen Lichtabstrahlmusters, insbesondere mit lokal großen farblichen Unterschieden. Zudem kann die optische Form des Lichtabstrahlmusters in dieser Ausgestaltung dynamisch besonders stark variiert werden.
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Der plattenförmige Lichtleiter weist eine Dicke auf, welche merklich geringer ist als eine Ausdehnung in Flächenrichtung des Lichtleiters bzw. senkrecht dazu. Der plattenförmige Lichtleiter weist insbesondere eine Dicke auf, die um eine Größenordnung geringer ist als die Flächenausdehnung.
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Der erste Lichtleiter und der mindestens eine zweite Lichtleiter bestehen aus - gleichem oder unterschiedlichem - lichtdurchlässigem Material, beispielsweise Kunststoff (PC, PMMA usw.) oder Glas. Die Lichtleiter sind insbesondere dazu ausgebildet, Licht mittels innerer Totalreflexion zu leiten (sog. „TIR“-Lichtleiter).
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Dass die mindestens eine erste Lichtquelle zur Lichteinkopplung in mindestens eine Schmalseite oder Kante des ersten Lichtleiters vorgesehen ist, kann insbesondere bedeuten, dass sie so ausgebildet und angeordnet ist, dass das von ihr ausgekoppelte oder auskoppelbare Licht zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, insbesondere praktisch vollständig, durch die Kante in den ersten Lichtleiter eingekoppelt wird bzw. einkoppelbar ist. Die Kante entspricht also der Lichteinkopplungsfläche für das Licht der mindestens einen ersten Lichtquelle.
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Durch die Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters abgestrahltes Licht kann insbesondere als „Nutzlicht“ bezeichnet werden, das dazu vorgesehen ist, die Leuchtfunktion der Leuchtvorrichtung umzusetzen.
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Es ist eine zur besonders homogenen und verlustfreien Lichtausgabe von der Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters vorteilhafte Weiterbildung, dass zumindest eine der Flachseiten des ersten Lichtleiters eine Lichtauskopplungsstruktur aufweist, z.B. in Form eines Felds von Mikrolinsen.
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Dadurch, dass die Lichtauskopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters zur Lichteinkopplung des dort ausgekoppelten Lichts in die zweite Flachseite des ersten Lichtleiters eingerichtet ist, strahlt das Licht der darin einstrahlenden mindestens einen Lichtquelle nicht direkt auf die zweite Flachseite des ersten Lichtleiters, sondern wird zunächst durch den mindestens einen zweiten Lichtleiter geführt. Der mindestens eine zweite Lichtleiter ermöglicht vorteilhafterweise eine konstruktiv robuste, kompakt umsetzbare und verlustarme Strahlformung. Das in die zweite Flachseite des ersten Lichtleiters eingekoppelte Licht läuft durch den ersten Lichtleiter zu dessen erster Flachseite und wird dort ausgekoppelt. Dadurch ist es möglich, das an der Lichtauskopplungsseite des ersten Lichtleiters abgestrahlte Licht der mindestens einen dem zweiten Lichtleiter zugeordneten Lichtquelle in praktisch der gleichen Form abzustrahlen wie an der Lichtauskopplungsseite des mindestens einen zweiten Lichtleiters, ggf. gering aufgeweitet.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter so angeordnet ist, dass das von ihm ausgekoppelte Licht im Wesentlichen senkrecht auf die zweite Flachseite fällt. So wird der Vorteil erreicht, dass praktisch keine Reflexionsverluste bei der Einkopplung in den ersten Lichtleiter und auch nicht bei der folgenden Auskopplung aus der ersten Flachseite des ersten Lichtleiters auftreten.
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Es ist eine Weiterbildung, dass mindestens eine Lichtquelle mindestens eine Leuchtdiode (LED) aufweist. Die mindestens eine LED kann monochromes Licht oder farbig durchstimmbares Licht emittieren. Beispielsweise kann die mindestens eine erste Lichtquelle mindestens eine LED aufweisen.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die mindestens eine erste Lichtquelle und/oder die mindestens eine zweite Lichtquelle mehrere Lichtquellen umfasst. Dies ermöglicht eine besonders vielfältige Lichterzeugung, insbesondere auch in mehreren unterschiedlichen Farben. Insbesondere sind die mindestens eine erste Lichtquelle und die mindestens eine zweite Lichtquelle unabhängig voneinander ansteuerbar.
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Es ist eine zusätzliche oder alternative Weiterbildung, dass die mindestens eine erste Lichtquelle und/oder die mindestens eine zweite Lichtquelle jeweils genau eine Lichtquelle umfasst, insbesondere eine flächige Lichtquelle. Ein mögliches Beispiel für eine flächige Lichtquelle kann eine OLED sein, z.B. vorliegend als eine bandförmige OLED.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter mit dem ersten Lichtleiter einstückig oder einteilig ausgeführt ist und die Lichtauskopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters luftspaltfrei in die zweite Flachseite des ersten Lichtleiters übergeht. Dies ergibt den Vorteil eines besonders robusten und kompakten Lichtleiters. Auch können so Lichtverluste beim Übergang von dem mindestens einen zweiten Lichtleiter auf den ersten Lichtleiter praktisch vollständig vermieden werden. Bei einstückiger Ausführung können die Lichtleiter einteilig hergestellt worden sein, z.B. als ein Spritzgusskörper.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter von dem ersten Lichtleiter getrennt angeordnet ist. Dies ermöglicht einen besonders flexiblen Aufbau der Lichtleiter zueinander.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Lichtauskopplungsfläche des mindestens einen zweiten Lichtleiters jeweils kleiner ist als die Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters. So wird die Erzeugung lokalisierter Lichtbereiche an der Lichteinkopplungsfläche des ersten Lichtleiters besonders vereinfacht.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter ein flacher Lichtleiter ist, dessen Lichteinkopplungsfläche einer ersten Kante oder Schmalseite des mindestens einen zweiten Lichtleiters entspricht und dessen Lichtauskopplungsfläche einer zweiten Kante oder Schmalseite des zweiten Lichtleiters entspricht. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine besonders einfach umsetzbare und verlustarme Möglichkeit zur Erzeugung scharfer lokalisierter Lichtbereiche an der Lichteinkopplungsfläche des ersten Lichtleiters. Die zweite Kante ist insbesondere die der ersten Kante gegenüberliegende Kante. Die beiden Kanten können parallel zueinander verlaufen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter ein flacher Lichtleiter ist, dessen Lichteinkopplungsfläche mindestens einer Kante des zweiten Lichtleiters entspricht und dessen Lichtauskopplungsfläche einer Flachseite des zweiten Lichtleiters entspricht. So wird vorteilhafterweise eine besonders einfach umsetzbare Möglichkeit zur Erzeugung auch größerer lokalisierter Lichtbereiche an der Lichteinkopplungsfläche des ersten Lichtleiters bereitgestellt.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter ein länglicher, insbesondere bandförmiger, Lichtleiter ist. Dies ergibt den Vorteil einer besonders einfachen Herstellung. Der mindestens eine zweite Lichtleiter kann in Längserstreckung geradlinig oder gekrümmt sein. Mittels eines solchen länglichen zweiten Lichtleiters kann dem flächig homogenen Nutzlichtanteil an der Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters, welcher mittels der mindestens einen ersten Lichtquelle erzeugt wird, ein lokaler band- oder streifenförmiger Nutzlichtanteil überlagert werden.
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Der bandförmige Lichtleiter kann insbesondere eine entlang seiner Längserstreckung gleiche Höhe aufweisen.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der bandförmige Lichtleiter in seiner Querrichtung (d.h., senkrecht zu seiner Längserstreckung und seiner Tiefenrichtung) geradlinig ist. Es ist noch eine Weiterbildung, dass der bandförmige Lichtleiter in seiner Querrichtung (d.h., senkrecht zu seiner Längserstreckung und seiner Tiefenrichtung) gekrümmt ist, was einen besonders flachen Aufbau ermöglicht.
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Es ist eine Weiterbildung, dass an der kantenartigen Lichteinkopplungsfläche des ersten Lichtleiters und/oder des mindestens einen zweiten Lichtleiters jeweils ein LED-Leuchtband angeordnet ist, welches dem Verlauf der Kante folgt. Dies erleichtert eine Anordnung der LEDs erheblich. Unter einem LED- Leuchtband kann insbesondere ein längliches Substrat verstanden werden, an dem in Reihe mehrere LEDs, insbesondere LED-Chips, angeordnet sind. Die LEDs können insbesondere äquidistant angeordnet sein. Die LEDs können gemeinsam oder individuell ansteuerbar sein. Insbesondere können individuell ansteuerbare LEDs individuell in Bezug auf ihre Helligkeit und/oder ihre Lichtfarbe ansteuerbar sein. Das Substrat kann eine starre oder eine flexible Leiterplatte („Flexband“) sein. Das Leuchtband kann auch als „Lichtquellenleiste“ oder - bei Vorliegen von LEDs - als „LED-Kette“ bezeichnet werden.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter mehrere parallel zueinander verlaufende zweite Lichtleiter aufweist.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine zweite Lichtleiter mehrere einander kreuzend verlaufende Lichtleiter aufweist.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mehrere zweite Lichtleiter miteinander als Lichtleiterabschnitte einstückig zu einem einzigen zweiten Lichtleiter verbunden sind. So kann deren / dessen Anordnung an dem ersten Lichtleiter besonders einfach und mit geringen Toleranzen erreicht werden. In anderen Worten ist der mindestens eine zweite Lichtleiter dann genau ein Lichtleiter, der mehrere einander kreuzend verlaufende Lichtleiterabschnitte aufweist. Die Kreuzungsbereiche können gedanklich jedem dort kreuzend verlaufenden Lichtleiterabschnitt zugeordnet sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der zweite Lichtleiter eine gitterfachartige Grundform aufweist. Die gitterfachartige Grundform entspricht insbesondere einer Form, bei der eine erste Gruppe von zueinander parallel und gleichbeabstandet verlaufenden zweiten Lichtleitern bzw. Lichtleiterabschnitten eine zweite Gruppe von zueinander parallel und gleichbeabstandet verlaufenden zweiten Lichtleitern bzw. Lichtleiterabschnitten kreuzt, insbesondere rechtwinklig. Bei dieser Ausgestaltung wird eine Lichtauskopplungsfläche in Form eines Gitters oder Kreuzrasters erzeugt. Insbesondere können die Lichtleiter bzw. Lichtleiterabschnitte „hochstehend“ ausgerichtet sein, wobei sich benachbarte Lichtleiter bzw. Lichtleiterabschnitte mit ihren Flachseiten gegenüberliegen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der erste Lichtleiter aus transparentem Material besteht und der mindestens eine zweite Lichtleiter aus opakem Material besteht, insbesondere aus Kunststoff wie (PC, PMMA etc.). Durch das opake oder transluzente Material (das z.B. „milchig-weiß“ sein kann), wird der Vorteil erreicht, dass auch mit zweiten Lichtleitern geringer Höhe (und damit einem nur kurzen Laufweg des Lichts innerhalb der zweiten Lichtleiter) eine besonders hohe Lichthomogenität an der Auskopplungsfläche des zweiten Lichtleiters erreichbar ist. Aufgrund der transparenten Ausgestaltung des ersten Lichtleiters bleibt jedoch eine hohe lokale Schärfe dieses Lichts an der Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters erhalten. Es ist eine besonders für diese Ausgestaltung bei einstückigem Aufbau vorteilhafte Weiterbildung, wenn der erste Lichtleiter und der mindestens eine zweite Lichtleiter als ein einziger Zweikomponenten-Spritzgusskörper hergestellt sind.
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Grundsätzlich kann der mindestens eine zweite Lichtleiter auch aus transparentem Material bestehen und/oder der erste Lichtleiter aus opakem Material bestehen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Leuchtvorrichtung mindestens einen Sensor aufweist und dazu eingerichtet ist, ein an der Lichtauskopplungsfläche des ersten Lichtleiters auskoppelbares Lichtabstrahlmuster in Abhängigkeit von Sensordaten des mindestens einen Sensors zu ändern. Dadurch lässt sich die Leuchtvorrichtung vorteilhafterweise auch als Bedienvorrichtung für eine interaktive Steuerung nutzen. Die Lichtauskopplungsfläche kann dann als Bedienoberfläche dienen. Mittels des mindestens einen Sensors lassen sich gemäß einer Weiterbildung ein oder mehrere Fahrzeugfunktionen steuern. Ein Feedback kann über Lichteffekte der Leuchtvorrichtung umgesetzt werden. Somit entsteht beispielsweise der Vorteil, dass die Anzahl von Schaltern in dem Fahrzeug verringert werden kann, was wiederum einen aufgeräumten, besonders hochwertigen Eindruck des Innenraums bewirkt.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Sensor mindestens einen berührungsempfindlichen Sensor umfasst. Dies ergibt den Vorteil, dass die Lichtauskopplungsfläche als berührempfindliche Bedienoberfläche verwendet werden kann. Die berührempfindliche Bedienoberfläche kann z.B. Berührungen ortsaufgelöst erfassen und/oder für eine Gestensteuerung eingerichtet sein. Der mindestens eine Sensor kann z.B. ein kapazitiver, resistiver oder induktiver Sensor sein.
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Alternativ kann der Sensor z.B. ein Infrarotsensor, eine Kamera, ein Ultraschallsensor usw. sein.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Leuchtvorrichtung eine Fahrzeug-Leuchtvorrichtung ist. Es ist eine Weiterbildung, dass die Fahrzeug-Leuchtvorrichtung eine Leuchtvorrichtung zur Fahrzeug-Innenbeleuchtung (Interieurbeleuchtung) ist. Dies ergibt den Vorteil, dass Fahrzeuginsassen besonders vielgestaltige Möglichkeiten zur Innenbeleuchtung dargeboten werden können. Dabei können die Fahrzeuginsassen in einer Weiterbildung das von der Fahrzeug-Leuchtvorrichtung abgestrahlte Lichtabstrahlmuster selbst wählen. Alternativ oder zusätzlich kann den Fahrzeuginsassen mittels des Lichtabstrahlmusters auf vielfältige Weise Information übermittelt werden, z.B. in Form von Zahlen und/oder Buchstaben.
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Das Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug (z.B. ein Kraftwagen wie ein Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Bus usw. oder ein Motorrad), eine Eisenbahn, ein Wasserfahrzeug (z.B. ein Boot oder ein Schiff) oder ein Luftfahrzeug (z.B. ein Flugzeug oder ein Hubschrauber) sein.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten eine Leuchtvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 zeigt die Leuchtvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in Ansicht von vorne mit einem angedeuteten ersten Lichtabstrahlmuster;
- 3 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten eine Leuchtvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 4 zeigt die Leuchtvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in Ansicht von vorne mit einem zweiten angedeuteten Lichtabstrahlmuster; und
- 5 zeigt die Leuchtvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in Ansicht von vorne mit einem dritten angedeuteten Lichtabstrahlmuster.
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1 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten eine Leuchtvorrichtung 1 mit einem ersten, plattenförmigen Lichtleiter 2 mit einer an einer ersten Flachseite (Vorderseite) ausgebildeten Lichtauskopplungsfläche 3 und mit mehreren Lichtquellen in Form von Einzel-LEDs 4 zur Lichteinkopplung zwei gegenüberliegende Kanten 5 des ersten Lichtleiters 2. Die LEDs 4 können LED-Chips sein.
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Der erste Lichtleiter 2 ist beispielhaft nicht ganz plan, sondern in einer Ebenenrichtung leicht geschwungen. Jedoch kann der erste Lichtleiter 2 auch ein planer Lichtleiter sein. Seine Dicke ist insbesondere konstant.
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Die Leuchtvorrichtung 1 weist zudem mehrere (hier: drei) bandförmige zweite Lichtleiter 6 mit jeweils einer Lichteinkopplungsfläche 7 und einer Lichtauskopplungsfläche 8 auf. Die zweiten Lichtleiter 6 weisen eine bandförmige Grundform auf und sind senkrecht zu einer zweiten Flachseite (Rückseite) 9 des ersten Lichtleiters 2 ausgerichtet. Die Lichteinkopplungsfläche 7 und die Lichtauskopplungsfläche 8 entsprechen gegenüberliegenden, parallelen Längskanten der zweiten Lichtleiter 6.
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Die in Dickenrichtung leicht aufgeweiteten und konkav geformten Lichtauskopplungsflächen 8 sind frontal auf die Rückseite 9 des ersten Lichtleiters 2 gerichtet. Die zweiten Lichtleiter 6 können daher auch als senkrecht angeordnete Stege bezeichnet oder angesehen werden. Diese Ausrichtung erlaubt eine besonders verlustarme Lichteinkopplung des aus den zweiten Lichtleitern 6 ausgekoppelten Lichts in die Rückseite 9 des ersten Lichtleiters 2.
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Die zweiten Lichtleiter 6 sind parallel und äquidistant zueinander ausgerichtet, können jedoch allgemein auch anders angeordnet sein. Sie können hochstehend ausgerichtet sein, d.h., dass sich benachbarte zweite Lichtleiter 6 mit ihren Flachseiten gegenüberliegen.
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Die zweiten Lichtleiter 6 können von der Rückseite 9 des ersten Lichtleiters 2 beabstandet sein oder luftspaltfrei an die Rückseite 9 grenzen. In einer Variante sind der erste Lichtleiter 2 und die zweiten Lichtleiter 6 getrennt hergestellt worden. In einer anderen Variante sind der erste Lichtleiter 2 und die zweiten Lichtleiter 6 zusammen einteilig oder einstückig hergestellt worden, z.B. als ein Spritzgussteil. Eine einfache und preisgünstige Herstellung wird dadurch unterstützt, dass der erste Lichtleiter 2 und die zweiten Lichtleiter 6 aus Kunststoff bestehen, z.B. aus PC, PMMA usw. Insbesondere können die zweiten Lichtleiter 6 aus opakem Kunststoff bestehen, während der erste Lichtleiter 2 aus transparentem Kunststoff besteht. In diesem Fall können die Lichtleiter 2 einstückig mittels eines Zweikomponenten-Spritzgusses hergestellt werden.
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An den jeweiligen Lichteinkopplungsflächen 7 ist jeweils ein LED-Leuchtband 11 mit mehreren in Reihe angeordneten zweiten Lichtquellen in Form von LED-Chips 10 angebracht, das der Form der kantenförmigen Lichteinkopplungsflächen 7 folgt. Das von den LED-Chips 10 emittierte Licht wird in die zugehörige Lichteinkopplungsfläche 7 eingekoppelt.
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Die LED-Chips 10 und die LEDs 4 sind unabhängig voneinander ansteuerbar, z.B. mittels eines nicht gezeigten Steuergeräts. Insbesondere können auch die LED-Leuchtbänder 11 unabhängig voneinander ansteuerbar sein. Insbesondere können auch die LED-Chips 10 eines LED-Leuchtbands 11 unabhängig voneinander ansteuerbar sein. Die LED-Chips 10 und/oder die LEDs 4 können dimmbar sein. Die LED-Chips 10 und/oder die LEDs 4 können farblich variierbar sein. Die LED-Chips 10 und die LEDs 4 können insbesondere Licht unterschiedlicher Lichtfarbe emittieren.
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Das von den LEDs 4 emittierte Licht wird seitlich in den ersten Lichtleiter 2 eingekoppelt und hochgradig gleichmäßig aus der Lichtauskopplungsfläche 3 ausgekoppelt. Dazu kann die Lichtauskopplungsfläche 3 eine Auskopplungsstruktur aufweisen, angerauht sein usw. Dieses Licht erzeugt einen ersten Anteil L1-1 eines Lichtabstrahlmusters L1, wie in 2 in Ansicht auf die Lichtauskopplungsfläche 3 angedeutet.
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Das von den LED-Chips 10 emittierte Licht wird durch die zweiten Lichtleiter 6 geführt und dort homogenisiert. Dieses Licht durchquert dann den ersten Lichtleiter 2 in Dickenrichtung und tritt an der Lichtauskopplungsfläche 3 als ein zweiter Anteil L1-2 des Lichtabstrahlmusters L1 aus. Die Form des zweiten Anteils L1-2 entspricht dabei im Wesentlichen der Form nach Abstrahlung von den Lichtauskopplungsflächen 8, ggf. mit einer geringen Ausweitung. Der zweite Anteil L1-2 des Lichtabstrahlmusters L1 entspricht somit maximal drei Streifen, deren Lage der Lage der Lichtauskopplungsflächen 8 entspricht. Falls die LED-Chips 10 bandweise oder individuell ansteuerbar sind, kann der zweite Anteil L1-2 in Bezug auf Helligkeit und/oder Farbe entsprechend variiert werden.
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Falls der Leuchtvorrichtung 1 mindestens eine Sensor (o. Abb.) zugeordnet ist und die Leuchtvorrichtung 1 dazu eingerichtet ist, ein an der Lichtauskopplungsfläche 3 auskoppelbares Lichtabstrahlmuster L1 bzw. deren Anteile L1-1 und/oder L1-2 in Abhängigkeit von Sensordaten des mindestens einen Sensors zu ändern, kann sie auch als Bedienvorrichtung verwendet werden.
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In 2 ist zudem mittels einer äußeren gestrichelten Umrandung U eine durch einen Nutzer sichtbare Fläche angedeutet.
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Die Leuchtvorrichtung 1 kann insbesondere eine Fahrzeug-Leuchtvorrichtung sein, z.B. dienend zur Innenraumbeleuchtung, als Anzeigeelement, als Designelement und/oder als Bedienelement.
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3 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten eine Leuchtvorrichtung 21. Die Leuchtvorrichtung 21 weist einen ähnlichen Grundaufbau wie die Leuchtvorrichtung 1 auf.
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Jedoch weist die Leuchtvorrichtung 21 anstelle der drei parallelen zweiten Lichtleiter 6, 6a zusätzlich drei dazu senkrecht verlaufende bandförmige zweite Lichtleiter 6, 6b auf. Die Lichtleiter 6a und die Lichtleiter 6b kreuzen sich und bilden dadurch eine gitterfachartige Grundform. Die zweiten Lichtleiter 6a, 6b sind dabei miteinander einstückig zu einem einzigen Lichtleiter verbunden. Die Lichtleiter 6a, 6b können deshalb auch als Lichtleiterabschnitte oder als Lichtleiterbereiche eines einzigen zweiten Lichtleiters 6 angesehen werden.
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Analog zu den Lichtleitern 6a, 6b sind sich gitterartig überkreuzende LED-Leuchtbänder 11 vorhanden.
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4 zeigt die Leuchtvorrichtung 21 in Ansicht von vorne mit einem zweiten angedeuteten Lichtabstrahlmuster L2, bei dem analog zu der Leuchtvorrichtung 1 ein erster, flächig homogener Anteil L2-1 des Lichtabstrahlmusters L2 mittels des von den ersten LEDs 4 erzeugt wird. Ein zweiter Anteil L2-2 des Abstrahlmusters L2 ist nun jedoch in seiner maximalen Ausdehnung nicht linienförmig, sondern - analog zu der Anordnung der Lichtleiter 6a, 6b - gitterförmig.
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5 zeigt die Leuchtvorrichtung 21 in Ansicht von vorne mit einem dritten angedeuteten Lichtabstrahlmuster L3. Das Lichtabstrahlmuster L3 überträgt mittels des zweiten Anteils L3-2 Information, hier: den Buchstaben „A“. Dies kann dadurch umgesetzt sein, dass nur derjenige Teil der LED-Chips 10 angeschaltet ist, mittels dessen das „A“ erzeugbar ist. Insbesondere strahlen die angeschalteten LED-Chips 10 mit gleicher Helligkeit und Farbe.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leuchtvorrichtung
- 2
- Erster Lichtleiter
- 3
- Lichtauskopplungsfläche
- 4
- LED
- 5
- Kante
- 6
- Zweiter Lichtleiter
- 6a
- Zweiter Lichtleiter
- 6b
- Zweiter Lichtleiter
- 7
- Lichteinkopplungsfläche
- 8
- Lichtauskopplungsfläche
- 9
- Rückseite
- 10
- LED-Chip
- 11
- LED-Leuchtband
- 21
- Leuchtvorrichtung
- L1
- Erstes Lichtabstrahlmuster
- L1-1
- Erster Anteil des ersten Lichtabstrahlmusters
- L1-2
- Zweiter Anteil des ersten Lichtabstrahlmusters
- L2
- Zweites Lichtabstrahlmuster
- L2-1
- Erster Anteil des zweiten Lichtabstrahlmusters
- L2-2
- Zweiter Anteil des zweiten Lichtabstrahlmusters
- L3
- Drittes Lichtabstrahlmuster
- L3-1
- Erster Anteil des dritten Lichtabstrahlmusters
- L3-2
- Zweiter Anteil des dritten Lichtabstrahlmusters
- U
- Umrandung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014003527 A1 [0002]
- US 2015/0251594 A1 [0003]